Ungewöhnliche Seherlebnisse - Richard-Wagner

22.02.2016
Ungewöhnliche Seherlebnisse
Besuch in der Fotokunst-Sammlung der DZ-Bank
Natürlich sind in der Fotokunst-Sammlung der DZ-Bank Barbara Klemms berühmte
Politikerfotos zu sehen und ihre berührenden Bilder vom Alleinsein des Besuchers im
Berliner Holocaust-Denkmal. Sie korrespondieren dort mit Fotokunst, die neben einer
leistungsfähigen Kamera, einem sicheren Blick, dem Gespür für den richtigen Moment
und den neuen digitalen Möglichkeiten erstaunliches zusätzliches „Handwerkszeug“
einsetzt. Mitglieder des RWV Frankfurt verschafften sich am 18. Februar im „Kronenhochhaus“ einen Eindruck davon.
Hier einige wenige Beispiele aus der Sammlung, die mittlerweile über 7000 Objekte von
mehr als 800 Fotokünstlern umfasst.
In der Lounge der Konferenzebene im 38. Stock empfangen den Besucher an den Wänden
große farbige Quadrate von Robert Barry, die zunächst unspektakulär wirken. Betrachtet
man sie länger, entdeckt man nach und nach die Konturen von Gesichtern (Mitarbeiter der
Bank), die durch eine dünne Schicht violetter, roter, grauer oder grüner Acrylfarbe hindurchscheinen.
Ein großes Foto von Jorma Puranen könnte als Landschaft in Gewitterstimmung interpretiert
werden; die Geschichte ist eine andere. Puranen hat eine große Holzplatte schwarz lackiert.“
erklärt Kunsthistoriker Daniel Schierke. „Das Foto zeigt, wie sich Himmel und Wolken auf der
glänzenden Oberfläche spiegeln.“ Wer das weiß, entdeckt unschwer auch die Maserung des
Holzes auf dem Bild.
Fotos von gewaltigen Meereswellen hat Robert Longo mit Kohlestift bearbeitet und erneut
abgelichtet. So wirken sie wie eine Verbindung von Wasser und Feuer. Im großen Konferenzsaal zeigt ein zwei mal zwei Meter großes Diptychon von Andreas Gefeller ein rätselhaftes Gitternetz: es entpuppt sich als Blick auf das Holocaust-Denkmal, Stele für Stele einzeln
von einem Gerüst aus von oben fotografiert, an einem Wintertag, an dem die Fußspuren im
Schnee rund um die Stelen ihr ganz eigenes Muster hinterließen.
Wer nicht dabei sein konnte, kann wechselnde Ausstellungen im Art Foyer der DZ-Bank besuchen. Nicht so leicht zugänglich ist die 50. Etage direkt unter der Krone, die für die Teilnehmer unserer Führung geöffnet wurde. Aus 200 Metern Höhe bot sich an diesem klaren
Winterabend ein atemberaubender Blick auf das farbig glitzernde Frankfurt.
Autorin: Hannelore Schmid
Vorsitzender: Dirk Jenders
Kinkelstr. 11 60385 Frankfurt am Main
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Der Richard-Wagner-Verband Frankfurt am Main e.V. ist Mitglied im Richard-Wagner-Verband International e.V.