Die ‚anderen` Verheissungen Gibt es Momente in deinem Leben, in

Die ‚anderen‘ Verheissungen
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Die ‚anderen‘ Verheissungen
Gibt es Momente in deinem Leben, in denen du
dich buchstäblich ‚in die Ecke‘ gedrängt fühlst?
Situationen, wo du das Gefühl hast, dass du
erdrückst wirst von Erwartungen (deinen eigenen
und anderen), dass einiges schief läuft, dass das
Leben einfach anstrengend ist – zu anstrengend.
Du hast den Eindruck: ‚Das schaffe ich nicht!
Wieso nun das auch noch Gott? Was soll das?!‘
Manchmal ist das Leben nicht ganz einfach.
Manchmal verlangt es uns tatsächlich ganz schön
etwas ab… Und das können dann die Momente
sein, in denen Leute in die Seelsorge kommen und
fragen: ‚Wo ist Gott? Wieso lässt er das zu?
Warum immer ich? Mutet er mir nicht zu viel zu?
Verlangt er nicht zu viel von mir?‘
Sind dir diese Gedanken fremd? Hast du so etwas
noch nie erlebt, noch nie gedacht? Ja, dann bist du
wahrscheinlich bis jetzt vor gröberen
Lebensstürmen verschont geblieben… Danke Gott
dafür – und nimm es nicht als selbstverständlich.
‚Verlangt Gott nicht zu viel von mir? Mutet er mir
nicht zu viel zu?‘
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Ja, was möchte Gott eigentlich von mir, von uns?
Im 5. Mose 10,12 habe ich eine interessante,
kompakte Antwort gefunden:
„Was verlangt der Herr, euer Gott, von euch?
Nichts anderes, als dass ihr ihn achtet und immer
seinen Wegen folgt, dass ihr ihn liebt und ihm von
ganzem Herzen mit aller Hingabe dient. Richtet
euch nach seinen Geboten und Ordnungen, die ich
euch heute gebe! Dann wird es euch gut gehen.“
Wirklich eine schöne Zusammenfassung, oder?
Was möchte Gott von uns? Dass wir ihn achten (in
anderen Übersetzungen ‚fürchten‘ – Ehrfurcht
haben vor ihm), lieben, dass wir ihm dienen und
ihm gehorchen. Und dass wir das alles von
ganzem Herzen und mit aller Hingabe tun.
Hmm, ganz Ohne ist das nicht. Wenn wir uns so
richtig überlegen, was das bedeutet, merken wir,
dass Gott ALLES möchte von uns. Ja, dass wir
IHM unser ganzes Leben anvertrauen dürfen! Dass
ER Herr sein möchte - über jeden Bereich.
In Momenten, wo wir das Gefühl haben, dass uns
alles zu viel wird, dass Gott uns zu viel zumutet,
dass er zu viel von uns verlangt, ist häufig das
Problem, dass wir zu fest auf das Schwierige,
Herausfordernde, fokussiert sind.
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Wir konzentrieren uns zu fest auf das, was Gott
uns zumutet – und schauen zu wenig auf die
Ausrüstung, die ER uns gibt!
Und ich möchte hier anmerken: wir sprechen jetzt
von schwierigen Situationen, die wir nicht oder
kaum beeinflussen können. Manchmal gehts uns
vielleicht schlecht, weil wir uns zu viele Sorgen
machen, zu viel in unseren Tag einpacken, in
ungesunden Beziehungen oder bewusst in Sünde
(also am Ziel vorbei) leben. Da sollen und können
wir etwas ändern. Da müssen wir aktiv werden!
Auch gibt es Situationen wo klar ist, dass der Feind
uns eins auswischen will, dass er uns verführen,
zerstören will – das wäre dann die Anfechtung.
Und da dürfen wir die bösen Mächte im Namen
von Jesus klar zurückweisen, da sollen wir
geistlich kämpfen, aktiv werden.
Aber es gibt auch Situationen, die wir
grundsätzlich nicht beeinflussen können – wir
können nichts tun, ausser sie mit Gottes Hilfe
auszuhalten, zu ertragen, durchzustehen. Die
Unterscheidung ist da sehr wichtig! Und ich
beginne nun gar nicht, Dinge aufzuzählen, die in
diese Kategorie gehören. Du weißt das von dir
selber am besten…
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Wenn wir denken, dass Gott uns zu viel zumutet,
sollten wir uns überlegen, was ER denn für uns
getan hat! Was ER bereits gegeben hat.
Hat er irgendetwas zurückbehalten? Nein! Er gab
MEHR als alles! Er schickte seinen Sohn in diese
Welt, der sein eigenes Leben für uns hingab.
In Römer 8,32 lesen wir: „Gott hat seinen eigenen
Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dem
Tod ausgeliefert. Sollte er uns da noch etwas
vorenthalten?“
Und mehr noch: Jesus hat das freiwillig getan! Aus
Liebe für dich – für uns! In Johannes 10,18 sagt
Jesus: „Niemand nimmt mir mein Leben, ich gebe
es freiwillig.“ Max Lucado hat das mal so
ausgesdrückt: „Es waren nicht die Nägel, die Jesus
am Kreuz festhielten. Es war Liebe.“
Wir sind nun in der Karwoche, die ihren
Höhepunkt an Karfreitag hat. Und so oft
überspringen wir als feurige Christen Karfreitag
einfach und freuen uns über Ostern. Jesus hat den
Tod besiegt. ER hats vollbracht. Mit Jesus stehen
wir auf der Siegerseite. Wieso sich also noch mit
dem Leid von Karfreitag auseinandersetzen?
Ich muss gestehen, dass ich jahrelang so gelebt
habe.
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Und ich muss auch zugeben, dass ich beim
Schreiben dieser Predigt kurz googeln musste, was
eigentlich Kar-Woche bedeutet. Ich weiss schon,
dass es irgendwie mit Leiden zu tun haben muss,
aber… Also, Karwoche bedeutet: ‚Stille Woche‘,
Kara heisst: Klage, Kummer, Trauer, sagte mir
Wikipedia.
Wir unterschätzen oft, was Jesus am Kreuz erlitten
hat. Was das für ihn bedeutet hat. Ganz
nachvollziehen werden wir es wohl auch nie
können. Aber es war ein unendlicher Schmerz,
dieses aufgehängt Sein am Kreuz, verspottet und
verlassen von Menschen, getrennt von Gott. Wir
haben letzte Woche im Rahmen der Kampagne
Lukas 9 gelesen. Und dort ist mir ein Vers ins
Auge gestochen, den ich so noch nie bewusst
gelesen habe:
„Als der von Gott bestimmte Zeitpunkt näher
rückte, an dem Jesus in den Himmel aufgenommen
werden sollte, fasste Jesus fest in den Blick, was
auf ihn zukam, und machte sich auf den Weg nach
Jerusalem.“ Und in der Fussnote steht die
wörtliche Übersetzung: „…machte er sein Gesicht
hart/fest, um nach Jerusalem zu gehen…“
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Leute, das war nicht einfach so ein idyllischer
Spaziergang! Jesus wusste, dass es ihn alles kosten
würde. Und er hat ALLES gegeben! ER hat
gelitten. Er hat sein Leben freiwillig gegeben. Er
war Gott gehorsam bis in den Tod. Und auch durch
dieses Leiden wird letztlich Gott verherrlicht!
Durch diese totale Hingabe von Jesus wird Ostern
erst möglich. Vergessen wir nicht: ohne Karfreitag
gibt’s keine Ostern, kein Pfingsten.
Weil Jesus das Ziel nie aus den Augen verloren
hat, bekam er die Kraft, diesen Weg zu gehen.
Und da kommen wir nun zurück zu uns. Gott
verlangt nichts von uns, das ER nicht bereits für
uns getan hätte oder tun würde. Und er fordert
nichts von uns, das unsere Kräfte und
Möglichkeiten übersteigt. „Wenn euer Glaube auf
die Probe gestellt wird, schafft Gott auch die
Möglichkeit, sie zu bestehen.“
Eine meiner Lieblingsstellen (1. Korinther 10,13),
das ist ein Vers, der mich stärkt und ermutigt,
wenn ich manchmal meine gesundheitlichen
Einschränkungen sooooo satt habe!!
Und ich möchte dir diese Verheissung gerade jetzt
bewusst zusprechen – in deine Herausforderungen,
Prüfungen, Anfechtungen hinein!
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Gott hat uns nicht nur seinen Sohn geschenkt – er
hat uns auch versprochen, dass der Heilige Geist
uns stärken wird! Dass wir Kraft bekommen durch
den Heiligen Geist. ER stärkt unsere kraftlosen
Hände und lässt unsere zitternden Knie wieder
stark werden.
Und wisst ihr, wenn wir wirklich als Nachfolger
von Jesus leben, wenn wir wirklich an der Front
stehen, dann kann es vorkommen, dass wir mal
kraftlose Hände und zitternde Knie haben… Aber:
Jesus stärkt! ER ermutigt! ER befähigt! ER gibt
Kraft für den nächsten Schritt! Und das ist das
entscheidende Wunder!
Paulus, der wirklich Krasses erlebt hat, oft ans
Limit kam, kann sogar sagen: „Alles kann ich
durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt.“
Phil. 4,13
Und das geht dann nicht immer linear von Sieg zu
Sieg – sondern Gott ist eben oft gerade im dunklen
Tal besonders erlebbar. Oder anders gesagt: gerade
wenns schwierig wird, zeigt sich, ob unser Glaube
wirklich ‚verhäbt‘ oder ob er – wie Vieles andere –
nur eine Art Weltanschauung, nur eine schöne
Philosophie ist…
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Ab und zu treffe ich Christen, die aus allen Wolken
fallen, wenn ihnen etwas zugemutet wird, das über
ihren bisherigen geistlichen Hoirzont hinausgeht.
Wenn etwas schief geht, das Leben gerade ein
bisschen herausfordernd ist. Es kann schon nur
eine Grippe sein, die sie aus dem Konzept bringt.
Denn: Wenn ich mit Gott unterwegs bin, passiert
mir das doch nicht. Gott ist ja gut – also hat er
dafür zu sorgen, dass es mir als Sohn oder Tochter
schon hier und jetzt - und immer - gut geht!
Merken wir, wie arrogant so eine Ansicht ist?
Weshalb denken wir, wir hätten das Recht, das es
uns gut geht? Was ist mit den Christen weltweit,
die unter Repressalien leiden müssen, im
Gefängnis gefoltert werden, Zwangsarbeit leisten
müssen…? Sind das schlechtere Christen? Sind das
weniger ‚Gottes Kinder‘ als wir…?!
Ich bin immer wieder tief berührt, wenn ich von
verfolgten Christen lese, die mitten im Leid, ja,
sogar im Tod, Freude und Zufriedenheit
ausstrahlen. Diese Menschen haben erfasst, worum
es wirklich geht. Nämlich darum, Jesus zu lieben,
ihn zu achten, IHM ähnlicher zu werden, ihm zu
dienen und zu gehorchen – koste es, was es wolle.
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Ja, die Bibel ist voll von Verheissungen.
Wunderschöne Worte, die uns ermutigen, die uns
zeigen, was für einen liebevollen und mächtigen
Vater wir haben. Und auf diese Verheissungen
sollen und dürfen wir uns auch voll verlassen, an
ihnen dürfen wir uns festhalten, auf sie sollen wir
bauen – es sind Worte Gottes:
„Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben zu
geben, Leben im Überfluss.“ Joh. 10,10
„Bittet, so wird euch gegeben…‘ Joh. 7,7
„ Das alles sage ich euch, damit meine Freude
euch ganz erfüllt und eure Freude dadurch
vollkommen wird.“ Joh. 15,11 oder die wunderbare
Zusage aus Jer. 29,11
„Denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer
Glück und nicht euer Unglück…“
Das sind Verheissungen von Gott! Und die dürfen
wir für uns in Anspruch nehmen. Manchmal
hängen wir uns diese ermutigenden Verse auch an
den Kühlschrank oder an die Pinwand im Büro als
Memo – und das ist gut so! Gefährlich wird’s
dann, wo wir unsere Sicht von Gott und vom
Glauben ausschliesslich auf diese Verse aufbauen.
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Wo wir (den falschen) Schluss ziehen, dass es uns
doch einfach gut gehen muss – immer gut gehen
muss – wenn wir mit Gott unterwegs sind. Ich
kenne Leute, die ihren Glauben frustriert über Bord
geworfen haben, weil es in ihrem Leben
Schwierigkeiten und Herausforderungen gab – und
sie diese nicht mit ihrem bisherigen Glauben in
Einklang bringen konnten. Sie gingen von einer
falschen Grundannahme aus – der Annahme, als
Königskinder hätten sie das Recht, dass sie schon
hier und jetzt Himmel auf Erden geniessen können.
So ein Glaube kann fatal enden.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir die ganze Bibel
kennen – und deshalb finden wir die Kampagne so
gut. In einem Jahr das NT durchlesen: so genial!
Da bekommen wir einen echten Überblick über das
Wirken von Jesus, über die Brief an die ersten
christlichen Gemeinden, über unsere Zukunft. Und
wir werden gaaaanz vielen Menschen begegnen, in
deren Leben der Segen Gottes nicht einfach so
prall sichtbar war. Aber es sind Menschen, die
durch Stürme und harte Prüfungen an Gott
festhielten und erleben durften, dass ER treu ist!
Es gibt ein englisches Sprichwort das sagt, dass
uns schwierige Zeiten ‚either bitter or better‘
machen.
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Lebensprüfungen, schwere Schläge, die wir
einstecken müssen, können uns entweder bitter
oder besser machen. Wenn wir nur auf das Leid,
die Not schauen, wenn wir vergleichen und
meinen, anderen gehe es viel besser, wenn wir in
Selbstmitleid versinken – ist die Chance gross,
dass wir bitter werden, verbittert. Und
wahrscheinlich auch einsam, weil die Leute um
uns herum es satt haben, sich unser Gejammer
anzuhören.
Aber wo wir lernen, in schwierigen Momenten
unser Herz vor Gott auszuschütten, IHM unsere
Not, die tiefe Verzweiflung zu klagen, wo wir
beginnen, echte Beziehung mit ihm zu leben,
werden wir auch immer wieder erleben, dass ER
da ist. Dass seine Hand uns hält – mitten im Leid.
Und dass er sogar manchmal heilend eingreift, die
Umstände verändert, ein Wunder tut. Oder aber
eben Kraft schenkt, zu tragen. Fakt ist und bleibt:
Gerade in harten Zeiten wächst unser Glaube,
unser Vertrauen. Auch wenn uns das gegen den
Strich geht und es genau die Zeiten sind, die wir
am liebsten aus unserm Leben wegradieren
würden.
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Ich möchte uns heute Mut machen, unsern Blick
weiten zu lassen – und auch die Verheissungen
anzunehmen, die uns vielleicht nicht gefallen.
Aussagen, die mit Leid, Schmerz, Not, Verzicht zu
tun haben. Das sind nicht gerade die Verse, die wir
in der Stube aufhängen. Aber sie gehören dazu.
Wenn wir sie ignorieren, schustern wir uns eine
eigene Theologie zurecht, die nicht verhäbt, weil
sie einen wichtigen Teil der Realität einfach
ausklammern will.
Was wird also echten Nachfolgern von Jesus auch
noch verheissen, vorausgesagt?
„Doch vergiss nicht: Jeder, der an Jesus Christus
glaubt und so leben will, wie es Gott gefällt, muss
mit Verfolgung rechnen.“ 2. Tim. 3,12 – eine
Tatsache, die schon die ersten Christen erleben
mussten und die weltweit heute 100 Mio Christen
erleben! Die meisten der Aposteln starben den
Märtyrertod, wurden hingerichtet. Weit entfernt
von unserer Vorstellung – Himmel auf Erden.
„Betrachtet es als Grund zur Freude, wenn euer
Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt
wird. Denn durch solche Bewährungsproben wird
euer Glaube fest und unerschütterlich.“ Jakobus 1,2-3
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„Dort ermutigten Paulus und Barnabas die jungen
Christen, im Glauben festzubleiben, und erinnerten
sie noch einmal: "Der Weg in Gottes neue Welt
führt durch viel Leid." Apg. 14,22
„Erträgt aber jemand Leid, obwohl er nur Gutes
getan hat, dann ist das ein Geschenk Gottes.
Dazu hat euch Gott berufen. Denn auch Christus
hat für euch gelitten, und er hat euch ein Beispiel
gegeben, dem ihr folgen sollt.“1. Petrus 2,21
„Wie wir mit Christus leiden, sollen wir auch seine
Herrlichkeit mit ihm teilen.“ Römer 8,17
… und es gäbe noch mehr.
Ja, nicht wirklich die Verse, von denen wir sagen
würden: ‚name it and claim it‘ – sprich es aus und
nimm es in Anspruch.
In unserer leidensscheuen Wohlstandsgesellschaft
klammern wir Schmerz, Leid, Krankheit aus. Wir
empfinden sie als mühsame Störung bei einem
Leben, das doch komfortabel und einfach sein
sollte. Oder wir erleben sie als Rückschlag in
unserer vermeintlichen geistlichen Entwicklung.
Wir schreien nach Wundern, nach Heilung – und
haben dabei genaue Vorstellungen, wie so ein
Wunder sein sollte…. wenn Gott ja gut ist.
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Ich sage nicht, dass wir nicht um Wunder beten
sollen, dass wir uns nicht nach Heilung ausstrecken
sollen. Oh nein, da bin ich weit davon entfernt.
Auch, weil Gott schon so oft heilend eingegriffen
hat in meinem Leben. Aber ich möchte uns
ermutigen, weiter zu sehen. Das Ganze zu sehen.
Nicht in erster Linie Gottes Gaben, sondern Gott
selber zu suchen. Seine Gegenwart zu suchen –
und dann das zu empfangen, was ER uns schenkt.
Johannes der Täufer wurde im Gefängnis geköpft –
während Jesus nicht weit von ihm entfernt Kranke
heilte und Tote auferweckte. Was für eine krasse
Spannung! Und was ist das Wunder? Dass
Johannes an diesem Messias, dem Retter, festhielt,
auch als es ihm buchstäblich an den Kragen ging.
Gott sieht weiter. Gestehen wir ihm – immer
wieder neu zu – dass ER Gott ist und dass ER
weiss, was das Beste ist! Wir dürfen
selbstverständlich bitten, dass ‚der Kelch‘ an uns
vorübergehen möge. Das hat Jesus auch getan.
Aber ER blieb nicht dabei stehen, sondern betete
weiter, dass nicht ‚mein, sondern dein Wille
geschehe‘. Das ist Ausdruck eines tiefen
Vertrauens von Jesus in seinen Vater.
‚Dein Wille geschehe…!‘
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Ziemlich herausfordernd für uns. Weil wir uns
gewohnt sind, dass Vieles machbar ist! Und weil
wir deshalb erwarten, dass das auch im Glauben so
ist! Genau deshalb werden wir offen für Verführer,
für falsche Propheten – weil sie uns sagen, was wir
hören möchten. Auch wenn es nicht oder nur
teilweise stimmt.
Eine Christin aus Ägypten, die viel leiden musste
wegen ihrem Glauben sagte mal: ‚Ja, wir sind die
verfolgte Kirche! Leute leiden – und sterben sogar
– wegen ihrem Glauben. Aber ihr im Westen seid
die versuchte Kirche! Und ich möchte nicht
tauschen…‘ Krass, oder?
Die Versuchung ist eben wirklich real – und wir
müssen wachsam sein, dass wir nicht auf eine
falsche Schiene geraten und unseren Glauben auf
einem wackligen ‚Fundament‘ aufbauen.
Fassen wir zusammen: Wenn wir wirklich Nachfolger von Jesus sein wollen, sollte es uns nicht
erstaunen, wenn auch wir Zeiten des Leidens
durchleben müssen. Jesus gings nicht anders –
seinen Jüngern auch nicht. Wenn wir also mit ihm
unterwegs sind, müssen wir damit rechnen, dass es
in dieser Welt noch die eine oder andere Beule
geben könnte.
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Aber wir dürfen auch wissen und erleben, dass wir
nicht alleingelassen sind mit unseren Verletzungen
(welcher Art sie auch immer sein mögen).
Was erwartet Gott von dir – heute, in der nächsten
Woche? Scheint es dir ein bisschen zu viel zu sein?
Fühlst du dich überfordert, in die Ecke gedrängt?
Denke dran: alles was er von dir erwartet ist, dass
du IHM dein Leben bedingungslos anvertraust. In
allen Prüfungen, durch alles hindurch. Und du
wirst, vielleicht gerade auch durch leidvolle Zeiten
hindurch, SEINE Kraft erleben! SEINE Kraft, die
dann in uns wirksam wird, wenn wir kapitulieren
vor ihm und zugeben, dass wirs nicht im Griff
haben. Wenn unser Stolz, unser Egoismus, unser
Machbarkeitswahn zerbrochen wird.
Und dann wird das Leben als Christ spannend,
weil wir nicht mehr so sehr von den Umständen
abhängig sind, sondern mehr und mehr von
SEINER Gnade, von SEINER Gegenwart. Jesus
hat uns nichts vorgemacht. In Johannes 16,33 sagt
er: „Dies alles habe ich euch gesagt, damit ihr
durch mich Frieden habt. In der Welt habt ihr
Angst, aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe
die Welt besiegt."
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Warum können wir also mutig vorwärtsgehen –
trotz Schwierigkeiten? Weil diese Welt nicht alles
ist. Weil Jesus diese Welt besiegt, überwunden hat
– und weil ER uns zu Überwindern machen will!
Und für diejenigen, die echte Überwinder sind,
gibt’s dann nochmals ganz geniale Verheissungen,
die weit über unsere Vorstellungskraft, ja sogar bis
in die Ewigkeit hineinreichen. Aber darüber
können wir ein anderes Mal nachdenken ☺
Jesus hält seine Versprechen – auch das, dass er
jeden Tag bei uns ist, bis ans Ende der Welt. Durch
schöne – und schwierige Zeiten hindurch. Deshalb
können wir mutig, zuversichtlich, hoffnungsvoll,
fröhlich, gestärkt, überzeugt, einladend,
vertrauensvoll vorwärtsgehen.
Segen: Epheser 3,16-20:
„Ich bitte Gott, dass er euch aus seinem unerschöpflichen
Reichtum Kraft schenkt, damit ihr durch seinen Geist innerlich
stark werdet
und Christus durch den Glauben in euch lebt. In seiner Liebe
sollt ihr fest verwurzelt sein; auf sie sollt ihr bauen.
Denn nur so könnt ihr mit allen anderen Christen das ganze
Ausmaß seiner Liebe erfahren, die wir doch mit unserem
Verstand niemals fassen können. Dann wird diese göttliche
Liebe euch immer mehr erfüllen. Gott aber kann viel mehr tun,
als wir jemals von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen
können. So groß ist seine Kraft, die in uns wirkt.“