Vitamin D – also doch! - Dr. Rath Gesundheits

Rath international 01-2016
Niederlande: Verdreifachung der Empfehlungen steht bevor!
Vitamin D – also doch!
Die Leser der Rath international wissen schon lange, dass Vitamin D ein wahrer Multi-Könner im
menschlichen Stoffwechsel und für unsere Gesundheit unerlässlich ist. Seine Gesundheitsbedeutung
ist im Kampf gegen Knochenkrankheiten (Osteoporose), Diabetes, Krebs, Arthritis, Bluthochdruck
und anderen Volkskrankheiten vielfach wissenschaftlich bestätigt!
In Deutschland haben sich diese wissenschaftlichen Erkenntnisse noch nicht durchgesetzt. Die
offizielle Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sieht für Kinder, Erwachsene
und Senioren lediglich 20 Mikrogramm Vitamin D, also umgerechnet 800 Internationale Einheiten (IE)
pro Tag vor. Besonders bedenklich an dieser niedrigen Empfehlung ist die Tatsache, dass die
Menschen Mittel- und Nordeuropas durch eine relativ geringe Sonneneinstrahlung ohnehin viel zu
wenig Vitamin D im Körper selbst herstellen. Die Situation in Deutschland ist geradezu
unverantwortlich: Mit seinen Niedrig-Empfehlungen bildet Deutschland das Schlusslicht in Europa.
https://www.dge.de/wir-ueber-uns/die-dge/
In den Niederlanden dagegen hat die Regierung auf die erdrückenden Beweise der
Gesundheitsbedeutung von Vitamin D jetzt reagiert: Das dortige Gesundheitsministerium hat eine
Verdreifachung der täglichen Vitamin-D-Menge auf 75 Mikrogramm – also 3000 IE – empfohlen.
Die aktuellen Referenzwerte für Vitamin D sind mit den wissenschaftlichen
Erkenntnissen der letzten Jahre unvereinbar!
Während also 80 Millionen Menschen in Deutschland von offizieller Seite ein chronischer
Vitaminmangel „verordnet“ wird, sind die 16 Millionen Einwohner der Niederlande deutlich besser
gestellt. Sie haben aufgrund einer verantwortlichen Empfehlung ihrer Regierung wesentlich bessere
Chancen, Krankheiten wirksam vorzubeugen, die durch Vitamin-D-Mangel verursacht oder
begünstigt werden.
Doch selbst der jetzt in den Niederlanden empfohlene Vitamin-D-Referenzwert ist noch nicht das
Ende der Erkenntnis. Dr. Cedric Garland von der Universität von San Diego und Dr. Robert Heaney
von der Creighton Universität in Omaha fordern vehement in einer aktuellen Untersuchung eine
Anhebung der Vitamin-D-Empfehlung auf 7.000 IE pro Tag.
Die für die Vitamin-D-Bildung in der Haut benötigte UV-B-Strahlung der Sonne
wird durch die Ozonschicht der Sonne gefiltert. Je niedriger der Sonnenstand,
desto weniger UV-B-Strahlung kommt bei uns an. Von Oktober bis März kann
bei uns kaum noch Vitamin D in der Haut gebildet werden.
Dr. Rath und das Wissenschaftler-Team des Dr. Rath Forschungsinstituts haben in den letzten zwei
Jahrzehnten immer wieder auf die Gesundheitsbedeutung von Vitamin D hingewiesen.
http://www.drrathresearch.org/component/finder/search?q=%22vitamin+D%22&Itemid=435
http://www4ger.dr-rathfoundation.org/infothek/videos/dr_rath_vortraege.html?video=chemnitzer_programm&part=1
Wir sagen es in aller Deutlichkeit: Die niedrigen Vitamin-D-Empfehlungen in Deutschland und einigen
anderen Ländern gefährden Gesundheit und Leben von Millionen Menschen. Dies ist
unverantwortlich!
Viele der für diesen Skandal verantwortlichen Stellen sind direkt oder indirekt mit den
milliardenschweren Interessen der Pharmaindustrie verbunden, die sich am Fortbestand von
Krankheiten – und damit am Leid von Millionen – bereichert.
Wir fordern Sie auf: Stellen Sie die verantwortlichen Politiker zur Rede. Schreiben Sie an die
Gesundheitsministerien in Deutschland und Europa. Fordern Sie die verantwortlichen Politiker auf,
sich an den Niederlanden ein Beispiel zu nehmen.
Gesundheit und Leben von Millionen Menschen müssen endlich über die Gewinn-Interessen einer
Handvoll Pharma-Aktionäre gehen!
Link-Empfehlungen
http://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/scientific_output/files/main_documents/2813.pdf
http://www.nature.com/ejcn/journal/v64/n6/full/ejcn201048a.html
http://www.mdpi.com/2072-6643/6/10/4472/htm
http://www.sciencedaily.com/releases/2015/03/150317122458.htm
Vitamin D – Kurzinfo
Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein, da es kein Vitamin im eigentlichen
Sinne ist, sondern vielmehr die Vorstufe eines Hormons. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen, die
unser Körper aus der Nahrung beziehen muss, wird
Vitamin D – genauer gesagt das Prohormon Cholecalciferol oder Vitamin D3 – sowohl über die
Ernährung zugeführt als auch durch Sonnenbestrahlung in unserer Haut gebildet. Vitamin D wird
daher häufig auch als „Sonnenvitamin“ bezeichnet.
Die weit verbreitete Meinung, dass für eine angemessene Vitamin-D-Versorgung der gelegentliche
Aufenthalt an der frischen Luft ausreichend ist, scheint eher hinderlich als förderlich zu sein, da viele
Faktoren außer Acht gelassen werden, wie zum Beispiel Sonnenstand, Jahreszeit, Hauttyp und wie
viel Hautoberfläche wie lange der Sonne ausgesetzt wird: Experten warnen, dass nicht geringe Teile
der deutschen und europäischen Bevölkerung einen Vitamin-D-Mangel aufweisen und damit
zahlreiche Krankheiten riskieren.
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Vitamin D sind vielfältig. Vitamin D unterstützt und
fördert einen gesunden Knochenstoffwechsel und beugt damit einer Osteoporose vor, von der
Millionen vorwiegend ältere Menschen betroffen sind. Darüber hinaus ist Vitamin D an zahlreichen
Stoffwechselgeschehen im Körper beteiligt: Die Unterstützung der Immunfunktion, der Funktion von
Nervenzellen oder die Hemmung des Zellwachstums von Tumorzellen sind nur einige von vielen
Beispielen für die Bedeutung von Vitamin D.
Studien
Aktuelle Studien untermauern
Gesundheits­bedeutung des Sonnenvitamins
Diskussion um eine Erhöhung der Vitamin-D-Zufuhr neu entfacht
Jetzt, da sich immer mehr Fachleute für eine Erhöhung der Zufuhr von Vitamin D aussprechen, lohnt
sich ein erneuter Blick auf die wissenschaftlichen Ergebnisse der Vitamin-D-Forschung, die
regelmäßig Hinweise auf die enorme Gesundheitsbedeutung dieses Vitamins liefert. Gleich zwei neue
Studien stellten jüngst die positiven Wirkungen einer regelmäßigen Vitamin-D-Supplementierung
heraus und untermauerten damit die Vielzahl an Unter­suchungen, die zum Nutzen des
„Sonnenvitamins“ bereits vorliegen.
Vitamin D beugt Stürzen und Frakturen im höheren Lebensalter vor
Eine Übersichtsarbeit aus Deutschland beschäftigte sich mit der Vitamin-D-Versorgung älterer
Menschen und deren Auswirkung auf Muskelfunktion und Knochengesundheit1. Herausgestellt
wurde, dass eine adäquate Aufnahme von Vitamin D Senioren vor Stürzen und Knochenbrüchen
schützen kann. Problematisch wurde jedoch die Versorgungslage für Vitamin D in Deutschland
bewertet, die bereits in der Allgemeinbevölkerung schlecht und bei Älteren umso
besorgniserregender sei. Die Autoren wiesen diesbezüglich u.a. auf zwei Untersuchungen hin, denen
zufolge fast jeder zweite im Privathaushalt lebende Mensch höheren Alters einen Vitamin-D-Mangel
aufweist und fast doppelt so viele Ältere mit Vitamin D mangelversorgt sind wie Menschen mittleren
Alters.
Drei Hauptfaktoren machten die Autoren für diese Mangelversorgung aus: Eine reduzierte
körpereigene Vitamin-D-Bildung im Alter, wenig Aufenthalt in der Sonne – bedingt durch
Bettlägerigkeit oder eine eingeschränkte Mobilität – sowie eine unangemessene Vitamin-D-Zufuhr
über die Nahrung. Die Folgen dieses Vitamin-D-Defizits im Alter: Muskelschwäche, Muskelschmerzen,
Gang­störungen, ein erhöhtes Sturzrisiko – und damit ein hohes Risiko für Knochenbrüche.
Ein Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Versorgung und Funktion der Skelettmuskulatur wird gemäß
der Literaturübersicht von zahlreichen Untersuchungen herausgestellt. Interessant ist z.B. die
Erkenntnis einer Studie, wonach die Muskelkraft infolge einer Erhöhung des Calcidiol-Spiegels von 10
auf 25 nmol/l deutlich zunimmt (Calcidiol ist eine Hormonvorstufe im Vitamin-D-Stoffwechsel, die zur
Bewertung der Vitamin-D-Versorgung gemessen wird). Laut den Autoren belegen die Studien
insgesamt eine sehr günstige Wirkung von Vitamin D (700–1000 I.E. täglich) auf die Muskelfunktion.
Im Weiteren wurde die Relevanz dieser Ergebnisse in Hinblick auf die Vorbeugung von Stürzen
genauer herausgearbeitet. Angesichts der in einigen Beobachtungsstudien nachgewiesenen
gesteigerten Sturzwahrscheinlichkeit bei mangelhafter Vitamin-D-Versorgung liegt die Vermutung
nahe, dass eine erhöhte Zufuhr des „Sonnenvitamins“ zur Verminderung dieses Problems beiträgt.
Während ältere Studienanalysen tatsächlich einen zweifelsfreien Nachweis für eine Risikominderung
um bis zu 20% erbrachten, konnten neuere Analysen jedoch hauptsächlich nur dann eine
Schutzwirkung feststellen, wenn Vitamin D in Kombination mit Calcium verabreicht wurde. Die
Gründe für diese Unterschiede, so die Autoren, lägen in abweichenden Einschlusskriterien bei der
Auswahl der Originalstudien begründet. Weiterhin spiele auch der Vitamin-D-Status der
Studienteilnehmer zu Untersuchungsbeginn eine wesentliche Rolle, sodass das Schutzpotenzial von
Vitamin D gegenüber Stürzen trotz teilweise abweichender Ergebnisse insgesamt als sehr hoch
eingestuft wurde.
Dass eine angemessene Zufuhr von Vitamin D für den Aufbau und Erhalt gesunder Knochen wichtig
ist, wurde vielfach nachgewiesen, insbesondere auch in Bezug auf die Einlagerung von Mineralien in
die Knochen, die in Zusammenarbeit mit Calcium stattfindet. Die Übersichtsarbeit verweist auf eine
Studie, die einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel mit Werten unterhalb 25 nmol/l
und einer verringerten Calcium-Aufnahme erkennt. Andere Studien stellen einen direkten
Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D und einer vorzeitigen Knochenalterung fest,
einhergehend mit einem Anstieg des Knochenbruch-Risikos. Bei Menschen mit guter Vitamin-DVersorgung war dieses Risiko dagegen um 30% verringert.
Abweichende Ergebnisse, zu denen manche Studien kommen, sind gemäß den Autoren vor allem
dadurch zu erklären, dass Vitamin D in Untersuchungen häufig einzeln verabreicht werde. Vitamin D
sei aber ein „typischer Synergienährstoff“– um den vollen Nutzen des „Sonnenvitamins“ zu erhalten,
müsse eine kombinierte Gabe mit anderen Mikronährstoffen, wie insbesondere Calcium, erfolgen.
Genau dieses Prinzip der Synergie von Mikronährstoffen macht sich die Zellular-Medizin seit Jahren
zu Nutze.
Ausgehend von den vorliegenden Studienauswertungen schlussfolgerten die Autoren, dass Vitamin D
bei älteren Menschen das Risiko für Knochenbrüche und Stürze reduziert, vorausgesetzt es liegen
Werte von mindestens 75 nmol Calcidiol/l vor. Die in der Übersichtsstudie zitierten
Zufuhrempfehlungen liegen bei täglich 800–1000 I.E. Vitamin D. Weiterhin wird die generelle Gabe
von Vitamin-D-Präparaten empfohlen, um der schlechten Versorgungssituation insbesondere in
Alten- und Pflegeheimen Herr zu werden.
Vitamin D verringert Brustkrebsrisiko
Mit rund 70.000 Neuerkrankungen und 17.000 Sterbefällen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste
Krebserkrankung und Krebstodesursache bei Frauen in Deutschland. Auch weltweit führt Brustkrebs
die Krebsstatistiken an. Jedes Jahr erkranken etwa 1,2 Millionen Frauen an dieser Krebsform,
458.000 sterben daran.
Immer wieder weisen Studien auf den Nutzen von Vitamin D bei Brustkrebs hin. Dokumentiert wurde
beispielsweise ein Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und einer erhöhten
Sterblichkeit bei Brustkrebs-Patientinnen. Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums zufolge
kann eine hohe Vitamin-D-Konzentration im Blut zudem Frauen jenseits der Wechseljahre vor
Brustkrebs schützen. Eine neue Studie der Universität Paris-Süd, die im Folgenden zusammengefasst
wird, bestätigte jüngst dieses Ergebnis.
Die im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie untersuchte den Einfluss einer
Nahrungsergänzung mit Vitamin D auf das Brustkrebsrisiko von Frauen mit Hormonersatztherapie2.
Die Studie wurde als Kohortenstudie (Kohorte = eine nach bestimmten Kriterien ausgewählte
Personengruppe) mit prospektiver (d.h. in die Zukunft schauender) Nachverfolgung durchgeführt.
An der Studie, die über einen Zeitraum von 13 Jahren angelegt war, nahmen über 57.000 Frauen
nach den Wechseljahren teil. Die Vitamin-D-Aufnahme der Teilnehmerinnen wurde alle zwei Jahre
anhand von Fragebögen sowie medizinisch-administrativen Daten ermittelt.
Am Ende der Studie stellten die Forscher fest, dass Frauen, die während des Untersuchungszeitraums
Vitamin-D-Präparate verwendeten, ein reduziertes Brustkrebsrisiko besaßen. Dieser positive Effekt
war hauptsächlich bei einer täglichen Vitamin-D-Zufuhr und einer kombinierten Anwendung mit
Calcium zu beobachten.
Fazit
Immer mehr Experten teilen die Auffassung, dass die derzeit empfohlenen Werte nicht ausreichend
sind, um die Gesundheit bis ins Alter effektiv zu fördern und zu erhalten.
Mit jeder neuen Erkenntnis zum Nutzen des „Sonnenvitamins“ wird der Appell somit lauter, mehr für
einen guten Vitamin-D-Status und eine gute Mikronährstoff-Versorgung insgesamt zu tun.
Anmerkungen:
1
Stöhle A, Hahn A. Vitamin D im höheren Lebensalter. E&M – Ernährung und Medizin 2015; 30: 103–109.
2
Cadeau C, Fournier A et al. Interaction between current vitamin D supplementation and menopausal hormone
therapy use on breast cancer risk: evidence from the E3N cohort. Am J Clin Nutr 2015 102: 4 966-973.
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V.i.S.d.P.: Dr. Matthias Rath
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