Unser „Aufbruch“ ist in Vilshofen Vilshofen, auch eine „Dreiflüssestadt", liegt malerisch an der Mündung von Vils und Wolfach in die Donau. Der historische Stadtplatz mit den Wahrzeichen der Stadt: die Stadtpfarrkirche St. Johannes, der Stadtturm sowie die kleinen schön restaurierten Gassen, welche die Altstadt mit der Donau verbinden und die schönen Denkmäler, voran die Maria-Hilf-Kirche, ein spätbarocker Bau in Form eines griechischen Kreuzes, zeigen deutlich die 1200-jährige Geschichte. Im Stadtturm residierte der Türmermeister mit seinen Gesellen. Seine Hauptaufgabe war die Feuerbeobachtung und das An- und Abblasen der Schiffe. Die Schiffsleute mussten in Vilshofen an Land gehen und im Mauthaus für ihre Waren Zoll bezahlen. Vilshofen war ja bis 1803 bayerische Grenzstadt zum Hochstift Passau. Mit einem kurzen Gebet zum Aufbruch machen wir uns nun auf den Weg: Gebet zum Aufbruch Du Gott des Aufbruchs, segne uns, wenn wir dein Rufen vernehmen, wenn Deine Stimme lockt, wenn Dein Geist uns bewegt zum Aufbrechen und Weitergehen. Du Gott des Aufbruchs, begleite und behüte uns, wenn wir uns von Gewohnheiten verabschieden, wenn wir festgetretene Wege verlassen, wenn wir dankbar zurückschauen und doch neue Wege wagen. weiter im Buch … Verfasser unbekannt Wir pilgern über Rathsmannsdorf mit seinen zwei „St. Ulrich-Kirchen“, In Richtung Socking, durch das Gemeindegebiet „Aicha vorm Wald“ Richtung Fickenhofmühle, Ecking, Wollmering nach Eging am See. Der „Garten der Sinne“ liegt zwar nicht direkt am Pilgerweg, aber der kleine Umweg lohnt sich! In diesem neu angelegten Park zwischen SonnenTherme und Eginger See gibt es viel zu entdecken. Beeindruckt von dieser Anlage … Nehmen wir uns, nimm Dir ein paar Minuten Zeit und denke darüber nach, was an Deinem Leben gut ist. Jedes Mal, wenn Du auf eine der folgenden Fragen mit Ja antwortest, solltest Du kurz innehalten. Danke dann dem Göttlichen still oder mit Worten ! Denke zuerst an Deinen Körper. Vergiss einmal alle Wehwehchen und konzentriere Dich auf folgende Fragen: Kannst Du sehen ? Kannst Du hören ? Kannst Du gehen ? Bist Du im Großen und Ganzen gesund und wohlgenährt ? Danke dafür ! Nun ruf Dir die Menschen in Deinem Leben ins Gedächtnis. Denke zuerst an Deine Kindheit. Hast Du Erinnerungen an die Liebe Deiner Eltern, Großeltern, Lehrer oder Schulfreunde ? Bedanke Dich dafür ! weiter im Buch … von Daniel Ranzinger das erste Mal gehört Weiter führt der Weg über Nammering Das Nammeringer Lied Urgestein wird hier gebrochen überall tönt Hammerschlag. Das Echo dringt in weite Täler erzählt was Menschengeist vermag. Ein Schuss ertönt, es stürzen Felsen lawinenartig in das Tal … Kurz vor Fürstenstein, an einer Kreuzung müssen wir uns entscheiden: • pilgern wir über Tittling nach Perlesreut – geht es hier weiter, • oder machen wir uns auf den Weg über Fürsteneck, dann setzt meine Beschreibung auf Seite 35 (meines Buches) fort. nach Fürstenstein … Direkt an das Schloss grenzt die Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“. Sie wurde im Jahre 1629 nach dem Grundriss der Gnadenkapelle von Altötting errichtet . Sie beherbergt die älteste und originalgetreueste Nachbildung der Schwarzen Madonna von Altötting als Gnadenbild . Weiter geht nun unsere Pilgerwanderung Richtung Englburg über die Waldsiedlung „Dobl“. Hier erleben wir, dass der Glaube tatsächlich keine Grenzen kennt. Dieses Motto hat sich Peter Peschel zu Herzen genommen und auf originelle Weise umgesetzt. Er hat die erste „Kirche aller Religionen“ in Fürstenstein gebaut. Die Entstehung der Englburg: Max Peinkofer schreibt: „Wenn die Geschichte schweigt, redet die Sage. So weiß sie zu erzählen, wie unsere Burg, die dem Volk als Burg der Engel gilt, entstand: „Die himmlischen Geister wollten die Erde kennenlernen. Darum erbaten sie sich Urlaub, stiegen zur Erde nieder und durchwanderten sie. Sie kamen auch durch unser Waldgebirg, in dem es ihnen über alle Maßen gefiel. Im heutigen Dreiburgenland wählten sie sich das schönste Plätzchen aus, einen Felsengipfel eines hohen und freien Waldberges, der weit ins Land schaut. Hier erbauten sie sich eine feste Burg, in der sie fortan ein fröhliches Leben führten. Bis der Herr sie wieder heimrief ins himmlische Reich. Die Burg aber blieb stehen. Wackere Ritter zogen ein und benannten das von den Himmelsfrieden umwehte Bergschloss nach seinen Erbauern“. Beim Abstieg von der Englburg: Wir befinden uns hier an einer mittelalterlichen Richtstätte des Schlosses Englburg. Die alten Linden waren zugleich auch die Galgenbäume, ein Baumstumpf war Richtblock. Die enthaupteten oder gehängten Verbrecher sollen auch hier begraben sein. Die „Tausendjährige Linde“ bei Halbmeile. Am Waldessaum steht die Kapelle, umblüht von Linden im Geviert; doch einst hat die geweihte Stelle von wildem Waffenlärm geklirrt. Viel Hundert schlafen dort und träumen; doch zieht die Sommernacht herauf, dann brennen in den alten Bäumen der armen Seelen Lichter auf. Da ward im grünen Lindenschatten, Sie flattern durch den Wald und klagen, wo jetzt der Herr die Arme hält, und eh` der Morgen kommt herbei, gebreitet über Wald und Matten, durchbraust's den Wald wie Schwerterschlagen des Rechtes strenger Spruch gefällt. und wie ein harter Todesschrei! Der Wanderer sieht die weißen Flammen, er flieht zum Kreuze hin und spricht ein stilles "Vater unser ...Amen", da sinkt vom Baume Licht um Licht. Karl Mayerhofer Tittling: Auf den ersten Blick sehen wir: „Tittling ist steinreich“. Nicht nur der herrlich angelegte Marktplatz, auch die wuchtige Kirche St. Vitus ist mit heimischen Granit gebaut. Nicht versäumen möchte ich, Ihnen das Rathaus vorzustellen, es müsste eigentlich „Ratschloss“ heißen – weil es in einem Schloss untergebracht ist, dem „Grafenschlössl“. Wir verabschieden uns von Tittling und pilgern erstmal auf den Blümersberg, den wohl schönsten Aussichtspunkt im unteren Bayerischen Wald. Max Peinkofer, ein Ehrenbürger von Tittlling schrieb folgendes Gedicht: Am Blümersberg Kennst du Wandersmann des Blümersberges Pracht, die von reiner Höhe dir entgegenlacht. Wo der Wälder grünes Meer dich rings umsäumt und mein Herz von fernen Zeiten träumt. Berg reiht sich an Berg, so bunt und manigfalt. Und ein stilles Rauschen grüßt dich aus dem Wald. Stolze Schlösser ragen auf zum Himmelszelt. Blümersberg, wie lieb ich deine Welt … Weiter führt uns unser Weg über Hötzendorf, Hörmannsdorf, Loizersdorf, Kothingrub, Trautmannsdorf nach Preying. In der spätgotischen Kirche sind die Sitzfigur der Hl. Brigida aus dem Jahre 1490, sowie eine Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1520 besonders sehenswert. Wir wandern nun nach Osten, hinab ins Ilztal. Vor der Brücke über die Ilz schlage ich Ihnen einen kleinen Abstecher vor: Zur Burgruine Dießenstein. Durch Pandurenoberst Freiherr Franz von der Trenck und seinen Mannen wurde sie 1742 belagert, schließlich eingenommen und vollständig geschliffen. Teile der Burgkapelle, der Hochaltar welcher dem heiligen Achatius geweiht ist, sowie eine Schnitzfigur der Brigida von Kildare, wurden kurz vorher zur Verwahrung in die Pfarrkirche von Preying gebracht Unser Weg führt nun weiter nach Kirchberg, zur Kirche St. Nikolaus: In einer Urkunde aus der Zeit um 1110 tauscht der Passauer Bischof Ulrich seine Kirche in „Perlinsperge“, dem heutigen Kirchberg, gegen drei nicht näher genannte Kirchen. In dieser altehrwürdigen Kirche fühlen wir uns irgendwie geborgen, irgendwie spüren wir die Energie, die dieser sakrale Bau verströmt. Das sollte uns einen Augenblick innehalten lassen. Innehalten: Innehalten und abwenden vom Lärm des Alltags Innehalten und abwenden von der Hektik unseres Seins Innehalten und zuwenden zur Natur, zur Schöpfung Innehalten und zuwenden zur Umgebung, zu unserem Nächsten ... Einen Augenblick nur innehalten in der viel zu schnellen Welt. An Werte denken, die mal galten, statt an seelenloses Geld. Einen Augenblick nur innehalten und die Ruhe still genießen statt das Leben bloß verwalten vor dem Guten sich verschließen. Einen Augenblick nur innehalten und an and‘re Menschen denken die in Armut leben und im Kalten, sie mit Liebe reich beschenken. Einen Augenblick nur innehalten und Gott für seine Wunder danken. Die Hände schweigend einmal falten, im Gebete neue Kräfte tanken. Julia Hagenauer Wir pilgern nun weiter zu unserem Tagesziel, nach Perlesreut. Von weitem grüßt uns der wuchtige Turm der St. Andrea-Kirche. Die nächsten Seiten beschreiben nun den Alternativweg Fürstenstein, Neukirchen vorm Wald, Witzmannsberg, Fürsteneck nach Perlesreut Fürstenstein – Neukirchen vorm Wald Neukirchen vorm Wald wurde früher auch "Neukirchen an der Ilzleite" genannt. Die erste Ansiedlung im Gemeindebereich dürfte auf die Zeit um 600 bis 900 nach Chr. zurückgehen, Etwa 1 ½ km südlich von Neukirchen v. Wald steht „Maria Einsiedeln“, eine katholische Filialkirche von Neukirchen vorm Wald, bei der Geiermühle. Von Wiesen und Wald umgeben liegt ein weiteres barockes Kleinod der Pfarrei Neukirchen vorm Wald, die Wallfahrtskirche St. Koloman. Die „Bründl-Kapelle“ Weiter führt unser Weg nach Witzmannsberg. Kurz vorher erreichen wir die „Bründl-Kapelle“. Sie wurde im Jahre 1704 von Ignatius Freiherr von Traun, Besitzer der Hofmark Witzmannsberg, errichtet und der hl. Maria geweiht. Bald sind wir nun in Witzmannsberg. Erste Erwähnungen von „Wicemannesberg“ finden sich bereits in den Fuldaer Traditionen und anderen Urkunden aus dem 9. Jahrhundert In Fürsteneck: Schon von weitem gilt unser Blick dem wuchtigen Turm des Schlosses. Der Stierhüter Verworrene Wege Irrwege Pan Wasser und Wälder Die Verirrten Das große Rätsel Start Das andere Gesicht Hohe Zeit Unterwegs Gesicht einer Landschaft Wolfsteiner Ohe Der Josef-Fruth Künstlersteig Sollten Sie es einrichten können – oder wenn Sie evtl. in Fürsteneck übernachten - empfehle ich Ihnen die Begehung dieses Rundweges. Sportplatz Ein großer Dichter würde den heutigen Tag wie folgt zusammenfassen: Die ganze Natur ist eine Melodie, in der eine tiefe Harmonie verborgen ist. Die Natur schafft ewig neue Gestalten: was da ist - war noch nie, was war - kommt nicht wieder. Alles ist neu und doch immer das Alte. Johann Wolfgang von Goethe Perlesreut: Schon 1150 wird Perlesreut als selbstständige Pfarrei erwähnt und somit stellt der Markt eine der ältesten Siedlungen im Landkreis dar. Eine Markturkunde von 1354 erwähnt bereits die Marktrechte. Im Jahr 2005 fanden erstmals nach mehr als 230 Jahren wieder Passionsspiele in Perlesreut statt. Etwa 140 Laiendarsteller führen das Passionsspiel in einer mitreißenden Freilichtaufführung turnusgemäß auf. Wir verlassen Perlesreut in nördlicher Richtung und pilgern über Wamberg, Lichtenau, Eckertsreut nach Ringelai. Am Waldrand – nach Lichtenau - sehen wir am gegenüberliegenden Hügelrücken seltsame Häuser. Es ist ein keltisches Dorf. Was aber macht ein keltisches Dorf im Bayerischen Wald? Paul Freund, der seit vielen Jahren vorgeschichtliche und geschichtliche Scherben sammelt, kann es Ihnen erzählen. Wenn wir hier so stehen, den herrlichen Ausblick in Gottes wunderbare Natur genießen, kommt mir ein Angelsächsischer Flursegen aus dem 11. Jahrhundert in den Sinn, den ich irgendwo mal gelesen habe: Die Erde bitt ich und den Oberhimmel: Erce, Erce, Erce Erdenmutter! Es gönne der allwaltende ewige Herrscher, dass die Äcker grünen und gedeihen, voll werden und sich kräftigen. Er gönne Garben und des Roggens Wachstum und des weißen Weizens Wachstum und aller Erde Wachstum. weiter im Buch … Wir kommen nach Ringelai: Der Michaelihund: In dem Michaelikirchlein zu Ringelai hing eine alte, aus dem Jahre 1479 stammende Wetterglocke. In der Ringelaier Gegend lebte damals ein Hirte, ein Sonderling, der angeblich das Wetter vorhersagen und auch Unwetter machen konnte. Er war nicht nur ein Sonderling, er war auch ziemlich bösartig – am liebsten saß er auf Bäumen und beobachtete die Leute. Einmal sah er, wie Bittgänger aus Ringelai gerade von einer Prozession aus Perlesreut zurückkamen. Er wollte sie erschrecken und ließ ein schreckliches Gewitter über die Berge gegen die Dörfer des Schmalzdobels heranziehen. Weiter im Buch … Wir Pilger lassen diese altehrwürdige Kirche, aus Natursteinen erbaut, auf uns wirken und bitten um einen Pilgersegen: PILGERSEGEN Gott, wir bitten um Deinen Segen für die Erde, auf der wir leben. Segne uns den Weg, auf dem wir gehen, bis hin zu den Zielen, die wir erreichen können. Sei bei uns, auch wenn wir rasten, wenn wir nach Deinem Willen suchen, Deine Liebe empfangen und weitergeben. Segne unsere Hoffnung, die dann in uns ruht, unseren Blick, der uns Erkenntnisse zeigt und uns die Kraft gibt, Deinen Segen in die Welt zu tragen, Verfasser unbekannt Ringelai verlassen wir in Richtung Buchberger Leite und pilgern diese flußaufwärts. Nach ca. 1 km bachaufwärts bemerken wir plötzlich, das Wasser ist wesentlich weniger geworden. Die Erklärung ist, wir hätten fast einen Zufluss „verpasst“, einen Zufluss, der so richtig aus der Erde strömt – wie aus einem Tunnel. Und es ist auch ein Tunnel. Die Lösung dieses Rätsels ist folgende: Im Jahr 1895 machte ein Bergbaupionier, ein Bergrat aus dem sächsischen Zwickau, Urlaub im Bayerischen Wald. Weil Alfred Wiede, so hieß der Bergbauingenieur, als Nebenzweck Grubenholz für seine Bergwerksanlagen kaufen wollte, wanderte er viel in den weiten Wäldern und kam so auch in das Gebiet der Buchberger Leite. Hier reifte angesichts des tosenden Baches eine Idee, die ihn faszinierte und nicht wieder losließ: Er wollte dieses Wasser bändigen, seine Kraft ausnutzen und Strom erzeugen. Mit diesen Strom wollte er in Elektro-Hochöfen Carbid schmelzen, um so einen begehrten Stoff erzeugen, der zum Schweißen, zur Beleuchtung – auch seiner Bergwerksgruben – und als Ausgangsstoff für viele chemische Produkte dringend benötigt wurde. Kurz darauf überqueren wir die Wolfsteiner Ohe auf einer zwar schwankenden aber durchaus sicheren Hängebrücke. Wir kommen nun aber in Buchbergmühle beim Carbidwerk (seit neuestem auch Karbid- werk geschrieben) an. Carbid wird hier nicht mehr erzeugt, die ElektroHochöfen haben ausgedient. Lediglich das „zweite Standbein“ des Alfred Wiede, die Herstellung von künstlichen Edelsteinen, funktioniert noch. Die raffinierte Pionierleistung hat sich auf die Stromerzeugung reduziert. Wir überqueren die Brücke und sehen bereits die Informationstafel der Gemeinde Hohenau, meiner Heimatgemeinde. Und, weil es meine Heimat ist, möchte ich sie Ihnen gerne etwas näher vorstellen, Unsere Heimat ... liegt im Herzen des schönen Bayerischen Waldes, südlich des Lusens. Im Osten grenzt sie der Reschbach, im Süden die Wolfsteiner Ohe, im Westen das Sagwasser und im Südwesten der Geistliche Stein ein. Viele kleine Ortschaften haben sich – schon in alter Zeit – angesiedelt. Viele Geschichten und Legenden ranken sich um die Ent- stehung dieser Ortschaften, die Entstehung der zahlreichen Kapellen, Marterl und WegBuchberg kreuze unserer Heimat. Sie sind Zeuge der tiefgläubigen Zeit unserer Vorfahren. Diese, meine, unsere Heimat betreten wir durch einen Tunnel. Auf der anderen Seite glaubt man, in eine andere Welt versetzt worden zu sein. Urwaldliche Bäume und ausgewaschene Felsen grenzen den Bach mit seinen tosenden, kaskadenartigen Wasserfällen ein. Unser Motto des Teilstückes „Aufbruch - Durchbruch“ habe ich versucht, Ihnen mit ein paar Gedanken näherzubringen: Auf einem neuen Weg - zu einem alten Ziel Aus der Einsamkeit - zur Zweisamkeit Aus tiefem Zweifel – zu neuer Hoffnung Aus der Dunkelheit - zum Licht … zum Selbst, zum Leben … zum Mut, zur Demut … zum Licht, zur Freiheit … jetzt, nicht morgen Wir wandern nun dieses wildromantische Tal der Wolfsteiner Ohe entlang und kommen nach ca. 3 km an einen Steg, den „Dr. Ancot-Steg“. Diese Brücke über den Reschbach wurde einem verstorbenen Firmeninhaber des Werkes "Wiedes Karbidwerk" in Buchbergmühle gewidmet. Und, sie haben richtig gelesen, der Steg führt nicht über die Wolfsteiner Ohe, sondern über den Reschbach. Der Grund ist, dass wir vor 200m etwas vom Talgrund abgewichen sind, und nichts vom Zusammenfluss der Bäche „Saußbach“ und „Reschbach“, bei „der Scheer“, zur „Wolfsteiner Ohe“ mitbekommen haben. Hier sehen wir auch den Kanal, der das Wasser zum Durchbruch Richtung „Wiedes Karbidwerk“ schleust. Wir treffen nun nach 10 Minuten auf den Saußbach und folgen diesem in Richtung Freyung. Wir treffen als erstes auf den neu angelegten Auenpark mit seiner KneippAnlage. Es drängt sich förmlich der Wunsch auf, unseren müden Füßen etwas Gutes zu tun und sie im kühlen Brunnenwasser des Beckens abzukühlen. Im Jahr 2008 schrieb der jetzige 1. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, über seinen Heimatort Freyung: Ich bin verliebt in Freyung: … in die schönste Stadtansicht … in die schönste Landschaft … in die lebendige Gemeinschaft … in die Buchberger Leite Hätte er dieses erst 2011 geschrieben, würde er wahrscheinlich hinzugefügt haben: … in den schönen Auenpark. Nach einer kurzen Besinnung steigen wir auf zum neu angelegten Stadtplatz. … rund um die neu renovierte „Maria Himmelfahrts-Kirche“ Am 27. Juni 1872 wurde der gesamte Marktbereich zusammen mit der damaligen Kirche ein Raub der Flammen. Aus Schutt und Asche entstand die jetzige neugotische Kirche, welche am 24. Oktober 1877 vom Passauer Bischof Josef Franz Weckert als Maria HimmelfahrtsKirche eingeweiht wurde. Besonders sehenswert in Freyung sind neben dem Auenpark das Schramlhaus mit dem Heimatmuseum, die Weinfurtner Bergglashütte, das Schloss Wolfstein mit Museum und der „Weg der Besinnung“ mit der „St-Anna-Kirche “ in Kreuzberg. Nach gut 30 Minuten erreichen wir Kreuzberg (von Gereutsberg = gerodeter Berg). Das Dorf liegt auf einem 819 Meter hohen, unbewaldeten Gneis-Kegel etwa 3,5 km nördlich der Kreisstadt Freyung. Die Erhebung fällt nach allen Seiten gleichmäßig zu den Tälern des Reschbachs im Westen und des Saußbachs im Süden ab. Als erstes treffen wir auf die „Kreuzkapelle“, eine Station des „Weges der Besinnung“. Nach einer kurzen Besinnung pilgern wir weiter zur Kirche „Sankt Anna“, und weiter zur „Bründl-Kapelle“. Weiter führt uns unser Weg zum Zwischenziel in Richtung Mauth, nach Vierhäuser. Zur Entstehung von Vierhäuser ist folgendes niedergeschrieben: Für die Verlegung der Mautstelle 1698 von Kreuzberg nach Mauth wurden die Kreuzberger vom Passauer Fürstbischof Johann Philipp Graf von Lamberg mit einer Entschädigung bedacht. Neben dem Weiderecht in den Waldungen von Finsterau erhielten sie Raumörter bei der Flur der heutigen Ortschaft Vierhäuser mit der Auflage, dass sie binnen Jahresfrist dort den Wald zu roden und den Boden für vier landwirtschaftliche Anwesen urbar zu machen hätten. Daneben mussten sie auch die Behausungen erstellen. Demzufolge lautete die ursprüngliche Ortsbezeichnung "Vier-Creutzperger-Häuser". Bald erreichen wir Mauth: 1698: ein Mauthaus und vier neue Häuser entstehen als Siedlung „Großphillipssreuth bey der Mauth“ , dem heutigen Mauth 1778 / 1779: „St. Leopold auf der Mauth“, eine Freyunger Expositurkirche wird gebaut, gestiftet vom Freyunger Pfarrer Leopold Giesecke. Nun haben wir bald „das Ende des Bayerischen Waldes“ erreicht, Finsterau: Der Ort Finsterau wurde 1704 als letzte und nördlichste Siedlung von „Großphilippsreut“ (Mauth, Vierhäuser, Zwölfhäuser, Hohenröhren, Heinrichsbrunn, Finsterau) am Bergreichensteiner Ast des Goldenen Steiges von Fürstbischof Johann Philipp von Lamberg mit zehn Anwesen gegründet. Die ursprüngliche Ortsbezeichnung war „Halbwald“, weil die Siedlung auf dem halben Weg zwischen Kreuzberg und Bergreichenstein lag. Die Bezeichnung Finsterau erscheint erstmals Die Pfarrkirche Mater dolorosa Mitte des 18. Jahrhunderts. Auf dem Kirchensteig von Finsterau nach Fürstenhut: Eine Kirche konnten die Finsterauer damals noch nicht vorweisen, sie mussten den weiten Weg nach Mauth in Kauf nehmen. Als aber im Jahr 1864 im böhmischen Fürstenhut (Knižeci Plánĕ) eine Holzkirche gebaut wurde, gingen die Finsterauer nicht mehr nach Mauth in die St. Leopoldkirche zum Gottesdienst, sondern besuchten in der näher gelegenen Kirche in Fürstenhut die Messe. Tausend Meter über dem Meer, versteckt hinter den Wäldern und Bergen des Nationalparks, dicht an der böhmischen Grenze, hat die Vergangenheit ein Reservat gefunden: das Freilichtmuseum Finsterau. Aus dem ganzen Bayerischen Wald sind hierher Bauernhäuser, vollständige Höfe, eine Dorfschmiede und ein Straßenwirtshaus versammelt. Unter freiem Himmel entfaltet sich ein begehbares Stück vergangener Wirklichkeit. In Finsterau endet nun unser Weg, endet meine Beschreibung, enden die Geschichten am Weg. Zum Beispiel die Geschichte der Kapelle „Maria Einsiedeln“ (Mariä Geburt) Etwa 1 ½ km südlich von Neukirchen v. Wald steht „Maria Einsiedeln“, eine katholische Filialkirche von Neukirchen vorm Wald, bei der Geiermühle. Die 1641 von Stefan Geier nach dem Vorbild der alten, weltberühmten, Kapelle Maria Einsiedeln in der Schweiz erbaut wurde. Die Geburt der Maria, Tochter der hochbetagten Anna und des Joachim, die bis dahin kinderlos geblieben waren, wird durch einen Engel angekündigt. Sie vertrauten dem Wort des Herrn – sollten nicht auch wir darauf vertrauen ? Auf Dein Wort hin Auf Dein Wort hin, Herr, haben Menschen scheinbar Sinnloses gewagt, haben sie Anfänge gesetzt, die von vornherein zum Scheitern verurteilt schienen. Auf Dein Wort hin, Herr, ging Abraham fort in ein fremdes Land. Noch weiter ging er fort, als er aufbrach, um den einzigen Sohn zu opfern, und die Verheißung in Deine Hand zurücklegte. weiter im Buch ……. … oder erzählen von der „BründlKapelle“ bei Witzmannsberg Die Kapelle mit ihrem barocken ^^^^^^ Zwiebelturm schmiegt sich harmonisch an einen Hügel. Das Altarbild ist eine Kopie des Gnadenbildes von Santa Maria Maggiore in Rom. Wie viele dieser alten Zeichen der Frömmigkeit unserer Vorfahren weist auch die ^ Bründl-Kapelle eine Legende ihrer ^^^^ Entstehung vor: „Vor ungefähr 300 Jahren lebte in unserer Gegend ein reicher Graf. Seine einzige Tochter war zu Tode krank. Doktoren aus aller Herren Länder kamen und gingen. Die Gräfin faltete eines Abends die Hände über die fiebernde Kranke und betete: „Maria hilf!“ Sie betete so die ganze Nacht. Da meldete man im Schloss am frühen Morgen, dass auf der Danglwiese über Nacht zwei warme Quellen entsprungen seien … … oder vom Hexenmuseum im Hotel Gross, Ringelai … und von der letzten Hexenverbrennung im Bayerischen Wald. … oder die Geschichte vom „Roten Kreuz“ bei Eppenberg, … oder die Geschichte von der Franziskuskapelle und vom Frauensteg mit seinem Marterl in und bei Schönbrunn a.L. Dieser schöne Platz lädt förmlich zum Besinnen, zum Gespräch mit unserem Herrgott, ein: Herr, ich weiß, dass Du die Brücke bist, die Bach und Graben überspannt. Dass Du uns lenkst, dass Du uns führst, an Deiner guten Hand. Auch ich möcht‘ gerne Brücken bauen, wo tiefe Gräben sind zu sehen. Hinter Zäune möcht‘ ich schauen und über hohe Mauern gehen. … … oder die Geschichte vom Lebenskreis unserer Honigbiene, am Saulorner Bienenlehrpfad, Wald und Felder öd und leer, gäb es keine Bienen mehr. Schützt den Wald, gebt den Bienen Raum, soll’n blühen Wiese, Strauch und Baum. Albert Einstein sagte schon: "Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben: Keine keine keine keine Bienen mehr, Bestäubung mehr, Pflanzen mehr, Tiere mehr, keine Menschen mehr... … oder die Geschichten der Kapellen, Marterl und Wegkreuze auf den 6 „Hohenauer Kapellenwanderwegen“, Schönbrunn a. L. Holzhauerweg Taferlweg Brunnenweg Westweg Hohenau Ostweg Südweg Ich habe sie ausführlich in meinem Büchlein beschrieben! Zu beziehen ist dieser Pilgerführer zum Preis von 12,95 € bei: • Georg Brunnhölzl Saulorn 143, 94545 Hohenau eMail: [email protected] Bankverbindung: RB Hohenau, BLZ 74069752, Konto 51802 (versandkostenfrei im Inland) Es würde mich sehr freuen, wenn Sie diese Bestellmöglichkeit wahrnehmen würden! -----------------------------------------------------------• Morsak Verlag GmbH Wittelsbacherstr. 2, D-94481 Grafenau eMail: [email protected] • Im Buchhandel oder im Internet ISBN 978-3-86512-058-8
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