Instrumentenpraktikum Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung im Studiengang Umweltingenieurwesen Dr. Klaus Keuler LS Umweltmeteorologie Kapitel 1 Die Bodenenergiebilanz 1.1 Energieflüsse am Erdboden 1.2 Energiebilanz LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Solare Strahlung Atmosphäre Kurzwellige Strahlungsbilanz Solare Einstrahlung S↓ QS = S↓ – S↑ = (1 – A) S↓ Reflektierte Strahlung S↑ = A S↓ Albedo A Boden LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 1 Die Bodenenergiebilanz 1.1 Energieflüsse am Erdboden 3 Terrestrische Strahlung Atmosphäre QS = S↓ – S↑ Langwellige Strahlungsbilanz QL = L↓ – L↑ Thermische Ausstrahlung L↑ Atmosphärische Gegenstrahlung L↓ Albedo A Boden LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 1 Die Bodenenergiebilanz 1.1 Energieflüsse am Erdboden 4 Sensibler und Latenter WärmefluSS Atmosphäre QS = S↓ – S↑ QL = L↓ – L↑ Fühlbarer Wärmestrom H Latenter Wärmestrom E Verdunstung Wärmeabgabe Albedo A Boden LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 1 Die Bodenenergiebilanz 1.1 Energieflüsse am Erdboden 5 Bodenwärmestrom Atmosphäre QS = S↓ – S↑ QL = L↓ – L↑ H E Albedo A Boden Wärmefluss in Erdboden B LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 1 Die Bodenenergiebilanz 1.1 Energieflüsse am Erdboden 6 Bilanzierung von Flüssen • Eine Grenzfläche kann keine Energie speichern – Sie kann Energieflüsse nur umwandeln • An der Erdoberfläche muss daher die Summe der zufließenden Energie gleich der Summe der abfließenden Energie sein Die Summe aller Energieflüsse an der Erdoberfläche muss Null ergeben LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 1 Die Bodenenergiebilanz 1.2 Energiebilanz 7 Die Bodenenergiebilanz • Die Summe aller Energieflüsse an der Erdoberfläche muss Null ergeben Q=H+E+B QS > 0 QL < 0 Q–H–E–B=0 H>0 E>0 Strahlungsbilanz Q = QS + QL B>0 LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 1 Die Bodenenergiebilanz 1.2 Energiebilanz 8 Änderung der Flussbilanzen • Vorzeichen der Wärmeflüsse und Strahlungsbilanzen können wechseln • Beispiel: Wolkenfreie (Strahlungs-) Nacht QS = 0 QL < 0 H<0 E<0 Q–H–E–B=0 B<0 LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 1 Die Bodenenergiebilanz 1.2 Energiebilanz 9 Kapitel 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.1 2.2 2.3 2.4 Turbulente Schwankungen Transport durch Turbulenz Turbulente Flüsse Schließungsansatz für Turbulente Flüsse LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Beispiel: TemperaturmeSSung Messreihe der Lufttemperatur 35 T total 30 Messreihe der Lufttemperatur Turbulente Mittlerer Tagesgang Fluktuation der derLufttemperatur Lufttemperatur 25 total T Tmittel T turbulent 30 30 8 Temperatur Temperatur in in C C Temperatur in C 35 35 12 20 25 25 4 =+ 20 20 0 15 15 -4 15 10 10 -8 -12 55 10 00 66 12 12 18 18 24 24 30 30 36 36 42 42 48 48 Zeit Zeit 5 0 6 12 18 24 30 36 42 48 Zeit LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.1 Turbulente Schwankungen 11 Reynolds-Zerlegung • Skalentrennung der Variablen in – langsam variierenden zeitlich gemittelten Anteil – schnelle ‚stochastische‘ Fluktuationen T (t ) T (t ) T (t ) t t 2 1 ~ ~ T (t ) T ( t ) d t mittlere Entwicklun g t t t 2 T (t ) T (t ) T (t ) turbulent e Abweichung LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.1 Turbulente Schwankungen 12 Reynolds-Zerlegung • Analoge Skalentrennung für alle meteorologischen Variablen – Temperatur (T), Dichte (ρ), Druck (P) – Geschwindigkeitskomponenten (u,v,w) – Spezifische Feuchte (q) (t ) (t ) (t ) p(t ) p(t ) p(t ) q(t ) q(t ) q(t ) u (t ) u (t ) u(t ) v(t ) v(t ) v(t ) w(t ) w(t ) w(t ) LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.1 Turbulente Schwankungen 13 Turbulenter Austausch Luftteilchen in verschiedenen Höhen mit unterschiedlichen Temperaturen z Schichtmitteltemperatur <T3> = T3 z3 turbulenter Austausch z2 <T2> = T2 z1 <T1> = T1 T3 T2 T1 LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.2 Transport durch Turbulenz 14 Turbulenter Austausch Luftteilchen in verschiedenen Höhen mit unterschiedlichen Temperaturen z Schichtmitteltemperatur <T3> = T3 z3 turbulenter Austausch z2 <T2> = T2 z1 <T1> = T1 T3 T2 T1 LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.2 Transport durch Turbulenz 15 Turbulente durchmischung • Turbulenter Austausch von Luftteilchen zwischen verschiedenen Schichten bewirkt: – vertikale Durchmischung der Atmosphäre – Austausch von Eigenschaften (Temperatur z.B.) • Durch Austausch von Teilchen entsteht ein turbulenter Wärmefluss der – wärmere Luft von unten nach oben – und kältere Luft von oben nach unten transportiert • Stärke des Wärmeflusses hängt ab von – Intensität des Austausches – Temperaturunterschied zwischen Schichten LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.2 Transport durch Turbulenz 16 Turbulenzterme Mathematische Beschreibung der turbulenten Flüsse z Schichtmitteltemperatur T3 = <T3> z3 T′ > 0 w′ > 0 T′ < 0 w′ < 0 <T3> = T3 T′w′ > 0 <T2> = T2 z2 T2 = <T2> <T1> = T1 z1 T3 T2 T1 LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.2 Transport durch Turbulenz 17 Turbulenter Wärmefluss Bilde T w Kovarianz der turbulenten Fluktuatio nen • Repräsentiert zeitliches Mittel des Produktes der turbulenten Fluktuationen T′ und w ′ • Ist > 0 wenn T mit Höhe (z) abnimmt – Wärmefluss von unten nach oben • Ist < 0 wenn T mit Höhe (z) zunimmt – Wärmefluss von oben nach unten • Nimmt zu, wenn Fluktuationen T′, w ′ zunehmen • Ist Maß für turbulenten Wärmefluss LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.3 Turbulente Flüsse 18 Turbulente Flüsse • Turbulenter sensibler Wärmefluss – = Dichte – cp = spezif. Wärmekapazität der Luft H c p T w Analog folgen der • turbulente latente Wärmefluss E L qw – q = spezifische Feuchte – L = Kondensationswärme von Wasserdampf • turbulente Impulsfluss – u′, v′, w′ Geschwindigkeitsfluktuationen – als Maß für die Reibung durch Turbulenz LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" xz uw yz vw 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.3 Turbulente Flüsse 19 Turbulenter Impulsfluss z z3 Luftteilchen in verschiedenen Höhen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten Mittlere Geschwindigkeitskomponenten u3 = <u3> <u > = u 3 3 <w3> = 0 u′ < 0 w′ > 0 u′ > 0 w′ < 0 z2 u2 = <u2> u′w′ < 0 <u2> = u2 <w2> = 0 <u1> = u1 <w1> = 0 z1 u3 > u2 > u1 LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.3 Turbulente Flüsse 20 Schließungspropblem • Turbulente Fluktuationen u′, v′, w′, T′, q′, ρ′, p′ i.d.R. nur schwer messbar • Mittlere Größen der atmosphärischen Parameter wesentlich leichter messbar • Können die turbulenten Flüsse aus den mittleren Größen abgeleitet werden ? • Ja! Das nennt man dann eine Parametrisierung. – Unbekannt Größen näherungsweise durch bekannte Größen ausdrücken LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.4 Schließungsansatz für turbulente Flüsse 21 Parametrisierungsansatz • Turbulenter Fluss hängt ab von der – Vertikalen Änderung der Eigenschaft (z.B. Temperatur) • vertikaler Gradient – Intensität des vertikalen Austausches • Turbulenzstärke • Daraus ergibt sich folgender Ansatz zur Beschreibung des turbulenten Flusses w ~ z ; mit T , q, u, v m w K ; K Diffusionskoeffizien t z s 2 LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.4 Schließungsansatz für turbulente Flüsse 22 Die turbulenten Flüsse • Sensibler Wärmefluss (Jkg-1m2) T H c p T w c p K H z • Latenter Wärmefluss (Jkg-1m2) q E L qw L K E z • Impulsfluss (kg m-1 s-2) u xz uw K M z v xz vw K M z LS Umweltmeteorologie Dr. Klaus Keuler Begleitmaterial zur Lehrveranstaltung "Instrumentenpraktikum" 2 Parametrisierung der Energieflüsse 2.4 Schließungsansatz für turbulente Flüsse 23
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