Deutsche Einzelmeisterschaft 2016 und Südbayerische

Di, 26.01.2016
TSV Abensberg
Deutsche Einzelmeisterschaft 2016 und Südbayerische EM u18
Am vergangenen Wochenende traf sich in Hamburg Deutschlands Judoelite zum größten nationalen Kräftemessen und
der Nachwuchs zur südbayerischen EM u18 in Waging am See
Manuel Scheibel und Philip Graf
Unter ihnen mit Philip Graf (-60 Kg ), Manuel Scheibel (-66 Kg), David Krämer (-73 Kg) sowie Robert Dumke (-90 Kg) auch
vier Athleten, die für den TSV Abensberg - Judo in der Bundesliga an den Start gehen.
Unter den wachsamen Augen von Vereinstrainer Jürgen Öchsner, sowie des Landestrainers Ralf Matusche, konnten, soviel
sei schon einmal vorweggenommen, alle Athleten eine ordentliche Leistung abrufen.
Als Titelverteidiger griff am Samstag, den ersten zweier Turniertage ,der 24 jährige Philip Graf in das Wettkampfgeschehen ein
. Ihm gegenüber stand in seinem ersten Kampf Felix Edling. Graf, der sowohl in diesem Kampf, als auch für das ganze Turnier
eine gewisse Favouritenrolle mit sich trug, konnte schnell seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und Edling mit einem
Armheber bezwingen. In dem darauf folgenden Duell wartete Jens Malewany auf den TSV Abensberg Athleten Mit seiner
ganzen Routine und Abgeklärtheit konnte der Deutsche Meister des Vorjahres aber auch diesen Kampf durch einen
Festhaltegrif in Verbindung mit einem Armhebel sicher für sich entscheiden und zog somit in das Halbfinale ein, in dem der
junge Maximilian Heyder auf den Babonen wartete. Experten sprachen hierbei von einem „Dojo – Duell“, denn Heyder und
Graf sind seit Jahren gemeinsame Trainingspartner, sodass jeder die Fähigkeiten und Bewegungsabläufe des anderen kennt.
„Es waren wohl unter anderem die größere Erfahrung und gewisse Vorteile der Physis, weshalb am Ende Philip Graf auch
dieses Duell für sich entscheiden konnte“ , so der Abensberger Cheftrainer Jürgen Öchsner über den Verlauf des Kampfes, der
durch eine mustergültig ausgeführte Fußtechnik von Philip Graf entschieden wurde.
Somit schaffte es der TSV – Athlet wie schon im Vorjahr bis in den Endkampf, in dem er es dieses Jahr mit Jörg Onufriev zu
tun hatte. Das Duell entpuppte sich als Kräftemessen zweier Top – Athleten, in dem ein Urteil, wer der bessere und wer der
schlechtere sei, von wohl kaum einem gefällt werden konnte.Und wie es bei einem Kampf wie diesem eben sein musste, konnte
er auch nur durch eine minimale Unachtsamkeit entschieden werden, welche in diesem Fall Philip Graf zum Verhängnis wurde.
Mit einer „großen Innensichel“, einer Judo – Fußtechnik konnte Onufiev den Babonen wortwörtlich in die Knie zwingen, und
somit seinen ersten Deutschen Meistertitel in Empfang nehmen.
Auch Trainer Öchsner konnte man eine gewisse Unzufriedenheit ansehen, wobei er prompt bemerkte: "Philip hat gut gekämpft,
er kannte die Stärken des Gegners, auch die Taktik haben wir davor ausgiebig besprochen, aber das ist nun mal Judo“.
Letzten Endes aber ein verdienter zweiter Platz und der Vize – Deutschemeistertitel für Philip Graf.
Am selben Tag wie Graf betrat auch Manuel Scheibel , Vorjahresdritter, die Kampfmatten der Alsterdorfer Sporthalle in
Hamburg. Er startete dieses Jahr jedoch eine Gewichtsklasse höher als im Jahr zuvor, nämlich bis 66 Kg. Nach einem Freilos in
Runde eins wartete als erster Duellant Robert Kopiske auf den jungen Niederbayern. „Kopiske, ein Mann mit großer Erfahrung
und einigen wichtigen Siegen in der Vergangenheit hat Manuel im Kopf schon ein wenig beschäftigt“ , so Öchsner. Umso
erstaunlicher aber war Scheibels Antwort darauf auf der Matte. Mit einigen guten Versuchen und einem durchaus offensiven
Kampfstil hielt er den routinierten Kopiske nicht nur auf Trapp, sondern konnte ihn schlussendlich sogar bezwingen. Jedoch
sorgte eine Schiedsrichterentscheidung für kurzes Entsetzen auf Seiten der Abensberger.
Scheibel, der mit Punkten führte, setze zu einem weiteren Wurf an, der ihm so auch gelang, jedoch vom Schiedsrichter vorerst
nicht als geltender Wurf anerkannt wurde. In dieser Situation schien der Abensberger eine Sekunde unachtsam zu sein, was
von seinem Kontrahenten wiederum gnadenlos ausgenutzt wurde, sodass sich Scheibel plötzlich in einem Armhebel wieder
fand und sogar abklatschen musste, was gleichzeitig einen Sieg für Kopiske zu Folge gehabt hätte. Nun wurde jedoch der
Videobeweis zu Hilfe gezogen, in dem der vorherige Wurfversuch Scheibels noch einmal von dem Schiedsrichtergespann
bewertet wurde. Mit glücklichem Ende für Scheibel, denn sein Wurf wurde als gültig, und somit Kopiskes Hebel als nichtig
erklärt, sodass der Einzug in die nächste Runde feststand.
Bei seinem nächsten Gegner, Leon Cedric Philipp, tat sich Scheibel äußerst schwer in einen gewissen Rhythmus zu kommen,
was ihm die ersten Kampfminuten dementsprechend erschwerte. Plötzlich aber schienen sich alle Probleme von selbst zu
lösen, und der Babone kämpfte zur zweiten Hälfte der Kampfzeit einen viel lockereren und frischeren Kampfstil, konnte Phillipp
innerhalb von 60 Sekunden gleich drei mal zu Boden bringen und damit den Kampf für sich entscheiden.
Der Einzug in das Halbfinale brachte nun auch für Scheibel, wie schon zuvor bei seinem Vereinskollegen , ein „Dojo Duell“ mit
sich. Mit Lukas Vennekold wartete somit ein durchaus bekanntes Gesicht auf den Arnhofener Scheibel, was sich dem
Kampfverlauf noch als durchwegs vorteilhaft für den Babonen darstellte. Nach nur kurzer Zeit sorgte Scheibel für klare
Verhältnisse, konnte seinen Trainingskollegen in die Knie zwingen und damit das ersehnte Finalticket lösen. Ihm gegenüber
stellte sich im finalen Kampf Steffen Hoffmann, der es Scheibel von der ersten Minute an deutlich schwer machte, richtig in
den Kampf zu kommen und ihn zu einer letztendlich verhängnisvollen Strafe verführte. Diese Strafe war am Ende Kampfes
nämlich der Grund, weshalb Hoffmann das Duell, und somit das Rennen um den Deutschen Meistertitel für sich entschied.
Scheibel, der vor allem in den letzten Minuten des Finalkampfes nochmals seine ganze Kämpfermentalität
eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte, darf sich über eine Silbermedaille und somit eine weitere
Leistungssteigerung bezüglich des Vorjahres freuen.
Eine derartige Leistungssteigerung war auch das klare Ziel des dritten Abensberger Starters, David Krämer , der erst am
Sonntag in die Meisterschaft einstieg.
In Runde eins hatte er es dabei mit Philipp Mackeldey zu tun, der Krämer alles abverlangte. Doch der Abensberger Judoka
wusste gekonnt zu antworten und konnte mit einem äußerst sehenswert ausgeführten Fußwurf seinen Duellanten besiegen und
in die nächste Runde vorrücken.
Auch in dieser Runde hatte Krämer am Ende die Nase vorne, wenngleich er dabei etwas Unterstützung seines Gegenübers
hatte, nachdem dieser durch einen sogenannten Beinfasser, eines nicht erlaubten Griff´s an das Bein, mit sofortiger Wirkung
vom Kampf disqualifiziert wurde.
Im folgenden Duell mit Anthony Zingg war die Favouritenrolle klar an seinen Duellanten vergeben, der diese aber zum
Leidwesen Krämers auch nicht in Frage stellen lies. Durch einen Ausheber konnte Zingg Krämer die erste Niederlage des
Turniers zufügen, sodass der TSV Athlet nun in der Trostrunde um die Bronzemedaille kämpfen musste.
Gegen seinen ersten Kontrahenten in dieser Trostrunde, Acland Wendt , demonstrierte Krämer sein großes Repertoire an
Wurftechniken, sodass er dieses mal seinen Gegner mit einem Schulterwurf von den Beinen holen und den Sieg einfahren
konnte.
Derartiges blieb dem gebürtigen Oberpfälzer jedoch im Kampf um den Einzug ins kleine Finale verwehrt, denn sein dortiger
Duellant, Tobias Schirra, konnte diesen Kampf weitestgehend kontrollieren. Selbst Krämers leidenschaftliche Schlussoffensive,
in der der Abensberger noch einmal alles riskierte, kam wohl einfach zu spät, sodass Schirra seinen Punktevorsprung über die
Zeit retten konnte.
Diese Niederlage bedeutete für Krämer das Aus in der Trostrunde und einen siebten Platz in der Endwertung des Turnieres.
Das gute Mannschaftsergebnis abschließend ist auch noch die starke Leistung des „Wahlabensbergers“ Robert Dumke
zu erwähnen, welcher in der Gewichtsklasse – 90 Kg am Ende des Tages die Bronzemedaille ergattern konnte.
Südbayerischen EM u18 in Waging am See
Konstantin Weinmann
Am vergangenen Wochenende kämpften sowohl die männlichen, als auch die weiblichen Athelten der U18 des TSV Abensberg
- Judo in Waging am See um den Titel des Südbayerisc hen Meisters, sowie die damit verbundene Qualifikation für das
Heimspiel, die Bayerischen Meisterschaften am 30./31.01.2016 in Abensberg.
Am Samstag griffen zurerst die Jungen in das Wettkampfgeschehen ein. Hierbei trotzten Trainer Thomas Harroider sowie
Assistent Michael Resch den extremen Witterungsbedingungen und machten sich schon früh morgens auf den
abenteuerlichen Weg nach Waging.
Für die Babonen gingen dabei Konstantin Weinmann (-50Kg), Fabian Popitschko (-60Kg), Leon Kramer (-66Kg),
Franz Huber (-73Kg), sowie Luca Wagner (-73 Kg) an den Start.
Der Leichtgewichtler Weinmann hatte hierbei die Ehre, mit seinem ersten Kampf den Wettkampftag einzuleiten. Gegen seinen
ersten Kontrahenten, Nils Decker (Großhadern) , kämpfte Weinmann äußerst routiniert und konnte mit einer Kontertechnik
einen Sieg einfahren.
Derartiges blieb ihm hingegen in seinem zweiten, und gleichzeitig letztem Kampf jedoch verwehrt. Ebenfalls gegen einen vom
TSV Großhadern startenden Athleten, Luis Wodnitzki, schien es lange Zeit ein durchaus ausgeglichener Kampf zu werden,
jedoch nutzte Wodnitzki eine kleine Unachtsamkeit des jungen Babonen aus, konnte eine Bodensituation erzwingen, und mit
einer Würgetechnik den Abensberger zum Aufgeben zwingen.
Letzten Endes sprang somit ein guter zweiter Platz, sowie die Qualifikation für die Bayerischen Meisterschaften heraus.
Für den zweiten Abensberger Starter, Fabian Popitschko sollte sich das Turnier als wahre Machtdemonstration darstellen. Vier
Kämpfe, vier Siege, und das meist in kürzester Zeit. Während sich sein erster Gegner auf Grund eines Beingriffes schon nach
wenigen Sekunden selbst disqualifizierte, konnte sein Kontrahent in Runde Zwei durch einen Würgegriff schnell ausgeschaltet
werden. Und auch im Halbfinalkampf machte der Babone kurzen Prozess. Nach gefühlt 20 Sekunden brachte Popitschko
seinen Duellanten mit einer Hüfttechnik aus dem Gleichgewicht und zog dementsprechend in das Finale ein.
Wer sich nun auf einen spannenden Finalkampf freute, musste aber enttäuscht werden. Kaum auf der Matte angekommen, war
auch das Finale auch schon wieder entschieden und Popitschko konnte sich souverän zum Südbayerischen Meister küren
lassen. Auch er wird somit am kommenden Wochenende in Abensberg auf den Matten stehen.
Einen weniger erfolgreichen Start in das Kampfgeschehen legte der bis 66 Kg kämpfende Leon Kramer hin. Nachdem er in
Kampf eins noch in einen Haltegriff geriet und sich somit geschlagen geben musste konnte Kramer im nächsten Duell seine
Fähigkeiten unter Beweis stellen. In einem spannenden Kampf, in dem Kramer viel Geduld aufbringen musste konnte er
schließlich durch einen Haltegriff in den letzten Sekunden der Kampfzeit seinen ersten Sieg einfahren.
Um einiges dominanter zeigte sich der Judoka im nächsten Duell. Schon nach kurzer Zeit wurde ihm durch einen erneuten
Haltegriff eine Ippon - Wertung, und somit der Sieg zugeschrieben. Leider hielt diese Dominanz bis in seinem letzten Kampf
nicht an, sodass sich der Babone in diesem schon sehr bald in einer Würgetechnik wiederfand, und zum "abklatschen"
gewzungen war.
Ein ordentlicher siebter Platz, sowie die Qualifikation für die nächste Meisterschaftsrunde dürften aber ein gutes Resüme für
den jungen Athleten sein.
In der Gewichtsklasse bis 73 Kg waren mit Franz Huber und Luca Wagner gleich zwei TSV - Athleten vertreten. Beide
starteten noch etwas holprig in das Turnier und mussten sich somit jeweils ihren Gegnern geschlagen geben. Doch sollte es
wiederum bei beiden das letzte mal sein, dass sie das Nachsehen haben. Luca Wagner konnte seinen nächsten Kampf trotz
gesundheitlicher Beschwerden schon früh für sich entscheiden. Im Kampf um Platz drei machte es der Athlet jedoch unglaublich
spannend. Nachdem Wagner, der äußerst riskant und offensiv begann, sich früh auskontern lies, musste er über die gesamte
Zeit einem Rückstand hinterher rennen.
Erst in den allerletzten Sekunden des Kampfes gelang Wagner ein Ausheber, und somit ein nicht mehr für möglich gehaltener
Sieg.
Weniger dramatisch, aber durchaus sehenswert fand auch der zweite -73Kg Athlet, Franz Huber wieder in die Erfolgsspur. Mit
seinem großen Technikrepertoir glänzte der Judoka in der Trostrunde auf und entschied Kampf für Kampf für sich, sodass auch
er wie sein Vereinskollege am Ende einen verdienten dritten Platz , und die Quali für die Bayerische EM ergattern konnte.
Einen Tag darauf waren dann auch die U18 Mädchen der Babonen an der Reihe.
In der Gewichtsklasse bis 63 Kg startete Laura Harroider. Im Halbfinalkampf gegen die spätere Turniersiegerin Murphy hatte
sie zwar noch das Nachsehen, im Duell um Bronze ließ sie hingegen nichts anbrennen und siegte vorzeitig durch einen
schönen Hüftwurf.
Raffaela Igl (- 70 Kg), die zweite Starterin gewann ihre Vorrundenkämpfe souverän und stand im Finale gegen Julia Lebsanft
auf der Matte. Und auch in diesem Kampf konnte die Babonin ihre Stärke unter Beweis stellen und sich mit einem Haltegriff den
Titel sichern. Somit ist Raffaela Igl Südbayerische Meisterin 2016 und beide Mädchen haben sich für die Bayerische
Meisterschaft am 30./31.01.2016 in Abensberg qualifiziert.
Bilder: Verein
Jürgen Öchsner
TSV Abensberg