Kerstin Brätsch, Debo Eilers & Kaya Serene

KUB Arena 2015.03 | Presseinformation
Sommerprogramm
KAMP KAYA feat. KAYA
(Kerstin Brätsch, Debo
Eilers & Kaya Serene)
& Guests
27|08— 30|08|2015
Kuratorin
Eva Birkenstock
Pressekonferenz
Donnerstag, 16. Juli 2015, 11 Uhr
Eröffnung
Freitag, 17. Juli 2015, 18 Uhr
Bitte beachten Sie den früheren, von unserer
üblichen Uhrzeit abweichenden Eröffnungszeitpunkt!
Im Rahmen des diesjährigen Sommerprogramms KAMP
KAYA sind die in New York lebenden Künstler Kerstin
Brätsch und Debo Eilers eingeladen, ihr Gemeinschaftsprojekt KAYA zu präsentieren. Der Titel dieses
künstlerischen Langzeitprojekts nimmt Bezug auf eine
reale Person, Kaya, die mittlerweile 19-jährige Tochter
einer Jugendfreundin von Eilers aus Texas. Die
Zusammenarbeit mit ihr begann bereits im Jahr 2010, als
sie 13 Jahre alt war. Seither bildet Kaya den Ausgangsund Mittelpunkt gemeinsamer Ausstellungen, Performances
und Interventionen. Bei vergangenen Ausstellungsbeteiligungen in New York, Los Angeles, Milwaukee und
Kassel ist sie beispielsweise auf Fotografien erschienen,
hat an der Produktion von Malereien und Performances
mitgewirkt, Gitarre gespielt oder einen Silikonabguss von
Eilers’ Körper bemalt. Kerstin Brätsch wie auch Debo Eilers
betrachten ihre jeweiligen künstlerischen Arbeitsfelder —
Malerei beziehungsweise Skulptur — nicht als in sich
geschlossene Medien, sondern als Gegenstand und
Ausgangsmaterial eines konzeptuellen wie multidisziplinären Ansatzes. Ihr Interesse liegt insbesondere auf
Prozessen der Verschiebung, Abwandlung und Befragung
von digitalen Bildverfahren und kunsthistorischen Stilen. In
ihrer Zusammenarbeit mit Kaya nähern sie sich der
Möglichkeit der Schaffung eines dritten Körpers an und
damit der potenziellen Erweiterung ihrer skulpturalen und
malerischen Forschungen. Was passiert, wenn Malerei oder
Skulptur buchstäblich zu einem Körper werden? Außer das
Interesse für Jugend und Jugendkultur (bzw. das
Erwachsenwerden und ein Geschlecht anzunehmen) zu
wecken, eröffnet das Projekt KAYA durch die Einbeziehung
einer weiteren Person mit einer eigenen Persönlichkeit und
Biografie Räume, die unbekannte Territorien und Momente
des Unvorhersehbaren willkommen heißen, konventionelle
Klassifikationen auf die Probe stellen und zugleich Fragen
der Autorschaft, der Originalität und des Tauschwerts
aufwerfen.
Die KUB Arena steht für ein ungewöhnliches und immer
wieder die Kunstinstitution hinterfragendes Programm. Sie
ist derjenige Ort im Kunsthaus Bregenz, an dem Kunst in
einen Dialog mit anderen Bereichen der kulturellen
Produktion tritt, um zeitgenössische Kunst auf
unkonventionelle Weise erfahrbar zu machen.
Anlässlich von KAMP KAYA wird die KUB Arena das
Kunsthaus temporär verlassen, um stattdessen
verschiedene Orte der Stadt und ihrer Umgebung
zu erkunden. Kaya besucht Bregenz zwischen dem 27. und
30. August. Während ihrer ersten Europareise wird sie
zusammen mit Kerstin Brätsch, Debo Eilers und anderen
geladenen Gästen einige Tage am See verbringen.
Gemeinsam werden sie mit dem alltäglichen
Sommergeschehen entlang des Bodenseeufers, auf dem
Pfänder, der Mili Badeanstalt und im öffentlichen Raum der
Stadt Bregenz in Interaktion treten. Das Publikum ist
eingeladen, an diesem Sommercamp aus Auftritten,
Performances, Filmvorführungen und Gesprächen
teilzunehmen und dadurch neuartige Einblicke in die
Aktivitäten dieser Zusammenarbeit zu gewinnen.
Programm
Donnerstag, 27. August
14-18 Uhr
Sonnenbad, Spiele, performative Interventionen mit
Kerstin Brätsch, Daniel Chew, Debo Eilers, Kaya Serene &
Guests | Ort: Mili Badeanstalt
19 Uhr
Melanie Bonajo – Conversation with a Plotted Plant
(Bregenz), Performance | Ort: Mili Badeanstalt
21 Uhr
Lagerfeuer, BBQ, Drinks, Performance | Ort: Pipeline
Guests: Sonja Gerdes, Shanti Matulewski, Viola Relle &
Raphael Weilguni
Freitag, 28. August
7 Uhr
Morgenandacht | Ort: Badesteg Pipeline
18 – 21 Uhr
KAYA Bootstour mit performativen Interventionen von
Kerstin Brätsch, Daniel Chew, Debo Eilers & Kaya Serene
Ort: Yacht Club Bregenz, Seglerweg 7
Begrenzte Plätze, Anmeldung erforderlich:
[email protected]
21.30 Uhr
Filmvorführung Maps to the Stars – David Cronenberg
(2014, 107 Min., English) | Ort: Yacht Club Bregenz,
Seglerweg 7
Guests: Kitti & Joy, Robert Keil, Kristina Schmidt, Raphael
Weilguni, Francois Huber
Samstag, 29. August
11-16 Uhr
KAYA Seilbahnausflug zum Pfänder und Alpenwildpark:
Performances, Foto- / Filmshooting in der Seilbahn, am
Pfänder und im Alpenwildpark mit Kerstin Brätsch, Daniel
Chew, Debo Eilers & Kaya Serene | Treffpunkt: Talstation
Pfänderbahn, Steinbruchgasse 4 (Tickets für die Pfänderbahn müssen vorab individuell erworben werden)
19 Uhr
Künstlergespräch KAYA mit Kerstin Brätsch, Debo Eilers
und Eva Birkenstock | Ort: Yacht Club Bregenz, Seglerweg 7
21.30 Uhr
Filmvorführung Labyrinth – Jim Henson (1986, 101 Min,,
Englisch) | Ort: Yacht Club Bregenz, Seglerweg 7
23 Uhr
Pink Party Drag Show
Guests: Kitti & Joy, Paulina Nolte & Laura Ziegler, Yael
Salomonowitz, Frauke Zabel
Sonntag, 30. August
12-18 Uhr
Psycho-realisitischer Forschungsausflug zum Unholdenberg
bei Götzis mit der WordWideWitch Protektorama aka
Johannes Paul Raether sowie performativen
Interventionen von Kerstin Brätsch, Debo Eilers & Kaya
Serene | Treffpunkt: Eingang des Schwimmbads in der
Riebe, In der Riebe 7, 6840 Götzis. Parkmöglichkeiten:
Parkplatz Ringsportzentrum, öffentliche Verkehrsmittel:
Mit der Bahn bis zum Bahnhof Götzis; weiter mit dem
Ortsbus 22, 53 oder 60 bis Schwimmbad
Guest: Eva Marie
Weitere Termine und Veranstaltungen im Rahmen von
KAMP KAYA werden gesondert auf unserer Webseite
www.kunsthaus-bregenz.at bekannt gegeben.
Biografie
Kerstin Brätsch & Debo Eilers
KAYA ist ein im Jahr 2010 begonnenes Gemeinschaftsprojekt von Kerstin Brätsch und Debo Eilers, das sich um
ihre damals 13-jährige Muse Kaya dreht. Das Projekt
verbindet diverse Ausdrucksformen, unter anderem
Malerei, Skulptur, Video und Performance, wobei die
unterschiedlichen Arbeitsweisen der beiden Künstler
buchstäblich aufeinanderstoßen. KAYA ist ein kumulatives
Projekt; jede neue Manifestation ist auf allen vorhergehenden Ausführungen der Kollaboration aufgebaut.
Über das Engagement der drei Hauptbeteiligten hinausgehend, integriert KAYA in seinen Prozess häufig auch
die Gemeinschaft sowie die ausstellende Institution, in
der die Präsentation stattfindet.
Kerstin Brätsch ist eine Künstlerin, die sowohl eigenständig
als auch gemeinsam mit anderen arbeitet. Im Jahr 2007
hat sie zusammen mit Adele Röder DAS INSTITUT
gegründet, seit 2010 firmiert sie mit Debo Eilers
als KAYA. Mit ihrem interdisziplinären Ansatz öffnet
Kerstin Brätsch neue Sichtweisen auf die Malerei, indem
sie die Grenzen zwischen Abstraktion und semiotischen
Bildeigenschaften erforscht. Brätschs Interesse an der
Malerei gründet auf ihrer Infragestellung des Körpers:
Malerei wird hier in ihrem sich erweiternden Feld wie auch
in ihrer Bezogenheit auf den Körper untersucht (physisch,
psychisch, psychologisch und gesellschaftlich). In
wechselnden Rollen und unterschiedlichen kollaborativen
Projekten webt Kerstin Brätsch ein Netz aus
kunstgeschichtlichen Verweisen, malerischen Gesten und
performativen Elementen. Der Stellenwert des Bilds bleibt
in der Schwebe und zugleich wird Malerei als relevantes,
wenn auch wandelbares Medium präsentiert.
Debo Eilers unterhält eine künstlerische Praxis, die
Skulptur, Zeichnung, Video und Performance als
Laboratorien der Herstellung, Zersplitterung und
Neuzusammensetzung von Kunstwerken einsetzt.
Eilers’ Arbeit erforscht die Spannung, die in
unterschiedlichen Vorrichtungen entsteht — zwischen den
Freiheiten, die sie gewähren, und den Beschränkungen, die
sie auferlegen —, und geht der Frage nach, wie der Körper
sich in diesen Grenzbereichen bewegen kann. Eilers
bezieht andere Künstler, aber auch Nicht-Künstler in
diesen Prozess ein, sei es als Partner, als Assistenten oder
auch als teilnehmendes Publikum, u. a. bei Projekten wie
Nic Xedro (2006 – 2009), Professor Eilers (2009 – 2012)
und KAYA (Projekt seit 2010, zusammen mit der Künstlerin
Kerstin Brätsch).
Melanie Bonajo
Die Künstlerin Melanie Bonajo lebt in Amsterdam und New
York. In ihren Videos, Skulpturen, Performances und
Installationen erforscht sie Themen wie Entfremdung und
individuelle Identität in Bezug zum technologischen
Fortschritt und den Freuden des Konsums. Über einen
Zeitraum von zehn Jahren entwickelte sie ein komplexes
multidisziplinäres Werk, in dem sie Geschlechteridentitäten, westliche Vorstellungen vom Glück sowie
Konzepte des weiblichen Körpers und dessen Beziehung zu
Sex, Häuslichkeit, Unterdrückung und Zensur hinterfragt.
Am Abend des 27. August präsentiert sie anlässlich der
Eröffnung von KAMP KAYA in Bregenz ihre Performance
Conversations with a Plotted Plant (Bregenz) in und an der
Mili, einem öffentlichen Bad am Ufer des Bodensees.
Daniel Chew
Daniel Chew ist ein New Yorker Künstler, der sich in seiner
Arbeit mit dem Thema Identitätswandel durch Technologie
auseinandersetzt. Er kollaboriert mit Micaela Durand als
BFFA3AE.
Protektorama aka Johannes Paul Raether
Protektorama aka Johannes Paul Raether lebt und arbeitet
in Berlin. Seine künstlerische Praxis kann als die eines
antikapitalistischen Identitekten beschrieben werden, der
eine stetig wachsende Sammlung fiktiver Identitäten und
nomadischer Persönlichkeiten konstruiert. Seine Geschöpfe
treten an den unterschiedlichsten Orten in Erscheinung, um
alternative Modelle der Wissensproduktion, Selbstorganisation und Reproduktion zu propagieren. Raethers
Werk war in Ausstellungen und Performances in Afrika,
Europa und dem Nahen Osten zu sehen; Einzelausstellungen wurden unter anderem bei Galerie September,
Berlin (2011), im Künstlerhaus Stuttgart (2012) und bei
Ludlow38, New York (2014) sowie Bad Reputation, Los
Angeles (2014) ausgerichtet. Im Rahmen von KAMP KAYA
unternimmt er gemeinsam mit Protektorama
WorldWideWitch eine psycho-realistische Forschungsexpedition zum Unholdenberg in Götzis. Protektorama hat
mehrere antikapitalistische Kult-Orte erschaffen, unter
anderem den dunklen und strengen Weltheilungswald und
einen geblümten Patchworkteppich, der dem Angriff auf
das gespenstische Imperium kapitalistischer Beziehungen
der Produktion im Zeitalter der Super-Warenströme dient.
Die zentrale These ist, dass die von den abstrakten
Prinzipien des Kapitals besessene Menschheit zur Prothese
ihrer eigenen digitalen Geräte mutiert ist.
Weitere Mitwirkende
Weitere Gäste, die bei KAMP KAYA mitwirken, sind die
Künstlerin Sonja Gerdes sowie Francois Huber, Robert Keil,
Paulina Nolte, Viola Relle, Kristina Schmidt, Johanna
Strobel, Raphael Weilguni, Frauke Zabel und Laura Ziegler
von der Akademie der Bildenden Künste München.
Darüber hinaus reist die Regisseurin und Autorin Yael
Salomonowitz anlässlich von KAMP KAYA zu Dreharbeiten
in Bregenz an, um Teil eines Projekts in ihren ersten
Spielfilm Investments (Arbeitstitel) einfließen zu lassen.
Partner und Sponsoren
Das Kunsthaus Bregenz bedankt sich bei seinen Partnern
für die großzügige finanzielle Unterstützung
und das damit verbundene kulturelle Engagement.
Ausstellungsort | Veranstalter
Kunsthaus Bregenz
Direktor
Thomas D. Trummer
Kaufmännischer Geschäftsführer
Werner Döring
Kurator
Rudolf Sagmeister
Kurator Joan Mitchell
Yilmaz Dziewior
Kuratorin KUB Arena
Eva Birkenstock
Marketing | Sponsoring
Birgit Albers | DW -413
[email protected]
Presse | Onlinemedien
Martina Feurstein | DW -410
[email protected]
Kunstvermittlung
Kirsten Helfrich DW -417
[email protected]
Publikationen | Künstler-Editionen
Katrin Wiethege | DW -411
[email protected]
Verkauf Editionen
Caroline Schneider-Dürr | DW -444
[email protected]
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 — 18 Uhr
Donnerstag 10 — 21 Uhr
Sommeröffnungszeiten 2015
18. Juli bis 31. August täglich 10 — 20 Uhr
Donnerstag 10 — 21 Uhr, Kassa | DW -433
Mariä Himmelfahrt, 15. August 10 – 20 Uhr