Mit Behaglichkeit gegen den "Dämm-Wahn"

LOKALES
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SONNABEND,
2. MAI 2015
Mit Behaglichkeit gegen den »Dämm-Wahn«
Baudenkmal-Experten geben in Bunde Tipps für energetische Sanierungen
kah BUNDE. Ja zur Energeti-
schen Sanierung - aber nicht
um jeden Preis: Das ist der
Tenor einer Info-Veranstaltung von Denkmalschutz-Experten, die am Dienstag im
Wiemannshof in Bunde stattfand. Rund 50 Besitzer alter
Häuser und andere Interessierte waren gekommen,
um sich über Möglichkeiten
aber auch »Fallstricke« von
Sanierungsmaßnahmen zu
informieren.
Die Veranstaltung war
Teil einer Workshop-Reihe,
die der Monumentendienst
und der Verein »Anno«
gemeinsam initiiert haben.
Ziel sei es dabei, Leute für
den Erhalt der alten Baudenkmäler zu begeistern,
erläuterte Volkmar Kayser,
2. Vorsitzender von Anno, in
seiner Begrüßung. Mit den
Workshops solle den Eigentümern Wissen vermittelt
werden, wie sie vorbeugend
und mit einfachen Mitteln
Schäden von ihren Gebäuden
abwenden, ergänzte Bente
Einsatz in alten vier Wänden: (von links): Volkmar Kayser (Anno), Bente Juhl (Monumentendienst) sowie die Referenten
Daniel Pinkert und Heike Heilig führten durch den Info-Abend im Wiemannshof in Bunde.
Foto: Hanken
Juhl, Pressesprecherin beim
Monumentendienst.
Eher theoretischer Natur
war zunächst der Einstiegsvortrag von Heike Heilig.
Als »Energieberaterin für
Baudenkmale« gehört die
Architektin aus Bersenbrück
zu einem kleinen Kreis von
Koryphäen. Sie informierte
über die Herangehensweise
bei energetischen Sanierungen, von der gewissenhaften
Planung bis zur Umsetzung.
Die Wahrung der Original-
substanz, die Vermeidung
von Folgeschäden und die
fachkundige Begleitung sind
dabei wichtige »Eckpfeiler«
solcher Maßnahmen. »Man
sollte nie voreilig an eine Sanierung rangehen, sondern
sich Zeit nehmen für die
Planung und Umsetzung«,
riet Heilig.
Deutlich wurde in ihren
Ausführungen, dass es für
alte Häuser nie Lösungen
»von der Stange« geben
kann, sondern nur individuelle Maßnahmen, die den Ansprüchen und Anforderungen des jeweiligen Gebäudes
gerecht werden.
Dämm-Maßnahmen sind
beliebte Ansätze bei energetischen Sanierungsmaßnahmen - bei alten Häusern sind
sie jedoch mit Vorsicht anzugehen. Zum einen, so Heilig,
ist das Einsparpotenzial ab
einer gewissen Dämmstoffstärke nicht mehr gravierend und der Einsatz damit
eher unwirtschaftlich. Zum
anderen könne der »Dämmwahn« zu bauphysikalischen
Problemen und Schäden führen, warnte sie.
Wie diese aussehen können, das führte Daniel Pin-
kert in seinem Vortrag aus.
Er ist als Techniker für Baudenkmalpflege für den Monumentendienst tätig und
wird bei seinen Einsätzen
mit den »Erbsünden« der
Vergangenheit konfrontiert:
»Jetzt ist die Zeit, wo die
Folgeschäden energetischer
Sanierungen ans Licht kommen«, stellte er fest. Risse
und Abplatzungen, Schimmel und Algenbewuchs
durch unsachgemäße Dämmungen sind Beispiele dafür.
Beide Referenten waren
sich einig: Unterm Strich
betrachtet sind alte Häuser
ohnehin schon ein Musterbeispiel für Energiesparsamkeit und Nachhaltigkeit, da
sie aufgrund ihrer Langlebigkeit Ressourcen schonen.
Oft würde Behaglichkeit mit
Energiesparen gleichgesetzt,
so Pinkert. »Aber auch ohne
viel Dämmung ist Behaglichkeit möglich«, betonte er und
verwies beispielsweise auf
den Einsatz von Öfen in alten
Häusern.
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„Immer das Beste hoffen,
aber auch immer das Beste thun.“
150 Jahre
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verbunden
Karl Borromäus (1538–1584), Erzbischof von Mailand, Kardinal und katholischer Heiliger
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