Schlank, rank und krank: Der Einfluss der Medien auf

PRESSEINFORMATION
Schlank, rank und krank: Der Einfluss der Medien auf unser Essverhalten
Der Druck medial verbreiteter Schönheitsideale und eine Möglichkeit, diesem zu entgehen
Hamburg, im Juni 2015. Auf dem Weg zur Arbeit lächeln uns superschlanke Frauen von
Plakatwänden an, die genüsslich in reichlich belegte Sandwiches beißen. In der Mittagspause
erspähen wir einen Bus, den Size-Zero-Models zieren – werbend für die neue Skinny-Jeans eines
angesagten Modelabels. Nach Feierabend entspannen wir vor dem Fernseher und entdecken
beim Zappen eine Castingshow, in der schlanken Mädchen verdeutlicht wird, für schöne Fotos
und begehrte Modeljobs noch dünner werden zu müssen. Ein anderer Sender strahlt eine
Abnehm-Show aus, bei der Teilnehmer nach geringem Diäterfolg öffentlich als Loser
angeprangert werden. Wer dann via Smartphone, Tablet & Co. in sozialen Netzwerken wie
Facebook, Instagram oder Tumblr surft, findet Bilder mit den Hashtags #thighgap oder
#bikinibridge. Dahinter verstecken sich Fotos, die eine beachtliche Lücke zwischen den
Oberschenkeln zeigen oder Beckenknochen, die übermäßig weit hervorstehen. Überall lauert ein
nahezu unerreichbares Schönheitsideal, das durch Medien stark geprägt ist und für
essstörungsgefährdete Personen eine wahre Bedrohung darstellt. Therapeutin und BestsellerAutorin Maria Sanchez hat in ihren Seminaren zahlreiche Frauen kennengelernt, die unter
anderem vom medialen Druck in eine Essstörung getrieben wurden.
„Unser gesellschaftliches Schönheitsideal bewirkt, dass sich viele Frauen nicht attraktiv genug fühlen.
Die Dauerpräsenz der ‚Diätindustrie‘ mit versteckten Botschaften wie ‚Wenn du schlank bist, wirst du
mehr geliebt‘ sorgt dafür, dass Frauen diesem Ideal nacheifern“, beschreibt Sanchez die Problematik.
Der Weg zur Traumfigur ist dabei oft steinig – schließlich ist er gepflastert mit unrealistischen
Vorstellungen und falschen Versprechungen der Werbe- und Medienwelt. Betroffene realisieren oft
schnell, dass Diäterfolge nur von kurzer Dauer sind und verzweifeln an ihren immer wiederkehrenden
Gewichtsproblemen. Diese Verzweiflung zieht erneute Diätversuche nach sich und es entsteht ein
Teufelskreis, der oft in einer Essstörung endet.
Der Kampf mit sich selbst
Für viele Menschen ist es unerlässlich, sich beispielsweise nach einem anstrengenden Tag mit süßen
Naschereien oder herzhaften Knabbereien zu belohnen. Dabei handelt es sich um emotionales Essen,
mit dem Betroffene negative Gefühle oder nicht gelebte Sehnsüchte kompensieren. „Trifft dieses
Verhalten auf die Verheißungen der Werbung, ziehen Betroffene in einen permanenten Kampf mit
sich selbst“, so Maria Sanchez.
Die meisten Menschen kennen keine Alternative zu kraftraubenden, reglementierenden Maßnahmen.
Die Medien fördern dieses Denkmuster, indem sie zahlreiche Blitzdiäten, Bikini-Notfallpläne und
Power-Sportprogramme anpreisen. Da Betroffenen die emotionalen Gründe ihres Essverhaltens nicht
bewusst sind, sind sie davon überzeugt, dass Disziplin der einzige Weg zum Ziel sei. „Diese
Herangehensweise ist jedoch lediglich kräftezehrend und nicht zielführend“, weiß Sanchez auch aus
eigener Erfahrung.
Ein respektvoller und freundlicher Umgang mit dem eigenen Ich
In ihren Seminaren „Sehnsucht und Hunger“ geht Maria Sanchez mit Betroffenen einen anderen,
langfristigen Weg: Seminarteilnehmer lernen, sich von innen wahrzunehmen, statt sich von außen mit
verurteilenden, kritischen Augen zu sehen. Ziel ist es, sich von gesellschaftlich vorgegebenen und
durch die Medien propagierten Idealbildern zu lösen. Es geht darum, sich wieder mit Respekt und
Freundlichkeit zu begegnen. „Diese Empathie sich selbst gegenüber ist die Voraussetzung für ein
glückliches Leben mit und im eigenen Körper“, ist Sanchez überzeugt. Wenn Betroffene in einen
näheren Kontakt mit dem eigenen Ich treten und erfahren, wofür sie das emotionale Essen in ihrem
Leben nutzen, lernen sie sich selbst zu akzeptieren und zu schätzen – so finden sie langfristig ihr
Wohlfühlgewicht. Sie erlangen Selbstbewusstsein, um auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, statt
gesellschaftlich und medial geprägten Schönheitsidealen nachzueifern.