Folien Teil 1

Umweltverträglichkeitsprüfung
Mag. Fiona List
Univ.-Doz. Dr.
Wolfgang List
Mag. Piotr Pyka
List Rechtsanwalts GmbH
TEIL 1
Vortrag im Rahmen der Generalversammlung der Bürgerinitiativen-Vereinigung
„Aktion 21“ am 07.11.2015
Salzburg
Rechtsquellen des UVP-Rechts
UVP-Recht
Völkerrecht
(Aarhus-Konvention)
Unionsrecht
(UVP-RL;
EU-Grundrechtecharta)
Nationales Recht
(UVP-G 2000)
Ziel der UVP (nach UVP-RL und österr. UVP-G 2000)
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Unter Beteiligung der Öffentlichkeit
- auf fachlicher Grundlage
– die Auswirkungen eines Vorhabens
– (im Sinne der UVP-RL der EU bzw. des österr. UVP-G) auf
• Menschen, Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume,
Boden, Wasser, Luft und Klima Landschaft und
Kulturgüter sowie
die Wechselwirkungen von Auswirkungen
festzustellen, zu beschreiben und zu bewerten sowie
Maßnahmen zur Verringerung/Verhinderung von Umweltauswirkungen
zu prüfen und
Alternativen darzulegen
Partizipation im Verfahren (österr. Recht)
• § 8 AVG; Art 131, 144 B-VG:
– Beteiligtenstellung: Inanspruchnahme oder Betroffenheit von
behördlicher Tätigkeit
– Parteistellung: Rechtsanspruch / rechtliches Interesse
(subjektives Recht) > Akteneinsicht, Parteiengehör, Rechtsmittel
– Beschwerdeberechtigung: subjektives Recht /
ausdrückl.Einräumung > Anrufung von VwGH [und VfGH]
UVP-Richtlinie alte Fassung
(85/337/EWG idF 97/11/EG = vor Aarhus)
• Verfahrensregelungen - Beteiligung
– Stellungnahme der Behörden
– Öffentlichkeitsbeteiligung
– "Sensibilisierung der Öffentlichkeit" auf Grund konkreter Angaben des
Projektträgers (EuGH 11. August 1995, Rs C-431/92, Wärmekraftwerk
Großkrotzenburg)
• Information der Öffentlichkeit
• betroffene Öffentlichkeit > Gelegenheit zur Äußerung
• Veröffentlichung des Genehmigungsentscheids
– Keine Verpflichtung zur Einräumung von Parteistellung oder
Berufungsrecht
Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998,
in Kraft getreten am 30. 10. 2001
• Inkrafttreten in Österreich: 17.04.2005; EU am 17.02.2005 ratifiziert
•
1. Säule: Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen über die
Umwelt (Art 4)
•
2. Säule: Beteiligung der Öff. an umweltrelevanten
Entscheidungsverfahren (Art 6)
•
3. Säule: Zugang zu Überprüfungsverfahren vor Gerichten oder
anderen Tribunalen (access to justice) (Art 9): Fehlende oder
ungenügende Umweltinformation (Abs 1)
– Überprüfung von Genehmigungsverfahren (Abs 2)
– Anfechtung von Verstößen gegen Umweltrecht durch Behörden und
Privatpersonen (Abs 3)
Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998,
in Kraft getreten am 30. 10. 2001
•
Art 9 Abs 2: Jede Vertragspartei stellt im Rahmen ihrer innerstaatlichen
Rechtsvorschriften sicher, dass
– Mitglieder der betroffenen Öffentlichkeit (Art 2 Nr 4-5)
– Rechtsverletzungen vor einem Gericht und/oder einer anderen auf
gesetzlicher Grundlage geschaffenen unabhängigen und unparteiischen
Stelle geltend machen können, wenn es sich um Personen handelt,
– (a) die ein ausreichendes Interesse haben oder alternativ
– (b) eine Rechtsverletzung geltend machen, sofern das
Verwaltungsprozessrecht einer Vertragspartei dies als Voraussetzung
erfordert
Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998,
Begriff „betroffene Öffentlichkeit“
•
Art 2 Nr 4: „Öffentlichkeit“ – eine oder mehrere natürliche oder juristische
Personen und – in Übereinstimmung mit den innerstaatlichen
Rechtsvorschriften und der innerstaatlichen Praxis – deren Vereinigungen,
Organisationen oder Gruppen;
•
Art 2 Nr 5: „betroffene Öffentlichkeit“ – „(...) die von umweltbezogenen
Entscheidungsverfahren betroffene oder wahrscheinlich betroffene
Öffentlichkeit oder die Öffentlichkeit mit einem Interesse daran (...)“
Nichtstaatliche Organisationen die sich für den Umweltschutz einsetzen und
alle nach innerstaatlichem Recht geltenden Voraussetzungen erfüllen, haben
ein „Interesse“ iSd Art 2 Nr 5
Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998,
in Kraft getreten am 30. 10. 2001
•
Art 9 Abs 2: Was als ausreichendes Interesse und als Rechtsverletzung
gilt, bestimmt sich
– nach den Erfordernissen innerstaatlichen Rechts und
– im Einklang mit dem Ziel, der betroffenen Öffentlichkeit im Rahmen
dieses Übereinkommens einen weiten Zugang zu Gerichten zu
gewähren.
– Interesse jeder nichtstaatlichen Organisation , welche die in Art 2 Nr
5 genannten Voraussetzungen erfüllt, gilt als ausreichend
– Derartige Organisationen gelten auch als Träger von Rechten iS von lit
b.
Aarhus-Konvention vom 25. 6. 1998,
in Kraft getreten am 30. 10. 2001
•
Art 9 Abs 3: „Zusätzlich und unbeschadet der in den Absätzen 1 und 2
genannten Überprüfungsverfahren
– stellt jede Vertragspartei sicher, daß Mitglieder der Öffentlichkeit, sofern
sie etwaige in ihrem
– innerstaatlichen Recht festgelegte Kriterien erfüllen,
– Zugang zu verwaltungsbehördlichen oder gerichtlichen Verfahren
haben,
– um die von Privatpersonen und Behörden vorgenommenen Handlungen
und begangenen Unterlassungen anzufechten,
– die gegen umweltbezogene Bestimmungen ihres innerstaatlichen
Rechts verstoßen.“
UVP-Richtlinie (2011/92/EU)
•
Öffentlichkeitsbeteiligung
– Information über Projekt, Verfahren und Entscheidung (Art 6 und 9)
• Betroffene Öffentlichkeit (Art 1 Abs 2 lit d und e UVP-RL = nahezu
wortgleich mit Art 2 Nr 4-5 Aarhus-Konvention)
•
•
Stellungnahme im Verfahren (Art 6)
Zugang zu Überprüfungsverfahren vor Gericht oder anderem Tribunal
(Art 11 UVP-RL, Umsetzung Aarhus-Konvention)
für Betroffene und
für Umweltorganisationen
•
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UVP-Richtlinie (2011/92/EU)
•
Entscheidung > Beteiligung
– Öffentlichkeitsbeteiligung
• A. (Art 9 Abs 1): Veröffentlichung des Genehmigungsentscheids,
der Entscheidungsgründe und der wichtigsten Umweltmaßnahmen
• B. Zugang zu Überprüfungsverfahren vor Gericht oder
anderem Tribunal (Art 11) Mitglieder der betroffenen
Öffentlichkeit, die a) ein ausreichendes Interesse haben (inkl.
NGOs) b) eine Rechtsverletzung geltend machen
• Überprüfung der materiellrechtlichen und
verfahrensrechtlichen Rechtmäßigkeit
• Ziel, der betroffenen Öffentlichkeit einen „weiten Zugang zu
Gerichten zu gewähren“
• Verfahren: fair, gerecht, zügig, „nicht übermäßig teuer“
UVP-Richtlinie (2011/92/EU)
– verlangt ein Genehmigungsverfahren
– Behörde prüft anhand sachgerechter Angaben des Projektträgers
(die gegebenenfalls durch Behörde und betroffene Öffentlichkeit zu
ergänzen sind)
– RL gibt keine materiellen Genehmigungskriteriterien vor
– hat nur verfahrensrechtliche Bedeutung („im Wesentlichen
prozessualer Charakter“, vgl VwGH 2002/03/0213)
– ist ergebnisneutral
• verlangt Partizipation der (betroffenen) Öffentlichkeit an
umweltbezogenen Entscheidungsverfahren im
Genehmigungsverfahren
• im Rechtsmittelverfahren
UVP: sonstige europarechtliche Bezüge
•
EU Grundrechte Charta (2000/C 364/01)
– Art 47 (1) Wirksamer Rechtsbehelf vor Gericht
•
Strategische Umweltprüfung 2001/42/EG (SUP-RL)
– Prüfung bestimmter Pläne und Programme vor einer Entscheidung über
konkrete Einzelprojekte
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Naturverträglichkeitsprüfung (Art 6 FFH-Richtlinie)
Auswirkungen von Vorhaben auf Natura 2000-Gebiete
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•
Seveso I, II und III Richtlinien
Sicherheitsvorschriften für Betriebe mit gefährlichen Stoffen
Notfallplan für Unfälle
Öffentlichkeitsbeteiligung
„access to justice“
UVP-G 2000 Verfahrensablauf
UVP-G 2000 Verfahrensablauf: „ordentliches
Verfahren“ (2. Abschnitt, Spalte 1-Projekte)
–
–
uU Feststellungsverfahren (§ 3 Abs 7) (keine Einzelfallprüfung, weil unbedingte UVPPflicht!)
Vorverfahren (§ 4)
• fakultativ („Scoping“)
• Verfahrenseinleitung (§ 5): –Genehmigungsantrag mit
• Projektunterlagen (laut Materiengesetzen) und
• Umweltverträglichkeitserklärung (UVE, § 6)
• Stellungnahmerecht (§ 5 Abs 3 und 4): •mitwirkende Behörden, Umweltanwalt
•Standortgemeinde, BMLFUW (Umweltbundesamt)
•
•
Information sonstiger Formalparteien (§ 5 Abs 5)
Erstellung und Veröffentlichung eines Zeitplanes (§ 7) Verfahrensdauer:
ordentliches Verfahren 9 Monate; vereinfachtes Verfahren 6 Monate
UVP-G 2000 Verfahrensablauf „ordentliches
Verfahren“ (2. Abschnitt, Spalte 1-Projekte)
•
Öffentlichkeitsbeteiligung I (§ 9): –Information (öffentliche Auflage [6
Wochen] und Kundmachung)
•
•
•
Stellungnahmerecht für jedermann
Entstehung einer Bürgerinitiative (§ 19 Abs 4): 200 Unterschriften
„Stellungnahmepflicht“ für Umweltorganisationen gemäß § 19 Abs 10
•
Umweltverträglichkeitsgutachten (§ 12)
UVP-G 2000 Verfahrensablauf „ordentliches Verfahren“ (
Abschnitt, Spalte 1-Projekte)
– Information über UV-GA (§ 13 Abs 1) mitwirkende Behörden,
Umweltanwalt
– Standortgemeinde, BMLFUW, WPO
– Öffentlichkeitsbeteiligung II (§ 13 Abs 2): Auflage des UV-GA
– Kundmachung
– Allenfalls „öffentliche Erörterung“
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–
–
–
Mündliche Genehmigungsverhdlg. (§ 16) Kundmachung
Nur parteiöffentlich; außer „Großverfahren“ gemäß § 44e AVG
uU Unterbrechung zwecks Mediation (§16 Abs 2);
uU Schluss des Ermittlungsverfahrens (§ 16 Abs 3)
Parteistellung (§ 19)
Entscheidung > Rechtsmittel
– Entscheidungskonzentration (§ 17 Abs 1)
– ersetzt sämtliche sonst erforderlichen Anzeige- und
Bewilligungserfordernisse
– zusätzliche spezifische Genehmigungskriterien
– Nebenbestimmungen, Abweisung des Antrags (vgl. §17 Abs 2-6)
– Öffentlichkeitsbeteiligung III (§ 17 Abs 7 und 8) Auflage und Kundmachung des
Bescheids (u. E des BVwG)
– Vorschriften über Bescheidinhalt
– Beschwerde an Bundesverwaltungsgericht (Art 131 Abs 4 Z 2 lit a BVG; § 40 UVP-G, bisher: Umweltsenat)
– Revision / Beschwerde an Verwaltungsgerichtshof (§ 19 Abs 3, 4 und 10)
– Verfassungsgerichtshof (nicht alle Parteien, vgl § 19 Abs 3, 4 und 10)
Feststellungsverfahren gem UVP-G I Parteistellung
(§ 3 Abs 7, § 24 Abs 5 UVP-G)
•
Parteistellung und BVwG-Beschwerderecht:
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Projektwerber,
Umweltanwalt
Standortgemeinde
Nur Anhörungsrecht: mitwirkende Behörde (falls nicht Antragsteller),
wasserwirtschaftl. Planungsorgan
VwGH-Revisionsbefugnis:
Projektwerber,
Standortgemeinde,
andere nur bei Verkürzung ihres Teilnahmerechtes
anerkannte Umweltorganisationen (Antragsrecht – Rsp des BVwG;
Beschwerdelegitimation)
Feststellungsverfahren 3. Abschnitt
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–
Parteistellung und BVwG-Beschwerderecht:
wie 2. Abschnitt
VwGH-Revisionsbefugnis:
wie 2. Abschnitt
Feststellungsverfahren gem UVP-G (II)
Parteistellung der Gemeinde
– Feststellungsverfahren 2. Abschnitt
• keine Antragsbefugnis (aber: Bürgermeister als mitwirkende
Behörde > Antragsbefugnis)
• Parteistellung, BVwG-Beschwerderecht
• VwGH-Revisionsbefugnis
– Feststellungsverfahren 3. Abschnitt
• Antragsbefugnis
• Parteistellung, BVwG-Beschwerderecht
• VwGH-Revisionsbefugnis
Feststellungsverfahren gem UVP-G (III)
Keine Parteistellung von BI und UO
•
•
Bürgerinitiativen (§ 19 Abs 4) und Umweltorganisationen (§ 19 Abs 6)
haben im
Feststellungsverfahren (2. und 3. Abschnitt) nach Gesetzeswortlaut (!)
– keine Antragsbefugnis (für UI aufgrund der Rsp des BVwG überholt)
– keine Parteistellung,
– keine Mitwirkung
•
Dagegen im ord. UVP-Verfahren 2. und 3. Abschnitt (Spalte 1)
– Parteistellung / VwG-Beschwerderecht
– VwGH-Revisionsbefugnis (BI auch VfGH)
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Vereinfachtes Verfahren 2. und 3. Abschnitt (Spalten 2, 3; § 3a)
UO: wie ord. UVP-Verfahren
BI: Beteiligten-,aber keine Parteistellung und Rechtsmittel
Ord. UVP - Genehmigungsverfahren Parteistellung 2.
Abschnitt (Spalte 1), 3. Abschn.
– Parteistellung und VwG-Beschwerderecht
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Projektwerber
Nachbarn (§ 19 Abs 1 Z 1)
Parteien nach den Verwaltungsvorschriften (Z 2)
Umweltanwalt (§ 19 Abs 3)
Standortgemeinde / angrenzende Gemeinden (§ 19 Abs 3)
Wasserwirtschaftliches Planungsorgan (§ 19 Abs 1 Z 4)
Bürgerinitiativen gem § 19 Abs 4 (Stellungnahme!)
Umweltorganisationen gem § 19 Abs 7 (Erhebung von Einwendungen!)
• - BM gem. Art 132 Abs 1 Z 2 B-VG (2. Abschnitt)
Ord. UVP - Genehmigungsverfahren Parteistellung
2. Abschnitt (Spalte 1), 3. Abschn.
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VwGH-Revisionsbefugnis
– Projektwerber
– Nachbarn und
– Parteien nach den Verwaltungsvorschriften (subj.Recht oder
Amtsrevision)
– Standortgemeinde / angrenzende Gemeinden
– Umweltanwalt
– Wasserwirtschaftliches Planungsorgan (§ 55 Abs 4 WRG)
– Bürgerinitiativen (auch Beschwerde an VfGH)
– Umweltorganisationen
- Landesregierung (BMVIT) als belangte Behörde gemäß Art 133 Abs 6 Z 2
B-VG
- BM gemäß Art 133 Abs 6 Z 2 iVm Art 132 Abs 1 Z 2 B-VG (2. Abschnitt)
Vereinfachtes UVP-Verfahren Parteistellung 2.
Abschnitt (Spalten 2 und 3, § 3 Abs 2 und § 3a), 3.
Abschnitt
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Parteistellung und VwG-Beschwerderecht
– Projektwerber
– Nachbarn (§ 19 Abs 1 Z 1)
– Parteien nach den Verwaltungsvorschriften
– Standortgemeinde / angrenzende Gemeinden
– Umweltanwalt
– Wasserwirtschaftliches Planungsorgan
– Umweltorganisationen (Erhebung von Einwendungen)
– BM gem. Art 132 Abs 1 Z 2 B-VG (2. Abschnitt)
Bürgerinitiativen iSd § 19 Abs 4 haben nach dem
Gesetzeswortlaut keine Parteistellung (§ 19 Abs 1 Z 6)
Vereinfachtes UVP-Verfahren Parteistellung 2.
Abschnitt (Spalten 2 und 3, § 3 Abs 2 und § 3a), 3.
Abschnitt
– VwGH-Revisionsbefugnis
– Projektwerber
– Nachbarn
– Parteien nach den Verwaltungsvorschriften (subj.Recht oder
Amtsrevision)
– Standortgemeinde / angrenzende Gemeinden
– Umweltanwalt
– Wasserwirtschaftliches Planungsorgan
– Umweltorganisationen
– Landesregierung (BMVIT) als belangte Behörde gemäß Art 133 Abs 6 Z
2 B-VG
• – BM gemäß Art 133 Abs 6 Z 2 iVm Art 132 Abs 1 Z 2 B-VG (2.
Abschnitt)
Ausgewählte Probleme
• Feststellungs-/Einzelfallprüfungs- verfahren nach dem 2.
Abschn. (insb § 3 Abs 7)
– Bindungswirkung (u. dingliche Wirkung) von
Feststellungsbescheiden? Bisherige Rsp: ja; auch gegenüber nicht
am Verfahren Beteiligten (Nachbarn, UO)
– zB 2003/05/0091 Shopping Center Wels; gilt auch nach Erlassung der
Öffentlichkeitsbeteiligungs-RL? (VwGH 2004/05/0032 Ebreichsd.)
– Änderung durch EuGH „Mellor“? (30.4.2009,C-75/08,RdU 2009/104;
dazu Berger, UVP-Feststellungsverfahren und Rechtsmittelbefugnis:
Revolution durch "Mellor"?, RdU-U&T 2009/25, 66)
– Nunmehr VwGH-Vorabentscheidungsverf. „K.Gruber“ VwGH
16.10.2013, EU 2013/0006
– EuGH 16.4.2015, C-570/13: keine Bindungswirkung gegenüber nicht
Beteiligten
Materienverfahren - UVP-Verfahren
• Einwand der UVP-Pflicht nur für Parteien des
Genehmigungsverfahrens
– auch für „potenzielle Parteien“? (die Parteistellung im UVPVerfahren hätten) Nein: VwGH 2000/10/0178 - Fußballstadion
Salzburg (uva)
– Ja [?]: VwGH 2000/03/0004 - Flughafenschnellbahn S 7
• Parteistellung aufgrund der RL?
• EuGH 16.4.2015, C-570/13 „Karoline Gruber“: Einwand der
UVP-Pflicht in Materienverfahren für Alternative: Anfechtung
von Feststellungsbescheiden durch Nachbarn
Rechtsmittel gegen Entscheidung im
Feststellungsverfahren – aufschiebende Wirkung?
Beschwerde an BVwG
• Grundsätzlich haben Beschwerden an Verwaltungsgerichte ex lege
aufschiebende Wirkung (§ 13 Abs 1 VwGVG)
Revision an den VwGH:
• Zuerkennung aufschiebender Wirkung (§ 30 Abs 2 VwGG) –
„Vollzugstauglichkeit“; „Konkretisierungsgebot“?
• –bei Feststellung der UVP-Pflicht: ja (zB. AW 2004/04/0031 SCSParkplatz)
• –bei Verneinung der UVP-Pflicht: nein (AW 2007/04/0026)
• –bei Zurückweisung eines Feststellungsantrages: nein (AW
2004/03/0003)
Vorhabensbegriff – Kumulation I
• § 2 Abs 2: Vorhaben = sämtliche in räumlichem und sachlichem
Zusammenhang stehende Maßnahmen => Gegenstand der UVP
• § 3 Abs 2: nur räumlicher Zusammenhang =>
Zusammenrechnung – Schwellenwertüberschreitung =>
Kumulierung der Auswirkungen in Einzelfallprüfungsverfahren
zu prüfen
• „räumlicher Zusammenhang“ im Einzelfall zu beurteilen
(Sachverständigenfrage; zB BVwG 26.2.2015 Oberschwarza)
• „Überlagerung der Wirkungsebenen“, „kumulative und additive
Efekte“, Kumulationstatbestand „restriktiv auszulegen“ (VwGH
24.7.2014, 2001/07/0214)