PPT - GDV

Raus aus der Stagnation!
Vorschläge der Versicherungswirtschaft zur betrieblichen und privaten
Altersvorsorge in Deutschland
Pressegespräch in Berlin am 9. Juni 2015
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Agenda
Wo stehen wir?
Stellschrauben für mehr Vorsorge
Betriebliche Altersversorgung
Private Altersvorsorge
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Lebensqualität im Alter: Mehrheit erwartet
Einschränkungen als Rentner (1/2)
Rechnen Sie damit, dass Sie als Rentner so leben werden wie vorher, oder dass Sie sich
einschränken müssen?
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen, die nicht ganz oder überwiegend von einer Altersrente oder
-pension leben; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11037, 2015
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Lebensqualität im Alter: Mehrheit erwartet
Einschränkungen als Rentner (2/2)
Rechnen Sie damit, dass Sie als Rentner so leben werden wie vorher, oder dass Sie sich
einschränken müssen?
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen, die nicht ganz oder überwiegend von einer Altersrente oder
-pension leben; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11037, 2015
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Im Langzeitvergleich:
Vorsorgeneigung deutlich gesunken
Altersvorsorge ist mir so wichtig, dass ich bereit bin, dafür einiges auszugeben.
Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7009, 7095, 10073 und 11037
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre
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Was kommt auf uns zu?
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Folge: Das Rentenniveau sinkt deutlich
Entwicklung des Sicherungsniveaus der GRV
(unter Berücksichtigung Mütterrente und Rente mit 63 in %)
61%
59%
57%
55%
52,6% (Sicherungsniveau 2001)
53%
51%
48,9%
49%
47%
44,5%
45%
41,7%
43%
41%
39%
37%
Quelle: HRI / Prognos (2014)
2050
2049
2048
2047
2046
2045
2044
2043
2042
2041
2040
2039
2038
2037
2036
2035
2034
2033
2032
2031
2030
2029
2028
2027
2026
2025
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
35%
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Die Niedrigzinspolitik betrifft die betriebliche und
private Altersvorsorge gleichermaßen
Daumenregel
Daumenregel: Sinkt der Zins dauerhaft um einen Prozentpunkt für die gesamte
Sparphase von 30 Jahren, so…
… sinkt das Vorsorgevermögen um rund 15 Prozent,
… steigt der erforderliche Vorsorgebetrag um fast 20 Prozent,
… müssen in den Unternehmen die Pensionsrückstellungen um 15 bis 20 % erhöht
werden*.
* Quelle: Eigene Berechnung sowie Towers-Watson-Studie „DAX-Pensionswerke 2014“,
DAX-Pensionsverpflichtungen
8
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Was können wir tun?
10
Was können wir tun?
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Eine nachhaltige Altersversorgung braucht
starke Säulen
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Die Verbreitung der bAV stagniert…
Derzeit erwerben 17,8 Mio. Beschäftige eine Anwartschaft auf eine bAV.
Das sind knapp 60 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Anteil der sv-pflichtig
Beschäftigten mit
bAV in %
Quelle: TNS Trägerbefragung zur betrieblichen Altersversorgung im Auftrag des BMAS (BAV 2013)
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…und auch die Riester-Rente wächst kaum
18
16
1.2
3.0
3.0
3.0
3.1
0.8
0.8
0.8
0.8
10.4
10.9
11.0
10.9
10.9
2010
2011
2012
2013
2014
0.5
14
0.2
Wohn-Riester
Anzahl der Verträge in Mio.
1,0
1.4
0.8
12
2.8
Investmentfondsverträge
2.6
2.4
Banksparverträge
10
Versicherungsverträge
1.9
1.2
0.7
0.6
0.6
0.5
8
0.6
6
0.3
0.2
0.2
4
0.4
0.3
0.2
0.2
8.4
0.1
9.2
9.8
6.5
4.8
2
3.0
3.5
3.7
2002
2003
2004
1.4
0
2001
Quelle: BMAS, 2015
2005
2006
2007
2008
2009
16,2 Mio.
Verträge
bAV und Riester-Rente ergänzen sich
Verbreitung zusätzlicher Vorsorge nach Einkommensklassen 2011*
100%
90%
86%
83%
80%
78%
75%
70%
BAV (inklusive ZÖD)
74%
65%
64%
private und
und betriebliche
betriebliche
private
Zusatzvorsorge insgesamt
zusammen
Zusatzvorsorge
58%
60%
50%
Riester
46%
42%
40%
36%
32%
31%
33%
35%
30%
20%
10%
0%
1.499 €
2.499 €
3.499 €
4.499 €
und mehr
- €
1.500 €
2.500 €
3.500 €
4.500 €
*) betriebliche Altersversorgung und Riester-Rente; sv-pflichtig Beschäftigte, Altersklasse 25 bis unter 65 Jahre
Quelle: TNS-Infratest: Verbreitung der Altersvorsorge 2011, Forschungsbericht im Auftrag des BMAS 430, 12/2012
15
Die betriebliche Altersversorgung
16 16
Ansätze für eine stärkere Verbreitung der bAV
Obligatorium
Tariffonds
Opting-Out
17
17
BMAS-Vorschlag zu Tariffonds
(neuer § 17b BetrAVG)
Gemeinsame Einrichtungen der Tarifvertragsparteien in
Form von Pensionskassen oder Pensionsfonds.
Haftung des Arbeitgebers entfällt.
Eckpunkte „Neues
Sozialpartnermodell
Betriebsrente“
Arbeitgeber gibt Beitragszusage, gemeinsame
Einrichtung übernimmt Mindestgarantie.
Ausfallhaftung über den PSVaG.
18
BMAS-Vorschlag zu Tariffonds: Kritikpunkte
(neuer § 17b BetrAVG)
KMU werden vielfach nicht erreicht.
Mehr statt weniger Komplexität in der bAV.
Bestehende bAV-Systeme werden beschädigt, erzielte Erfolge konterkariert.
Absicherung über PSVaG systemwidrig.
Besser: Betriebliche Altersversorgung insgesamt breit stärken!
19 19
Freiwilliges Opting-Out: Positive Wirkungen
Beteiligungsquoten auf Betriebsebene können deutlich gesteigert werden
(Bsp. USA, GB).
Reduziert deutlich die Zugangsschwelle für Arbeitnehmer („keine
Aufschieberitis“).
Freiwilligkeit der bAV für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bleibt erhalten.
Kann mit automatisch steigenden Beiträgen verbunden werden.
Einbeziehung ganzer Belegschaften bedeutet mehr Effizienz und geringere
Kosten.
20 20
Weitere Vorschläge zur Ausgestaltung der bAV:
Einfacher für Arbeitgeber
Reduktion der Durchführungswege ermöglichen.
Ziel: Nur ein Durchführungsweg im Betrieb (wenn gewollt).
Dazu: Erhöhung des Volumens der steuer- und sv-beitragsfreien Beiträge an
Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds (10 % der BBG).
Außerdem: Absicherung EU-/BU-Risiken in der bAV leichter möglich, wenn
größerer steuerlicher Dotierungsrahmen.
Weitere Ansatzpunkte zum Abbau von Komplexität angehen
(Auslagerung von Versorgungszusagen, Erleichterung von Abfindungen etc.).
21 21
Weitere Vorschläge zur Ausgestaltung der bAV:
Attraktiver für den Arbeitnehmer
Lösung der Doppelverbeitragung von bAV-Leistungen in der Kranken- und
Pflegeversicherung.
Förderung von Geringverdienern: Einfaches Zuschuss-Modell, Freibeträge in
der Grundsicherung.
Entgeltumwandlung auch bei Mindestlohn klarstellen.
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Die private Altersvorsorge
23 23
Riester lohnt – lohnt nicht … Was denn nun?
Altersvorsorge / Vermögensbildung 19/03/15
Altersvorsorge / Vermögensbildung 07/03/15
24 24
Riester lohnt sich! Sagen…
„Wer für sein Alter vorsorgen will, sollte zunächst
neben der gesetzlichen Rente die geförderten Wege
nutzen. Das bedeutet, einen Riester-Vertrag abzuschließen oder eine Betriebsrente, möglichst mit
Förderung des Arbeitgeber.“
Herman-Josef Tenhagen (Interview auf test.de, 4.6.2014)
„Für alle untersuchten Tarife hat sich das Sparen gelohnt.
Vor allem aber wegen der Zulagen. Die RiesterFörderung erhöht somit die jährliche Rendite für Sparer
mit Kindern um annähernd 2 Prozentpunkte.“
Dr. Mark Ortmann aus der ITA-Untersuchung „12 Jahre Riester-Rente“ (2014).
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Riester-Rente erreicht die Richtigen
Geschlecht
Struktur der Zahlungsempfänger 2013* nach….
Kinderzulagen überwiegen
40%
Einkommen
35%
30%
25%
20%
15%
10%
25%
19%
19%
5%
16%
9%
13%
0%
bis 10.000 €
10.000 €20.000 €
20.000 €30.000 €
* vorläufige Ergebnisse der ZfA
Quelle: Kruse / Scherbarth (2015)
30.000 €40.000 €
40.000 €50.000 €
ab 50.000 €
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Riester-Rente bereits deutlich nachgebessert:
Einheitliche Kostenbezugsgrößen für geförderte
Altersvorsorge-Verträge (Riester- und Basisrenten)
Verbesserte Vergleichbarkeit
und transparente
Kostendarstellung
Produktinformationsblatt mit einheitlicher
Preis-Leistungs-Darstellung (inkl. Effektivkosten)
Einheitliche Chance-Risiko-Klassen
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Riester-Rente bereits deutlich nachgebessert:
Reduzierung der einmaligen Abschlusskosten auf
max. 25‰ der Beitragssumme (LVRG)
Weniger Kosten –
Mehr Leistung
Erhöhte Rückkaufswerte in den ersten Jahren der
Vertragslaufzeit
Erhöhung der Mindestbeteiligung am
Risikoüberschuss auf 90%
28 28
Was ist bei der Riester-Rente zu tun?
Fördersystem und
Zulagenverfahren
vereinfachen
„Kalte Progression“
abbauen
Kosten
weiter senken
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Fördersystem und Zulagenverfahren vereinfachen
Die Riester-Rente muss mehr Menschen erreichen und
flexible Erwerbsverläufe besser abbilden.
Förderfähig sollte jeder unbeschränkt Steuerpflichtige sein
(auch Solo-Selbstständige).
Vermeidung von aufwändigen Rückforderungen durch Vereinfachung von
Zulagenverfahren.
Für Geringverdiener: Freibeträge in der Grundsicherung im Alter für
ergänzende, kapitalgedeckte Vorsorge.
Abbau der „kalten Progression“ bei Riester-Rente
30 30
Entwicklung Eigenbeitrag*
40%
Zulagequoten im Zeitverlauf
35%
Männer und Frauen insgesamt
30%
25%
20%
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012** 2013**
Anpassung und Dynamisierung der steuerlichen Förderung: Höchstbetrag = 4% der BBG
(2015 = 2.904 EUR = maximaler Eigenbeitrag).
Erhöhung der Grundzulage auf 200 EUR.
*) Annahme: Riester-Förderung schon ab 2002 mit einem Beitrag von 4% des Vorjahreseinkommens
**) vorläufige Zahlen
Quelle: Eigene Berechnungen
31 31
Kosten weiter senken
Bei neuen Verträgen: Anbieterneutrale Vorgabe, auf Abschlusskosten und
Provisionen auf Zulagen zu verzichten.
Bei Wechsel des Vertrags: Lediglich eine Verwaltungspauschale.
Keine Abschlusskosten und keine Provisionen auf das übertragene Kapital.
32 32
Fazit: Raus aus der Stagnation
Realitäten des demografischen Wandels anerkennen:
GRV nachhaltig stabilisieren.
bAV in der Breite stärken und voranbringen:
Für Arbeitgeber vereinfachen, für Arbeitnehmer attraktiver machen.
Klares politisches Signal zur Weiterentwicklung der Riester-Rente:
Nichtstun der Politik befördert Nichtstun in der Bevölkerung.
Nur mit starker bAV und pAV gemeinsam kann die
Versorgung der Bevölkerung im Alter gesichert werden .
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