Methoden II: Kinder spielen Theater-Theaterspielen mit Kindern bei

Protokoll: Methoden II: Kinder spielen Theater-Theaterspielen mit Kindern
bei Romi Domkowsky
Freitagabend:
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Begrüßung, Vorstellungsrunde, Erwartungen, Planung des Wochenendes
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Kindheitsbilder im Wandel:
o Das werdende (Kontrolle, Vorbereitung aufs Berufsleben) und seiende (Kind ist mit
Gesellschaft vernetzt und wird mit einbezogen) Kind
o Das lernende (unterschiedliche Wahrnehmungen in Bezug auf Raum, Zeit etc.) und
spielende (entdecken, erforschen, eigene Spielräume eröffnen) Kind
o Das sorgebedürftige und robuste Kind
o Das aktive und selbstbestimmte Kind (Kind als Träger von Grundrechten,
verantwortlich für das Treffen von Entscheidungen)
o Das gesellschaftlich benachteiligte Kind (Kind als Armutsrisiko)
Samstagmorgen:
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Die Entwicklung des Spiels im Kindesalter
(1) Merkmale der Spielform
(2) Möglichkeit ins Spiel einzusteigen
(3) ästhetisch interessante Aspekte
o Explorationsspiel
(1) vertieft sein, Erkunden, natürlich, haptisch, hören, wiederholbar, „Kick ist der
Verursacher zu sein“, Lustprinzip, erforschen
(2) sich verlieren, gehen lassen,
(3) wir erkunden den Stuhl, Publikum wird zum Mitentdecker, Klangteppich, jeder
ist für sich, Klänge, Spielprinzip verbindet, Theater, Interesse wird durch
Konzentration gefördert, Steigerung, Assoziationsprinzip, Charaktere sind so wie
sie sind, reine Form,
→ 0 Jahre: entdecken
o Symbolspiel
(1) Gegenstände werden verfremdet, dadurch entstehen neue Orte, Dingen werden
neue Funktionen zugeschrieben, Als ob, Objekttheater, neue Ideen brauchen
Zeit, Anreize durch Phantasie und bekanntes,
(2) Assoziation, Entwicklung braucht Zeit, Exploration vor Symbolspiel,
Personifizieren (Ich als Ich)
(3) Verfremdung erzeugt neue Welt, Anreize fürs Spiel im Symbolspiel, Stuhl als
Rucksack, erzeugt neue Konzentration, Verwandlung, Doppelbedeutung erzeugt
Witz, Wunsch Dinge zu erkennen, Bruch zwischen Realität und Phantasie,
→ 1 Jahr: Fähigkeit, Vorstellung von etwas zu haben
o Rollenspiel
(1) So tun als ob, extrovertiert, im Konjunktiv, konstruiertes Spiel, Wunschbild,
Spielverlauf wird verhandelt, betonter Unterschied Spiel-Realität, Sprunghaft,
Grenzenlos, Grenze: Wunsch der anderen,
(2) Wunsch äußern, abstimmen mit einsteigen,
(3) aus der Rolle herausfallen, Post-dramatisch, Figuren/ Spielerebene switchen,
aktiv Regie,
→ 2,5/ 3 Jahre
o Konstruktionsspiel:
(1) eine Idee, zusammen aufbauen, Architekten eurer eigenen Idee, Planen, bauen
und Spielen, Plan/Ziel/ Durchführung, Produkt steht im Fokus,
(2) einsteigen
(3) Charakterisierung von Figuren, Mitmach Theater, Improtheater,
→ 5 Jahre
o Regelspiel:
(1) klare Regel, viel Konstruktion, Gewinner, verbessern/verfeinern, Regeln können
verfeinert werden,
(2) viel Energie, Spiel,
(3) Anfang für Stück, Machtverhältnisse, Rollenfindung, Publikum mit einbinden,
Darsteller als Kind sichtbar, Spannungsbogen, Publikum automatisch involviert,
→ 6,5 Jahre
bis 7 Jahre assoziativ, kein Interesse an Geschichte/ Zusammenhang, Selbsterlebtes wieder sehen
→ größtes Interesse!
!!! klassischer Begriff von Theater ab 6/ 7 Jahren möglich! Vorher in andrer Form!!!
Samstagnachmittag:
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Methode von Vivian Gussin Paley
o Geschichtentisch: Kind als Autor und Regiesseur  verteilt die Rollen an die
schauspielenden Kinder und kann auch selbst Akteur werden
o Setzt am freien Rollenspiel an
o Assoziative Geschichten, die oft beim Spielen Sinn ergeben
o Auch Kinder, die sich verbal noch nicht so gut ausdrücken können, erfahren
Unterstützung
o Geschichte wird wortwörtlich aufgeschrieben, wobei sich der/die PädagogIn
zurückhält und keine lenkenden Nachfragen stellt; zum Schluss nochmal vorlesen,
um sicher zu gehen, dass die Geschichte richtig festgehalten wurde
o Inspiration für Inszenierung durch das Spiel
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Jeux Dramatiques
o Bei der Arbeit mit Materialien ist die explorative Phase notwendig!
o Kreis aus Tüchern, Partnerarbeit Statue und Bildhauer (Tücher dürfen
selbstverständlich benutzt werden)
o Museumsrundgang: 1. Titelassoziation 2. Antippen (Geräusch, Bewegung, Satz)
3. Korrekturen, Ergänzungen zum Titel 4. Gedanken des Bildhauers
5. Innenansicht der Statue
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„Peter und der Wolf“ Hörspiel
o Zuhören; welche Wesen tauchen in deinem Kopf auf? Auch welche, die nicht
namentlich in der Geschichte erwähnt werden? Phantasieren erlaubt!
o Zurück im Raum: in ein Wesen verwandeln, das man gesehen hat (Tücher benutzen)
o Spiel, Interaktion
o Gefühltes, Erlebtes malen oder basteln
o Nicht in kognitive Prozesse wechseln, sondern in weiteren ästhetischen Formen
bleiben: vom Hören  SpielMalenSpieletc.
Samstagabend:
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Bewertung von Theaterstücken des deutschen Kinder-Theater-Festivals nach folgenden
selbstentwickelten Kriterien:
o Spielfreude
o Sicherheit auf der Bühne
o Rolle/ Aneignung des Stoffes
o Lebensweltorientierung
o Ensemblespiel (ausgeglichene Spielanteile)
o Stimmiges Gesamtkonzept
o Beherrschung theatraler Mittel
Sonntagmorgen:
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Spiele aus der Kindheit
(1) Was tun Spieler auf der Bühne?
(2) Wie wirkt das Spiel auf mich?
(3) Gibt es eine Metaebene, eine Aussage?
Methode: alle schreiben ihre Lieblingsspiele aus der Kindheit auf. Zettel werden gefaltet und in
den Kreis zu einem kleinen Berg gehäuft. Wer als letzter Geburtstag hatte, darf den ersten Zettel
ziehen. Das Spiel wird gespielt.
! Idee von Karteikasten, in dem Spiele bestimmten Themen untergeordnet sind!
o Brennball: 2 Gruppen, Völker, Flucht, Rettung, rennen ums eigene Leben
o Verstecken-Packen: Angst, sich Umgebung anpassen, Problembewältigung,
Krisensitzung, Stress, Not,
o Gummitwist: chorisch, Persönlichkeiten, einheitlich, gemeinsam, konstruieren,
Clownsstück, Mut zum Scheitern, definierter Spielbereich, Absprache über
Rhythmus, Figuren (Charaktere), Vortänzer
o Feuer, Wasser, Erde, Luft: klare Regeln, Anführer, guter Anfang, Gruppendynamik,
Choreo, leise vs. laut
o Whiskey-Mixer: Gesichtsvorbereitung, Rhythmus des Kopfdrehens, Lachen platzt
heraus, fröhliches Ausscheiden, Applaus für „Sieger“, versuchte Ernsthaftigkeit,
gackernde Hühner, Trullatanten beim Kaffeeklatsch, Werbung
o Ninja: Gang, Anführer + Vize, gemeinschaftliches Reagieren, kontrollierte
Kampftechnik, Kettenreaktion, Tempo, tolle Bewegungen (Freeze), Startgeräusch
(HUAH!) Trainingseinheit Kampf, Pulk zerspringt, Spiel, um Freeze zu trainieren,
Duell am Ende
o Alle aufgeschriebenen Spiele: Ich erkläre den Krieg, Verstecken,
Feuer/Wasser/Erde/Luft, Räuber und Gendarme, Himmel und Hölle, Völkerball,
Ringen und Raufen, 123 Ochs vorm Berge, Ha-He-Hu/ Ha-So-Kai, Vampir und
Gejagter, Mord im Dunkeln, Seilspringen, Ninja, Gummitwist, Pärchenfangen/
Knubbelpacken, Spiegelfangen, Mein rechter, rechter Platz ist frei, Der Plumpssack
geht um, Klatschspiele, Zombiball, Stopptanzen, Blinde Kuh, Keep it up, Stoppessen,
Topfschlagen, Namenspacken, Whiskeymixer
Sonntagmittag:
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Inszenierung von „Bärenfreunde“
Wir haben das Buch „Bärenfreunde“ von Hildegard Müller in Vier Abschnitte aufgeteilt und
dementsprechend in vier Kleingruppen inszeniert. Dabei sollte in jeder Szene ein Kinderspiel,
welches wir in den letzten Tagen kennengelernt haben, auftauchen.
4 Szenen:
1. Drei Freunde
2. Die Rollerverwandlung
3. Verlust eines Freundes
4. Zusammenspielen ist toll