Rot_03_06.qxd 21.02.2006 13:23 Uhr Seite 35 Titel, Themen, Trends Erfolgreiches Pilotprojekt: IHK-Industriemeister schließen Lücke im EnBW-Netz Rot, Gelb, Blau – Strom, Gas, Wasser: An den Farben lassen sich die Sparten der Industriemeister Netz bei der EnBW ablesen. Die Qualität des deutschlandweit einzigartigen Abschlusses erkennt man an den Urkunden, die das Siegel der IHK Reutlingen tragen. In mehreren Anläufen hatte Versorgungsdienstleister EnBW den Versuch unternommen, über die Ausbildung zum Netzmonteur (IHK) eine weitere Qualifikation zu stellen. Erst in der Weiterbildung der IHK Reutlingen fand der Stuttgarter Konzern den richtigen Partner: „Sie betreiben keine Kundenabwehr, sondern Akquise“, lobte Walter Böhmerle, Personalchef der EnBW Regional AG, bei der Übergabe der Urkunden an den ersten Meister-Lehrgang das maßgeschneiderte Konzept der IHK. Die ersten 50 Absolventen, die am vergangenen Freitag in der IHK-Akademie Reutlingen ihre Meisterbriefe entgegen nahmen, bedeuteten einen Lückenschluss im Netz des Energie-Riesen, so Böhmerle. Mit der IHKQualifizierung sei das Unternehmen für die steigenden Anforderungen der sich öffnenden Märkte gewappnet: „Investition in Wissen bringt die besten Zinsen. Wir werden in der Branche bereits jetzt schon um unsere mehrspartige Ausbildung beneidet.“ Die kommunalen Partner der EnBW beleiben indes nicht außen vor: Bereits am Pilotprojekt nahm ein Mitarbeiter der Reutlinger Stadtwerke teil. Handfeste Vorteile Angesichts der handfesten Wettbewerbsvorteile, die sich aus der Weiterbildungskooperation der EnBW-Akademie und der IHK Reutlingen ergeben, schuf der Konzern seinen Mitarbeitern für den einjährigen IHK-Lehrgang bereitwillig Freiräume. Dass den Teil- Die ersten 50 Absolventen des Lehrgangs zum Industriemeister Netz mit Helm und Zeugnis. nehmern der Mehraufwand für ihren beruflichen Aufstieg allemal wert war, zeigen die Anmeldungen für die nächsten Kurse: Fast ein Drittel der Absolventen des Pilotlehrgangs wollen eine Qualifikation in einer weiteren Sparte aufsatteln, erklärte Dagmar WoydeKöhler, Geschäftsführerin der EnBW-Akademie. Wulf Staub, Leiter der IHK-Weiterbildung, freut sich auch darauf, im Sommer wieder bekannten Gesichtern gratulieren zu dürfen. Außerdem wird er 22 Absolventen aus Reutlingen, Tübingen und von benachbarten Stadtwerken verabschieden. „Obwohl wir mit unserem neuartigen Angebot noch in der Anfangsphase sind, haben wir bereits Anmeldungen aus ganz Süddeutschland: Zum Beispiel aus Nürnberg, Mannheim und vom Bodensee“, sagte Staub. „Klassensprecher“ Oliver Knaupp, der auf Krücken und mit Gipsbein zur Urkundenübergabe erschien, brachte die Entschlossenheit der Absolventen auf den Punkt: „Nichts konnte unseren Wissendurst aufhalten.“ Zur hohen Motivation trug dabei auch die reibungslose Organisa- tion bei, die EnBW und IHK Reutlingen in lediglich sechs Monaten auf die Beine stellten: So gab es keine einzige Stunde Ausfall bei den Dozenten. Arbeit der Prüfer gewürdigt „Lasst uns gewaltig in Mitarbeiterweiterbildung investieren!“, appellierte IHK-Vizepräsident Dr. Hans-Ernst Maute in einer kurzen Ansprache an seine Unternehmerkollegen. Der Geschäftsführer der Joma-Polytec Kunststofftechnik GmbH betonte die Bedeutung der beruflichen Weiterbildung für den „Knowhow-Standort Deutschland“ im globalen Wettbewerb: „Unternehmen brauchen hoch qualifizierte Mitarbeiter, um sich halten und nach vorne kommen zu können.“ Umgekehrt zeichne den modernen Mitarbeitertypus aus, durch persönliche Weiterqualifizierung die Zukunftsfähigkeit des Betriebs und damit auch seinen eigenen Arbeitsplatz zu erhalten. Abschließend würdigte Maute die Arbeit der ehrenamtlichen Prüfer, die wie die Teilnehmer Schutzhelme als Souvenirs erhielten: “Danke, dass Sie sich einbringen und unserer Gesellschaft etwas geben.“ IHK-Vizepräsident Dr. Hans-Ernst Maute würdigte in seiner Ansprache Kursteilnehmer und ehrenamtliche Prüfer. Fotos: IHK WIRTSCHAFT Neckar-Alb März 06 35
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