Title - also possible in two lines -

Gesellschaftsrecht – Kapitalgesellschaften (10)
17. Dezember 2015
Herzlich willkommen!
Univ.-Prof. Dr. Johannes Reich-Rohrwig
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
1
Bitte rufen Sie die Unterlage für jede Vorlesung
von meiner Homepage
www.cms-rrh.com
ab!
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
2
Vorankündigung
Sommersemester 2016
1. Block-Vorlesung
M&A-Vertragsgestaltung
(gemeinsam mit Dr. Günther Hanslik und Dr. Clemens Grossmayer)
voraussichtlich Montag 16:00 bis 19:00 Uhr
2. Praktische Vertragsgestaltung im
Unternehmens- und Gesellschaftsrecht I
voraussichtlich Donnerstag 17:00 bis 19:00 Uhr
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
3
Vorankündigung
Exkursion zur Hauptversammlung
der EVN AG
am 21. Jänner 2016 10:00 Uhr
in Maria Enzersdorf
Anmeldung auf der Anmeldeliste!
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Übersicht
I.
Europäische (Aktien-) Gesellschaft (SE)
II. Sparkassen
III. Genossenschaften
IV. Raiffeisen-Genossenschaften
(Gastvortrag: Dr. M. Grabuschnig, RWA)
V. Europäische Genossenschaft (SCE)
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Europäische Gesellschaft – SE
− Hindernisse: Vor allem Arbeitnehmermitbestimmung
(existiert nur in einigen MS – Ö, BRD, Dänemark,
Finnland, Frankreich, Schweden; nicht aber: Belgien,
Griechenland, Irland, Italien Portugal, Spanien, UK –
diese kennen eine Arbeitnehmermitbestimmung in den
Unternehmensorganen, aber in unterschiedlicher
Ausprägung)
− Gipfel von Nizza (10.12.2000):
Mitbestimmungskompromiss
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Ziele, Vorteile
− Schaffung einer eigenen, supranationalen Europäischen
Rechtsform
− neuer Gesellschaftstyp auf europäischer Ebene
− unterliegt einheitlichen Gemeinschaftsvorschriften
− zusätzliche Organisationsform für
grenzüberschreitend agierende Unternehmen
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Anwendungsfälle
− Verwirklichung von Umstrukturierungs- und
Kooperationsmaßnahmen von Unternehmen mit Sitz in
unterschiedlichen MS, insbesondere für
grenzüberschreitende „Verschmelzungen“ im weitesten
Sinn
•
•
Gründung einer gemeinsamen Holding-SE
Grenzüberschreitende Verschmelzungen
− Gründung grenzüberschreitender Joint-VentureGesellschaften („Tochtergesellschaften“)
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Anwendungsfälle
− Umwandlung einer Aktiengesellschaft in eine SE als flexiblere
Gesellschaftsform - statt Dualismus Aufsichtsrat/Vorstand ein
Single-Board System („Verwaltungsrat“)
− Grenzüberschreitende und einheitliche
Arbeitnehmermitbestimmung
− Wahl des steueroptimalen Sitzes
− durch Sitzverlegung Wahl eines der Gesellschaftermehrheit
genehmeren Gesellschaftsrechts od. Übernahmerechts
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Anwendbares Recht (Art 9 SE-VO)
welche Rechtsvorschriften finden auf SE Anwendung
− primär: SE-VO
− sekundär: Satzung der SE (sofern Satzungsautonomie laut
SE-VO gegeben ist)
− tertiär: Sofern von SE-VO nicht / nur teilweise geregelt
•
•
•
Speziell für SE geltendes nationales Recht
Nationales Aktienrecht
Satzung, soweit nach nationalem Recht
Satzungsautonomie besteht
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Rechtsnatur der SE
− Gleichstellung mit Aktiengesellschaften des jeweiligen
Mitgliedstaates, in dem die SE ihren Sitz hat; eine SE ist in
jedem MS wie eine AG nach dem Recht des Sitzstaates zu
behandeln. (Gleichbehandlungsgebot – Art 10 SE-VO)
− SE ist daher eine juristische Person
•
unbeschränkte Steuerpflicht als „juristische Person des
Privatrechts“ (§ 1 Abs 2 Z 1 KStG)
•
Anwendung des UmgrStG (gem § 1 Abs 1 Z 1 UmgrStG bzw
durch Verweis auf Umwandlungs- und Spaltungsgesetz:
„Kapitalgesellschaften“)
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Organisationsstruktur der SE
− Wahlrecht zwischen zwei Organisationssystemen
•
monistisches System (Verwaltungsrat = „Board“)
zusätzlich geschäftsführende Direktoren möglich, bei
börsenotierter SE zwingend erforderlich
•
dualistisches System (Aufsichtsrat + Vorstand)
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Organisationsstruktur der SE
monistisches System
Hauptversammlung
bestellt
weisungsfreien
Verwaltungsrat ArbN
weisungsgebunden
für Tagesgeschäft:
geschäftsführende
Direktoren
vorzeit. Abb. jederzeit
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dualistisches System
Hauptversammlung
bestellt
weisungsfreien
Aufsichtsrat
ArbN
bestellt
weisungsfreien
Vorstand
vorzeit. Abberufung
nur aus wichtigem Grund
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Unterschiede SE – nationale Aktiengesellschaft
Mindestgrundkapital
Satzungsregelung:
Herabsetzung d. ¾-Kapitalmehrheit
in bestimmten Fällen
Gründungskosten
Arbeitnehmermitbestimmung
österr SE
österr AG
€ 120.000,–
€ 70.000, –
bis 2/3-Kapitalmehrheit
bis einfache
Kapitalmehrheit
idR höher
komplizierter
Sitzverlegung ins EU/EWR-Ausland
möglich
lt AktG nicht
möglich
Verschmelzung ins EU/EWR-Ausland
möglich
möglich (EuGH)
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Sparkassen
− Rechtsgrundlage Sparkassengesetz 1979
− Zwei Arten von Sparkassen:
• Gemeindesparkassen (mit pers. Haftung d.
Haftungsgemeinde) – durch Umwandlung der
Gemeindesparkasse in Privatstiftung wird Haftung der
Gemeinde beschränkt
• Vereinssparkassen
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15
Vereinssparkasse
Sparkassenverein
Sparkasse
Ähnlich wie Verein organisiert: hat Satzung,
ordentliche Vereinsversammlung und
Vereinsvorsteher
Zwei Organe:
Sparkassenrat (ähnl. AR einer AG; Betriebsrat
hat Entsendungsrecht – Drittelparität); Mitglieder
werden von der Vereinsversammlung gewählt
weisungsfreier Vorstand (ähnl. VStd. einer AG)
Aufgaben und innere Ordnung von Sparkassenrat
und Vorstand sind der AG nachgebildet;
Zustimmungspflichtige Geschäfte gem § 17 SpG
und 27ff BWG
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Seit 1986 ist die Einbringung des
Bankbetriebes einer Sparkasse in eine AG
möglich
• Bisherige Sparkasse bleibt als „Anteilsverwaltungs-Sparkasse“
bestehen. Dritte können sich an Sparkassen-AG beteiligen
(Kapitalzufuhr!).
AVS (Anteilsverwaltungssparkasse)
Dritte können sich
an Sparkassen-AG
beteiligen
Sparkassen-AG (führt Bankbetrieb)
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
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Seit 1999 formwechselnde Umwandlung
von AVS in Sparkassen-Privatstiftung
möglich
Sparkassen-Privatstiftung
Dritte
(beteiligen sich
meist durch
Kapitalerhöhung)
Sparkassen-AG
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Sparkassen – Statistik (geschätzt)
− Operative Sparkassen
• Sparkassen-AG‘s
Anzahl
4
40
− Anteilsverwaltungssparkassen (AVS)
20
− Sparkassen-Privatstiftung
35
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Erste Group Bank AG und Sparkassen
− Seit der Fusion mit der GiroCredit im Jahre 1997 ist die Erste Bank
die Lead-Bank der Sparkassengruppe
− Grundidee: „Rentabilitätsorientierte Aufgabenteilung“
• Haftungsverbund mit Sparkassen
• Verstärkte Arbeitsteilung in der Sparkassengruppe
• Zentrale Produktion und Backoffice
• Gemeinsame Verkaufsaktivitäten & EDV
• Marktstellenbereinigung
• Gemeinsamer Marktauftritt
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20
Organe der Erste Group Bank AG

Vorstand

Aufsichtsrat
Ausschüsse:
Strategieausschuss
Risikomanagementausschuss
Prüfungsausschuss
Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten
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21
Genossenschaften – Zweck
Zweck (§ 1):
i.w. Förderung der Mitglieder, uzw
•
•
Erwerb oder
Wirtschaft
„Förderungsauftrag“
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22
Förderungszweck
Anwendungsfälle:
(demonstrative Aufzählung gem § 1 Abs 1)
•
•
Kredit-Gen (Raiffeisen, Volksbanken)
•
Verkaufs-Gen (zB Raiffeisen-Lagerhäuser)
Einkaufs-Gen (zB Sporthandel, Elektrizitätswerke,
Raiffeisen für Landwirtschaft)
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23
Förderungszweck
•
Konsum-Gen
(zB KONSUM – Salzkammergut; inzwischen in
Insolvenz)
•
Verwertungs-Gen (Molkereien)
•
Nutzungs-Gen
•
Bau-, Wohnungs- u. Siedlungs-Gen
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24
Rechtliche Einordnung der Genossenschaft
− Gen ist juristische Person
− Verein mit nicht geschlossener Mitgliederzahl
(§ 1 Abs 1)
− Beteiligung an jur. Personen des Handels-, Gen- und
Vereinsrechts sowie an unternehmerisch tätigen eingetragenen
Personenges. zulässig, wenn dies zur Erfüllung des
satzungsmäßigen Zweckes u. nicht überwiegend der Erzielung
von Erträgnissen der Einlage dient
( § 1 Abs 2)
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25
Genossenschaft
− Gen hat Organe:
•
•
•
Generalversammlung
Vorstand
(evtl) Aufsichtsrat
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Arten – Deckungspflicht (§ 2)
− Gen mit unbeschränkter Haftung
 Solidarhaftung jedes Genossenschafters
− Gen mit beschränkter Haftung
 zusätzl. zur Haftung der Gen betragsbeschränkte Haftung jedes
Genossenschafters
•
•
für Aufbringung der Einlage
Haftung in Höhe der Einlage oder des statutarischen Vielfachen (zB bei
Kreditgenossenschaften!)
− Gen mit Geschäftsanteilshaftung
d.h. Beschränkung der Haftung auf Geschäftsanteils
(nur bei Konsumvereinen)
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27
Gründung der Gen – Erfordernisse
− schriftliches Statut (bloße Schriftform), beinhaltend
•
•
Firma, Sitz
•
•
allenfalls Zeitdauer
Gegenstand d. Unternehmens, allenfalls Ausdehnung
d. Zweckgeschäfts auf Nichtmitglieder
Regelung, Beitritt u. Ausscheiden der
Genossenschafter
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28
Gründung der Gen – Erfordernisse
− Statut (Inhalt – Fortsetzung)
•
•
•
•
•
Art der Wahl und Zusammensetzung des Vorstands
Form für Einberufung der GV, Bekanntmachungen
Stimmrecht und -ausübung der Genossenschafter
Beschlussmehrheiten
Art der Haftung der Genossenschafter
− schriftliche Beitrittserklärung der Mitglieder
− Bestellung der Mitglieder des 1. Vorstands
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Gen – Firmenbuch
− Gen wird ins Firmenbuch eingetragen
− Haftungsform
− Vorstand, Aufsichtsratsmitglieder, Prokuristen
− bei Banken: auch „Geschäftsleiter“
− nicht eingetragen werden:
•
•
Kapital
Genossenschafter
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30
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
31
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
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[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
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[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
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[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
35
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
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Kapital
− Gen: kein gesetzliches Mindestkapital
− Jede Einlage muss mind. ATS 10,– betragen nach SEBG
(dieses ist jedoch zwischenzeitig aufgehoben)
− Einlage lt. Statut
 daraus errechnet sich bei Gen.m.b.H. der
(„Deckungspflicht“)
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Haftungsbetrag
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Kapitalerhaltung
− verdeckte (verschleierte) Einlagenrückgewähr
auch bei Gen unzulässig:
BGH 10.3.1997, ecolex 1997, 506
− Herabsetzung der Geschäftsanteile oder der Haftung der Gen.er
nur nach Aufgebotsverfahren, Anspruch der Gläubiger auf
Sicherheitsleistung (§ 33a)
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38
Kapitalerhaltung
− beim Ausscheiden eines Genossenschafters einer Gen.m.b.H.
•
mind. 4-wöchige Kündigungsfrist zum Ende des
Geschäftsjahres
•
Geschäftsanteil u. Guthaben dürfen erst nach einem
Jahr nach Ablauf des Geschäftsjahres d. Ausscheidens
an Gen.er ausbezahlt werden
•
Nachhaftung d. Genossenschafters aus
Deckungspflicht: drei Jahre
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Organe
− Generalversammlung
− Vorstand
− evtl. Aufsichtsrat
− „Revisor“ = Abschlussprüfer (obligatorisch)
•
Zusicherung der Abschlussprüfung durch
Revisionsverband ist Voraussetzung für Gründung
der Gen.
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40
Organe
Generalversammlung
wählt evtl.
wählt VStd
Aufsichtsrat
Kontrolle,
Überwachung
VStd ist
weisungsgebunden
Revisor
(Revisionsverband)
Vorstand
Prüfung
bei Bank: VStd bestellt
Geschäftsleiter
(§ 2 Z 1 lit b BWG)
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41
Vorstand
− VStd-Mitglied muss Genossenschafter sein
− grds Gesamtvertretung, wechselseitige Ermächtigung jedoch
möglich.
− VStd hat für Buchführung Sorge zu tragen
− „mittelgroße“ und „große“ Gen sind nach den für KapGes
geltenden Vorschriften bilanzierungspflichtig
(§ 22 Abs 4 GenG; § 221 Abs 1 UGB)
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Vorstand
−
−
Pflicht zur Erstellung v. Konzernabschluss (§ 22 Abs 5)
•
1. wenn einheitliche Leitung von Unternehmen durch Gen
Mutterunternehmen
(Mutterunternehmen) vorliegt und falls dem
eine Beteiligung iSd § 228 UGB gehört, oder
•
2. falls „Beherrschung“ iSd § 244 Abs 2 UGB vorliegt
Prüfungs- u. Offenlegungspflicht (§ 22 Abs 6) für:
•
•
„mittelgroße“ u. „große“ Gen (gem § 221/1 UGB)
gem § 24 aufsichtsratspflichtige Genossenschaften
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43
Aufsichtsrat (§ 24)
− AR-Pflicht, wenn Gen dauernd
mind. 40 Arbeitnehmer beschäftigt
•
wenn Zahl 40 erreicht, 3 Jahre AR-Pflicht
− AR-Pflicht in Gen-Statut festgesetzt
− AR: drei Mitglieder (sofern nicht höhere Zahl lt. Statut)
− AR-Mitglieder müssen Genossenschafter sein
− vorzeitige Abberufung mit einfacher Mehrheit mögl.
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Aufsichtsrat
− Entsendung von ArbN-Vertretern in AR, wenn Gen dauernd mind. 40
Arbeitnehmer beschäftigt
(§ 110 Abs 5 ArbVG)
− Entsendung von ArbNV in oberste Konzern-Gen, die AGs,
aufsichtsratspflichtige GmbHs u. aufsichtsratspflichtige Gen
einheitlich leitet oder aufgrund einer unmittelbaren Beteiligung von
mehr als 50% beherrscht
(§ 110 Abs 5 ArbVG)
− „Drittelparität“ der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat
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45
Genossenschafter
− üben ihre Rechte in Generalversammlung aus (§ 27)
− dies gilt auch in Bezug auf
•
•
•
Führung der Geschäfte
Einsicht u. Prüfung d. Jahresabschlusses
Gewinnverteilung
− Stimmrecht: Pro Kopf 1 Stimme, wenn in Statut nicht anders geregelt
− Statut kann Abgeordneten-Versammlung vorsehen, wenn
Mitgliederzahl 1000 übersteigt (dann mind. 5-jährlicher Wahlmodus)
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Genossenschafter – Minderheitsrechte
− 10 % (oder lt. Statut): Recht Einberufung einer GV zu verlangen
•
bei Nichtbefolgung: Zwangsstrafen d. Gericht bis
€ 3.500,–
− Kein Recht auf Sonderprüfung
(Keine Analogie zu § 118/2 AktG: OGH 31.1.2002,
6 Ob 313/01z, ecolex 2002, 517/196)
− Kein Recht auf Minderheits-Schadenersatzklage
(OGH, aaO, weist auf Anfechtung eines ablehnenden GV-Beschlusses hin)
− Keine Auflösungs- od. Ausschlussklage für einzelnen Gen.er
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
47
Genossenschafter
− Gleichbehandlungsgrundsatz
− Treuepflicht (OGH aaO)
− Individualrecht auf Anfechtung von GV-Beschlüssen
(OGH aaO)
− gerichtliche Nachprüfung d. Ausschlusses eines
Genossenschafters aus der Gen durch Vorstand, GV oder
AR durch (Schieds-) Klage des betroffenen Mitglieds
möglich
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
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Abschlussprüfung
− Revisionsverband – bestellt Revisor
− Genossenschaftsrevisionsgesetz
− Verordnung des BMJ über die Prüfungsordnung
von Genossenschaftsrevisoren
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
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Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz
− gemeinnützige Bauvereinigungen
(Gen, AG, GmbH)
•
Gemeinnützigkeit setzt Anerkennung durch d
Landeshauptmann voraus
− zahlreiche zwingende Vorschriften für gemeinnützige
Wohnbauvereinigungen
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
50
Verschmelzung von Genossenschaften
− Genossenschafts-VerschmelzungsG
− SpaltG und UmwG auf Gen nicht anwendbar!
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
51
Wir begrüßen sehr herzlich
Dr. Michael Grabuschnig
RWA Raiffeisen Ware Austria AG
[email protected] | Tel.: +43 (1) 40443-1250
52
Lagerhäuser als moderne Partner am Land
& die RWA als starker Partner der Lagerhäuser
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
53
Raiffeisen Philosophie & Grundsätze
o „Raiffeisen-Unternehmen“ beruhen auf den
Grundsätzen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen
o F. W. Raiffeisen (1818 - 1888) war ein deutscher
Sozialreformer und ein wichtiger Begründer der
genossenschaftlichen Bewegung im
deutschsprachigen Raum
o Ausgehend von der Not der Landbevölkerung
und der Bauern etablierte er Vereine, die auf
dem Prinzip „Hilfe durch Selbsthilfe“ beruhen
o Landwirte bilden Genossenschaften, die
nicht auf Gewinn, sondern die Förderung ihrer
Mitglieder ausgerichtet sind
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
54
Raiffeisen Philosophie & Grundsätze
„Einer für alle,
Mitgliederförderung
Solidarität
alle für einen.“
Subsidiarität
Regionalität
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
55
Genossenschaften rund um den Globus
1 Mrd. Menschen sind Mitglieder einer Genossenschaft
250 Mio. Menschen weltweit arbeiten für Genossenschaften
USA, Indien & Japan sind die Länder mit den meisten Mitgliedern
in Europa ist 1 von 5 Menschen Mitglied einer Genossenschaft
Quelle: International Co-Operative Alliance, Coops Europe
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
56
Genossenschaften rund um den Globus
Top 300-Genossenschaften weltweit nach Sektoren / Umsatz:
41 %
Versicherungen
5%
Bank- &
Finanzwesen
27 %
Landwirtschaft &
Lebensmittelindustrie
4%
Industrie &
Versorgungsbranche
20 %
Groß- & Einzelhandel
2%
Andere
Aktivitäten &
Services
1%
Gesundheits- &
Sozialwesen
Quelle: World Co-Operative Monitor 2014 der International Co-Operative Alliance
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
57
Raiffeisen-Unternehmen in Österreich
Österreichischer Raiffeisenverband
Bank
Ware
Milch
RWA
VÖM
Berglandmilch
NÖM
Gmundner Milch
Tiroler Milch
uvm.
RZB
Landesbanken
Lokale
Raiffeisenbanken
(NÖ, OÖ,
Stmk., Bgld.)
Lagerhäuser
Sonstige
Molkereien,
weitere Milchverwerter
Sonstige
Primärgenossenschaften
(Wein,
Viehzucht,
etc.)
Bundesebene
Landesebene
Regionalebene
Quelle: Österreichischer Raiffeisenverband
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
58
Raiffeisen-Unternehmen in Österreich
Banken
Ware
Milch
~ 490
> 85
96
Raiffeisen-Banken
Lagerhaus-Gen. /
Unternehmen
Molkereien /
Milchverwerter
Filialen in
Österreich
~ 1.000
~ 57.000
Standorte
Mitglieder
~ 1,7 Mio.
~ 120.000
Mitglieder
Mitglieder
~ 1.700
Quelle: Österreichischer Raiffeisenverband, RWA
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
59
Geschäftsaktivitäten RWA & Lagerhäuser
Großhandel,
Services für
Lagerhäuser,
internationale
Beteiligungen
Einzelhandel,
Services für
Endkunden
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
60
RWA-Konzern: Geschäftsaktivitäten
Franchising
Die RWA ist Franchisegeber für
Lagerhäuser in den Bereichen
Baustoffe & Haus/Garten
Großhandel
Die RWA betreibt
Großhandel mit
Produkten aus den
Bereichen Agrar,
Landtechnik, Energie
Dienstleistungen
Beteiligungen
Die RWA ist an Unternehmen in
Österreich und den CEELändern beteiligt
Die RWA erbringt für
die Lagerhäuser
vielfältige Services in
den Bereichen
Personal, Werbung,
IT etc.
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
61
Kerngeschäftsfelder im Detail (Lagerhaus-Einzelhandel)
Agrar
Technik
Baustoffe
Ankauf,
Lagerung &
Vermarktung
agrarischer
Erzeugnisse
Handel mit
Traktoren,
Landmaschinen,
Autos
Baumaterialien
Handel mit
Betriebsmitteln
Ersatzteile
Reifen
Fachbedarf
Werkstätten
Bauservices
(u. a. Fenstermontage,
Fliesenleger)
Haus &
Garten
Produkte für
Heim, Garten
und Freizeit
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
Energie
Treibstoffe,
Brennstoffe,
Schmierstoffe
Tankstellen
62
RWA-Konzern: Geschäftsaktivitäten
Eigenmarken
Agrar
Saatgut
Wein- & Obstbau
Technik
Landwirtschafts-Maschinen
Energie
Tanken & Heizen
Wohnen
Naturstein, Gartengestaltung,
Fenster- & Türgriffe
Wandfarben & Holzlasuren
Gartengeräte
Gartenprodukte
Tiere
Mischfutter
Futter für Haustiere
Agrar / Wohnen / Freizeit
Hausbau
Produkte mit gutem PreisLeistungsverhältnis
Baustoffe
Arbeitskleidung
Wärmedämmung
Trachten- & Jagdmode
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
63
Ausgewählte RWA-Beteiligungen im Inland
AFS Franchise-Systeme GmbH
Betreuung von Lagerhäusern in den Bereichen Baustoffe / Haus & Garten
Austria Juice Holding GmbH
Produktion von Fruchtsaftkonzentraten, Fruchtpürees, natürlichen
Aromen, Getränkegrundstoffen und Direktsäften für die
weiterverarbeitende Getränkeindustrie
BGA Bio Getreide Austria GmbH
Vermarktet als Großhandelsunternehmen Biogetreide auf nationaler
und internationaler Ebene
Garant Tiernahrung GmbH
Produktion von Qualitätsfutter für landwirtschaftliche Nutztiere
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
64
Ausgewählte RWA-Beteiligungen im Inland
Genol GmbH & Co KG
Großhandel mit Treibmitteln, Brennstoffen und Schmiermitteln
sowie Vertriebskonzepte für Energiehandel und Tankstellenbetrieb
Url Agrar GmbH
Nationaler und internationaler Großhandel für Agrarprodukte,
insbesondere Getreide, Futtermittel, Ölsaaten und Saatgut
WAV Wärme Austria VertriebsgmbH
Groß- und Einzelhandel von Heizölen, Diesel und Vergaserkraftstoffen
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
65
Ausgewählte RWA-Beteiligungen in CEE
Die CEE-Töchter der RWA sind im Agrarhandel tätig
(insbesondere in den Bereichen Saatgut, Getreide, Betriebs- & Futtermittel)
Kroatien
RWA Raiffeisen Agro
Rumänien
RWA Raiffeisen Agro Romania
Serbien
Raiffeisen Agro Beograd
Slowakei
RWA Slovakia
Sempol
Slowenien
Agrosaat
Tschechien
Bor
Ungarn
Raiffeisen Agro Magyarország
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
66
Lagerhäuser 2014 (österreichweit)
Kernsegmente
Umsatz in Mio. EUR, prozentuelle Veränderung zu 2012, Quelle: RWA
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
67
RWA-Konzern Unternehmensdaten 2014
Kernsegmente
* Einzelbilanzen
gerundete Angaben, prozentuelle Veränderung zu 2013, Quelle: RWA
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
68
RWA-Konzern Umsatz 2014
Kernsegmente
prozentuelle Veränderung zu 2013, Quelle: RWA
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
69
Der RWA-Konzern in Zahlen
2,8 Mio. to
1,2 Mio. to
600.000 to
180.000
gehandeltes Getreide,
Futtermittel / Ölsaaten
gehandelte
Brenn- & Treibstoffe
gehandelte
Düngemittel
Garten-, Heimwerker& Freizeitartikel
56.000
49.000
35.000 ha
Lagernde Ersatzteile
& Reifen
BaustoffProdukte
SaatgutVermehrungsfläche
25.000 m2
14.000
200
70
entwickelte Bau- &
Gartenmarktfläche
verkaufte
Landmaschinen
BaustoffLieferanten
Züchtungspartnerschaften
(Saatgut)
(seit 2011)
(Angaben per 12/2013 / Auf- bzw. Abrundungen enthalten)
Präsentation RWA-Konzern / Lagerhaus-Genossenschaften
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V. Europäische Genossenschaft (SCE)
− VO (EG) Nr. 1435/2003 des Rates vom 22. Juli 2003
über das Statut der Europäischen Genossenschaft
(SCE)
− RL 2003/72/EG des Rates vom 22. Juli 2003 zur
Ergänzung des Statuts der Europäischen
Genossenschaft hinsichtlich der Beteiligung der
Arbeitnehmer
− Ausführungsgesetz in Österreich wurde durch BGBl I
2006/104 GenRÄG 2006 erlassen
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Gründungsformen der SCE
− durch mind. 5 natürliche Personen, mind. 2 Mitgliedsstaaten (MS)
− durch mind. 5 natürliche Personen und Gesellschafter aus mind. 2
MS
− von Gesellschaften iSd Art 48 Abs 2 EGV aus mind. 2 MS
− durch Verschmelzung von Genossenschaften aus den MS, sofern
mindestens aus 2 verschiedenen MS
− durch Umwandlung einer Gen in EV, wenn sie seit mind. 2 Jahren
eine dem Recht eines anderen MS unterliegende Niederlassung
oder Tochter hat (Art 2)
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Gründung SCE
− Mindestkapital mindestens € 30.000,–
− allf. höheres Mindestkapital in MS bleibt für den betr MS
unberührt
− Rückzahlung des Kapitals an Genossenschafter darf das
Kapital nicht unter den statutarischen Mindestbetrag bzw
€ 30.000,– senken
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Sitzverlegung in anderen Mitgliedstaat (Art 7)
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit und
viel Erfolg bei der Diplomprüfung!
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