12 DONNERSTAG, 28. MAI 2015 LOKALES BEB MITTELDEUTSCHE ZEITUNG studieren mittendrin Im Fokus: International Business INTERVIEW IN KÜRZE Integriertes Auslandsjahr überzeugt KONFERENZ Landschaftsarchitekten aus aller Welt treffen sich DESSAU/MZ - Bereits zum 16. Mal treffen sich Landschaftsarchitekten aus aller Welt in Dessau. Denn vom 4. bis 6. Juni findet dort die internationale Konferenz Digital Landscape Architecture statt. Durchgeführt wird diese unter der Leitung von Erich Buhmann, Professor für Angewandte Informatik in der Landschaftsplanung am Standort in Bernburg, in enger Kooperation mit dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten. Die Teilnehmer wollen einen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis führen und ermitteln, welche Entwicklungen auf Architektur und Landschaftsarchitektur Einfluss nehmen. Ergänzt werden die 50 Fachvorträge der mehr als 20 internationalen Referenten durch die Präsentation der Ergebnisse des Studentenwettbewerbs „My 3D Landscape“ und durch Praxisworkshops, Exkursionen sowie Firmenpräsentationen. Mehr im Netz unter: www.kolleg.loel.hs-anhalt.de/ landschaftsinformatik/ dla-conference.html AUSZEICHNUNG Preis für Dessert-to-go namens „Silk-Tofu“ - Studenten der Hochschule Anhalt haben beim Ideenwettbewerb des Forschungskreises der Ernährungsindustrie „Trophelia 2015“ für innovative und ökologische Lebensmittel den ersten Platz belegt. Die Studenten Vi Le (Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik, Köthen), Viet Trinh (Wirtschaft, Bernburg) und Richard Göpel (Design, Dessau) haben sogenanntes Silk-Tofu entwickelt und sich damit gegen Mitbewerber aus ganz Deutschland durchgesetzt. Bei dem Produkt handelt es sich um ein veganes Dessert-to-go, das Seidentofu, Kokosmilch und Amarena-Kirsche kombiniert. Die Jury lobte die zarte Konsistenz, den feinen Geschmack und den ökologischen Mehrwert. Die Rohstoffe kommen aus Deutschland; die Verpackung ist leicht und biologisch abbaubar. Die Studenten erhalten ein Preisgeld von 2000 Euro. Sie werden zudem beim europäischen Wettbewerb „Ecotrophelia“ Anfang Oktober 2015 in Mailand mit Silk-Tofu Deutschland vertreten. STRENZFELD/MZ WORKSHOP Training für das Vorstellungsgespräch STRENZFELD/MZ - Zu einem Workshop unter dem Titel „Bewerbungstraining - so gehen Sie sicher in Ihr Vorstellungsgespräch“ lädt die Hochschule Anhalt am Donnerstag, 4. Juni, ein. In der Zeit von 14 bis 18 Uhr erhalten die Teilnehmer im Seminarraum 3 des Hellriegelhauses einen Einblick in den kompletten Ablauf von Bewerbungsgesprächen - von der Vorbereitungszeit bis hin zu möglichen, aber auch unzulässigen Fragen sowie der Frage nach dem Gehalt. Zudem geht es um (non-)verbale Kommunikation, Schlagfertigkeit und Networking. Wer teilnehmen möchte, sollte sich bis Montag, 1. Juni, anmelden. Das Anmeldeformular ist zu finden im Netz unter www.hs-anhalt.de/ das-weiterbildungszentrum. Studentin mag Ruhe und Landschaft Bernburgs. STRENZFELD/MZ/FHO - Die MZ hat sich mit Brenda Weißwange über ihre Eindrücke vom Studium und dem Campus unterhalten. Die 20-Jährige, die im französischen Lunéville geboren ist, lebt seit 17 Jahren in Leipzig und studiert derzeit International Business im vierten Semester. Von Bernburg in die Welt: Florian Aug (rechts) hat in Südafrika studiert, während Fuad Sahinovic nach Neuseeland gehen wird. FOTO: PÜLICHER Eintrittskarte für die Welt Für „International Business“-Studenten ist ein Jahr an einer der 15 Partnerhochschulen weltweit verpflichtend. Vier Sprachzweige stehen zur Wahl. AUSLAND VON FRAUKE HOLZ STRENZFELD/MZ - Das Visum hat Fuad Sahinovic bereits in der Tasche und den Platz an dem Eastern Institute of Technology in Neuseeland sicher. Das Einzige, das dem gebürtigen Stuttgarter noch fehlt, ist das Ticket für den Flug an das andere Ende der Welt. Denn in knapp zwei Monaten geht es für den 22-Jährigen, der in Bernburg International Business studiert, in das - wie er es nennt - „Silicon Valley von Neuseeland“. Derzeit überwiege die Vorfreude auf das Auslandsjahr und seine Gelassenheit hat einen plausiblen Grund: „Ich war zwischen Abitur und Studium in Kanada, daher bin ich das gewohnt.“ Zudem habe er sich bewusst für dieses Studium entschieden, das verpflichtend ein Jahr an einer der 15 Hochschulen vorsieht. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Studiengängen, wie Studienfachberater Professor Daniel Michelis betont: „Unsere Studenten wollen unbedingt ins Ausland.“ Dabei gehe es nicht nur darum, Lebenserfahrung zu sammeln, sondern internationale Kompetenzen in diversen Bereichen zu erwerben, beispielsweise auf sprachli- cher Ebene in Englisch, Französisch, Russisch oder Spanisch. „Darüber hinaus erhalten die Studenten am Ende in 95 Prozent aller Fälle zwei eigenständige Abschlüsse“, so der Professor. Und damit steht ihnen die Welt offen - für ein Master-Studium oder einen Job fernab der Heimat. So zieht es auch Fuad Sahinovic auf einen anderen Kontinent. Er freut sich auf die kulturelle und landschaftliche Vielfalt - und natürlich das Studium. „Die Hochschule bietet spannende Module“, weiß er aufgrund seiner Vorbereitung. Ein wichtiger Aspekt, denn immerhin muss er 60 der insgesamt 180 sogenannten Credits, Leistungspunkte, die er für den Bachelor-Abschluss benötigt, im Ausland erwerben. Darüber hinaus hat er sich noch andere Ziele gesteckt: „Ich möchte meinen Englischkenntnissen den letzten Schliff geben und meine kulturellen Kompetenzen stärken.“ Was Fuad Sahinovic noch bevorsteht, hat Florian Aug bereits hinter sich. Der 23-Jährige, der aus der Nähe von Sangerhausen stammt, ist bei der Berufsberatung auf den Studiengang aufmerksam geworden. „Ich habe eine Affinität für ECKDATEN Bachelor of Arts Schwerpunkte: Internationales Management, International Finance and International Accounting, Internationales Wirtschaftsrecht, Strategisches Management und Marketing Dauer/Beginn: sechs Semester/Wintersemester Sprachen und wollte das nach dem Abitur mit meinem Interesse für Wirtschaft verbinden“, erzählt er rückblickend. Eine gute Wahl, wie sich im Verlauf des Studiums herausstellt. Und so steigt er 2013 in den Flieger nach Kapstadt, wo er zwei Semester verbringt. „Ich wollte etwas anderes erfahren, einen anderen Kulturkreis erleben“, begründet er seine Entscheidung für die südafrikanische Hochschule, an der statt Frontalunterricht überwiegend auf Gruppenarbeit gesetzt werde. „Das Niveau war zwar vergleichbar mit dem in Deutschland, doch der Arbeitsaufwand war viel größer“, so Aug. Dennoch sei ihm genügend Zeit geblieben, um Land Studienvoraussetzungen: Abitur, Fachhochschulreife, Meister oder gleichwertige Vorbildung Unterrichtssprache: Deutsch Bewerbungsschluss: 15. Juli Mehr im Netz unter: http://ibs.wi.hs-anhalt.de und Leute kennenzulernen. Dabei haben sich bei ihm besonders die Armut und die Spannungen eingeprägt, die trotz Beendigung der Apartheid noch zu spüren und zu sehen seien. „Es war interessant zu erfahren, dass junge Menschen einen Groll hegen, obwohl sie die Apartheid nicht miterlebt haben“, meint Aug. Dennoch habe er sich nie unwohl gefühlt. „Ich wurde offen empfangen.“ Freundschaften seien entstanden - und daher plane er auch, nach seinem Master-Abschluss, den er derzeit in Bernburg im Studiengang International Trade anstrebt, nochmals nach Südafrika zu fliegen. Nächster Halt? Irgendwo auf der Welt ... Doppelt hält besser Studierende können zwei Abschlüsse erwerben und international tätig werden. STRENZFELD/MZ/FHO - Daniel Michelis, Professor für Betriebswirtschaftslehre - insbesondere Marketing und Kommunikation - und Studienfachberater, berichtet, wie sich der Studiengang entwickelt hat. Wie ist der Studiengang entstanden? Michelis: Der Fachbereich Wirtschaft war schon zu Diplomzeiten international vernetzt und hat zu dieser Zeit einen gleichnamigen Diplomstudiengang angeboten. Bei der Überführung in den Bachelorstudiengang wurde die Studiendauer um ein Jahr gekürzt, das Auslandsjahr aber unverändert beibehalten. Wie haben sich die Studierendenzahlen entwickelt? Michelis: Voraussetzung für das Studium ist das Interesse an Daniel Michelis FremdspraFOTO: PRIVAT chen, so dass die Studierendenzahlen kleiner sind als bei anderen Bachelorstudiengängen. Während die Zahl der Bewerber in den letzten Jahren zugenommen hat, ist die Gruppengröße konstant. Was zeichnet den Studiengang aus? Michelis: Das besondere ist die Internationalität. Bereits in den ersten Semestern an der Hochschule Anhalt erleben die Studierenden die internationale Ausrichtung. Im dritten Jahr steht dann ein vollwertiges Studium an einer der weltweiten Partnerhochschulen an, das dann teilweise sogar mit einem zweiten Abschluss der Partnerhochschule beendet wird. Wo arbeiten die Absolventen? Michelis: Absolventen des Studiengangs International Business zeichnen sich durch eine hohe internationale Kompetenz aus, weshalb sie branchenübergreifend auch Jobs mit internationaler Ausrichtung finden. Eine Studentin aus dem russischen Zweig ist beispielsweise für die Aktivitäten der Media-Saturn Holding im russischen Markt tätig. Welche Veränderungen stehen an? Michelis: Derzeit sind wir dabei, Spanisch als vierten Sprachzweig zu etablieren. Studierende sollen die Möglichkeit haben, in einer weiteren Weltsprache zu studieren und im dritten Jahr nach Spanien oder Südamerika zu gehen. Für die Zukunft ist der Ausbau der Internationalität vor allem in den ersten zwei Jahren in Bernburg geplant. Warum studieren Sie International Business? Weißwange: Nach meinem Abitur wusste ich erst einmal nicht, welchen Studiengang ich wählen möchte. Daraufhin ging ich für ein Jahr in die Schweiz (im französischsprachigen Teil nahe dem Genfer See), um mir über meine Interessen Gedanken machen zu können. Durch meine Gastfamilie, die ihr eigenes Unternehmen hatte, entwickelte ich mein Interesse für die Betriebswirtschaft. Der Studiengang International Business mit seinem internationalen Bezug schien dementsprechend optimal. Weshalb studieren Sie in Bernburg? Weißwange: Ich habe mich bundesweit beworben und auch zahlreiche Zusagen bekommen. Jedoch war die Nähe zu meiner Heimatstadt Leipzig ausschlaggebend. Außerdem ist die Hochschule Anhalt die einzige Hochschule, die ein integriertes Auslandsjahr anbietet. Da es ein Studiengang mit geringer Anzahl von Brenda WeißStudenten ist, wange FOTO: PRIVAT wird eine optimale Betreuung garantiert. Was gefällt Ihnen an Bernburg? Weißwange: Bevor ich nach Bernburg zog, kannte ich die Stadt nicht. Da ich aus einer Großstadt komme, war es für mich zu Beginn eine große Umstellung, da viel weniger los war. Jedoch habe ich mich sehr schnell an die Ruhe gewöhnt und genieße die grüne Landschaft rund um Bernburg und die Saale, wo es perfekte Orte zum Lernen gibt. An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit? Weißwange: Das vierte Semester ist mit zahlreichen Präsentationen und Belegarbeiten ausgestattet. Derzeit schreibe ich an einem Businessplan für ein eigenes Café und an einer Belegarbeit im Bereich der Betriebswirtschaft sowie im europäischen Politikbereich „Umweltpolitik“. Wo werden Sie Ihr Auslandsjahr verbringen? Weißwange: Mein Auslandsjahr beginnt am 1. September in Lyon, Frankreich. Dort werde ich mich speziell auf Unternehmensführung und Strategisches Management spezialisieren. Und nach dem Bachelor-Abschluss? Weißwange: Ich überlege, einen Master anzuhängen, um mir mehr Wissen anzueignen. Zudem möchte ich in einem international agierenden Unternehmen arbeiten, um meine Sprachkenntnisse in der französischen und englischen Sprache so gut wie möglich zu nutzen. Des Weiteren überlege ich, in der Schweiz berufliche Erfahrungen zu sammeln.
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