Traumhafter Start der Jubiläums-Tournee: Egerländer „grooven“ das Rhein-Main-Theater Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten feiern begeisternde Premiere in Niedernhausen / Perfekte Blasmusik für Generationen Ernst Hutter und seine Egerländer Musikanten haben ihre Jubiläumstournee mit einem grandiosen Auftaktkonzert in Niedernhausen gestartet: Melodien aus 60 Jahren spannten den Bogen von den Anfängen des legendären Blasorchesters 1956 bis ins Jahr 2016, in dem die Musiker gleich vier Gründe zu feiern haben. Die aktuelle Besetzung der „Egerländer“ ist alles andere als nur ein „Aufwasch“ des Orchesters, das Ernst Mosch zu Weltruhm führte. Fast die Hälfte der Musikanten spielte schon unter Mosch und blieb der Formation auch unter Ernst Hutter treu. Der wiederum verstand es, junge Musiker und damit die dritte Generation zu integrieren. „90-60-30-15“, diese Zahlen überschreiben die Jubiläumstour: Ernst Mosch wäre am 7. November 2016 90 Jahre alt geworden. Vor 60 Jahren hob er die Egerländer Musikanten aus der Taufe. Vor 30 Jahren kam Ernst Hutter als Tenorhornist ins Orchester - das er seit 15 Jahren leitet. Man spürt die Begeisterung, die Harmonie, die die Musiker zum Teil seit Jahrzehnten zusammenschweißt. Zugleich integriert Hutter aber auch immer wieder neue Musiker. Und auch beim Publikum liegt Blasmusik nach wie vor hoch im Kurs, findet auch unter jüngeren Menschen immer mehr Fans – vor allem bei denen, die selbst in einer Kapelle oder einem Orchester musizieren. Im Rhein-Main-Theater Niedernhausen hatten sich die Musiker zwei Tage lang auf die Tour vorbereitet. Alle Musiker kannten natürlich schon die Stücke, in den letzten Proben gab es den „Feinschliff“. „Die Bedingungen hier sind besonders gut“, verrät Ernst Hutter: Das direkt angeschlossene Hotel ermöglicht kurze Wege, und neben den Musikern können sich auch Licht- und Tontechniker ausgiebiger als üblich vorbereiten. Ermöglicht wurde das vom Veranstalter Depro Concert, der viele der Egerländer-Konzerte organisiert. Trotz der guten Vorbereitung bleibt die Spannung bis zum Premierenkonzert vor 900 Zuschauern: Wie kommt das Programm an? Klappt alles? Klar, es klappt. Vor allem die Mischung aus Klassikern und neueren Kompositionen erweist sich als gelungen – wenngleich viele Besucher den ein oder anderen Titel vermissen. Doch um all die Klassiker zu spielen, müsste das Konzert mehrere Tage und nicht „nur“ zweieinhalb Stunden dauern. Mit dem Marsch „Start frei“ starteten die Musiker schwungvoll ins Konzert – um dann die beiden Titel zu spielen, die vor 60 Jahren erstmals veröffentlicht wurden: Die „Fuchsgraben“- Polka und der Walzer „Rauschende Birken“, natürlich mit dem unverwechselbaren Gesang von Katharina Praher und Nick Loris. Auch der folgende Block bot einen spannenden Querschnitt mit der Wachtel-Polka, dem Walzer „Julia“, der Wastl-Polka und der Polka „Mädel ruck her zu mir“ – ebenfalls alles Titel aus der Zeit des 1999 verstorbenen Ernst Mosch. Nicht nur im Zusammenspiel sind die „Egerländer“ stark: Sie zeigten auch solistisch ihr Können, etwa bei der „Tenorhorn-Rapsodie“, bei der Ernst Hutter selbst die Solo-Stimme spielte. Beim „Egerländer Trompetentraum“ brillierten Martin Hutter und Jörg Brohm bis in die höchsten Lagen, und die „Egerländer Spielereien“ wiederum brachten alle Register zum Glänzen. Das letztes Stück vor der wohlverdienten Pause konnte im Publikum fast jeder mitsingen: „Auf der Vogelwiese“ ist ein weiterer Ernst-Mosch-Klassiker. An den unvergessenen Kapellmeister erinnerte auch das Medley, mit dem die Egerländer Musikanten den zweiten Part starteten: Das Potpourri bestand aus den Stücken „Egerländer Jubiläumsmarsch“, „Der Weg zurück“, „Lieblingspolka“, „Wir sind ja Bekannte“, Böhmischer Wind“ und „Egerländer Musikantenmarsch“. Während des gesamten Konzerts wurden immer wieder alte Bilder auf die Leinwand im Bühnenhintergrund gestrahlt: Zu sehen waren neben Ernst Mosch einige seiner Weggefährten, wie Sängerin Barbara Rosen, Schlagzeuger Ferry Tagscherer oder Franz Bummerl, mit dem er schon beim Südfunk-Tanzorchester gemeinsam musiziert hatte. Moderator Edi Graf führte gewohnt unterhaltsam durchs Programm und erinnerte ebenso an die Geschichte der Egerländer Musikanten. Für vielfaches Schmunzeln sorgten die Geschichten einiger langjähriger Musiker, die schon unter Ernst Mosch gespielt hatten und von ihrer Erinnerung an die Berufung in dieses legendäre Orchester berichteten. Dass das Orchester noch heute über hervorragende Komponisten und Arrangeure verfügt, bewiesen die „Eddi Polka“ von Posaunist Edgar Wehrle von der aktuellen Jubiläums-CD, die Polka „Mein schönes Egerland“ von Ernst Hutter und der „Graf Mercy Marsch“, geschrieben von Sänger Nick Loris. Die Serie ergänzte der Walzer „Hörst du das Rauschen der Wälder“ von Franz Bummerl – der Brückenschlag zwischen Klassikern und neuen Stücken gelang hervorragend. Moderator Edi Graf verwies auf den „Groove“, über den die Musiker verfolgen – kein Begriff, den man unbedigt mit böhmischen Klängen verbindet, doch es passte. Die „Kesselflicker-Polka“, „Böhmisches Gold“, „Peffer und Salz“ und „Wir sind Kinder von der Eger“ sind weitere Klassiker. Mit dem „Astronautenmarsch“ stellten die Musiker nochmals ihre Klasse unter Beweis. Mit „Bis bald auf Wiedersehen“ endete das reguläre Programm. Doch die „Egerländer“ ließen sich nicht lange bitten und spielten natürlich noch Zugaben – und hatten auch dabei noch sichtlich Spaß. Ernst Hutter zeigte sich nach dem Konzert zufrieden mit dem Tourstart. Bis Dezember folgen noch mehr als 60 Konzerte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Frankreich und den Niederlanden. Weitere Informationen und Tourdaten unter www.die-egerlaender.de.
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