200 JAHRE BASLER MISSION

200 JAHRE BASLER MISSION
25. September 1815 – 25. September 2015
Materialien zur gottesdienstlichen Feier
am Sonntag, 20. September,
Sonntag, 27. September
oder einem anderen, örtlich geeigneten Termin
INHALT
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite
Eingangsgebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sündenbekenntnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zuspruch der Vergebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zeugnis
Catherine Mulgrave und Johannes Zimmermann
Mina Bernius geb. Gogel
Predigtentwürfe
Sacharia 4,6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Matthäus 20,1-16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dankgebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fürbittengebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kollektenbitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Segen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Liedvorschläge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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GRUß
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen
Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. Sacharia 4,6
EINFÜHRUNG
Die Weisheit des Sankofa-Vogels
Der Sankofa ist ein Symbol des Akan Volkes und stammt aus
Ghana, einem der ersten Einsatzgebiete der Basler Mission.
Der Vogel dreht seinen Hals nach hinten, um ein Ei aus seinem
Gefieder zu nehmen. «San» heißt zurückkehren, «ko»
bedeutet hingehen und «fa» sehen, suchen oder nehmen.
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Das Symbol ist mit einem Akan-Sprichwort verbunden: «Es ist
nicht falsch, zurückzukehren und etwas zu holen, was du
vergessen hast.» Der Sankofa, der das kostbare Ei aus den
Federn zieht, erinnert uns daran, dass die Vergangenheit
Schätze birgt. Wir blicken auf die Geschichte der Basler Mission
zurück, um vorwärts gehen zu können. Darum ist der SankofaVogel das offizielle Symbol des 200. Jubiläums der Basler
Mission.
Das erste Missionsgebiet der Basler Mission war die
westafrikanische Goldküste, heute Ghana. Bis zum heutigen
Tag bezeichnet sich die Presbyterianische Kirche von Ghana
(PCG) gerne als die „Erstgeborene“ der Basler Mission.
Inzwischen ist jedoch die PCG eine völlig selbst-ständige Kirche
und als solche Mitglied der Evangelischen Mission in Solidarität
(EMS).
Insgesamt besteht die EMS aus 28 Kirchen und Missionsgesellschaften in Europa, Asien und Afrika. Manche haben ihre
Wurzeln in der Basler Tradition. Andere haben ganz andere
Ursprünge. Nichtsdestotrotz wirkt die gesamte EMS
Gemeinschaft bei der Jubiläumsfeier der Basler Mission mit.
Alle EMS Mitglieder blicken heute auf ihre eigenen Wurzeln
zurück, geben Dank für das, was bisher geschehen ist und
blicken erwartungsvoll auf das, was noch kommt.
PSALM:
EG 705 (Psalm 8), EG 743 (Psalm 104)
oder ein anderes Psalmgebet.
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EINGANGSGEBET
Ewiger Gott, du hast der ganzen Welt versprochen, sie zu
erretten.
Mit großer Dankbarkeit feiern wir das 200. Jubiläum der Basler
Mission. Seit 200 Jahren bezeugt die Basler Mission das
Evangelium in aller Welt. Ihr Name steht für liebevolle Hingabe
in der Nachfolge Jesu Christi. Wir blicken zurück auf eine lange
Kette von Menschen, die alles gegeben haben, damit das
Senfkorn des Glaubens gepflanzt, gegossen und geschützt
wurde. In deinem Namen haben diese Zeugen tiefe
Enttäuschungen und große Erfolge erlebt. Sie sind mit dir
gewandert auch im finstern Tal. Dein Licht hat sie geführt von
einer Kraft zur anderen. [Psalm 84,8]
Wir bitten darum: Fülle unsere Herzen und Sinne mit dem
Geist des auferstandenen Christus. Segne unseren
Gottesdienst heute, so wie du alle Menschen heute segnest.
Schenke uns die Rettung in Jesus Christus, der mit dir und dem
Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit.
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SÜNDENBEKENNTNIS
Barmherziger Gott,
wenn wir heute auf 200 Jahre eines gemeinsamen Weges
zurückblicken, dann denken wir vor allem an die Höhepunkte,
an gelungene Begegnungen, erreichte Ziele. Aber wir wissen,
dass es auch Tiefpunkte und falsche Entscheidungen gab.
Gnädiger Gott, höre unser Gebet.
Wir haben einander oft nicht richtig zugehört, haben einander
nicht ernst genommen, weil wir so sehr von der Richtigkeit
unserer eigenen Auffassung überzeugt waren. Wir haben oft
nicht begriffen, dass diejenigen, die wir mit unserer
Verkündigung in Wort und Tat erreichen wollten, auch selbst
über einen großen Erfahrungsschatz verfügten und im Glauben
fest verwurzelt waren. Hätten wir ihnen zugehört, so hätten
wir viel von ihnen lernen können.
Gnädiger Gott, höre unser Gebet.
Wir sprechen gerne von Partnerschaft auf Augenhöhe – und da
ist auch Vieles gewachsen in den vergangenen Jahren. Aber
immer wieder stimmten unsere Worte und unser Verhalten
nicht zusammen. Dann spielten Unterschiede im Blick auf Geld,
Position, Alter oder Geschlecht doch eine Rolle in der
Zusammenarbeit und in Entscheidungsprozessen.
Gnädiger Gott, höre unser Gebet.
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Immer wieder müssen wir feststellen, dass wir in kulturellen
Fragen, in politischen Fragen und auch in Glaubensfragen
unterschiedliche Meinungen haben. Wir müssen bekennen,
dass wir da oft miteinander ungeduldig waren und uns zu
wenig bemüht haben, einander zu verstehen.
Gnädiger Gott, höre unser Gebet.
In Christus gilt weder Ost noch West, weder Süd noch Nord.
Dennoch haben wir Mühe, die engen Schranken des
provinziellen Denkens zu überwinden. Unter uns sind viele, die
sich über- oder auch unterlegen fühlen, nur weil sie aus einem
bestimmten Weltteil stammen. Wir halten auch an manchem
Vorurteil fest und haben etliche Klischees parat, um Menschen
zu beschreiben, die anders sind als wir selbst.
Gnädiger Gott, höre unser Gebet.
In der langen Geschichte der Mission haben wir immer wieder
Mitarbeitende zurechtgewiesen oder gar entlassen. Nun
müssen wir uns fragen: Sind wir dabei sorgfältig genug
vorgegangen? Haben wir alle Spielräume ausgenützt, alle
möglichen Hilfestellungen gegeben? Manchmal haben wir ja
gemerkt, dass wir einen Fehler machten. Haben wir dann den
Mut gehabt, das zuzugeben? Waren wir bereit, andere
Menschen um Vergebung zu bitten, wenn uns klar wurde, dass
wir sie verletzt haben?
Gnädiger Gott, höre unser Gebet.
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In diesen Tagen der Freude über das Gelungene und Erreichte
wollen wir auch das Nicht-Gelungene und das Nicht-Erreichte
vor dich bringen. All den Ärger und manchmal auch den Zorn,
den wir über einander und über andere gespürt haben. Es tut
uns leid, wenn wir Menschen falsch behandelt und sie verletzt
haben. Wir bekennen unsere Schuld für manche falsche
Handlung und manchen bösen Gedanken. Auch wenn wir
vieles davon vergessen haben, wissen wir, dass wir nicht
immer „in Solidarität“ gehandelt haben. Das bekennen wir und
bitten dich um Vergebung.
ZUSPRUCH DER VERGEBUNG
Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber
meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines
Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.
(Jesaja 54,10)
-- / --
Barmherzig und gnädig ist der HERR,
geduldig und von großer Güte.
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
So fern der Morgen ist vom Abend,
lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
(Psalm 103, 8.10.12-13)
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ZEUGNIS
Catherine Mulgrave und Johannes Zimmermann
Im Allgemeinen waren die „Basler
Missionsbräute“ des 19. Jahrhunderts
Deutsche oder Schweizer Frauen, die
nach entsprechender Vorbereitung
ausgesandt wurden, um Missionare zu
heiraten, die bereits im jeweiligen Gebiet
tätig waren. Die Biografie von Catherine
Mulgrave ist anders. Mulgrave wurde
wahrscheinlich schon als Kind in die
Sklaverei verkauft und von ihrer Heimat Angola in die Karibik
verschleppt. An der Küste vor Jamaika erlitt der Sklaventransport Schiffbruch. Mulgrave wurde von einer Familie der
Herrnhuter Brüdergemeine aufgenommen und als
Haushälterin ausgebildet. Später wurde sie Lehrerin.
Zusammen mit ihrem ersten Mann, ebenfalls einem
ehemaligen Sklaven, wurde sie von der Basler Mission
angefragt für einen missionarischen Einsatz an der Goldküste,
jetzt Ghana. Nach Ankunft dort scheiterte diese Ehe. Dann
lernte Mulgrave aber Johannes Zimmermann kennen, einen
Basler Missionar aus Gerlingen bei Stuttgart. Die beiden
heirateten. Da Mulgrave schwarz war, tat sich die Missionsleitung in Basel damit schwer. Mehr als zwanzig Jahre lang
durfte Zimmermann keinen Heimaturlaub in Deutschland
antreten. Nichtsdestotrotz gedieh die Ehe und wurde mit sechs
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Kindern gesegnet, davon fünf, die das Erwachsenenalter
erreichten.
Zimmermann, ein Mann großer Schaffenskraft, ist am ehesten
für seine Übersetzung der Bibel und etwa 500 geistlicher Lieder
in die ghanaische “Ga” Sprache bekannt. Darüber hinaus
gründete er in Abokobi eine christliche Kommunität oder
„Salem“. Dieses in der Annahme, dass der christliche Glaube
am ehesten in einer Atmosphäre frei vom traditionellen
Brauchtum gedeihen könne. Mulgrave wurde eigenständig
missionarisch tätig und gründete die erste Mädchenschule und
den ersten Frauenverband der Basler Missionskirche an der
Goldküste. Obwohl beide vor mehr als 100 Jahren gestorben
sind, ist in Ghana bis zum heutigen Tag ihr Zeugnis für das
Evangelium und das eine menschliche Geschlecht in vielerlei
Farben unvergessen.
Mina Bernius geb. Gogel
Als Mina Gogel, eine 25jährige Waise aus Wegstetten bei
Gaildorf, Anno Domini 1910 nach Indien ausreiste, war sie
keine Missionsbraut wie zu dieser Zeit üblich. Sie kam als
sogenannte Industriemissionarin, als Handarbeits- und
Hauswirtschaftslehrerin nach Calicut, wo sie mit jungen
indischen Mädchen und Frauen arbeitete. Dass sie Indien dann
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als verheiratete Frau mit einem halbjährigen Säugling verließ,
hing mit dem jungen pfälzischen Missionar August Bernius
zusammen. Er durfte sich nach drei Jahren Bewährung im
Dienst in Indien nach einer Frau umsehen und hatte bei Mina
nach anfänglichem Zögern Erfolg.
Sie heirateten 1912. Ihr erstes Kind, Sohn Theo, starb kurz nach
der Geburt. Ihr ganzes Leben lang hat sie das nicht losgelassen.
Mit dem zweiten Sohn, der gerade mal ein halbes Jahr war,
fand sie sich im November 1915 mit vielen Missionsfrauen und
-kindern als Kriegsinternierte auf dem Schiff ‚Golconda‘ auf
dem Weg nach Europa wieder. Voller Heimweh nach ihrem
Mann, der weiterhin als Kriegsgefangener in Ahmednagar
ausharren musste, fühlte sie sich auf dem Schiff oft von Gott
und Menschen verlassen. Letztlich war ihr Gottvertrauen aber
durch nichts zu erschüttern.
Nach 1927 hätten August und Mina Bernius wieder nach Indien
ausreisen sollen. Die mittlerweile vier Kinder wären ins
Missionskinderhaus nach Basel gekommen. Mina wurde krank,
ihr Mann verzichtete auf Indien, die Kinder blieben in der
Obhut der Eltern. Die Familie lebte in Speyer, der Vater war
Pfarrer am Diakonissenhaus, Mina gründete in Speyer einen
Missionskreis, bereitete große Missionsbasare vor und
arbeitete in vielfältiger Weise mit Mädchen und Frauen.
22 Jahre lebte sie schließlich als Witwe im Haus ihrer Tochter
in Speyer und starb dort 1969, mit 84 Jahren.
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PREDIGT ZU SACHARIA 4, 6
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist
geschehen.
Liebe Gemeinde,
Wenn Kinder und Jugendliche ihren Geburtstag feiern, dann
denken sie weder groß über die Vergangenheit nach, noch
darüber, was die Zukunft bringen mag. Sie leben in der
Gegenwart und genießen den Moment: „Heute ist mein
Geburtstag.“. Aber wenn wir älter werden, weitet sich unser
Blickfeld. Zunehmend denken wir über Dinge nach, die in der
Vergangenheit liegen und darüber, was wir in den vor uns
liegenden Jahren tun könnten. Es gibt jedoch auch Menschen,
die weder zurück noch nach vorne schauen – und natürlich
auch jene, die nicht das Bedürfnis haben, über Vergangenheit
oder Zukunft nachzudenken. Solche Menschen haben vielleicht
große Not erfahren und haben wenig Anlass zur Annahme,
dass die Zukunft irgendeine Verbesserung bereithält.
Es gibt aber allerdings auch jene, die nach dem Prinzip leben,
dass morgen ein besserer Tag sein wird, dass Misserfolg nichts
weiter ist, als ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Erfolg.
Solche Menschen analysieren oft vergangene Taten mit der
Hoffnung, ihre Leistung in der Zukunft zu verbessern.
Gleichzeitig sind sie sich der Tatsache bewusst, dass wir alle
unsere Grenzen haben. Gott jedoch ist nicht begrenzt. Weder
Zeit noch Raum, noch Macht, noch Alter können Gottes
Fähigkeiten in irgendeiner Weise beeinflussen. Dies ist von
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besonderer Wichtigkeit, wenn Gottes Werk und Menschenwerk sich überschneiden, so wie es der Fall ist in der Kirche.
Wir erinnern uns an die Geschichte der Kirche, an ihre Anfänge
und ihr frühes Wachstum, wie sie zunächst nach Europa kam
und wie sie sich von dort nach Afrika, Asien und Amerika
ausbreitete. Von Anfang an wurde die Kirche von Personen als
Herausforderung betrachtet, die ihre Lehre ablehnten.
Dennoch gab es immer wieder jene Menschen, die dem Aufruf
der Kirche zum Glauben nachkamen und sich taufen ließen.
Dies geschah trotz der Tatsache, dass jene, die als
Vertreterinnen und Vertreter der Kirche agierten, in vielerlei
Hinsicht schwach, unzulänglich oder unbeständig waren in
ihrem Zeugnis. Sie hatten ihre Grenzen. Gott jedoch hat keine
Grenzen. Und deshalb setzt sich Gottes Wille durch, immer
und immer wieder.
Kirche heute muss ihre Rolle finden in der Wechselbeziehung
zwischen Gott und der Welt. Die Kirche ist in der Welt und Teil
der Welt. Nichtsdestotrotz sind ihre Identität und ihre Stärke
jenseitig. Sie ist ein Licht in der Welt, doch verfügt sie über kein
eigenes Licht. Sie bringt Licht dadurch, dass sie das Licht
widerspiegelt, das in die Welt kam durch Jesus Christus.
Wenn man sich nun dem Propheten Sacharia zuwendet: Der
Kontext seiner Botschaft ist die Rückkehr der Judäer in ihre
Heimat im Anschluss an die babylonische Gefangenschaft. Was
sie vorfinden, ist herzzerreißend. Die Stadt Jerusalem ist
zerstört, der Tempel liegt in Trümmern, alles ist verwüstet und
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verlassen. Das Land, das einst von Gott versprochen wurde, ist
alles andere als vielversprechend. Gott gebraucht seinen
Propheten Sacharia, um Serubbabel, den politischen
Hoffnungsträger der Judäer, diese Worte der Ermutigung
darzubringen: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern
durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.“ Es
wird keine Armee aufmarschieren, die Judäer werden nicht vor
Kraft und Pracht strotzen. Was geschieht, wird durch die Kraft
des Heiligen Geistes geschehen. So ruhig und leise der Heilige
Geist zu sein scheint: Der Tempel wird wieder aufgebaut zu
einem Ort der Begegnung mit dem lebendigen Gott. Das
verheißene Land wird abermals zum versprochenen Land
werden.
In diesem Jahr feiert die Basler Mission ihren 200. Geburtstag.
Die Evangelische Mission in Solidarität nimmt dies zum Anlass,
Rückblick und Vorausschau zu halten. Dabei wollen wir nun als
Beispiel das Werk der Kirche in Luwu in Indonesien betrachten.
Von der Ankunft der ersten Missionare im Jahr 1913 bis hin zur
Gegenwart ist viel Gutes geschehen.
Die vielleicht bedeutendste Entwicklung geschah auf dem
Gebiet der interreligiösen Beziehungen. Schon bevor die
Missionare kamen, gab es verschiedene Religionen in Luwu:
Islam, Hinduismus, Buddhismus und traditionelle indonesische
Religionen. Mit der Ankunft der Missionare wurde auch das
Christentum eingeführt. Anfangs entwickelten sich oft
Spannungen, wenn Menschen dem Ruf des Evangeliums
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folgten und sich taufen ließen. Die Missionare jedoch setzten
sich für ein friedliches Nebeneinander der Religionen ein. Im
Lauf der Jahre hat dies vermehrt an Akzeptanz gewonnen. In
der jüngsten Vergangenheit gab es jedoch gegenteilige
Entwicklungen. Radikale Elemente sind hervorgegangen, die
sich dazu bekennen, Al-Qaeda oder den Islamischen Statt (IS)
zu unterstützen. Doch noch immer ist der Wille, friedlich
zusammenzuleben, die treibende Kraft.
Wenn wir uns die Zukunft der Mission anschauen, sehen wir,
dass die dringlichste Priorität ein Perspektivwechsel ist. In der
Vergangenheit war Mission oft das Zusammenspiel „aktiver“
und „passiver“ Akteure. Die „aktive“ Seite fragte generell nicht
bei der „passiven“ Seite, welche Prioritäten gesetzt werden
sollten. Das Programm wurde von denen bestimmt, die den
Missionsprozess als ihr Eigentum beanspruchten.
In der heutigen Welt passt dieses Modell von Mission nicht
länger zur Agenda. Was jetzt gebraucht wird, ist ein Prozess,
der „aktive“ Akteure auf beiden Seiten mit einbezieht. Das Ziel
ist, gegenseitige Akzeptanz und Anerkennung zu erreichen von
allen, die mit Gottes Mission in der Welt betraut sind.
Eine weitere Herausforderung ist die sich verändernde Rolle
der Kirche insgesamt. Vor 200 Jahren war die Kirche das
Zentrum der Gesellschaft. Die Gemeinden waren
selbstbewusst und optimistisch. Die Missionsaktivitäten, die
aus dieser geistigen Haltung erwuchsen, trafen auf weit
verbreiteten Zuspruch der Gesellschaft. Im globalen Süden ist
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das oft noch immer der Fall. Aber im globalen Norden unterscheidet sich die Situation erheblich. Obwohl der Kirche in
Europa immer noch eine aktive Rolle spielt im Formen der
Gesellschaft durch das Angebot vieler sozialer Dienste, ist die
Gesellschaft als Ganzes vermehrt säkular ausgerichtet. Das
Resultat ist, dass es immer schwieriger wird für die Kirche, das
Herzstück ihrer Existenz zu vermitteln, nämlich die Erlösung
durch Jesus Christus. Doch das muss ein integraler Bestandteil
jeglichen Missionsbestrebens bleiben, da die Verkündigung der
Kirche ohne diese Botschaft unvollständig ist.
Wenn wir vorausschauen auf die kommenden hundert Jahre
der Mission, bitten wir um Stärke und Weisheit, um offene
Türen und offene Herzen, um bedeutungsvolle Begegnungen,
um die Bereitschaft, flexibel zu sein im Hinblick auf sich
ändernde Prioritäten, und um den Mut, auszuharren im
Angesicht von Schwierigkeiten. Der Gott, der uns so weit
gebracht hat, wird uns gewiss nicht im Stich lassen, wenn wir
voranschreiten, unser Zeugnis zu geben - nicht durch Heer
oder Kraft, sondern durch den Geist des lebendigen Gottes.
Amen.
Tiny Irawani - Pfarrerin der Protestantisch-Indonesischen Kirche
in Luwu (GPIL) auf Sulawesi, Indonesien. Zurzeit ist sie
gemeinsam mit ihrem Mann, Pfarrer Dix Pasande, als
ökumenische Mitarbeiterin der Evangelischen Kirche in Baden
mit Dienstsitz in Muggensturm tätig. Die Badische Landeskirche
ist Mitglied der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS).
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PREDIGT ZU MATTHÄUS 20, 1-16
Von den Arbeitern im Weinberg
Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am
Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Und
als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als
Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg. Und er ging aus um die
dritte Stunde und sah andere müßig auf dem Markt stehen und
sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch
geben, was recht ist. Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um
die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. Um die elfte
Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu ihnen: Was
steht ihr den ganzen Tag müßig da? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns
niemand eingestellt. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den
Weinberg. Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs
zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und
fang an bei den letzten bis zu den ersten. Da kamen, die um die elfte
Stunde eingestellt waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen.
Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr
empfangen; und auch sie empfingen ein jeder seinen Silbergroschen.
Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn und
sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du
hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und Hitze getragen
haben. Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein
Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden
über einen Silbergroschen? Nimm, was dein ist, und geh! Ich will
aber diesem Letzten dasselbe geben wie dir. Oder habe ich nicht
Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du scheel
drein, weil ich so gütig bin? So werden die Letzten die Ersten und die
Ersten die Letzten sein.
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Liebe Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im Herrn,
um ehrlich zu sein: dieses Gleichnis ist schon immer schwere
Kost gewesen. Viele, wenn sie dieses Gleichnis hören, ziehen
daraus den Schluss, dass Gott ungerecht handelt. Wirklich! Der
Wortlaut gibt auch Anlass dazu. Wir können diesen Text auch
als Illustration vom Prophetenwort des Jesaja verstehen, bei
dem es wörtlich heißt: „Denn meine Gedanken sind nicht eure
Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der
HERR, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so
sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine
Gedanken als eure Gedanken.“ (Jes 55,8-9) Auch dieses ist
wahr. Und dann gibt es noch die Lesart, dass Gott nicht will,
dass wir nutzlos herumstehen.
Eins fehlt jedoch bei all diesen Auslegungen; es fehlt ein
wesentlicher Aspekt, nämlich die Rolle der Kirche im
diakonischen Handeln Gottes in der Welt und für die Welt. Hier
sehen wir, wie Gott mit einer der tiefsten menschlichen Nöte
umgeht, nämlich der Arbeitslosigkeit und der damit
einhergehenden Perspektivenlosigkeit. Darauf soll hier im
Weiteren eingegangen werden.
Im sechsten Vers fragt der Weinbergbesitzer: „Was steht ihr
den ganzen Tag müßig da?“ Der Frage kann man entnehmen,
dass der Besitzer die missliche Lage der angesprochenen
Menschen begreifen will. Es kümmert ihn, dass sie nichts zu
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tun haben. Dieses deutet darauf hin, dass Gott so viele
Menschen wie möglich aus der Welt der Plackerei und der
Abhängigkeit erretten will in sein Reich des Lebens und der
würdigen Arbeit. So ist der Text im übertragenen Sinne ein
Plädoyer an die Kirche, Stellung zu beziehen gegen eine Politik,
die Arbeitsplätze vernichtet und Billiglohn fördert.
Schauen wir uns einmal an, was der Weinbergbesitzer tut! Er
ist den ganzen Tag damit beschäftigt, sicherzustellen, dass jede
verfügbare Arbeitskraft beteiligt wird an einer sozialen
Marktwirtschaft. Heute erleben wir weltweit, dass viele
Regierungen scheinbar ohnmächtig einer massiven
Arbeitslosigkeit gegenüberstehen. Da ist oft nicht einmal der
Wille erkennbar, Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen und
Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Der Weinbergbesitzer in
unserem Gleichnis tritt für einen Paradigmenwechsel ein. Er
arbeitet daran, das scheinbar Unabänderliche zu verändern!
Ebenso sollen wir uns als Kirche für Veränderung einsetzen,
indem wir unsere Stimme für die Schwachen und Entrechteten
erheben. Die Kirche müsste zu denen gehören, die wie der
Weinbergbesitzer damals in der heutigen Zeit fragen: „Was
steht ihr den ganzen Tag müßig da?“
Jesus will mit dieser Geschichte erreichen, dass wir uns in die
Lage derer hinein versetzen, die ohne Arbeit sind. Wir sollen
den Druck wahrnehmen, der von einem Wirtschaftssystem
erzeugt wird, das ausschließlich auf Gewinnoptimierung
ausgerichtet ist. Das Geschrei der Opfer einer eiskalten
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Marktwirtschaft soll auch unsere Ohren erreichen. Das
stumme Geschrei all derer, die ihre Arbeitskraft täglich von
morgens sechs bis nachmittags um fünf ohne Erfolg anpreisen,
dennoch auf das Unmögliche hoffend. Sie stehen natürlich
nicht unbedingt auf den öffentlichen Plätzen. Es sind vielmehr
die Asylbewerber-heime, die Amtsstuben und Ämter, die
Wartezimmer in Arztpraxen und Krankenhäusern,
Gefängniszellen oder soziale Beratungsstellen, und all die
verschiedenen Ämter, die die letzte Hoffnung sind für die
Benachteiligten unserer Zeit. Sie warten von früh bis spät,
nicht viel anders als ihre Schwestern und Brüder zu biblischen
Zeiten, die ebenfalls nicht wussten, wie sie über die Runden
kommen sollten.
Für den Weinbergbesitzer ist der Tageslohn für jeden Arbeiter
gesetzt, unabhängig von der Arbeitszeit oder Arbeitseffizienz.
In vielen Ländern, auch in meiner kamerunischen Heimat, ist es
normal, dass vor allem zählt, wie lange jemand schon für eine
Firma arbeitet, nicht das Arbeitsergebnis oder die
Arbeitseffizienz. Dieses Gleichnis sagt dagegen, dass die
Beschäftigungsdauer zweitrangig ist. Vielmehr gilt: Alle
erhalten den gleichen Lohn. Darum haben die Kirchen in Afrika
den Auftrag, eine Gesellschaft zur Ordnung zu rufen, die
Mittelmäßigkeit belohnt statt Leistung. In Europa dagegen
braucht es die Kirchen, um den Arbeitslosen eine Stimme zu
geben und die Gesellschaft daran zu erinnern, dass die Erde
nicht von Wenigen ausgebeutet werden darf zu Lasten der
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Mehrheit, denn „die Erde ist des Herrn und die darauf
wohnen“ - wie es in Psalm 24 heißt.
Das Wichtigste aber an dieser Geschichte ist ihre Bedeutung
für die Mission. Wenn der Weinbergbesitzer die Menschen
fragt, warum sie untätig sind, antworten sie ihm: „Es hat uns
niemand eingestellt.“ Nun müssen wir uns die Frage stellen
lassen: Wie sieht die Zusammenarbeit in der Mission aus? Wir
im Süden haben längst begriffen, dass auch wir etwas
beitragen können zur Mission. Das hat man schon 1910 bei der
Weltmissionskonferenz in Edinburgh formuliert. Heute, mehr
als 100 Jahre später, sollten wir langsam Ernst damit machen.
Wir von der südlichen Welthalbkugel sagen: wir sind fähig zur
Missionsarbeit und wir sind dazu bereit. Manche in Europa
wollen das aber nicht wahr haben.
Im Bild des Gleichnisses aber hieße das, die wartenden
Arbeiter als Faulpelze zu bezeichnen. Das stimmt aber nicht!
Sie wären bereit, ihre Arbeitskraft einzusetzen. Sie stehen in
den Startlöchern. Die Schwestern und Brüdern des Südens sind
ebenso heute vorbereitet und bereit, und sie haben viel
beizutragen zur Mission, auch in Europa und nicht nur in ihrer
Heimat. Gerade hier wollen sie nicht länger Zuschauer sein bei
dem, was Gott durch seine Kirche tut. Sie bringen eigene Ideen
mit, sie sind präsent und sie haben Zeit.
Das neue Paradigma in der Mission muss dieser Entwicklung
Rechnung tragen. Unter dem Stichwort „Mission Moves“
können wir nicht mehr nur eine Bewegung vom Norden in den
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Süden verstehen. Nun treten vielmehr die Menschen des
Südens gemeinsam mit den Menschen im globalen Norden in
eine neue Dimension von Partnerschaft ein.
Ja, die Mission bewegt sich und die Mission bewegt die
Menschen! Es gilt nicht länger die Einbahnstraße der Reichen
zu den Armen. Sondern Mission bewegt die Reichen dazu, dass
sie ihre wahren Bedürfnisse erkennen. Der Weinbergbesitzer
braucht die Arbeiter, nicht nur die Arbeiter den
Weinbergbesitzer. Mission meint nicht länger die Bewegung
vom Zentrum zu den Rändern, sondern auch von den Rändern
zum Zentrum. Das ist die revolutionär neue Bewegung in
diesem Gleichnis. Der Weinbergbesitzer bewegt sich auf die
Arbeiter zu, und die Arbeiter bewegen sich in den Weinberg.
Und wissen Sie was? Beide gewinnen dabei! Die Arbeiter
verdienen ihren Lohn, und der Weinbergbesitzer fährt eine
gute Ernte ein. Wir vertrauen darauf, dass Gottes Aufgabe für
seine Kirche nicht beschränkt ist auf die ständige
Wiederholung, wie sehr Gott uns liebt, sondern Gottes
Aufgabe für die Kirche ist, der Welt zu zeigen, dass seine Liebe
beide erreicht, die im Zentrum UND die an den Rändern.
Amen.
Emmanuel Mote - Pfarrer der Presbyterianischen Kirche von
Kamerun. Im Herbst / Winter 2014-15 absolvierte er ein
Praktikum in der Geschäftsstelle der Basler Mission Deutscher
Zweig (BMDZ). Die BMDZ ist Mitglied der Evangelischen
Mission in Solidarität.
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DANKGEBET
Allmächtiger und gnädiger Gott, du hast deine Kirche
beauftragt, das Evangelium allen Völkern zu verkündigen. Wir
wollen dir danken für das Leben all derer, die diesem Auftrag
nachgefolgt sind. Insbesondere danken wir heute für das
Leben der Missionare, die durch die Basler Mission ausgebildet
und in alle Welt ausgesandt wurden. Stellvertretend für viele
andere denken wir dabei insbesondere an Karl Bader, Martha
Bähler, Wilhelmine Bernius, Ludwig Dautermann, Wilhelm
Dilger, Karl-Christoph Epting, Ruth Epting, Ferdinand Ernst, Karl
Gengenbach, Wilhelm Häberle, Hermann Herzog, Johann
Conrad Hiller, Wilhelm Kaiser, Johanna Kling, Rudolf Lechler,
Eugen Liebendörfer, Richard Lipp, Hans Lutz, Emilia Ode, Ernst
Peyer, Pauline Reusch, Andreas Riis, Karl Schäfer, Wilhelm
Stöckle, Ernst Traugott, Rosina und Georg Widmann, Hans
Wildi, Anna Wuhrmann, Erika Wuttke, Johannes und Catherine
Mulgrave-Zimmermann.
Ebenfalls mit großer Dankbarkeit denken wir an die vielen
Menschen, die die Missionare herzlich empfangen und das
Evangelium bereitwillig aufgenommen haben. Dabei rufen wir
insbesondere ins Gedächtnis: Samuel Ambat, Kwame Bediako,
Baskar A. Bhasme, Esther Ayak Daniel, David Gana, Chung Tsun
Fu, Won-Yong Kang, Jeremiah Chi Kangsen, Petro Mungo, Irin
N. Nanyan, Na Miriam Njoh, Yacob Ramavarma, Linda Ayuba
Sini, Aaron Su, Ho Shu Teck, Bol Jodor Timothy, Daniel
Chinnappa Utangi. Sie und Tausende mehr haben unentwegt
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gearbeitet für das Wohl der Kirche und die Verbesserung der
Gesellschaft.
Wir danken für ihre Glaubenskraft und die Schönheit ihrer
Leben. Wir danken für die harte Arbeit, die sie zeitlebens
geleistet haben, um allen Menschen die gute Nachricht zu
bringen.
Du Herr hast deinen Geist gesandt, damit sie zu dieser deiner
Mission befähigt wurden. Möge der gleiche Geist unseren
eigenen Glauben stärken und uns durch Worte und Taten so
für das Evangelium begeistern, dass durch uns die Menschen
unserer Zeit von dir hören, an dich glauben und Freude daran
finden, dich zu kennen. Dieses erbitten wir durch Jesus
Christus, unseren Herrn.
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FÜRBITTENGEBET
Guter und gnädiger Gott,
Du hast uns versprochen, dass dein Reich wachsen wird. Dieses
gibt uns Zuversicht und erfüllt uns mit Freude. Hilf uns, die
Hoffnung nicht zu verlieren, wenn wir in Not geraten, wenn wir
uns über Gebühr strapaziert fühlen, wenn wir mit
Ungewissheit konfrontiert werden oder wenn uns schwere
Krankheit heimsucht.
Wir bitten dich: Sei du bei jeder Kirche und jeder
Missionsgesellschaft der Evangelischen Mission in Solidarität.
Begleite sie in allem, was sie tun.
Segne die Arbeit der Ökumenischen Mitarbeitenden und
Freiwilligen, die den EMS Mitgliedskirchen im Norden und im
Süden mit ihrem Einsatz dienen. Schenke ihnen Flexibilität und
Kreativität für ihre tägliche Arbeit.
Wenn wir jetzt unseren Blick von der Vergangenheit auf die
Zukunft Deiner Mission lenken, schärfe unseren Blick für
diejenigen, die sich am Rand befinden: Die Vertriebenen und
die Flüchtlinge, die Bedürftigen und die Einsamen, die geistig
und die materiell Armen. Lass Deine Kirche ein Zeichen der
Hoffnung und ein Abbild Deines kommenden Königreiches
sein.
VATERUNSER
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KOLLEKTENBITTE
Die Kollekte ist heute für die Arbeit der Ekklesiyar Yan'uwa a
Nigeria bestimmt, die Kirche der Geschwister in Nigeria
(E.Y.N.). Diese Kirche ist Mitglied der Basler Familie seit 1959.
In ihrem angestammten Gebiet im Nordosten Nigerias wird sie
massiv bedroht durch die islamische Sekte Boko Haram.
In der gesamten Region sind bisher mehr als zwei Millionen
Menschen auf der Flucht. Vielfach sind Mädchen und Frauen
entführt und grausam misshandelt worden. Tausende von
Menschen haben den gewaltsamen Tod erlitten.
Obwohl die Kirche der Geschwister als Organisation selbst
stark betroffen ist, leistet sie Soforthilfe für die Flüchtlinge,
und zwar ungeachtet der Stammes- oder
Religionszugehörigkeit. Zu den angebotenen Maßnahmen
gehören Nahrungsmittel, Notunterkünfte, Bildungsangebote
für die Kinder und Traumatherapie. Die Kosten belaufen sich
für das Jahr 2015 auf 1,5 Millionen Euro.
Mit Ihrem heutigen Opfer tragen Sie dazu bei, diese
lebensrettende Hilfe zu leisten.
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SENDUNG
Im Jahr 2002 beschloss der Missionsrat der EMS bei seiner
Sitzung in Chennai, Indien, eine gemeinsame theologische
Orientierung für alle ihre Mitgliedskirchen und
Missionsgesellschaften. Wenn wir uns nun darauf vorbereiten,
diesen Gottesdienst zu verlassen und hinauszugehen in die
Welt, lasst uns einige dieser Ziele, die wir uns damals gesetzt
haben, vergegenwärtigen:
An der Mission beteiligt zu sein heißt, die leidenschaftliche und
verändernde Liebe, die Gott allen Menschen durch die
Sendung seines Sohnes Jesus Christus gezeigt hat, zu erwidern.
In seinem Namen setzen wir uns ein für Erlösung, Befreiung,
Versöhnung, Heilung, Gerechtigkeit, Frieden und Hoffnung. (3)
Wir widmen uns darum aufs Neue der Verkündigung des
Evangeliums, sei es in Gottesdienst und Gebet,
Religionspädagogik oder Diakonie. So erinnern wir daran, dass
Jesu Dienst für die Welt ganzheitlich ist und alle Dimensionen
des Lebens umfasst. (4)
Lehre uns, das Evangelium von Jesus Christus auf einladende
und glaubwürdige Weise zu bezeugen. Möge die Erfahrung von
Fremdheit in der Begegnung und im Austausch über Grenzen
hinweg uns helfen, das Evangelium in neuer Weise zu
entdecken. (6)
Als Boten Christi wollen wir - mutig und demütig zugleich Zeugnis von ihm geben. Menschen anderer religiöser
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Überzeugungen und Weltanschauungen begegnen wir mit
Achtung und Einfühlungsvermögen, mit der Bereitschaft
zuzuhören und als gute Nachbarn zusammenzuleben. (8)
Wir verpflichten uns aufs Neue dazu, das Evangelium durch
Zeichen lebendiger Solidarität zu bezeugen. Wir setzen uns ein
für Menschenrechte, ebenso für eine gerechte Gemeinschaft
von Frauen und Männern und unter allen Generationen. (9)
Wir wollen als Glieder der EMS Gemeinschaft einander
ermuntern und wechselseitig herausfordern. Dabei reichen wir
uns die Hände über alle Grenzen hinweg und teilen so unsere
Hoffnung auf das kommende Reich Gottes. (1 und 10)
SEGEN
Wenn wir jetzt gemeinsam von einem Jahrhundert der
Missionsarbeit ins nächste gehen, möge Gott uns geben:
den langen Atem für die Reise,
den Mut zur Versöhnung,
das gegenseitige Vertrauen zur Gemeinschaftsbildung,
den Willen zur Solidarität,
Gottes Geleit und Gottes Segen.
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch
und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch
und gebe euch Frieden. Amen.
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LIEDVORSCHLÄGE
Nun danket alle Gott / Now Thank We All Our God
(EG 321; Thuma Mina 147) Ursprünglich ein deutsches
Kirchenlied, ist inzwischen in den verschiedensten
Übersetzungen weltweit bekannt und beliebt.
Damit aus Fremden Freunde werden / That Strangers into
Friends are Turning (EG 657 Württemberg; Thuma Mina 250)
Das Lied wurde vom badischen Komponisten Rolf Schweizer
zum 10. Jubiläum der EMS im Jahre 1982 geschrieben. Der Text
nimmt einige der Anliegen auf, die für die EMS Gemeinschaft
von zentraler Bedeutung sind.
Viele kleine Leute / We are Many People (EG 662
Württemberg) Der Text dieses Liedes geht auf ein
afrikanisches Sprichwort zurück.
Singable English Transliteration (Riley Edwards-Raudonat)
We are lots of people in many different places
Walking together step by step
We can change the face, the face of the world
We can stand together in solidarity.
May God’s blessing be with us always
As we walk the path of life.
Die Sach ist Dein Herr Jesu Christ / Asem a Yekura mu yi
(EG 593 Württemberg) Der missionarische Geist des 19.
Jahrhunderts kommt in diesem Lied treffend zum Ausdruck.
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Obwohl ursprünglich deutsch, wird es heute in Deutschland
kaum noch gesungen. In der weltweiten Kirche ist es jedoch
nach wie vor sehr bekannt und liegt in vielen Sprachen vor,
neben Englisch unter anderen in Indonesisch, Xhosa
(Südafrika) und Twi (Ghana):
1.
2.
3.
30
Elmhurst Hymnal and orders of worship for the Sunday school, young people's
meetings and church services. Words Copyright 1908 by Eden Pub. House
31
IMPRESSUM
Gottesdienstliche Materialien anlässlich des 200. Jubiläums
der Basler Mission
V.i.S.d.P.:
Pfr. Jürgen Reichel, Evangelische Mission in Solidarität e.V.
(EMS), Vogelsangstr. 62, D-70197 Deutschland. Tel.: +49 (0)711
63678-0; Fax: +49 (0)711 63678-45; [email protected];
www.ems-online.org
Redaktion:
Riley Edwards-Raudonat, Tiny Irawani, Johannes Stahl
Autoren:
Roswitha Bernius-Grimm, Riley Edwards-Raudonat, Tiny
Irawani, Emmanuel Mote, Jürgen Quack, Johannes Stahl, Royce
Victor
Alle Bibelzitate sind der revidierten Fassung der Lutherbibel
von 1984 entnommen.
Die Biografien von Catharine Mulgrave, Johannes Zimmermann
und Mina Bernius geb. Gogel sind in gekürzter Fassung
folgender Quelle entnommen: “Worte sind schön, aber Hühner
legen Eier: Menschenbilder in der Mission” (Erlangen, 2014).
ISBN9783872145444
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