3 2015 Starker Auftritt unter freiem Himmel VfL Osnabrücks Torjäger

3 2015
OScar
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
mach18.FACTORY
Effizientes Management
Alles im Lack
Freifahren neuer Farben
03
Bereich Werktechnik
Fleißig im Urlaubseinsatz
06
Technische Entwicklung
Prämierte Dichtungskompetenz
Technisches Büro
Vorserien- / Serienkoordination
14
17
13
FAHRTEST
Starker Auftritt unter freiem Himmel
VfL Osnabrücks Torjäger Addy-Waku Menga testet
das Golf Cabriolet Karmann von Volkswagen
I
n nur 9 Sekunden nichts als
Himmel über dem Kopf? Das ist
auf jeden Fall um einiges schneller als meine Bestzeit auf 100 Meter“, lacht VfL Osnabrücks Stürmer
Addy-Waku Menga, als er erfährt,
wie schnell das Golf Cabriolet
Karmann sein Verdeck auf Knopfdruck elektrisch öffnen kann.
Der 32-jährige Addy-Waku, der
sowohl die deutsche als auch die
kongolesische Staatsangehörigkeit besitzt, ist ein ebenso offener
Typ wie das schicke Cabriolet von
Volkswagen, das dort auf dem
EXTRAS Trainingsgelände an der Illoshöhe
zu einem exklusiven Fahrtest für
ihn bereitsteht. „Ich bin echt neugierig auf dieses Fahrzeug. Privat
fahre ich auch einen Golf. Aber die
offene Variante ist natürlich
nochmal etwas Besonderes“, freut
er sich. „Das Golf Cabrio wäre genau richtig, um mit der ganzen
Mannschaft des VfL mal wieder
im Autokorso zu fahren und den
Aufstieg zu feiern“, schmunzelt
der Torjäger und schwingt sich
hinter das Steuer des oryxweißen
Golf Cabriolet Karmann.
Zweimal hat der ehemalige kon-
golesische Nationalspieler dieses
Kunststück schon mit dem VfL
vollbracht.
„Das Design des Wagens, die
Chromumrandungen der
Xenon-Scheinwerfer und die Lackierung sehen supersportlich
aus. Ich kann’s kaum erwarten,
ein paar Runden damit zu drehen“, freut sich Addy-Waku Menga, der Vater eines fünfjährigen
Sohnes, und fügt noch hinzu: „Das
wäre ein Auto für meine Frau.
Mein Traumwagen ist der Touareg
– für mich ein optimales Familienauto.“
Seite 16 Wanderjahr: Vierter Teil der Serie Der 1,82 Zentimeter große Stürmer mit der Rückennummer 13 ist
sofort erstaunt, als er feststellt,
dass auch bei geschlossenem Verdeck immens viel Kopffreiheit zur
Verfügung steht. Zudem gefallen
ihm die Sportsitze mit schwarzen
Alcantara-Mittelstreifen, der Lederbezug von Lenkrad und Schaltknauf, die Chromapplikationen im
Cockpit und der stylische Innenraum.
Dann startet er den 150 PS
TSI-Motor. BlueMotion Technology vom Feinsten. Flüsterleise,
aber
weiter auf Seite 2
Seite 20 VfL Osnabrück-Trikot und -Tickets
2015 3
Seite 4
Think Blue. Factory.
Mission gegen Emissionen
Seite 10 und 11
Ideenmanagement
Der richtige Schliff
2
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
FAHRTEST
ßes Kofferraumvolumen von 250
Litern bietet.
Dass Volkswagen mit über 1,4
Millionen verkauften Cabriolets zu
den erfolgreichsten Herstellern
offener Autos gehört, interessiert
Addy genauso, wie die Tatsache,
dass im Golf Cabrio Karmann eine
Unmenge an Komfort- und Sicherheitsausstattung steckt. Und
damit die Leichtigkeit auch beim
Einparken nicht verfliegt, gibt es
zudem eine Rückfahrkamera
„Rear View“ und einen ParkPilot.
VfL Osnabrücks 32-jähriger Torjäger
Addy-Waku Menga lässt sich auch vom kühlen
Spätsommerwetter nicht abschrecken und fährt
mit geöffnetem Verdeck.
begleitet von bewundernden
Fan-Blicken rollt Menga im Golf
Cabrio Karmann auf die Straße in
Richtung Stadion an der Bremer
Brücke.
„Ach ja“, lacht er, „das Wichtigste
hätte ich fast vergessen: Offen
fahren!“ Kein Problem, bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h
klappt das beim Golf Cabriolet
Karmann auch während der Fahrt
– elektrisch und serienmäßig.
„Wow! Das geht ja wirklich
schnell“, staunt Addy und genießt
die einströmende Spätsommerluft, während sich das schwarze
Textilverdeck kompakt hinter den
Rücksitzen ablegt und maximale
Sicht nach hinten sowie ein gro-
Mit großen Augen steuert er den
offenen Golf durch die Straßen
Osnabrücks, seit dem Jahr 2000
seine Heimat, wie er sagt: „Ich bin
halt ein Osnabrücker Junge! Die
Stadt ist klein, aber fein. Hier kenne ich jede Ecke und die Menschen sind total freundlich.“ Nach
ein paar flotten Spurwechseln ist
Addy-Waku begeistert: „Der Wagen liegt unglaublich dynamisch
auf der Straße und die Rundumsicht und das Fahrgefühl sind einfach nur Cabrio-Feeling pur!“ Er
liebt diesen offenen Blick beim
Autofahren, denn nichts interessiert ihn mehr als kickende Jugendliche am Straßenrand. „Ich
hatte als Junge auch nur Fußball
im Kopf. Schon in meiner Ge-
»... das Wichtigste hätte
ich fast vergessen: Offen
fahren!«
burtsstadt Kinshasa habe ich mit
meinen Freunden auf Bolzplätzen
gekickt. Unsere Fußbälle haben
wir uns aus allen möglichen Resten selbst gebastelt und anschlie-
ßend bunt angemalt. Da ist es
schon ein Traum, jetzt in Deutschland Fußballprofi zu sein und in so
einem Auto durch die Gegend zu
fahren.“
Dass Träume wahr werden können, zeigt sich an der außergewöhnlichen Karriere des
deutsch-kongolesischen VfL-Stürmers. Und dass offenes Fahren
kein Wunschtraum bleiben muss,
beweist das Golf Cabrio aus Osnabrück.
Alexander Ott
Kommunikation
Mehr als 500 Manager der Marke
Volkswagen kamen zur P-MK nach
MACH18.FACTORY
Zurück am Trainingsgelände: Addy kann
sich nur schweren Herzens von seinem
Isenbüttel.
Effizienz und »Future Tracks«
Produktions-Managementkonferenz der Marke Volkswagen
Testfahrzeug verabschieden.
A
EDITORIAL
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
der Werkurlaub 2015 ist vorüber: Wir hoffen, Sie sind
wohlbehalten und gut erholt zurückgekehrt, um sich
nun wieder mit voller Kraft den Herausforderungen
zu stellen, die uns bei der Umsetzung des Effizienzprogramms erwarten.
Thomas Ulbrich, Vorstand für Produktion und Logistik der Marke Volkswagen, brachte es während der
Produktionsmanagementkonferenz auf den Punkt:
„Wir stehen 2015 erst am Beginn einer großen Veränderung zu mehr Produktivität und zu mehr Effizienz […].“ Welche weiteren Themen während der
diesjährigen Veranstaltung im Mittelpunkt standen,
erfahren Sie in dieser aktuellen Ausgabe der OScar.
Neben mehr Effizienz arbeiten wir bei Volkswagen
Osnabrück, wie auch an allen anderen Standorten,
mit großem Einsatz daran, unser Werk noch umweltfreundlicher zu machen. 25 Prozent weniger Abfallaufkommen, Energie- und Wasserverbrauch,
CO2-Ausstoß und Lösemittelemissionen lautet unser
Ziel. Dabei sind wir als gesamte Marke auf einem guten Weg: der Ressourcenverbrauch in der Automobilproduktion wurde bereits um durchschnittlich
24,3 Prozent gesenkt – ein toller Erfolg. Aber es ist
nur ein Etappenziel. Wir werden auch in Zukunft
weiter daran arbeiten, das vorhandene Potenzial zu
nutzen und uns weiter zu verbessern. Weitere Zahlen, Daten und Fakten zu unserer Umweltstrategie
finden Sie in dieser Zeitung in einem Bericht über
den „Think Blue. Factory.“-Tag 2015.
Neben diesen wichtigen, strategischen Themen erwarten Sie in unserer Mitarbeiterzeitung erneut viele
weitere spannende und unterhaltsame Geschichten
rund um unser Werk: Wir begrüßen die neuen Auszubildenden, erfahren, welche Projekte die Mannschaft der Werktechnik während der Urlaubszeit
umgesetzt hat, und sehen, wie viele clevere Verbesserungsvorschläge Kolleginnen und Kollegen seit
Beginn des Ideenmanagements bei Volkswagen Osnabrück eingereicht haben.
m 09. September hat Thomas Ulbrich, Vorstand für
Produktion und Logistik der Marke
Volkswagen, seine Führungskräfte
nach Isenbüttel bei Wolfsburg
eingeladen – darunter auch 20
Vertreter von Volkswagen Osnabrück. Auf der Produktions-Managementkonferenz zur Strategie
mach18.FACTORY lag für die Marke der Fokus in diesem Jahr auf
dem Thema Effizienz.
Zukunft durch Effizienz
mach18.FACTORY ist Rückgrat für
alle Optimierungsaktivitäten der
Werke.
„Zukunft durch Effizienz“ – unter
diesem Motto führte Thomas Ulbrich durch die Produktions-Managementkonferenz. Vor den 500
Führungskräften unterstrich er,
dass die Produktion und Logistik
gut bei der Umsetzung des Effizienzprogramms vorankommt. Um
die gesetzten Ziele zu erreichen,
gilt es allerdings die bei der P-MK
vorgestellten, neuen Initiativen in
allen Standorten konsequent umzusetzen. Ulbrich: „Wir stehen
2015 erst am Beginn einer großen
Veränderung zu mehr Produktivität, zu mehr Effizienz an der Linie
und in unseren Prozessen. Wir
brauchen nachhaltige Effizienz.“
Das unterstützte auch der neue
Vorsitzende des Markenvorstands,
Dr. Herbert Diess: „Wir wollen bei
der Arbeits- und bei der Kapital-Produktivität zu unseren wichtigsten Wettbewerbern aufschließen. Dazu brauche ich Sie alle auf
unserem Weg zum erfolgreichsten Volumenhersteller.“
Seit dem Start des Effizienzprogramms bei der vergangenen
P-MK sind zahlreiche, effektive
Maßnahmen auf den Weg gebracht worden. Auch der gesteuerte Austausch von Maßnahmen
zwischen den Standorten, den Ulbrich auf der Konferenz vor einem
Jahr angestoßen hatte, läuft rund:
Best of mach18.FACTORY – der
sogenannte BOM-Prozess – ist inzwischen eine Routine, mit der
bereits hohe Effizienzpotenziale
»Dazu brauche ich Sie alle
auf unserem Weg zum
erfolgreichsten Volumenhersteller.«
zwischen den Standorten übertragen wurden.
Die Paten der traditionellen
Handlungsfelder stellten den aktuellen Stand der Initiativen von
der P-MK 2014 vor. Zudem prä-
sentierten sie die Initiativen für
2016 – und gaben damit den roten Faden der Maßnahmen vor,
die von den Standorten im nächsten Jahr bearbeitet werden sollen.
Stärker ins Detail ging es bei den
fünf Effizienz-Handlungsfeldern.
Die 60 Verantwortlichen für die
fünf Fabrikkostenarten aus den
zwölf Standorten präsentierten in
Marktständen, wie weit sie mit
der Umsetzung des Effizienzprogramms an ihrem Standort sind
und woran nun alle Werke arbeiten werden, um gemeinsam die
Effizienzziele zu erreichen.
Alexander Ott
Kommunikation
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser
neu gestalteten OScar, die nun mit mehr großformatigen Bildern und noch unterhaltsameren Artikeln
über die wichtigsten Neuigkeiten bei Volkswagen
Osnabrück berichtet.
Ihre Geschäftsführung
André Wanning, mach18.FACTORY
Leitstand und Handlungsfeldverant-
Ludger Teeken
Geschäftsführer
Technik
3 2015
Henning Jens
Geschäftsführer
Finanz und IT
Dr. Wilfried Krüger
Geschäftsführer
Personal und Organisation
wortlicher „AfA“ bei Volkswagen Osnabrück, präsentiert Ergebnisse des
Standorts Osnabrück.
Abstimmung mit den Füßen: Mehr als 90 Prozent der Gäste wählten den rechten
Eingang und sind sich sicher: „Wir erreichen unsere Effizienz-Ziele“
2015 3
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
Verantwortliche präsentierten in
FAHRZEUGBAU
Wolfsburg die Ergebnisse der
Tausche Bürostuhl gegen Blaumann
Angestellte wechseln an die Linie
einzelnen Standorte.
Beginn: Die Arbeit sieht viel einfacher aus, als sie es tatsächlich ist.
THINK BLUE. FACTORY.
Volkswagen zieht positive Zwischenbilanz
Tolle Ideen rund ums Energiesparen - Volkswagen
Markenvorstände ehren engagierte Mitarbeiter für ihren
Einsatz für die Ressourcenschonung
V
olkswagen befindet sich mit
seinem Umweltprogramm
„Think Blue. Factory.“ auf Zielkurs:
Seit 2011 wurde der Ressourcenverbrauch in der Automobilproduktion bei Volkswagen um
durchschnittlich 24,3 Prozent gesenkt. Volkswagen Osnabrück
konnte sich um 20,7 Prozent verbessern. Dazu hat Volkswagen in
der Produktion seiner weltweiten
Standorte über 3.400 Umweltmaßnahmen und Projekte erfolgreich umgesetzt. 350 Umweltexperten der Marke Volkswagen
Pkw, dem Geschäftsbereich Komponente und Volkswagen Nutzfahrzeuge zogen eine positive
Zwischenbilanz beim vierten
„Think Blue. Factory.“-Tag in
Wolfsburg. Dabei waren auch Experten des Volkswagen Werks Osnabrück. Gleichzeitig diskutierten
die Teilnehmer der Jahrestagung
neue Ziele für eine umweltschonende Zukunft der Automobilproduktion bei Volkswagen.
„‚Think Blue. Factory.‘ ist bereits
heute ein voller Erfolg für Volkswagen. Innerhalb von vier Jahren
haben wir unsere Umweltziele in
der Produktion nahezu erreicht.
Ich bin stolz auf diese engagierte
Mannschaft“, sagte Thomas Ulbrich, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw für den
Geschäftsbereich Produktion und
Logistik.
„Wir haben schon viel geschafft,
aber für uns darf hier keinesfalls
Schluss sein. Es gilt jetzt, das vorhandene Potenzial weiterhin zu
nutzen und mit neuen Ideen und
Maßnahmen die Zukunft von
Volkswagen noch umweltschonender zu gestalten“, so Ulbrich.
Nils Marotz, Assistent des Leiters Fahrzeugbau, und Michaela Aper, Mitarbeiterin in der Fertigung
N
ils Marotz ist Assistent des
Leiters Fahrzeugbau der
Volkswagen Osnabrück GmbH. Eigentlich ist sein Arbeitsplatz der
Schreibtisch. Aber vier Tage lang
tauschte Marotz jetzt Bürostuhl
gegen Blaumann, um Erfahrungen direkt in der Fertigung zu
„Volkswagen feiert die Erfolge
von ‚Think Blue. Factory.‘ vor allem aufgrund der sehr hohen Motivation in der Mannschaft. Von
der ersten Stunde an haben unsere Umweltexperten dieses Programm mit mehr als 3.400 innovativen Ideen zu einer echten
Erfolgsgeschichte gemacht“, sagte Thomas Schmall, Mitglied des
Markenvorstands Volkswagen
Pkw für den Geschäftsbereich
Komponente.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen
haben die nötige Erfahrung, den
technischen Sachverstand und die
Kompetenz, wenn es um möglichst ressourcenschonende Produktion geht. Das haben sie mit
ihrem Ideenreichtum immer wieder bewiesen. Die Belegschaft
weiß, dass eine möglichst umweltfreundliche Produktion auch
V.l.: Die Markenvorstände Thomas Ulbrich (Produktion und Logistik) und Thomas Schmall
(Komponente) sowie Dr. Josef Baumert, Produktionsvorstand Volkswagen Nutzfahrzeuge
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
sammeln. OScar sprach mit dem
Linienwechsler über seinen Einsatz.
OScar: In welchem Bereich hast
du deine „Blaumannphase“ absolviert?
Nils Marotz: Meinem Fachbereich
Fahrzeugbau bin ich treu geblieben. Während der „Blaumannphase“ habe ich in der Cockpit Vormontage des Porsche Cayman
gearbeitet. Dabei habe ich gelernt, viele einzelne Komponenten
in kurzer Zeit fachgerecht zu
montieren. Und ein Fazit gleich zu
OScar: Wo lagen die besonderen
Herausforderungen?
Marotz: Die größte Herausforderung ist die Zeit. Ein Takt dauert
acht Minuten. Das klingt lange.
Dieser Zeitraum ist allerdings gefüllt mit sehr vielen Arbeitsschritten, die ganz exakt, einer nach
dem anderen, abgearbeitet werden müssen. Im Vergleich zu kürzeren Takten liegt die Herausforderung also in den vielen
verschiedenen Arbeitsinhalten,
die ein einzelner Mitarbeiter beherrschen muss. Es ist nicht einfach, mehrere Stunden hoch konzentriert zu montieren, ohne
einen Arbeitsschritt zu vergessen.
OScar: Wie lautet dein Fazit nach
dem Einsatz in der Montage?
Würdest du anderen die „Blaumannphase“ empfehlen?
Marotz: Die Tage an der Linie haben sich wirklich gelohnt. Ich
habe tolle Kollegen kennengelernt, die mich prima unterstützt
haben – und dabei habe ich es ihnen nicht immer leicht gemacht
(lacht). Auch fachlich habe ich viel
Neues gelernt, was mir bei meiner
täglichen Arbeit hilft. Wenn es
jetzt in einem Gespräch um Inhalte aus der Montage geht, weiß ich
nun viel mehr als früher und kann
mitreden. Zudem kann ich mich
besser in die Kolleginnen und Kollegen an der Linie hineinversetzen
und habe ein besseres Verständnis für ihre Arbeit. Grundsätzlich
sollte jeder selbst entscheiden, ob
er die Blaumannphase durchführen möchte. Für mich persönlich
hat es sich in jedem Fall gelohnt –
daher kann ich es nur weiterempfehlen.
Alexander Ott / Marie Meierhofer
Kommunikation
ARBEITSSICHERHEIT
ein Wettbewerbsfaktor ist und
damit Arbeitsplätze sichert. Deswegen werden wir nicht locker
lassen und das Umweltprogramm
weiter vorantreiben“, sagte Betriebsrats-Koordinator Jürgen Hildebrandt.
Im Rahmen des vierten „Think
Blue. Factory.“-Tages stellten Vertreter aus allen Volkswagen
Standorten ihre Ideen und bisher
umgesetzten Maßnahmen zur Reduzierung des Ressourceneinsatzes vor. So nutzt das Werk Wolfsburg ein Energie Management
System+, das die aktuellen Energieverbräuche analysiert und Einsparpotenziale aufweist. Im Motorenwerk Chemnitz setzt sich ein
Team für nachhaltiges Stromsparen an Wochenenden ein und optimiert fortlaufend die Abschaltpläne. Volkswagen Osnabrück
präsentierte zwei Projekte, bei
denen eine neue Art der Analyse
zur Kalkulation der Kosten bei
Neubeschaffung von Anlagen angewendet wurde. Dabei geht es
darum, die Gesamtkosten pro Anlage über die gesamte Lebenszeit
zu betrachten, statt nur den rei-
nen Anschaffungspreis. Berücksichtigt werden beispielsweise
auch Energie- und Medienverbrauchskosten. Ergebnis: Häufig
ist der Kauf von Anlagen ökonomisch und ökologisch sinnvoller,
deren Einkaufspreis nicht der
günstigste im Vergleich ist.
Zudem hat Volkswagen in diesem
Jahr das persönliche Engagement
von Mitarbeitern ausgezeichnet,
die sich in besonderem Maße für
die Ressourcenschonung eingesetzt haben. Das gesamte Logistik-Team aus Chattanooga (USA)
hat sich unter anderem für Brennstoffzellen im Materialtransport
sowie Recycling von Plastik und
Papier eingesetzt, während sich
Vojtech Kiss aus Bratislava (Slowakei) für die Wiederverwendung
von Wasser aus Waschanlagen
engagiert. Michael Scholz leitet
am Standort Kassel Energie- und
Umweltworkshops und setzt sich
unter anderem für die Einführung
von Energie- und Umweltlabels
zur sinnvollen Abschaltung von
Maschinen ein.
Alexander Ott
Kommunikation
Ergonomische Arbeitsplätze im Presswerk
von Volkswagen Osnabrück
Neue Hub-Neigebühnen können von den Mitarbeitern individuell
angepasst werden
V
olkswagen Osnabrück hat
Arbeitsplätze im Presswerk
weiter verbessert. Neue Hub-Neigebühnen ermöglichen es, sowohl
die Höhe, als auch den Neigungswinkel von Logistik-Behältern zu
verändern, die mit Pressteilen beladen werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Behälter dadurch entsprechend ihren persönlichen Bedürfnissen optimal
positionieren. Das neue Hilfsmittel trägt somit zu einem noch ergonomischeren Bewegungsablauf
bei.
Nail Konya, Meister im Presswerk
von Volkswagen Osnabrück, sagt:
„In jeden Behälter passen bis zu
500 Pressteile. Jedes wird einzeln
verladen. Während eines Ergonomie-Workshops kamen wir auf die
Idee, diesen Arbeitsschritt durch
die Hub-Neigebühnen zu erleich-
tern. Alle sind sich einig: Das ist
eine klasse Verbesserung“
Der Volkswagen Konzern verfolgt
eine Ergonomie-Strategie, die alle
Fachbereiche einbezieht. Thomas
Benke, Ergonomie-Beauftragter
im Gesundheitswesen der Volkswagen Osnabrück GmbH, sagt:
»In jeden Behälter passen
bis zu 500 Pressteile. Jedes
wird einzeln verladen.«
„Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter schon im
Produktentstehungsprozess zu
verbessern. Wichtig ist dabei der
Einklang zwischen ergonomisch
modernen Arbeitsplätzen und innovativen Arbeitsprozessen.“
Andreas Pille
Arbeitssicherheit
Hub-Neigebühnen, die von den Mitarbeitern optimal und individuell angepasst
werden können, ermöglichen rücken- und gelenkschonendes Arbeiten.
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
7
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
Das Farbspektrum der neuen Töne:
„Dark Moss Green Metallic“, „Heidelbeerblau Metallic, „Night Blue Metallic“,
„Honey Orange Metallic“, „Rising Blue
Metallic“ sowie – exklusiv für das Golf
Michael Zorn ist Sachbearbeiter in der
GTI Cabriolet – „Dark Iron Grey Metal-
Prozess- und Verfahrenstechnik der
lic“. Im Frühsommer 2016 folgt zudem
Lackiererei und ist besonders gefragt,
für alle Versionen die ebenfalls neue
wenn sich das Farbspektrum einzelner
Farbe „Walnuss“. Die beliebtesten und
Modelle erweitert.
auch weiterhin angebotenen Farbtöne
für das Golf Cabriolet sind übrigens
„Deep Black“ und „Pure White“. Insgesamt bietet Volkswagen den offenen
Golf in 13 verschiedenen Farben an.
LACKIEREREI
Herausforderung Honey-orange und das Freifahren neuer Farben
Insgesamt lackiert Volkswagen Osnabrück das Golf Cabriolet in
13 verschiedenen Farbtönen
Farbton auf Zorns Farbpalette auf,
in dem das Golf Cabriolet ab November erstrahlen soll: Honey-orange-metallic. Denn im
Zuge einer Modellpflege oder
Produktaufwertung kommen
meist auch neue Farbtöne für die
Karosserielackierung zum Einsatz.
Kommission, die darüber entscheidet. Es kann sein, dass so ein
Farbton beispielsweise für die
Golf Limousine schon verwendet
wurde, aber für das Golf Cabriolet
ist er neu“, erklärt Zorn, der nach
der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer zu Karmann kam, dort
weitere Lack-Stationen absolvierte und mittlerweile als Sachbearbeiter Prozess- und Verfahrenstechnik hier im Volkswagen Werk
tätig ist. Zumeist organisiert der
gut gelaunte Osnabrücker die nötigen Prozesse vom Schreibtisch
und mit Hilfe seines Computers,
aber er hat auch ständigen Bezug
zur Praxis unten in der 55.800 m²
großen Lackiererei, wo man mit
32 Ringleitungen für Basislacke
und zehn Ringleitungen für Füller
21 Karossen pro Stunde in allen
erdenklichen Farbvarianten einnebeln kann.
„Die neuen Farbvarianten kommen aus Wolfsburg direkt vom
Designcenter. Da gibt es eine
Bevor aber das neue honig-orangefarbene Kolorit auf das Golf Cabriolet lackiert werden kann,
Eine Vielzahl von Robotern kommt in
der modernen Lackierstraße bei
Volkswagen Osnabrück zum Einsatz.
Michael Zorn hat einen farbenfrohen Job. Der 49-jährige Familienvater ist einer von insgesamt 200
Mitarbeitern der Lackiererei.
Das komplette Team sorgt für geballte Farbkompetenz, wenn es
um Decklack, Füller, Vorbehandlung, Kathodische Tauchlackierung, Hohlraumkonservierung,
Abdichtung und Unterbodenschutz geht. Aktuell tauchte beispielsweise ein ganz besonderer
3 2015
müssen in der riesigen Lackiererei
eine Reihe von Maßnahmen in die
Wege geleitet werden, die Zorn
federführend koordiniert. „Zwölf
Wochen planen wir für die gesamte Versuchsserie ein – meist
benötigen wir aber weniger“,
schmunzelt er.
Die Aufgaben sind umfangreich,
die Abläufe funktionieren routi-
der Leit- und Anlagentechnik der
Lackiererei alle nötigen Daten wie
Farbtonname, Lackcode, Farbton
des Füllers oder die Nummer der
Ringleitung über die der Lack aus
dem Farbversorgungsraum zur
Decklackstraße transportiert wird,
hinterlegt. Mit den Anlagenführern der Decklackstraße und dem
Anwendungstechniker des Lack-
»Früher fuhr man eher Farbblöcke, jetzt lackiert man
nach Sequenznummern, damit die Autos in der
Messung der Farbachsen und anderer
Parameter
wird erst mal visuell betrachtet
und wir kontrollieren den Farbton
über die Farbmetrik – also die
Hell-Dunkel-Achse und die Farbachsen“, erklärt Zorn, und fügt
noch hinzu: „Da kann man gut sehen, ob der Farbton zu hell oder
zu dunkel ist. Es ist eine echte
Wissenschaft für sich, wenn nötig
wird das Lackmaterial vom Lieferanten nachgetönt oder wir ändern die Lackparameter. Auch
Teilbereiche der Karosse können
wir so noch optimieren.“
passenden Reihenfolge sind und just in time produziert
werden.«
niert: Es beginnt mit einem Detailterminplan, um alle Aktivitäten
im Bereich der Prozess- und Verfahrenstechnik fristgerecht abzuarbeiten. Zudem werden Materialkenndaten an die Disposition
weitergeleitet, um erstes Farbmaterial für Lackierversuche zu
erhalten. Gleichzeitig werden in
lieferanten werden erste Anlagenparameter - wie Ausflussmengen und Drehzahlen der
Hochrotationsglocken für die Lackieranlage - definiert. Schließlich
werden Dummykarossen im zu
testenden Farbton lackiert.
„Nach diesen ersten Versuchen
Ist die Erstlackierung okay, wird
die Karosse ein zweites Mal lackiert, um die Farbmetrikwerte
einer „Doppellackierung“ zu erhalten. Ist alles farbmetrisch und
visuell in Ordnung, wird die Karosse auf die Nachbearbeitungsebene geschickt, um Spotrepair-Versuche durchzuführen.
Damit können kleine Fehler - wie
Schmutzeinschlüsse in der Lackierung - gezielt und punktuell eliminiert werden. Nachdem all das
mit gutem Ergebnis abgeschlossen ist, wird eine weitere
Dummykarosse lackiert. Jene
steht dann der Qualitätssicherung
und den Lieferanten der Anbauteile zum Colourmatching zur Verfügung, um die Farbharmonie der
Karosserie in Bezug auf Anbautei-
»Für den Porsche haben
wir auch Individuallackierungen wie Signalgrün
oder Nato-Oliv. Das sind
schon echt exotische Farbtöne, die dann auch gesondert lackiert werden.
Das geht nicht über die
normale Produktion.«
bauteilen abgeschlossen sind,
kann die Serienproduktion beginnen und - wie in diesem Falle –
endlich eine honey-orange-metallic-farbene Variante des Golf
Cabrio vom Band laufen.
„Bei Honey-orange haben wir vermutet, dass es schwieriger sein
wird, aber genau das Gegenteil
war der Fall“, freut sich Michael
Zorn, und verrät noch, welche Auto-Farbe er im Hinblick auf das
Lackieren für die Komplizierteste
hält: „Eine eher schwierige Farbe
ist Silber - meine Lieblingsautofarbe.“
Klar wie Klarlack, dass der Lackier-Experte die Herausforderung liebt ...
Arno Knüppel
Fahrzeugbau
le wie Stoßfänger vorne und hinten, Tankklappenmodul, Türgriffe
und Spiegelkappen zu bewerten.
Nachdem diese eventuellen Korrekturen an Karosserie oder An-
2015 3
Begutachtung der ersten TestLackierung einer Dummykarosse
LACK-TIPPS VOM EXPERTEN
→→
Niemals Vogelkot über längere Zeit von der
Sonne einbrennen lassen.
→→
Den Fliegenschwamm im Scheibenreinigungseimer an der Tankstelle nur für die
Frontscheibe benutzen, nicht um Insekten
vom Lack zu entfernen.
→→
Waschen schadet nicht – die heutigen
Lacke sind extrem stabil. Aber lieber in
moderne Waschanlagen fahren und alte
Bürstenanlagen vermeiden.
8
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
AUSBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG
»MINT for Girls«
Schülerinnen entdecken technische Berufe
M
14 Gymnasiastinnen bekamen bei einer Werkbesichtigung konkrete Einblicke in die spannenden technischen
Aufgaben bei Volkswagen Osnabrück, v.l.: Johanna Svajda, Andreas Meyer (Volkswagen Osnabrück), Mareike
Vogt und Marie Schonebeck.
ädchen für Naturwissenschaften und technische Berufe begeistern – das ist das Ziel
von „MINT for Girls“, einem Projekt der Hochschule Osnabrück in
Kooperation mit regionalen Unternehmen. Auch Volkswagen Osnabrück ist dabei und ermöglichte
14 Gymnasiastinnen der Jahrgangsstufe 10 im August erstmals
praktische Erfahrungen in gewerblich-technischen Berufen der
Automobilindustrie.
Nach einer Werkbesichtigung, die
vom Bildungsausschuss durchgeführt wurde, folgten für die Schülerinnen Einblicke in die Technische Entwicklung und die Metall
Gruppe von Volkswagen Osnabrück. Dort präsentierten ihnen
Experten ihre spannenden Aufgaben und beantworteten Fragen.
Außerdem erhielten die Teilnehmerinnen wichtige Informationen
über den Volkswagen Konzern,
das Werk Osnabrück sowie Ausbildungs- und Einstiegschancen.
Neben dem praktischen Teil im
Unternehmen umfasst „MINT for
Girls“ auch Programmpunkte, die
in der Hochschule stattfinden.
Dort experimentieren die Mädchen im Labor, machen Campusrundgänge und besuchen Vorlesungen. In Zukunft soll das
Projekt viermal jährlich stattfinden.
Lilija Wanzowitsch, Ausbildung
und Personalentwicklung
AUSBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG
Azubis freuen sich und Absolventen werden beglückwünscht
Jahrgang 2015: Volkswagen Osnabrück begrüßt neue Auszubildende
Industriemechaniker, Mechatroniker, Elektroniker für Automatisierungstechnik, Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker,
Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik, medizinische
Fachangestellte.
Der aktuelle Personalnachwuchs von Volkswagen Osnabrück wurde
Die dual Studierenden kombinieren eine Ausbildung zum Industrie- oder Werkzeugmechaniker
mit einem Maschinenbaustudium
oder den Ausbildungsberuf Elektroniker für Automatisierungstechnik mit einem Elektrotechnikstudium.
Anfang September in der Automobilsammlung begrüßt.
A
m 1. September war es soweit: Für insgesamt 37 Auszubildende und Studierende im
Praxisverbund begann bei Volkswagen Osnabrück ein neuer Lebensabschnitt. Dr. Wilfried Krüger,
Geschäftsführer Personal und Organisation, Petra Nolte, Geschäftsführerin des Betriebsrats,
Ilker Subasi, Leiter Ausbildung, sowie Ausbilder und Vertreter der
Fachbereiche begrüßten den
Nachwuchs in der Automobilsammlung.
Während der Einstellfeier, an der
auch die Eltern der neuen Azubis
teilnahmen, stellten drei Auszubildende älterer Jahrgänge den
Volkswagen Konzern und den
Standort Osnabrück vor. Im Anschluss an die Veranstaltung führten die Ausbilder ihre Schützlinge
durch deren zukünftige Arbeitsbereiche.
Die Azubis des Jahrgangs 2015
erlernen bei Volkswagen Osnabrück insgesamt neun verschiedene Berufe: Fertigungsmechaniker, Kfz-Mechatroniker,
Kurz zuvor - am 28. August - fand ebenfalls in der Automobilsammlung die
Abschlussfeier für zwölf Osnabrücker Azubis und vier dual Studierende statt.
Bereits am 28. August fand in der
Automobilsammlung die Abschlussfeier für zwölf Auszubildende und vier Studierende im
Praxisverbund der Volkswagen
Osnabrück GmbH statt. Die Geschäftsführer Dr. Wilfried Krüger
und Henning Jens sowie Petra
Nolte übergaben die Zeugnisse an
die Nachwuchsfachkräfte, die ihre
Berufsausbildung erfolgreich beendet haben. An der Veranstaltung nahmen neben den Eltern
der Absolventen auch Vertreter
der Abteilung Ausbildung und
Personalentwicklung sowie der
3 2015
Fachbereiche teil, die an dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss
beteiligt waren.
Die ehemaligen Auszubildenden
erlernten die Berufe Fertigungsmechaniker, Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker für Automatisierungstechnik,
Industriemechaniker, Mechatroniker und Werkzeugmechaniker.
Alle Absolventen wurden von
Volkswagen Osnabrück in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Für die dual Studierenden
folgt nach der praktischen Ausbil-
dung das Vollzeitstudium.
Wir gratulieren unseren
Absolventen:
Tobias Ungruhe, Maximillian
Wilm, Alessa Bußmann, Laura
Beckmann, Daniel Reifschneider,
Jana Vinke, Maraike Frank, Neele
Molitor, Dominik Schulz, Irina
Baum, Jennifer aus dem Moore,
Michael Escher, Nick Garrell,
Daniel Steins, Lale Dornblut und
Carsten Levermann.
Katharina Strüßmann
Personal und Ausbildung
10
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
werk auch noch eine ausgiebige
Sichtprüfung unter ultrahellem
Licht durch, analysieren mit Spezialmessgeräten die exakten
Maße und Blechstärken und bearbeiten die Kontrollbauteile zudem
mit Abziehsteinen und Kreiden.
Innerhalb dieses Szenarios zählt
das Anschleifen mit den Schleif-
»Selbst wenn ein Haar in
Das Team der Ideenmanager in Osnabrück v.l.n.r.: Bernhard Stippel, Andreas Pille,
einer der Pressen wäre,
Michael Bartke, Stefan Vosshage, Jan Petersmann, Andre Kuhlmann, Ralf Hasson,
würde sich das abzeich-
Rainer Schröer und Martin Robben.
nen, wenn wir unsere
Qualitätskontrolle durch-
IHRE ANSPRECHPARTNER
führen.«
IM FACHBEREICH:
→→
Montagelinie I, II & III (O-TFM / O-TFF)
Bernhard Stippel
→→
Karosseriebau I & II (O-TFK / O-TFR)
Ralf Hasson
→→
Lackiererei (O-TFL)
Rainer Schröer
→→
Qualitätssicherung (O-TQ)
Jan Petersmann
→→
Technisches Büro (O-TP 3)
Andre Kuhlmann
→→
Technische Entwicklung (O-TE)
Martin Robben
→→
Logistik / Disposition (O-TL)
Michael Bartke /
Stefan Vosshage
→→
Personal & Organisation (O-S)
IDEENMANAGEMENT
Cemals Gitterpad sorgt für den
letzten Schliff
Ein Mitarbeiter aus dem Presswerk und
sein findiger Verbesserungsvorschlag zur
effizienteren Einzelteil-Qualitätskontrolle
C
emal Yazar hat die Aufforderung aus der Konzernzentrale
erhört. Vielleicht ist der 36-jährige, der im Presswerk in der Qualitätskontrolle arbeitet, ja an einem
der Plakate mit Prof. Dr. Martin
Winterkorn vorbeigelaufen, die an
vielen Stellen im Volkswagen
Werk Osnabrück hängen.
Man sieht den Unterschied:
Auf denen weist der Vorstandsvorsitzende persönlich darauf hin,
wie sehr er sich auf „Ideen made
in Osnabrück freut“, und wendet
sich direkt an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Ihr Können,
Ihre Hingabe und Ihre bewegenden Ideen sind unser stärkster
Antrieb.“ Das ließ sich Cemal nicht
zwei Mal sagen. Denn schon lange
»Ihr Können, Ihre Hingabe
und Ihre bewegenden
Einzelteilkontrolle von Karosseriebauteilen im Presswerk verwendet werden. „Bevor wir mit der
Produktion beginnen, prüfen wir
ein Abnahmeteil auf Herz und
Nieren. Und auch während der
Fertigung prüfen wir stichprobenartig.“ sagt Cemal.
Ideen sind unser stärkster
Antrieb.«
suchte der in Deutschland geborene Vater von zwei Kindern, dessen Familie ursprünglich aus der
Türkei stammt, eine Alternative
für die Schleifpads, die bei der
Egal, ob Stahl oder Aluminium, es
geht um alle Fahrzeugbauteile,
die im Minutentakt die riesigen
Pressen verlassen und deren
Oberflächen eine 100-prozentige
Reinheit und Glätte aufweisen
müssen, damit der später folgen-
de Lackierprozess den extrem hohen Qualitätsansprüchen standhalten kann. „Selbst wenn ein
Haar in einer der Pressen wäre,
würde sich das abzeichnen, wenn
wir unsere Qualitätskontrolle
durchführen“, erklärt Cemal Yazar.
Für diese Begutachtung der Oberflächen nutzen er und seine Kollegen bisher Schaumstoffpads, die
auf der Oberseite einem üblichen
Schleifpapier ähneln: „Durch das
Andreas Pille
Anschleifen der Pressteile würden
wir selbst kleinste Pickel, Riefen
und Kratzer aufspüren. Würden
wir so eine Problemstelle an einem Bauteil entdecken, müssten
wir sofort zum entsprechenden
Anlagenführer gehen, weil die
Presse kontrolliert und gereinigt
werden müsste.“
Neben der Schleifmethode führen
die Qualitäts-Experten im Press-
papierpads aber zu den wichtigsten Methoden. „Mich hat schon
immer genervt, wie schnell diese
Pads verschleißen“, sagt Cemal,
und fügt noch hinzu: „So ein
Schleifpapier ist nach einmaliger
Benutzung hinüber, dadurch fällt
natürlich auch viel Müll an.“ Denn
nach jeder Kontrolle mussten die
Pads bisher entsorgt werden, weil
der Abrieb des Pressteiles haften
blieb und die Pads für das nächste
Kontrollteil unbrauchbar machte.
Die entscheidende Idee lag dann
irgendwann einfach vor Cemals
Nase – bei einer Fahrzeugprüfung
in der Audit-Abteilung. „Die Kollegen dort nutzen runde Gitterpads
aus Metall, allerdings für ganz andere Zwecke. So ein Ding lag zufällig auf dem Besprechungstisch
und ich habe gefragt, ob ich es
mitnehmen darf“, erinnert sich
der Osnabrücker. Neugierig startete Cemal sofort seine Experimente mit dem mitgebrachten
Gitterpad. Das Ergebnis war ein
Volltreffer. „Das neue runde Gitterpad ist nicht nur viel handlicher
und flexibler, der größte Vorteil
ist, dass es nahezu nicht verschleißt. Durch die offene Struk-
Rechts das alte Schleifpapier,
das sich schnell mit Abrieb zusetzt, links das neue Gitterpad
ohne jegliche Schleifreste.
POSITIVE IDEEN-BILANZ
In den ersten drei Monaten seit dem Startschuss des Ideenmanagements haben die Beschäftigten der
Volkswagen Osnabrück GmbH bereits 270 Verbesserungsideen zu Produkten und Abläufen eingereicht. Mit Eigeninitiative, Kreativität und intelligenten Lösungen tragen sie so zum nachhaltigen Unternehmenserfolg bei.
Peter Dettmer, Koordinator Ideenmanagement, freut sich über den guten Anlauf des Ideenmanagements: „Die Vielzahl der Ideen zeigt: Die Kolleginnen und Kollegen bringen sich intensiv mit Verbesserungsvorschlägen ein und alle profitieren davon: Das Unternehmen durch die Steigerung der Wertschöpfung, Führungskräfte durch Optimierungen in ihrem Bereich und Mitarbeiter durch die
individuelle Anerkennung und Wertschätzung.“
Bei Fragen und Anregungen stehen das Ideenmanagement und die Ansprechpartner im Fachbereich
(Ideenmanager) zur Verfügung. Weiterführende Informationen finden Sie im Intranet unter OScar.Online_Ideenmanagement.
Eine Vielzahl von Ideen seit Einführung der Aktion im Juni 2015 bei Volkswagen
Osnabrück (Werte kumulativ)
Kennzahl
Juni 2015
Juli 2015
August 2015
Anzahl Ideen
154
245
270
Beteiligung
(Ideen pro 100 MA)
6,5
10,3
11,3
Einsparungen*
0€
3.185 €
4.335 €
Prämien
0€
2.914 €
N. N.
*Einsparungen werden ausschließlich für berechenbare Ideen ausgewiesen. Der Jahresnutzen wird in der Regel erst ein Jahr nach
Realisierung der Idee ermittelt.
3 2015
11
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
2015 3
tur hält es bis zu ein Jahr, Abrieb
haftet kaum an und man kann es
sogar auswaschen“, erklärt er.
Genauso begeistert wie Cemal
war auch sein Meister Nail Konya
von der Idee. „Wir haben uns zusammen weiter über die Sache informiert und herausgefunden,
dass ein Karton der alten Schleifpads mehr als 40 Euro kostet.
Etwa einen dieser Kartons benötigen wir normalerweise pro Woche
hier im Presswerk. Im Gegensatz
dazu hält ein einziges der neuen
Gitterschleifpads bis zu ein Jahr
durch!“, freut sich Cemal.
Klarer Fall, Kosteneinsparung,
Müllreduktion und Nachhaltigkeit
– spätestens jetzt war das Ganze
eine Sache für das Ideenmanagement, denn schließlich sind alle
Beschäftigten von Volkswagen
Osnabrück seit dem 1. Juni 2015
dazu aufgefordert, Verbesserungsvorschläge zu Produkten
und Abläufen einzureichen. Wie
gut das funktioniert und wie hoch
das Ideenpotenzial und die Kreativität der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bei Volkswagen Osnabrück sind, zeigt das Beispiel von
Cemal Yazar auf eindrucksvolle
Weise.
„Im Werkurlaub hat mich mein
Meister angerufen und mir mitgeteilt, dass mein Verbesserungsvorschlag realisiert und prämiert
wird. Wer weiß, vielleicht kann
sich die Sache mit meinen runden
Metallgitterpads ja sogar flächendeckend bei Volkswagen durchsetzen“, sagt er mit einem Augenzwinkern ...
Peter Dettmer
Ideenmanagement
AUFGABEN DER IDEENMANAGER ALS
ANSPRECHPARTNER IM FACHBEREICH:
→→
Operative Unterstützung und Präsenz vor Ort
→→
Einbringen persönlicher Kenntnisse zu Prozessen, Strukturen
und Personen
→→
Sichtung und Vorantreiben von Ideen
→→
Hilfe bei der Ideeneingabe
→→
Daten zum Ideenmanagement der OE erfassen, aufbereiten und
visualisieren
→→
Konfliktmanagement
12
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
13
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
STIMMUNGSBAROMETER
Stiba-Rundgang von Projektplanung Montage und Karosseriebau
Vor dem Werkurlaub stiegen die Stimmung und die Anzahl der
umgesetzten Maßnahmen im Stimmungsbarometer
A
Zusammenarbeit. Um effizientere
Arbeitsabläufe zu schaffen und
den Austausch vor allem zwischen
den Teams Projektplanung Montage und Karosseriebau weiter zu
verbessern, rückten beide Abteilungen räumlich näher zusammen. Neue Besprechungsräume,
eine neue Anlage für Videokonferenzen und ein Multifunktionsraum mit Küche, Drucker und
Stehtisch erleichtern ab sofort
den Austausch mit den Kollegen.
Im Fokus stand unter anderem die
Verbesserung der Kommunikation
und die bereichsübergreifende
Die Mannschaft der Projektplanung Karosseriebau entwickelte
nach dem Stimmungsbarometer
2014 bei einem gemeinsamen
Brainstorming unter anderem vier
Top-Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit anderen Organisationseinheiten.
Diese wurden bereits umgesetzt.
„Dabei ging es vor allem darum,
interne Prozesse transparenter zu
machen, Verantwortlichkeiten zu
klären und diese nachhaltig zu
verbessern“, sagte André Wan-
m letzten Freitag vor dem
Werkurlaub präsentierten
André Wanning, Leiter Projektplanung Karosseriebau (O-TP1), und
Martin Hoppe, Leiter Projektplanung Montage (O-TP2), Geschäftsführer Ludger Teeken,
Technik, Betriebsrat Roberto Ahrens sowie Vertretern von Personal und anderen Fachbereichen
umgesetzte Maßnahmen aus dem
letzten Stimmungsbarometer (Stiba).
Parkbuchten wurden umstrukturiert
Teilnehmer des Stiba-Rundgangs der Abteilungen Montage und Karosseriebau
ning. Beim Umsetzen halfen
Richtlinien aus dem Volkswagen
Konzern, an denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun
noch stärker orientieren.
Auch die Projektplanung Montage
erarbeitete konkrete Maßnahmen,
um den Informationsfluss und die
Arbeitsprozesse innerhalb der Abteilung weiter zu verbessern. Martin Hoppe sagte: „Die regelmäßigen internen Abstimmungstermine erhielten beispielsweise
eine festgelegte Struktur, um die
Zeit optimal zu nutzen. Das gemeinsame Dokumentenmanagement mit der Projektplanung Ka-
FREIZEIT UND AKTIVITÄTEN
»Es lebe der Sport«
Laufen, Golf oder Tennis – viele Mitarbeiter
sind auch außerhalb des Werks erfolgreich
Die Lauf-Gemeinschaft
D
er bekannte Musiktitel „Es
lebe der Sport“ von Rainhard
Fendrich könnte auch als Motto
vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Volkswagen Osnabrück
dienen. Denn besonders Läufer,
Tennisspieler und Minigolfer waren in diesem Sommer nach Feierabend gemeinsam sportlich aktiv.
Seit Juli treffen sich die Mitglieder
des Lauftreffs jeden Donnerstag
am Heger Holz in Osnabrück, um
eine Runde durch den Wald bis
zum Rubbenbruchsee zu laufen.
Einige von ihnen waren bereits einen Monat zuvor im Team aktiv:
Unterstützt von Volkswagen Osnabrück nahmen sie an dem Benefizlauf „Jede Oma zählt“ teil.
Auch in Zukunft wollen sie wieder
deutschlandweit für den guten
Zweck an den Start gehen. Möchten auch Sie sich gemeinsam mit
den Kollegen fit halten? Weitere
Informationen zum Lauftreff er-
und um exakt 30 cm verbreitert.
WERKTECHNIK
halten Interessierte bei Holger
Bloem unter der Telefonnummer
0162/2130032.
Neben Ausdauersportlern gibt es
im Volkswagen Werk Osnabrück
auch viele Tennisbegeisterte.
Ende August bildeten einige von
ihnen eine illustre Truppe, die auf
der Anlage des Vereins BlauWeiß-Schinkel zu einem Turnier
gegen andere Firmenmannschaften antrat – und gewann. Den
ersten Platz belegten auch die
Minigolfer von Volkswagen Osnabrück. Bereits im Juni lochten die
Kolleginnen und Kollegen auf der
Minigolfanlage im Nettetal erfolgreicher ein, als alle anderen
Mannschaften von Unternehmen
aus der Region.
Anja Lückmann/ Jutta
Kombrink/ Jutta Feldhaus
Technische Entwicklung / Metall
Gruppe/ Kommunikation
3 2015
rosseriebau und dem Technischen
Büro wurde außerdem übersichtlicher gestaltet, um Informationen noch schneller auffindbar zu
machen.“
Marie Meierhofer
Kommunikation
Voller Einsatz im leeren Volkswagen Werk
Die Urlaubszeit wurde von der Werktechnik für viele wichtige
Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten genutzt
R
uhig ist es während des Werkurlaubs auf dem Gelände
von Volkswagen Osnabrück –
könnte man denken. Die Maschinen sind heruntergefahren, die
Montagebänder stehen still und
die meisten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sind in ihrem wohlverdienten Urlaub.
Die meisten – aber längst nicht
alle. Für das Team der Werktechnik herrscht in den drei Wochen
des Werkurlaubs Hochkonjunktur.
„Fertigungsanlagen, die während
der Produktion ständig in Betrieb
sind, mussten gewartet werden.
Außerdem hat unser Team Reparaturen durchgeführt und Baumaßnahmen umgesetzt“, erklärt
»Unsere Ferienjobs:
Flüsterbodenbeläge,
Druckbehälter-Wartungen,
Parkbuchten und
Umbauarbeiten.«
Rolf Pruin, Leiter Werktechnik. In
der Halle 5.18 wurde beispielsweise die Fahrstraße mit einem
Flüsterbodenbelag versehen, der
die Geräusche der Logistikfahrzeuge verringert. „Die Rückmeldungen der Mitarbeiter sind positiv. Die Lärmbelastung wurde
durch diese Maßnahme deutlich
verringert“, sagt Pruin.
Auch im Presswerk wurde während des Urlaubs gearbeitet. Die
Anlagen dort werden nämlich
auch mit Druckluft betrieben. Regelmäßig müssen deshalb die
Druckbehälter gewartet und anschließend von einem Sachverständigen geprüft werden. Die
Vorbereitungen dafür übernahmen Mitarbeiter der Werktechnik.
„Alle zehn Jahre findet eine innere
und äußere Prüfung der Druckbehälter auf Dichtigkeit statt. Das
übernehmen TÜV, Dekra oder andere Prüfgesellschaften – ähnlich
wie beim Auto. Damit bei der eigentlichen Prüfung nichts schiefgeht, testen wir schon vorher die
innere Beschaffenheit der Druckbehälter. Außerdem wird eine
Druckprobe mit Wasser durchgeführt“, so Pruin.
Nicht nur direkt auf dem Werkgelände, auch außerhalb hat sich etwas getan: Kleinere Schäden an
Das Tennis-Team
Die Minigolf-Crew
Neuer Flüsterbodenbelag in der Halle
Arthur Richter und Matthias
5.18 – hier fahren Logistikfahrzeuge ab
Hövel bei der Begutachtung der inneren
sofort fast geräuschlos
Beschaffenheit der Druckbehälter
2015 3
den Mitarbeiterparkplätzen 7 und
9 wurden behoben. Außerdem erhielten die einzelnen Stellplätze
neue Markierungen. Jeder ist nun
30 Zentimeter breiter. Dadurch
sollen Parkrempler in Zukunft
besser vermieden werden. Einen
weiteren Beitrag zur besseren
Parksituation rund um das Werk
leistet der Abriss eines nicht mehr
genutzten Gebäudes an der
Gesmolder Straße. Dort sollen
neue Parkplätze entstehen.
Katharina Wetzel
Werktechnik
14
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
15
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
als Team angetreten und haben
den ersten Platz gemacht“, erinnert sich Gerth.
Am 12. Mai 2015 wurde der Vorschlag des Teams „Versuchsbau /
Ausstattung“ in Wolfsburg mit
dem Award in der Kategorie „Prozessverbesserung“ ausgezeichnet.
Ein darauffolgender weiterer Step
der Zusammenarbeit war die Bündelung der Spritzguss- sowie der
kompletten Gummi- und Dichtungsfertigung in Osnabrück.
Dazu gehörte unter anderem die
Übernahme eines 1-Komponenten-Extruders für die Erstellung
von Dichtungsprofilen. Mittlerweile möchte das VSC in Wolfsburg die strategische Partnerschaft nicht nur auf Konzeptfahrzeuge begrenzen und plant zukünftig die Platzierung aller Dich-
tungsumfänge hier in Osnabrück.
Die Übernahme dieses anspruchsvollen Pakets wird nach und nach
erfolgen. Zunächst ist der Aufbau
der Prozesssteuerung erforderlich, um eigene Prototypen-Kapazitäten besser einplanen zu können. Die Prototypen werden in
der Regel im Vulkanisationspro-
»Unser guter Draht zur
Technischen Entwicklung
in Wolfsburg hat sich
durch einen Workshop ergeben.«
peratur von circa 180 Grad Celsius
werden die Formteile an die im
Werkzeug aufgenommenen Profile angespritzt und im gleichen Arbeitsgang anvulkanisiert. Auch
diese Tätigkeiten erfolgen seit
vielen Jahren schon im Bereich
„Versuchsbau / Ausstattung“. Unter anderem wurde hier in Osnabrück auch die Kleinserie der Karosseriedichtungen für den XL1
gefertigt und aktuell die Verdeckdichtungen für ein Premium-Konzernfahrzeug. „Das Kunststoffund Dichtungsthema entwickelt
sich ständig weiter – es ist und
bleibt spannend. Es gibt also viel
zu tun,“ freut sich Andreas Gerth.
zess erstellt. Die Abstimmung der
Werkzeuge zu den Profilen ist
aufwendig und erfordert viel Erfahrung. Bei einer Werkzeugtem-
NEUES AUS DEM VOLKSWAGEN UNIVERSUM
Nachhaltigster
Automobilkonzern der Welt
Der Dow Jones Sustainability
Index (DJSI) ist für Investoren
der bedeutendste Gradmesser für die Entwicklung der
am nachhaltigsten wirtschaftenden Unternehmen der
Welt. Untersucht wurde der Leistungsstand von insgesamt 33
Automobilunternehmen. Volkswagen erreichte dabei die Spitzenposition und wurde erneut als Branchenführer der Automobilindustrie eingestuft.
60.000ster California im
Werk Hannover
Anja Lückmann
Technische Entwicklung
In der Fertigungsstätte Hannover-Limmer wurde am 02. September der 60.000ste California
der T-Baureihe von Volkswagen
Nutzfahrzeuge gebaut. Der California wird in drei Varianten
TECHNISCHE ENTWICKLUNG
gefertigt: Beach, Ocean und Coast und ist dadurch mit verschiede-
Ultimativen Automobil-Dichtungen dicht auf den Fersen
„Versuchsbau / Ausstattung“ ist strategischer Partner für das VSC in
Wolfsburg und fertigt alle Dichtungen für Konzeptfahrzeuge
L
aut Statistik gab es im zurückliegenden Sommer in der Region Osnabrück 292 Liter Regen pro
Quadratmeter. Man könnte also
vermuten, schlechtes Wetter ist
dafür verantwortlich, dass sich
hier am langjährigen Cabrio-Entwicklungsstandort eine große
Kompetenz im Hinblick auf Fahrzeugdichtungen entwickelt hat.
Wie auch immer, ohne Zweifel
gibt es im Volkswagen Werk Osnabrück ein geballtes Knowhow
zum Spezialthema Dichtungen.
Der Brennpunkt liegt im Bereich
„Versuchsbau / Ausstattung“. Jener ist mit 30 Beschäftigten ein
wichtiger Teil der Technischen
nen Ausstattungen individuell konfigurierbar. Der California wird seit
2004 gefertigt und ist das meistverkaufte Reisemobil Europas.
Manuelle Fertigung von Dichtungen für
Präsentation des Dichtungs-Knowhows
Konzeptfahrzeuge
vor Konzern-Mitarbeitern
Neues Jubiläumsmodell
Golf GTI Clubsport
Zum 40. Geburtstag des Golf
Entwicklung (TE), in der insgesamt mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an innovativer Automobiltechnologie tüfteln.
Der „Versuchsbau / Ausstattung“
ist nicht nur zuständig für Kunststoffbauteile im Interieur– und
Exterieurbereich – insbesondere
für Konzeptfahrzeuge und Prototypen – sondern man hat sich
sehr auf die Erstellung von Fahrzeugdichtungen spezialisiert.
„Wenn es um Dichtungen geht,
beinhaltet unsere Prozesskette
die Konstruktion, die Berechnung,
die Erstellung der Bauteile und
deren Erprobung. Damit verfügt
Osnabrück über ein Alleinstel-
lungsmerkmal im Volkswagen
Konzern – nicht ohne Grund fertigen wir seit geraumer Zeit alle
Dichtungen für Konzeptfahrzeuge“, sagt der 53-jährige Leiter
„Versuchsbau / Ausstattung“
Andreas Gerth nicht ohne Stolz.
Seit Anfang 2014 ist der „Versuchsbau / Ausstattung“ strategischer Partner für das VSC in
Wolfsburg. Begonnen hat alles
mit Dichtungen für die zuvor genannten Konzeptfahrzeuge. „Das
sind Fahrzeuge, die den Vorständen vorgestellt und mit denen Erprobungsfahrten gemacht werden. Jedes Mal handelt es sich um
das erste Fahrzeug, um ein mögliches neues Modell überhaupt mal
darzustellen. Stückzahl 1 – mehr
Fahrzeuge gibt es davon nicht.
Prototypen werden im Gegensatz
dazu in fast serienähnlichen Verfahren hergestellt“, erklärt
Andreas Gerth, der bei Karmann
eine Ausbildung zum Werkzeugmacher absolvierte, danach sein
Ingenieurdiplom im Bereich
Kunststofftechnik erwarb und seit
1998 hier im Werk Osnabrück tätig ist.
schnitten sowie Formteile aus
PUR (Kunststoff) gegossen und
miteinander verklebt. Zum gesamten Dichtungspaket gehören
auch diverse, mit PUR umgossene
Dreiecksscheiben. Nach der Abstimmung am Fahrzeug und zu
den angrenzenden Bauteilen erfolgt zudem noch eine Beschichtung der Oberflächen mit einem
Flock oder einem speziellen Gleitlacksystem.
Im Gegensatz zu vulkanisierten
Prototypdichtungen entstehen
Dichtungen für Konzeptfahrzeuge
mit hohem händischen Aufwand.
Dazu werden Profile mit einer
Vielzahl von Vorrichtungen be-
„Unser guter Draht zur Technischen Entwicklung in Wolfsburg
hat sich durch einen Workshop
noch weiter verbessert – als Prozessverbesserung für den
Volkswagen-Weg-Award. Wir sind
GTI wurde auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA)
in Frankfurt der bislang stärkste
Serien-GTI präsentiert. Neben
Design und Ausstattung wurde
die Leistung auf 195 kW / 265 PS optimiert. Mit einer zusätzlichen
Boost-Funktion kann man die Motorleistung sogar für kurze Zeit auf
über 290 PS steigern.
Effektives Öl-Recycling
im Werk Kassel
Das Werk Kassel bereitet Öl selbst auf und setzt es erneut ein. So
werden jährlich bis zu 400.000 Liter des Rohstoffs in einen wiederkehrenden Kreislauf eingespeist. Das Öl wird dabei von den Metallspänen, die in der mechanischen Fertigung anfallen, getrennt und
dann im Werk recycelt um es erneut zu nutzen. Das schont die Umwelt und spart Kosten. Genau im Sinne der Think Blue.Factory.
Jubiläen bei Volkswagen
Sachsen und Salzgitter
Gleich vier Volkswagen Standorte hatten in diesem Jahr ein
Jubiläum zu verzeichnen. Das
Werk in Salzgitter feierte am 5.
Juli mit einem Familientag und
mehr als 13.000 Gästen sein
45-jähriges Bestehen. In Zwickau wurde mit einem Familientag das
25-jährige Jubiläum von Volkswagen Sachsen gefeiert. Die Standorte Chemnitz und Dresden waren bei dem Event am 6. September
ebenfalls vertreten.
Stolzes Team beim Award-Gewinn
Erstellung von Dichtungsprofilen am
„Prozessverbesserung“ in Wolfsburg
Extruder
3 2015
EPDM-Fertigung
Kleinserien-Dichtungsprofile, die beim „Versuchsbau / Ausstattung“ gefertigt wurden, stecken unter anderem im XL1.
2015 3
16
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
Vorserienund Serienkoordination
VOLKSWAGEN WELT
Adeus, Brasil!
Judith Cremering kehrt zurück von einem
spannenden Jahr im Volkswagen Werk Anchieta
E
in Jahr lang war die Osnabrückerin Judith Cremering auf
„Wanderschaft“ und arbeitete im
brasilianischen Volkswagen Werk
Anchieta. Im vierten und letzten
Teil unserer Serie berichtet die Ingenieurin in einem Interview mit
OScar von ihren letzten drei Monaten in Sao Bernando do Campo
und ihrem Abschied aus dem
Land, das für sie zur zweiten Heimat geworden ist.
OScar: Ihr Wanderjahr ist vorüber,
Sie sind zurück in Osnabrück: Was
war Ihr erster Gedanke, als Sie das
Rückflugticket in der Hand hielten?
Judith Cremering: Ich dachte nur:
Wie die Zeit rast – schon ist ein
Jahr vergangen. Ich habe Brasilien
mit einem lachenden und einem
weinenden Auge verlassen. Einerseits habe ich mich auf meine Familie, Freunde und Arbeitskollegen in Osnabrück gefreut.
Andererseits werden mir die Lebensart in Brasilien und die neuen
Freunde sehr fehlen. Ich werde
mich immer gerne an die Zeit dort
erinnern.
OScar: Was wird Ihnen besonders
in Erinnerung bleiben, was werden Sie vermissen?
Cremering: Ich habe in Brasilien
echte Freundschaften geschlossen und Menschen kennengelernt, mit denen ich tolle Erinnerungen teile. Sie werden mir
fehlen. Auch die südamerikanische Lebensart war beeindruckend. Jetzt muss ich mich erst
wieder an das norddeutsche Tem-
perament gewöhnen (lacht). Auch
kleine Dinge, wie die Wohnung, in
der ich mit Maria von Volkswagen
Salzgitter gewohnt habe, vermisse ich – oder das Essen: Die brasilianische Küche mit ihren vielen
Früchten und Fischgerichten ist
super lecker!
OScar: Wie verlief der Abschied
von Brasilien?
Cremering: Unseren Abschied haben Maria und ich zusammen gefeiert, in einem Festsaal in unserer Wohnanlage. Dazu haben wir
Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen eingeladen – einfach
alle, die uns während unseres
Wanderjahres begleitet und unterstützt haben. Außerdem habe
ich meinen restlichen Urlaub dazu
genutzt, noch einmal mit Freun-
den aus Deutschland den Norden
des Landes zu bereisen. Dabei
ging es für uns von Manaus mit
dem Boot über den Amazonas,
um Piranhas zu angeln und Delfine zu sehen. Danach erlebten wir
das Dünengebiet von Maranhão.
Dort machten wir einen Wüstenspaziergang zum nächsten Largo
Azul, also einem blauen See mitten in der Wüste. Zum Schluss
nahmen wir ein Boot über das
„Delta do Rio Parnaíba“. Dort
machten wir auch einen dreitägigen Kurs im Windsurfen. Es war
ein wirklich schöner Abschluss
meines Jahres in Brasilien.
OScar: Was haben Sie während
Ihres Wanderjahres gelernt und
wie lautet Ihr Fazit?
Cremering: Vor allem habe ich ei-
nes gelernt: „Paciência“, also Geduld. Anfangs war die unglaubliche Gelassenheit der Brasilianer
sehr ungewohnt. Mittlerweile
sehe ich manche Dinge auch etwas gelassener (lacht). Aber auch
fachlich nehme ich viel aus meiner Zeit bei Volkswagen do Brasil
mit, das ich auch bei Volkswagen
Osnabrück anwenden kann. Ich
bin sehr dankbar die Möglichkeit
erhalten zu haben, in einer mir
fremden Kultur zu leben und zu
arbeiten. Solche Chancen bietet
einem nur ein großes, internationales Unternehmen wie Volkswagen. Ich empfehle jedem, dem
sich die Chance bietet, am Wanderjahr teilzunehmen. Es war eine
unbeschreibliche Erfahrung.
Marie Meierhofer
Kommunikation
AUSBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG
Informationen aus erster Hand
Azubis von Volkswagen Osnabrück auf der „Ausbildung 49“
A
uch in diesem Jahr hatten
Schülerinnen und Schüler ab
der achten Jahrgangsstufe die
Gelegenheit, sich auf der Messe
„Ausbildung 49“ über Ausbildungs- und Einstiegsmöglichkeiten bei Unternehmen aus der Region Osnabrück zu informieren.
Mit dabei war auch wieder Volkswagen Osnabrück: Studierende im
Praxisverbund und Azubis stellten
am Messestand ihre Ausbildungsberufe vor. Mitarbeiterinnen der
Abteilungen Ausbildung und Personalentwicklung und Personal
beantworteten in persönlichen
Gesprächen Fragen rund um das
Bewerbungsverfahren und Praktikumsmöglichkeiten im Volkswagen Werk Osnabrück.
Ein Highlight am Stand von Volkswagen Osnabrück war das ausgestellte Golf GTI Cabriolet „Austria“
aus der Automobilsammlung.
Auszubildende der Volkswagen
Standorte Osnabrück und Wolfsburg hatten das Fahrzeug für das
GTI-Treffen 2013 am österreichischen Wörthersee gebaut. Neben
dem Auto und vielen Informationen erwartete die Besucher an
unserem Messestand außerdem
eine besondere Herausforderung:
Für das Ausbildungsjahr 2016 bietet Volkswagen Osnabrück insgesamt 31 Ausbildungsplätze in
neun gewerblich-technischen Berufen und neun Plätze für ein duales Studium an. Weitere Informationen finden Interessierte im
Internet auf den Karriereseiten
von www.volkswagen-os.de.
3 2015
Änderungen am laufenden Band
Die Vorserien- und Serienkoordination des Technischen Büros
S
eit 2011 läuft im Volkswagen
Werk Osnabrück das Golf VI
Cabriolet vom Band. Auch wenn
nach wie vor das gleiche Modell
produziert wird, gab es seit dem
Produktionsstart einige Änderungen: Neue Sonderausstattungen,
neue Lackierungen und neue Motoren kamen beispielsweise hinzu.
Die Vorbereitung aller technischen Änderungen an Modellen,
die im Volkswagen Werk Osnabrück gefertigt werden, übernimmt das Team der Vorserienund Serienkoordination des
Technischen Büros. Die Mitarbeiter informieren die jeweiligen
Produktionsbereiche detailliert
über umzusetzende Änderungen.
Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Standorten wie dem
Volkswagen Stammwerk Wolfsburg und der Porsche Zentrale in
Zuffenhausen nötig. Denn dort
Beim „Einfädelspiel“ aus dem
Trainingszentrum konnten sie Geschick und Schnelligkeit unter Beweis stellen.
Lilija Wanzowitsch, Ausbildung
und Personalentwicklung
TECHNISCHES BÜRO
werden die Änderungen zentral
beschlossen.
Jegliche Produktpflegemaßnahmen, also Änderungen an Ausstattung oder Motorisierung der
Modelle, die mehrmals im Jahr
stattfinden, gehören zu den Kernkompetenzen des Teams. In Regelterminen stimmt sich die Vorserien- und Serienkoordination
mit den eingebundenen Fachbereichen über Teileeinsatz- und
–verfügbarkeiten ab. Die Meister
und Teamsprecher werden dann
detailliert über die geänderten
Bauteilumfänge informiert.
Beim Cayman und Cayenne ist die
Vorserien- und Serienkoordination besonders gefragt. Denn die
Möglichkeiten der Kunden, die
Ausstattung ihres Fahrzeugs individuell zu gestalten, sind bei Porsche überdurchschnittlich umfangreich. Auch Sonderfahrzeuge
für Messen, Foto- und Filmaufnahmen, Fahrschulen und Menschen mit körperlichen Handicaps
bedeuten eine besondere Herausforderung.
Abhängig von der jeweiligen Ausstattung werden unterschiedliche
Daten auf den Steuergeräten der
einzelnen Fahrzeuge gespeichert.
Während der Qualtitätskontrolle
wird bei jedem Golf Cabrio und
Porsche Cayman überprüft, ob die
richtigen Informationen im Auto
angekommen sind. In enger Abstimmung mit der Vorserien- und
Serienkoordination erhalten die
Kolleginnen und Kollegen in der
Fertigung die nötigen Daten – sowohl für die Fahrzeuge, als auch
für die bei der Überprüfung eingesetzten Anlagen.
Joachim Schramm
Technisches Büro
Ein Messestand mit Beratung aus erster Hand: Der Nachwuchs von
Volkswagen Osnabrück gibt Schülerinnen und Schülern Job- und Studien-Infos.
2015 3
Das Team Vorserien- und Serienkoordination zeigt die Unterschiede: auf den
Fotos das aktuelle Golf Cabrio, live das
Fahrzeug nach dem Update.
17
0823-15 VBD | AZ OsCar | Zahn-Zusatzversicherung | 262 x 384 mm | 4/4-farbig | ISO coated v2
18
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
Angebot für Konzernangehörige.
BERUF UND BERUFUNG
Technischer Sachbearbeiter in der Prozess- und Verfahrenstechnik
Harter Job: Lackbeständigkeitstests mit Steinschlagsimulationen und
90 Tagen Klimakammer
Verfahrenstechniker Hölscher bei der Auswertung von Rohblechen nach einem
Klimawechseltest
A
uf der 19-Meter-Ebene der
fünf Stockwerke hohen Lackiererei im Volkswagen Werk Osnabrück befinden sich die Labore
der Prozess- und Verfahrenstechnik.
Dort arbeiten Experten in den Bereichen Lacke, Abdichtungen, Farbqualität und Farbmetrik daran,
die Qualität der Modelle von
Volkswagen und Porsche, die hier
am Standort Osnabrück gefertigt
werden, auf höchstem Niveau sicherzustellen. Einer von ihnen ist
Michael Hölscher.
1985 begann Hölscher seine Ausbildung zum Füllerschleifer im damaligen Karmann Werk, ehe er
sich dort zum Autolackierer weiterbildete. Nach der erfolgreichen
Prüfung zum Industriemeister
Chemie absolvierte er 2004 auch
die Meisterprüfung für Lackierer
und Chemielaboranten. Als technischer Sachbearbeiter ist Michael
Hölscher für ein umfangreiches
Aufgabenfeld verantwortlich. Der
Schwerpunkt seiner Arbeit liegt
auf der Serienabsicherung der
Fahrzeuglackierung. Wöchentlich
führt der 56-jährige Lackhaftungstests durch. Dazu setzt Hölscher beispielsweise lackierte und
rohe Testbleche Steinschlägen
aus, wie sie auch beim täglichen
Gebrauch der Fahrzeuge auf der
Straße auftreten. Anschließend
analysiert und bewertet er die Ergebnisse nach strengen Konzernrichtlinien und vergleicht die Ergebnisse mit denen anderer
Standorte der Volkswagen AG.
Ein weiterer wichtiger Test ist die
Klimalagerung. Dabei werden
Testbleche in Klimakammern 90
Tage lang eingelagert und verschiedenen Witterungsverhältnissen ausgesetzt. So kann in drei
Monaten die natürliche Belastung
mehrerer Jahre simuliert werden.
„Diese Tests erlauben es mir und
meinen Kollegen, Aussagen über
die Lackbeständigkeit unserer
Fahrzeuge zu treffen“, erklärt der
56-Jährige. „So garantieren wir
den hohen Qualitätsstandard bei
Volkswagen dauerhaft. Dafür ar-
INFO
AUSBILDUNG
→→ Ausbildung im Bereich Chemie oder Technik, Studium mit
Schwerpunkt Chemie und Ingenieurwesen, Einarbeitungszeit:
zwei Jahre
STANDORTE
→→ Alle produzierenden Standorte
beiten wir auch eng mit den Kollegen der Qualitätssicherung zusammen.“
Der Verfahrenstechniker Hölscher
testet außerdem alle Materialien,
die in der Lackiererei von Volkswagen Osnabrück eingesetzt werden auf Substanzen, die die Qualität des Lacks auf der Karosserie
beeinträchtigen können. „Von den
Arbeitshandschuhen der Mitarbeiter bis hin zu den Abdichtungen
der Hallenfenster muss ich alles
überprüfen und freigeben. In einem speziellen Fall habe ich sogar
das Haarspray einer Kollegin getestet, weil ich den Verdacht hatte, dass es Inhaltsstoffe besitzt,
die sich negativ auf die Lackierung auswirken.“
Es sind die vielen kleinen Details,
die den Beruf von Michael Hölscher ausmachen. „Neben einer
Ausbildung im Bereich Chemie
oder Technik sind zwei Jahre Einarbeitungszeit absolut notwendig, um den täglichen Anforderungen gerecht zu werden“, sagt
der Verfahrenstechniker und ergänzt: „Hier ist kein Tag wie der
andere. Wir verstehen uns als
Dienstleister des Karosseriebaus,
der Fertigmontage und der Lackiererei. Dabei stellen wir während des gesamten Fertigungsprozesses sicher, dass nichts die
Qualität unserer Fahrzeuge beeinträchtigt.“
Alexander Ott/ Marie Meierhofer
Kommunikation
Ihr Lächeln steht Ihnen gut.
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Die Zahn-Zusatzversicherung:
Privatpatient beim Zahnarzt, gesunde Zähne ein Leben lang.
PERSONAL
Alles andere als kompliziert - Compliance bei
Volkswagen Osnabrück
Kay-Peter Lausen sorgt für klare Regeln und Rechtschaffenheit
W
ie verhalte ich mich als
Volkswagen Mitarbeiter
richtig, wenn ich von einem Zulieferer zu einem Geschäftsessen
eingeladen werde? Darf ich ein
Geschenk einer Besuchergruppe
annehmen, der ich das Werk gezeigt habe? Wie verhalte ich mich
richtig, wenn in Sozialen Medien
über meinen Arbeitgeber gesprochen wird? Die Antworten auf all
diese Fragen hat Kay-Peter Lausen, seit 2012 Compliance Officer
von Volkswagen Osnabrück.
„Compliance betrifft jeden“, sagt
Lausen. Der Begriff lässt sich am
besten mit Rechtschaffenheit
übersetzen. Die einheitlichen
Compliance-Regeln des Volkswagen Konzerns liefern Verhaltens-
3 2015
grundsätze für die tägliche Arbeit.
„In erster Linie geht es darum,
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit und Unterstützung zu geben. Die Regeln sollen
Leitlinien für ethisch und moralisch korrektes Handeln sein“, sagt
der Compliance-Officer.
Kay-Peter Lausens Aufgabe ist es,
die Mannschaft von Volkswagen
Osnabrück über die Compliance-Richtlinien zu informieren. Unterstützend werden dazu Online-Programme eingesetzt. Dazu
zählt auch das „Web Based Training Tool“, ein Schulungsprogramm, das im Volkswagen Bildungsportal zur Verfügung steht.
Das Beratungsinformationstool
„RiCo“ beantwortet außerdem
häufig gestellte Fragen zu Com-
pliance. Auch sehr spezielle Fragen können dort eingereicht werden, die dann individuell
beantwortet werden.
Übrigens: Volkswagen Osnabrück
verlost unter den ersten 100 Teilnehmern, die erfolgreich das Online-Lernprogramm absolvieren,
ein Wochenende mit einem Oldtimer aus unserer Automobilsammlung. Mitmachen können Sie im
Internet unter: www.volkswagen-bildungsportal.de
Das RiCo Informations- und Beratungstool finden Sie unter:
http://rico.vw.vwg
Alexander Weisemöller/
Jutta Feldhaus
Controlling Fahrzeugbau/
Kommunikation
Mit der Zahn-Zusatzversicherung der DKV, vermittelt über die Volkswagen Bank, können Sie sich hohe private
Zuzahlungen bei Zahnersatz, Zahnbehandlung oder professioneller Zahnreinigung sparen.
Tarif für
monatlich
Ihren Zahnersatz 50 (ZE50)
Ihren Zahnersatz 85 (ZE85)
Zahnersatz mit 50 % oder 85 % Erstattung 2
Ihre Zahnbehandlung (KDBE)
Zahnbehandlung mit 100 % Erstattung
7,00 € 1
17,00 € 1
9,44 € 3
Wir sind für Sie da:
Service-Telefon
0531 212-859517
Montag bis Donnerstag: 8.00 bis 17.00 Uhr
Freitag: 8.00 bis 16.00 Uhr
www.volkswagenbank.de/konzern
Versicherer ist die DKV Deutsche Krankenversicherung AG, 50594 Köln.
1
Beitrag für 20- bis 64-jährige Frauen und Männer. 2 Inklusive des Anteils der gesetzlichen Krankenversicherung und nur bei deren Eintreten. 3 Beitrag für Männer und Frauen ab 20 Jahre. Die detaillierte Leistungsbeschreibung unserer ZahnZusatzversicherung entnehmen Sie bitte den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) sowie der separaten Beschreibung unserer Sonderleistungen. Stand: September 2015
* Die Tochtergesellschaften der Volkswagen Financial Services AG erbringen unter der gemeinsamen Geschäftsbezeichnung „Volkswagen Financial Services“ Bankleistungen (durch Volkswagen Bank GmbH), Leasingleistungen (durch Volkswagen
Leasing GmbH), Versicherungsleistungen (durch Volkswagen Versicherung AG, Volkswagen Autoversicherung AG) und Mobilitätsleistungen (u. a. durch Volkswagen Leasing GmbH). Zusätzlich werden Versicherungsprodukte anderer Anbieter
vermittelt.
Kontakt: Karsten Sachse | [email protected] | Telefon (05 31) 58 100-22
20
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
TIPPS & TERMINE
07.10. - 11.10.
Osnabrück
Unabhängiges Film-Fest
08.10. - 11.10.
Berlin
MOTORWORLD Classics
Exklusive Oldtimer-Messe in historischer Atmosphäre
SPRECHSTUNDE
Lassen Sie sich nicht den
Schlaf rauben!
→→
09.10.-11.10.
Mannheim
MOTORWORLD Classics
Ausstellung und Fahrzeugbörse für Old- und Youngtimer
→→
10.10.
Gelsenkirchen
TV total Stock Car Crash Challenge
Stefan Raab ruft zur Verschrottungsaktion in die Veltins Arena
17.10. - 18.10.
Duisburg
HistoriCar
Fachmesse für klassische Fahrzeuge und Restaurierungen
→→
18.10. - 20.10.
Wolfsburg
Internationale Zuliefererbörse (IZB)
Europas Automobilzuliefererindustrie trifft sich im Allerpark
19.10. - 23.10.
Volkswagen Osnabrück
Betriebliche Kinderferienbetreuung
20.10. - 22.10.
München
eCarTec
Internationale Leitmesse für Elektro- und Hybrid-Mobilität
23.10. - 25.10.
Wolfsburg
ADAC Westfalen Trophy
Spannende Action mit 500 Rennfahrzeugen auf dem Nürburgring
30.10. - 08.11.
Osnabrück
Herbstjahrmarkt
25.11. - 22.12.
Osnabrück
Historischer Weihnachtsmarkt
28.11. - 06.12.
Essen
Essen Motor Show
Europas führende Messe für sportliche Fahrzeuge mit über 500 Ausstellern
10.12.2015
Volkswagen Osnabrück
Betriebsversammlung bei der Volkswagen Osnabrück GmbH
Die nächste
erscheint
im Dezember
2015.
Mitmachen lohnt sich! Wer der OScar-Redaktion einen Tipp gibt
zu interessanten Themen im Werk rund um Automobil und
Produktion, erstaunlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
oder deren skurrilen Lebensgeschichten, Hobbys und anderen
Zusammenhängen, die für die OScar interessant sein könnten,
wird belohnt. Kommt es zur Verwirklichung einer Story, darf sich
der Tippgeber über einen brandneuen OScar-Coffee-to-goBecher freuen.
Kontakt → [email protected]
Impressum
– Mitarbeiterzeitung Volkswagen Osnabrück
Herausgeber Volkswagen Osnabrück GmbH
V. i. S. d. P. Ludger Teeken, Sprecher der Geschäftsführung
Autoren dieser Ausgabe Alexander Ott, Marie Meierhofer, Andreas Pille, Arno Knüppel, Lilija Wanzowitsch, Katharina Strüßmann, Peter Dettmer, Anja Lückmann, Jutta
Kombrink, Jutta Feldhaus, Katharina Wetzel, Joachim Schramm, Alexander Weise-
Liebe Mitarbeiterin und
lieber Mitarbeiter,
in der heutigen Ausgabe der
„Sprechstunde“ möchte ich Sie
über ein Thema informieren, mit
dem wir alle täglich und unser Leben lang zu tun haben: dem
Schlaf.
Durchschnittlich schlafen wir in
Deutschland zwischen 6 und 7
Stunden pro Nacht. Diese Ruhephase ist für unsere Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und
auch unser Wohlbefinden von
entscheidender Bedeutung. Die
„Schnelllebigkeit“ unserer Zeit
kann dazu führen, dass diese
wichtige Phase des Tages nicht
die gewünschte Erholung bringt.
Ein langfristig gestörter Schlaf
kann sogar Erkrankungen begünstigen. Die folgenden Tipps können
zu einem ruhigen, erholsamen
Schlaf beitragen:
→→
Bewegen Sie sich tagsüber
ausreichend. Körperliche Bewegung ist wichtig, um abends
müde zu werden. Treiben Sie
Sport möglichst nicht kurz vor
dem zu Bett gehen. Körperliche Anstrengung wirkt nämlich
→→
→→
zunächst aktivierend.
Vermeiden Sie übermäßigen
Alkoholkonsum. Alkohol stört
den Schlaf.
Kommen Sie zur Ruhe, bevor
Sie ins Bett gehen: 30 Minuten
Spazierengehen oder ruhige
Musik beruhigen und erleichtern das Einschlafen.
Gehen Sie gezielt zum Schlafen
ins Bett und vermeiden Sie es,
dort zu Essen oder fernzusehen. Unterbewusst verbinden
wir das zu Bett gehen so mit
dem Schlaf und kommen
schneller zur Ruhe.
Gehen Sie ins Bett, wenn Sie
wirklich müde sind. Langes
Wachliegen macht unruhig.
Fällt Ihnen das Aufstehen oder
Einschlafen zu einer bestimmten Zeit besonders schwer? Jeder Mensch besitzt einen Ruhe-Aktivitätsrhythmus: Stellen
Sie den Wecker deshalb eine
halbe Stunde früher, oder wenn
möglich auch später, beziehungsweise gehen Sie eine
halbe Stunde früher oder später zu Bett.
Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Dr. med. Harmen Eilers
RÄTSEL
TEILNA
HMESC
HLUSS
30.10.2
015
Gewinnen Sie zwei Mal zwei
Eintrittskarten – exklusiv neben der
Trainerbank – ein Trikot und einen
Fan-Schal des VfL Osnabrück!
1. Wie viele Auszubildende und dual Studierende haben im August ihre Ausbildung bei Volkswagen Osnabrück erfolgreich abgeschlossen?
So geht’s: Senden Sie die richtigen Antworten
direkt an die OScar-Redaktion. Bitte ausschließlich per E-Mail! An: → [email protected].
7
Teilnahmebedingungen:
Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Volkswagen AG inklusive der Tochtergesellschaften. Ausgenommen ist die Redaktion von „OScar“. Werden mehrere richtige
Lösungen eingereicht, so entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen, ebenso eine Barauszahlung. Die Gewinner werden
benachrichtigt und sind mit der Veröffentlichung ihres Namens einverstanden. Wir weisen darauf hin, dass pro Teilnehmer und Rätsel
je nur eine Antwortkarte eingereicht werden darf.
16
22
2. Wie viele Pressteile passen maximal in die
Logistikbehälter, die auf den neuen HubNeigebühnen im Presswerk platziert werden?
450
500
550
3. Wie viele Führungskräfte nahmen an der
Produktions-Managementkonferenz 2015 teil?
300
400
500
möller, Dr. Harmen Eilers
Gestaltung: ruhrkraft kommunikation
Copyrights alle Fotos: Volkswagen Osnabrück und Volkswagen AG, Fotos der
Die Gewinner des Coffee-to-go-Bechers der letzten OScar-Ausgabe
Titelstory sowie Seite 6, 7, 10, 11, 14, 15 und 20: Dirk Wagener. Fotos Story
Herzlichen Glückwunsch an:
Volkswagen do Brasil, Seite 16: privat, Seite 7 shutterstock
Uwe Buuck (O-TFRA 1), Detlef Wycisk (Volkswagen AG Wolfsburg), Stephan Weber (Volkswagen AG Wolfsburg), Detlef
Druck: Magreff Druck und Medien, Essen, Auflage: 2.700 Exemplare
Rethmann (O- TFMD), Christian Müller (O- TEGG 1), Norbert Hochmuth (Volkswagen AG Wolfsburg), Thomas Gerchel
Aufgrund der besseren Lesbarkeit sprechen wir in den Texten größtenteils
(Volkswagen AG Wolfsburg), Michael Schmitt-Boeger (O- QTFL 1), Andreas Samtner (Volkswagen AG Wolfsburg),
von Mitarbeitern – und meinen damit selbstverständlich auch alle Kolleginnen.
Jeanette Reinicke (Volkswagen AG Wolfsburg)
3 2015