Hamlet Interview mit Ella Späte

Pressemitteilung
Mit der Bitte um Veröffentlichung
Interview mit Ausstatterin Ella Späte zur Inszenierung von Hamlet
In der Regie von Carsten Ramm zeigt die Badische Landesbühne zur Spielzeiteröffnung
2015.2016 Shakespeares Klassiker Hamlet.
Das Stück handelt vom Dänenprinzen Hamlet, dessen Vater vom eigenen Bruder Claudius
ermordet wird. Kurz darauf heiratet Claudius Hamlets Mutter, wird König und am Hof regt
sich scheinbar kein Protest dagegen. Nur der junge Hamlet rebelliert. Er gibt vor, dem
Wahnsinn verfallen zu sein, um ungestört die Wahrheit über den Tod seines Vaters
herausfinden zu können und setzt mit dieser Taktik sogar seine Liebe zu Ophelia aufs Spiel.
Wir sprachen mit der Ausstatterin Ella Späte, die für Hamlet das Bühnenbild und die Kostüme
entwirft.
Frau Späte, Sie arbeiten als Ausstatterin in der BLB-Produktion Hamlet. Was genau ist Ihre
Aufgabe als Ausstatterin?
Die Aufgabe einer Theaterausstatterin ist es, allen Dingen die sichtbar sind, ein künstlerisches
Gesicht zu geben. Bühnenbilder, Requisiten, Masken und Kostüme sollen den Regisseur
dabei unterstützen, seine Lesart einer Geschichte darzubieten. Dabei sollte sich die komplette
Ausstattung nicht verselbstständigen und der Inszenierung dienen. Alle Dinge die zu sehen
sind, müssen im Vorfeld von der Ausstatterin als künstlerischer und technischer Entwurf zu
Papier gebracht werden. Danach setzen die Werkstätten und die Schneiderei diese Entwürfe
mit Hilfe der Ausstatterin um.
Was reizt Sie an der Arbeit an Shakespeares Hamlet besonders?
Zunächst ist es immer spannend, sich mit Shakespeare zu beschäftigen. Abgesehen davon
wollte ich die erfolgreiche Arbeit, die ich mit Carsten Ramm 1995 an den Landesbühnen
Sachsen begann, fortsetzen.
Welche Ästhetik bei Bühne und Kostümen erwartet die Zuschauer?
Die Bühne wird schlicht sein, gibt aber dem Auge Platz für ein opulentes Kostümbild. „New
Wave und Gothik meets italienische Renaissance“ könnte man das zugrunde liegende
Konzept nennen. Dazu angeregt hat mich der Besuch des alljährlichen Wave-Gotik-Treffens
(WGT) in Leipzig, eine Augenweide! Die Besucher dieses Musik- und Kulturfestivals der
Schwarzen Szene haben mich durch ihre Kostümierungen inspiriert. Ihre besondere Schönheit
impliziert nicht nur Individualität sondern auch Antiautorität und Punk, was für mich eine
passende Beigabe, speziell für das Stück Hamlet, darstellt.
Ella Späte studierte von 1981 bis 1987 Bühnenbild an der Hochschule für Bildende Künste in
Dresden. Sie schloss ihr Zusatzdiplom als Kostümbildnerin 1988 ab und arbeite danach
sowohl als Dozentin an unterschiedlichen Hochschulen als auch als Ausstatterin. Stationen
sind u.a. die Semperoper in Dresden, das Staatsschauspiel Dresden, die Landesbühnen
Sachsen, die Deutsche Oper Berlin, die Staatsoper Szczecin und das Düsseldorfer
Schauspielhaus. Von 2012-2015 arbeitete sie als Ausstatterin für Dieter Wedel im Rahmen
der Zwingerfestspiele Dresden (2011), der Nibelungenfestspiele in Worms (2012-2014) und
der Bad Hersfelder Festspiele (2015).
Mit: Kathrin Berg, Cornelia Heilmann, Katharina Heißenhuber, Jessica Schultheis,
Cornelius Danneberg, Stefan Holm, Frederik Kienle, René Laier, Maximilian Wex,
Inszenierung: Carsten Ramm, Ausstattung: Ella Späte, Musikalische Leitung:
Hennes Holz, Kampftraining: Jürgen Lingmann, Puppenspiel: Detlef Heinichen,
Lichtgestaltung: Tilo Schwarz