Die Weimarer Republik: Umbrüche in der Mode 2 Mode der 20er Flapper: Frauen, die kurze Röcke und Haare trugen und sich durch ihr bewusst freches Benehmen von den veralteten Rollenbildern absetzten. Charleston: Schneller Tanz zu Jazz, der vor allem durch seine mit Fransen verzierten Kleider bekannt wurde. M1 Coco Chanel Frauenmode Die Damenmode wurde stark durch die Erfahrungen im 1. Weltkrieg geprägt. Das neue Rollenbild der Frau als modernes und aktives Mitglied der Gesellschaft spiegelte sich stark in der extravaganten Kleidung wieder. Knielange Kleider und androgyne Schnitte des „Garconne“-Stils bildeten einen Kontrast zu den zuvor langen Röcken und hochgeschlossenen Kleidern. Prägnant für diese Kleider war, neben der Kürze, auch der gerade Schnitt und die tiefsitzende Taille, die vor allem den Fokus auf die Hüfte legte. Dieser Stil wurde vor allem durch die Modeikone und Schöpferin Coco Chanel geprägt, die simple Schnitte und Farben für ihre Kollektionen wählte. Ihre Schöpfungen wie das „Kleine Schwarze“ und das Chanel-Kostüm aus Tweed avancierten sich für die Geschäftsfrau weltweit zum Standard. Weitere Einflüsse aus Amerika sind junge Frauen, die für ihre kurzen Röcke und Frisuren bekannt waren(sog. Flapper) und der Charleston (Gesellschaftstanz). Außerdem legten die Frauen großen Wert auf ihre Kopfbedeckung, die einem umgedrehten Topf glich, dem sog. „Glockenhut“ und ihr aufsehenerregend kurzem Haaren des „Bubikopfs“. Weiterhin sind Accessoires zum Abendoutfit, wie Federboas, Perlenketten und Stirnbänder weit begehrt. Besonders war auch, dass dieser modische Wandel Frauen aller Gesellschaftsschichten miteinbezog. Auch Kosmetikartikel wurden geläufiger. Dabei entschieden sich Frauen immer häufiger zu dunkel geschminkten Augen und Lippen. Männermode Nicht nur die Modeikone schlecht hin der 20er, sondern auch franz. Modedesignerin und Gründerin von Chanel Schiebermütze: Das barettähnliche Oberteil ragt nach vorne über einen meist flexibel durchnähten Schirm. Cutaway: Der Cutaway besteht aus einer schwarz-grau gestreiften Hose, einer hellgrauen oder farbigen Weste, einem weißen Hemd und dazu einer silbergrauen Krawatte. Der hellgraue Cut ist ein Gehrock mit rundem Abstich. Alltagskleidung: Die Kleidung der Männer in den 1920er Jahren wurde immer sportlicher. So trug man(n) Knickerbocker (wadenlange Hosen mit weiten Beinen), welche ursprünglich zur Golfsportmode gehörten. Die Hosenträger, welche bis dahin die Hose hielten wurden langsam vom Gürtel abgelöst. Dazu gab es auffällige Kniestrümpfe, die aufgrund von schlechter Qualität immer noch mit Sockenhaltern festgehalten wurden, ein Hemd und ein Jackett. Schwere Stiefel waren zu dieser Zeit nicht mehr angesagt, sondern wurden ersetzt durch leichte Halbschuhe. Als Kopfbedeckung wählte man wenn überhaupt eine Schiebermütze. Des Weiteren trug man beim Ausgehen auf jeden Fall einen Mantel. Frisur: Füllige Frisuren waren in den 1920ern unmodern. Die Männer trugen nach wie vor einen Kurzhaarschnitt, wobei die Haare streng nach hinten gekämmt wurden. Oftmals gab es dazu noch einen Seitenscheitel. Zusätzlich zu dieser Frisur kam in den 1920er Jahren die Pomade dazu, diese wurde in die Haare geschmiert, um die Haare glatt anlegen zu können und sie glänzen zu lassen. Als Gesichtsbehaarung trug man lediglich, wenn überhaupt, einen kleinen Schnauzbart. Anzug: Der aus der Mode gekommene Cutaway, wurde durch den Stresemann ersetzt. Dieser wurde von Gustav Stresemann erstmals getragen. Er ersetzte das Jackett des Cutaways mit einer kürzeren Jacke, die nur eine Reihe Knöpfe besaß. Meist war diese schwarz oder dunkel grau. Die Hose jedoch war dieselbe, sie war schwarz-grau gestreift. Hierzu trug der Mann ein weißes Hemd mit Manschettenknöpfen und einer Krawatte. Die Weimarer Republik: Umbrüche in der Mode M2 Stresemannanzug im Jahr 1950 M4 „Weibliche Nacktheit muss man den Männern mit dem Teelöffel geben, nicht mit der Schöpfkelle“ Coco Channel M5 Ein neues weibliches Lebensgefühl http://www.gentlemansgazette.com/de/stresemannanzug/ M3 „Jeder mehrfarbige Schuh ist unfein, wenn nicht als Strand- oder Vormittagsschuh. Der Halbschuh beherrscht alles. Stiefel werden wenig getragen. Der schwarze Boxcalf- oder ChevreauxSchuh kann gelochte Muster haben. Die Kappe kann sogar das Monogramm tragen. Lange, platt abgerundete Spitze. Die beste Bezeichnung für die Form ist: wenn die Schuhe vor dir stehen, darfst du nicht sehen, welches der rechte und welches der linke Schuh ist. Der braune Schuh ist im Winter, wenn überhaupt braune Schuhe getragen werden müssen, aus schwerem Leder. Der braune Schuh mit Gummisohle ohne Absatz ist schon wieder aus der Mode. Höchstens als Golfschuh noch führend. Als Smoking- und Abendschuh ein kappenloser Lackschuh, völlig flach und ohne Verzierung.“ – Der Herrenfahrer – das Blatt vom Auto und anderen Annehmlichkeiten des Lebens, Heft 1, 1924[3 Nach den Schrecken des Ersten Weltkrieges wollte man das Leben in vollen Zügen genießen, Spaß haben, frei sein und die Welt entdecken. Genau dieses neue weibliche Lebensgefühl versucht die Ausstellung "Les années folles" wieder aufleben zu lassen. Die Palette reicht dabei von der Abendkleidung bis zur Sportmode, vom Glockenhut bis zur Fliegermütze, vom Lippenstift mit Schiebetechnik bis hin zum ersten Unisex-Parfum. Die Exponate zeigen, wie stark die Zwanziger Jahre verschiedene Epochen und Stile in sich vereinten. Die Modeschöpfer spielten mit Motiven aus dem Mittelalter, der Renaissance oder dem Orient. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt, solange die Sachen bequem zu tragen war. Die Ausstellung behandelt die Zeit zwischen 1919 und 1929, also die Ära von Coco Chanel, Jeanne Lanvin oder Jean Patou. Bereits der erste Teil, der dem Thema Tanz gewidmet ist, überrascht durch die zerbrechlich wirkende Schönheit der Abendroben. Die Originalstücke wurden mühevoll restauriert und sogar die Schaufensterpuppen stammen aus den Zwanziger Jahren. Die Roben zieren aufwendige Applikationen aus glitzerndem Strass, bunten Pailletten oder Arabeskenstickereien. Farblich stechen vor allem Grün, Rosa und Gold hervor.. http://www.stern.de/kultur/kunst/frauen-in-den-goldenenzwanzigern-rauchen-sporteln-und-monokeln-610199.html Aufgaben: 1 Beschreiben Sie wie die Frauen der 20er ihr neues Lebensgefühl modisch auslebten. 2 Analysieren Sie ihre Kleidungswahl im Bezug auf den Wandel. 3 Beurteilen Sie die Wichtigkeit der Mode der Frauen vor dem Hintergrund der sozialen Strukturen.
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