DRINNEN Do it yourself Do it yourself DRINNEN Frostschutz mit Köpfchen NACHGEFRAGT MARC RHEIA Spezialist Pflanzenschutz, Coop Bau + Hobby Ein Sommer zum Verlieben war es. Und schon steht der Herbst ins Haus und damit auch die Wintervorbereitung für den Garten. Hier die wichtigsten Tipps. HERR RHEIA, WELCHES SIND DIE HÄUFIGSTEN FEHLER, DIE HOBBYGÄRTNER BEI DER VORBEREITUNG IHRER PFLANZEN FÜR DEN WINTER MACHEN? Der grösste Fehler ist sicherlich der Einsatz von ungeeigneten Materialien. So wird zum Beispiel von luftundurchlässigen Plastikfolien die Luft innerhalb der Folie beim Sonnenschein erwärmt, die Pflanze verdunstet Wasser und treibt dadurch eventuell im Winter aus. Bei Frost kann dies zur Erfrierung der Pflanze führen. TEXT Robert Wildi EINKAUFSLISTE Pflanzenhaus Lugano Multiroller SunCity Small Palmenschutzhaus Alicante Windhager Thermo-Isolierfolie Winterschutzvlies Windhager Winter-Vlies 5 ×1,5m, beige Windhager Winter Deko-Vlies grün Winterschutzvlies 10 m2 beige 32 HAUS MAGAZIN 8/2015 AUF WELCHE WEITEREN PUNKTE WEISEN SIE DIE KUNDEN IN DEN COOP BAU + HOBBY FILIALEN HIN? Kategorie der Zierpflanzen gehören etwa Balkon-, Terrassen- und Kübelpflanzen, die über den Sommer hinweg im Freien stehen. Da sie in der Regel aus warmen Regionen stammen, benötigen sie den Kälteschutz am dringendsten. Dafür geeignet sind zum Beispiel hochwertige, mobile Pflanzenhäuser, wie sie in guten Fachgeschäften verkauft werden. Ein Winterquartier im Innenbereich, das kann ebenso der Keller sein, wird auch für so genannte Kalt raumpflanzen wie Agave, Schmuck lilie und den Oleander empfohlen. Regelmässige Wässerung auch im Winter Nicht immer erlaubt es jedoch die räumliche Situation, sämtliche Pflanzen über den Winter im Innenbereich zu verstauen. Falls Topf- oder Kübelpflanzen Ganz zentral ist die Wässerung. Kübel und Tröge müssen auch im Winter regelmässig gegossen werden. Auch an sonnigen Wintertagen verlieren die Pflanzen über die Verdunstung Wasser. Wenn man zu wenig giesst, kann die Pflanze dann kein Wasser nachziehen Wann was zurückschneiden? im Freien überwintern müssen, raten Fachleute dazu, sie entweder bis zum Rand in den Erdboden einzugraben oder mit einem qualitativ guten Winterkleid zu verpacken. In den vergangenen Jahren wurden zu diesem Zweck immer bessere Kälteschutz-Materialien entwickelt, die wirksam und zugleich dekorativ sind. So gibt es zum Beispiel Winterschutzmatten mit Bilder: zVg E rst noch haben wir die subtropische Schweizer Juli- und Augusthitze mit ausgedehnten Badi-Aufenthalten, coolen Drinks und langen Grillabenden zum Sommermärchen gemacht. Da signalisiert uns ein Blick auf den Kalender, dass es schon bald wieder losgehen könnte mit der Kälte. In der Herbstzeit ist es nicht verkehrt, die Daunenjacke schon mal aus dem Estrich zu holen und zu entstauben. Ein wärmendes Winterkleid benötigen auch die meisten Pflanzen, um die Pe riode zwischen November und März möglichst «stressfrei» oder überhaupt zu überleben. Denn nicht nur Tiere halten einen Winterschlaf, auch für Pflanzen ist die kalte Jahreszeit eminent wichtig, um sich zu regenerieren. Das können sie nur, wenn sie wirksam vor Frost und Kälte geschützt sind. Jede Pflanze hat dabei ihre ganz eigenen Bedürfnisse. Besonders Zierpflanzen – sie gelten als «nicht winterfest» – benötigen einen wirksamen Schutz vor der Kälte. Darum sollten sie über die Wintermonate, wenn immer möglich, in warmen und trockenen Räumen gelagert werden. Zur einer hervorragenden Isolierkraft. Sie werden zum Zweck der Dämmung dicht um die Kübel oder Töpfe gewickelt. Damit wird das schockartige Durchfrieren des Wurzelraums verhindert, welches für die Pflanze fatal wäre. Empfehlenswert sind auch sogenannte Vlieshauben zur Ver packung der Pflanze. Sie schützen vor eisigem Wind, vermindern die Verduns tung und verhindern damit Frost. Speziell für Immergrün wird durch den Einsatz von solchen Wintervliesen das Risiko einer Austrocknung der Pflanzen erheblich reduziert. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die regelmässige Wässerung der Pflanzen über den ganzen Winter hinweg. Topfpflanzen, die ihre Blätter in der kalten Jahreszeit behalten, brauchen unbedingt so viel Licht wie nur möglich. Bei aus der Erde wachsenden Bäumen und Sträuchern stellt sich die Frage der Überwinterung im Keller oder in einem anderen Innenraum erst gar nicht. Sie müssen sich Jahr für Jahr auf einen Winter mit Eis und Schnee einstellen. Mit verschiedenen Massnahmen kann der Gartenbesitzer aber auch seinen Aus und vertrocknet letztlich. An milden Wintertagen, bei nicht gefrorenem Boden, sollte der Boden um die Pflanze gut mit Wasser gesättigt sein. Die Verdunstung kann zusätzlich durch das Abdecken, etwa mit Tannenästen, eingeschränkt werden. GIBT ES BEI EINER SACHGERECHTEN VORBEREITUNG EINEN 100-PROZENT-FROSTSCHUTZ FÜR PFLANZEN? Bei sachgerechter Vorbereitung ist ein sehr guter Frostschutz möglich, eine 100-prozentige Sicherheit wird es im Aussenbereich aber nicht geben. Je nach Standort der Pflanzen ist indivi duell zu entscheiden, wie umfangreich die Pflanze zu schützen ist. An der Hauswand ist weniger Schutz nötig als an einem Wind und Wetter ausgesetzten Standort. HABEN STARKE TEMPERATURSCHWANKUNGEN WÄHREND DER WINTERMONATE EINEN EINFLUSS AUF DIE PFLEGE DER PFLANZEN? Extreme Temperaturschwankungen sind schädlich für die Pflanzen. Durch einfaches Abdecken des Wurzelbereichs und zusätzlich der Triebe in Bodennähe mit Stroh, Laub, Häcksel kann man diesen Einfluss reduzieren. senpflanzen diese Zeit erleichtern. Um etwa ein besseres Austreiben der Bäume und Sträucher im kommenden Frühling zu erreichen, ist es nützlich, beschädigte Stellen oder abgestorbene Äste schon vor dem Wintereinbruch zu entfernen oder zurück zu schneiden. Aber Vorsicht: Die gesunden Kronen sollte man erst im Frühjahr zurückschneiden. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese und weitere Tipps zu befolgen und sich frühzeitig nochmals bei einer Fachperson zu vergewissern, ob und wie die Pflanzen im eigenen Garten am optimalsten wintertauglich gemacht werden. Vorkehren lohnt sich, denn Frostschutz mit Köpfchen garantiert einen satt grünen Frühling im eigenen Garten – und nährt die Hoffnung auf einen neuerlichen Traumsommer. Dieser Beitrag ist eine Zusammenarbeit von: magazin HAUS HAUS MAGAZIN 8/2015 33
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