Arbeitsmarktprogramm 2015

Arbeitsmarktund Integrationsprogramm 2015
„Neue Möglichkeiten Schaffen“
Schwerpunkte 2015:
- Langzeitbezug vermeiden und reduzieren
- Arbeitsmarktnähe intensivieren
- Perspektiven für Jugendliche schaffen
- Chancen für Langzeitarbeitslose eröffnen
- Lebensunterhalt sichern
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Herausgeber
Die Geschäftsführung
Jobcenter Neumünster
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24534 Neumünster
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Profil des Jobcenters Neumünster
2.1.
Vergleichstyp
2.2.
Entwicklung des Arbeitslosenbestandes
2.3.
Dezentrale Einschätzung zur Konjunktur und Arbeitsmarktentwicklung
2.3.1. Arbeitsmarkt
2.3.2. Branchenstruktur
2.3.3. Chancen und Risiken 2015
2.4.
Analyse der Kundenstruktur
3. Ziele und Schwerpunkte 2014
3.1.
Zielsystem
3.2.
Zielindikatoren
3.2.1. Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt
3.2.2. Integrationsquote
3.2.3. Bestand an Langzeitleistungsbeziehern
4. Arbeitsmarkt- und Integrationsstrategien nach geschäftspolitischen Handlungsfeldern
4.1.
Kunden ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden
4.2.
Langzeitleistungsbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen
4.3.
Marktchancen bei Arbeitgebern erschließen und Integrationen realisieren
4.4.
Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende erschließen
4.5.
Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren
4.6.
Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere erschließen
4.7.
Chancen für Langzeitarbeitslose eröffnen
5. Besondere Personengruppen
5.1.
Selbständige
5.2.
Menschen mit Migrationshintergrund
5.3.
Menschen mit Behinderung
6. Budget und Eintrittsplanung
Anlage: Fördermaßnahmen
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1.
Einleitung
Mit dem Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm stellt das Jobcenter Neumünster (JC NMS)
für das Geschäftsjahr 2015 seine geschäftspolitischen Ziele und Schwerpunkte vor.
Die Geschäftsführung hat auf Basis der Einschätzung der regionalen Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung gemeinsam mit den Führungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Strategien entwickelt, mit denen eine zielgerichtete Unterstützung der Kundinnen und
Kunden des Jobcenters im Jahr 2015 ermöglicht wird. Eine bedarfsgerechte Bildungszielplanung, die Fortführung von Projekten, sowie ein stabiler Personalkörper sind wesentliche
Grundlagen für die Umsetzung der Strategien in 2015.
Ich lade Sie herzlich ein, sich über unsere Angebote zu informieren.
Herzliche Grüße
Thorsten Hippe
(Geschäftsführer)
2.
Profil des Jobcenters Neumünster
2.1 Vergleichstyp
Die Typisierung ist ein wichtiges Werkzeug für die arbeitsmarkt- und sozialpolitische Steuerung. Das Schaffen von Vergleichbarkeit von Organisationseinheiten bietet die Möglichkeit
die eigene Leistung besser zu beurteilen und von Anderen zu lernen.
Das Jobcenter Neumünster ist dem Vergleichstyp IIIb („überwiegend städtische bzw. verstädterte Regionen mit hohen Wohnkosten, Dienstleistungsarbeitsmärkten und geringer Arbeitsplatzdichte“) zugeordnet und steht unter anderem im unmittelbaren Vergleich mit den
kreisfreien Städten Flensburg, Kiel und Lübeck.
Die Rahmenbedingungen der Integrationsarbeit des Jobcenter Neumünster korrelieren mit
den wirtschaftlichen Grundbedingungen in der Region, der Arbeits- und Ausbildungsmarktsituation, der Bewerberstruktur sowie den Konjunkturprognosen und den durch die Haushaltslage realisierbaren Handlungsstrategien und Einflussgrößen.
2.2 Entwicklung des Arbeitslosenbestandes
Gegenüber dem Vorjahr ist in Neumünster im Jahr 2014 (Stand November) ein Rückgang
der Arbeitslosigkeit SGB II zu erkennen. Aktuell sind 3.287 SGB II-Leistungsempfänger im
Stadtbezirk Neumünster arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang
von 0,2%.
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Dies ist vorrangig durch die anhaltend positive Entwicklung am Arbeitsmarkt zu begründen.
Die derzeitigen Rahmenbedingungen lassen erkennen, dass auch im Jahr 2015 mit einer
stabilen Arbeitskräftenachfrage zu rechnen ist. Die derzeitigen Hochrechnungen lassen deshalb auch im Jahr 2015 eine weitere Reduzierung der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB II
prognostizieren. Die stabile Entwicklung der verfügbaren Haushaltsmittel, sowie eine stärkere Ausrichtung der Eingliederungsleistungen an den Bedarfen des Arbeitsmarktes, werden
zur Schaffung weiterer Beschäftigungsmöglichkeiten führen. Flankiert wird dies durch Verstetigung der Projektarbeit im Jobcenter. Insbesondere das Projekt Beschäftigungsoffensive
konnte bereits 2014 die konkrete Nachfrage nach Arbeitskräften durch lokale Arbeitgeber
zeitnah decken.
Die konsequente Orientierung der Qualifizierungsplanung an den Bedarfen des Arbeitsmarktes wird einen weiteren Baustein in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sein.
Zudem ist geplant, im Jahr 2015 ein Aktivierungszentrum für Langzeitarbeitslose einzurichten, welches die positiven Erfahrungen der Projekte (‚Perspektive 50+‘, ‚Beschäftigungsoffensive‘ und ‚Kurswechsel‘) konsequent in die Integrationsarbeit des Jobcenters einfließen
lässt.
2.3 Dezentrale Einschätzung zur Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung
2.3.1 Arbeitsmarkt
Der Bezirk des JC NMS besteht aus heterogenen Teilräumen. Neben dem Stadtgebiet Neumünster als Kern werden aufgrund günstiger Verkehrsanbindungen und der Lage im Herzen
Schleswig-Holsteins auch die Arbeitsmärkte in den Nachbarkreisen bis hin nach Kiel und
Hamburg erreicht.
Der Arbeitsmarkt hat sich im Jahr 2014 positiv entwickelt. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt seit 2010 kontinuierlich an.
Pendlerströme orientieren sich aus angrenzenden Landkreisen in Richtung des Stadtgebiets.
Die aktuellen Prognosen zeigen auch für das Jahr 2015 ein geringes Wachstum der wirtschaftlichen Leistung von knapp einem Prozent. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt kann
daher auch für das nächste Jahr als verhalten optimistisch eingeschätzt werden. Die Arbeitskräftenachfrage wird sich jedoch vorwiegend auf den Bereich der Fachkräfte beschränken.
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Nur ca. 15% der begonnen Beschäftigungsverhältnisse werden auf Helferniveau abgeschlossen. Durch die Einführung des Mindestlohns ist 2015 mit einer geringeren Nachfrage
in diesem Bereich zu rechnen. Es ist eine Verstetigung der Beschäftigung erkennbar, die zu
einem geringeren Arbeitslosigkeitsrisiko führt. Dieser positive Trend wird sich jedoch ebenfalls vorrangig auf Fachkräfte beschränken. Ein erhöhtes Arbeitslosigkeitsrisiko ist im Bereich
der Helfertätigkeiten weiter aktuell.
2.3.2 Branchenstruktur
Schwerpunkte (nach Anzahl der Beschäftigten) bestehen im Gesamtbezirk in folgenden Bereichen:
-
Verkehr und Logistik (13,8% der Beschäftigten und 25,4% aller neu begonnen Beschäftigungsverhältnisse )
Gesundheitswesen (11,9% der Beschäftigten und 9,2% der begonnen Beschäftigungsverhältnisse)
Handelsberufe (11,3% der Beschäftigten und 8,4% der begonnen Beschäftigungsverhältnisse
Diese drei Branchen stellen in Neumünster 37% der Beschäftigten und 43% der begonnen
Beschäftigungsverhältnisse. Weiterhin stellen mit insgesamt 12,3% der Beschäftigten das
Sicherheitsgewerbe, die Gastronomie und der Reinigungssektor für das Jobcenter Neumünster ein hohes Potenzial für die Integrationsbemühungen dar.
2.3.3 Chancen und Risiken 2015
Lager / Logistik: Der insbesondere für die Region NMS und an der Achse der A7 wichtige
Bereich Verkehr/Lager/Logistik bietet durch den Ausbau des Industriegebietes Nord mittelfristig neue Perspektiven. DOC und Holstengalerie werden ebenfalls zu einem steigenden
Bedarf in dieser Branche führen. Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur vor Ort werden aber nur in geringem Maße erwartet. Die Erweiterung des Betriebslagers der Firma LIDL
auf rund 40.000 Quadratmeter führt durch hohe Fluktuation voraussichtlich anhaltend zu
Personalbedarfen.
Die Verkehr- und Logistikbranche zeichnet sich durch eine außerordentlich hohe Fluktuation
(Relation neu begonnener BV zu Beschäftigten) aus, die ein hohes Zugangsrisiko in Arbeitslosigkeit zur Folge hat. Eine nachhaltige Beschäftigung ist hier schwieriger zu erreichen.
Gesundheitsbranche: Der demographische Wandel lässt in den nächsten Jahren eine zunehmende Bedeutung der Gesundheitsberufe erwarten. Dies ist auch anhand der derzeitigen Aktivitäten im Bereich ‚altersgerechtes Wohnen‘ / ‚betreutes Wohnen‘ erkennbar. Im
Stadtgebiet ist in den letzten Jahren neben der Altenpflege auch im Bereich der Ärztezentren
zunehmende Aktivität zu beobachten. Die Nachfrage beschränkt sich mit 84% nahezu vollständig auf Fachkräfte.
Handel: Die Eröffnung der Holstengalerie wird neue Beschäftigungsmöglichkeiten ab Herbst
2015 eröffnen. Diese werden aber voraussichtlich in nicht unwesentlichem Umfang im Teilzeitbereich liegen. Einen Schwerpunkt werden Mode-Anbieter auf etwa 50 Prozent der Fläche bilden, ergänzt um ein breites Nahversorgungsangebot sowie Dienstleistungen und gastronomische Angebote.
Zusätzlich wird die Endausbaustufe des Designer Outlet Centers (DOC) eine Arbeitskräftenachfrage auslösen. In der zweiten Ausbauphase werden 25 Shops geschaffen. Zu den bereits geschaffenen etwa 600 Arbeitsplätzen könnten dadurch noch einmal bis zu 400 neue
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Jobs entstehen. Das DOC ist damit in kurzer Zeit zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Region geworden. Vorrangig werden Fachkräfte im Verkauf in der Textilbranche benötigt. Aber
auch eine Nachfrage im Gastronomiebereich ist zu erwarten.
Die Ansiedelung neuer Unternehmen im Industriegebiet Nord wird in den nächsten Jahren
realisiert und lässt eine steigende Beschäftigung erwarten. Da es teilweise zu Standortverlagerungen/-zusammenfassungen kommt, lässt sich die Arbeitskräftenachfrage derzeit noch
nicht prognostizieren.
Sicherheitsbranche / Gastronomie / Reinigungsgewerbe:
Mehr als 10% aller neuen Beschäftigungsverhältnisse werden in der Sicherheitsbranche
begründet und trotz hoher Fluktuation stehen hier Beschäftigungsmöglichkeiten für SGB IILeistungsberechtigte zur Verfügung. Ein Bedarf besteht zwar nahezu vollständig im Fachkräftebereich, hierfür sind aber oft nur Qualifizierungen mit kurzer Dauer und überschaubarem Kostenaufwand erforderlich. Durch Betriebsansiedelungen wird 2015 ein zusätzlicher
Bedarf an Arbeitskräften erwartet. Die Auswirkungen des Mindestlohns auf das Einstellungsverhalten der Arbeitgeber kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.
Mittelfristig ist im Stadtkern mit einer zunehmenden Ansiedelung gastronomischer Unternehmen zu rechnen. Diese werden sich zum einen in der Holstengalerie ansiedeln, zum anderen wird sich auch im Bereich der Innenstadt ein breiteres Angebot etablieren. Zunehmende Pendelströme zwischen DOC und Holstengalerie werden den Innenstadtbereich für diese
Branche an Attraktivität gewinnen lassen.
Die Reinigungsbranche stellt mit 2,5% aller Beschäftigten nur einen geringen Beitrag an der
lokalen Wertschöpfung. Trotzdem ist hier mit über 800 begonnen Arbeitsverhältnissen und
einer Helferquote von 86% ein großes Potenzial für den beruflichen Einstieg vorhanden. Bedarfe werden durch die Ausweitung der Verkaufsflächen auch in 2015 steigen. Auch hier
kann der Umfang nach Einführung des Mindestlohns noch nicht abgeschätzt werden.
2.4
Analyse der Kundenstruktur (Durchschnittswerte 2014)
In den vergangenen Jahren konnte eine Verschiebung der Kundenstrukturen beobachtetet
werden. Hierbei ist hervorzuheben, dass derzeit nur 16,7 % der Kundinnen und Kunden innerhalb der nächsten 6 Monate eine Integrationschance auf dem ersten Arbeitsmarkt besitzen. Der aktuelle Fachkräftebedarf muss im Rechtskreis SGB II vorrangig aus dieser Kundengruppe bedient werden. Gleichzeitig besteht die Herausforderung, den Anteil marktferner
Kundinnen und Kunden durch adressatengerechte Leistungen und adäquate Angebote mittelfristig eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Mehr als 50% der Leistungsberechtigten befinden sich in den marktfernen Profillagen und stellen somit grundsätzlich kein Integrationspotenzial in den nächsten 12 Monaten dar. Hier gilt es entsprechende Angebote
zur Verfügung zu stellen, um mittelfristig eine Stabilisierung und Arbeitsmarktnähe zu erreichen.
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- Das Jahr 2014 war gekennzeichnet durch eine zunehmende Zahl an Leistungsberechtigten.
Trotz günstiger Entwicklung ist auch im Jahr 2015 im ersten Quartal mit einem leichten Anstieg der Leistungsberechtigten (Vorjahresvergleich) zu rechnen. Dieser muss durch steigende Integrationsleistungen aufgefangen werden.
- Der Anteil der Langzeitleistungsbezieher am Bestand konnte 2014 von 67,7% auf 67,2%
(zum Vergleich Durchschnitt im Typ IIIb: 71,1%) reduziert werden. Im Jahr 2015 wird eine
weitere Reduzierung des Anteil von Langzeitleistungsbeziehern auf unter 67% angestrebt.
- Die 2013 umgesetzte Kundenstrukturanalyse wurde 2014 weiterentwickelt. 2015 werden alle
Qualifizierungsbedarfe tagesaktuell im System erfasst und sind dadurch jederzeit abrufbar.
Die Erkenntnisse dieser Erhebung fließen dabei direkt in die Qualifizierungs- und Budgetplanung ein.
3.
Ziele und Schwerpunkte 2014
Die Wirkungsplanung umfasst die Ziele „Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit“
sowie „Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug“; diese wurden im Rahmen eines ‚bottom-up‘-Prozesses entwickelt. Sowohl die Zielplanung als auch die Zielnachhaltung erfolgten
unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Vergleichstyps IIIb (siehe 2.1).
Für die „Verringerung der Hilfebedürftigkeit“ wird auch 2015 weiterhin ein Prognosewert ermittelt, welcher als Maßstab für die Beurteilung der jeweiligen Entwicklung im Jahresverlauf
dienen soll. Grundlage für die Entwicklung des Prognosewertes ist die Entwicklung des Bestandes der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten.
Im Jahr 2015 wird neben dem bestehenden Zielsystem eine Neuausrichtung auf die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit vollzogen. Hierzu strebt das Jobcenter eine Beteiligung an dem ESF-Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose an. Die vorhandenen Projekte
(Beschäftigungsoffensive, Kurswechsel) und Prozesse werden in Folge dessen in einem
Aktivierungszentrum auf die neue Zielgruppe ausgerichtet.
Darüber hinaus sind folgende Handlungsschwerpunkte für den SGBII Bereich definiert worden:
1. Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren
2. Langzeitbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen
3. Marktnähe leben und Arbeitgeber erschließen
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4. Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen und Rehabilitanden verbessern
5. Kunden ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren
6. Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende schaffen
Weiterführende Informationen finden Sie hierzu in Kapitel 4.
3.1
Zielsystem
Die gemeinsamen Steuerungsziele werden durch die Zielindikatoren „Summe der Leistungen
zum Lebensunterhalt“, „Integrationsquote“ und „Bestand an Langzeitleistungsbeziehern“ beschrieben. Das Zielsystem wird hierbei um Qualitätskennzahlen ergänzt, welche neben der
Kundenzufriedenheit auch die Rechtmäßigkeit der Leistungserbringung gewährleisten sollen.
3.2 Zielindikatoren
3.2.1 Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt
Der Zielindikator “Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt“ ist definiert als die Summe
der Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts (ohne Leistungen für Unterkunft und
Heizung) für Leistungsbeziehende nach dem SGB II im Berichtszeitraum. Die für diesen
Zielindikator relevanten Leistungen sind das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld. Nicht
berücksichtigt werden die sonstigen (kommunalen) Leistungen sowie die Beiträge zur Sozialversicherung. Eine dezentrale Planung dieses Indikators erfolgt nicht. Für das Jahr 2015
wird zentral ein Prognosewert bereitgestellt.
3.2.2 Integrationsquote
Der Zielindikator „Integrationsquote“ gibt den Anteil der im Berichtszeitraum in Erwerbstätigkeit (Aufnahme einer selbstständigen oder sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auf
dem 1. Arbeitsmarkt) oder in Ausbildung integrierten erwerbsfähigen Leistungsberechtigten
an, gemessen am Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Trotz des erwarteten
Anstieges des Kundenbestandes ist eine Steigerung der Integrationen durch die initiierten
Projekte, sowie durch die geplanten strategischen Initiativen zum Vorjahr um +1,5 Prozent
möglich. Die positive Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt begünstigt diese ambitionierte
Zielsetzung zusätzlich.
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In der Summe resultiert aus den beiden Variablen eine erwartete Steigerung der Integrationsquote von +1,1 %. Damit wird das Jobcenter Neumünster auch im Jahr 2015 eine der
höchsten Integrationsquoten im Vergleichstyp IIIb anstreben.
3.2.3 Bestand an Langzeitleistungsbeziehenden
Der Zielindikator ist definiert als der jahresdurchschnittliche Bestand an Langzeitleistungsbeziehern (Leistungsberechtigte, die in den vergangenen 24 Monaten 21 Monate Leistungen
bezogen haben). Das 2014 initiierte Projekt „Kurswechsel“ wird auch in 2015 fortgeführt. In
diesem Projekt wird eine direkte Vermeidung des Langzeitleistungsbezuges durch ganzheitliche Betreuung und Vermittlung in auskömmliche Beschäftigung erreicht. Die Reduzierung
des Anteils an Langzeitbeziehern im Jahr 2014 spiegelt bereits die Erfolge dieses Projektes
wieder. Trotz steigender Anzahl von Leistungsbeziehern konnte die Anzahl der Langzeitleistungsbezieher gesenkt werden. Auch im Jahr 2015 wird das Projekt in angepasster Form
fortbestehen. Es wird eine weitere Reduzierung der Langzeitleistungsbezieher um 0,3% als
Ziel vereinbart.
4.
Arbeitsmarkt und Integrationsstrategien nach geschäftspolitischen Handlungsfeldern
4.1
Kunden/innen ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren
Der Fachkräftemangel in verschiedenen Branchen und Berufsfeldern wird immer stärker
spürbar. Diesem Trend, sowie dem Anteil der Kundinnen und Kunden ohne Abschluss, entgegen zu wirken ist Ziel der Bildungsplanung 2015. Daher wird auch in 2015 mehr als 20%
des Eingliederungstitels für berufliche Fortbildung zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der
durchgeführten Bildungszielplanung wurde zum einen die Bedarfe der Kundinnen und Kunden (z.B. Kundenstrukturanalyse) und zum anderen die voraussichtlichen Bedarfe des Arbeitsmarktes (z.B. Leitbranchen, Arbeitsmarktmonitor, statistische Auswertungen, betriebliche Ansiedlungen bzw. Ausweitungen wie Holstengalerie und DOC) aber auch neue Beratungsansätze (BeKo SGB II) berücksichtigt. Ein Schwerpunkt der Bildungszielplanung 2015
liegt weiterhin auf abschlussorientieren Qualifizierungen sowie zertifizierten Teilqualifizierungen in Wachstumsbranchen (z.B. Altenpflege, Verkauf und Lager). Die enge Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Arbeitgeberservice (gAG-S) und die Teilnahme an Arbeitgebermessen (z.B. Zeitarbeitsmessen) werden im Jahr 2015 fortgesetzt und garantieren eine
passgenaue Orientierung hin zum Arbeitsmarkt. In der Bündelung aller Maßnahmen soll der
Nachfrage an Fachkräften kompetent entsprochen und gleichzeitig die Integrationschancen
der Kundinnen und Kunden erhöht werden.
4.2
Langzeitbezieher/innen aktivieren und Integrationschancen erhöhen
Der Anteil Langzeitleistungsbezieher (Lzb) an allen erwerbsfähigen Leistungsbeziehern(eLb)
beträgt im Jobcenter Neumünster ca. 67 Prozent. Ein Großteil dieser Kundinnen und Kunden
übt bereits einen Nebenverdienst aus und hat somit den ersten Schritt in eine sozialversicherungspflichte Beschäftigung geschafft. Durch finanzielle Anreize für Arbeitgeber (z.B. Extra
6000, Eingliederungszuschuss), soll eine Umwandlung der Nebenverdiensttätigkeit in ein
auskömmliches sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis gelingen. Darüber
hinaus werden Lzb durch besondere Angebote (z.B. sozialpädagogischer Betreuung,
Sprachförderung, betriebliche Erprobung, sowie marktgerechte Qualifizierungsmaßnahmen)
aktiviert und dadurch die Integrationschancen erhöht. Im Vordergrund steht dabei der Leitgedanke „aktiver Kunden“. Die Kundinnen und Kunden sollen in die Lage versetzt werden,
ihre eigenen Potentiale zu aktivieren und auszuschöpfen, um die eigene Hilfebedürftigkeit
und die der mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen zu beenden oder zu
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reduzieren. Darüber hinaus ist es ein Anliegen, Langzeitleistungsbezug gar nicht erst entstehen zu lassen. Aus diesem Grund wurde zum 01.05.14 das Projekt „Kurswechsel“ gestartet.
Das Projekt, besteht aus vier Integrationsfachkräften (IFK) und arbeitet mit einem geringeren
Betreuungsschlüssel von max. 1:100. Betreut werden überwiegend Kundinnen und Kunden,
die sich bereits zwischen 15 und 18 Monate im Leistungsbezug befinden. Das Projekt
„Kurswechsel“ arbeitet im ganzheitlichen Ansatz und betrachtet die gesamte Bedarfsgemeinschaft. Eine intensive Aktivierung der Kundinnen und Kunden erfolgt u.a. durch eigene individuelle Coaching-Angebote und assistierte Arbeitgeberkontakte. Hierdurch werden Integrationen in den Arbeitsmarkt erzielt und häufig Langzeitleistungsbezug vermieden.
4.3 Marktchancen bei Arbeitgebern erschließen und Integrationen realisieren
Die Zusammenarbeit im örtlichen Beirat fördert den regelmäßigen Austausch mit der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein, der Industrie- und Handelskammer zu Kiel, dem Unternehmensverband Mittelholstein e.V. und den Gewerkschaftsverbänden. Deren Erkenntnisse
fließen in die Bildungszielplanung und Integrationsarbeit ein.
Durch die Ausweitung und Neuausrichtung der Beschäftigungsoffensive (BO) ist es gelungen, die bewerberorientierte Vermittlung weiter zu intensivieren. Dies geschieht zum einen,
indem sich das Jugendteam sowie Kernig 50 Plus der Beschäftigungsoffensive angeschlossen haben und somit die Kundenpotentiale U25 und Ü50 einbezogen werden, zum anderen
erfolgte eine Neuausrichtung hin zu kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Unterstützt
wird die BO hierin durch die Industrie- und Handelskammer zu Kiel, der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein und dem Unternehmensverband Mittelholstein e.V. Durch gezielte Werbung bei ihren Mitgliedsbetrieben sowie gemeinsamen Aktionen (z.B. Vorstellung der BO bei
der Maler-Innung), wird der Bekanntheitsgrad erhöht und Arbeitgeberkontakte gefördert. Es
ist von größter Wichtigkeit, den Dienstleistungsgedanken der BO zu leben und bei den Arbeitgebern zu verdeutlichen. Für die Arbeitgeber soll die BO in Abstimmung mit dem gemeinsamen Arbeitgeberservice (gAGS), als ein verlässlicher und kompetenter Partner im
Stellenbesetzungsverfahren fungieren.
Mit der möglichen Beteiligung am ESF-LZA Projekt wird durch die Einstellung eines Betriebsakquisiteurs ein weiterer Schritt in Richtung der bewerberorientieren Vermittlungsarbeit
erreicht.
4.4 Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende erschließen
Die beiden spezialisierten IFK für Alleinerziehende haben in 2014 ihr Beratungsangebot um
individuelle Coachingangebote ausgeweitet und erste positive Erfahrungen sammeln können. Ziel ist es daher, diese Angebote weiter auszuweiten und zu professionalisieren. Um
auch hier dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und möglichst frühzeitig anzusetzen,
wurde das Beratungsangebot unter Einbezug der Netzwerkpartner auf Erziehende mit Kindern unter 3 Jahren ausgeweitet. Es geht im Schwerpunkt darum, die Bereitschaft für einen
frühzeitigen Wiedereinstieg ins Berufsleben abzuklären, aber auch über das Kinderbetreuungsangebot der Stadt Neumünster, die Fördermöglichkeiten für die berufliche Qualifikation
und die Leistungen von Bildung und Teilhabe (BuT) zu informieren. Die ersten Erfahrungen
zeigen auch hier, dass dieses Beratungsangebot in Form von Gruppenveranstaltungen in
2015 fortgeführt wird.
Im Rahmen der Bildungszielplanung wurden auch für das Jahr 2015 Qualifizierungsmaßnahmen in überwiegend von Frauen ausgeübten Berufsbereichen (z.B. Verkauf, Lager) eingekauft bzw. geplant.
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4.5
Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren
Wir blicken bei der Förderung Jugendlicher auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück.
Im November 2014 erhielten 1.565 erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) in der Altersgruppe der 15 bis unter 25 Jährigen in Neumünster Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Der Jahresdurchschnittswert konnte gegenüber dem Vorjahr um 5,8% reduziert werden; damit liegt das Jobcenter Neumünster bei der Entwicklung der eLb im Vergleichstyp IIIb an Rang 2/35. Bei der Entwicklung des Langzeitbezugs gelang uns eine Reduzierung um 6,5% gegenüber 2013.
Mit 451 Integrationen (kumuliert bis zum Berichtsmonat November) und einer Integrationsquote von 29,9% wurden die Zielsollwerte um 3,9 bzw. 10,4% übertroffen (Rang 4/35 im
Vergleichstyp).
Integrationsquote
Integrationsquote IST
Integrationsquote (SOLL)
Soll/Ist in %
Integrationen (kum.)
Integra ti onen VJ
De lta VJ in %
Bestandsentwicklung
29,9% eLB VM JDW
27,1% eLB VM JDW VJ
10,4% Del ta VJ i n %
451
Langzeitbezug vermeiden
1.508 Anteil LZB am Bestand:
1.602 LZB JDW (Soll)
-5,8% LZB JDW
Soll/Ist in %
47,6%
750
701
-6,5%
434
3,9%
Fehler! Keine gültige Verknüpfung.
31% der Integrationen mündeten in betriebliche/außerbetriebliche und 5,9% in schulische
Berufsausbildungen ein.
Die Arbeitslosenquote reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,9% und erreicht mit
6,1% im Landesvergleich eine gute Stellung; dabei verringerte sich der Bestand an Arbeitslosen unter 25 Jahren auf 290 Arbeitslose.
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Die guten Ergebnisse von Integrationsarbeit und beschäftigungsorientiertem Fallmanagement liefern hervorragende Ansatzpunkte, um den bestehenden Herausforderungen professionell zu begegnen.
Der Weg in das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem verläuft für viele Jugendliche und
junge Erwachsene selten geradlinig. Dies trifft in besonderer Weise für (schwer-) behinderte
Jugendliche mit Handicaps zu. Die Komplexität des Übergangsgeschehens zeichnet sich
einerseits aus durch belastende Sozialisationsbedingungen und Bildungsbiographien, andererseits durch hohe betriebliche Anforderungen an die Berufsreife. Zusätzlich spiegelt sich
die Situation in vielfältigen Förderangeboten wieder, die aus wirtschaftlicher und arbeitsmarktlicher Sicht häufig als „unnütze Warteschleifen“ erscheinen.
Der Ausbildungsmarkt sollte sich mehr denn je auch auf Jugendliche einstellen, die Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Aufgrund der demographischen Entwicklung und dem damit einhergehenden Fachkräftebedarf müssen Betriebe mit klassischer
dualer Ausbildung mehr als bisher bereit sein, auch Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen auszubilden. Dabei werden die Unternehmen, gerade die kleinen und mittleren, bei der
Bewerberauswahl und deren Vorqualifizierung unterstützt.
Unsere „Übergangsmaßnahmen“ im herkömmlichen Sinne sind als individualisierte Fördermaßnahmen zu verstehen und umzusetzen. Bildungsangebote und Maßnahmen müssen
stets weiterführen und das unmittelbare Ankommen in der Arbeitswelt zum Ziel haben. Die
Zugangssteuerung in die Fördermaßnahmen ist weiterhin zu verbessern und am individuellen Bedarf der Jugendlichen auszurichten. Dafür ist die Zusammenarbeit über Rechtskreisgrenzen hinaus unabdingbare Voraussetzung. „Es bedarf – jenseits vorhandener kontextueller Restriktionen bzw. Bedingungen – einer differenzierten zuweisungsrelevanten Feststellung tatsächlicher aktivierbarer Ressourcen bevor eine Zuweisung des Jugendlichen in ein
entsprechendes Angebot erfolgt“ (Kuhnke/Skrobanek, „Übergänge im Jugendalter“, Deutsches Jugendinstitut Dezember 2012). Nur unter dieser Bedingung lässt sich eine passgenaue Förderung und Begleitung unter Nutzung der Stärken der einzelnen Angebote konzipieren.
Aufgrund der Vielfältigkeit unabhängig voneinander wirkender Einflussgrößen setzen wir
programmatisch auf mehreren Ebenen an:
-
frühzeitige Beratung, persönliche Betreuung und intensives Profiling,
Kompetenzfeststellung, Berufsorientierung und individuelle Förderplanung,
Aufbau von Ausbildungsreife und Förderung der Verselbstständigung,
Nachholen von Schulabschlüssen und Erwerb von (Teil) Qualifikationen,
Verbesserung von Ausbildungsvermittlung und passgenauer Arbeitsvermittlung,
Anpassung von Maßnahmen im Übergangssystem an die Marktbedingungen,
Beschäftigungs- und Ausbildungschancen für Jugendliche mit Handicaps verbessern,
Implementierung und Professionalisierung der Zusammenarbeit mit anderen Sozialleistungsträgern im Rahmen der Kooperationsvereinbarung „Regionales Übergangsmanagement Neumünster“ zu einem „Arbeitsbündnis Jugend und Beruf“.
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4.6 Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere erschließen
Seit 2011 bilden die drei Jobcenter Kiel, Rendsburg-Eckernförde und Neumünster im Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“ das Bündnis „50plus KERNig“. „Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer
Langzeitarbeitsloser. Dabei liegen die Schwerpunkte auf der Entwicklung und Umsetzung
innovativer Strategien und Ansätze im regionalen Kontext unter Einbeziehung der regionalen
Unternehmen, um diese für den demografischen Wandel zu sensibilisieren.
Das Projekt setzt auf eine enge Zusammenarbeit der lokalen und regionalen Arbeitsmarktakteure, so dass neben den Aufgaben der Arbeitsvermittlung die Etablierung von verbindlichen
Netzwerkstrukturen in der Region als wichtigstes Ziel des Projektes zu sehen ist. Im Fokus
steht daher die Bildung von regionalen Netzwerken aus Unternehmen, Kammern, Verbänden, kommunalen Einrichtungen und Bildungsträgern sowie Politik, Gewerkschaften, Kirchen
und Sozialverbänden.
Neben den Angeboten aus dem Regelinstrumentarium des SGB II wird in 2015 weiterhin auf
innovative förderpolitische Instrumente gesetzt wie z. B. Empowerment, altersgerechte Informationen zu den Themen Gesundheit und Motivation, zielgruppenspezifische Angebote,
Selbstvermarktung und gesundheitsgerechter Arbeitsplatz. Die Erfahrungen haben gezeigt,
dass die Personengruppe der über Fünfzigjährigen individuelle Bedürfnisse hat. Aus diesem
Grund wurde die Struktur der Angebote diesen Bedürfnissen angepasst. Zielführend sind
hierbei sehr individuell ausgerichtete Instrumente wie z. B. eigens entwickelte Einzel- und
Gruppen-Coachings, die von ausgebildeten Mitarbeiter/innen des Jobcenters 50plus KERNig
durchgeführt werden. Die bisher gesammelten Erfahrungen bekommen hierbei in 2015 einen
zentralen Stellenwert, um der wachsenden Anzahl von Arbeitslosen mit multiplen Vermittlungshemmnissen zielgerichtet Hilfestellung leisten zu können.
Das Thema Gesundheit wird in 2015 weiterhin gezielt mit den Arbeitsuchenden bearbeitet.
Die in diesem Bereich sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen aus der
Region wird in 2015 am Standort Kiel auch für Teilnehmer/innen aus Neumünster fortgesetzt. Abgerundet wird das Angebot durch das erfolgreiche, seit 2013 eingerichtete, Bewerberbüro, in welchem den Teilnehmer/innen sowohl eine eigenständige Stellensuche, als
auch ergänzend eine unterstützte Fertigung von versandfertigen Bewerbungsunterlagen ermöglicht wird. In 2015 finden im Rahmen des Bewerberbüros von den Mitarbeiter/innen
durchgeführte Schulungen für die Teilnehmer/innen des Projektes, beispielsweise in den
Bereichen „Umgang mit der Jobbörse“ oder auch „Verwendung der Lernbörse“ der Bundesagentur für Arbeit, statt.
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4.7 Chancen für Langzeitarbeitslose eröffnen
Im Jobcenter Neumünster sind 48% aller arbeitslos gemeldeten Leistungsberechtigten langzeitarbeitslos. Mit dem Konzept zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales werden Handlungsmöglichkeiten eröffnet, die in die strategischen Ausrichtung des Jobcenters Neumünster für 2015 eingebunden werden sollen.
Die Projekte Beschäftigungsoffensive, Kurswechsel und Perspektiven für Alleinerziehende
sollen zum 01.07.2015 einen eigenständigen Projektstandort erhalten. Ziel ist es, die Kompetenzen der Projekte zu bündeln und stärker miteinander zu vernetzen. Zum Jahresende 2015
sollen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des auslaufenden Projektes KERNig 50+ in den
Projektstandort integriert werden. Aufgrund des hohen Anteils von langzeitarbeitslosen Leistungsberechtigten in den Projekten Kurswechsel, Perspektiven für Alleinerziehende und
KERNig 50+ und der vorhandenen Arbeitgeberkontakte in der Beschäftigungsoffensive kann
hier eine erste Stufe eines Aktivierungszentrums für Langzeitarbeitslose entstehen, von dem
aus die Vernetzung mit anderen örtlichen Akteuren ausgebaut werden kann.
Das Jobcenter wird sich an dem ESF-Programm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter beteiligen. Ziel ist es auch hier, die Kompetenzen der Projekte zu nutzen
und diese in den Förderantrag einzubinden. Ein weiteres Angebot für langzeitarbeitslose
Kundinnen und Kunden ist die Maßnahme „In Arbeit gehen“. In dieser Maßnahme soll vor
allem die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich erhöht werden.
Unter qualifizierter Begleitung und Anleitung werden Kundinnen und Kunden
sich
ihrer eigenen Ressourcen bewusst und setzen diese zielführend und selbstbestimmt für die
Aufnahme einer Beschäftigung ein. Diese Maßnahme wird erstmals im Februar 2015 angeboten
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5.
Besondere Personengruppen
5.1 Selbständige
Seit 2011 werden Selbständige, die SGB-II-Leistungen beziehen, im Jobcenter von einer
spezialisierten Integrationsfachkraft (IFK) betreut. Ende 2014 gab es rund 200 Selbständige,
von denen jedoch nur 85 ihr Gewerbe hauptberuflich ausüben.
Ziel einer selbständigen Tätigkeit muss immer die nachhaltige Verringerung bzw. Beendigung der Hilfebedürftigkeit sein. Kann das Ziel innerhalb einer angemessenen Frist, in der
Regel 12 Monate (bei Existenzgründungen bis zu max. zwei Jahre), nicht erreicht werden,
soll darauf hingewirkt werden, dass die Kundin bzw. der Kunde der Arbeitsvermittlung zur
Verfügung steht.
Die nebenberuflich Selbständigen werden ähnlich behandelt wie geringfügig Beschäftigte
(„450-€-Jobber“) und müssen der Arbeitsvermittlung zur Verfügung stehen.
Leistungsbeziehende, die an einer Existenzgründung interessiert sind, werden im Rahmen
des aus ESF- und Landesmitteln geförderten Projektes „Startbahn: Existenzgründung“ unterstützt; Projektträger ist die WAK SH. Die Teilnehmenden erhalten eine Infoveranstaltung,
ein 3-wöchiges Gründungscamp und eine Businessplanberatung.
Darüber hinaus können Leistungen gem. SGB II zur Eingliederung von Existenzgründerinnen
und -gründern gewährt werden, wenn eine hinreichend sichere Prognose darüber besteht,
dass die selbständige Tätigkeit wirtschaftlich tragfähig ist und die Hilfebedürftigkeit innerhalb
eines angemessenen Zeitraums (möglichst nach zwölf Monaten, max. aber nach 24 Monaten) dauerhaft überwunden oder verringert wird. Das Jobcenter schaltet zur Unterstützung
der Beurteilung, ob die Eignung für eine berufliche Selbständigkeit vorliegt, eine externe
fachkundige Stelle ein; dies ist die WAK SH, Geschäftsstelle Neumünster.
Grundsätzlich erfolgt die Sicherstellung des Lebensunterhalts zumindest im ersten Halbjahr
nach der Existenzgründung durch die Weitergewährung von Arbeitslosengeld II, soweit Hilfebedürftigkeit weiter vorliegt. Zusätzlich kann für die erste Zeit der Selbständigkeit (i.d.R.
sechs Monate) ein Einstiegsgeld gem. § 16b SGB II gewährt und notwendige Sachinvestitionen können gem. § 16c Abs. 1 SGB II gefördert werden.
5.2 Menschen mit Migrationshintergrund
An der Gruppe der „erwerbsfähigen Leistungsberechtigten“ in Bedarfsgemeinschaften haben
Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit mit 1.430 Personen (18,9%) einen hohen
Anteil. Von ihnen waren Ende 2014 629 Personen arbeitslos, dies entspricht einem Anteil
von 44%.
Die Qualifikationsstruktur der Personen mit Migrationshintergrund im SGBII zeichnet sich
durch einen hohen Anteil fehlender Schul- und Berufsabschlüsse sowie Defiziten in der
deutschen Sprachkompetenz aus. IAB-Studien lassen darauf schließen, dass etwa 30% der
ALG2-Bezieher/innen mit Migrationshintergrund über eine in Deutschland nicht anerkannte
Berufsausbildung verfügen.
Zur Realisierung des geschäftspolitischen Handlungsfeldes „Kunden ohne Abschluss zu
Fachkräften ausbilden“ hält das Jobcenter Neumünster ein umfangreiches Förderprogramm
zur beruflichen Eingliederung von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit Migrationshintergrund vor.
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Von konstitutiver Bedeutung der Förderprogrammatik des Jobcenter ist die professionelle
Vernetzung am Standort Neumünster und in überregionalen Bezügen. So besteht seit 2008
auf der Basis von Kooperationsvereinbarungen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit
allen relevanten Akteuren (z. B. Migrationsberatungsdienste, Integrationskursträger, BAMF,
Stadtverwaltung) im „Arbeitskreis Migration“:
Unter der Federführung des Jobcenters berät sich die Gruppe regelmäßig in allen Fragen
der beruflichen Eingliederung und gesellschaftlichen Integration von Personen mit Migrationshintergrund; bei Bedarf werden Beiträge aus Fachorganisationen (z.B. Flüchtlingsrat
Schleswig-Holstein, Suchtberatung Neumünster, Beratungsstelle für Existenzgründer) eingeholt.
Von zentraler Bedeutung ist zudem die einzelfallbezogene Zusammenarbeit, um Zugänge
der Zuwanderer/innen in die Helfersysteme zu organisieren, übergreifende Integrationsstrategien zu entwickeln und deren qualifizierte Umsetzung verbindlich sicherzustellen.
5.3 Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen und Rehabilitanden verbessern
Im Jahr 2015 wird die Verbesserung der Beschäftigungschancen für Rehabilitanden und
schwerbehinderte Menschen intensiviert.
Im Rahmen der Bildungszielplanung 2015 haben die Teamleitungen des JC NMS Gespräche
mit verschiedenen Bildungsträgern geführt, um vorhandene individuelle AVGS-Maßnahmen
für Menschen mit Behinderung (z.B. BPI „mit uns in den Job“) zu optimieren und zu initiieren
(z.B. ATV „Aktivierung-Training-Vermittlung). Im Zuge dieses Schwerpunktthemas sind die
IFK sensibilisiert sämtliche Förderinstrumente (z.B. Probebeschäftigung) stärker zu nutzen.
Darüber hinaus wird die intensive Zusammenarbeit mit den Integrationsfachdienst fortgeführt.
Zur Deckung des Fachkräftebedarfes werden aber auch die Potentiale möglicher Rehabilitanden benötigt. Daher erfolgte in jedem M&I Team eine Spezialisierung. Um jedoch verstärkt potentielle Reha Bedarfe zu identifizieren, ist eine weitere Sensibilisierung der IFK
erforderlich. Geplant ist eine gemeinsame Auftaktveranstaltung zum Thema berufliche Rehabilitation mit dem Reha-Team und den IFK des Jobcenters Neumünster im ersten Quartal
2015. Es wird erwartet, dass dadurch das Förderaufkommen im Bereich der beruflichen Rehabilitation gesteigert wird.
Weiterhin wird sich das Jobcenter Neumünster wieder aktiv an der „Woche für Menschen mit
Behinderung“. Im Rahmen der Aktionswoche gezielt Kundinnen und Kunden zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung mit dem SGBIII eingeladen und in Form von Themeninsel zu verschiedenen Themen beraten. Hierzu wird auch ein kostenloser Bewerbungscheck angeboten.
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6.
Budgetplanung
Grundlage der Planung ist die Vorankündigung der Eingliederungsmittelverordnung 2015.
Eine endgültige Mittelverteilung erfolgt nach Mittelzuweisung des Bundes im ersten Quartal
2015. Gegenüber dem Vorjahr werden dem Jobcenter im Eingliederungshaushalt voraussichtlich 0,8% (44 Tsd. €) weniger Haushaltsmittel zur Bewirtschaftung zur Verfügung stehen, als im Jahr 2014. Die Fokussierung auf die Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen, wird jedoch trotz geringerem Mittelvolumen zu einer Steigerung in
der Wirkung der verfügbaren Mittel führen.
Dies wird durch eine gezielte Teilnehmerauswahl und Verlagerung der Instrumentenauswahl
erreicht. Der Schwerpunkt im Eingliederungshaushalt wird auch 2015 auf die integrationsorientierten Instrumente gelegt. Die Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW) behält 2015
einen hohen Stellenwert. Der Mittelansatz für dieses Instrument wird dabei leicht reduziert
und niederschwellige Qualifizierungsinhalte zukünftig über Maßnahmen zur Aktivierung der
beruflichen Eingliederung umgesetzt. Der Mittelansatz für Arbeitsgelegenheiten wird nominal durch kassenrechtliche Bestimmungen zu Jahresanfang erhöht, durch nicht besetzte
Plätze und Maßnahmeabbrüche ist aber im Jahresverlauf mit Freirechnungen zu rechnen, so
dass von einem realen Mittelbedarf auf Basis von 2013 auszugehen ist. Freigerechnete
Haushaltsmittel fließen bedarfsorientiert den Instrumenten FbW und der beruflichen Rehabilitation zu.
Eintrittsplanung
Die bisherige Festlegung der Förderschwerpunkte hat sich als zielführend erwiesen und wird
grundsätzlich auch im Jahr 2015 fortgesetzt. Es wird angestrebt, die Eintrittszahlen gegenüber 2014 stabil zu halten. Aktuell ist eine Reduzierung der Eintrittszahlen in Bereich der
Förderung der beruflichen Weiterbildung geplant. Ursächlich hierfür ist eine Ausweitung der
individuellen Förderdauer. Damit wird insbesondere dem Wunsch nach abschlussorientierter
Fortbildung Rechnung getragen, welche sich auf die Dauer der individuellen Förderung auswirkt. Maßnahmen von geringer Dauer werden zukünftig über Maßnahmen zur Aktivierung
und beruflichen Eingliederung umgesetzt.
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Für das Jahr 2015 sind aktuell folgende Eintritte geplant:
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Anlage zum AIP 2015
Fördermaßnahmen U25
I.
II.
Integrationsorientierte Instrumente
-
Förderung der beruflichen Weiterbildung, 45 Teilnehmermonate, individueller Qualifizierungsbedarf
-
Aktivierung und berufliche Eingliederung - Maßnahmen bei einem Träger
• Neukundenaktivierung, 16 Plätze, monatlicher Einstieg, Sofortangebot: Orientierung, Bewerbungstraining, wirtschaftliches Verhalten, betriebliche Erprobung.
•
Aktivierungshilfen für Jüngere, 30 Plätze, lfd. Einstieg für 6 Monate, VZ/TZ im
Vorfeld von Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung (Sozialtraining, psychosoziale Betreuung, Sprachförderung, Suchtprävention, Schuldenregulierung,
Grundlagen gesunder Lebensführung, Projektansätze, Zukunfts- und Lebensplanung, betriebliche Phasen).
•
Feststellung-, Trainings- und Erprobungscenter, 21 Plätze, lfd. Einstieg für 6 Monate: Eignungsfeststellung, Kenntnisvermittlung und praktische Erprobung für integrationsnahe Jugendliche.
•
Produktionsschule, 30 Plätze, lfd. Einstieg für 12 Monate für Jugendliche mit besonderem pädagogischem Hilfebedarf, insbesondere Schulabbrecher und – verweigerer; ganzheitlicher Lern- und Lebensraum, enge Verzahnung von Arbeiten
und Lernen unter realen Produktionsbedingungen, Nachholen des Hauptschulabschlusses; neuer Projektansatz: handwerkliche Dienstleistungen zur Instandsetzung der „Werkhalle Neumünster“.
•
Modulare Förderangebote, Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein, 85 Plätze:
Qualifizierung, Eingliederungscoaching, selbstgesteuertes Lernen, Selbstvermittlung, Aktivierung zur Berufsvorbereitung und zum nachträglichen Erwerb des
Hauptschulabschlusses, Kontaktaufnahme und Begleitung zu Hilfs- und Beratungsstellen, individuelle Unterstützung von schwerbehinderten Jugendlichen, Hilfen zur Verselbstständigung, Theaterpädagogik und kreatives Bewerbungsmanagement.
Spezielle Maßnahmen für Jugendliche
-
Förderung benachteiligter Auszubildender
• Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, 15 Eintritte: Zielsetzung ist
es, Auszubildenden, die aufgrund einer Lernbeeinträchtigung oder sozialen Benachteiligung besonderer Hilfen bedürfen, die Aufnahme, Fortsetzung sowie den
erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung zu ermöglichen.
•
Ausbildungsbegleitende Hilfen, 19 Plätze: Stützunterricht zum Abbau von Sprachund Bildungsdefiziten zur Sicherung des Ausbildungserfolges, sozialpädagogische Betreuung.
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•
Einstiegsqualifizierungen, 37 Eintritte: Langzeitpraktikum als Brücke in die Berufsausbildung, Einsatz von Ausbildungsbausteinen.
III. Berufliche Reha und SB-Förderung
-
Ermessensleistungen zur beruflichen Reha
• Probebeschäftigung, 5 Plätze: bei Zweifeln an der Eignung für einen bestimmten
Arbeitsplatz, können Arbeitgebern die Kosten für die befristete Probebeschäftigung (schwer-) behinderter oder ihnen gleichgestellter Menschen bis zu einer
Dauer von drei Monaten erstattet werden, um die Teilhabe am Arbeitsleben zu
verbessern oder eine vollständige und dauerhafte Teilhabe zu erreichen.
•
Arbeitshilfen für behinderte Menschen: Zuschüsse für eine behindertengerechte
Ausgestaltung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.
•
Ausbildungs-/Weiterbildungszuschuss für (schwer-) behinderte Menschen: Arbeitgeber können für die betriebliche Aus- und Weiterbildung von (schwer-) behinderten Menschen durch Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung gefördert werden.
•
Eingliederungszuschuss für (schwer-) behinderte Menschen: für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen kann der Zuschuss bis zu 70 Prozent des
zu berücksichtigenden Arbeitsentgelts und die Förderdauer bis zu 60 Monaten
betragen.
IV. Kooperationen
Aktive Beteiligung in der rechtskreisübergreifenden Projektlenkungs- und Projektarbeitsgruppe zum „Regionalen Übergangsmanagement Neumünster (RÜM)“, am Fördernetzwerk zur Integration benachteiligter Jugendlicher in die berufliche Bildung
(FÖN), im Arbeitskreis zur Förderung von Menschen mit Migrationshintergrund sowie
im Kontext der arbeitsmarktlichen Integration delinquenter Jugendlicher und Heranwachsender. Netzwerkarbeit im Bereich flankierender Leistungen nach §16a SGBII:
Schuldner- und Suchtberatungsstellen, psychosoziale Betreuung, Kinderbetreuung.
Regelmäßiger Fachaustausch und Fallkonferenzen mit weiteren Fachdiensten, Beratungsstellen und Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ).
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Fördermaßnahmen Ü25
I.
Integrationsorientierte Instrumente
1. Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW)
-
Förderschwerpunkte in den Bereichen:
o Ambulante Pflege;
o Altenpflegehelfer/in und Altenpfleger/in
o Fahrer - Lager - Logistik;
o Verkauf mit Englischkenntnissen (Voll- und Teilzeit);
o Dialogmarketing;
geplant sind jeweils ca. 20 Eintritte
2. Eingliederungszuschuss (EGZ)
-
Zuschüsse an Arbeitgeber bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung; es muss mindestens ein in der Person liegendes Vermittlungshemmnis
vorliegen; Höhe und Dauer des EGZ orientieren sich an der Diskrepanz zwischen
Bewerber- und Stellenprofil.
-
für behinderte und schwerbehinderte Menschen sowie für ältere Arbeitsnehmerinnen
und Arbeitnehmer ab 50 Jahre gelten besondere Förderbedingungen;
geplant sind 100 Förderfälle
3. Maßnahmen bei Trägern
-
-
-
II.
Kenntnisvermittlung gewerblich (Bau, Metall, Elektro), 16 Plätze, 1 Starttermin, VZ
Kenntnisvermittlung Pflege, 16 Plätze, 1 Starttermin, VZ
Kenntnisvermittlung Wachschutz, 16 Plätze, 1 Starttermin, VZ
Kenntnisvermittlung HoGa, 16 Plätze, 1 Starttermin, VZ
Kenntnisvermittlung Büro/Verwaltung, 16 Plätze, 1 Starttermin, VZ
Kenntnisvermittlung Haushaltsnahe Dienstleistungen, 16 Plätze, 1 Starttermin, VZ
Kenntnisvermittlung Coaching Selbstvermittlung, 16 Plätze, 2 Starttermine, VZ
Aktivierungsmaßnahme für Migranten (mit Sprachförderanteil), 16 Plätze, TZ,
2 Starttermine
Feststellungs-, Trainings- und Erprobungscenter, 16 Plätze, lfd. Starttermine, VZ/TZ:
Eignungsfeststellung, Kenntnisvermittlung und praktische Erprobung für integrationsnahe Kunden
Aktivcenter, 16 Plätze, lfd Starttermine, VZ/TZ
für arbeitsmarktferne Kunden; Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen, die
einer Arbeitsaufnahme entgegenstehen
weitere Kurzzeitqualifizierungsmaßnahmen (Dauer max. 12 Wochen) für die individuellen Qualifizierungsbedarfe der Kunden/innen können über den AVGS (Ausbildungsund Vermittlungsgutschein) gefördert werden
Beschäftigungsorientierte Instrumente
-
Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung, ca. 350 Eintritte;
rd. 150 Plätze in 16 Maßnahmen bei 6 verschiedenen Trägern
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