1 Bis an die Grenzen … mit Asylsuchenden Interkulturelles Begegnungsprojekt der europäischen GCL Dieses Dokument ist eine Zusammenfassung der Projektbeschreibung „Migrants Project CLC Europe“. Über die obigen Informationen hinaus enthält sie Details zur Finanzierung, zu den Aufgaben, die von GCLern ehrenamtlich übernommen werden und zur Öffentlichkeitsarbeit. In den letzten Jahren ist Europa zu einer Art „American Dream“ vieler Afrikaner geworden. Oft aber müssen die Menschen, die über das Mittelmeer kommen, zunächst in Italien bleiben. Häufig haben sie nicht die finanziellen Mittel, um ihr ursprüngliches Ziel in anderen europäischen Ländern zu erreichen. In anderen Fällen sind sie in kriminelle Machenschaften verstrickt oder arbeiten schwarz, so dass sie nicht finanziell unabhängig werden. Viele Menschen kommen nach Italien nach einer mühsamen Durchquerung der Wüste und vielleicht auch nach Aufenthalten in libyschen Gefängnissen, auf Booten, die leicht zu ihrem Grab werden können. Diese Migranten durchlaufen, nachdem ihre Identität festgestellt wurde und sie in Unterstützungsprogramme eingegliedert wurden, einen Prozess, in der ihr Status als Flüchtling anerkannt werden soll. Diese Situation ermöglicht nun drei unterschiedliche Szenarios: die Anerkennung als Flüchtling und damit ein Aufenthaltsrecht für fünf Jahre im Rahmen des politischen Asyls die Nicht-Anerkennung als Flüchtling, aber ein Bleiberecht für 3 oder 1 Jahr/e aus humanitären Gründen die Ablehnung als Flüchtling und die Verweigerung eines Bleiberechts, verbunden mit der Möglichkeit, entweder in das Heimatland zurückzukehren oder Widerspruc einzulegen Somit steigt die Anzahl der Menschen, die illegal in Europa leben und die teilweise nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren können und daher ihren Lebensunterhalt mit kleinen Geschäften bestreiten. Dieses Problem betrifft nicht nur Italien, sondern ganz Europa. Die Flüchtlinge kommen nicht nur an italienische Küsten, sondern – in kleinerem Ausmaß – auch nach Frankreich, Malta, Spanien und Griechenland. Da nun Italien für die Flüchtlinge immer mehr zu einem Symbol der „Hoffnung auf ein besseres Leben“ wird, fühlt sich die italienische GCL gerufen, sich konkret für diese Menschen zu engagieren. Sie möchte zum einen Organisationen zu unterstützen, die sich für die Flüchtlinge einsetzen und zum anderen bei den örtlichen, nationalen und europäischen Institutionen die Stimme erheben und auf die beschämende Situation aufmerksam machen. Wir sind sicher, dass wir nur im Handeln die Welt verändern können und mit Jesus Christus das Reich Gottes aufbauen können. Ziele: An den Grenzen präsent sein, dort wo Hilfe und Unterstützung benötigt werden Sensibilisierung der GCL-Nationalgemeinschaften für o die Situation der Flüchtlinge, die aus nordafrikanischen Ländern aus nach Europa kommen o die Gründe für die Flucht aus dem jeweiligen Heimatland o die Bedeutung der Situation der Flüchtlinge für ganz Europa 2 Entstehung von neuen Kooperationsmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Nationalgemeinschaften (für die Volontäre): Experiment, das auch geistliches und persönliches Wachstum ermöglicht Projektpartner: die europäischen Nationalgemeinschaften der GCL CLC/LMS Italien Euroteam, Eurolink, Netzwerk Migration Stiftung St. Johann Baptist (Fondazione San Giovanni Battista, Ragusa – Italien) und andere Partner vor Ort F. Cesare Geroldi S.J. (Ragusa – Italien) Projektbeschreibung Die GCL möchte dort präsent sein, wo die Flüchtlinge ankommen und in Italien erste Unterstützung suchen. Das Projekt kooperiert über die italienische GCL mit der Stiftung St. Johann Baptist (Fondazione San Giovanni Battista) in Ragusa. Sie hat ihren Sitz in Ragusa und Comiso und bieten dort unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge, die auf ihre Anhörung im Asylverfahren warten oder die gegen eine Ablehnung Widerspruch eingelegt haben. In dieser Zeit sind die Flüchtlinge schnell entmutigt, weil sie weit von ihrer Heimat entfernt sind und keine Nachricht von ihren Liebsten haben oder aber die einzigen Überlebenden aus ihrer Familie sind, in einem fremden – manchmal sogar feindlich gestimmten - Land, ohne Arbeit aber mit einer großen Hoffnung auf eine bessere Zukunft. In den Allgemeinen Grundsätzen der GCL heißt es: „Wir sind uns vor allem der Dringlichkeit bewusst, für Gerechtigkeit einzutreten durch eine vorrangige Option für die Armen und durch einen einfachen Lebensstil, der Ausdruck unserer Freiheit und unserer Solidarität mit ihnen ist“. So hat das Projekt ein doppeltes Ziel einander in der Not der Nächste zu sein diejenigen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen zu unterstützen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind Deswegen möchten wir Freiwillige aus der GCL, die sich zu diesem Dienst gerufen fühlen. Sie sollen – je nach ihren individuellen Fähigkeiten - die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung in den alltäglichen Aufgaben unterstützen. Dabei bringen sie ihre Fähigkeit ein, die Flüchtlinge, die als Gäste in die Stiftung kommen, zu verstehen und auch von ihnen verstanden zu werden. Die Freiwilligen erhalten ein kurze Einführung, in der sie mit der Situation, in der sie arbeiten sollen, vertraut gemacht werden und auf schwierige und herausfordernde Situationen vorbereitet werden. Diese Einführung findet entweder vor der Abreise oder nach Ankunft am Einsatzort statt. In einer zweiten Phase werden sie in die verschiedenen Arbeitsfelder eingeführt, damit der konkrete Einsatzort sorgfältig ausgewählt werden kann. Die Volontäre übernehmen folgende Aufgaben: Unterstützung der Flüchtlinge im täglichen Leben Haushalt und Küche künstlerische oder kreative Workshops weitere Aktivitäten der Stiftung (je nach den Begabungen, die die einzelnen Volontäre einbringen können) 3 Das Projekt hat nicht nur das Ziel, die Migranten zu unterstützen, sondern ist vor allem für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch eine Gelegenheit zu persönlichem und geistlichem Wachstum. Daher wird es auch Zeiten des Gebets, der Reflexion und des Austausches geben. Die Organisation wird von F. Cesare Geroldi SJ übernommen, aber die Nationalgemeinschaften werden gebeten, für die einzelnen Tranchen einen Erwachsenen zu entsenden, der die jüngeren Erwachsenen begleiten und in dieser Tranche geistliche Angebote machen kann. Zielgruppe: Mitglieder der europäischen GCL oder Interessenten an der Arbeit mit Flüchtlingen. Pro Tranche (3 Wochen) sollten etwa 6 (oder etwas mehr) Volontäre anwesend sein. Das Experiment richtet sich vor allem an junge Erwachsene, aber auch ältere Volontäre sind herzlich willkommen. Voraussetzungen: Volljährigkeit Englisch-/Französischkenntnisse, Italienisch oder Arabisch wünschenswert Offenheit, Motivation für das konkrete Projekt, Anapssungsfähigkeit Unterbringung und Arbeitsfelder: Unterbringung im Haus der Jesuiten von Ragusa Frühstück und Abendessen mit der Jesuitenkommunität, Mittagessen in der Fondaziona San Giovanni Battista (Stiftung St. Johann Baptist) Der konkrete Einsatz in unterschiedlichen Arbeitsfelder wird mit der Fondazione San Giovanni Battista geplant. Zeitlicher Rahmen Das Projekt ist als Langzeitprojekt geplant. Die erste Phase beginnt am 1.7.2015 und dauert 6 Monate. Im Oktober soll auf dem Eurolink-Treffen eine erste Evaluation erfolgen, die eventuell zu Modifikationen des Projekts führt. Die ersten Gruppen von Freiwilligen beginnen im Sommer 2015, es ist jedoch geplant – soweit möglich – dass das Projekt über das ganze Jahr hinweg weitergeführt wird. Die Aufenthaltsdauer der Freiwilligen beträgt mindestens 3 Wochen, sie kann jedoch auch länger sein. Verantwortliche1: eine Projektmanagerin, die die Freiwilligen betreut und in der ersten Zeit ständig vor Ort ist. Hierfür schlägt das Projektteam Laura Scaglia aus der GCL Italien vor. ein Koordinator/ eine Koordinatorin auf europäischer Ebene, die den Kontakt zum Euroteam und zu den Nationalgemeinschaften hält. Hierbei spielt das Netzwerk Migration eine wichtige Rolle, das von der spanischen GCL koordiniert wird. Dieses Netzwerk ist in engem Kontakt mit der Arbeitsgruppe des Euroteams. Als Koordinatorin auf europäischer Ebene schlägt das Projektteam Maria Morales aus Spanien vor. Geistliche Begleiter/innen für die Freiwilligen in Sizilien, die von den einzelnen Nationalgemeinschaften für je 3 Wochen (oder länger) entsendet werden und die Volontäre gemeinsam mit P. Geroldi SJ begleiten. 1 Absatz gekürzt, da für die deutsche GCL nur begrenzt relevant, bei Interesse s. englisches Original 4 Kosten2: Für das Projekt entstehen monatliche Kosten von ca 4500 Euro (Unterbringung der Volontäre, Aufwandsentschädigung für die Projektmanagerin, sonstige Kosten). Hiervon werden ca 1800 Euro von den Volontären als Eigenbeteiligung übernommen, so dass für die europäischen Nationalgemeinschaften Kosten von ca 2700 Euro/ Monat anfallen werden, Nähere Informationen: http://magis1.ignatian.eu/2015/05/at-the-frontiers-with-asylum-seekers/#more-830 (in Englisch) http://www.fondazionesangiovannibattista.com/ (Homepage der Stiftung) oder bei: [email protected] 2 (Absatz gekürzt, da für die deutsche GCL nur begrenzt relevant, bei Interesse s. englisches Original
© Copyright 2024 ExpyDoc