„Wir wollen das Aqua Toll retten“

Friesland
FREITAG, 26. JUNI 2015
SEITE 11
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Dickes Plus für
Horumersiel
– Das
Nordseeheilbad HorumersielSchillig hat im ersten Quartal
landesweit bei den Übernachtungen den höchsten Zuwachs: 37 Prozent oder 21 210
Übernachtungen, teilte Armin
Kanning, Geschäftsführer der
Wangerland Touristik GmbH
(WTG), in der Gemeinderatssitzung mit. Auch aufgrund
dieser Zahlen mahnte Kanning, dem Tourismus die Bedeutung beizumessen, die
ihm als wichtigstem Wirtschaftszweig zustehe.
So erfreulich diese Zahlen
sind: Die Situation des Tourismus wird sich deutlich verändern. Bis 2050 sei mit einem
Bevölkerungsschwund von 11
Prozent zu rechnen – auch in
Nordrhein-Westfalen,
dem
wichtigsten Herkunftsgebiet
der Urlauber im Wangerland,
so Kanning: „Wir müssen
neue Quellmärkte erschließen.“
Kanning hat vor einem Jahr
die Geschäftsführung der
WTG übernommen. Die zunächst wichtigste Aufgabe, die
Verbesserung der MitarbeiterZufriedenheit, habe er erfüllt.
HOHENKIRCHEN/GRA
„Wir wollen das Aqua Toll retten“
DEBATTE
Deutschland-Chef von Actic Fitness zur Diskussion über das Freizeitbad – Entscheidung am 2. Juli
Mit der Schließung des
Aqua Tolls würde Actic
Fitness die Geschäftsgrundlage entzogen. Daher hofft Wolfgang Bahne auf eine Entscheidung
für die Sanierung.
VON JÖRG GRABHORN
SCHORTENS – In der Debatte
über das Schortenser Freizeitbad Aqua Toll melden sich alle
Beteiligten und Betroffenen
immer wieder mehr oder weniger ausführlich zu Wort –
nur einer der Hauptbetroffenen hat bislang keinen Pieps
von sich gegeben: das Unternehmen Actic Fitness, das im
Februar 2012 im Aqua Toll ein
Fitness-Studio eröffnet hat.
Jetzt aber, im Vorfeld der möglicherweise entscheidenden
Ratssitzung am Donnerstag,
2. Juli, hat sich Wolfgang Bahne zu Wort gemeldet. Er ist
Deutschland-Chef des schwedischen Unternehmens, das
vor allem in Skandinavien,
aber auch in anderen Ländern
Europas insgesamt rund 160
Studios betreibt.
„Schwimmen und Fitness
in einem Paket“ – so laute das
Geschäftsmodell von Actic
Fitness, erklärte Bahne im Gespräch mit der „Wilhelmshavener Zeitung“. Damit ließen
sich neue Zielgruppen erschließen – Schwimmer fürs
Fitness-Studio und FitnessAnhänger fürs Schwimmen.
Deshalb siedele sich Actic
Fitness in Bädern mit Zuschussbedarf wie dem Aqua
Toll an. Dadurch ergebe sich
eine
„Win-Win-Win-Situation“, weil alle Beteiligten profitieren: die Nutzer von Bad
und Fitness-Studio, die jeweiligen Bad-Betreiber in Form
von Mieteinnahmen und höheren Umsätzen – und natürlich Actic Fitness.
Wenn das Aqua Toll für immer geschlossen würde, wäre
diesem Geschäftsmodell in
Schortens die Basis entzogen,
sagte Bahne. Er machte deut-
Anzeige
lich, dass das Unternehmen
dann Entschädigungszahlungen geltend machen wird.
Entschädigung für die Investitionen ins Aqua Toll und für
entgangene Gewinne. Und
der Vertrag mit der Stadt
Schortens habe eine Laufzeit
von fast 16 Jahren. Bahne:
„Das wird teuer.“
So, wie er das sagt, ist das
keine Drohung, sondern eine
Feststellung. Actic Fitness sei
ein langfristiger, zuverlässiger
Partner, müsse aber auch über
den „worst case“ nachdenken,
den schlimmsten Fall.
„Wir sind nicht erpicht auf
eine Schließung, wir wollen
das Aqua Toll retten“, sagte
Bahne. Dafür sei das Unternehmen bereit, eine rund
zweijährige Schließung des
Bades für Sanierung und Umbau hinzunehmen und für
diese Zeit in die Tennishalle
umzuziehen. Den größten Teil
der damit verbundenen Kosten würde Actic Fitness übernehmen. Bahne: „Wir machen
alles mit.“
Dabei leidet das Schortenser
Actic-Fitness-Studio
nach seinen Worten schon
jetzt in nicht unerheblichem
Maße unter der Debatte über
das Aqua Toll: Es musste die
Mitgliedsbeiträge senken, und
die Zahl der Mitglieder ist
deutlich gesunken. Interessierte dächten zudem, weil
das Bad bereits geschlossen
wurde, habe auch Actic Fitness den Betrieb eingestellt.
Auch die Stadt bekomme
die Auswirkungen zu spüren –
in Form geringerer Mieteinnahmen von Actic Fitness. Die
Mitarbeiter – drei Vollzeitkräfte sowie mehrere Aushilfen
und Honorarkräfte – seien indessen vor allem eines – sehr
verunsichert.
Wolfgang Bahne hofft nun,
dass der Schortenser Stadtrat
sich am 2. Juli für die Sanierung des Bades ausspricht.
Der Beschlussvorschlag sieht
allerdings die Schließung des
Bades vor, weil der vorgegebene Kostenrahmen von 6,4
Mio. Euro überschritten wird.
Nun ist jedoch insofern
wieder „Bewegung“ in die Debatte gekommen, weil der
Landkreis prüfen will, ob es
Sparpotenziale bei den Baukosten gibt.
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Juwelierfachverkäuferin Karin Cordes (rechts) und Augenoptikmeisterin Sylvia Meyer führen ein gemeinsames Geschäft für Schmuck, Uhren und gutes Sehen.
WZ-FOTO: LÜBBE
Der Übergang ist geglückt, die Kunden
in Sande honorieren nach wie vor, dass
es im Ort ein Uhren-, Schmuck und Optikfachgeschäft gibt. Vor einigen Monaten haben die Juwelier-Fachverkäuferin
Karin Cordes und die Augenoptikermeisterin Sylvia Meyer das traditionsreiche
Geschäft in Sandes Ortsmitte von Christine Lantow, die es aus persönlichen
Gründen aufgegeben hat, übernommen.
Beide waren hier vorher angestellt und
hatten den Schritt in die Selbstständigkeit zuvor nicht geplant. Aus der
Not haben sie eine Tugend gemacht.
Zum Neustart haben sie das Geschäft
renoviert, und sind seitdem mit einem
attraktiven Angebot und freundlichem
Service präsent.
Ob zeitloser, wertbeständiger Schmuck
oder modische Accessoires – Karin
Cordes bietet für Damen und Herren
Schmuck für unterschiedlichen Geschmack, ob man es nun dezent mag
oder gern ein wenig damit auffällt. Auch
besondere Schmuckwünsche lassen
sich erfüllen, wenn nicht sofort, dann
nach kurzer Lieferzeit.
Im Uhrenbereich werden ebenfalls die
unterschiedlichen Geschmäcker und
Ansprüche erfüllt. In Mode sind derzeit
Uhren des Labels Blox mit ihren breiten
farbigen Silikon-Gehäusern und Armreifen – echte Hingucker. Demnächst zu
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