Programmheft - Berlin Bühnen

Musiktheater von Bruno Maderna
Musiktheater von Bruna Maderna
Musikalische Leitung
Regie
Bühne und Kostüme
Errico Fresis
Ingo Kerkhof
Maria Frastanli und Sanghwa Park
Mit Amelie Baier, Semjon Bulinsky, Hyelim Jo, Matwej Korshun und Mengqi Zhang
Solistinnen und Solisten des Symphonieorchesters der UdK Berlin und
des Neuen Konzertorchesters Berlin Karoline Göhler (Flöte), Bärbel Bühler
(Oboe), Seung Hoo Lee (Klarinette), Hyun Sang Yoon (Klarinette und BassKlarinette), Alexander Hase (Fagott), Ivan Mikhaylov (Horn), Mai Takeda
(Trompete), Ferdinand Hendrich (Posaune), Sven Erichsen (Tuba), Antonia Sachse
(Schlagzeug), Jean-Christophe Charron (Klavier und Celesta), Anna Barbara
Kastelewicz (1. Violine), Alicja Maria Kasprzyk (2. Violine), Stefano Macor (Viola),
Dmitry Sokolov (Violoncello) und Guy Tuneh (Kontrabass)
Regieassistenz Sibylle Gogg Maske Manou Jacob Gesamttechnische
Betreuung Malwine Kurella Ton Tristan Kühn, Jonathan Richter Künstlerisches
Betriebsbüro Patrick Reu (Disponent) Bühne Harald Dreher (Leitung), Britta
Lohmeyer, Eckehard Dybowsky, Fabian Knabe, Philipp Maier Beleuchtung Detlef
Graf (Leitung), Anja Bührer, Michael Karsch Werkstätten Oliver Brendel
(Leitung), Frank Prüffert (Tischlerei), Dennis Pelz (Schlosserei) Gewandmeisterei
Felicitas Sandor (Leitung), Sue Viebahn, Stephan Grollmitz, Kerstin Berner
Aufführungsmaterial Éditions Salabert
Aufführungsdauer ca. 80 Minuten, keine Pause
6. Februar (19.30 Uhr) und 7. Februar 2016 (17 Uhr)
UNI.T - Theater der Universität der Künste Berlin
„Es wäre schwierig, ein Bild zu finden, das unserer Realität so nahe kommt, wie
dieses, was uns Petronius bei der Beschreibung der römischen Dekadenz liefert“
sagte Bruno Maderna 1973 bei einem Interview mit dem Niederländischen
Rundfunk. Im gleichen Interview lässt Maderna gleichzeitig wissen, dass die
Kompositionsart seines Satyricon nicht für andere Stücke gültig ist, sondern nur für
dieses eine, „weil es besonders gut zu Petronius passt“. Eine Schlussfolgerung
könnte sein, dass - neben dem Inhalt der literarischen Vorlage - dessen
Erzähltechnik und Dramaturgie eine wichtige Rolle für ihn gespielt hat. Auch bei
Maderna begegnen wir Unvollständigkeit, Fragmentierung, stilistischer
Hybridisierung, Zitaten, Monumentalität und Erzählung in der Erzählung.
Gewiss ist die Beziehung Madernas zu Petronius bzw. seinen formalen Techniken,
die allerdings nicht ganz unfreiwillig sind, da sein Text nur fragmentarisch
überliefert ist, kein Alleinstellungsmerkmal für die Entstehungszeit der
Komposition Madernas. Bereits 1962 formulierte Umberto Eco („Das offene
Kunstwerk“) wichtige Aspekte der (damaligen) zeitgenössischen Kunst. Das
Unabgeschlossene, Fragmentarisierte, ebenso die Einbeziehung des Publikums als
Mitgestalter, wie auch des Interpreten als Mitschöpfers ist ein poetisches Merkmal
des „offenen Kunstwerkes“. Das Kunstwerk sei nicht nur offen für
unterschiedliche, ja divergierende Interpretationen, sondern auch erst mit dem
Prozess der Interpretation vollendet. Gleichzeitig greift Eco restriktiv gegenüber
Willkür und Beliebigkeit ein. Durch die Offenheit des Kunstwerkes wird keinesfalls
dessen Form aufgegeben. Die Struktur bleibt vielschichtig und ermöglicht
verschiedene und divergente Interpretationen, wobei letztere als Beschreibung von
Rezeptionsprozessen zu verstehen ist.
Errico Fresis
Impressum
Universität der Künste Berlin, Herausgeber: Der Präsident
Fakultät Darstellende Kunst, Dekan: Prof. Errico Fresis
Künstlerisches Betriebsbüro, Fasanenstr. 1 B, 10623 Berlin
Redaktion: Patrick Reu, Fotos: Thomas Jäger
Redaktionsschluss: 2. Februar 2016
UNI.T - Theater der UdK Berlin
Fasanenstr. 1 B . Berlin-Charlottenburg
www.udk-berlin.de/unit
www.facebook.com/unit.udk