Prof. Dr. Jörg Eisele Wintersemester 2015/16 Volkswagen Was über den Abgas-Skandal bekannt ist Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-09/vw-abgase-manipulation-faq Wie funktioniert die Manipulation der Abgastests? Volkswagen hat eingeräumt, dass in Fahrzeuge mit Dieselmotor eine Software eingebaut wurde, die während offiziellen Emissionstests die Motorsteuerung so ändert, dass das Fahrzeug im Test weniger Abgase ausstößt als im realen Betrieb auf der Straße. Die US-Umweltbehörde EPA bezeichnet die Funktion als Abschalteinrichtung ("defeat device"). Für den Betrieb des Autos bedeutet die Manipulation zunächst einmal gar nichts. Weder das Fahrverhalten noch die Leistung oder der Verbrauch sind durch die Steuerungssoftware beeinträchtigt, beteuert Volkswagen. Das Auto reguliert lediglich die Abgaswerte herunter, wenn es auf dem Prüfstand steht. Wie sauber nun diese Dieselmotoren wirklich sind, lässt sich so nicht sagen. Das müssen weitere Prüfungen ergeben. Darum droht aktuell auch kein Erlöschen der Betriebserlaubnis; die Modelle haben nach wie vor die Typgenehmigung der zuständigen Behörde (in Deutschland das KBA). Aber: Es könnte sein, dass der Wiederverkaufswert eines betroffenen VW-Modells drastisch sinkt. Die Nachfrage nach VW-Dieselfahrzeugen erlebe derzeit einen Einbruch, warnte die Internet-Autoverkaufsplattform MeinAuto.de. Für Dieselmotoren insgesamt sei aber noch kein Rückgang festzustellen. Sobald die abgassenkende Manipulation an den Motoren und Katalysatoren im Rahmen der von Volkswagen zugesagten Nachbesserung beseitigt ist, könnte der Spritverbrauch steigen. Denn auch die Reinigung von Abgasen durch Motor und Katalyatoren benötigt Energie, wie Greenpeace-Fachleute erläutern. Und mit dem Spritverbrauch steigen auch die Emissionen von Kohlendioxid und Rußpartikeln. Auswirkungen auch auf die Kfz-Steuer und die Zulassung der Fahrzeuge für die Umweltzonen sind derzeit also nicht gänzlich auszuschließen. Durch die Umrüstung könnte sich auch die Leistung des Motors ändern. VW-Chef Müller sagte, es sei wichtiger, die Abgasziele zu halten "und dafür vielleicht auf drei bis fünf km/h Höchstgeschwindigkeit zu verzichten".