Aufmerksamkeits

Jetzt konzentrier’ dich mal!“
„Gerne, …worauf denn?“
Ein Elternabend zu Konzentration und Aufmerksamkeit
Caritasverband für die Stadt Essen e.V.
Familien- und Erziehungsberatung
Niederstraße 12-16
45 141 Essen
www.caritas-e.de
Angela Felix
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Dipl. Sozialarbeiterin
Inhaltsübersicht
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Schlechte / gute Konzentration?
Psychologische Definition
Ursachen von Konzentrationsstörungen
Abgrenzungen: ADHS,
Motivation,
Anstrengungsvermeidung,
Anstrengungsverweigerung
Konzentrationsförderung
Wenn ich mich
nicht konzentrieren kann, dann...
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fange ich verzögert an
mache ich mehr Fehler
dauert alles länger
kann ich nichts gut behalten
schweife ich ab, beschäftige mich
anders
fasse ich keine klaren Gedanken
bin ich lustlos, schnell frustriert
bekomme ich Angst, die Aufgabe nicht zu
bewältigen
Wenn ich mich
gut konzentrieren kann, dann...
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bin ich gut drauf
komme ich gut voran
interessiert mich die Aufgabe
macht das Arbeiten Spaß
fühle ich mich leistungsfähig
wächst meine Motivation
kontrolliere ich meine inneren
Impulse
„Warum kann ich mich jetzt gerade nicht
konzentrieren?“
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Ich bin müde.
Ich bin krank, habe körperliche Beschwerden, Allergien
Die Aufgabe empfinde ich als zu schwer.
Ich war kurz zuvor in einen heftigen Streit involviert
(emotionale Konflikte) oder ich bin positiv gestresst,
weil ich morgen in Urlaub fahre, frisch verliebt bin
Es ist zu laut hier.
Viele Dinge in meiner unmittelbaren Umgebung haben
einen hohen Aufforderungscharakter.
Ich traue mir das nicht zu. Ich glaube, dass andere es
mir nicht zutrauen.
Ich habe Angst vor einer schlechten Bewertung.
Ich bin abgelenkt, schaue auf mein Smartphone.
Konzentration
Definition I
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Fähigkeit zur Handlungssteuerung und
Kontrolle, die relativ stabil und
unabhängig von bestimmten Zeiten
und Situationen ist.
Menschen unterscheiden sich darin, wie
gut es ihnen gelingt, sich
lageunabhängig zu konzentrieren.
Konzentration
Definition II
Die Aufmerksamkeit
eine Zeit lang
willentlich gezielt
auf eine Aufgabe richten
Aufmerksamkeit
Definition
Auswahl bestimmter (relevanter)
Reize für die
Informationsverarbeitung bei
gleichzeitiger Unterdrückung
anderer (irrelevanter) Reize
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Konzentrierte Aufmerksamkeit
Multitasking nur bei eingeschliffenen Handlungen (z.B.
Autofahren und Radio hören)
Aufmerksamkeit
 …die
Fähigkeit zur Aufmerksamkeit
ist ein Reifungsprozess und eine
Haltung. Kinder lernen sie beim
Spielen und in der Interaktion mit der
personellen Umwelt, wenn diese dem
Kind Aufmerksamkeit vorlebt und
vermittelt.
Aktive Steuerung der
Aufmerksamkeit
Partysituation
Viele Gespräche, Musik, ich bin selbst
im Gespräch. Höre auch andere
Gespräche, deren Inhalte jedoch nicht
meine Aufmerksamkeit erlangen,
erst, als mein Name fällt.
Konzentration ist
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eine Leistung,
anstrengend,
altersabhängig
Konzentration kostet Energie
5 – 7 Jahre
8 – 9 Jahre
10 - 12 Jahre
13 – 16 Jahre
Pause
Erwachsene
15 Minuten
20 Minuten
25 Minuten
30 Minuten
mindestens 5 Minuten
ca. 90 Minuten
Beeinträchtigungen der
Konzentrationsfähigkeit I
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Körperlich langfristig
- Behinderungen: Hirnschädigung
- Krankheiten: Gehirnerschütterung,
Depression, Schizophrenie
- AD(H)S
- Lernbehinderungen, Beeinträchtigungen in der
Wahrnehmungsfähigkeit oder in der Verarbeitung
von Sinneseindrücken
Körperlich kurzfristig:
- Müdigkeit, Krankheit
- Drogen, Medikamente
Beeinträchtigungen der
Konzentrationsfähigkeit 2
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Psychisch
nicht gelernt, nicht gewohnt
andere Interessen; Motivation
Gefühlslagen: traurig, freudig
Situativ
zu laut, zu heiß
Aufgabe, Darbietung zu wenig
anregend
Auch psychische Ursachen können die
Konzentrationsfähigkeit beinträchtigen
 Prüfungsängste
 Negative
Selbstzuschreibungen
 Wiederholte Misserfolge
 Niedrige Frustrationsschwelle
 Innere Bilder und Impulse
 Konflikte und emotionale Belastungen
(Trennungen, Verluste, Streit)
 Traumatische Erlebnisse,
Traumafolgestörungen
 Konzentration
ist keine Fähigkeit,
die immer vorhanden ist
 Die
Fähigkeit, die Aufmerksamkeit
auf etwas zu richten, hängt
– von der Sache, (Aufforderungsgrad)
– meiner aktuellen Stimmung,
– von meinem Können (Anforderungsprofil)
– und von meiner Umgebung ab.
Förderliches Verhalten I
Das Gehirn braucht Sauerstoff und
Glucose um sich konzentrieren zu
können 
 Lüften des Kinderzimmers
 Glucose (Einfachzucker) - dieser
befindet sich in Obst und Gemüse
 Flüssigkeitszufuhr (Mineralwasser)
Förderliches Verhalten II
 Zentrierte,
aufrechte Körperhaltung
 Kurze Bewegungssequenzen
ermöglichen. Das Kind lädt hierdurch
die Batterien wieder auf. In der
Bewegung schaltet das Großhirn auf
Sparflamme. Die Atmung wird
schneller, mehr Sauerstoff wird
aufgenommen.
Förderliches Verhalten III


Ein bestimmter Arbeitsplatz, der frei ist von
ablenkenden Dingen, die einen hohen
Aufforderungscharakter haben.
Ruhe, z.B. in der Küche keine laufende
Spülmaschine, wenn das Kind dort Hausaufgaben
macht. (Das Gehirn kann solche Nebengeräusche
ausblenden, doch auch das bedarf der Energie.)




Medienfreie Zone für die Zeit der Hausaufgaben.
(zumindest bei 5 – und 6-Klässlern)
Geschwisterkinder sollten nicht parallel im Raum
spielen
Lernen am Modell. Kinder beobachten ihre Eltern
sehr genau.
Zaubern, Skaten, Koordinationsaufgaben
AD(H)S Aufmerksamkeits-Defizit (Hyperaktivitäts-) Syndrom
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kann sich nur kurz konzentrieren
Kann sich nicht organisieren, kann Dinge nicht zu Ende
bringen
vergisst schnell, Flüchtigkeitsfehler,
kann sich nicht viel kurzfristig merken
geringe Impulssteuerung, Hyperaktivität
hohe Ablenkbarkeit, viel gerichtete Aufmerksamkeit
in mindestens 2 Lebensbereichen vorhanden
vor dem 7. Lebensjahr vorhanden
ADHS
Kriterien nach dem DSM-IV
2
Bereiche mit jeweils 9
Unterkategorien. Jeweils 6 dieser
Bereiche müssen zutreffen.
 Der erste Bereich bezieht sich auf die
Unaufmerksamkeit.
 Der zweite Bereich auf die
Hyperaktivität und Impulsivität
 http://www.adhs.info/fuer-
jugendliche/adhs-was-hilft.html
Anstrengungsvermeidung bei schulischen
Leistungsanforderungen
Definition nach Rollett (1994)
 „AKTIVE Vermeidung von Anforderungen,
die von Betroffenen als unangemessen
bzw. emotionell belastend erlebt werden.“
 Vertauschte Erfolgs- und
Misserfolgsdefinition (Rollett&Bertram
1977)  Erfolg bedeutet die Anforderung,
nicht bewältigen zu müssen.
 Misserfolg tritt ein, wenn die Anforderung
trotz AV erfüllt werden muss.
Anstrengungsvermeidung II




Mögliche Ursachen
Brüchige oder „schwierige“ Lernbiographien
Missverhältnis zwischen Anstrengung und Leistung
– wenn trotz hoher Anstrengung keine Leistung
oder die Leistung nicht so, wie erhofft, ausfällt.
Erhöhtes Selbstideal: dieses wird geschützt, indem
ich mich nicht anstrenge. Somit bleibt die Option:
„Wenn ich mich nur anstrengen würde, dann
würde die Leistung besser ausfallen. Doch ich
möchte mich nicht anstrengen.“  Vermeintliche
Kontrolle über die Situation und die Anforderung
Vermeidung des Vergleichs mit anderen.
Anstrengungsverweigerung



Alltägliche Aufgaben wie Anziehen, Zahnpflege
etc. werden verweigert. Dies sind Situationen,
in denen ein Elternteil das Kind lenkt.
Das Kind wendet viel mehr Energie auf, um die
Dinge (häufig Routinen) zu verweigern, als es
an Energie aufbringen müsste, diese zu
erledigen.
Die Heftigkeit des Verweigerungsverhaltens ist
für Bezugspersonen nicht nachvollziehbar und
scheint in keinem Verhältnis zur Anforderung
zu stehen.
Anstrengungsverweigerung II
Anstrengungsverweigerung zeigt sich auf vielen Gebieten:

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
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

Körpersprache
Körperhygiene
Altersentsprechende Pflichterfüllungen werden vermieden
Kontakte zu Gleichaltrigen werden vermieden
Aktive Freizeitgestaltung wird vermieden
Etwas zu üben wird vermieden. Die Dinge müssen klappen oder
ich lasse es.
Das Ausmaß ist unterschiedlich. Hört im Erwachsenenalter nicht
auf. Kann dazu führen, dass Schulabschluss, Berufsausbildung
etc. deutlich vom Leistungspotential abweichen. Das Potential
kommt gar nicht zur Entfaltung. Fähigkeiten werden nicht
genutzt, ausgebaut etc.
Anstrengungsverweigerung III
Mögliche Ursachen
 Depressiver Bewältigungsstil: „Alles ist zu viel…das
Leben ist anstrengend, es gelingt mir sowieso nicht“
 Bindungsstörungen
 Verdrängte frühkindliche traumatische
Erfahrungen
– binden Energien
– mangelnder Wille zu lernen, um die Welt zu
entdecken
– Fehlende Selbstwirksamkeitserfahrungen 
Mangelnder Wille, in die Welt einzugreifen
– Allgemein schwache Konstitution
Überprüfungen der Konzentrationsfähigkeit
für den privaten Gebrauch
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Konzentration bei Lieblingstätigkeit ?
Einkaufen ohne Liste: 6 Teile
Telefon-Nummer (8 Ziffern) merken:
1 Tag
Professionelle Diagnostikverfahren bei
Konzentrationsschwierigkeiten
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Ausführliches Anamnesegespräch
Standartisierte Testverfahren mit
relativ einfache Aufgaben (nicht IQTest!). Für diese Aufgaben steht eine
vorgegebne Zeit zur Verfügung.
Analyse der Menge und der Fehler
Vergleich mit Zielgruppe
Konzentrationsförderung 1
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Lebensbedingungen: Medien
begrenzen, Ausgleich durch
Bewegung, Eigenaktivität ...
Stress-Faktoren minimieren
Arbeitsplatz: Störfaktoren entfernen
Reihenfolge: erst arbeiten, dann
entspannen
Aufgabenreihenfolge: leicht-schwerleicht
Konzentrationsförderung 2
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Grundlagen trainieren:
Wahrnehmungsübungen (sehen, hören, ...)
Hausaufgaben: extrem lange? Lehrer
fragen
Suchbilder: Unterschiede finden
Gegenstand anschauen – wegsehen beschreiben
Störaktionen (beabsichtigt und angekündigt)
Fortschritte loben!!!
Studie Jugend 3.0
39 % der 6- bis 7-Jährigen nutzen das Internet
76 % der 8- bis 9-Jährigen.
94 % der 10- bis 11-Jährigen sind online und
verbringen im Schnitt 22 Minuten pro Tag im
Internet .
Ein Fünftel der 6- bis 7-Jährigen nutzt
Smartphones.
85% der 12- bis 13-Jährigen nutzen ein
Smartphone.
Neuen Medien
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http://www.schau-hin.info/medien.html

https://www.mediennutzungsvertrag.de

http://www.aktiv-gegen-mediensucht.de
Literatur
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www.familienhandbuch.de
KROWATSCHEK, D.: Marburger
Konzentrationstraining
SOLMS, A.: Das große Buch der
Konzentrationstechniken
THORBRIETZ, P.: Konzentration – Wie Eltern ihre
Kinder unterstützen können.
ENDRES, W.: Besser konzentrieren.
DSM-IV-TR
Regionale Schulberatungsstelle für den Kreis
Warendorf
BitKom-Studie 2014 „Jugend 3.0“