GZA/PPA • 8867 Niederurnen Nr. 7, 17. Februar 2016 Rutishauser Entwicklungen AG www.glarnerwoche.ch 055 640 90 00 rutishauser.gl INHALT ■ FELSSTURZ Am Wiggis ist eine grössere Gesteinsmasse abgebrochen. Seite 4 ■ GLARUS Die schönsten Bilder der Glarner Fasnacht. Seite 6 ■ POLITIK Durchsetzungsinitiative: pro und contra. Seite 7 ■ PERSÖNLICH Ruth Schärer spürt, was Sterbenden guttut. Seite 9 ■ SERIE Parteien im Glarnerland: die SVP. Seite 19 RENAULT KADJAR 4x4 Mare, Henk, Lars und Brenda von den Akker fühlen sich in Elm rundum wohl. Umzug in die Berge: Neue Heimat Glarnerland Das Glarnerland ist ein attraktiver Ort zum Leben. Kein Wunder also, dass es Menschen aus aller Herren Länder hierher zieht. Tel. 055 618 44 88 Koller näfels Ihr Renault- und Dacia-Partner www.freihofgarage.ch bp. Die Arbeitslosigkeit liegt bei niedrigen 2,6 Prozent. Die Mieten sind vergleichsweise tief, die Men- schen freundlich und die Natur und die Berge sind wunderschön. Kurz gesagt: Im Glarnerland lässt coiffeurgeschäft MACASA AG dä «Haarlade» Ihr Partner für kleine Feste und grosse Events Getränkemarkt & Weinhandlung mit Hauslieferdienst Zaunweg 8, 8754 Netstal walhalla-weine.ch Bild Beate Pfeifer Immobilien Ihr IhreRundumservice! Liegenschaft, unsere Leidenschaft! Für den Verkauf, Kauf, die Vermietung Für Verkauf, Vermietung oder die Sanierung Ihrer Immobilie. und Verwaltung. Rufen Sie uns unverbindlich an, Seit fünf Jahren in der Region, wir freuen uns auf Sie! für die Region! KARIN BRUNNER dipl. Coiffeurmeisterin Tel. 055 534 53 34 Brühlstrasse 11 • 8865 Bilten Riedernstrasse 16 Riedernstrasse 16 8750 Glarus 8750 Glarus 055 640 24 24 85 85 055 640 079 346 82 82 79 79 079 346 www.macasa.ch www.macasa.ch es sich gut leben. Die «Glarner Woche» sucht in ihrer neuen Serie Zuzüger aus verschiedenen Ländern auf, zeigt, wie sie leben und was sie an ihrer neuen Heimat besonders schätzen. ▸ Mehr auf Seiten 2 und 3 Mittwoch, 17. Februar 2016 Zuzüger glarner woche 2 Ein holländisches Spiel gehört zu den wenigen Gegenständen, die in der Familie van den Akker noch an ihre alte Heimat erinnern. Bild Beate Pfeifer Gruyère statt Gouda – ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist Vom holländischen Flachland in die Schweizer Berge ■ Beate Pfeifer Es ist ein typisches Elmer Haus, in dem die Familie van den Akker ihr neues Zuhause gefunden hat. Nur wenig erinnert an die alte Heimat in Holland. Dafür zieren verschiedene Dekogegenstände, beispielsweise Kissen mit einem Schweizerkreuz oder ein getrocknetes Edelweiss an einer Kuhglocke, die Wohnstatt. Selbst beim Käse schätzen sie den Schweizer Gruyère mehr als den holländischen Gouda. Die Familie ist in ihrer neuen Heimat wirklich angekommen. Von Friesland nach Elm Im Oktober 2008 sind Henk und Brenda van den Akker mit ihren beiden Kindern Lars und Mare vom holländischen Friesland ins glarnerische Elm gezügelt. Sie haben ihr Haus verkauft und beide ihre Arbeitsstellen gekündigt, alles, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. «Schon als ich klein war, hatte ich den Wunsch, in der Schweiz zu leben und zu arbeiten, obwohl ich die Schweiz damals nur vom Prospekt her kannte», sagt der 51-jährige Familienvater, und Brenda fügt hinzu: «Die Schweiz hat uns immer fasziniert. Wir wollten unbedingt in den Bergen wohnen.» Zwei Sommer- und einen Winterurlaub haben sie in einem Elmer Ferienhaus verbracht, bevor sie mit Sack und Pack ins Glarnerland gekommen sind. Heute wohnen sie direkt neben ihrem damaligen Ferienhaus. Das sei praktisch, denn so könnten Freunde und Familie direkt nebenan übernachten, wenn sie einmal zu Besuch sind. Bei ihrem letzen Ferienaufenthalt im August 2008 entdeckte Henk van den Akker ein Stelleninserat von Elmer Citro. «Ich bin direkt dort hineinspaziert und habe gesagt, ich würde gerne hier arbeiten», so der ge- lernte Optiker. Er hätte so einen Job in der Spedition zwar noch nie gemacht, aber er könne ihn lernen. Zwei Wochen später erhielt er die Zusage, und dann ging alles ganz schnell. Mitte Oktober ist die Familie bereits umgezogen. Alles verlief einfach und unkompliziert. Eigentlich sei sie eher ein Mensch, dem Sicherheit wichtig sei, so Brenda van den Akker. «Sicherheit hatten wir da gar nicht. Aber wir hatten ein gutes Gefühl und sind immer noch froh, diesen Schritt gemacht zu haben.» Neue Sprache, neues Leben Sohn Lars war fünf Jahre alt, Tochter Mare zwei, als sie in die Schweiz gekommen sind. Die neue Sprache zu lernen, sei ihnen leicht gefallen. «Im Chindsgi war ein anderer holländischer Bub. Er hat mir das beigebracht», so der heute Zwölfjährige. Nach zwei Monaten konnte er Mundart sprechen. Und Tochter Mare lernte schnell vom älteren Bruder Mittwoch, 17. Februar 2016 und den anderen Kindern im Muki-Turnen, das sie mit ihrer Mutter besuchte. Überhaupt sei es allen vier Familienmitgliedern leicht gefallen, sich zu integrieren. «Wir sind von den Elmern vorbildlich aufgenommen worden», so Henk van den Akker. «Aber man muss auch selbst etwas machen.» So haben sie von Anfang an an regionalen Feierlichkeiten teilgenommen. Brenda ist Mitglied im Turnverein in Elm. Arbeit hat sie mittlerweile auch gefunden. Bei den Sportbahnen Elm sitzt sie an der Kasse, und samstags hilft sie in der Cafeteria im Altersheim Elm aus. Henk van den Akker hat ebenfalls eine neue Leidenschaft entdeckt. Seit dem letzten Herbst ist er Glarner Jäger und hat auch schon sein erstes Gamstier erlegt. Gemeinsam besuchen die beiden die Kirche in Glarus, und auch dort hätten sie Freunde gefunden, erzählt das Paar. Sie fühlen sich in ihrem neuen Leben rundum wohl. Mehr Familie und näher an der Natur «Es war unser Wunsch, näher an der Natur zu sein und mehr Zeit für die Familie zu haben. Beides haben wir gefunden», sagt die 46-jährige Mutter. Mann und Kinder kommen mittags zum Essen nach Hause. So etwas sei vorher in Holland nicht möglich gewesen. Begeistert sind die Familienmitglieder auch von der Natur, von den Glarner Bergen. «Jede Jahreszeit ist schön hier, und man erlebt sie viel intensiver», so der Jungjäger. Durchschnittlich einmal pro Jahr besuchen die Neu-Elmer Familie und Freunde in Hol- Zuzüger glarner woche 3 land. «Das langet», sagt Henk van den Akker und lacht. «Ich bekomme immer wieder Heimweh, wenn ich die Berge nicht sehe.» Anfangs hätten sie auch von jedem Besuch einen Haufen Lebensmittel aus Holland mitgebracht. Jetzt nicht mehr. «Nur Lakritz bringe ich von unseren Reisen mit», sagt Brenda van den Akker, denn die Familie hat neben der Natur auch die Schweizer Küche für sich entdeckt. «Wir essen am liebsten Raclette oder Fondue», sagt das Familienoberhaupt. «Überhaupt könnte ich jeden Tag Raclette essen.» Ferien, die hoffentlich nie enden Untereinander spricht die Familie noch holländisch, ansonsten ist ihnen die Glarner Mundart in Fleisch und Blut übergegangen. Zwei Hasen und eine Katze nennt die Familie ihr Eigen, die einzigen ursprünglichen Glarner im Haus, wie Brenda van den Akker mit einem Schmunzeln bemerkt. Und Tochter Mare legt Wert auf die Feststellung, dass die Katze zwei Sprachen versteht, da sie ihr folgt, egal ob sie holländisch und Mundart mit ihr spricht. Die ganze Familie läuft gerne Ski. «Wenn es viel Schnee hat, kann man einfach über die Strasse auf die Piste laufen und braucht kein Auto», freut sich Brenda van den Akker. «Wir sind gerne in den Bergen, und das ist jetzt jeden Tag möglich.» Doch das ist nicht die einzige Veränderung, die der Umzug vom Flachland in die Alpen mit sich gebracht hat. «Ich bin ruhiger und entspannter geworden und lasse mich nicht Ob Sommer oder Winter, sich in den Bergen zu bewegen, ist für die Familie jederzeit eine Freude. Skifahren ist eine der Leidenschaften der Zuzüger aus dem Flachland. Bilder zVg mehr so schnell hetzen», sagt Henk van den Akker, der noch immer das Gefühl hat, in Ferien zu sein, wenn er sich seine neue Heimat ansieht. Und sollte er noch etwas mehr Entspannung brauchen, schnappt er sich seine Angelrute und geht in der Sernf Fliegenfischen. Die Zukunftspläne sind klar definiert: «Wir würden hier gerne alt werden!»
© Copyright 2025 ExpyDoc