Kein Folientitel

Qualitätsmanagement
 Inhalt:
Begriffsbestimmung, Methoden und Instrumente
des Qualitätsmanagements
 Durchführung:
Lehrgespräch, praktische Übungen, Präsentationen
 Ergebniserwartung: Erwerb von grundlegenden Kenntnissen zum Umgang
mit Qualitätsmaßstäben
Qualitätsmanagement
1
Qualitätsmanagement: Begriffsbestimmungen

Qualität:
Qualität ist die Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer
Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.
(DIN ISO 8402)
Qualität ist daher relativ, d.h. abhängig vom jeweiligen Kunden, Nutzer,
vom Markt und vom Wissensstand. Qualität ist, was der Kunde wünscht.
Qualitätsmanagement
2
Qualitätsmanagement: Begriffsbestimmungen

Qualitätsmanagement:
Unter
Qualitätsmanagement
Gesamtführungsaufgabe,
versteht
welche
man
die
alle
Tätigkeiten,
Qualitätspolitik,
Ziele
der
und
Verantwortungen festlegen sowie diese durch Mittel wie Qualitätsplanung,
Qualitätslenkung, Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung im Rahmen
des Qualitätsmanagementsystems verwirklichen.
Qualitätsmanagement
3
Forderung nach Qualität
Folgende Faktoren zwingen die Unternehmen zunehmend zur Erzeugung
qualitativ höherwertiger Produkte und zur Erbringung höherwertiger
Dienstleistungen:

zunehmendes Umweltbewußtsein

steigende Produktkomplexität

offenere Märkte mit wachsendem Konkurrenzdruck

verschärfte Gesetzgebung (z.B. Produkt- und Umwelthaftung)

das Verlangen potenter Kunden nach Qualitätssicherungshandbüchern
bei Auftragsvergabe
Das Streben nach Qualität konkurriert mit der Forderung nach den
niedrigstmöglichen Kosten und einer immer schnelleren Verfügbarkeit (Flexibilität
in der Anpassung an Kundenwünsche).
(nach RKW: PMF)
Qualitätsmanagement
4
Relevanz der Qualität
für das Projektmanagement

Sicherung von Qualität in Projekten, wobei einerseits die Qualität des
technologischen Prozesses und Ergebnisses (Product Quality Assurance)
sowie andererseits die Qualität des Managementprozesses und sein
Ergebnis (Project Quality Assurance) unterschieden werden müssen.

Einführung von Qualitätsmanagement (QM) in Organisationen unter
Verwendung
der
Projektmanagement-Methodik
einschließlich
der
Überführung in die Routineorganisation.
Für die oben genannten Aspekte ist das Verständnis des Wesens von Qualität
und Qualitätssicherung notwendig.
Qualitätsmanagement
5
Qualitätsmanagement: Begriffsbestimmungen
Der sehr weit gefaßte Qualitätsbegriff kann somit unterschiedlich definiert werden:

Metaphysisch: Man erkennt
(phänomenologischer Ansatz).

Produktorientiert: Qualität zeigt sich als Unterschied in der Ausprägung von
Attributen (nach Abbott).

Nutzerorientiert: Qualität ist das Ausmaß an Fähigkeit der Befriedigung von
Wünschen. Qualität ist die Eignung für den Gebrauch (Fitness for Use, nach Juran
bzw. nach Deming).

Wertorientiert: Qualität ist das Optimum für gegebene Kundenanforderungen
hinsichtlich Nutzen und Kosten, beide Größen im umfassenden Sinne gesehen
(Quality is user perception of value, nach Feigenbaum).

Herstellerorientiert: Qualität ist die Übereinstimmung mit Anforderungen (nach
Crosby).

Gesellschaftsorientiert: Qualität ist „Minimale Kosten für die Allgemeinheit“, vom
Zeitpunkt des Verlassens der Fabrik an (nach Taguchi).
Qualität
einfach,
Qualitätsmanagement
wenn
man
sie
sieht
6
Qualitätsmanagement: Begriffsbestimmungen

Qualitätsplanung:
Die Qualitätsplanung umfaßt die Bestimmung (Auswahl, Klassifizierung und
Gewichtung) aller Produkteigenschaften, welche zur eindeutigen und
vollständigen Festlegung der Kundenforderungen notwendig sind und die
Festlegung der dafür erforderlichen Prozesse. Die Produkteigenschaften
gewinnt man durch Quantifizierung der Qualitätsmerkmale.

Qualitätsplan:
Die Qualitätsplanung ist im Qualitätsplan dokumentiert. Dieser umfaßt alle
Spezifikationen des (Kunden-) Auftrages (z.B. die Liste der zu realisierenden
Produkteigenschaften, Pflichten- bzw. Lastenheft, Abnahmeregelungen,
Prüfvorschriften, etc.) sowie die Festlegungen bezüglich Aufwand und Zeit
für die Realisierung. Die Qualitätsplanung ist eine gemeinsame Aufgabe der
Vertragsparteien.
(RKW: PMF)
Qualitätsmanagement
7
Qualitätsmanagement: Begriffsbestimmungen

Qualitätssicherung:
Unter Qualitätssicherung sind alle geplanten und systematischen Tätigkeiten
zu verstehen, die innerhalb des Qualitätsmanagementsystems verwirklicht
sind und so dargelegt werden, daß Vertrauen dazu entsteht, daß das
geschaffene Produkt die Qualitätsforderung erfüllen wird. Ein
funktionierenden QS-System ist Voraussetzung für das QM.

Qualitätsüberwachung:
Unter Qualitätsüberwachung („Qualitätskontrolle“) versteht man die ständige
Beobachtung und Verifizierung des Zustandes einer Einheit sowie Analysen
von Aufzeichnungen, um sicher zu gehen, daß festgelegte Forderungen
erfüllt werden.
Qualitätsmanagement
8
Qualitätsmanagement: Begriffsbestimmungen

Qualitätssteuerung:
Die Qualitätssteuerung (Qualitätslenkung) umfaßt alle dispositiven,
vorbeugenden, überwachenden und korrigierenden Tätigkeiten bei der
Realisierung der geplanten Aufgabenstellung. Sie ist ureigenste Aufgabe des
Projektleiters und erfolgt in direktem Kontakt mit dem Auftraggeber und den
Subkontraktoren bei größeren Projekten.

Qualitätskontrolle:
Die Qualitätskontrolle umfaßt alle Prüfungen und Abweichungsanalysen,
welche der Fortschreibung der Realisierung dienen und darüber hinaus
geeignet sind, die Planerfüllung im Zeitablauf kontinuierlich zu verfolgen.
(RKW: PMF)
Qualitätsmanagement
9
Qualitätsmanagement: Entwicklung

Zunächst wurden in der Regel in der Qualitätssicherung nur Kontrollen von Produkten /
Teilprodukten / Rohstoffen nach deren Bezug bzw. Fertigstellung vorgenommen. Diese
retrospektive Vorgehensweise zog hohe Folgekosten mit sich, wenn die Qualität nicht
ausreichend war und somit der Bezug rückgängig gemacht bzw. die Fertigung
wiederholt werden mußte.

Die Folge war ein prospektives Handeln in Form von präventiven Maßnahmen. Wurde
ein Qualitätsmangel entdeckt, dann konnte er vor dem Bezug bzw.
Wertschöpfungsprozeß eliminiert werden.

Dann wurde eine weitere Vorverlagerung vorgenommen hin zum Entwurf von
Produkten / Dienstleistungen und deren Prozessen. Erst ein präziser Entwurf und eine
genaue Planung gewährleisten hohe Qualität.

Heute geht man bei der Qualitätssicherung nach einem Phasenmodell vor. Zum
Beispiel Qualitätsplan, Qualitätssteuerung, Qualitätskontrolle.

Im Total Quality Management (TQM) werden der gesamte Wertschöpfungsprozeß
sowie alle administrativen Maßnahmen bezüglich deren Effektivität und deren Effizienz
überprüft und entsprechend beeinflußt.
Qualitätsmanagement
10
Qualitätsmanagement als Rückkoppelungsprozeß
Qualitäts-Politik
Qualitätsziele
Qualitäts-Planung




Identifikation des Kunden
Erfassung der Kundenwünsche
Spezifikationen zur Erfüllung der Kundenwünsche
(Qualitäts-Definition)
Prozeßgestaltung (Planung der Qualitätssicherung)
Durchführung
Qualitäts-Steuerung



Erfassung der Qualitätsleistung
Bewertung und Vergleich mit Qualitätszielen
Korrektive Maßnahmen
Qualitäts-Verbesserung



Etablierung einer Infrastruktur für Verbesserungen
Feststellung der Verbesserungsschwerpunkte
Befassung durch ein Qualitätsverbesserungsteam
Qualitäts-Dokumentation
Qualitätsmanagement
11
Optimierung
von Kosten, Qualität und Terminen
Qualität
Personalkapazität
Qualität /
Quantität
Termine
Kosten
KQT-Optimierung
statt
Kosten-/ Termin-Priorität
Qualitätsmanagement
(nach RKW: PMF)
12
Wirkungszusammenhang
von Kosten und Produktqualität
Kostenauswirkung
Korrekturaufwand
K
Beeinflußbarkeit
der Qualität
Q
Zeit
0
(nach RKW: PMF)
Qualitätsmanagement
13
Qualitätsmanagement: Werkzeuge
Es gibt vielfältige Werkzeuge zur Sicherung und Verbesserung der Qualität im
Unternehmensprozeß und in Projekten. Beispielhaft soll auf folgende
eingegangen werden:
“poka yoke” (standardisierter “narrensicherer” Mechanismus)
 5 S-Checkliste
 statistische Prozeßregelung






Zeitplantafel
Selbstprüfung (Verantwortung) im Gegensatz zur Inspektion
5 W-Analyse
Checklisten (Prüfformular und Kontrollkarte)
Pareto-Diagramm (ABC-Analyse)
Quelle: Lodbrok Lean Management im Schiffbau
Qualitätsmanagement
14
Qualitätsmanagement: Werkzeuge


“poka yoke” (standardisierter “narrensicherer” Mechanismus)
Arbeitsabläufe werden derart vorgegeben, daß die Ausführung eindeutig
ist. In technischen Bereichen beispielsweise können Schnittstellen nur in
der richtigen Form zusammengefügt werden, wie etwa Anschlüsse bei
Personalcomputern. Bei organisatorischen Maßnahmen wird dies durch
ein hohes Maß an Standardisierung erreicht.
5 S-Checkliste:
Seiri
= Ordnung schaffen
Seiton = jeden Gegenstand am richtigen Platz aufbewahren
Seiso
= Sauberkeit
Seiketsu = persönlicher Ordnungssinn
Shitsuke = Disziplin
Quelle: Lodbrok Lean Management im Schiffbau
Qualitätsmanagement
15
Qualitätsmanagement: Werkzeuge

statistische Prozeßregelung:
Statistische Datenauswertungen dienen dem Erkennen von Fehlern und
Schwächen bei der Umsetzung.

Zeitplantafel:
Eine Zeittafel stellt den Fertigstellungsgrad im Vergleich zur Soll-Leistung
übersichtlich dar.

Selbstprüfung (Verantwortung) im Gegensatz zur Inspektion:
Jeder Bearbeiter führt seine Aktivitäten eigenverantwortlich aus und prüft die
eigenen Ergebnisse selbständig.
Quelle: Lodbrok Lean Management im Schiffbau
Qualitätsmanagement
16
Qualitätsmanagement: Werkzeuge

5 W-Analyse:
Die einfache Frage nach dem Warum? bei Problemen oder Fehlern reicht in der
Regel nicht zur Ursachenanalyse aus. Häufig liegen die Ursachen tiefer und
können nur durch weitergehende Warum-Fragen erschlossen werden.

Checklisten (Prüfformular und Kontrollkarte):
Checklisten erleichtern wiederkehrende Aktivitäten und vermindern den
Aufwand. Dies gilt auch für die Qualitätskontrolle. Prüfformulare und
Kontrollkarten erleichtern Vollständigkeits- und Qualitätsprüfungen.

Pareto-Diagramm (ABC-Analyse):
Diese Methode erleichtert die Auswahl der wichtigen und weniger wichtigen
Probleme, so daß diese in der richtigen Reihenfolge bearbeitet werden.
Quelle: Lodbrok Lean Management im Schiffbau
Qualitätsmanagement
17
Qualitätsmanagement: Übungsaufgabe
1. Ermitteln Sie mit Hilfe der Stärken-Schwächen-Analyse den aktuellen
qualitativen Status der umzugestaltenden Bankfiliale im Vergleich zu
einer anderen, Ihnen bekannten Bankfiliale. Alternative: Schätzen Sie
Ihr Fahrzeug im Vergleich zu einem VW Golf mit 52 KW ein.
2. Erstellen Sie mit Hilfe des morphologischen Kastens ein Profil der
Empfangshalle (Wände, Decken-/ Bodenbelag, technische
Infrastruktur etc.). Alternative: Entwickeln Sie ein Fahrzeug mit
innovativem Antriebs- und Fahrwerkskonzept für das nächste
Jahrhundert.
Qualitätsmanagement
18