Foto: Roland Aeschimann Projekt ohne Worte Perkussion Fritz Hauser, Regie Barbara Frey Uraufführung Mit Hans Kremer, Chantal Le Moign, Dagna Litzenberger Vinet, Michael Maertens, Lisa-Katrina Mayer, Markus Scheumann, Friederike Wagner, Milian Zerzawy Unterstützt von der International Music & Art Foundation Premiere 4. März, Schiffbau/Box 22 Seit bald dreissig Jahren arbeiten die Regisseurin Barbara Frey und der Perkussionist Fritz Hauser in den unterschiedlichsten Projekten zusammen. Zwei davon waren auch am Schauspielhaus Zürich zu sehen: „Trommel mit Mann“, das 2001 in Basel uraufgeführt wurde und seitdem um die Welt tourt, und „A Dream Within a Dream“, ein Edgar-Allan-PoeAbend mit Robert Hunger-Bühler. In „Nachtstück“, das in der Box des Schauspielhauses am 4. März Premiere haben wird, erkunden die beiden nun zusammen mit vier Schauspielerinnen und vier Schauspielern die Nacht. Gedanklicher Ausgangspunkt der wortlosen Szenen, für welche die Bühnenbild- nerin Bettina Meyer einen schwarzen doppelstöckigen Kubus in die Box des Schiffbaus stellt, ist ein Gemälde des amerikanischen Malers Edward Hopper. Sein „Hotel Room“ zeigt eine einsame Frau, die zur Nachtzeit auf einem Bett sitzt und über einem in ihren Händen gefalteten Papier zu brüten scheint. Ob es sich dabei um einen Brief oder einen Fahrplan handelt, ist ebenso unklar wie die gesamte Situation, in der die Frau sich befindet. Woher kommt sie und wohin ist sie unterwegs? Wird sie schlaflos auf dem noch unberührten Bett in Gedanken versunken sitzen bleiben oder findet sie noch Ruhe? Man weiss nichts über sie und glaubt doch, ihr irgendwie nahe zu sein. Fritz Hausers akustische Räume entstehen aus einer Vielzahl von Perkussionsinstrumenten, vom Gong bis zum Röhrenglockenspiel, vom Tomtom bis zur grossen Trommel, und die Schauspieler streifen in flüchtigen Bewegungen durch eine nächtliche Szenerie – anonym und doch vertraut wie die Namenlose auf Hoppers Gemälde. Ohne narrative Logik, eher in den Zwischenreichen des Traums, entsteht eine Bild- und Klangwelt, die das Dunkel erkundet und den nächtlichen Figuren nachspürt, die sich in ihm aufhalten. 23
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