Vorstand FB Tarifpolitik Berufliche Weiterbildung und Qualifizierung Warum berufliche Weiterbildung? FB Tarifpolitik Warum berufliche Weiterbildung? Weil berufliche Weiterbildung mit entscheidet über: • Zugang und Verbleib im Beschäftigungssystem • Höhe des Einkommens • Qualität der Arbeitsplätze und -bedingungen • sowie die Bewältigung von körperlichen Anforderungen und psychischen Belastungen • Standort- und Wettbewerbssicherung Tarifvertrag Qualifizierung 2 FB Tarifpolitik Warum berufliche Weiterbildung? Weil die Teilnahmequoten an beruflicher Weiterbildung rückläufig und selektiv sind: • Rückgang zwischen 2000 und 2003 von 29% auf 26% • Mit geringer beruflicher Qualifikation sinkt die Teilnahme, nur 11% der Beschäftigten ohne Berufsausbildung, während 44% mit Hochschulabschluss • 13% der un- und angelernten Beschäftigten gegenüber 45% bis 47% der qualifizierten bzw. leitenden Angestellten • Insgesamt fand 2003 ein deutlicher Rückgang der Weiterbildungsteilnahme bei den Facharbeitern und qualifizierten Angestellten (jeweils um 5 Prozentpunkte) von 30% auf 25% bzw. von 50% auf 45% und stärker noch bei den ausführenden Angestellten (7%) im Vergleich zum Jahr 2000 statt. Tarifvertrag Qualifizierung 3 FB Tarifpolitik Warum berufliche Weiterbildung? Weil der demografische Wandel und die Benachteiligung einiger Beschäftigtengruppen dies erfordern: • Häufig stehen mehrere „negative“ Merkmale in Verbindung mit dem Bildungsniveau und der Weiterbildungsteilnahme: Ausländer, prekäre Beschäftigte, Mütter und Beschäftigte in wenig innovativen Betrieben. Sie nehmen weniger an Weiterbildung teil als der Durchschnitt. • Der Anteil über 50-jähriger Beschäftigter wird steigen. Allerdings ist Alter allein kein Erklärungsmerkmal für die Weiterbildungsteilnahme: „Bei den gut Qualifizierten steigt die Teilnahme an Weiterbildung sogar ab dem 50. Lebensjahr. Es sind wiederum die gering qualifizierten Älteren, die von Weiterbildung ausgeschlossen sind.“* • Arbeitsmarktpolitisch war dies bisher kein Problem, da diese Gruppe von Beschäftigten häufig vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausschied. Mit dem demografischen Wandel und dem Wegfall der Möglichkeiten von Altersteilzeit und Vorruhestand erhält Qualifizierung einen zentralen Stellenwert. *Quelle: Gerhard Bosch, Stellungnahme zur Anhörung der Enquetekommission Tarifvertrag Qualifizierung 4 FB Tarifpolitik Warum berufliche Weiterbildung? Weil sich die beruflichen Anforderungen verändern: Verschiebung hin zu höheren Qualifikations- und Tätigkeitsniveaus 20,1% 17,9% 28,4% 19,6% 16,6% 29,2% 15,7% Hilfstätigkeiten 13,6% Einfache Tätigkeiten 30,1% Qualifizierte Fachtätigkeiten 16,4% Fachtätigkeiten Führungsaufgaben Hochqualifizierte Tätigkeiten 14,4% 14,6% 19,3% 20,2% 24,1% 1991 1995 2010 Quelle: Gerhard Bosch, MiTTAB 4/2002. S. 583 Tarifvertrag Qualifizierung 5 FB Tarifpolitik Warum berufliche Weiterbildung? Weil für die Unternehmen Qualifikation ein zentraler Faktor für die Beschäftigungs- und Zukunftsfähigkeit ist: • Qualifizierte Beschäftigte mit entsprechenden fachlichen und sozialen Kompetenzen sind dabei notwendig. • Zentral sind Innovationen. Dabei ist Innovationsfähigkeit abhängig von Schnelligkeit, Flexibilität und kunden- und marktgerechtem Agieren. • Abläufe, Service und Produktion befinden sich in andauernden Veränderungs- und Anpassungsprozessen. • Die beschleunigte Veraltung des Wissens stellt dabei die Anforderung einer kontinuierlichen Aktualisierung des beruflichen Wissens an Beschäftigte und Unternehmen. Tarifvertrag Qualifizierung 6 FB Tarifpolitik Warum berufliche Weiterbildung? Weil innovative Unternehmen Weiterbildung brauchen • Diese besondere Dynamik der Arbeitswelt braucht Beschäftigte, die veränderungsbereit und kreativ sind, Verantwortung übernehmen, problemlösungsorientiert und selbstständig arbeiten können. • Lernen und Veränderung, berufliche Weiterentwicklung, Förderung von Kompetenzentwicklung sind Bestandteile innovativer Arbeitsprozesse. • Dies steigert die Motivation und Innovationsfähigkeit der Beschäftigten. Tarifvertrag Qualifizierung 7
© Copyright 2025 ExpyDoc