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Ich will keine Blaubeertorte, ich will nur raus
eine Mutterliebe in Briefen
Inszeniert nach dem gleichnamigen Buch von Gabriel Heim
1938 – 1942:
Zweihundert Briefe aus Berlin.
"Was weißt Du denn in Deinem Dorado von meinen Schmerzen", schreibt in Berlin
die Jüdin Marie Winter 1941 an ihre Tochter Ilse nach Basel. In mehr als 170
Briefen gibt sie Zeugnis von ihrem Leben und ihrer Verzweiflung. Die Tochter soll
sie retten, aber Ilse hat sich von der Mutter gelöst. Doch 1941 drängt auch sie zur
Flucht. Am 6. Mai 1942 steht Marie Winter mit vier Gefährtinnen an der Grenze zur
Schweiz. Die jahrelange Korrespondenz zwischen Mutter und Tochter, aber auch
das, was an der Grenze passiert ist, hat Gabriel Heim in 2 Schuhkartons seiner
verstorbenen Mutter Ilse gefunden. Aus der Korrespondenz, über die die Mutter
nie gesprochen hat, gestaltete er ein Dokument der Zeitgeschichte.
Veronika Nowag- Jones und Yael Schüler entwickeln aus diesen Briefen die
komplexe Beziehung zwischen Mutter und Tochter.
Die Mutter, gefangen im Kellerraum Ihres Hauses in Berlin - ein Zuhause das sie nicht
verlassen und nicht loslassen will, die Tochter in der Schweizer Ferne, in der sie sich,
von Politik unabhängig, ihre persönliche Freiheit vom Übergriff der Mutter bewahren
wollte - nun gefangen in einem Käfig aus Worten, den Briefen ihrer Mutter, die ihr
Gewissen erdrücken. Was hat sie alles unterlassen zu tun und warum? Oder hätte sie
doch gar nichts tun können?
Angesichts der politischen Situation und dem Ausgang der Geschichte, wie wir ihn
heute kennen, sind wir schnell fertig mit unserem Urteil. Doch was, wenn noch ein
komplexer persönlicher Konflikt hinzukommt, der einem den Umgang mit der eigenen
Mutter unmöglich macht?
Eine gemeinsame Veranstaltung der Deutsch- Israelische Gesellschaft, der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der I.B.C.
Mit: Yael Schüler und Veronika Nowag-Jones
Regie: Alexander H. Schulz
Requisite: Sandra Markgraf
Veronika Nowag-Jones studierte an der
Theaterhochschule "Hans Otto" in Leipzig. Dann
Engagement in Weimar am "Nationaltheater". 1974
Flucht in dem Kofferraum eines roten Mercedes in den
Westen. Sie wurde Mitglied der George-Tabori-Gruppe
„Theaterlabor“ am Stadttheater Bremen. 1980, auf den
Spuren Taboris, Engagement am "New York Street
Theatre Caravan". Sie entwickelte ihr erstes Stück über
"Homeless Women", aufgeführt beim Theaterfestival
Wien. Dann drei Jahre fest Engagement im "Theatre
Centre Philadelphia" als "assistent director." Sie führte
Regie in Groningen/Holland, in Caracas/Venezuela, in
Atlanta und Knoxville/USA inszenierte sie George
Taboris „Mutters Courage“ und „Die Brecht-Akte“. Sie
unterrichtet in Berlin am ISSF "acting for the camera".
Als Schauspielerin ist sie in einigen Filmen präsent, in
diesem August in einer Serie in den USA und am Theater unterm Dach Berlin in
„Golden Girls GmbH Aufstand im Altenheim“.
Yael Schüler, 1983 in Filderstadt geboren, lebt in
Basel. Sie studierte theatrale Kreation an der Ecole
internationale de Théâtre Jacques Lecoq in Paris und
Schauspiel in Berlin am Europäischen Theaterinstitut
und im Camera Actor`s Studio am ISFF. Sie spielte in
diversen Theaterproduktionen u.a. am Theater unterm
Dach als Mariedl in „Die Präsidentinnen“von Werner
Schwab, Regie Wenke Hardt; am Neuen Theater am
Bahnhof Arlesheim(CH) als Rebecca in „Asche zu
Asche“ von Harold Pinter, Regie Hannan Ishay; am
Acco Theatre Center, Israel als Tilly Grosser in
„Frankl“, Regie Shimon Levy. Daneben realisiert sie
seit 2010 eigene Theater-Projekte, mit denen sie in
Deutschland, Israel, der Schweiz und in Polen auftritt,
z.B. mit der Else Lasker-Schüler Performance
„Schüler&Schüler“ inszeniert von Veronika NowagJones.
Alexander H. Schulz studierte Architektur an der
Universität der Künste in Berlin.
Er arbeitet seit 1997 für Film, Theater und
Ausstellungen als Gestalter, Bühnen- und
Kostümbildner und Szenograf.
Seine Theaterarbeiten führten ihn bisher ans Berliner
Ensemble, Staatstheater Darmstadt, Theater Bonn, an
dien Oper Bielefeld, ans Schlosstheater Celle,
Bayreuther Festspiele oder ans Theater an der Ruhr.
Für diverse Agenturen oder Künstler entwirft er
ebenfalls Ausstattungen für Events oder
Ausstellungen.
Als Regieteam arbeitet er regelmässig mit Wenke
Hardt zusammen, unter anderem in Berlin und
Nürnberg.