Kunstausstellung FIDEM PINXIT Sie malte den Glauben

„Fidem pinxit – Sie malte den Glauben”
Die Kunstmalerin Magda Lukácsovits
Unter diesem Titel ist ein zweibändiges Werk – zuerst in
ungarischer und nun auch in deutscher Sprache – erschienen,
das einen Überblick über das künstlerische Schaffen der
siebenbürgischen Malerin Magdalena Hatzack-Lukácsovits
präsentiert. Band I, ein zweisprachiger Bildband, enthält rund
300 farbige Abbildungen der Werke der Künstlerin, mit
einem Vorwort von Erzbischof Dr. György Jakubinyi und
einem von Gabriella Varga verfassten Lebenslauf. Zu einem
Teil dieser Kunstwerke findet man in Band II, einer
broschierten Textbeilage, Erläuterungen, Deutungen und
Würdigungen von 45 verschiedenen Autoren, daneben ein
Verzeichnis des Gesamtwerks sowie eine Auswahl von
Grafiken.
wurde 1933 in Großkarol geboren. Hier besuchte sie die
Grundschule der Barmherzigen Schwestern und das
Gymnasium der Piaristen. Die katholische Erziehung an
diesen Schulen war für sie eine prägende Erfahrung, die sich
auf ihre gesamte spätere künstlerische Tätigkeit auswirkte.
1945 wurde Nordsiebenbürgen von Rumänien annektiert, und
die Familie Lukácsovits erfuhr das traurige Schicksal der
ungarischen Minderheit: ihre Eltern wurden verhaftet, die
kirchlichen Schulen verstaatlicht, Magda wurde vom
Unterricht suspendiert. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen
Begabung konnte sie jedoch immer wieder Kunstdozenten in
gehobenen Positionen überzeugen, ihr die Fortsetzung ihrer
schulischen und künstlerischen Ausbildung zu ermöglichen:
Obwohl man sie 1952 von allen Schulen Rumäniens
augeschlossen hatte, fand sie als „außerordentlich talentierte
Schülerin” Aufnahme in den dritten Jahrgang des Lyzeums
für bildende Künste in Frauenbach (1953–1955). Dank der
Intervention des Kunstmalers und Staatspreisträgers Miklóssy
Gábor durfte sie 1955 die Aufnahmeprüfung für die
Klausenburger Hochschule für Bildende Künste ablegen, wo
sie nach einem sechsjährigen Studium 1961 das Diplom in
Kunstmalerei erwarb.
Aus der Zeit ihres Hochschulstudiums stammen zahlreiche
Genrebilder und Porträts, Studien von Menschen und
Gesichtern. Von Anfang an beeindruckten ihre Porträts durch
hervorragende Wiedergabe der charakteristischen Wesenzüge
der dargestellten Personen. Sie erhielt daher zahlreiche
Aufträge für Bildnisse kirchlicher Würdenträger, von denen
das Porträt des Bischofs Márton Áron das berühmteste und
bedeutendste ist. Ihren Gemälden ist ein mutiger Pinselstrich
und gleichzeitig eine zarte, harmonische Farbigkeit eigen.
Seit dem dritten Studienjahr beschäftige sie sich mit
Kirchenmalerei, was zusammen mit ihrer „klerustreuen”
Einstellung von den staatlichen Behörden mit Argwohn
beobachet wurde und für ihre Laufbahn nachteilig war.
1981 wanderte die Künstlerin mit ihrer Familie nach
Deutschland aus und war bis zum Ruhestand als
Mitarbeiterin einer großen Restaurierungswerkstatt in Bad
Tölz tätig. Der Rettung siebenbürgischer Kunstschätze und
der Bewahrung der ungarischen Volkskunst widmete sie sich
weiterhin mit großem Engagement, eine Lebensaufgabe, die
sie bis ins hohe Alter pflegte. 1999 zog das Ehepaar nach
Schwaben um, zunächst nach Türkheim und 2012 schließlich
nach Memmingen in ein Seniorenheim.
Mit dem Logo, das auf dem Titelblatt des Albums und auf
der Rückseite dieses Prospektes abgebildet ist – ein Fisch mit
der Jahreszahl der Fertigstellung – signierte die Malerin ihre
sakralen Kunstwerke bis 2008, da sie aufgrund der
Kirchenverfolgung und Observierung durch den Geheimdienst während des kommunistischen Regimes in Rumänien
zuviel öffentliche Aufmerksamkeit vermeiden musste.
Magdas vielseitige künstlerische Tätigkeit umfasst fünf
Bereiche:
- sakrale Malerei – überwiegend monumentale Decken- und
Wandgemälde in al secco-Technik
- liturgische Raumgestaltung
- Entwürfe sakraler Textilien
- Restaurierung von sakralen Bildwerken und Altären
- Darstellung von Gottes Geschöpfen, insbesondere Porträts.
Die Kirchenmalereien sind nach ihrer Entstehungszeit in zwei
Kapitel aufgeteilt. Hieraus ergibt sich eine Gliederung des
Albums in sechs Kapitel:
1. Biblia picta pauperum • Gemalte Armenbibel
2. Fides in libertate picta • In Freiheit gemalter Glaube.
3. Culmen et fons • Altarraumplanungen
4. Opera artis sacrae fecit • Sakrale Textilien
5. Opera sacra restauravit • Restaurierungen
6. Opera Dei pinxit • Sie malte die Werke Gottes
Die von der Kirche verkündigten Glaubensinhalte und
die tiefe Verwurzelung der Künstlerin im Glauben sind wie
ein roter Faden in ihrem gesamten Schaffen zu erkennen.
Dies kommt auch im Titel des Albums zum Ausdruck:
„Fidem pinxit – Sie malte den Glauben”.
(Die Herausgeber)
Zum Jahr der Barmherzigkeit
2015-2016:
Kunstausstellung
FIDEM PINXIT
Sie malte den Glauben
Die Kunstmalerin
MAGDA LUKÁCSOVITS
FIDEM PINXIT
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Das Lebenswerk der Künstlerin
MAGDA LUKÁCSOVITS
Herausgeber: I. Hatzack, G. Varga, Z. L. Erős
Verlag: Josef Bauer, Thalhofen
Ausstellung und Buchpräsentation
Magda Hatzack-Lukácsovits gehörte bei der Verbreitung
der Lehren des II. Vatikanischen Konzils zu den
Wegbereitern. Auf bewundernswerte Weise konnte sie
das Alte mit dem Neuen, die Tradition mit Erneuerung,
das Volkstümliche mit dem Modernen verbinden.
Für diese fachkundige Tätigkeit können ihr die Bistümer
und Pfarreien nicht genügend danken.
(Professor Dr. László Vencser, Linz, 2008)
*
Glücklich ist der Maler, der mit dem Pinsel beten kann.
Magda Lukácsovits hat den Glauben gemalt, weil sie mit
dem Pinsel beten konnte. Sie hatte sich der
Kirchenkunst zu einer Zeit verpflichtet, als die
Kirchenkünstler nicht mit gesellschaftlicher Anerkennung
rechnen konnten – eher mit deren Gegenteil – und sie
hat die Nachteile in Kauf genommen, weil ihr Glaube
stärker war alles andere.
(Weihbischof József Tamás, Karlsburg, 2015)
Ausstellung geöffnet: 15. – 17. April 2016
Freitag
(15. 4. 2016):
18 – 22 Uhr
Sa – So
(16. – 17. 4 .2016)
10 – 16 Uhr
EINLADUNG
zur Vernissage der Kunstausstellung
und Präsentation des Künstleralbums
Zeit: 15. April 2016, 19 Uhr
Ort: Antonier-Saal, Memmingen
(Martin-Luther-Platz Nr. 1)
Schirmherr: Dekan Ludwig Waldmüller
Moderation:
Éva Bertl-von Kontz, Memmingen
Josef Bauer, Thalkirchen
Musik:
Klavier: Ulrike Neidhardt, Memmingen
Sopran: Barbara Sauter, Heimertingen
Programm
1. Klaviermeditation
Salve Regina mater misericordiae
(Henri Du Mont, 17. Jh.)
2. Grußwort des Schirmherrn
3. Salve Regina (Gabriel Fauré, 1895)
Sopran, Klavier
4. Laudatio: Leben und Werk der Malerin
Magda Lukácsovits
Dr. Szilvia Rad, Kunsthistorikerin, Mörnsheim
5. Panis angelicus (César Franck,1860)
Sopran, Klavier
6. Buch-Präsentation: Das Album
FIDEM PINXIT- Sie malte den Glauben
Josef Bauer, Bauer-Verlag, Thalhofen
7. Laudate Dominum (W. A. Mozart:, 1780)
aus Vesperae solemnes de Confessore
8. Die Exponate im Überblick (Idmar Hatzack):
a. „Biblia picta pauperum“ – Kirchengemälde
(Tempera-Entwürfe und Fotodokumentation)
b. „Culmen et fons“– Liturgische Raumordnungen
(Fotodokumentation)
c. „Opera sacra fecit“– Sakrale Textilien
d. „Opera sacra restauravit“ (Fotodokumentation)
Restaurierungsarbeiten
e. „Opera Dei pinxit“–
Porträts, Genrebilder, Landschaften, Stillleben
9. Psalm 8 nach dem Genfer Psalter
Textfassung W. Vischer 1952
Lesung: Éva Bertl-von Kontz
10. Dankwort im Namen der Künstlerin
Tochter Christina Bechtner
11. Klaviermeditation
Misericordes sicut Pater
Paul Inwoods, Hymne zum Jubeljahr der Barmherzigkeit
Sopran, Klavier
Umseitiges Foto: Therese Winkler
Im Anschluß: Stehempfang