Basketball: Verletzungen/Fehlbelastungen/Prävention

Basketball: Verletzungen/Fehlbelastungen/Prävention
Grundlage
Basketball wurde ursprünglich von James Naismith 1891 mit dem Auftrag entwickelt eine hallentaugliche Sportart zu
entwickeln die ein möglichst geringes Verletzungsrisiko birgt. Seit dem Boom in den 90er Jahren hat sich der
Basketball mit weltweit 450 Millionen Spielern zur zweitpopulärsten Sportart der Welt entwickelt. Basketball ist immer
schneller, athletischer und auch körperbetonter geworden. Die Grundidee des körperlosen Spieles ist zwar noch
erhalten, aber es treten immer häufiger Verletzungen auf. Zusätzlich werden hohe Anforderungen an Ausdauer,
Beweglichkeit, koordinative Fähigkeiten, Kraft und Schnelligkeit gestellt.
Jede Sportart bietet spezifische Verletzungen oder Verletzungsmuster. Aus Sportmedizinischer Sicht treten beim
Basketball gehäuft folgende Verletzungen auf:
- akute Verletzungen im Bereich der Finger/Hände und Sprunggelenke
- Muskelverletzungen (Muskelverhärtung, Muskelzerrung, Muskelfaserriss, Muskelbündelriss und
sehniger/knöcherner Ausriss)
Nachfolgend eine Auflistung in alphabetischer Reihenfolge:
- Achillessehnenreizungen die sich ohne Behandlung häufig chronifizieren, also zu einem Dauerschmerz
führen.
- Verdrehunfall (Distorsionstrauma) des oberen und unteren Sprunggelenkes mit Beteiligung des KapselBand-Sehnenapparates
- Gelenksverrenkung (Luxation) der Fingergelenke und Brüche (Frakturen)
- Muskelverletzungen bis hin zu Bandrupturen (insbesondere Kreuzbandverletzungen) der unteren Extremität
- Stauchungstrauma oder extreme Bewegung (Hyperextension) der Finger durch direkten Anprall des Balles
oder Gegners (erhöhte Gefahr beim Schulsport im Vergleich zum Leistungssport)
Entscheidende Punkte in der Vorbeugung/Prävention von basketballspezifischen Problemen sind:
Auf Grund der im Schulsport gehäuft auftretenden Finger/Hand Verletzungen haben Studien gezeigt, dass ein
sicheres Erlernen der Grundtechniken signifikant zur Verringerung dieser Verletzungen beiträgt. Ziel muss es sein im
Wettkampf diese Techniken schnell und sicher abrufen zu können. Handverletzungen im Basketball sind keine
Bagatellverletzungen und gehören zum Ausschluß schwerer Verletzungen medizinisch abgeklärt.
Bei bereits aufgetretenen Verletzungen ist ein vollständiges Ausheilen zur Vermeidung von Folgeschäden imminent
wichtig, da insbesondere die Hand für den täglichen Gebrauch benötigt wird. Vorsorgliches Tapen der Finger oder
Sprunggelenke kann ebenfalls zur Vermeidung von wiederholten Verletzungen eingesetzt werden.
Um optimale äußere Voraussetzungen zu schaffen können die Korbanlagen mit Polstern und abklappbaren Ringen
(zur Vermeidung des hängen-bleibens) ausgestattet werden. Ebenfalls sollte auf ausreichend Platz (Werbebanden,
Zuschauerplätze, etc.) um das Spielfeld herum geachtet werden.
Quellen: GOTS – Basketball aus sportmedizinischer Sicht – Dr. C. Lukas; K. Knobloch et al. Sportverl. Sportschad
2005