Frohe Botschaft zu Weihnachten 2015? Nein, es geht nicht um den Weihnachtsbaum -‐ trotz der Jahreszeit -‐ es geht um Hevea Brasiliensis, den 'echten Gummibaum'. Der in letzter Zeit häufig Gegen-‐ stand kritischer Nachrichten war: Es würde natürlicher Urwald in Kambodscha oder Indonesien gerodet, um für Gummibaum-‐Pflanzungen Platz zu schaffen -‐ ein Vorwurf, der ganz oben in der Liste globaler Umweltsünden rangiert. Wie kann es dann sein, daß sich der Fair Rubber e.V. -‐ trotzdem? -‐ dafür einsetzt, daß möglichst viel Naturkautschuk zum Einsatz kommt -‐ und dies sogar mit ei-‐ ner Fair Trade Prämie versucht zu fördern? Ziel des Fair Rubber e.V. ist es, zur Verbesserung der Arbeits-‐ und Lebensbedin-‐ gungen von Kleinbauern und Zapfern in der Gummiindustrie beizutragen. Aber nicht 'auf Kosten' der Umwelt: 1. Alle Lieferantenpartner des Fair Rubber e.V. sind Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert, was bedeutet, daß nachweislich kein Urwald abge-‐ holzt wurde, um auf dem Land Gummibäume zu pflanzen. FSC zertifiziert grund-‐ sätzlich keine Pflanzungen auf frisch gerodeten Flächen. 2. Zugegeben, Gummiplantagen sind mehr oder weniger Monokulturen, wobei auch hier die FSC-‐Zertifizierung sicherstellt, daß z.B. Uferbereiche geschützt und Rückzugsflächen für seltene Tier-‐ und Pflanzenarten erhalten bleiben. Fast noch wichtiger jedoch: Was ist die Alternative? Synthese Kautschuk wird aus Petroleum hergestellt, d.h. bei der Produktion von einer Tonne werden ge-‐ schätzt 10 Tonnen C02 freigesetzt. Gummibäume dagegen absorbieren sogar mehr C02 als tropischer Regenwald. Mit anderen Worten: Naturkautschuk ist, Tonne für Tonne, um ein vielfaches besser für die Umwelt der Plantagenarbeiter, der Kleinbauern -‐ und uns. 3. Vor ein paar Jahren, genauer: 2011, war der Preis für Naturkautschuk kurzfri-‐ stig nach oben geschossen -‐ was v.a. in Südost-‐Asien zu einer Ausweitung der Anbauflächen geführt hat -‐ zum Teil auf Kosten von Urwald. Ohne Frage: Schlimm. Inzwischen ist jedoch wieder 'Alltag' auf dem Gummimarkt eingekehrt: Die Preise decken weder Produktionskosten, noch Lohnkosten. Kleinbauern hören mit Zapfen auf, sofern sie eine Alternative haben, Plantagen stellen um -‐ z.B. auf die wesentlich weniger umweltfreundliche Pflanzung von Ölpalmen. Experten schätzen, daß die Niedrigpreise erst in den 20iger Jahren zu Ende sein werden. Wer in dieser Situation Gummi pflanzt (sieben Jahre bis zur ersten Ern-‐ te!) ist unverbesserlicher Optimist -‐ oder schlicht weltfremd. Zusammenfassend: Gummibaumplantagen sind nicht so schön und diversifiziert wie ein tropischer Regenwald. Aber sind haben dank ihrer CO2 Bilanz einen extrem hohen Um-‐ weltnutzen. Und -‐ sofern angemessene Preise bezahlt werden -‐ bieten sie die Chance für ein nachhaltiges Auskommen, für Tausende von Kleinbauern und Zapfer in Gummiplantagen. Weshalb der Fair Rubber e.V. weiterhin alles versucht, um den Handel mit Fair gehandelten Produkten aus Naturkautschuk zu fördern. Zum Nutzen der Klein-‐ bauern, der Plantagenbelegschaft, uns allen -‐ und all unserer Umwelt.
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