Jena, Rudolstadt, W eimar

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vom 24. Oktober bis 21. November 2015
23. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur
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Ein Projekt des Netzwerkes für
jüdisches Leben in Thüringen
Schirmherrschaften:
Bodo Ramelow,
Ministerpräsident des Freistaats Thüringen
Yakov Hadas-Handelsman,
Botschafter des Staates Israel in Deutschland
Dr. Viola Hahn,
Oberbürgermeisterin der Stadt Gera
gefördert von der Thüringer Staatskanzlei,
der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen
und der Amadeu Antonio Stiftung
im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus
Mit Unterstützung durch die
Botschaft des Staates Israel in Deutschland,
sowie durch die Stadtverwaltungen in Jena, Rudolstadt
und Weimar
Wir danken allen Förderern, Mitveranstaltern, Mitarbeitern und Helfern dafür, dass auch in diesem Jahr wieder
Tage der jüdisch-israelischen Kultur in Thüringen stattfinden können und wünschen uns allen ein reges öffentliches Interesse.
Titelgrafik: Ausschnitt aus „Befreiung 2“
von Claudia Treutlein (1996), http://www.treutlein.com/
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Die 23. Thüringer Tage
der jüdisch-israelischen Kultur
Die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur haben sich 2014 erstmalig als Projekt des Netzwerkes für
jüdisches Leben in Thüringen verstanden. Damit ist eine
neue Qualität in der Partnerstruktur, in der Vielfalt der
Angebote und in der großflächigen Verteilung der Veranstaltungsorte erreicht. Diese Tendenz konnte weiter
entwickelt und der Netzwerkcharakter der Akteure vertieft werden.
Die insgesamt 100 Veranstaltungen finden in Arnstadt,
Erfurt, Gera, Heilbad Heiligenstadt, Jena, Meiningen,
Mühlhausen, Nordhausen, Rudolstadt, Sondershausen,
Suhl, Themar und Weimar statt. Die Eröffnungsveranstaltung mit den Drei Kantoren ist in Gera, das Abschlusskonzert mit Giora Feidman & Gitanes Blondes in
Sondershausen.
Als inhaltliche Schwerpunkte boten sich Bezüge zum
70. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges an. 20 Jahre später nahmen die Bundesrepublik
Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen auf.
Hieraus ergibt sich ein reiches Spektrum an Themen,
die sowohl in kulturell-künstlerischen Veranstaltungen
als auch in Vorträgen, Lesungen und Workshops in hoffentlich interessante Angebote umgesetzt wurden.
Die moderne israelische Gesellschaft mit ihren vielfältigen kulturellen Wurzeln steht nach Jahren wieder verstärkt im Fokus des Projektes. In diesen Rahmen gehört
aber auch die Auseinandersetzung mit rechtsextremen
und fremdenfeindlichen Tendenzen in unserer Gesellschaft.
Aus all dem ergibt sich ein herausfordernder Spannungsbogen. Die Veranstaltungen wenden sich in erster
Linie an eine breite Öffentlichkeit. Es gibt Angebote für
Kinder, Jugendliche und die ganze Familie.
Eingeladen wurden Mitwirkende aus Israel, deutsche
Schriftsteller und Künstler von nationaler und internationaler Bedeutung, jüdische Ensembles aus Deutschland,
freie Theater, Musiker, Autoren und Filmschaffende, die
sich mit jüdischer Kultur beschäftigen. Ebenso konnten
verstärkt regionale/ örtliche Kultur- und Bildungsangebote einbezogen werden.
Das Gesamtprogramm wurde in einem Heft veröffentlicht und ist im Internet zu finden unter
http:/www.juedische-kulturtage-thueringen.de
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Termine
Samstag, 31. Oktober 2015
Rudolstadt
20.00 Uhr Soziokulturelles Zentrum saalgärten
Schum Davar
Sandra Kreisler singt unkoschere Lieder
Dienstag, 3. November 2015
Rudolstadt
18.00 Uhr Soziokulturelles Zentrum saalgärten
Ausstellungseröffnung
Shalom, Herr Levi - Jüdisches Leben heute
Fotos von Roman Mordashev (Moskau)
Donnerstag, 5. November 2015
Weimar
19.00 Uhr Kino im mon ami
Anderswo
Spielfilm (Deutschland, OmU)
Freitag, 6. November 2015
Jena
18.00 Uhr Villa Rosenthal
Shabat Shalom
Ein Freitagabend in einer jüdischen Familie
Gastspiel des Jüdischen Theaters BIMAH, Berlin
Freitag, 6. November 2015
Weimar
19.00 Uhr Kino im mon ami
A world not ours
Dokumentarfilm
(Libanon/ Großbritannien/ Dänemark, OmU)
Samstag, 7. November 2015
Weimar
19.00 Uhr Kino im mon ami
Der Letzte der Ungerechten
Dokumentarfilm (Frankreich/ Österreich)
Sonntag, 8. November 2015
Weimar
19.00 Uhr Kino im mon ami
Giraffada
Spielfilm
(Palästina/ Italien/ Deutschland/ Frankreich, OmU)
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Montag, 09. November 2015
Weimar
Gedenkstätte Buchenwald
15.30 Uhr Gedenkstein für das jüdische Sonderlager 1938
Gedenkveranstaltung
für die Opfer der Reichspogromnacht
Montag, 09. November 2015
Jena
18.00 Uhr Westbahnhof, Gleis 1
Gedenkveranstaltung
für die Opfer der Reichspogromnacht
Montag, 09. November 2015
Weimar
19.00 Uhr Kino im mon ami
Mein Herz tanzt
Spielfilm (Israel/ Deutschland/ Frankreich, OmU)
Dienstag, 10. November 2015
Weimar
19.00 Uhr Kino im mon ami
Der Sohn der Anderen (Les fils de l‘autre)
Spielfilm (Frankreich, OmU)
Mittwoch, 11. November 2015
Rudolstadt
19.30 Uhr Stadtbibliothek
Beste Freunde. Als Deutscher in Israel
Sebastian Engelbrecht liest aus seinem gleichnamigen
Buch
Mittwoch, 11. November 2015
Weimar
20.00 Uhr Kulturzentrum mon ami
Jazz mit der israelischen Band SHALOSH
und der französischen Band PAPANOSH
Freitag, 20. November 2015
Rudolstadt
09.00 Uhr Schillerhaus
Mascha Kaléko: Großstadtlerche - Emigrantenkind
Schülerveranstaltung mit Cathrin Alisch
Freitag, 20. November 2015
Jena
19.30 Uhr Villa Rosenthal
Mascha Kaléko: Lieder für Liebende
Musikalisches Porträt mit Cathrin Alisch
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Samstag, 31. Oktober 2015
20.00 Uhr Soziokulturelles Zentrum saalgärten
Saalgärten 1b
07407 Rudolstadt
Schum Davar
Sandra Kreisler singt unkoschere Lieder
mit Gennadij Desatnik
(Geige, Bratsche, Gitarre, Gesang) und
Valeriy Khoryshman (Akkordeon, Cajon)
„Sandra stört immer durch Mitdenken.“ hieß es in Wien,
der Stadt, der sie schon lange den Rücken kehrte. Dieses Programm kommt nicht streichelweich daher, aber
dennoch lässt es nicht die Leichtigkeit und den so berühmten jüdischen Humor vermissen. Ein Galgenhumor,
ein schwarzer Humor, aber auch skurriler und querdenkerischer Humor. Kurz, die Kreisler zeigt sich in diesem
Programm ganz in der Tradition ihres berühmten Vaters
Georg Kreisler, dessen Lieder ebenso selbstverständlich dabei sind wie aktuelle, noch völlig unbekannte
Songs und hunderte Jahre alte Shtetl-Niguns.
(Foto: Gerhard Walter)
Eintritt: 7,00 €/ erm. 5,00 €
(Veranstalter:
Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit dem Soziokulturellen Zentrum saalgärten Rudolstadt))
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Dienstag, 3. November 2015
18.00 Uhr Soziokulturelles Zentrum saalgärten
Saalgärten 1b
07407 Rudolstadt
(bis Freitag, 20. November 2015,
Öffnungszeiten: Di. bis Fr. 10.00 bis 17.00 Uhr)
Ausstellungseröffnung
Shalom, Herr Levi Jüdisches Leben heute
Fotos von Roman Mordashev (Moskau)
Die Arbeiten von Mordashev bestechen durch eine besondere Nähe zu seinen abgebildeten Protagonisten,
unterwegs in Me‘a Sche‘arim, dem ältesten Stadtviertel
Jerusalems außerhalb der Altstadt. Die bizarr-magische
Wirkung dieser Bilder erzielt der Autor durch die Nutzung eines extrem weitwinkligen Objektivs. Roman
Mordashev verfügt über ein feinsinniges Gespür für
Kompositionen, die fremd und klassisch zugleich den
Betrachter irritieren und bannen.
Anschließend lesen Uwe Heimowski und Andreas
Martz aus ihrem Begleitbuch zur Ausstellung.
Eintritt frei
(Veranstalter: Stadtverwaltung Gera in Zusammenarbeit
mit dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Donnerstag, 5. November 2015
19.00 Uhr Kino im mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
Anderswo
von Ester Amrami, mit Neta Riskin, Golo Euler,
Hana Laslo, Hana Rieber, Dovaleh Reiser (Deutschland, 2014)
Original mit deutschen Untertiteln
Vor etlichen Jahren hat Noa Israel verlassen und ist
nach Berlin gezogen. Damals gab sie dem Fernweh
nach, genoss den frischen Wind anderswo, liebte das
Gefühl mit sich selbst fremdzugehen, studierte. Doch
seit einiger Zeit arbeitet etwas in ihr. Sie fühlt sich unverstanden und isoliert. Als man ihr dann auch noch das
Stipendium für ihr großes Projekt eines Wörterbuchs
unübersetzbarer Wörter verweigert und ihr Freund Jörg
sich für ein Engagement in Stuttgart bewirbt, fliegt sie
spontan nach Israel. Zu Hause, Sonne, Familie, Muttersprache. Noa ist wild entschlossen, dass ihr dieser
Besuch so richtig gut tun soll! Doch schneller, als ihr lieb
ist, stellt sich auch in Israel wieder Alltag ein. Konflikte
von früher kochen hoch und neue kommen hinzu. Die
alte Heimat fühlt sich auf einmal genauso an, wie die
Stadt, aus der sie geflohen ist. Dann taucht auch noch
Jörg unerwartet in Israel auf – ausgerechnet am nationalen Gedenktag. Noas säuberlich getrennte Lebenswelten prallen ungefedert aufeinander. Ein komisches
Drama über Menschen, die versuchen, mit sich selbst
und den anderen ins Reine zu kommen. Hier, anderswo,
überall.
Eintritt: 6,00 €/ erm. 5,00 €
(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit
dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Freitag, 6. November 2015
18.00 Uhr Villa Rosenthal
Mälzerstraße 11
07745 Jena
Shabat Shalom
Ein Freitagabend in einer jüdischen Familie
Gastspiel des Jüdischen Theaters BIMAH, Berlin
Idee und Regie: Dan Lahav
mit Manfred Kloss, Dan Lahav und Gästen
Erleben Sie eine kulturelle Veranstaltung mit Gesang
und Erzählungen! „Shabat Shalom“ – die Freude am
Shabat. Dieser Abend bietet die Möglichkeit, jüdisches
Brauchtum kennen zu lernen: ein weit gespannter Bogen von jüdischer Kultur und Tradition, bei dem die
Gäste involviert sind. Das Ensemble lässt das Publikum
die Zeremonien einer traditionellen Shabat-Feier miterleben. Die Musik – zum einen unter Mitwirkung eines
Berliner Kantors zum anderen Klezmermusik – spielt
eine tragende Rolle, und natürlich der jiddische Humor!
Eintritt frei, um Spenden zur Kostendeckung wird gebeten. Aufgrund geringer Platzkapazität wird um Voranmeldung gebeten. fon: 03641/ 49 82 71 mail: villa.
[email protected]
(Veranstalter: Förderverein Alte und Kleine Synagoge
Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit JenaKultur)
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Freitag, 6. November 2015
19.00 Uhr Kino im mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
A world not ours
von Mahdi Fleifel
(Libanon/ Großbritannien/ Dänemark, 2012)
Original mit deutschen Untertiteln
Der dänische Regisseur Mahdi Fleifel zeigt das Leben dreier Generationen in Ain el-Helweh, einem palästinensischen Flüchtlingslager im Süd-Libanon, in
dem er selbst aufgewachsen ist. Seit über 60 Jahren
leben dort mehr als 70.000 Menschen auf einem Quadratkilometer zusammen. Der Regisseur verwendet
unter anderem Videoaufnahmen seines Vaters aus
den Achtziger- und Neunzigerjahren. In sensiblen, humorvollen Porträts werden Familie und Freunde mit
ihren täglichen Konflikten geschildert. Ungewöhnlich
schwerelos verorten dabei Archivbilder dieses filmische Tagebuch zwischen den politischen Ereignissen.
Der Film erzählt nicht zuletzt von Mahdi Fleifels langjährigem Freund Abu Eyad. Die Leidenschaft für palästinensische Politik, melancholische Musik und Fußball verbindet die beiden Männer. Bei der Fußball-WM
schauen die Palästinenser in einem Sportgeschäft die
Übertragungen an. Für wenige Wochen werden sie zu
Brasilianern, Deutschen oder Italienern. Doch Fleifel
kann im Lager kommen und gehen, während Abu Eyad
nur der Entschluss zur Flucht bleibt.
Eintritt: 6,00 €/ erm. 5,00 €
(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit
dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Samstag, 7. November 2015
19.00 Uhr Kino im mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
Der Letzte der Ungerechten
von Claude Lanzmann, mit Claude Lanzmann und
Franz Murmelstein (Frankreich/ Österreich, 2013)
Claude Lanzmann ließ in „Shoah“, seiner Dokumentation von 1985, ein bestimmtes Interview außen vor, das
er 1975 mit dem Rabbiner und Funktionär der Nationalsozialisten, Franz Murmelstein, führte. In seiner neuen
Doku „Der Letzte der Ungerechten“ bringt Lanzmann
jenes über eine Woche aufgenommene, insgesamt elf
Stunden lange Interview zum Vorschein und thematisiert vor allem Murmelsteins Beziehung zum SS-Führer
Adolf Eichmann. Lanzmanns Absicht ist es auch, Murmelsteins guten Namen wiederherzustellen, da dieser
nicht einfach Kollaborateur gewesen sei, sondern aktiv
sein Möglichstes getan hätte, den Juden im Ghetto Theresienstadt zu helfen. Denn während Murmelstein von
den einen als Held gefeiert wurde, verlangten andere
für seine Rolle im Holocaust seit langem die Todesstrafe
für den Rabbiner.
Eintritt: 6,00 €/ erm. 5,00 €
(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit
dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Sonntag, 8. November 2015
19.00 Kino im mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
Giraffada
von Rani Massalha, mit Ahmad Bayatra und
Mohammad Bakri
(Palästina/ Italien/ Deutschland/ Frankreich, 2013)
Original mit deutschen Untertiteln
Giraffada spielt mitten im Konfliktgebiet von Palästina:
Dort lebt der Junge Ziad (Ahmad Bayatra), dessen große Leidenschaft die Giraffen im einheimischen Zoo sind.
Immer wieder geht er sie besuchen und kann sich gar
nicht an den eleganten Tieren sattsehen. Dann aber
passiert etwas Furchtbares: Im Zuge eines israelischen
Luftangriffes stirbt das Giraffen-Männchen im Zoo und
seine Partnerin hört daraufhin auf, zu fressen. Durch
die Nahrungsverweigerung wird sie zunehmend schwächer. Ziad ist nun kreuzunglücklich.
Ziads Vater Hassan (Mohammad Bakri) ist allerdings
noch nicht bereit, den Kampf so einfach aufzugeben.
Jahrelang hat er den Zoo unterstützt und nun soll auch
noch die zweite Giraffe ihr Leben lassen? Er zieht los,
um einen neuen Partner für das Weibchen zu finden,
dessen Zustand sich zunehmend verschlechtert. Tatsächlich wird er im Ramat Gan Safari Park fündig. Das
Problem ist nur, dass dieser Park auf der anderen Seite
der Mauer – in Israel – liegt. Hassan ersinnt einen verrückten Plan, um das schwer zu übersehende Tier zu
stehlen und nach Palästina zu schmuggeln…
Eintritt: 6,00 €/ erm. 5,00 €
(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit
dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Montag, 09. November 2015
15.30 Uhr Gedenkstein für das jüdische Sonderlager 1938
Gedenkstätte Buchenwald
99427 Weimar
Gedenkveranstaltung
für die Opfer der Reichspogromnacht
In das KZ Buchenwald wurden nach dem Novemberpogrom 9.845 Männer aus ganz Deutschland verschleppt.
Die SS hielt sie in einer abgegrenzten Zone westlich des
Appellplatzes in fünf scheunenartigen Baracken gefangen. Die Lebensbedingungen dort waren menschenunwürdig, sanitäre Einrichtungen gab es kaum.
Ziel der Einlieferung in die KZ war die Entwürdigung
und Ausplünderung der Verschleppten. Deshalb entließ
die SS die meisten Verhafteten, wenn sie sich bereit erklärt hatten, ihr Eigentum unter Wert zu veräußern und
Deutschland zu verlassen. Bis zur Auflösung des Sonderlagers Anfang 1939 starben dennoch 250 Inhaftierte
durch die Misshandlungen der SS.
Foto: Lagertor zum ehemaligen KZ Buchenwald
(Veranstalter: Gedenkstätte Buchenwald)
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Montag, 09. November 2015
18.00 Uhr Westbahnhof, Gleis 1
Westbahnhofstraße 13
07745 Jena
Gedenkveranstaltung
für die Opfer der Reichspogromnacht
Beim Novemberpogrom 1938 soll es in Jena nach dem
damaligen Bericht des Oberstaatsanwaltes beim Landgericht Weimar, Zweigstelle Jena nicht „zu Unruhe und
Gewalttätigkeiten“ gekommen sein. Jedoch wurden die
noch bestehenden jüdischen Geschäfte geschlossen
sowie 18 jüdische Männer verhaftet und in das KZ Buchenwald eingeliefert. Zum 31. März 1939 mussten die
letzten jüdischen Geschäfte schließen. Am 15. September 1939 wurden noch 50 jüdische Einwohner in Jena
gezählt. Die meisten von ihnen wurden nun gezwungen,
in sogenannte „Judenhäuser“ zu ziehen. 1942 wurden
fast alle der noch in Jena lebenden jüdischen Einwohner deportiert. Ende Januar 1945 wurden noch mehrere
jüdischen Partner in sogenannter „Mischehe“ nach Theresienstadt eingewiesen.
Foto: Am Ausgang von Gleis 1 auf dem Jenaer Westbahnhof angebrachte Gedenktafel
(Veranstalter: Stadtverwaltung Jena und Arbeitskreis
Judentum)
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Montag, 09. November 2015
19.00 Uhr Kino im mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
Mein Herz tanzt
Spielfilm von Eran Riklis, mit Yaël Abecassis,
Michael Mushonov, Tawfeek Barhum
(Israel/ Deutschland/ Frankreich, 2014)
Original mit deutschen Untertiteln
Das ist die Geschichte von Eyad, der als bislang erster
und einziger Palästinenser an einer Elite-Schule in Jerusalem angenommen wird. Eyad ist sehr bemüht, sich
seinen jüdischen Mitschülern und der israelischen Gesellschaft anzupassen – er möchte dazugehören. Und
dann ist da Yonatan, er sitzt im Rollstuhl, ein Außenseiter wie Eyad. Schon bald entsteht zwischen den beiden
eine ganz besondere Freundschaft. Sein Leben in Jerusalem nimmt eine Wendung, als sich die schöne Naomi
in Eyad verliebt. Eine Liebe, die gegenüber Familie und
Freunden geheim bleiben muss. Naomi möchte gegen
alle Widerstände zu Eyad stehen, und auch Eyad ist
bereit, alles für Naomi zu tun. Auf seiner Suche nach
Zugehörigkeit muss Eyad schließlich erkennen, dass er
eine Entscheidung fällen muss, die sein Leben für immer verändern wird.
Eintritt: 6,00 €/ erm. 5,00 €
(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit
dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Dienstag, 10. November 2015
19.00 Uhr Kino im mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
Der Sohn der Anderen
(Les fils de l‘autre)
Spielfilm von Lorraine Lévy, mit Emmanuelle Devos,
Pascal Elbé, Jules Sitruk, Mehdi Dehbi, Areen Omari, Khalifa Natour, Mahmood Shalabi, Bruno Podalydès (Frankreich, 2012)
Original mit deutschen Untertiteln
Als Joseph in die israelische Armee eintritt, um seinen
Militärdienst zu absolvieren, erfährt er, dass er nicht der
biologische Sohn seiner Eltern ist. Er wurde bei seiner
Geburt mit Yacine, dem Sohn einer palästinensischen
Familie aus dem Westjordanland verwechselt. Die Enthüllung hat für beide Familien drastische Folgen religiöser, politischer und privater Natur.
Eintritt: 6,00 €/ erm. 5,00 €
(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit
dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Mittwoch, 11. November 2015
19.30 Uhr Stadtbibliothek
Schulplatz 13
07407 Rudolstadt
Beste Freunde. Als Deutscher in Israel
Sebastian Engelbrecht
liest aus seinem gleichnamigen Buch
Im israelischen Alltag befremdet vieles, aber Deutsche
und Israelis sind in besonderer Weise aufeinander angewiesen. Die gegenseitige Neugier, ja Anziehung in den
menschlichen Begegnungen ist unübersehbar. Sie wird
von einer einzigartigen Vielfalt und Tiefe der staatlichen
und gesellschaftlichen Beziehungen begleitet. Sebastian Engelbrecht beschreibt die faszinierende Nähe, aber
auch offene Probleme aus der Sicht eines Deutschen in
Israel. Er hat fünf Jahre als Hörfunk-Korrespondent in
Tel-Aviv gearbeitet.
Eintritt: 5,00 €/ erm. 3,00 €
(Veranstalter: Förderverein Alte und Kleine Synagoge
Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek
Rudolstadt)
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Jazz mit der
israelischen Band SHALOSH und der
französischen Band PAPANOSH
anschließend Jamsession
Fotos: Jazzclub Unterfahrt
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Mittwoch, 11. November 2015
20.00 Uhr Kulturzentrum mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
SHALOSH mischt alle Arten kultureller und rhythmischer Genres. So finden sich in der Musik von Shalosh
Jazz-Elemente ebenso wie Rock, Groove, Klassik, afrikanische und orientalische Rhythmen, dargeboten mit
großer lyrischer Intensität. Ob zarte melodische Fragmente, dramatische, wiederholende Elegie, fein herausgearbeitete Melodien, groovige Solos, alles hat spielend
nebeneinander Platz. Gadi Sterns Klavierspiel ist dabei
eine fließende, ausdrucksstarke Stimme, die immer großen Wert auf den kollektiven Sound der Band und ihrer
individuellen Virtuosität legt.
Die Musik von Shalosh drückt sich nicht nur durch ihre
lange musikalische Beziehung aus, sondern kommuniziert auch durch ihre langjährige enge Freundschaft.
Gadi Stern (piano, keyboard)
Daniel Benhorin (bass)
Matan Assayag (drums)
Hinter dem merkwürdigen Namen PAPANOSH verbirgt
sich ein junges Jazz-Quintett. Aus Amerika? Könnte
sein, denn es schwingt etwas von Mingus mit in ihren
bluesigen Suiten. Dem Namen nach könnten sie auch
aus Osteuropa kommen, zumal in ihren Bläsersolos
der Aberwitz des Balkans aufblitzt. Und doch ist Papanosh eine durch und durch französische Formation.
Sie macht Furore, wo immer sie auftritt, mit der puren
Energie ihrer Musik, in der sich Honky-Tonky-Piano und
Klezmer-Melodien kreuzen.
Quentin Ghomari (Trompete, Posaune)
Raphaël Quenehen (Saxophon)
Sébastien Palis (Akkordeon, Klavier, Orgel)
Thibault Cellier (Kontrabass)
Jeremie Piazza (Schlagzeug)
Eintritt: VVK: 11,50 €/ erm. 7,50 € zzgl. Gebühr,
AK: 15,50 €/ erm. 11,50 €
(incl. 0,50 € Kulturförderabgabe),
ermäßigte Preise für Schüler & Studenten
(Veranstalter: AG Jazzmeile in Zusammenarbeit mit
dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Freitag, 20. November 2015
9.00 Uhr Schillerhaus
Schillerstraße 25
07407 Rudolstadt
Mascha Kaléko:
Großstadtlerche - Emigrantenkind
Schülerveranstaltung mit Cathrin Alisch
Die berlin-jüdische Lyrikerin, die am 7. Juni 1907 am
Rande der Donaumonarchie geboren worden ist, hinterläßt ihrem jungen Publikum einen ebenso reichen Schatz
an sprachlichen Bildern, wie sie ältere Leser in ihren
Gedichten zu finden gewohnt sind. Zwischen der Flucht
in der eigenen Kindheit und dem Exil als Erwachsene
mit Mann und Kind liegen die wenigen leuchtenden Jahre des Mädchens Mascha und der jungen erfolgreichen
Lyrikerin in Berlin. Frech, fröhlich, mit Sympathie für die
Sorgen der einfachen Leute und voller Spottlust besingt
die Großstadtlerche dieser Zeit die Gassen, Gauner und
Gesellen ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Sie galt als
ungewöhnliche Begabung. Um so härter entzieht das
Exil diesem gerade aufblühenden Talent plötzlich die
Existenzgrundlage – rechtlich, physisch und emotional.
Die Berliner Künstlerin stellt für Kinder und Jugendliche alterspezifisch einfühlsam Leben und Lyrik Mascha
Kalékos vor. Freiraum für Schülerbeiträge, Diskussion
und Assoziation gehören ebenso zum Konzept wie die
genauere Betrachtung von Text und Kontext einzelner
Gedichte, ihrer Entstehungsgeschichte und ggf. Vertonung.
Teilnahme kostenlos
(Veranstalter: Schillerhaus in Zusammenarbeit mit dem
Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Freitag, 20. November 2015
19.30 Uhr Villa Rosenthal
Mälzerstraße 11
07745 Jena
Mascha Kaléko: Lieder für Liebende
Musikalisches Porträt mit vielen Neuvertonungen
von und mit Cathrin Alisch
Die Dichterin Mascha Kaléko war im Berlin der 20-er
Jahre zu Hause und galt als ein außergewöhnliches literarisches Talent, bei dem sich auf unnachahmliche Weise wacher Verstand mit weiblichem Charme mischten,
politische Schärfe mit Witz und romantischer Ironie. Vor
allem aber ist ihre Sprache ausgesprochen musikalisch
und erlaubt ein Spiel mit den Rhythmen in Text und Ton.
Zeitlose Lieder über die Liebe und das Leben zwischen
Trauer, Hoffnung und „aufgeräumter Melancholie“.
Cathrin Alisch hat einige der schönsten Gedichte Mascha Kalékos neu vertont. Sie konzentriert sich auf die
„paar leuchtenden Jahre“ der jungen Mascha in Berlin heiter, frech und frühlingshaft. Was liegt näher – zumal
die ersten Gedichte der Kaléko in waschechtem Dialekt
verfasst sind und auch nach Ku’damm oder Uhlandstraße klingen sollten.
Eintritt: 8,00 €/ erm. 6,00 €
Aufgrund geringer Platzkapazität wird um Voranmeldung gebeten. fon: 03641/ 49 82 71 mail: [email protected]
(Veranstalter: LeseZeichen e.V. in Zusammenarbeit
mit der Thalia Buchhandlung Jena, JenaKultur und dem
Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)
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Veranstalter und Veranstaltungsorte
(Kontakte in alphabetischer Reihenfolge)
AG Jazzmeile
z. Hd. Herrn Thomas Eckardt
Hardenbergweg 69
07745 Jena
fon: 03641/ 60 26 78
mail: [email protected]
web: http://www.jazzmeile.org/home.html
Gedenkstätte Buchenwald
99427 Weimar
fon: 03643/ 43 00
mail: [email protected]
web: http://www.buchenwald.de/nc/896/
JenaKultur
Villa Rosenthal
Mälzerstraße 11
07745 Jena
fon: 03641/ 49 82 71
mail: [email protected]
web: http://www.villa-rosenthal-jena.de
Jugend- und Kulturzentrum mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
fon/ fax: 03643/ 84 77 15 oder 84 77 30
mail: [email protected]
web: www.monami-weimar.de
Kommunales Kino im mon ami
Goetheplatz 11
99423 Weimar
fon: 03643/ 84 77 45
web: http://www.monami-weimar.de/2601.html
Schillerhaus
Schillerstraße 25
07407 Rudolstadt
fon: 03672/ 48 64 76
mail: [email protected]
web: http://www.schillerhaus-rudolstadt.de
Soziokulturelles Zentrum saalgärten
Saalgärten 1b
07407 Rudolstadt
fon: 03672/ 48 64 50
mail: [email protected]
web: www.saalgaerten.de
Stadtbibliothek Rudolstadt
Schulplatz 13
07407 Rudolstadt
fon: 03672/ 48 64 20
mail: [email protected]
web: http://www.stadtbibliothek-rudolstadt.de
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23. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur
Eröffnungsveranstaltung
Samstag, 24. Oktober 2015
19.00 Uhr Festsaal im Rathaus
Kornmarkt 1
207545 Gera
Begrüßung:
Dr. Viola Hahn,
Oberbürgermeisterin der Stadt Gera
Grußworte:
Bodo Ramelow,
Thüringer Ministerpräsident
Yakov Hadas-Handelsman,
Botschafter des Staates Israel in Deutschland
Für mich ist jeder Tag ein Feiertag
Konzert mit den Drei Kantoren
Anschließend Empfang
Eintritt frei, um Spenden zur Kostendeckung wird gebeten.
Wegen der beschränkten Platzkapazität empfehlen wir
Voranmeldung unter
[email protected], Tel. 0365/ 838 3601 oder
[email protected], Tel. 0361/ 76 48 590
(Veranstalter: Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Gera)
Abschlusskonzert
Samstag, 21. November 2015
19.00 Uhr Schloss Sondershausen, Achteckhaus
99706 Sondershausen
Giora Feidman & Gitanes Blondes
Eintritt: 26,00 €
Vorverkauf: 23,20 € im Ticketshop-Thüringen,
Ticket Hotline: 0361 - 227 5 227
(Veranstalter: Stadtverwaltung Sondershausen in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Alte und Kleine
Synagoge Erfurt e.V.)
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Das Programm im Internet: http:/www.juedische-kulturtage-thueringen.de
24
herausgegeben vom
Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e. V.
Kontakt:
Caroline Fischer
(Projektleiterin)
Bahnhofstraße 27/28
D-99084 Erfurt
fon: 0049/ (0)361/ 76 48 590
mobil: 0049/ (0)152/ 33 66 79 66
fax: 0049/ (0)361/ 26 57 564
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