STADT SOLOTHURN 27 SZ/GT SAMSTAG, 5. SEPTEMBER 2015 Eine Lücke nicht nur im Kloster NACHRICHTEN Blumenkreationen Marlise Studer gibt ihre Geschäftstätigkeit als Floristin auf Tauschbörse der Quartierarbeit WESTSTADT Heute findet wieder von 10 bis 12 Uhr im Infocenter City West die Tauschbörse statt. Es können Gegenstände gegen andere Gegenstände getauscht werden. Das Portemonnaie ist dazu nicht nötig. Die Waren wie Spielsachen, Dekoartikel, Modeschmuck oder DVDs müssen in einem guten Zustand sein. Sie können im Voraus im Quartierbüro abgegeben oder direkt an den Anlass mitgebracht werden. Informationen gibt es unter: [email protected] (MGT) VON WOLFGANG WAGMANN (TEXT UND BILD) Mit Blumen ist Marlise Studer gross geworden, Blumen bestimmten ihr Leben. Jetzt kommt es zum Knick: Ende September gibt die Floristin ihr Geschäft an der St. Urbangasse 27 nach 18 Jahren auf. «Ich gehe in Pension. Das Geschäft an eine junge Kollegin weiterzugeben war für mich keine Alternative. Dafür fehlt an diesem Standort die Laufkundschaft.» Nein, sie werde auch nicht mehr zuhause Aufträge ausführen. «Einmal ist Schluss», gibt sie indirekt zu verstehen, was sie von so genannten «Garage-Bluemelädeli» hält. Auch müsse man aufhören, bevor äüssere Umstände wie Krankheit oder Altersbeschwerden den Ausstieg erzwingen. «Aber einige Tränen hat mich der Entscheid schon gekostet.» GALERIE PIERRE Bilder von Brigitte Willener Eine blumige Karriere Schon in der Kindheit bestimmte die elterliche Gärtnerei das Leben von Marlise Frey. Wenn andere Kinder baden gingen, war ihre Mithilfe im Betrieb gefragt. Doch die Begeisterung für Blumen prägte ihren späteren Berufsweg. «Ich wollte nicht Gärtnerin werden, sondern etwas Kreativeres machen.» Und so lernte sie Floristin. 1972 verschlug es die junge Berufsfrau nach So- Marlise Studer nimm t bald Abschied von ihrem Floristik-Geschäft in der St. Urbangasse. lothurn, wo sie im Blumengeschäft Rust am Märetplatz eine Stelle annahm zunehmend würden auch Floristinnen schäfte als Aussteller zu berücksichtiDER NACHFOLGER und bis 1984 dort auch als Geschäfts- am Samstag in der Altstadt eine Ab- gen. Die von der Stadt- und Gewerbeführerin wirkte. «1997 machte ich mich satz-Nische suchen. vereinigung mit einem Anerkennungsnach der Kinderpause selbstständig», preis bedachte Advents-Ausstellung erinnert sich die mit Rolf Studer verhei- Adventsstimmung pur wird nach der «Selbstpensionierung» Marlise Studer begnügte sich aber von Marlise Studer durch Daniel WagDas Ladenlokal an der St. Urbangasratete Mutter zweier Kinder. se 27 wird im November der Berner Zuerst an der St. Urbangasse 33, nicht nur mit ihrem Geschäft, sondern mann (Chuchilade/Grilllade) weitergeJörg Baumgartner unter dem Label dann in der eigenen Liegenschaft Num- setzte sich aktiv für das ganze Stadtge- führt – auch wenn ihre stimmungsvol«Bar Terre» neu eröffnen. Der Barmer 27, führte sie vor allem kreative werbe ein. So wirkte sie jahrelang im len Kreationen in den Klostermauern Vorstand des seinerzei- nur schwer zu ersetzen sein dürften. Spezialist hat bereits Bar-Konzepte Kundenaufträge für Antigen Gewerbevereins in Bern (Kornhauskeller), Basel und lässe aus. Das Floristik- «Für die kleinen mit, «und sehr wichtig Solothurn bleibt attraktiv Zürich allerdings für Dritte umgeGeschäft sei inzwischen Geschäfte wird die Mit Blick auf die hiesige Geschäftsszewar mir jeweils die Teilsetzt, Nun will er seine Kenntnisse allerdings nicht einfanahme an der HESO». ne ist Marlise Studer zuversichtlich, als Barkeeper und Chef de Bar in Socher geworden. Gesell- Situation in Ihre kreativen Stände dass Solothurn seine Attraktivität trotz lothurn für seine «Aperitiv- und schaftliche Verände- Solothurn immer fielen an der Herbst- der zunehmenden Zahl von Filialketten Cocktail-Kultur» einsetzen. «Tagsrungen, aber auch die schwieriger.» grosse Konkurrenz Marlise Studer Geschäftsfrau messe regelmässig auf, behalten dürfte. «Alles ist für die Kundüber wird es Kurse für Bar-Personal machten der Branche doch ihr ganzes Können schaft sehr gut erreichbar, und die Tougeben, abends eine gepflegte Apezu schaffen. Viele Einkonnte sie jeweils im risten sind gerne hier.» Sorgen bereiten ro-Bar mit ausgesuchten Weinen zelgeschäfte und nebenamtliche Blu- Advent ausschöpfen: Mit der von ihr ihr aber die inzwischen horrenden und Häppchen.» Der Leiter und Ausmen-Anbieter, auch auf dem Märet lancierten Ausstellung «Advent im Klos- Mietzinse in der besten Altstadtlage bilder der Bar Akademie Bern setzt buhlten um die Gunst der Kundschaft. ter» setzte sie jeweils einen adventli- und der Druck auf die Fachgeschäfte dabei vor allem auf den Freitag«Früher brachten lediglich einige Bau- chen Akzent im Refektorium des Kapu- durch den Internet-Handel. «Für die abend und den Samstagmittag nach ern Feldblumen auf den Wochen- zinerklosters. Vor allem bewährte sich kleinen Geschäfte wird die Situation dem Märet, «einen Nachtbar-Betrieb markt», meint Marlise Studer – doch das Konzept, primär städtische Fachge- immer schwieriger», ist sie überzeugt. wird es aber nicht geben.» (WW) ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● «Bar Terre» kommt Heute wird in der Galerie Pierre an der St. Urbangasse die bis am 10. Oktober dauernde Ausstellung von Brigitte Willener mit der Vernissage ab 16.30 Uhr, eröffnet. Ein Intermezzo gibt Wolfgang Schönenberger, Liedermacher aus Wolfisberg. Brigitte Willener lebt in Oberbipp, wo sie auch ihr Malatelier hat. Zu sehen sind Bilder in Acrylund Mischtechnik. Die Künstlerin ist an der Vernissage und jeweils an Samstagen anwesen. Öffnungszeiten sind am Donnerstag/Freitag von 14 bis 18 Uhr,, an den Samstagen von 14 bis 17 Uhr. www.galerie-pierre.ch (MGT) HAFENKONZERT Die Stadtmusik Solothurn spielt auf Die Stadtmusik Solothurn unter der Leitung von Anton Helscher wird morgen Sonntag, 6. September, 10.30 Uhr, beim Bootshafen beim Restaurant Pier11 ein abwechslungsreiches Programm spielen. Das Konzert findet bei jeder Witterung statt. (MGT) GENERALVERSAMMLUNG CVP lädt in den Bürgerkeller Am kommenden Mittwoch, 9. September, trifft sich die CVP-Stadtpartei zu ihrer Generalversammlung im Bürgerkeller in der Vorstadt. Der Anlass mit den ordentlichen statutarischen Geschäften beginnt um 19.30 Uhr. Zudem wirft die Partei einen Blick auf die Ständerats- und Nationalratswahlen, ehe ein gemeinsames Essen angesagt ist. (MGT) Das grosse Fest der Studenten hat begonnen Zentralfest Seit gestern Abend läuft das Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins in Solothurn auf Hochtouren. 3500 Farbentragende feiern in der Stadt. VON WOLFGANG WAGMANN Die Zeichen gestern waren unübersehbar: Auf dem Kronenplatz werden die Studiosi mit einem Stand willkommen geheissen, an dem Bierhumpen und Bankettkarten zu haben sind. Schon am Nachmittag wimmelt es am Märetplatz von «Rotkäppchen» in den Aussenrestaurants. Und Alois «Wisu» Wertli, Förster bei der Bürgergemeinde, karrt Buchenäste heran. «Vor jedes Restaurant mit einem Stamm kommt ein Ast.» Damit die ortsunkundigen Gäste gleich wissen: Hier gibts Bier. Erstes Rededuell Lanciert wurde das Zentralfest gestern Abend nach ersten statutarischen Geschäften im Gemeinderatssaal, wo im Rahmen des sogenannten Wissenschaftlichen Allgemeinen Convents (WAC) der einheimische CVP-Ständerat Pirmin Bischof v/o Hilari und der Aargauer SVPNationalrat Maximilian Reimann v/o Ziegel die rhetorischen Klingen kreuzten. Das aktuelle Thema der beiden Bundes- Sie freuen sich auf das Zentralfest (v. l.): Ständerat Pirmin Bischof, OK-Präsident Walter Straumann, HANSPETER BÄRTSCHI Nationalrat Maximilian Reimann und Festakt-Redner Urs Altermatt. politiker: «Schweizerische Aussen- und Europapolitik: Quo vadis?» Buntes Programm-Puzzle Nach diesem ersten öffentlichen Anlass folgte gestern in Nachtstunden festliches Treiben in den Beizen und auf dem Friedhofplatz in der Altstadt. Auch heute und morgen werden die Couleurs allgegenwärtig präsent sein. Aber auch die Solothurner Bevölkerung hat Gelegenheit, am Zentralfest dabei zu sein. So etwa heute Abend ab 21 Uhr, wenn sich der Fackelumzug vom Damit gleich alle Festbesucher wissen, dass sie hier völlig WOLFGANG WAGMANN richtig sind. Ritterquai hinauf auf den Zeughausplatz aufmacht, wo wiederum Pirmin Bischof eine Brandrede halten wird. Morgen Sonntag lädt der Schweizerische Studentenverein nach dem Festgottesdienst zu St. Ursen – zelebriert durch Bischof Felix Gmür– ab 11 Uhr zu einem «Volksapero» auf der Terrasse ein. Dort findet auch nach dem farbenprächtigen Cortège durch die Vor- und Altstadt (Abmarsch in der Hauptbahnhofstrasse um 14.30 Uhr) der Festakt mit der abschliessenden Festrede von Professor Urs Altermatt statt.
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