Investieren für neue Kunden

Datum: 05.11.2015
Hauptausgabe
Neue Luzerner Zeitung
6002 Luzern
041/ 429 51 51
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Auflage: 73'088
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 284.022
Abo-Nr.: 1095098
Seite: 13
Fläche: 78'778 mm²
Investieren für neue Kunden
BERNARD MARKS
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DETAILHANDEL Der Markt
für Shoppingcenter ist hart
umkämpft. In der Zentralschweiz entsteht mit der Mall
of Switzerland neue Konkurrenz. Das zwingt etablierte
Einkaufscenter zum Handeln.
den Markt», schreiben Analysten der schätzten Umsatz zwischen 300 und 400
Credit Suisse. Es würden aktuell 40 Pro- Millionen Franken wird es eines der
zent weniger Baugesuche gestellt als im grössten Einkaufszentren der Schweiz.
Durchschnitt der letzten Jahre.
Neben dem gewohnten Mietermix eines
klassischen Shoppingcenters will die
190 Schweizer Shoppingcenter
Hinzu kommt, dass ein beträchtlicher Mall of Switzerland mit der Verbindung
Teil der 190 Schweizer Shoppingcenter zu verschiedenen Freizeitangeboten,
mit einer Fläche über 5000 Quadrat- einer Surfwelle, einem Fitnesscenter
metern in die Jahre gekommen ist. Ihr sowie zwölf Kinosälen auftrumpfen.
Durchschnittsalter liegt bei über 20 Jah- Dieses Gesamtpaket setzt die etablierten
Player natürlich unter Druck.
«Bei den
«Bei den Shoppingcentern gibt es Sättigungs- und Verdrängungstendenzen.
Shoppingcentern
gibt
Der Schweizer Detailhandel steckt in
Das schliesst jedoch nicht aus, dass veres Sättigungs- und
einem Dilemma. «Seit fünf Jahren staeinzelte Standorte nach wie vor Potenzial
gniert der Markt», sagt der DetailhanVerdrängungsfür neue Shoppingcenter bieten», sagt
delsexperte Thomas Hochreutener. Im
tendenzen.»
Patricia Feubli, Analystin der Credit Suis-
Jahr 2014 erwirtschaftete die Branche
einen Gesamtumsatz von 97,6 Milliarden
Franken. Dies entspricht lediglich einem
Wachstum von 0,4 Prozent gegenüber
dem Vorjahr. «In diesem Jahr verliert
der Detailhandel jedoch allein in den
ersten neun Monaten rund 2 Prozent»,
sagt Hochreutener. Umgerechnet sind
dies etwa 2 Milliarden Franken weniger
Umsatz. Und die Aussichten für 2016
sehen nicht besser aus: «Es wird nicht
PATRICIA FEUBLI,
ANALYSTIN CREDIT SUISSE
ren. Von den 190 untersuchten Einkaufs-
zentren wurden laut Thomas Hochreu-
tener 55 Center in den vergangenen
zehn Jahren weder umgebaut noch revitalisiert. Er prognostiziert, dass, wenn
die älteren Center nicht umgebaut oder
revitalisiert werden, Kundenfrequenzen
und Umsätze zurückgehen dürften.
alle Marktteilnehmer gleich treffen. Aber Emmen-Center auf Platz 6
man kann sagen, dass für den SchweiDer Shoppingcenter-Markt hat einen
zer Detailhandel harte Zeiten kommen
Anteil von 17 Prozent am Gesamtumsatz
werden», sagt Hochreutener.
des Schweizer Detailhandels. Das grössStudie: Verkaufsfläche sinkt
te Schweizer Shoppingcenter ist gemesDiesen Trend bestätigt eine neue sen am Umsatz das Einkaufszentrum
Studie. Im Shoppingcenter-Marktreport Glatt in Wallisellen. Laut GFK Schweiz
se. Auch Hochreutener sieht Chancen.
«Ein grosser Teil der Umsatzeinbussen
ist auf Preisrückgänge zurückzuführen.
Auch der Einkaufstourismus tut weh.»
Der Länderpark hat schon reagiert
In der Zentralschweiz sehe es aber
ein wenig anders aus. Hier sei man nicht
so stark vom Einkaufstourismus betroffen. «Der Druck auf etablierte Einkaufscenter in der Region wird in Zukunft
dennoch zunehmen» sagt Hochreutener.
Darauf hat man im Länderpark in Stans
bereits reagiert. Im Länderpark ist ein
fast neues Zentrum entstanden, die
Verkaufsfläche hat sich praktisch verdoppelt. Auch im Emmen-Center gebe
es Pläne für einen Umbau in den nächs-
Jahren. Diese sind laut Emmen2016 wurden 256 Experten aus der wurden dort im vergangenen Jahr ten
Center-Direktor
Roland Jungo noch
Shoppingcenter- und Detailhandels- 619 Millionen Franken umgesetzt (siehe nicht spruchreif. «Die
lokalen Shoppingbranche zur Entwicklung der nächsten Grafik). Die Nummer 2 ist das Centre
zwei bis drei Jahre befragt. Das Ergebnis Balexert in Genf mit einem Umsatz von
der Studie zeigt auf, dass die Schweizer 443 Millionen Franken.
Bereits auf Rang 6 folgt das EmmenShoppingcenter vor grossen Herausforderungen stehen. So gehen 60 Prozent Center in Emmenbrücke. Seine Läden
der Befragten davon aus, dass die Um- setzten 2014 rund 239 Millionen Franken
sätze im stationären Handel in den um. Für die Zentralschweizer Shopping-
nächsten Jahren weiter sinken werden. center kommt neben den schwierigen
Folglich erstaunt es nicht, dass 70 Pro- Marktbedingungen auch noch neue
zent aller interviewten Personen davon Konkurrenz hinzu. Der Bau der Mall of
ausgehen, dass die Nachfrage nach Switzerland in Ebikon geht laut MedienVerkaufsfläche sinken wird.
sprecher Werner Schaeppi planmässig
Das bekommen auch die hiesigen voran, bereits im Herbst 2017 soll das
Shoppingcenter zu spüren. «Die Inves- neue Shoppingparadies eröffnen. Mit
toren machen einen grossen Bogen um 50 000 Quadratmetern und einem ge-
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center nehmen die neue Konkurrenz als
Herausforderung an», folgert daraus
Experte Hochreutener.
Ganz entscheidend zur Gesamtwahrnehmung eines Centers seien seine Ausrichtung und seine Wandelbarkeit, sagt
Jan Tanner, Präsident des Swiss Council
of Shopping Center. «Das Management
eines Shoppingcenters hat schon lange
keine Verwalterfunktion mehr, für ein
attraktives Center ist ein modernes Management notwendig», so Tanner. Nur
dann erhalte ein Haus eine klare Identität, welche die Kunden anziehe.
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NACHGEFRAGT
417
300-400
360
Welche Lagen sind besonders
gefragt?
Hochreutener: Neue Verkaufsfläche
entsteht vor allem in der Nähe der
Glattzentrum
Glattzentrum
Wallisellen
Tivoli
Tivoli
Spreitenbach
Spreitenbach
Mall of
of
Mali
Switzerland
Switzerland
Sihlcity
Zürich
Zürich
Ebikon, im
im Bau
Bau
Ebikon,
Zugerland
Steinhausen
Steinhausen
Emmen-Center
Emmen-Center
Emmenbrücke
Emmenbrücke
135
135
171
180
198
218
Surseepark
Surseepark
Mythen-Center
Mythen-Center
Sursee
Sursee
Schwyz
Schwyz
Jahresumsätze
Einkaufscenter
2014, in Mio. Franken
Länderpark
Pilatusmarkt
Stans
Stans
Kriens
öffentlichen Verkehrsmittel. In Bern,
in Genf und Zürich sowie auch in
Luzern entstanden gute Shoppingareale im und um den Bahnhof. Auch
der Flughafen Zürich investiert massiv
in den Ausbau des Einkaufserlebnisses.
Warum baut Freo dann in Ebikon
eines der grössten Einkaufscenter
der Schweiz?
Hochreutener: Auch hier ist die Lage
entscheidend. Der Autobahnanschluss
ist nah, und die öffentlichen Verkehrsmittel sollten ausgebaut werden.
Was macht heute ein Einkaufszentrum attraktiv?
Hochreutener:
Lebensmittel-orientiert. Das allein
genügt nicht.
Million
1 Million
1 Million
Million benötigter Umsatz
1
Quelle: GFK
GFK Schweiz
Schweiz Grafik:
Grafik: Isi
lsi
Quelle:
Thomas
Hochreutener ist
ist
Hochreutener
Direktor Handel
Handel
Direktor
beim MarktforMarktforbeim
schungsinstitut
schungsinstitut
GFK Schweiz
Schweiz
GFK
Mehr Erlebnis und
klare Positionierungen. Die Schweizer Einkaufszentren sind aber oft sehr
BERNARD MARKS
Gibt es zu viele
Shoppingcenter?
Eine neue Studie besagt, dass es
in Zukunft weniger statt mehr Verkaufsfläche braucht.
Thomas Hochreutener: Wir haben in
der Schweiz aktuell genug Verkaufs-
fläche. Aber die guten Lagen sind
weiterhin gefragt. Diese sind aber in
der Regel vergeben. Man kann beobachten, dass für gute Lagen heute
nicht mehr in dem Umfang Schlüssel-
geld gezahlt wird wie vor einigen
Jahren noch. Das zeigt, Angebot und
Nachfrage halten sich die Waage.
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Ein
Emmen-Center,
Ein Blick in das EmmenCenter, eines der
grössten
grössten Einkaufszentren
Einkaufszentren der
der Schweiz.
Schweiz.
Bild Boris Bürgisser
Bürgisser
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