LOKALES 14 SONNABEND, 2. MAI 2015 Mit Behaglichkeit gegen den »Dämm-Wahn« Baudenkmal-Experten geben in Bunde Tipps für energetische Sanierungen kah BUNDE. Ja zur Energeti- schen Sanierung - aber nicht um jeden Preis: Das ist der Tenor einer Info-Veranstaltung von Denkmalschutz-Experten, die am Dienstag im Wiemannshof in Bunde stattfand. Rund 50 Besitzer alter Häuser und andere Interessierte waren gekommen, um sich über Möglichkeiten aber auch »Fallstricke« von Sanierungsmaßnahmen zu informieren. Die Veranstaltung war Teil einer Workshop-Reihe, die der Monumentendienst und der Verein »Anno« gemeinsam initiiert haben. Ziel sei es dabei, Leute für den Erhalt der alten Baudenkmäler zu begeistern, erläuterte Volkmar Kayser, 2. Vorsitzender von Anno, in seiner Begrüßung. Mit den Workshops solle den Eigentümern Wissen vermittelt werden, wie sie vorbeugend und mit einfachen Mitteln Schäden von ihren Gebäuden abwenden, ergänzte Bente Einsatz in alten vier Wänden: (von links): Volkmar Kayser (Anno), Bente Juhl (Monumentendienst) sowie die Referenten Daniel Pinkert und Heike Heilig führten durch den Info-Abend im Wiemannshof in Bunde. Foto: Hanken Juhl, Pressesprecherin beim Monumentendienst. Eher theoretischer Natur war zunächst der Einstiegsvortrag von Heike Heilig. Als »Energieberaterin für Baudenkmale« gehört die Architektin aus Bersenbrück zu einem kleinen Kreis von Koryphäen. Sie informierte über die Herangehensweise bei energetischen Sanierungen, von der gewissenhaften Planung bis zur Umsetzung. Die Wahrung der Original- substanz, die Vermeidung von Folgeschäden und die fachkundige Begleitung sind dabei wichtige »Eckpfeiler« solcher Maßnahmen. »Man sollte nie voreilig an eine Sanierung rangehen, sondern sich Zeit nehmen für die Planung und Umsetzung«, riet Heilig. Deutlich wurde in ihren Ausführungen, dass es für alte Häuser nie Lösungen »von der Stange« geben kann, sondern nur individuelle Maßnahmen, die den Ansprüchen und Anforderungen des jeweiligen Gebäudes gerecht werden. Dämm-Maßnahmen sind beliebte Ansätze bei energetischen Sanierungsmaßnahmen - bei alten Häusern sind sie jedoch mit Vorsicht anzugehen. Zum einen, so Heilig, ist das Einsparpotenzial ab einer gewissen Dämmstoffstärke nicht mehr gravierend und der Einsatz damit eher unwirtschaftlich. Zum anderen könne der »Dämmwahn« zu bauphysikalischen Problemen und Schäden führen, warnte sie. Wie diese aussehen können, das führte Daniel Pin- kert in seinem Vortrag aus. Er ist als Techniker für Baudenkmalpflege für den Monumentendienst tätig und wird bei seinen Einsätzen mit den »Erbsünden« der Vergangenheit konfrontiert: »Jetzt ist die Zeit, wo die Folgeschäden energetischer Sanierungen ans Licht kommen«, stellte er fest. Risse und Abplatzungen, Schimmel und Algenbewuchs durch unsachgemäße Dämmungen sind Beispiele dafür. Beide Referenten waren sich einig: Unterm Strich betrachtet sind alte Häuser ohnehin schon ein Musterbeispiel für Energiesparsamkeit und Nachhaltigkeit, da sie aufgrund ihrer Langlebigkeit Ressourcen schonen. Oft würde Behaglichkeit mit Energiesparen gleichgesetzt, so Pinkert. »Aber auch ohne viel Dämmung ist Behaglichkeit möglich«, betonte er und verwies beispielsweise auf den Einsatz von Öfen in alten Häusern. -ANZEIGE- „Immer das Beste hoffen, aber auch immer das Beste thun.“ 150 Jahre den Menschen verbunden Karl Borromäus (1538–1584), Erzbischof von Mailand, Kardinal und katholischer Heiliger JubiläumsFestwoche 4.5. – 10.5.2015 Borromäus Hospital Leer gGmbH, Kirchstraße 61 – 67, 26789 Leer, Tel. 0491 85-0, Fax 0491 85-80 009, [email protected], www.borromäus-hospital-leer.de DA S B O R R O M ÄU S H O S P I TA L L E E R – E I N F E S T E R O R T D E R F Ü R S O R G E
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