Frühjahr 2016 - Wallstein Verlag

Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Editionen
Geschichte
Kulturwissenschaften
Über Literatur
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ausgesuchte titel
zum 100jährigen
dada-jubiläum
DIN A3 Plakat »Hugo Ball Lautgedichte«
Prolit Bestellnr. 95014
HUGO BALL
ZINNOBERZACK,
ZETER UND MORDIO
Alle DADA-Texte | Hg. von Eckhard Faul
144 S., franz. brosch.
14,90 $ (D); 15,40 $ (A) | ISBN 978-3-8353-0892-3
TENDERENDA DER PHANTAST
Hg., gestaltet und mit einer Nachbemerkung von
Klaus Detjen.
104 S., 16 Abb., mit einem eingelegten Plakat von
Lautgedichten des Autors, Leinen, Schutzumschlag
29,– $ (D); 29,90 $ (A) | ISBN 978-3-8353-1670-6
GEDICHTE
Hg. von Eckhard Faul
335 S., Leinen, Schutzumschlag
28,– $ (D); 28,80 $ (A) | ISBN 978-3-89244-775-7
Wiebke-Marie Stock
DENKUMSTURZ
Hugo Ball. Eine intellektuelle Biographie
242 S., geb., Schutzumschlag
24,90 $ (D); 25,60 $ (A) | ISBN 978-3-8353-1184-8
EMMY HENNINGS
GEFÄNGNIS – DAS GRAUE HAUS – DAS HAUS IM SCHATTEN
Hg. von Christa Baumberger und Nicola Behrmann
ca. 600 S., ca. 20, z. T. farb. Abb., geb., Schutzumschlag
ca. 24,90 $ (D); 25,60 $ (A) | ISBN 978-3-8353-1834-2
DIN A3 PLAKAT »DADA BEI WALLSTEIN«
Prolit Bestellnr. 95013
AVA Bestellnr. 10309452
Mohr Morawa Bestellnr. 9000
3
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Inhalt
Spitzentitel
4 Gottfried Benn – Friedrich Wilhelm Oelze Briefwechsel 1932 – 1956
6 Wolfgang Matz Adalbert Stifter oder
Diese fürchterliche Wendung der Dinge
8 Michael Gamper Der große Mann
10 Günther Rüther Die Unmächtigen
12 Maik Tändler Das therapeutische Jahrzehnt
14 Gerhard Paul Das visuelle Zeitalter. Punkt und Pixel
16
Das Auschwitz Album
Editionen
18
20
22
23
24
25
26
27
28
29
Heinrich Christian Boie – Luise Justine Mejer Briefwechsel 1776 –1786
Ferdinand Beneke Die Tagebücher III (1811 – 1816)
Hedwig Pringsheim Tagebücher 1911 –1916
Detlev von Liliencron – entdeckt, gefeiert
und gelesen von Karl Kraus
Conrad Ferdinand Meyer Jürg Jenatsch / Die Richterin
Karl Jaspers Korrespondenzen
Der Weltpoet. Friedrich Rückert
Friedrich Rückert Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannsohns. 1829
Johann Heinrich Merck Gesammelte Schriften
Barthold Heinrich Brockes Irdisches Vergnügen
in Gott. Fünfter und Sechster Teil
Geschichte
30
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33
34
35
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37
38
39
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49
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51
52
Recht auf Wahrheit
Uwe Sonnenberg Von Marx zum Maulwurf
Winfried Süß Von der Reform in die Krise
Karen Nolte Todkrank
Buchenwald – Begleitband zur Dauerausstellung
Vererbung oder Umwelt?
Lucian Hölscher Die Entdeckung der Zukunft
Sabine Stach Vermächtnispolitik
Franziska Kuschel Schwarzhörer, Schwarzseher
und heimliche Leser
Claudia Kemper Medizin gegen den Kalten Krieg
Von draußen
Christina Norwig Die erste europäische Generation
Kirsten Gerland Politische Jugend im Umbruch
von 1988/89
Experiment Einheit
Sascha Schießl »Das Tor zur Freiheit«
Gedächtnis und Gewalt
Peter Romijn Der lange Krieg der Niederlande
Jan Taubitz Holocaust Oral History und das lange
Ende der Zeitzeugenschaft
»Verliehen für die Flucht vor den Fahnen«
Jan Weyand Historische Wissenssoziologie
des modernen Antisemitismus
Der Mythos von der postindustriellen Welt
Ina Lorenz / Jörg Berkemann Die Hamburger Juden
im NS-Staat 1933 bis 1938/39
53
54
55
56
Michał Szulc Emanzipation in Stadt und Staat
Urkundenbuch des Stiftes St. Andreas zu Verden
Urkundenbuch des Klosters Zeven
Roswitha von Gandersheim Primordia coenobii
Gandesheimensis
Kulturwissenschaften
57
58
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
Michael G. Esch Die Stadt als Spielfeld
Gangolf Hübinger Engagierte Beobachter
der Moderne
Carlos Spoerhase Linie, Fläche, Raum
Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keilschrift
zum Binärcode
Elmar Jansen Ein Luftwechsel der Empfänglichkeit
Mens et Manus
Szenerien und Illusion
Jahrbuch Sexualitäten 2016
Elisabeth Tuider / Martin Dannecker Das Recht auf Vielfalt
Ludolf Kuchenbuch Versilberte Verhältnisse
Klaus Krüger Grazia
Andreas Gelz Der Glanz des Helden
Michael Butter Der »Washington-Code«
Die Ohnmacht der Macht. Die Macht der Ohnmacht.
Über Literatur
73
74
75
Jeremy Adler Das bittere Brot
Jürgen Brokoff Literatur und öffentliche Meinung
Albrecht Schöne Keine Gesänge aus dem
Elfenbeinturm
76Grenzverkehr
77
Sprechen am Rande des Schweigens
78
»Wunderliche Theologie«
79 Mirjam Bitter Gedächtnis und Geschlecht
80
Dichterdarsteller
81 Tanja van Hoorn Naturgeschichte in der
ästhetischen Moderne
82 Christian Kiening Literarische Schöpfung
im Mittelalter
83
Geistesgegenwärtig
Periodica
84
84
85
85
85
86
86
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung.
Preise 2015
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung.
Jahrbuch 2015
Das achtzehnte Jahrhundert Bd. 40/1
Bayerische Akademie der Schönen Künste Jahrbuch 29/2015
Begegnung und Erinnerung Journal der
Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft, Bd. 6/2016
Shmuel Refael Conceptualizing the
Unconceptualized
Yad Vashem Studies 43.1
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
F. W. Oelze war Gottfried Benns
wichtigster Briefpartner – zum
ersten Mal werden auch seine
Briefe mit abgedruckt.
Gottfried Benn
(1886 – 1956) war einer der
bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch
in seiner Prosa sowie seinen
Essays, autobiographischen
Schriften und Briefen ist er der
»Phänotyp« seiner Epoche.
Friedrich Wilhelm Oelze
(1891 – 1978), Bremer Kaufmann,
war weitgereist und hatte zahlreiche internationale Kontakte.
1932 hatte er sich mit einem
Schreiben an Benn gewandt,
in dem er seine Bewunderung
ausdrückte. Daraus entwickelte
sich bis zum Tod des Dichters
ein intensiver Briefwechsel.
4
Spitzentitel
Gottfried Benn –
Friedrich Wilhelm Oelze
Briefwechsel 1932 –1956
Die Briefe an Friedrich Wilhelm Oelze waren für Gottfried Benn vor allem
nach dem Publikationsverbot im Nationalsozialismus und in den frühen Nach­
kriegsjahren das zentrale Forum für poetologische, politische wie persönliche
Reflexionen. Nicht nur für Benns Werk, sondern auch zeitgeschichtlich sind
diese Briefe ein höchst aufschlussreiches Dokument einer fast 25jährigen
Freundschaft. Dass Benn in der »unendlichen Depression« und »Versteinerung«
des Dritten Reichs künstlerisch so produktiv bleiben konnte, verdankt er zu
einem wesentlichen Teil der Freundschaft mit dem weltgewandten und weit­
gereisten Bremer Kaufmann Oelze. Benn legte den Briefen immer wieder neue
Gedichte bei und schrieb über manchen »Keim und Setzling« seiner Texte.
Harald Steinhagen und Jürgen Schröder haben vor knapp 40 Jahren die
Briefe von Benn an Oelze erstmals herausgegeben. Nun erscheint diese wich­
tigste Einzelkorrespondenz Gottfried Benns zusammen mit den überlieferten
Gegenbriefen Oelzes und um einige Fehlstellen ergänzt in einer kommen­
tierten Gesamtedition. Der stark erweiterte Kommentar berücksichtigt so­
wohl die seitdem neu erschienenen Quellen als auch die bislang nicht edierten
Arbeitshefte und Tageskalender Benns.
Die Herausgeber
Harald Steinhagen, geb. 1939,
em. Prof. für Neuere deutsche
Literaturwissenschaft an der
Universität Bonn, u. a. Promo­
tion zu Benns Statischen
Gedichten und Hg. der Briefe
an F. W. Oelze (1977 – 1980).
Stephan Kraft, geb. 1968,
Prof. für Neuere deutsche
Literaturgeschichte an der
Universität Würzburg.
Holger Hof, geb. 1961, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Universität Würzburg, u. a. Biograph und Hg. Benns Sämt­
licher Werke sowie mehrerer
Briefausgaben Gottfried Benns.
Bestellen Sie unsere informative
Broschüre zur Weitergabe an Ihre
Kunden unter:
Prolit Bestellnr. 95015
AVA Bestellnr. 10309449
Mohr Morawa Bestellnr. 9008
Spitzentitel
5
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Gottfried Benn –
Friedrich Wilhelm Oelze
Briefwechsel 1932 – 1956
Herausgegeben von
Harald Steinhagen,
Stephan Kraft und Holger Hof
4 Bde. im Schuber,
zus. ca. 2256 S., ca. 160 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 199,– (D); € 204,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1826-7
März WG 1117
Die Edition erscheint im
Gemeinschaftsverlag der
Verlage Klett-Cotta und
Wallstein.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Matz’ Stifter-Biographie gilt als
Standardwerk – jetzt liegt sie in
einer gründlich bearbeiteten
und erweiterten Neuausgabe
vor.
6
Spitzentitel
Wolfgang Matz
Adalbert Stifter
oder Diese fürchterliche
Wendung der Dinge
Biographie
Der Autor
Wolfgang Matz, geb. 1955 in
Berlin, lebte von 1987 bis 1995
in Poitiers (Frankreich), wo er
am Institut für deutsche Sprache und Literatur lehrte und als
freier Literaturübersetzer tätig
war. Seitdem arbeitet er als
Verlagslektor in München.
Veröffentlichungen u. a.:
Die Kunst des Ehebruchs.
Emma, Anna, Effi und ihre Männer (2014); Eine Kugel im Leibe.
Walter Benjamin und Rudolf
Borchardt: Judentum und deutsche Poesie (2011); 1857. Flaubert, Baudelaire, Stifter (2007);
Gewalt des Gewordenen. Zum
Werk Adalbert Stifters (2005);
Adalbert Stifter: Sämtliche
Erzählungen nach den Erst­
drucken (Hrsg., 2005).
»Stifter ist einer der merkwürdigsten, hintergründigsten, heimlich kühnsten
und wunderlich packendsten Erzähler der Weltliteratur, kritisch viel zu wenig
ergründet«, so schrieb Thomas Mann in der Entstehung des Doktors Faustus,
und damit zählte er zu denjenigen, die eine neue Beschäftigung mit dem
lange so verkannten Autor angestoßen haben. Als Idylliker abgetan, nach
seinem Tod fast vergessen, wurde Adalbert Stifter im 20. Jahrhundert als einer
der größten Erzähler seiner Zeit wiederentdeckt.
Wolfgang Matz’ Buch ist das Standardwerk zu Leben und Werk Adalbert
Stifters. Matz folgt den Lebensspuren Stifters und zeichnet gleichzeitig die
Entwicklung seines Erzählens nach: Von den frühen, an romantischen Vor­
bildern orientierten Versuchen, die Ungereimtheiten des Lebens literarisch zu
verarbeiten, über das Streben nach Klassizität bis hin zu dem großen Epochen­
roman »Der Nachsommer« und dem spröden, von den Zeitgenossen nicht
mehr verstandenen Spätwerk.
»Eine prägnant formulierte, gut lesbare Biographie, die das Beste erreicht,
was hier überhaupt erreicht werden kann: Sie motiviert die Leser, wieder
Stifter zu lesen.«
Ludger Lütkehaus, Frankfurter Rundschau
Spitzentitel
7
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Wolfgang Matz
Adalbert Stifter oder
Diese fürchterliche Wendung
der Dinge
Biographie
ca. 392 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1799-4
auch als E-Book
Februar WG 1951
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Von der Sehnsucht nach einer
staatsmännischen Leitfigur
im 19. Jahrhundert.
8
Spitzentitel
Michael Gamper
Der große Mann
Geschichte eines politischen Phantasmas
Der Autor
Michael Gamper, geb. 1967,
ist Professor für Deutsche
Literatur mit dem Schwerpunkt
Kultur und Wissensgeschichte
an der Universität Hannover.
Veröffentlichungen u. a.:
Elektropoetologie. Fiktionen der
Elektrizität 1740 –1870 (2009);
Masse lesen, Masse schreiben.
Eine Diskurs- und Imagina­
tionsgeschichte der Menschenmenge 1765 –1930 (2007);
»Die Natur ist republikanisch«.
Zu den ästhetischen, anthro­
pologischen und politischen
Konzepten der deutschen
Gartenliteratur im 18. Jahr­
hundert (1998).
Michael Gamper befasst sich mit einer Figur, die im langen 19. Jahrhundert
massive machtpolitische Bedeutung entfaltete und für die Geschichte des sozia­
len Imaginären dieser Epoche bedeutend war: dem ›großen Mann‹, wie er vor
allem von Napoleon verkörpert, von Schleiermacher gefordert und von
Treitschke beschrieben wurde.
In diesem Buch geht es nicht darum, die Ereignisgeschichte der ›großen
Männer‹ zu rehabilitieren. Vielmehr legt Gamper überzeugend und souverän
aus einer großen Materialfülle schöpfend dar, wie sich in der Frühen Neuzeit
aus tradierten antiken Vorstellungen, idealistischen Konzepten, innovativen
Machtstrategien und literarischen Fiktionen eine politische Retterfigur heraus­
bilden konnte, der zugetraut wurde, unter den Bedingungen einer postrevo­
lutionären Moderne ein soziales Ganzes herzustellen.
Gegenstand der Analyse sind die Techniken und Funktionen der Rede über
den großen Mann, die relevanten Wissensregister, denen er seine Karriere
verdankt, die Wünsche, Hoffnungen und Phantasien der Vielen, die sich mit
der Figur verbinden, sowie die Formen und Formate seiner medialen Produktion
und Verbreitung.
Ausblicke in die Vor- und Nachgeschichte des großen Mannes bis in die
Gegenwart und ein Exkurs über große Frauen ergänzen das Porträt einer unter­
gegangenen Form personalisierter politischer Gewalt, die freilich bis heute
vielfältig nachwirkt und die politische Phantasie bis in die Gegenwart hinein
beschäftigt.
Spitzentitel
9
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Michael Gamper
Der große Mann
Geschichte eines politischen
Phantasmas
ca. 432 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1796-3
auch als E-Book
März WG 1559
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Über das Verhältnis der
Intellektuellen zur Politik in
BRD und DDR, im geteilten und
wiedervereinigten Deutschland.
10
Spitzentitel
Günther Rüther
Die Unmächtigen
Schriftsteller und Intellektuelle seit 1945
Der Autor
Günther Rüther, geb. 1948,
lehrt am Seminar für Politische
Wissenschaft und Soziologie der
Universität Bonn. Er leitete bis
2013 die Abteilung »Begabtenförderung und Kultur« der
Konrad-Adenauer-Stiftung.
Veröffentlichungen u. a.:
Literatur und Politik. Ein deutsches Verhängnis? (2013);
Warum die Geisteswissen­
schaften Zukunft haben! (2007);
Literatur in der Diktatur. Schreiben im Nationalsozialismus und
DDR-Sozialismus (1997).
Die Unmächtigen sind Intellektuelle und Schriftsteller, die sich einmischen
und auch in ihren Werken der Macht widersprechen. Sie fordern sie heraus,
obwohl sie nicht über die Mittel und Möglichkeiten politischer oder staatlicher
Macht verfügen. Ihre Bühne ist die Öffentlichkeit, hier setzen sie sich mit der
Kraft ihrer Worte zur Wehr. Die Gesellschaft braucht ihre oft abenteuerlichen
Einsichten ebenso wie die Politik, deren Tagesgeschäft von Kompromiss und
Pragmatismus bestimmt wird.
Günther Rüther erzählt die spannungsgeladene Geschichte von Geist und
Macht in beiden Teilen Deutschlands vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis
zur Gegenwart. Zentrale Figuren sind Günter Grass, Jürgen Habermas, Stefan
Heym und Christa Wolf. Er zeigt den Einfluss der Unmächtigen und die Reak­
tionen der Mächtigen. Dabei geht es um die Freiheit des Wortes, um unter­
schiedliche Gesellschaftsmodelle, um Mehrheiten und Polemiken, um Ein­
fluss und Macht, um Sorgen, Bedenken oder Ängste und manchmal auch um
ganz persönliches Empfinden, um Sympathie und Antipathie, um Nähe und
Distanz auf beiden Seiten.
Doch die großen Debatten sind seltener geworden. Gibt es keinen Anlass
mehr für mitreißende öffentliche Kontroversen? Was spricht für einen Wandel
und welche Ursachen könnten ihm zugrunde liegen?
Spitzentitel
11
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Günther Rüther
Die Unmächtigen
Schriftsteller und Intellektuelle
seit 1945
ca. 344 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1838-0
auch als E-Book
Februar WG 1562
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Eine Kulturgeschichte des
westdeutschen »Psychobooms«
der 1970er Jahre zwischen
Verwissenschaftlichung des
Sozialen und Politisierung des
Selbst im Zeichen der 68er.
12
Spitzentitel
Maik Tändler
Das therapeutische
Jahrzehnt
Psychoboom, Politik und Subjektivität
in den 1970er Jahren
Der Autor
Maik Tändler, geb. 1979,
studierte Mittlere und Neuere
Geschichte und Philosophie an
der Universität Göttingen und
war dort wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Zeitgeschicht­
lichen Arbeitskreis Niedersachsen. Er ist seit Oktober 2015
wissenschaftlicher Mit­arbeiter
am Historischen In­stitut der
Universität Jena.
Um 1970 setzte in der Bundesrepublik eine Welle der Popularisierung von psy­
chologischem Wissen und psychotherapeutischen Praktiken ein. Wissenschaft­
liche wie populäre Sachbücher zu den Themen Psychologie, Psychoanalyse und
Psychotherapie kamen in immer größerer Zahl und Auflage auf den Markt,
Hunderttausende nahmen an Therapie- und Selbsterfahrungsgruppen teil.
Maik Tändler rekonstruiert die komplexen wissenschaftlichen, kulturellen
und politischen Entstehungsbedingungen und die gesellschaftliche Dynamik
dieses »Psychobooms«. Dabei zeigt sich, dass dieser weder auf randständige
Psychosekten noch auf eine entpolitisierte »neue Innerlichkeit« reduziert wer­
den kann. Es handelte sich vielmehr um eine übergreifende gesellschaftliche
Entwicklung, die entscheidend von den gesellschaftspolitischen Verheißungen
der 68er-Jahre vorangetrieben wurde: Die rasante Verbreitung psychologischtherapeutischer Praktiken in den 1970er Jahren erklärt sich vor allem daraus,
dass sie als demokratisierende und emanzipatorische Selbsttechnologien ver­
standen wurden. Doch während die therapeutischen Utopien zum Ende des
Jahrzehnts versiegten, bereitete der Psychoboom langfristig den Boden für die
Ausbreitung therapeutischer Selbstoptimierungstechniken im Zeichen einer
immer weiter voranschreitenden Ökonomisierung des Selbst.
Spitzentitel
13
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Maik Tändler
Das therapeutische Jahrzehnt
Psychoboom, Politik und
Subjektivität in den 1970er
Jahren
Veröffentlichungen des
Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Niedersachsen;
Bd. 30.
Herausgegeben von
Dirk Schumann,
Cornelia Rauh und
Petra Terhoeven
ca. 544 S., ca. 6 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1850-2
auch als E-Book
Juni WG 1539
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Die Macht der Bilder: Eine
Geschichte der Visualität vom
Beginn der Fotografie bis in
die digitale Gegenwart.
Der Autor
Gerhard Paul, geb. 1951, ist
Professor für Geschichte und
ihre Didaktik an der Universität
Flensburg.
Veröffentlichungen u. a.:
Sound des Jahrhunderts.
Geräusche, Töne, Stimmen –
1889 bis heute (Mithg., 2014);
BilderMACHT. Studien zur
Visual History des 20. und
21. Jahrhunderts (2013);
Das Jahrhundert der Bilder
(Hg., 2 Bde., 2008/09).
14
Spitzentitel
Gerhard Paul
Das visuelle Zeitalter.
Punkt & Pixel
Gerhard Paul zeichnet die Geschichte der Moderne als visuelles Zeitalter: Es
ist sowohl eine Geschichte von Bildern als auch eine Geschichte visueller
Praktiken im 19. und 20. Jahrhundert.
In seinem Opus Magnum analysiert er knapp Tausend Bilder aus so unter­
schiedlichen Bereichen wie Werbung und Propaganda, Wissenschaft und Pub­
lizistik, Polizeipraxis und Kriegsführung. Anschaulich zeigt Paul, wie auch die
außerbildliche Realität immer häufiger nach ikonografischen und medialen
Regeln strukturiert wird. Dabei macht er deutlich, wie allgemeine Zeigbarkeits­
regeln immer wieder verletzt werden und sich damit die Zonen von Sichtbarkeit
und Unsichtbarkeit permanent verschieben.
Mit »Das visuelle Zeitalter – Punkt & Pixel« legt Gerhard Paul eine umfassende
und opulent bebilderte Geschichte der Bilder und Bildpraktiken der Moderne vor:
ein Standardwerk zur Visual History.
Spitzentitel
15
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Gerhard Paul
Das visuelle Zeitalter.
Punkt & Pixel
Visual History. Bilder
und Bilderpraxen in der
Geschichte, Bd. 1
ca. 768 S., ca. 960 Abb.,
geb., Schutzumschlag,
Format: 19,2 × 25,8 cm
ca. € 39,– (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1675-1
Januar WG 1551
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Eine einzigartige Quelle und ein
bedrückendes Dokument aus
Auschwitz-Birkenau.
Die Herausgeber
Israel Gutman, 1923 – 2013,
Holocaustüberlebender, Autor
und Herausgeber zahlreicher
Publikationen, war Professor an
der Hebräischen Universität
Jerusalem und zuletzt leitender
wissenschaftlicher Berater in
Yad Vashem. Von 1993 bis 1996
leitete er das dortige Inter­
national Institute for Holocaust
Research.
Bella Gutterman, geb. 1942, war
Direktorin des Yad Vashem Verlags, auch sie leitete das International Institute for Holocaust
Research. Studium der
Geschichte und Jüdischen
Geschichte an der Universität
Tel Aviv, Trägerin des »Raoul
Wallenberg-Preises« und des
»Raphael Lamkin-Preises«.
16
Spitzentitel
Das Auschwitz Album
Die Geschichte eines Transports
Das »Auschwitz Album« ist ein einzigartiges Zeugnis: Es dokumentiert die
Ankunft eines Transportzugs ungarischer Juden an der Rampe in Auschwitz
im Mai 1944. Unter den Deportierten befand sich auch Lili Jacob, die im April
1945 – nach Aufenthalten in weiteren Lagern – im Konzentrationslager Mittel­
bau-Dora die Befreiung erlebte. Dort entdeckte sie, ein beinahe unglaublicher
Zufall, eben dieses Album. Sie erkannte auf den Aufnahmen den Rabbiner aus
ihrem Heimatort, Verwandte und auch sich selbst.
1980 übergab Lili Jacob das Album an die Gedenkstätte Yad Vashem in
Jerusalem. Dort gelang es in Zusammenarbeit mit dem Museum Auschwitz,
viele der Menschen auf den Fotografien zu identifizieren und ihnen dadurch
ihre Namen und Individualität zurückzugeben.
Es gibt nur sehr wenige Fotos aus Auschwitz aus den Kriegsjahren. Nicht
zuletzt aus diesem Grund diente das »Auschwitz Album« als Beweismittel
schon im Frankfurter Auschwitz-Prozess, erst kürzlich wurden einzelne Fotos
daraus im Prozess gegen Oskar Gröning (2015) herangezogen, die die Zeugen­
aussagen ergänzten.
Nach der ersten Ausgabe im Jahr 2005 erscheint nun eine überarbeitete
und ergänzte Neuauflage, in der Hinweise von Zeitzeugen, durch die in den
letzten Jahren zahlreiche weitere Personen auf den Fotografien identifiziert
werden konnten, berücksichtigt werden.
»Es ist das traurigste Fotoalbum,
das es gibt.«
Matthias Richter, NDR
Spitzentitel
17
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Wieder
lieferbar –
überarbeitete
Neuauflage!
Das Auschwitz Album
Die Geschichte eines Transports
Überarbeitete Neuauflage
Herausgegeben i. A. der
Gedenkstätte Yad Vashem
von Israel Gutman und
Bella Gutterman
280 S., 255 Abb., geb.,
Schutzumschlag
€ 39,– (D); € 40,10 (A)
Format: 22,5 × 29,8 cm
ISBN 978-3-89244-911-9
Sofort lieferbar WG 1947
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Freundschaft, Liebe, Literatur
und Politik: Ein faszinierendes
Beispiel für die weitgespannte
Briefkultur des 18. Jahrhunderts.
Luise Justine Mejer
(1746 –1786), geb. in Hannover,
erhielt eine umfassende Bildung in der Familie ihrer Freundin Julie von Knigge, befasste
sich intensiv mit Literatur und
Philosophie, war gefragt als
Gesellschafterin, Sterbebegleiterin und beratende Freundin in
verschiedenen Lebenslagen. Im
Sommer 1786 starb sie nach
nur einem Jahr der Ehe an einer
missglückten Geburt.
Heinrich Christian Boie
(1744 –1806), geb. in Meldorf,
Jurist, Herausgeber des Göttinger Musenalmanachs und des
Deutschen Museums, von Gleim
als »Intendant auf dem Parnaß«
bezeichnet, ab 1776 Stabssekretär in der hannoverschen Kriegskanzlei, ab 1781 Landvoigt in
Meldorf.
Die Herausgeberin
Regina Nörtemann, geb. 1955,
ist Literaturwissenschaftlerin
in Berlin.
Veröffentlichungen u. a.:
Anna Louisa Karsch: Die Sapphischen Lieder (2009); Jakob
van Hoddis: Dichtungen und
Briefe (2007); Gertrud Kolmar:
Die Dramen (2005); Getrud Kolmar: Das lyrische Werk (2003);
Anna Louisa Karsch und Johann
Wilhelm Ludwig Gleim: »Mein
Bruder in Apoll« (1996).
18
Editionen
Heinrich Christian Boie/
Luise Justine Mejer
Briefwechsel 1776 – 1786
»Da hast Du die Erklärung meiner Empfindungen für die ich keinen Namen
weis, denn es ist mehr als Freundschaft, und weniger als Liebe«, schreibt
Luise Justine Mejer an Heinrich Christian Boie am 21. April 1783. In ihrem
über fast zehn Jahre geführten Briefwechsel zeigt sich, dass nur über die
Festigung der Freundschaft bei größtem Zugestehen von Freiheit die Liebe
zum Vorschein kommen darf. Der Briefwechsel gibt Einblicke ebenso in die
geschichtlichen und politischen Ereignisse in Kurhannover und im dänischen
Dithmarschen wie auch in das Leben und Alltagsleben der Funktionseliten
und das der unteren Gesellschaftsschichten. Darüber hinaus ist er eine heraus­
ragende Quelle für die literarische und die bürgerliche Alltagskultur. Nicht
zuletzt sind die Briefe selbst von hoher literarischer Qualität.
In drei Textbänden werden erstmals alle 815 Briefe aus den Jahren 1776 –1786
versammelt. Neben einem Nachwort, das die Briefe in ihre geschichtlichen,
politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontexte einordnet, enthält der
vierte Band einen umfassenden und kenntnisreichen Kommentar.
»Ist Freundschaft zwischen den zwey
Geschlechtern nicht möglich, fragen Sie?
[…] Boie! Sie dürfen nie einer Anderen
werden!«
Anton Matthias Sprickmann an Heinrich Christian Boie,
13. Januar 1778
Editionen
19
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Heinrich Christian Boie /
Luise Justine Mejer
Briefwechsel 1776 –1786
Herausgegeben von
Regina Nörtemann
in Zusammenarbeit
mit Johanna Egger
4 Bände, zus. ca. 2400 S.,
ca. 50 Abb., Leinen,
Schutzumschlag, Schuber
ca. € 149,– (D); € 153,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1803-8
Juni WG 1117
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Die Beneke-Tagebücher
gehören zu den fesselndsten
Dokumenten zur Kultur und
Lebenswelt des Bürgertums
zwischen Französischer Revo­
lution und Vormärz.
20
Editionen
Ferdinand Beneke
Die Tagebücher III
(1811–1816)
Ferdinand Beneke
(1774 –1848) war ein deutscher
Jurist und einflussreicher Poli­
tiker. Nach seiner Promotion in
Göttingen ließ er sich in Hamburg als Rechtsanwalt nieder.
1813/14 kämpfte er für die
Befreiung der Hansestädte
gegen Napoleon. Von 1816 bis zu
seinem Tod fungierte er als
Generalsekretär der Hamburger
Bürgerschaft.
Die Herausgeber
Frank Hatje, geb. 1962, ist
Privatdozent für Frühe Neuzeit
an der Universität Hamburg.
Ariane Smith, geb. 1967, ist
Historikerin mit den Forschungsschwerpunkten Biographik und
Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts.
Juliane Bremer, geb. 1965, ist
Kunsthistorikerin, Historikerin
und Redakteurin.
Frank Eisermann, geb. 1964, ist
Historiker mit den Schwerpunkten Kultur- und Religions­
geschichte des 19. Jahrhunderts.
Angela Schwarz, geb. 1958, ist
Historikerin mit dem Forschungsschwerpunkt Jüdische Geschichte Hamburgs.
Birgit Steinke, geb. 1972, ist
Historikerin mit dem Schwerpunkt Bildungsgeschichte.
Anne-Kristin Voggenreiter,
geb. 1959, ist Historikerin, Bibliothekarin und Lektorin.
Der Hamburger Jurist Ferdinand Beneke führte von 1792 bis 1848 täglich
Tagebuch. Darin registrierte er politische Ereignisse, reflektierte Zeit­
strömungen, kommentierte die aktuelle Literatur und beschrieb seinen Alltag
und das gesellschaftliche Leben. Als 2012 die erste, fünfbändige, Abteilung
dieser sorgfältig edierten Tagebücher erschien, war das Feuilleton begeistert.
Gustav Seibt prognostizierte in der Süddeutschen Zeitung: »Ferdinand Beneke
wird in wenigen Jahren für uns heutige Leser einer der bekanntesten Deut­
schen um 1800 sein«.
Die nun publizierte dritte, siebenbändige Abteilung, erschließt die Tage­
bücher aus den Jahren 1811 bis 1816 samt deren umfangreichen Beilagen, die
das Ende der napoleonischen Ära, die Befreiungskriege, die Schlacht bei Water­
loo und den Wiener Kongress umfassen. Beneke schildert, wie mit der fran­
zösischen Annexion Norddeutschlands politische Kulturen gerade auch im
Alltag aufeinanderprallen, zeigt die Reaktionen zwischen Kollaboration und
Widerstand und den Widerstreit bei der Neuordnung von Staat und Gesell­
schaft in der Folgezeit.
Die Publikation der zweiten Abteilung mit den Tagebüchern aus den Jahren
1802 bis 1810 ist für das Jahr 2018 geplant.
»Die Beneke-Tagebücher – das ist die
Geschichte des deutschen Bürgertums
auf dem Weg in die Moderne.«
Benedikt Erenz, Die Zeit
Editionen
21
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Ferdinand Beneke
Die Tagebücher III
(1811 – 1816)
Herausgegeben von Frank Hatje,
Ariane Smith, Juliane Bremer,
Frank Eisermann, Angela
Schwarz, Birgit Steinke und
Anne-Kristin Voggenreiter
7 Bände im Schmuckschuber,
zus. ca. 3800 S., zahlr. Abb.,
Leinen
ca. € 128,– (D); € 131,60 (A)
ISBN 978-3-8353-0912-8
März WG 1117
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
22
Editionen
Hedwig Pringsheim
Tagebücher
1911 – 1916
Stete Sorgen um die Familie
prägen für Hedwig Pringsheim
die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg und in den Kriegs­jahren.
Hedwig Pringsheim
Tagebücher
Band 5: 1911 –1916
Herausgegeben von
Cristina Herbst
ca. 864 S., ca. 15 Abb.,
Leinen, Schutzumschlag
ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1804-5
auch als E-Book
März WG 1117
Hedwig Pringsheim
(1855–1942) war die Tochter der
bekannten Frauenrechtlerin
Hedwig Dohm, Ehefrau des
Mathematikprofessors und
Kunstmäzens Alfred Pringsheim und Mutter der seit 1905
mit Thomas Mann verheirateten
Katia Mann (1883 –1980).
Die Herausgeberin
Cristina Herbst, geb. 1946, war
als Lektorin zuerst im Vittorio
Klostermann Verlag und dann
bei S. Fischer intensiv mit Thomas Mann und seinem Umfeld
beschäftigt. Sie war maßgeblich
für die Planung und Realisierung der Großen Kommentierten Frankfurter Ausgabe der
Werke von Thomas Mann
zuständig. Seit 1999 ist sie ausschließlich mit der Edition der
Tagebücher von Hedwig Pringsheim befasst.
In den Jahren 1911 bis 1916 reißen für Hedwig Pringsheim die Sorgen um ihre
Kinder nicht ab. Die Tochter Katja Mann ist schwer erkrankt und monatelang
von zu Hause abwesend. Die Mutter bangt um ihre Genesung und betreut in
dieser Zeit den Mannschen Haushalt mit. Vom Sohn Heinz kommt die Nach­
richt, dass er die schwer gemütskranke Malerin Olga Meerson im März 1913
geheiratet hat. Man kannte sie seit Jahren, hatte sie immer wieder unterstützt
und ihr weitergeholfen. So entwickelt sich ein quälendes Hin und Her zwi­
schen Olga und Heinz einerseits und dem Rest der Familie, einschließlich der
Manns, andererseits, das darin gipfelt, dass Heinz im Februar 1915 die Bezie­
hung zu seiner Familie abbricht, aber weiterhin auf finanzieller Unterstüt­
zung besteht.
Von der allgemeinen Euphorie bei Ausbruch des ersten Weltkrieges ist im
Tagebuch wenig zu spüren. Vielmehr wächst bei Hedwig Pringsheim die Sorge
um ihre Familie stetig: um den im Feld stehenden Heinz, um den in Australi­
en internierten Peter, um Klaus, dessen Verdienstmöglichkeiten als Dirigent
sich minimieren und der mit seiner Familie ebenfalls ihre Hilfe braucht.
Editionen
23
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Detlev von Liliencron – entdeckt,
gefeiert und gelesen von Karl Kraus
Der Briefwechsel des Herausgebers der ›Fackel‹ mit einem
der bedeutendsten Dichter
seiner Zeit.
Detlev von Liliencron –
entdeckt, gefeiert und
gelesen von Karl Kraus
Herausgegeben von
Joachim Kersten und
Friedrich Pfäfflin
Bibliothek Janowitz, Bd. 23.
Herausgegeben von
Friedrich Pfäfflin
463 S., 57 Abb.,
geb., Schutzumschlag
€ 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1782-6
Sofort lieferbar WG 1117
»Es gibt in Deutschland einen Dichter, einen echten Dichter … dieser echte
Dichter heißt Detlev von Liliencron.« Karl Kraus ist 18 Jahre alt, als er den
48-jährigen Liliencron feiert. Der für sein scharfes Urteil Gefürchtete rückt
sein Leben lang nicht von dieser Feststellung ab. Er bekräftigt sie noch: »Ein
Dichter! – Das genügt. Man lese ihn!« Kraus liest Liliencrons Gedichte immer
wieder vor, bis 1933.
Als Karl Kraus sich 1914 in seiner berühmten Warnrede ›In dieser großen
Zeit‹ gegen den Krieg, die Presse und den hundertstimmigen Chor der kriegs­
verherrlichenden Dichter wendet, spricht er zum Abschluss zwölf Gedichte
von Liliencron, »einem Dichter des Krieges, einem Opfer jener kulturellen
Entwicklung, die vom Siege kam«. Er nennt ihn »Deutschlands größten neu­
zeitlichen Dichter«. Das wäre heute, ein Jahrhundert später, zu überprüfen.
Joachim Kersten beschreibt in seinem einleitenden biographischen Essay
die Spielzüge des Lebensvirtuosen Detlev von Liliencron und legt die Wurzeln
von Liliencrons Werk frei. Friedrich Pfäfflin zeichnet die Stationen des Brief­
wechsels zwischen dem Dichter und dem Herausgeber der ›Fackel‹ nach.
Seitenblicke gelten der Entdeckung des jungen Gerhart Hauptmann, Rilkes
Liliencron-Enthusiasmus, der physischen Ablehnung Liliencrons durch Hof­
mannsthal, der Unterstützung von Liliencron durch Elisabeth FörsterNietzsche und Harry Graf Kessler oder Richard Dehmels Redaktion der ersten
Briefausgabe, die seine Texte verstümmelt.
»Ich kann Ihnen nicht beschreiben, wie wohltuend es mir ist, von Ihnen
geliebt und beachtet zu werden« – so Liliencron gegenüber Kraus.
Die Herausgeber
Joachim Kersten ist Rechts­
anwalt, Herausgeber und Autor.
Veröffentlichungen u. a.:
Fritz Graßhoff – Flaschenpost
mit Weltgeist (2013).
Friedrich Pfäfflin, geb. 1935,
hat nach zwanzigjähriger Tätigkeit als Verlagsbuchhändler
ein Vierteljahrhundert die
Museumsabteilung des
Schiller-Nationalmuseums in
Marbach geleitet. In den Jahren
1968 bis 1973 erschien der von
ihm initiierte, von Heinrich
Fischer herausgegebene Reprint der »Fackel« von Karl
Kraus in über 35.000 Exemplaren.
Bei Wallstein veröffentlichte er
u. a. Karl Kraus: Briefe an Sidonie Nádherný von Borutin
1913 – 1936 (2005).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
24
Editionen
Conrad Ferdinand Meyer
Jürg Jenatsch / Die Richterin
Zwei klassische Prosawerke
des großen Schweizer Autors
des Realismus.
Conrad Ferdinand Meyer
Jürg Jenatsch / Die Richterin
Herausgegeben von Alfred Zäch
Sämtliche Werke.
Ausgabe in sieben Bänden, Bd. 4
ca. 371 S., Leinen,
Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1486-3
Februar WG 1111
Der Autor
C. F. Meyer (1825 –1898) war
einer der bedeutendsten
Schweizer Dichter des Realismus. Der Durchbruch als
Schriftsteller gelang ihm erst
im Alter von über 45 Jahren mit
dem Versepos »Huttens letzte
Tage« (1871). Die Novelle »Das
Amulett« (1873) und der Roman
»Jürg Jenatsch« (1876) brachten
erste Erfolge als Erzähler. In
den 1880er Jahren schließlich
wurde Meyer mit historischen
Novellen zu einem BestsellerAutor.
C. F. Meyer erzählt in »Jürg Jenatsch« von der Verstrickung Graubündens in
die Wirren des Dreißigjährigen Krieges anhand der faszinierenden Figur des
Pfarrers Jenatsch auf so verdichtete und poetische Weise, dass sein Roman
schon bald nach seinem Erscheinen als eines der wichtigsten Schweizer Prosa­
werke des 19. Jahrhunderts erkannt wurde. Mittels einer für seine Zeit sehr
modernen Erzählweise wird der Charakter des schillernden Protagonisten aus
ständig wechselnden Perspektiven beleuchtet, wodurch sein oft skrupelloses
Handeln im Erzählverlauf immer rätselhafter wird.
Im stilistisch sehr verknappten Spätwerk »Die Richterin« erzählt Meyer
anhand einer Reihe von archaisch anmutenden Charakteren eine nicht min­
der enigmatische Geschichte um Schuld und Sühne zur Zeit Karls des Großen:
Die Richterin Stemma verbirgt ein schreckliches Geheimnis aus ihrer Vergan­
genheit, das schließlich ans Licht drängt. Am Ende richtet sie sich selbst vor
den Augen des Kaisers. Ein weiteres zentrales Motiv der Novelle ist die
(scheinbare) Inzestgeschichte zwischen Stemmas Tochter Palma und ihrem
vermeintlichen Halbbruder Wulfrin, für die sich schon Sigmund Freud inter­
essierte. Dieser vermutete, Meyer verarbeite hier die latent inzestuöse Bezie­
hung zu seiner Schwester Betsy.
Editionen
25
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Karl Jaspers
Korrespondenzen
bereits
angekündigt
Ein facettenreiches und
faszinierendes Portrait des
einflussreichen Denkers im
regen Austausch mit zahl­reichen Geistesgrößen.
Karl Jaspers
Korrespondenzen
Herausgegeben im Auftrag
der Karl Jaspers-Stiftung
von Matthias Bormuth,
Carsten Dutt, Dietrich
v. Engelhardt, Dominic Kaegi,
Reiner Wiehl (†) und
Eike Wolgast
3 Bde., zus. ca. 2248 S., geb.
Schutzumschlag, Schuber
ca. € 99,– (D); € 101,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1005-6
März WG 1117
Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers hinterließ eine große fachliche und
persönliche Korrespondenz, die historisch vom Untergang des Kaiserreichs bis
in die Zeit der Notstandsgesetzgebung in der Bundesrepublik reicht. Aus den
etwa 35.000 überlieferten Briefen von und an Jaspers fügt die dreibändige
kritische und kommentierte Edition die wichtigsten epistolarischen Gespräche
zu einem Mosaik der jüngeren Philosophie-, Psychiatrie-, Politik- und Kultur­
geschichte zusammen und vermittelt ein umfassendes Bild dieses Denkers.
Die Briefwechsel mit Hans-Georg Gadamer, Karl Löwith und Rudolf Bult­
mann stehen neben den Korrespondenzen, die Jaspers mit Heinrich Rickert
und Helmuth Plessner führte. Für die Psychiatrie und Psychotherapie heraus­
ragend ist der Austausch, den Jaspers – teilweise über Jahrzehnte – mit Lud­
wig Binswanger, Alexander Mitscherlich, Kurt Schneider und Viktor v. Weiz­
säcker pflegte. In den politisch-kulturellen Debatten nach 1945 stand Jaspers
in gedanklich besonders enger Fühlung mit Dolf Sternberger, Benno Reiffen­
berg, Golo Mann und Rudolf Augstein.
Einzelbände geb., Schutzumschlag, je ca. € 38,– (D); € 39,10 (A)
Psychiatrie, Medizin und
Naturwissenschaften
ca. 704 S.
ca. € 38,– (D); € 39,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1095-7
Philosophie
ca. 704 S.
ca. € 38,– (D); € 39,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1096-4
Politik und Universität
ca. 840 S.
ca. € 38,– (D); € 39,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1097-1
Karl Jaspers
(1883 – 1969) wirkte zuerst als
Psychiater bevor er 1922 einen
Lehrstuhl für Philosophie in
Heidelberg übernahm. Seine
»Psychologie der Weltanschauungen« und die spätere dreibändige »Philosophie« machten
ihn als Philosophen der »Existenzerhellung« berühmt. In den
Jahren 1937 –1945 zwangspensioniert, beeinflusste Jaspers
nach dem Krieg als politischer
Schriftsteller die intellektuelle
Gründung der Bundes­republik
bis in die Zeit der Notstandsgesetze. Ab 1948 lehrte er in
Basel, wo er 1969 starb.
Die Herausgeber
Matthias Bormuth, geb. 1963,
Heisenberg-Professur für Vergleichende Ideengeschichte am
Karl Jaspers-Haus und Institut
für Philosophie der Universität
Oldenburg.
Carsten Dutt, geb. 1965, ist
Assistant Professor an der Universität Notre Dame.
Dietrich v. Engelhardt, geb. 1941,
Emeritus am Institut für Wissenschafts- und Medizingeschichte der Universität Lübeck.
Dominic Kaegi, geb. 1963, ist
Mitarbeiter der Forschungs­
stelle Karl-Jaspers-Edition der
Heidelberger Akademie der
Wissenschaften.
Reiner Wiehl, (1929 –2010), war
Professor für Philosophie an
der Universität Heidelberg.
Eike Wolgast, geb. 1936, Emeritus am Historischen Seminar
der Universität Heidelberg.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
26
Editionen
Der Weltpoet.
Friedrich Rückert 1788 – 1866
Dichter, Orientalist, Zeitkritiker
Katalog zur Ausstellung
zum 150. Todestag
von Friedrich Rückert,
am 31. Januar 2016,
die in den drei RückertStädten gezeigt werden wird.
Schweinfurt, Kunsthalle:
8. April bis 10. Juni 2016
Erlangen, Stadtmuseum:
24. Juli bis 13. November 2016
Coburg:
14. Januar bis 17. April 2017
Der Weltpoet.
Friedrich Rückert 1788 – 1866
Dichter, Orientalist, Zeitkritiker
Herausgegeben von
Rudolf Kreutner
ca. 496 S., Klappenbroschur,
ca. 200, z. T. farbige Abb.
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
Format 18,5 × 27 cm
ISBN 978-3-8353-1783-3
April 2015 WG 1560
Der Herausgeber
Rudolf Kreutner, geb. 1954,
ist Kustos des Rückert-Nachlasses in Schweinfurt und
Geschäftsführer der RückertGesellschaft.
Friedrich Rückert (1788 – 1866) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen
Dichtern seiner Zeit. Mit seinen zahlreichen, literarisch seither unerreichten
Übertragungen aus insgesamt 44 Sprachen hat er den Deutschen »einen Schatz
geschenkt, den keine andere Sprache besitzt« (Annemarie Schimmel). In
seinem größtenteils unveröffentlichten Alterswerk hat er bereits viele der öko­
logischen und gesellschaftlichen Folgen der aufkommenden Industrialisierung
scharfsinnig vorhergesagt.
Unter den sechs Stichworten »Aufwachsen.«, »Sich finden.«, »Erfolg
haben!«, »Scheitern?«, »Weise werden ...« und »Abgetan?« stellt der Katalog
Rückerts Leben, Werk und Wirkung facettenreich dar. Ein besonderes Augen­
merk gilt auch der bildenden Kunst, wenn seine Beziehung zu den Naza­
renern oder den Malern der Ritterromantik untersucht wird. Ebenso werden
Gegenwartsthemen wie der interkulturelle Dialog und die aktuellen gesell­
schaftlichen und ökologischen Herausforderungen ins Blickfeld gerückt.
Editionen
27
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Friedrich Rückert
Erinnerungen aus den Kinderjahren
eines Dorfamtmannsohns. 1829
Die Kindheitserinnerungen des
Lyrikers als literarisches Genrebild.
Die Edition erscheint anlässlich
des 150. Todestags des Dichters
am 31. Januar 2016 und ergänzt
die Ausstellung im Friedrich
Rückert Poetikum Oberlauringen.
Friedrich Rückert
Erinnerungen aus
den Kinderjahren eines
Dorfamtmannsohns. 1829
Herausgegeben von
Nora Zügel und
Dagmar Stonus
ca. 152 S., ca. 1 Abb.,
Klappenbroschur
ca. € 12,90 (D); € 13,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1793-2
Januar WG 1117
Friedrich Rückert
Mal satirisch-bissig, mal humorvoll, dann gefühlvoll-schwärmerisch der Ver­
gangenheit eingedenk: Der herausragende Dichter und sprachkundige Gelehrte
Friedrich Rückert verfasste 1829 seine poetisch überformten Kindheitserinne­
rungen in Versform und erschuf damit zugleich ein literarisches Genrebild des
ländlichen Lebens zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Sehnsuchtsvoll wandte er
darin den Blick zurück in das beschauliche fränkische Dorf Oberlauringen,
wo sein Vater als Amtmann tätig war. Viele Eindrücke, die der Dichter im
Alter zwischen fünf und vierzehn Jahren hier sammelte, fanden Eingang in
die »Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannsohns« und ma­
chen das Werk zu einer emotional dicht besetzten, sehr persönlichen Blüten­
lese von großer Themenvielfalt und Stilbreite.
Der im Jahre 1837 erstmals veröffentlichte Zyklus liegt nun in einer von
Nora Zügel bearbeiteten und kommentierten historisch-kritischen Ausgabe
vor, die auch zehn bislang unbekannte Gedichte und Gedichtfragmente ent­
hält. Das Nachwort von Dagmar Stonus ordnet darüber hinaus die lyrischen
Bilder in ein kultur- und regionalhistorisches Gefüge ein.
(1788 –1866) galt seinerzeit als
der bedeutendste Lyriker deutscher Sprache. Er war Sprachgelehrter und Übersetzer sowie einer der Begründer der
deutschen Orientalistik.
Die Herausgeberinnen
Nora Zügel, geb. 1986, hat in
Freiburg und Istanbul Philosophie und Germanistik studiert.
Sie hat die literarische RückertBiografie von Wolfgang Weyers
»›Der große Zauberer‹. Leben
und Lieder von Friedrich Rückert« (2014) wissenschaftlich
begleitet und arbeitet derzeit an
ihrer Dissertation.
Dagmar Stonus, geb. 1967, ist
Volkskundlerin und als Gesellschafterin des Büros FranKonzept Würzburg Kuratorin zahlreicher Ausstellungen sowie
Museen. Sie zeichnet auch für
die Konzeption der Ausstellung
im Friedrich.Rückert.Poetikum
Oberlauringen (Eröffnung 2016)
verantwortlich.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
28
Editionen
Johann Heinrich Merck
Gesammelte Schriften
1779 –1780
Abwechslungsreich in Themen
und Textsorten bietet der Band
Neuentdeckungen aus Mercks
Schaffen.
Johann Heinrich Merck
Gesammelte Schriften
1779 –1780
Herausgegeben von
Ulrike Leuschner
Gesammelte Schriften, Bd. 5
ca. 656 S., ca. 20, z. T. farbige Abb.,
Leinen, Schutzumschlag
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1612-6
Mai WG 1111
Der Autor
Johann Heinrich Merck
(1741 –1791) war Kriegsrat in
Darmstadt und als Kunst-,
Literatur- und Wissenschaftskenner publizistisch tätig.
Die Herausgeberin
Ulrike Leuschner ist Literaturwissenschaftlerin in Darmstadt.
Sie studierte Germanistik und
Philosophie in Würzburg und
promovierte mit einer Edition
von Maler Müllers »Dramatisirtem Faust« (1996).
Veröffentlichungen u. a.:
Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften, Bd. 1, 3 und 8;
Johann Heinrich Merck: Briefwechsel (2007); Netzwerk der
Aufklärung. Neue Lektüren zu
Johann Heinrich Merck (2003).
Natur und Kunst sind auch in den Arbeiten der Jahre 1779 und 1780 die über­
greifenden Themen der publizistischen Tätigkeit Johann Heinrich Mercks, die
sich in mancherlei Gattungen erprobt. In zwei großen Überblickstexten bilan­
ziert er die Literatur der zurückliegenden Jahre, über 70 Rezensionen verfol­
gen aktuelle Neuerscheinungen, und erstmals, mit 23 Artikeln für die »Deut­
sche Encyclopädie«, tritt Merck als Lexikonautor in Erscheinung. Mit seiner
»Beschreibung der Gärten um Darmstadt« mischt er sich in die Debatte um
die ›Gartenrevolution‹ ein, zwei reizvolle Erzählungen widmen sich dem
Leben auf dem Lande, zwei gewichtige Essays der Bewertung von bildender
Kunst im allgemeinen und von Dürers graphischem Werks im besonderen.
Literatur als ideelle wie materielle Ware wird im »Gespräch zwischen Autor
und Leser« verhandelt. Eine Neuentdeckung ist Mercks Parodie zur Kultur­
politik in den deutschen Landen, eine Überraschung bietet sein Essay zur
geistigen Verfassung seiner Zeit, in dem der Aufklärer Merck die Grenzen der
Aufklärung auslotet.
Editionen
29
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Barthold Heinrich Brockes
Irdisches Vergnügen in Gott
Fünfter und Sechster Teil
Der dritte Band des volu­
minösen Hauptwerkes von
Barthold Heinrich Brockes.
Barthold Heinrich Brockes
Irdisches Vergnügen in Gott
Fünfter und Sechster Teil
Werke, Bd. 4.
Herausgegeben und kommentiert von Jürgen Rathje
ca. 1216 S., ca. 10 Abb.,
Leinen, Schutzumschlag
ca. € 98,– (D); € 100,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1779-6
auch als E-Book
Mai WG 1111
Zutreffender kann man es nicht sagen: »Ihm war des Schöpfers Welt ein
Schauplatz seiner Güte.« So Nikolaus Dietrich Gieseke zu Brockes’ Naturver­
ständnis. Die Herzen der Leser zu rühren, ist Brockes’ Endzweck, dem alles
dient – der Wohlklang der Poesie und ihre Vielfalt: Moralische, Natur- und
Sinngedichte, Anschauliches oder Gedankliches, Lehrhaftes, ständiger Wech­
sel der Themen und Betrachtungsweisen, die rhetorischen Figuren der schmü­
ckenden Rede. Beispielhaft für solche Virtuosität sind die Verse der »WasserRede« im nunmehr vorliegenden fünften Teil des Irdischen Vergnügens in
Gott, dessen »Abschied vom Garten« als letztes Sommergedicht bereits an
Brockes’ bevorstehende Übersiedlung nach Ritzebüttel 1735 denken läßt. Wie
die vorigen Teile, so gliedert sich auch der fünfte und der ihm folgende in
Ritzebüttel entstandene sechste Teil des Irdischen Vergnügens nach den Jah­
reszeiten. Doch Jahreszeiten-Gedichte beanspruchen hier nicht mal ein Drittel
des Umfangs. Der größere Anteil kommt den vermischten Gedichten zu, und
unter ihnen den 37 Gedichten zu Kupferstichen nach Johann Elias Ridingers
Betrachtung der wilden Thiere.
Der strenge Winter ist vorbey, der laue Lentz erscheinet wieder;
Auf, auf, mein Geist! nimm alle Kraft und alle Fähigkeit zusammen,
Zu sehn, zu fühlen, zu bewundern! Auf bringe Danck- und Lobes-Lieder
Dem GOtt, aus dessen blossem Wollen, die Herrlichkeiten alle stammen!
Laßt uns von seiner Güt und Lieb’ und seiner weisen Macht nicht schweigen!
Laßt uns, zu seinen heil’gen Ehren, auch andern unsre Freude zeigen!
Barthold Heinrich Brockes
(1680 –1747), Lyriker und Übersetzer, war Ratsherr in Hamburg und hat besonders die
Naturbeschreibung im Gedicht
durch sein Hauptwerk nach­
haltig geprägt.
Der Herausgeber
Jürgen Rathje, geb. 1932, lehrte
bis 1997 als Akademischer
Direktor und Romanist am
Fachbereich Angewandte
Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz
in Germersheim.
Veröffentlichungen zu Hamburgs geistigem Leben im
frühen 18. Jahrhundert.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Die Entstehung eines neuen
Menschenrechts aus globaler
und interdisziplinärer Per­
spektive.
Die Herausgeber
José Brunner, geb. 1954,
ist Professor an der juristischen
Fakultät des Instituts für Wissenschaftsphilosophie und
-geschich­te der Universität
Tel Aviv.
Veröffentlichungen u. a.:
Die Politik des Traumas. Gewalterfahrungen und psychisches
Leid in den USA, in Deutschland
und im Israel / Palästina Konflikt
(2014).
Daniel Stahl, geb. 1981,
ist Wissenschaftlicher Mit­
arbeiter am Lehrstuhl für
Neuere und Neueste Geschichte
der Universität Jena.
Veröffentlichungen u. a.:
Nazi-Jagd. Südamerikas Dik­
taturen und die Ahndung von
NS-Verbrechen (2013), aus­
gezeichnet mit dem Opus
Primum Preis der Volkswagenstiftung für die beste Nachwuchspublikation des Jahres.
30
Geschichte
Recht auf Wahrheit
Zur Genese eines neuen Menschenrechts
Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird um die Durchsetzung eines neuen
Menschenrechts gerungen, des »Rechts auf Wahrheit«. UN-Resolutionen
geben Angehörigen von Opfern schwerer Menschenrechtsverletzungen, aber
auch postdiktatorischen Gesellschaften, ein Recht darauf, die Wahrheit über
das Schicksal ihrer Angehörigen zu erfahren, die Opfer staatlich initiierter
Verbrechen geworden waren. Opferverbände und internationale Gerichte
fordern unter Berufung auf dieses Recht die Freigabe und Offenlegung ent­
sprechender Informationen.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes nähern sich der Genese
dieses neuen »Rechts auf Wahrheit« aus unterschiedlichen Perspektiven. Wel­
che Erfahrungen und Interessen liegen dem Bestreben zugrunde, ein neues
Menschenrecht zu etablieren? Welche Verbindung wird hier zwischen Wahr­
heit und Würde etabliert? In welchem gesellschaftlichen, kulturellen und
recht­lichen Umfeld entstand dieses Menschenrecht? Und was lehrt der Ver­
gleich früherer Wahrheitsdiskurse zu Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen
die Menschlichkeit mit der Debatte zum »Recht auf Wahrheit« am Ende des
20. und zu Anfang des 21. Jahrhunderts?
Geschichte
31
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Recht auf Wahrheit
Zur Genese eines neuen
Menschenrechts
Herausgegeben von
José Brunner und Daniel Stahl
Arbeitskreis Menschenrechte im
20. Jahrhundert, Schriftenreihe,
Bd. 1
ca. 208 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 22,90 (D); € 23,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1817-5
auch als E-Book
Februar WG 1778
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
32
Geschichte
Uwe Sonnenberg
Von Marx zum Maulwurf
Linker Buchhandel in Westdeutschland
in den 1970er Jahren
Ladenkollektive, Raubdrucke
und politische Agitation: Ein
spannendes Stück Kultur­
geschichte der alten Bundes­
republik.
Uwe Sonnenberg
Von Marx zum Maulwurf
Linker Buchhandel
in Westdeutschland
in den 1970er Jahren
Geschichte der Gegenwart,
Bd. 11.
Herausgegeben von Frank
Bösch und Martin Sabrow
ca. 544 S., ca. 30 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 44,– (D); € 45,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1816-8
auch als E-Book
März WG 1743
Der Autor
Uwe Sonnenberg, geb. 1976,
Historiker.
Veröffentlichungen u. a.
»… bist Du eben unentbehrlich,
unersetzlich.« Zum öffentlichen
Wirken von Lew Kopelew in der
Bundesrepublik Deutschland
(2012).
Aus den Aufbrüchen der 1968er Jahre heraus entstanden bundesweit unzählige
linke Verlage und Buchläden. Mit Klassikern des Marxismus und Schlüsseltexten
der Studentenbewegung prägten sie in den 1970er Jahren wesentlich die poli­
tische Kultur der alten Bundesrepublik.
Uwe Sonnenberg untersucht Entstehung, Charakter und Wandel dieses
Buchhandels. Dabei nimmt der Autor mit dem Verband des linken Buchhan­
dels (VLB) einen wenig bekannten, bislang einzigartigen Zusammenschluss in
den Fokus. Gegründet 1970 vereinigte er parteiunabhängige, kollektiv betrie­
bene Verlage, Druckereien, Vertriebe und Auslieferungen. Er besetzte Begriff
und Praxis dieses Bewegungsbuchhandels und bildete ein eigenes politischliterarisches Feld und einen eigenständigen ökonomischen Sektor. Bundesweit
waren zwischen 150 und 200 Projekte im VLB engagiert.
Sonnenberg zeigt, wie die von den linken Buchhandelsunternehmen pro­
duzierte und vertriebene Literatur Weltbilder und Denkweisen ihrer Produ­
zenten und Rezipienten prägte. Damit gelingt es dem Autor, Buchhandels- und
Zeitgeschichtsforschung auf innovative Weise miteinander in Verbindung zu
bringen.
Geschichte
33
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Winfried Süß
Von der Reform in die Krise
Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in der
Großen Koalition und der sozialliberalen Ära
Expansion und Krise des Sozialstaats – Ein zentraler Beitrag zu
den Reformjahren der Bundesrepublik.
Winfried Süß
Von der Reform in die Krise
Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in der Großen Koalition
und der sozial­liberalen Ära
Geschichte der Gegenwart,
Bd. 12.
Herausgegeben von Frank
Bösch und Martin Sabrow
ca. 300 S., geb.,
Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1714-7
auch als E-Book
April WG 1557
Der Sozialstaat interveniert längst nicht mehr nur in Notsituationen der Gesell­
schaft, sondern beeinflusst auf vielfältige Weise die Lebensverhältnisse der
gesamten Bevölkerung. Sozialpolitik berührt damit Grundfragen moderner
Industriegesellschaften.
Winfried Süß richtet den Blick auf zwei markante Phasen des bundesdeut­
schen Sozialstaats: die 1960er und frühen 1970er Jahre. Nach 1960 wandelte
sich die Sozialpolitik im Zeichen optimistischen Machbarkeitsdenkens zu
einer aktiven »Gesellschaftspolitik«. »Nach dem Boom« – seit der zweiten
Hälfte der 1970er Jahre – führten steigende Arbeitslosigkeit, der demogra­
phische Wandel und neue Geschlechterrollen zu tiefgreifenden Veränderungen
der Spielräume und Prioritäten sozialpolitischen Handelns. Daraus folgte eine
Politik der Kostendämpfung und Konsolidierung, die bis heute anhält.
Süß setzt Aufstieg, Höhepunkt und Begrenzung der Sozialstaatsexpansion
zueinander in Beziehung. Er fragt nach den Bedingungen und Möglichkeiten
der Reform zentraler Institutionen sowie nach den langfristigen Folgen solcher
Reformprozesse. Damit hilft sein Buch, die Genese neuer Problemlagen zu
erklären, die das Gesicht unserer Gegenwart prägen.
Der Autor
Winfried Süß, geb. 1966, ist
wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Zentrum für Zeithistorische
Forschung Potsdam.
Veröffentlichungen u. a.:
Medizin und Nationalsozialismus. Bilanz und Perspektiven
der Forschung (Mithg., 2011);
Soziale Ungleichheit im Sozialstaat. Großbritannien und die
Bundesrepublik im Vergleich
(Mithg., 2010); Das »Dritte
Reich«. Eine Einführung (Mithg.,
2008); Der »Volkskörper« im
Krieg. Gesundheitspolitik, medizinische Versorgung und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939 –1945
(2003).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
34
Geschichte
Karen Nolte
Todkrank
Sterbebegleitung im 19. Jahrhundert:
Medizin, Krankenpflege und Religion
Behandlung und Begleitung
»Todkranker« im 19. Jahr­
hundert aus der Sicht von
Ärzten, Pflegenden und
Patienten.
Karen Nolte
Todkrank
Sterbebegleitung im
19. Jahrhundert: Medizin,
Krankenpflege und Religion
ca. 224 S., ca. 5 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1852-6
auch als E-Book
März WG 1559
Die Autorin
Karen Nolte, geb. 1967, ist
Akademische Rätin am Institut
für Geschichte der Medizin an
der Universität Würzburg.
Veröffentlichungen u. a.:
»Moderne« Anstaltspsychiatrie
im 19. und 20. Jahrhundert.
Legitimation und Kritik (2006);
Gelebte Hysterie. Erfahrung,
Eigensinn und psychiatrische
Diskurse im Anstaltsalltag um
1900 (2003).
Karen Nolte rekonstruiert die sozialen und gesellschaftlichen Umstände des
Sterbens im protestantischen Milieu des 19. Jahrhunderts. Dabei betrachtet sie
sowohl die medizinische Seite anhand ärztlicher Fallberichte, wie auch die
Perspektive der Patienten und ihrer Angehörigen durch Selbstzeugnisse aus
der Armen- und Krankenpflege.
Auf dieser Basis untersucht Nolte, ob Ärzte nicht schon vor der naturwissen­
schaftlichen Wende über kurative Ansätze statt rein palliativer Methoden zur
Behandlung von Todkranken diskutierten. Wie wirkte sich dies auf das Ver­
hältnis zwischen Sterbenden und ihren Ärzten oder Pflegenden aus?
Darüber hinaus werden auch die sozialen Umstände des Sterbens in den
Blick genommen: Starben Krebskranke, Schwindsüchtige und Wassersüchtige
einsam oder in einer Gemeinschaft von unterstützenden Menschen? Welchen
Einfluss hatte ihre soziale Herkunft auf die Art und Weise ihres Sterbens?
Welche Rolle spielten Geistliche (noch) am Sterbebett?
Geschichte
35
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Buchenwald
Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945
Der Katalog zur neuen Dauerausstellung in der Gedenkstätte
Buchenwald.
Buchenwald
Ausgrenzung und Gewalt
1937 bis 1945
Herausgegeben von
Volkhard Knigge,
Rikola-Gunnar Lüttgenau
und Harry Stein im Auftrag
der Stiftung Gedenkstätten
Buchenwald und Mittelbau-Dora
ca. 256 S., ca. 200, z. T. farbige
Abb., Klappenbroschur
ca. € 19,80 (D); € 20,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1810-6
April WG 1556
Das von der SS keine zehn Kilometer vom Stadtzentrum Weimars von 1937
bis 1945 betriebene KZ Buchenwald war eines der wichtigsten Instrumente
des NS-Regimes für den rassistischen Umbau Deutschlands und später Euro­
pas. Die Inschrift im Haupttor – »JEDEM DAS SEINE« – hatten die Häftlinge
täglich vor Augen. Die zynische Umwidmung der ursprünglichen Bedeutung
des Spruches legitimierte Ausgrenzung und Gewalt gegenüber sogenannten
Gemeinschaftsfremden.
Die neue Dauerausstellung analysiert, was dies für die über 250.000 nach
Buchenwald verschleppten Menschen bedeutete. Auf Grundlage des auf welt­
weiten Archivrecherchen basierenden aktuellen Forschungsstandes zeigt der
Begleitband auch bislang unbekannte historische Dokumente und Fotos. In
grundlegenden Essays namhafter Historiker wie Frank Bajohr oder Johannes
Tuchel, sowie einem Beitrag des Schriftstellers und ehemaligen BuchenwaldHäftlings Ivan Ivanji werden die Kontexte der nationalsozialistischen Verbrechen
in den Konzentrationslagern prägnant erörtert.
Die Herausgeber
Volkhard Knigge, Direktor der
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und
Inhaber des Lehrstuhls für
Geschichte in Medien und
Öffentlichkeit am Historischen
Institut der Universität Jena.
Rikola-Gunnar Lüttgenau, Stellvertretender Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Harry Stein, Kustos für die
Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald an der
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
36
Geschichte
Vererbung oder Umwelt?
Ungleichheit
zwischen Biologie und Gesellschaft seit 1945
Fundamentale Debatten um
Gleichheit und Ungleichheit –
ein neuer Zugriff auf die Wissensgeschichte der Bundesrepublik.
Vererbung oder Umwelt?
Ungleichheit zwischen Biologie
und Gesellschaft seit 1945
Herausgegeben von Constantin
Goschler und Till Kössler
Die Herausgeber
Constantin Goschler, geb. 1960,
seit 2006 Professor für Zeit­
geschichte an der Univer­sität
Bochum.
Veröffentlichungen u. a.:
Wächter der Demokratie?
Verfassungsschutz, Innere
Sicherheit und die NS-Vergangenheit, 1950 –1975 (zus. mit
Michael Wala, 2015); Die Glo­
balisierung der Wiedergut­
machung. Politik, Moral, Moralpolitik (Mithg., 2013); Die Entschädigung von NS-Zwangs­
arbeit am Anfang des 21. Jahrhunderts. Die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft« und ihre Partner­
organisationen (Mithg., 2012).
Till Kössler, geb. 1970, seit 2011
Professor für Sozialgeschichte
des Aufwachsens und der
Erziehung an der Universität
Bochum.
Veröffentlichungen u. a.:
Frieden lernen. Friedens­
pädagogik und Erziehung im
20. Jahrhundert (Mithg., 2014);
Kinder der Demokratie. Reli­
giöse Erziehung und urbane
Moderne in Spanien, 1890 –1939
(2013); Wunder. Politik und Poetik des Staunens im 20. Jahrhundert (Mithg., 2012).
ca. 240 S., brosch.
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1705-5
auch als E-Book
Mai WG 1727
Die Debatte um Natur und Gesellschaft stellt eine zentrale Signatur der Moderne
dar. Erstmals wird in diesem Band beschrieben, wie nach dem Ende des Natio­
nalsozialismus über Biologie und Gesellschaft gedacht und gestritten wurde.
Aus dem Inhalt:
Constantin Goschler / Till Kössler: Die Debatte um ›Vererbung oder Umwelt‹
als Thema der Geschichtswissenschaft
Jürgen Kaube: Arbeitsloses Einkommen, unverdientes Vermögen und das Ideal
der Meritokratie
Constantin Goschler: Zwillingsforschung in Wissenschaft und Populärkultur
Peter Becker: Gewalt, Aggression und die Rückkehr der Biologie
Christian Geulen: Erziehung als Schicksal
Christian Grabau: Pädagogik, Neurowissenschaften und Humangenetik
Meike Sophia Baader: »Sozialisation« und Natürlichkeit in der Kinderladen­
bewegung
Hannah Ahlheim: Biologische Rhythmen, soziale »Zeitgeber« und Leistungs­
fähigkeit in der Schlafforschung
Jakob Tanner: Doping und Chancengleichheit im Spitzensport
Till Kössler: »Begabungsreserven« und Begabtenauslese in den bundesdeutschen
Bildungsdebatten
Igor J. Polianski: Lysenko und die politische Semantik der Vererbung in der DDR
Michael Wala: Affirmative Action, Rasse und Geschlecht an amerikanischen
Hochschulen
Geschichte
37
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Lucian Hölscher
Die Entdeckung der Zukunft
Lucian Hölscher verfolgt die
Geschichte der Zukunft in Europa von ihrer Entdeckung in der
frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.
Lucian Hölscher
Die Entdeckung der Zukunft
ca. 400 S., ca. 20 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 28,90 (D); € 29,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1805-2
auch als E-Book
April WG 1559
Auch die Zukunft hat ihre Geschichte: Gewandelt haben sich im Laufe der Zeit
nicht nur die konkreten Zukunftsvorstellungen vergangener Gesellschaften,
sondern auch die Zukunft als Dimension gesellschaftlicher Selbstorganisation
überhaupt.
In einer aktualisierten und deutlich erweiterten Neuauflage seines 1999
erschienen Standardwerkes verfolgt Lucian Hölscher die Geschichte der Zu­
kunft in Europa von ihrer Entdeckung in der frühen Neuzeit bis in die Gegen­
wart. Er zeigt, wie der vorausschauende Blick der Menschen seit mehr als 300
Jahren in zyklischen Konjunkturen immer weitere Zukunftsräume erobert
und damit unser Leben in der Gegenwart grundlegend auf die Zukunft hin
ausgerichtet hat.
Der Autor
Lucian Hölscher, emeritierter
Professor für Neuere Geschichte
und Theorie der Geschichte an
der Universität Bochum.
Forschungsschwerpunkte:
Religionsgeschichte, Historische
Semantik und Theorie historischer Zeiten.
Veröffentlichungen u. a.:
Semantik der Leere (2009);
Geschichte der protestantischen
Frömmigkeit in Deutschland
(2005), Neue Annalistik (2003).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
38
Geschichte
Sabine Stach
Vermächtnispolitik
Jan Palach und Oskar Brüsewitz als politische Märtyrer
Über die politische Funktiona­
lisierung zweier Selbstverbrennungen, ihre Kontinuitäten und
Brüche.
Sabine Stach
Vermächtnispolitik
Jan Palach und Oskar Brüsewitz
als politische Märtyrer
Moderne europäische Geschichte,
Bd. 12.
Herausgegeben von Hannes
Siegrist und Stefan Troebst
ca. 464 S., ca. 25 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 42,– (D); € 43,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1815-1
auch als E-Book
Mai WG 1557
Die Autorin
Sabine Stach, geb. 1982, Studium der Kulturwissenschaften,
Kunstgeschichte sowie Bohemistik/Slovakistik in Leipzig und
Prag; seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen
Historischen Institut Warschau.
Ihre Forschungsschwerpunkte
sind Kultur- und Zeitgeschichte
Ostmitteleuropas und der DDR,
Erinnerungskulturen und
Geschichtspolitik im Postsozialismus, Tourismusgeschichte.
Die Selbstverbrennungen des Studenten Jan Palach 1969 in der Tschecho­
slowakei und des Pfarrers Oskar Brüsewitz 1976 in der DDR erscheinen heute
als zwei zentrale Wegmarken in der Widerstandsgeschichte gegen den Staats­
sozialismus. Als »lebendige Fackeln«, so das bestimmende Narrativ, hätten
beide ihr Leben für Freiheit und Demokratie geopfert. Auch wenn ihr Anden­
ken staatlicherseits unterdrückt worden sei, habe ihr Vermächtnis im Wirken
von Opposition und Dissens überdauert und sich mit dem politischen Um­
bruch 1989 erfüllt.
Sabine Stach geht der Universalisierung und Funktionalisierung dieser
Widerstandsdeutungen nach. Hierfür nimmt sie zivilgesellschaftliche, staat­
liche und kirchliche Akteure in West und Ost im Zeitraum von 1969 bzw.
1976 bis 2013 in den Blick. Inwiefern dienten ihnen Palach und Brüsewitz zur
politischen Argumentation und zur Selbstvergewisserung? Welche Kontinui­
täten, Verflechtungen und Brüche zeigen sich? Auf diese Weise entsteht die
Geschichte zweier Märtyrerfiguren im Staats- und Postsozialismus, die weit­
aus sperriger sind, als es ihre Kanonisierung nahelegt.
Geschichte
39
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Franziska Kuschel
Schwarzhörer, Schwarzseher
und heimliche Leser
Die DDR und die Westmedien
Über die spannungsreiche
Beziehung zwischen staatlicher
Kontrolle des westlichen Medienkonsums in der DDR und dessen
alltäglicher Nutzung.
Franziska Kuschel
Schwarzhörer, Schwarzseher und heimliche Leser
Die DDR und die Westmedien
Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert,
Bd. 6.
Herausgegeben von Frank Bösch
und Christoph Classen
ca. 320 S., ca. 12 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1789-5
auch als E-Book
März WG 1557
Die DDR konnte sich nur im geringen Maße gegenüber den westlichen Medien
abschotten. Auf diese Weise entstand hier eine komplexe Mediengesellschaft,
die Radio und Fernsehen, aber auch Publikationen aus zwei Systemen konsu­
mierte und damit alltäglich die SED-Diktatur herausforderte.
Franziska Kuschel untersucht zum einen die Strategien des Staates, den
Konsum westlicher Medien zu verhindern oder wenigstens zu kontrollieren
und einzudämmen, die vor allem in den 1950er und 60er-Jahren die Krimina­
lisierung der sogenannten »geistigen Grenzgänger« einschlossen. Zum ande­
ren nimmt sie Strategien der Mediennutzer, diesem Druck zu begegnen und
auszuweichen unter die Lupe. Erstmals wird so das Wechselverhältnis zwi­
schen staatlicher Kontrolle und der eigensinnigen Aneignung der Medien
analysiert.
Der alltägliche Gebrauch westlicher Rundfunk- und Fernsehprogramme
sowie westlicher Printmedien in der DDR hatte selbst unter den Bedingungen
einer Diktatur emanzipatorische Wirkungen, wenngleich die Konsumenten
dies zunächst nicht politisch dachten. Er war somit Teil eines langfristigen
gesellschaftlichen Wandels in der DDR.
Die Autorin
Franziska Kuschel, geb. 1980,
wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Zentrum für Zeithistorische
Forschung (ZZF) in Potsdam.
Zuvor war sie wissenschaftliche
Mitarbeiterin an der HU Berlin
sowie als Referentin bei der
Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der SED-Diktatur des
Landtags Brandenburg tätig.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
40
Geschichte
Claudia Kemper
Medizin gegen den Kalten Krieg
Ärzte in der anti-atomaren Friedensbewegung
der 1980er Jahre
Protest und Prävention –
über politisches Engagement
im Ost-West-Konflikt.
Claudia Kemper
Medizin gegen den
Kalten Krieg
Ärzte in der anti-atomaren
Friedensbewegung der
1980er Jahre
Hamburger Beiträge zur Sozialund Zeitgeschichte, Bd. 54.
Herausgegeben von
der Forschungsstelle für
Zeitgeschichte in Hamburg
ca. 448 S., ca. 10 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 42,– (D); € 43,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1812-0
auch als E-Book
April WG 1557
Die Autorin
Claudia Kemper, geb. 1973, ist
Wissenschaftlerin am Hamburger Institut für Sozialforschung.
Die Friedensbewegung gehörte zu den markantesten sozialen Phänomenen
der frühen 1980er Jahre, die sehr unterschiedliche Gruppen und Motive mit­
einander verband. Claudia Kemper widmet sich einer Ärzteorganisation, die
sich während der Debatte über eine weitere atomare Aufrüstung in Europa
gründete. Die Internationalen Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges bilden
zugleich den Ausgangspunkt, um mehr zu erfahren zu den politischen Ent­
wicklungen der 1980er Jahre in der Bundesrepublik, in Europa und in den
USA. Über sozialhistorische Aspekte des Ärzteberufs, politische Konfliktkul­
tur, Organisationsgeschichte bis zur Wissensgeschichte reichen die Kontexte,
in denen die Autorin untersucht, unter welchen Bedingungen Protest und
Debatte stattfanden. Daraus ergeben sich nicht nur weiterführende Erkennt­
nisse über das Denken im und über den Kalten Krieg, sondern auch zur Ge­
sellschaftsgeschichte der jüngeren Zeitgeschichte.
Geschichte
41
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Von draußen
Ausländische intellektuelle Einflüsse in der
Bundesrepublik der 1950er bis 1980er Jahre
Von draußen
Ausländische intellektuelle Einflüsse in der
Bundesrepublik der 1950er
bis 1980er Jahre
Über die verschlungenen Pfade
des intellektuellen Wegs nach
Westen.
Herausgegeben von
Axel Schildt
Hamburger Beiträge zur Sozialund Zeitgeschichte, Bd. 55.
Herausgegeben von
der Forschungsstelle für
Zeitgeschichte in Hamburg
ca. 350 S., ca. 10 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 42,– (D); € 43,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1808-3
auch als E-Book
März WG 1557
Nach der Isolation während des NS-Regimes öffnete sich Westdeutschland ab
1945 dem Ideenimport aus dem vornehmlich westlichen Ausland. Dieses gängige
Bild wird im vorliegenden Band deutlich differenziert. So weist die Rezeption
scheinbar neuer intellektueller Stars in Deutschland oft bereits Kontinuitäten
in die Zwischenkriegszeit auf. Ebenso lassen sich unterschiedliche Einflüsse
des intellektuellen Wegs nach Westen aufzeigen, die sich kaum mehr in dieses
Narrativ einordnen lassen.
Aus dem Inhalt:
Axel Schildt: Ideenimport als Teil einer transnationalen Intellectual History
Birgit Aschmann: Ortega y Gasset
Alexander Gallus: T. S. Eliot
Christian Hufen: Fedor Stepun
Klaus Große Kracht: Jean Paul Sartre
Detlef Siegfried: Ernest Bornemann
Michael Hochgeschwender: Der Verlust des konservativen Denkens
Andreas Eckert: Internationale Solidarität und »Dritte Welt«
Petra Terhoeven: Deutsch-italienische Radikalisierungen
Thomas Kroll: Eurokommunismus
Ute Gerhard: Diskurse und Einflüsse europäischer und US-amerikanischer
Feministinnen
Hans-Jürgen Bömelburg: Der Dissens im östlichen Europa
Pascal Eitler: Orientalisierungsprozesse
Der Herausgeber
Axel Schildt, geb. 1951 in Hamburg, ist Professor für Neuere
Geschichte an der Universität
Hamburg und Direktor der
Forschungsstelle für Zeit­
geschichte in Hamburg.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
42
Geschichte
Christina Norwig
Die erste europäische Generation
Europakonstruktionen in der Europäischen
Jugendkampagne 1951 –1958
Europa- und Generations­
konstruktionen in den 1950er
Jahren am Beispiel der Euro­
päischen Jugendkampagne.
Christina Norwig
Die erste europäische
Generation
Europakonstruktionen in der
Europäischen Jugendkampagne
1951 –1958
Göttinger Studien zur
Generationsforschung, Bd. 21.
Herausgegeben von
Dirk Schumann
ca. 368 S., ca. 3 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 36,90 (D); ca. € 38,– (A)
ISBN 978-3-8353-1846-5
auch als E-Book
Januar WG 1559
Die Autorin
Christina Norwig, geb. 1982,
Kulturhistorikerin, war von 2011
bis 2014 Stipendiatin am DFGGraduiertenkolleg »Generationengeschichte« in Göttingen.
Im Zuge der aktuellen Eurokrise rücken die Gründungsideen Europas zu­
nehmend in den Hintergrund. Christina Norwig geht in diesem Buch den
Visionen der »ersten europäischen Generation« für ein vereintes Europa nach.
Wie sahen junge Europa-Aktivisten in den 1950er Jahren, die den Zweiten
Weltkrieg, die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre und den sich zuspitzen­
den Ost-West-Konflikt miterlebt hatten, die Zukunft Europas? Welche Rolle
wurde der Nachkriegsgeneration für die europäische Einigung zugeschrie­
ben? Anhand der Quellen der Europäischen Jugendkampagne, die die Europä­
ische Bewegung zwischen 1951 und 1958 durchführte, untersucht die Auto­
rin die Bedeutung von »Jugend« für die Konstruktion Europas: Die Konzepte
»Jugend« und »Generation« werden in ihrer Funktion als kulturelle Refe­
renzen im Europadiskurs der 1950er Jahre analysiert. Darüber hinaus rückt
das Buch Jugendliche als historische Akteure in den Vordergrund und liefert
somit neue Perspektiven auf die Geschichte der europäischen Integration.
Geschichte
43
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Kirsten Gerland
Politische Jugend im Umbruch von 1988/89
Generationelle Dynamik in der DDR
und der Volksrepublik Polen
Der Umbruch der Jahre 1988/89
aus der Perspektive von
Jugendlichen: DDR und Polen.
Kirsten Gerland
Politische Jugend im
Umbruch von 1988/89
Generationelle Dynamik
in der DDR und der
Volksrepublik Polen
Göttinger Studien zur
Generationsforschung, Bd. 22.
Herausgegeben von
Dirk Schumann
ca. 480 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1849-6
auch als E-Book
Mai WG 1557
Der Umbruch von 1988/89 wird überwiegend aus der Perspektive der Älteren,
der Führungsfiguren der ostdeutschen Bürgerbewegung oder der »Solidarnośź«,
erzählt. Doch es bildete sich auch eine »junge Opposition«, die Ende der 80er
Jahre einen politischen Wandel anstrebte und die sich von »den Alten« ab­
grenzte, um ihre eigenen, jugendspezifischen Gruppen aufzubauen. Diese
Studie vergleicht die politische Jugend aus einer doppelten Perspektive – so­
wohl aus ihren Selbstbeschreibungen in den achtziger Jahren als auch ex post.
In beiden Ländern verwiesen die jungen Aktivisten auf den Mythos »Jugend«
als gesellschaftsverändernde Kraft.
In erinnerungskulturellen Debatten nehmen sie eine unterschiedliche Be­
deutung ein. In der Volksrepublik Polen spielte die »junge Opposition« eine
wesentliche Rolle in den Streiks von 1988. Sie spricht von sich auch heute
noch als »Generation des Umbruchs« und wird als solche diskutiert. Dagegen
haben die Mitglieder der ostdeutschen neuen Jugendvereinigungen noch kein
vergleichbares mediales Narrativ aufbauen können.
Die Autorin
Kirsten Gerland, geb. 1982,
studierte Mittlere und Neuere
Geschichte, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie
in Göttingen und Toruń. Ihre
Dissertation entstand am DFGGraduiertenkolleg »Generationengeschichte«. Von September
2013 bis Juni 2014 war sie Projektassistentin am Muzeum
Historii Polski in Warschau.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
44
Geschichte
Experiment Einheit
Zeithistorische Essays
Die deutsche Wiedervereinigung
als zeitgeschichtliche Herausforderung.
Experiment Einheit
Zeithistorische Essays
Herausgegeben von
Martin Sabrow und
Alexander Koch
168 S., 10 Abb.,
Klappenbroschur
€ 16,– (D); € 16,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1864-9
auch als E-Book
Sofort lieferbar WG 1557
Die Herausgeber
Martin Sabrow, geb. 1954,
ist Direktor des Zentrums
für Zeithistorische Forschung
Potsdam und Professor für
Neueste Geschichte und Zeit­
geschichte an der HU Berlin.
Alexander Koch, geb. 1966,
ist Präsident der Stiftung
Deutsches Historisches
Museum in Berlin und Hono­
rarprofessor an der FU Berlin.
Lange Zeit war die deutsche Einheit vor allem ein staatliches Projekt, ehe sie
mehr und mehr zu einer gesellschaftlichen Realität wurde. Den einzelnen
Aspekten dieses Prozesses widmete sich 2015 eine vom Zentrum für Zeithisto­
rische Forschung und dem Deutschen Historischen Museum gemeinsam aus­
gerichtete Ausstellung »Alltag Einheit. Portrait einer Übergangsgesellschaft«.
Aus ihr ist diese Sammlung von Essays hervorgegangen, die aus unterschied­
lichen Perspektiven und in der Verschränkung von zeitgenössischer Erfahrung
und zeitgeschichtlicher Distanz auf die Geschichte der deutschen Einigung
seit 1990 blicken.
Aus dem Inhalt:
Martin Sabrow: Mythos Einheit?
Konrad Jarausch: Der wundersame Weg in die Einheit
Pascale Hugues: DDR, mon amour
Etienne François: Die deutsche Nation – eine intellektuelle und politische
Herausforderung
Wolfgang Engler: Von der arbeiterlichen Gesellschaft zur Marktwirtschaft
Andreas Ludwig: Geld und Konsum
Frank Bösch/Christoph Classen: Die ostdeutschen Medien in den 1990er
Jahren
Hermann Rudolph: Die Einheit in Berlin
Dorothee Wierling: Wendebiografien
Doris Müller-Toovey: Zum Wandel der Sprache
Geschichte
45
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Sascha Schießl
»Das Tor zur Freiheit«
Kriegsfolgen, Erinnerungspolitik und humanitärer
Anspruch im Lager Friedland (1945 – 1970)
Sascha Schießl
»Das Tor zur Freiheit«
Kriegsfolgen, Erinnerungspolitik und humanitärer
Anspruch im Lager Friedland
(1945 –1970)
Vom Provisorium zum
»Tor zur Freiheit«:
Das Lager Friedland.
Eröffnung des Museums
Friedland im Frühjahr 2016
Veröffentlichungen des Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises
Niedersachsen, Bd. 31.
Herausgegeben von
Dirk Schumann, Cornelia Rauh
und Petra Terhoeven
ca. 464 S., ca. 10 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1845-8
auch als E-Book
März WG 1557
Wie konnte sich das Flüchtlingslager Friedland innerhalb weniger Jahre von
einem Provisorium unter vielen zu einem bundesweit bekannten und symbo­
lisch hochgradig aufgeladenen »Tor zur Freiheit« entwickeln?
Um diese Frage zu beantworten, verortet Sascha Schießl die langlebige
Institution Friedland mit ihren vielschichtigen Funktionen in der westdeut­
schen Nachkriegsgeschichte. Indem er die Aufnahmeprozesse im Lager mit
den zeitgenössischen erinnerungspolitischen Diskursen verknüpft, werden
nicht nur die divergierenden Interessen, Wahrnehmungen und Konflikte be­
leuchtet, die zur Entstehung und Fortentwicklung des Erinnerungsortes bei­
trugen. Zugleich veranschaulicht Schießl, in welchem Beziehungsgeflecht
Flüchtlinge, Vertriebene, Kriegsheimkehrer und Aussiedler in Friedland aufge­
nommen wurden und welche Deutungen mit ihrer Ankunft in der bundes­
deutschen Nachkriegsgesellschaft verbunden waren.
Sascha Schießl arbeitet überzeugend heraus, dass die Prozeduren zur Auf­
nahme von »Deutschen« in den ersten Nachkriegsjahrzehnten auf Entschei­
dungen und Definitionen der nationalsozialistischen Rassenpolitik und Besat­
zungsherrschaft zurückgriffen und wie sehr diese Zusammenhänge durch
erinnerungspolitische und symbolische Zuschreibungen überlagert wurden.
Der Autor
Sascha Schießl, geb. 1980, Studium der Mittleren und Neueren
Geschichte, Deutschen Philo­
logie und Politikwissenschaft in
Göttingen, von 2008 bis 2013
wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Zeitgeschichtlichen Arbeitskreis Niedersachsen, 2014 Stipendiat am Deutschen Histo­
rischen Institut London.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
46
Geschichte
Gedächtnis und Gewalt
Nationale und transnationale Erinnerungsräume
im östlichen Europa
Gewalterfahrungen im östlichen
Europa und der gegenwärtige
europäische Erinnerungsdiskurs.
Gedächtnis und Gewalt
Nationale und transnationale
Erinnerungsräume im östlichen
Europa
Herausgegeben von Kerstin
Schoor und Stefanie SchülerSpringorum
Die Herausgeberinnen
Prof. Dr. Kerstin Schoor, geb.
1963, Inhaberin der Axel Springer-Stiftungsprofessur für
deutsch-jüdische Literatur- und
Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Universität Frankfurt (Oder), Mitglied im Direk­
torium des Zentrums Jüdische
Studien Berlin-Brandenburg,
Leiterin des überfakultären
Forschungsinstituts Viadrina
Center B/ORDERS IN MOTION
der Universität Frankfurt (Oder).
Veröffentlichungen u. a.:
Vom literarischen Zentrum zum
literarischen Ghetto. Deutschjüdische literarische Kultur in
Berlin zwischen 1933 und 1945
(2010); Zwischen Rassenhass
und Identitätssuche: Deutschjüdische literarische Kultur im
nationalsozialistischen
Deutschland (Hg., 2010).
Stefanie Schüler-Springorum,
geb. 1962, Historikerin, Direk­
torin des Zentrums für Anti­
semitismusforschung an der
TU Berlin.
Veröffentlichungen u. a.:
Geschlecht und Differenz (2014);
Krieg und Fliegen. Die Legion
Condor im Spanischen Bürgerkrieg (2010); Denkmalsfigur.
Biographische Annäherung an
Hans Litten (mit K. Bergbauer
und S. Fröhlich, 2008).
ca. 288 S., ca. 9 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1790-1
auch als E-Book
Januar WG 1559
Angesichts gegenwärtiger globaler wie europäischer Entwicklungen steht die
europäische Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts erneut zur Debatte. Es
stellt sich die Frage, in welchem Bezug diese Geschichte zum gegenwärtigen
europäischen Erinnerungsdiskurs steht und wofür sie beansprucht wird.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes untersuchen historische, litera­
rische und kulturelle Formen der Bearbeitung der gewaltvollen europäischen
Vergangenheit des 20. und 21. Jahrhunderts. Aus unterschiedlichen Perspekti­
ven wird dabei deutlich, in welcher Weise und mit welcher Absicht die Bilder
nationaler Vergangenheiten im Licht der gegenwärtigen Entwicklungen zuund miteinander in Beziehung gesetzt werden. Im Blick auf die Gewalterfah­
rungen und die Flucht- und Vertreibungsbewegungen im östlichen Europa
geht es den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus
Deutschland, Polen und Frankreich dabei im Kern auch um die Frage nach der
Legitimität und ethischen Stabilität einer europäischen Gemeinschaft, deren
Grundlage Gewalt und Vernichtungsgeschehen sind.
Geschichte
47
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Peter Romijn
Der lange Krieg der Niederlande
Besatzung, Gewalt und Neuorientierung
in den vierziger Jahren
Peter Romijn
Der lange Krieg
der Niederlande
Besatzung, Gewalt und
Neuorientierung in den
vierziger Jahren
Der »lange Zweite Weltkrieg«
der Niederlande als integrierte
Geschichte der Gewalt unter
deutscher Besatzung und im
indonesischen Unabhängigkeitskrieg.
Jena Center. Geschichte
des 20. Jahrhunderts.
Vorträge und Kolloquien,
Bd. 19
ca. 224 S., Klappenbroschur
ca. € 15,– (D); € 15,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1813-7
auch als E-Book
Mai WG 1556
Seit dem Einmarsch deutscher Truppen im Mai 1940 gerieten die neutralen
Niederlande in jenen Strudel unbegrenzter Gewalt, den das NS-Regime ausge­
löst hatte. Unter dem Einfluss der Besatzer wurde der Zweite Weltkrieg auch
für die Niederländer zu einem Weltanschauungskrieg, begleitet von Terror,
Indoktrination und Genozid. Eine Nation, die sich bis dahin als friedfertiger
Stützpfeiler des Völkerrechts begriff, musste sich nun gegenüber Gewalt und
Unrecht positionieren: durch Anpassung, Kollaboration oder Widerstand. Mit
dem 8. Mai 1945 war der Krieg für die Niederlande jedoch nicht zu Ende.
Denn fortan kämpfte eine ihrer Kolonien, das von Japan besetzte Indonesien,
um seine Unabhängigkeit. Peter Romijn analysiert den »langen Zweiten Welt­
krieg« der Niederländer, der erst 1949 endete, als eine integrierte Geschichte
des Widerstands gegen die Nationalsozialisten, der Beteiligung am Völker­
mord an den Juden und der Gewaltexzesse in Indonesien.
Der Autor
Peter Romijn, geb. 1955, ist Forschungsdirektor des Instituts
für Kriegs-, Holocaust- und
Genozidforschung (NIOD) in
Amsterdam. Er forscht in nationaler und in vergleichender
Perspektive über Besatzung
und Kollaboration im Zweiten
Weltkrieg sowie über die
Geschichte von Regimewechseln und die Aufarbeitung von
Kriegsverbrechen. Auch in der
Auseinandersetzung mit Massenverbrechen der Gegenwart
ist seine Expertise gefragt.
Wichtigste Veröffentlichungen:
The War on Legitimacy in Politics and Culture (Mithg., 2008);
Burgemeesters in oorlogstijd.
Besturen tijdens de Duitse
bezetting (2006); Snel, streng en
rechtvaardig. De afrekening met
de ›foute‹ Nederlanders (1989).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
48
Geschichte
Jan Taubitz
Holocaust Oral History und das
lange Ende der Zeitzeugenschaft
Wie überlebt man das Über­
leben? Zeitzeugeninterviews
des Holocaust in ihrem historischen, institutionellen und
medialen Kontext.
Jan Taubitz
Holocaust Oral History
und das lange Ende der
Zeitzeugenschaft
ca. 336 S., ca. 4 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1843-4
auch als E-Book
Januar WG 1556
Der Autor
Jan Taubitz, geb. 1982, studierte
Geschichte und Sozialwissenschaften in Erfurt, Uppsala und
Worcester (USA). Seine Forschungsschwerpunkte sind
Erinnerungskultur, Nordamerikanische Geschichte und Digital
Humanities. Seit 2015 ist er
Referendar an der Staatsbibliothek zu Berlin.
Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende wird eindringlicher denn je das Ende der
Zeitzeugenschaft beschworen. Die Erinnerung an Krieg und Holocaust, so die
Sorge, werde ohne die direkten Augenzeugen verblassen, sich in den endlosen
Lauf der »kalten Geschichte« einreihen. Holocaust Oral History und das
lange Ende der Zeitzeugenschaft zeigt, wie bereits vor mehr als 35 Jahren
etliche Oral History Archive dieser Entwicklung mit der systematischen Auf­
nahme, Konservierung und Verbreitung zehntausender audio-visueller Inter­
views mit Überlebenden des Holocaust entgegentraten. Die Initiative ging von
US-amerikanischen Museen, Archiven, Bibliotheken, Stiftungen oder Gras­
wurzelbewegungen aus. Somit drängt sich die Frage auf: In welchem Verhält­
nis stehen die Zeugnisse zur amerikanischen Kultur sowie der von ihr hervor­
gebrachten Oral History? Wer waren die Hauptakteure? Welche Beziehungen
lassen sich zu anderen, vor allem populären Darstellungen des Holocaust
nachweisen? Wie wirkt sich der digitale Wandel auf die Zeugnisse aus? Und
schließlich: Können die Holocaust Oral Histories das Ende der Zeitzeugen­
schaft tatsächlich überwinden?
Geschichte
49
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
»Verliehen für die Flucht
vor den Fahnen«
Das Denkmal für die Verfolgten
der NS-Militärjustiz in Wien
»Verliehen für die Flucht vor
den Fahnen«
Das Denkmal für
die Verfolgten der
NS-Militärjustiz in Wien
Österreich und seine Deserteure – aktuelle Debatten und
neue Perspektiven anlässlich
der Eröffnung des Denkmals für
die Verfolgten der NS-Militär­
justiz in Wien.
Herausgegeben von
Juliane Alton,
Thomas Geldmacher,
Magnus Koch und
Hannes Metzler
ca. 304 S., ca. 128 Abb.,
davon 50 farbige Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 29,– (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1823-6
Juni WG 1557
Am 24. Oktober 2014 wurde in Wien das Denkmal für die österreichischen
Verfolgten der NS-Militärjustiz eröffnet. Es befindet sich am Ballhausplatz,
zwischen Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei gelegen, und in
unmittelbarer Nachbarschaft zum Heldenplatz. Der Staatsakt, an dem die
prominentesten Politikerinnen und Politiker des Landes teilnahmen – allen
voran der Bundespräsident –, markiert einen gedenkpolitischen Meilenstein
und den Höhepunkt eines über 15-jährigen politischen Rehabilitierungspro­
zesses, der seinen Anfang Ende der 1990er Jahre in einer Initiative von Stu­
dierenden an der Universität Wien und in einer parlamentarischen Anfrage
der Grünen an den Bundesminister für Justiz genommen hatte. Denn das
Denkmal des Berliner Künstlers Olaf Nicolai steht für das Ende der Ausgren­
zung der Deserteure aus der Erinnerung an die Verfolgten des Nationalsozia­
lismus. Der Band leistet dreierlei: Er dokumentiert den Denkmalprozess von
den Anfängen bis heute, er ordnet das Projekt in den zeit- und kunsthisto­
rischen Kontext sowie in die vergangenheitspolitischen Debatten ein und lässt
schließlich erstmals Angehörige der zweiten und dritten Generation der Ver­
folgten in kurzen Essays zu Wort kommen.
Die Herausgeber
Juliane Alton, geb. 1966, hat
Theaterwissenschaft, Publizistik
und Kulturmanagement in Wien
und Stockholm studiert. Sie
ist Kulturarbeiterin und Kulturpublizistin in Dornbirn (Vorarlberg).
Thomas Geldmacher, geb. 1970,
ist Politikwissenschafter und
seit 2008 Obmann des Personenkomitees »Gerechtigkeit für
die Opfer der NS-Militärjustiz«.
Publikationen u. a. über Wehrmachtsdeserteure, Wehrmachtstrafvollzug und österreichische
Vergangenheitspolitik.
Magnus Koch, geb. 1967, ist
freier Historiker und Autor. Er
war Kurator der Wanderausstellung »Was damals Recht
war …« – Soldaten und Zivilisten
vor Gerichten der Wehrmacht
und ist zurzeit wissenschaft­
licher Mitarbeiter am Institut für
Staatswissenschaft der Universität Wien.
Hannes Metzler, geb. 1976, hat
Politikwissenschaft, Publizistik
und Volkswirtschaft in Wien und
Kopenhagen studiert. Er ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Personenkomitees
»Gerechtigkeit für die Opfer der
NS-Militärjustiz«. Publikationen
zu den Verfolgten der nationalsozialistischen Militärgerichtsbarkeit, insbesondere zu deren
Rehabilitierung.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
50
Geschichte
Jan Weyand
Historische Wissenssoziologie des
modernen Antisemitismus
Eine wissenssoziologische
Rekonstruktion der Entwicklung
der Semantik des modernen
Antisemitismus im 19. Jahr­
hundert in ihrer Relation zu
einem kollektiven Selbstbild.
Genese und Typologie einer Wissensformation
am Beispiel des deutschsprachigen Diskurses
Jan Weyand
Historische Wissenssoziologie
des modernen Antisemitismus
Genese und Typologie einer
Wissensformation am Beispiel
des deutschsprachigen Diskurses
ca. 448 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1844-1
auch als E-Book
Mai WG 1729
Der Autor
Jan Weyand, geb. 1966, ist
wissenschaftlicher Oberassistent
am Institut für Soziologie der
Universität Erlangen-Nürnberg.
Seine Forschungsschwerpunkte
sind Wissenssoziologie, Anti­
semitismusforschung sowie
Kultursoziologie. Er wurde 2014
mit dem Habilitationspreis der
Universität Erlangen-Nürnberg
ausgezeichnet.
Soziologische und historische Untersuchungen zum Antisemitismus konzentrie­
ren sich in der Regel auf das antisemitische Feindbild. Antisemitische Feindbilder
aber stehen nicht alleine. Sie sind auf kollektive Selbstbilder bezogen.
Die Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus arbeitet den
innovativen Ansatz, den Antisemitismus in seiner Relation zu einem kollektiven
Selbstbild zu analysieren, historisch aus: Sie rekonstruiert die Entwicklung des
Antisemitismus vom ausgehenden 18. bis zum späten 19. Jahrhundert als Prozess
seiner Nationalisierung. Triebkräfte dieses Prozesses auf der Ebene des Wissens
sind Veränderungen in der sozialen Organisation der modernen Gesellschaft.
Die Untersuchung hat erhebliche Konsequenzen für Differenzierungen, die
sich in der Antisemitismusforschung durchgesetzt haben, und damit für das
Verständnis der Geschichte und Entwicklung des modernen Antisemitismus.
So wird etwa die etablierte Unterscheidung zwischen »religiösem«, »kultu­
rellem« und »rassistischem« Antisemitismus begrifflich neu gefasst: Es handelt
sich um Variationen eines in seiner Grundstruktur nationalen Antisemitismus.
Geschichte
51
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Der Mythos von der postindustriellen Welt
Wirtschaftlicher Strukturwandel in Deutschland
1960 bis 1990
Wirtschaftlicher Struktur­wandel in der Bundesrepublik
und der DDR am Beispiel von
Maschinenbau, Tonträgerindustrie und Tourismusbranche.
Der Mythos von der
postindustriellen Welt
Wirtschaftlicher Strukturwandel in Deutschland
1960 bis 1990
Herausgegeben von Werner
Plumpe und André Steiner
ca. 288 S., ca. 7 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1809-0
auch als E-Book
Januar WG 1557
Der wirtschaftliche Strukturwandel gehört zu den am häufigsten heran­
gezogenen Erklärungsmustern für die Umbrüche im letzten Drittel des
20. Jahrhunderts. In diesem Band werden die gängigen Bilder vom Verschwin­
den der Industrie und dem Aufstieg des Dienstleistungssektors auf den Prüf­
stand gestellt. Dazu werden mit dem Maschinenbau, der Tonträger­industrie
und der Tourismusbranche drei historisch-vergleichende Fallstudien für die
Bundesrepublik und die DDR vorgelegt, die jeweils der Industrie bzw. dem
Dienstleistungssektor zuzuordnen sind oder zwischen diesen beiden Sektoren
angesiedelt ist. Alle drei Branchen verändern sich im Struktur­wandel des
letzten Drittels des 20. Jahrhunderts erheblich, zählen aber weder zu dessen
Verlierern noch zu dessen großen Gewinnern. Damit verkörpern sie einen
wissenschaftlich wie politisch bislang unzureichend erforschten Durchschnitt.
Insbesondere wird gezeigt, wie der Strukturwandel – als ein makroökono­
misches Konstrukt – in den Branchen wahrgenommen, vorangetrieben und
verarbeitet wurde. Dabei zeigt sich, dass manches gängige Bild in Frage ge­
stellt werden muss.
Die Herausgeber
Werner Plumpe, geb. 1954,
Wirtschaftshistoriker, ist Professor an der Universität Frankfurt am Main und war von 2008
bis 2012 Vorsitzender des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.
Veröffentlichungen u. a.:
Wirtschaftskrisen. Geschichte
und Gegenwart (akt. Aufl. 2012).
André Steiner, geb. 1959, Wirtschaftshistoriker, ist Projekt­
leiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und
apl. Professor an der Univer­
sität Potsdam.
Veröffentlichungen u. a.:
Von Plan zu Plan. Eine Wirtschaftsgeschichte der DDR
(akt. Aufl. 2007).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
52
Geschichte
Ina Lorenz / Jörg Berkemann
Die Hamburger Juden im NS-Staat
1933 bis 1938/39
Verfolgung und Selbstbehauptung – eine umfangreiche Dokumentation zum Leben der Juden
in Hamburg in schwerer Zeit.
Ina Lorenz / Jörg Berkemann
Die Hamburger Juden im
NS-Staat 1933 bis 1938 / 39
Hamburger Beiträge zur
Geschichte der deutschen Juden,
Bd. 45.
Herausgegeben vom Institut
für die Geschichte der deutschen
Juden, Hamburg
7 Bände, ca. 4700 S., ca. 100 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 169,90 (D); € 174,70 (A)
ISBN 978-3-8353-1811-3
Februar WG 1556
Die Herausgeber
Ina Lorenz, geb. 1940, von 1981
bis 2005 wissenschaftliche
Referentin und stellvertretende
Direktorin des Instituts für die
Geschichte der deutschen
Juden, Honorarprofessorin am
Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Univer­
sität Hamburg.
Veröffentlichungen u. a.:
Gehen oder Bleiben. Neuanfang
der Jüdischen Gemeinde in
Hamburg nach 1945 (2002); Die
Juden in Hamburg zur Zeit der
Weimarer Republik. Eine Dokumentation (1987).
Jörg Berkemann, geb. 1937,
Jurist, zuletzt Richter am
Bundesverwaltungsgericht,
Honorarprofessor für öffent­
liches Recht an der Universität
Hamburg, Lehrbeauftragter
an der Bucerius Law School
Hamburg.
Veröffentlichungen u. a.:
Streitfall jüdischer Friedhof
Ottensen 1663 –1993 (mit Ina
Lorenz, 1995).
Anfang 1933 waren in den jüdischen Gemeinden von Hamburg, Altona und
Wandsbek etwa 24.000 Mitglieder organisiert, deren Leben zwischen 1933
und 1938/39 in sozialer, politischer, institutioneller, wirtschaftlicher, reli­
giöser und kultureller Hinsicht in dieser Dokumentation erstmals umfassend
dargestellt wird. Ein Leben, das beherrscht wurde durch zu­nehmende Ent­
rechtung, gesellschaftliche Diskriminierung, staatliche Unterdrückung und
Verfolgung sowie den Verlust an humaner Solidarität durch die nichtjüdische
Gesellschaft. Dagegen steht das reiche jüdische Gemeindeleben in seinen
vielfältigen Aktivitäten der Selbsthilfe, seinen Vereinen, Organisa­tionen und
die Verteidigung der jüdischen Selbstachtung. Die Historikerin Ina Lorenz
und der Jurist Jörg Berkemann haben in einer nahezu zwanzigjährigen For­
schungsarbeit das umfangreiche Quellenmaterial gesichtet und ausgewertet.
Das Ergebnis dieser langjährigen Recherchen liegt nun in einer zweibändigen
Monografie sowie einer mehrbändigen kommentierten Quellenedition vor.
Geschichte
53
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Michał Szulc
Emanzipation in Stadt und Staat
Die Judenpolitik in Danzig 1807– 1847
Michał Szulc
Emanzipation in Stadt
und Staat
Die Judenpolitik in Danzig
1807 – 1847
Die Danziger Verwaltungspraxis
des frühen 19. Jahrhunderts im
Nexus von Reform, Restaura­
tion, Emanzipation und anti­
jüdischen Vorurteilen.
Hamburger Beiträge zur
Geschichte der deutschen Juden,
Bd. 46.
Herausgegeben vom Institut
für die Geschichte der deutschen
Juden, Hamburg
ca. 336 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1853-3
auch als E-Book
Juni WG 1555
Michał Szulc analysiert die Umsetzung der staatlichen Judenpolitik in der
preußischen Provinz am Beispiel Danzigs. Dabei zeigt er die Emanzipation
der Juden als Kampfplatz von Interessengruppen und individuellen Akteuren.
Der Autor untersucht sowohl die Diskussionen vor Ort als auch in macht­
politischen Zentren wie Berlin und Paris.
Deutlich wird dabei die Diskrepanz zwischen gesetzlicher Norm und All­
tagspraxis, zwischen politischem Programm und dessen tatsächlicher Wir­
kung. In diesem politisch-rechtlichen Prozess setzten sich Staat und Stadt
konfrontativ über die Lage der Juden in Danzig auseinander. Akteure wie
Napoleon I., König Friedrich Wilhelm III. oder Staatskanzler Karl August von
Hardenberg versuchten mit unterschiedlichem Erfolg das Ausmaß der Eman­
zipation ebenso so zu prägen, wie es »einfache Leute«, etwa der Rabbinatskan­
didat Bram oder der Stadtverordnete Zernecke, taten. Die Rollen der Protago­
nisten waren dabei variabel: Einige Staatsbeamte vertraten die Position der
Stadt, manche Bürger die des Staates. Zudem entwickelte sich im Laufe der
Debatte jenseits rechtlicher Normen eine lokale Praxis, die Juden mehr Raum
in der Gesellschaft gewährte.
Der Autor
Michał Szulc, geb. 1981, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Lehrstuhl für Neuere Geschichte II am Historischen Institut der
Universität Potsdam. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in
der deutsch-jüdischen und polnisch-jüdischen Geschichte der
Neuzeit.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
54
Geschichte
Urkundenbuch des Stiftes
St. Andreas zu Verden
Vier Jahrhunderte Verdener
Stiftsgeschichte aus erster
Hand.
Urkundenbuch des Stiftes
St. Andreas zu Verden
Auf der Grundlage der
Vorarbeiten von Matthias Nistal
bearbeitet von Walter Jarecki
Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für
Niedersachsen und Bremen,
Bd. 285
ca. 450 S., ca. 10 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1854-0
auch als E-Book
Mai WG 1558
Der Bearbeiter
Walter Jarecki, geb. 1948, war
zuletzt 20 Jahre Leiter des
Ratsgymnasiums in Rotenburg
(Wümme). Er promovierte mit
einer Arbeit über die monastische Zeichensprache.
Seine bisherigen Veröffent­
lichungen galten dem Verdener
Andreasstift und dem welfischen Bischof Philipp Sigismund.
Das Verdener Kollegiatstift St. Andreas wurde 1220 von Bischof Iso von Wölpe
an der Pfarrkirche in unmittelbarer Nähe des Doms gegründet. Sein histo­
rischer Urkundenbestand ist weitgehend geschlossen am Standort Stade des
Niedersächsischen Landesarchivs überliefert. Er gibt Auskunft über ein klei­
neres bischofsnahes Stift in einer wenig begüterten Diözese, über Grundbe­
sitz, Kapitalverkehr und nicht zuletzt über die Amtsträger und weitere an den
Rechtsgeschäften beteiligte Personen. Deren Verbindungen reichten in der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in die päpstliche Kurie und das Konzil zu
Basel. Das Urkundenbuch liefert zuverlässige Abschriften und Kurzregesten
von insgesamt 343 Urkunden von der Gründungszeit bis 1558, als die mittel­
alterlichen Verhältnisse mit dem Tod des Verdener Erzbischofs Christoph von
Braunschweig-Lüneburg endeten. Hinzu kommen ein geschichtlicher Über­
blick, Erläuterungen zur Quellenüberlieferung, editorische Hinweise und ein
ausführliches Register. Der Band setzt die Reihe der niedersächsisch-bre­
mischen Urkundenbücher fort, deren Herausgabe zu den langfristigen Arbeits­
schwerpunkten der Historischen Kommission gehört.
Geschichte
55
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Urkundenbuch des Klosters Zeven
Der älteste Frauenkonvent im
Elbe-Weser-Gebiet – eine Fundgrube zur Klostergeschichte des
Mittelalters.
Urkundenbuch des Klosters
Zeven
Bearbeitet von Elfriede
Bachmann und Josef Dolle
Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für
Niedersachsen und Bremen,
Bd. 286
ca. 450 S., ca. 19 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1855-7
auch als E-Book
April WG 1558
Das Kloster Zeven ist hervorgegangen aus dem vermutlich um 960 an der Oste
gegründeten Kanonissenstift Heeslingen. Mitte des 12. Jahrhunderts als Bene­
diktinerinnenabtei nach Zeven verlegt, kann der Konvent als ältester im ElbeWeser-Gebiet gelten. Im Spätmittelalter lebten hier bis zu 30 Nonnen, über­
wiegend aus Stade sowie aus den Städten Bremen und Verden. Der historische
Urkundenbestand ist großenteils am Standort Stade des Niedersächsischen
Landesarchivs überliefert. Er gibt Auskunft über Stiftungen, Rechts- und
Grundstücksgeschäfte und viele weitere Angelegenheiten eines kleineren,
aber regional bedeutsamen Klosters.
Das Urkundenbuch liefert zuverlässige Kurzregesten und Abschriften von
insgesamt 283 Urkunden. Die Überlieferung setzt schon bald nach der Grün­
dung ein und reicht bis zur Säkularisation Mitte des 17. Jahrhunderts. Einge­
leitet werden die Texte durch einen geschichtlichen Überblick, Listen der In­
stitutsvorstände, Erläuterungen zur Quellenüberlieferung sowie editorische
Hinweise. Durch ausführliche Register wird das Urkundenbuch erschlossen.
Im Anhang finden sich Abbildungen von Siegeln und Notariatssigneten.
Die Bearbeiter
Elfriede Bachmann, geb. 1936,
war Kreisarchivarin in Bremervörde und Rotenburg (Wümme).
Sie wurde 1964 über die Ver­
fassungsgeschichte des
Klosters Zeven promoviert.
Josef Dolle, geb. 1957, ist Historiker in Braunschweig. Er ist
Bearbeiter zahlreicher Quellen­
editionen und Herausgeber des
2012 erschienenen Niedersächsischen Klosterbuchs.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
56
Geschichte
Hrotsvit (Roswitha) von Gandersheim
Primordia coenobii Gandesheimensis
Die Anfänge des Klosters Gandersheim
Hrotsvits Kleinepos erscheint
hier zum ersten Mal in einer
separaten deutschen Prosaübersetzung.
Hrotsvit (Roswitha)
von Gandersheim
Primordia coenobii
Gandesheimensis
Die Anfänge des Klosters
Gandersheim
Herausgegeben von
Thorsten Henke und
Christian Popp
Übersetzt von Fidel Rädle
ca. 64 S., ca. 9 Abb.,
Klappenbroschur
ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1867-0
auch als E-Book
Februar WG 1558
Die Herausgeber
Thorsten Henke, geb. 1977,
studierte Kunstgeschichte
sowie Mittlere und Neuere
Geschichte in Göttingen und
Hamburg und ist Museumsleiter
im Portal zur Geschichte,
Sammlung Frauenstift Gandersheim, Bad Gandersheim.
Christian Popp, geb. 1971,
studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie in
Hamburg und Berlin, Promotion
an der HU Berlin 2006, seit
2008 Redakteur der Germania
Sacra an der Akademie der
Wissenschaften zu Göttingen.
Der Übersetzer
Fidel Rädle, geb. 1935, studierte
in Tübingen und München Klassische und Mittellateinische
Philologie und Germanistik. Von
1981 bis 2000 lehrte er an der
Universität Göttingen als Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters und der
Neuzeit. Seit 1993 ist er Ordentliches Mitglied der Akademie
der Wissenschaften zu Göttingen.
Hrotsvit von Gandersheim ist bis zum 12. Jahrhundert unter ungezählten
Autoren die einzige Frau, die ein profiliertes, höchst innovatives literarisches
Werk hinterlassen hat, darunter neben zwei weiteren Büchern die Kleinepen
»Gesta Ottonis« (Die Taten Ottos des Großen) und »Primordia coenobii Gan­
desheimensis« (Die Anfänge des Klosters Gandersheim).
In den »Primordia«, ihrem letzten und populärsten Werk, erzählt Hrotsvit
mit großer persönlicher Anteilnahme und ihrem typischen frommen Charme
die Geschichte des Stifts, in dem sie ihr Leben verbrachte. Dieser durch himm­
lische Signale auserwählte Ort repräsentiert für Hrotsvit den spirituellen
Ursprung der Ottonischen Geschichte. Das Prinzip der sympathisierenden
historischen Darstellung kennzeichnet bereits die »Gesta Ottonis«. Auch in
den »Primordia« ist dies Hrotsvits Antrieb und Methode.
Der Reiz der »Primordia« liegt in den mit bemerkenswerter Weltfreude
geschilderten Einzelszenen, seien es bedeutende Ereignisse wie die Audienz
des Herzogpaares beim Papst, profan-alltägliche Vorfälle wie die Beschaffung
von Steinblöcken für den Bau der Kirche oder die tränenreichen Begräbnisse
wichtiger Gestalten aus der Gandersheimer Geschichte.
Kulturwissenschaften
57
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Michael G. Esch
Die Stadt als Spielfeld
Raumbegriffe, Raumnutzungen,
Raumdeutungen polnischer Hooligans
Michael G. Esch
Die Stadt als Spielfeld
Raumbegriffe, Raumnutzungen,
Raumdeutungen polnischer
Hooligans
Polnische Hooligans –
eine wissenschaftliche
Annäherung.
Phantomgrenzen im
östlichen Europa, Bd. 4.
Herausgegeben von
Béatrice von Hirschhausen,
Hannes Grandits,
Claudia Kraft, Dietmar Müller
und Thomas Serrier
ca. 140 S., ca. 16 farbige Abb.,
brosch.
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1848-9
auch als E-Book
Mai WG 1557
Seit der Europameisterschaft 2012 und seitdem Fußballfans in der MaidanRevolte eine Rolle gespielt haben sind Hooligans in Osteuropa in verschie­
denen Diskursen präsent. Was in der öffentlichen Wahrnehmung als jüngeres,
fußballspezifisches und politisch rechts anzusiedelndes Phänomen erscheint,
hat jedoch eine lange Vorgeschichte und eine komplexe soziokulturelle und
diskursive Struktur.
So hatte das erste chuliganstvo im östlichen Europa zwischen 1900 und
1960 nichts mit Fußball zu tun, sondern mit hegemonialen Konstruktionen
von Stadt, der Aneignungen städtischen Raums und der Herausforderung herr­
schender Werte durch junge Männer aus dem proletarischen Milieu.
Einiges davon scheint auch bei heutigen polnischen chuligani trotz ver­
änderter soziokultureller Kontexte zentral geblieben zu sein: Hooligans mar­
kieren ihr Territorium, hinterlassen Markierungen im Feindesland und zeigen
sich in besonderer Weise geschichtsbewusst. Wie verhält sich ihre partikula­
ristische Konstruktion des Stadtraums zu hegemonialen Raumkonstrukten
sowie zu ihrer Repräsentation und Positionierung in der generalisierten Öf­
fentlichkeit? Was sagt dies über das Zusammenspiel und die Reichweite der
Elemente sozialer Raumkonstruktion aus?
Der Autor
Michael G. Esch, geb. 1959, ist
freier Historiker, Übersetzer
und Musiker sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Geisteswissenschaftlichen
Zentrum Geschichte und Kultur
Ostmitteleuropas (GWZO) und
Privatdozent an der Universität
Leipzig.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Große Zeitdiagnostiker
als kritische Beobachter.
58
Kulturwissenschaften
Gangolf Hübinger
Engagierte Beobachter
der Moderne
Von Max Weber bis Ralf Dahrendorf
Der Autor
Gangolf Hübinger, geb. 1950,
ist Professor für Vergleichende
Kulturgeschichte der Neuzeit
an der Universität in Frankfurt
(Oder). Zahlreiche Publikationen
zur Ideen-, Intellektuellen- und
Wissenschaftsgeschichte so-­
wie zu religiösen Kulturen und
politischen Bewegungen im
19. und 20. Jahrhundert. Mit­
herausgeber der Gesamtaus­
gaben zu Max Weber und zu
Ernst Troeltsch.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich ein neuer IntellektuellenTypus, der das Verhältnis von Geschichte und Politik kritisch in den Blick
nahm. Der französische Philosoph Raymond Aron prägte für diese Experten
der Zeit­d iagnostik den Begriff »engagierte Beobachter«.
Gangolf Hübingers Studien zum Phänomen des Zeitdiagnostikers setzen
ein bei der Kulturschwelle um 1900 und den sich radikalisierenden Ideen­
kämpfen um wissenschaftliche Beschreibung und politische Gestaltung der
Moderne. Es folgen exemplarische Porträts zu Max Weber, zu Ernst Troeltsch,
dem Analytiker der großen Umbrüche nach 1918, zu Fritz Stern, dem Mittler
zwischen Europa und Amerika, und zu Ralf Dahrendorf in seinem kritischen
Dialog mit Jürgen Habermas über 1989 und die Folgen.
Die abschließende kritische Betrachtung gilt dem intellektuellen Anspruch der
Historiker, bewusst in zwei Welten zu leben, in Gegenwart und Vergangenheit.
Kulturwissenschaften
59
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Gangolf Hübinger
Engagierte Beobachter
der Moderne
Von Max Weber bis
Ralf Dahrendorf
ca. 272 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1797-0
auch als E-Book
März WG 1559
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Ein leidenschaftliches
Plädoyer für das gedruckte
Buch.
Die Autoren
Zu den Autoren zählen herausragende Typographen wie Gerd
Fleischmann und Friedrich
Forssman, die ihre Texte selbst
gestalten und mit einem Cover
versehen, aber auch Autoren
anderer Disziplinen, die sich
mit den ästhetischen, kultu­
rellen und wahrnehmungspsycholo­gischen Qualitäten des
Kulturguts Buch beschäftigen.
Der Reihenherausgeber
Klaus Detjen, geb. 1943 in Breslau, Typograph und Buchgestalter, lebt in der Nähe von Hamburg. Bis 2009 war er Professor
für Typographie und Gestaltung
an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Auszeichnungen
und Preise zur Buchgestaltung
und Typographie, 2014 Antiquaria-Preis für die Gestaltung der
»Typographischen Bibliothek«.
60
Kulturwissenschaften
Ästhetik des Buches
Die Buchform und das Buch als Form
Jahrhundertelang haben wir unser Wissen auf bedrucktem Papier gespeichert.
Auch in Zeiten von Internet und E-Book hat das gedruckte Buch nicht ausge­
dient – im Gegenteil: Fachleute aus verschiedenen Disziplinen widmen sich in
der Reihe »Ästhetik des Buches« den einzigartigen Qualitäten dieses Medi­
ums. In Essays, Porträts und Kommentaren wird das Objekt »Buch«, seine
Optik, Haptik und Formgebung, seine Wirkung und Funktion aber auch die
Tradition der Typographie und Buchgestaltung diskutiert. Dieser längst über­
fällige Diskurs zur Buchform und zum Buch als Form konzentriert sich auf die
sinnlichen und lesetechnischen Vorteile dieses Mediums und vermittelt Ein­
blicke in die Arbeit am Buch.
Der Reihenherausgeber Klaus Detjen hat führende Typographen versam­
melt – wie etwa Hans Andree, Wigger Bierma, Günter Karl Bose, Gerd
Fleischmann, Friedrich Forssman, Jost Hochuli und Walter Pamminger –, die
ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen. Aber auch Autoren
anderer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kulturellen und wahrneh­
mungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen, veröf­
fentlichen Beiträge in dieser Reihe: so u. a. der Semiotiker Dieter Mersch und
der Philologe und Editionswissenschaftler Roland Reuß.
Roland Reuß
»Die perfekte
Lesemaschine«
Zur Ergonomie
des Buches
Uwe Jochum
Medienkörper
Wandmedien –
Handmedien –
Digitalia
ISBN 978-3-8353-1435-1
ISBN 978-3-8353-1543-3
Friedrich Forssman
Wie ich Bücher
gestalte
ISBN 978-3-8353-1591-4
Hans Rudolf Bosshard
Regel und Intuition
Von den Wägbarkeiten
und Unwägbarkeiten
des Gestaltens
ISBN 978-3-8353-1718-5
Kulturwissenschaften
61
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Carlos Spoerhase
Linie, Fläche, Raum
Die drei Dimensionen des Buches in der
Diskussion der Gegenwart und der Moderne
Über zentrale Buchtheorien der
Moderne und ihre Wirkung auf
die aktuelle Diskussion des
Mediums Buch.
Carlos Spoerhase
Linie, Fläche, Raum
Die drei Dimensionen des
Buches in der Diskussion
der Gegenwart und der
Moderne
Ästhetik des Buches, Bd. 8.
Herausgegeben von
Klaus Detjen
ca. 72 S., ca. 4 Abb.,
engl. Broschur
ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1825-0
März WG 1744
Wie viele Dimensionen hat ein Buch? Diese Frage stellen Schriftsteller und
Buchtheoretiker wie Paul Valéry, Walter Benjamin, László Moholy-Nagy und
Julius Rodenberg bereits Anfang des 20. Jahrhunderts. Die typographische
Darstellung des gedruckten Texts auf der Doppelseite – die Linearität und
Flächigkeit des Buches – steht für sie dabei im Zentrum. Die dritte Dimension
des Buches – seine »Räumlichkeit« oder Gegenständlichkeit – rückt dagegen
aus dem Blickfeld. Diese Tendenz, das Buchobjekt auf die aufgeschlagenen
Doppelseiten zu reduzieren, prägt aber nicht allein zentrale Buchtheorien der
Moderne. Die Körperlichkeit des Buches wird auch in den Reflexionen der
Gegenwart noch häufig ignoriert. Carlos Spoerhase zeigt, warum sich die
Frage nach der Bedeutung von Umfang, Gewicht und Kinetik des Buches ge­
rade in Zeiten des herrschenden Digitalisierungseifers mit besonderer Dring­
lichkeit stellt.
Der Autor
Carlos Spoerhase, geb. 1974,
ist Literaturwissenschaftler an
der HU Berlin und forscht
gegenwärtig an der University
of Pennsylvania (Philadelphia)
im Bereich der »History of
Material Texts« über die Buchförmigkeit der deutschen Literatur zwischen 1750 und 1850.
Veröffentlichungen u. a.:
Bleiwüste und Bilderflut:
Geschichten über das geisteswissenschaftliche Buch (Mithg.,
2015).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
62
Kulturwissenschaften
Zeichen – Bücher – Netze:
Von der Keilschrift zum Binärcode
Ein Gang durch 5000 Jahre
Mediengeschichte: Kurzführer
durch die Dauerausstellung
des Deutschen Buch- und
Schriftmuseums der Deutschen
Nationalbibliothek in Leipzig.
Zeichen – Bücher – Netze:
Von der Keilschrift zum
Binärcode
Herausgegeben von
Stephanie Jacobs
ca. 148 S., ca. 125 Abb.,
Klappenbroschur,
mit Ausklappkarte
ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1824-3
auch als E-Book
März WG 1744
Die Herausgeberin
Stephanie Jacobs, geb. 1963,
studierte Kunstgeschichte,
Philosophie und Psychologie
in Bamberg, Perugia, Bonn
und Berlin. Sie promovierte zur
deutschen und französischen
Buchillustration des 19. Jahrhunderts. Ihre Veröffentlichungen und Ausstellungen befassen sich mit kulturgeschicht­
lichen Themen des 19. und
20. Jahrhunderts.
Seit 2007 ist sie Direktorin des
Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen
Nationalbibliothek in Leipzig.
Veröffentlichungen u. a.:
SchriftBild. Russische Avantgarde (2015); Die Welt in Leipzig.
Internationale Ausstellung für
Buchgewerbe und Grafik 1914,
Mithg., 2014).
Die Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deut­
schen Nationalbibliothek erzählt eine kurze Mediengeschichte der Menschheit.
Ob das Kerbholz oder die Entzifferung ägyptischer Hieroglyphen, ob das Tattoo,
die Zensurlisten der katholischen Kirche oder das atlantische Unterseekabel, die
Utopie der Universalsprache oder ein Blick in die Zukunft der Medien: Die
Ausstellung spannt den zeitlichen Bogen von der Frühgeschichte bis heute.
Ihre Erzählung entlang der Medieninnovationen – Erfindung der Schrift,
Buchdruck mit beweglichen Lettern und digitale Netzwelten – macht neugie­
rig auf die Geschichte der Medien und regt dazu an, über deren Zukunft in
unserer Gesellschaft nachzudenken.
Die Dauerausstellung durch eines der ältesten Buchmuseen der Welt greift
auf seine über eine Million Objekte umfassenden Sammlungen zur Schrift-,
Buch- und Papiergeschichte zurück.
Der reichbebilderte Kurzführer gibt einen Überblick über ein wichtiges
Kapitel der Menschheitsgeschichte und begleitet die Leipziger Ausstellung
ebenso wie die aus ihr entwickelte virtuelle Ausstellung zur Mediengeschichte
(mediengeschichte.dnb.de).
Kulturwissenschaften
63
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Elmar Jansen
Ein Luftwechsel der Empfänglichkeit
Essays
Erkundungen aus fünf Jahrzehnten, zu Kunst und Literatur,
aus Ost- und Westdeutschland.
Elmar Jansen
Ein Luftwechsel der
Empfänglichkeit
Essays
Mit einem Vorwort von
Eduard Beaucamp
ca. 496 S., ca. 16 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1835-9
auch als E-Book
März WG 1118
Der Band bietet eine Auswahl jahrzehntelanger Erkundungen zu Problemen
einer vergleichenden Geschichte der Künste, unter anderem zu Hogarth, Goya,
E. T. A. Hoffmann, Runge sowie zu zahlreichen Künstlerschicksalen zwischen
Romantik und Moderne. Jansen gibt Einblicke in politisch-historische Denk­
würdigkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland vor und nach dem Bau der
Mauer.
»In Elmar Jansens Schriften zur Kunst und Literatur
trifft man auf beste, dichteste und umsichtigste Essayistik,
die, da sie in Ostdeutschland entstand,
das westliche Publikum nur hier und da erreicht hat.
Viele seiner Aufsätze aus fünf Jahrzehnten
zählen zu ›Goldadern‹, die in der Geistesgeschichte
der Nachkriegszeit noch zu entdecken sind.«
Eduard Beaucamp
Der Autor
Elmar Jansen, geb. 1931,
bekannt durch Veröffentlichungen zu Carl Gustav Carus,
Käthe Kollwitz und Ernst Barlach, studierte bei Richard
Hamann (1879 –1961), der ein
Schüler Diltheys, Simmels und
Wölfflins war. Ein breites Themenspektrum bestimmte Jansens Publikationstätigkeit.
Langjähriger Mitarbeiter der
Ost-Berliner Akademie der
Wissenschaften, ab 1971 Aka­
demie der Künste, die ihn 1989
zum Professor beruft.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
64
Kulturwissenschaften
Mens et Manus
Kunst und Wissenschaft an den Höfen der Ernestiner
Über die Höfe der Ernestiner
als kulturelle Zentren von
der Reformationszeit bis ins
20. Jahrhundert.
Mens et Manus
Kunst und Wissenschaft
an den Höfen der Ernestiner
Herausgegeben von
Franziska Bomski,
Hellmut Th. Seemann
und Thorsten Valk
Klassik Stiftung Weimar.
Jahrbuch 2016
ca. 368 S., ca. 62, z. T. farbige
Abb., geb., Schutzumschlag
ca. € 28,– (D); € 28,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1819-9
März WG 1559
Die Herausgeber
Franziska Bomski arbeitet seit
2012 als Forschungsreferentin
für die Klassik Stiftung.
Hellmut Th. Seemann ist seit
2001 Präsident der Klassik
Stiftung.
Thorsten Valk leitet seit 2007
das Referat Forschung und
Bildung der Klassik Stiftung.
Die Ernestiner prägten die mitteldeutsche Geschichte von der Reformations­
zeit bis ins frühe 20. Jahrhundert. Ihre Höfe entwickelten sich schon früh zu
kulturellen Zentren, an denen bedeutende Künstler und Gelehrte nicht nur
zur fürstlichen Prachtentfaltung und zur Festigung der lutherischen Theo­
logie beitrugen, sondern auch den technischen Fortschritt vorantrieben und
die institutionellen Voraussetzungen für ein prosperierendes Publikations­
wesen schufen.
Das neue Jahrbuch der Klassik Stiftung widmet sich der Entfaltung von
Kunst und Wissenschaft an den ernestinischen Höfen in Weimar, Gotha,
Coburg und Eisenach. Reich bebilderte Beiträge beleuchten die Entstehung
von Kunst- und Wunderkammern, die Einrichtung umfassender Archive und
Bibliotheken sowie die Gründung der Herzoglich-Sächsischen Gesamtuni­
versität in Jena. Die Pionierleistungen im Bereich von Geografie und Karto­
grafie rücken ebenso ins Blickfeld wie die heute kaum noch bekannte höfische
Zeremonialwissenschaft. Besondere Aufmerksamkeit finden überdies einfluss­
reiche Künstler wie Johann Georg Ziesenis und Caspar David Friedrich, die an
verschiedenen ernestinischen Höfen wirkten und auf diese Weise zur Intensi­
vierung dynastischer Austauschbeziehungen beitrugen.
Kulturwissenschaften
65
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Szenerien und Illusion
Geschichte, Varianten und Potenziale
von Museumsdioramen
Szenerien und Illusion
Geschichte, Varianten und
Potenziale von
Museumsdioramen
Am Beispiel des Deutschen
Museums in München wird
erstmalig die Geschichte von
Dioramen untersucht.
Herausgegeben von
Alexander Gall und
Helmuth Trischler
Deutsches Museum.
Abhandlungen und Berichte.
Neue Folge, Bd. 32
ca. 396 S., ca. 130, z. T. farbige Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1798-7
auch als E-Book
Juni WG 1510
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts nutzen Museen Dioramen, um den ur­
sprünglichen Kontext von Ausstellungsobjekten zu präsentieren. Der Band
widmet sich diesen illusionistischen Inszenierungen erstmals spartenüber­
greifend: Die Autorinnen und Autoren analysieren nicht nur ihre lange
Geschichte anhand bekannter Beispiele aus Naturkunde und Ethnologie,
sondern zeigen auch, wie archäologische, technische und naturwissenschaft­
liche Museen und Sammlungen mit den Potenzialen von Dioramen umgehen.
Der überraschende Variantenreichtum dioramatischer Formen wird reprä­
sentativ am Beispiel des Deutschen Museums in München untersucht. Dabei
kommen wissenschaftliche und handwerkliche Herausforderungen bei Kon­
zeption und Bau ebenso zur Sprache wie die für viele Museen zentralen Fra­
gen nach Authentizität, Nachahmung und Didaktik.
Aus dem Inhalt:
Elisabeth Vaupel / Isolde Lehnert: Die Inszenierung eines orientalischen Dro­
gen- und Parfümladens
Tom Holert: Modellbau, Museografie und der Holocaust
Ruth Beusing: Dioramen in der prähistorischen Archäologie
Sybe Wartena: Zur Präsentation der Krippen im Bayerischen Nationalmuseum
Annette Scheersoi: Dioramen als Bildungsmedien
Alexander Gall: Dioramen als kommerzielle Spektakel und Medien der
Wissensvermittlung
Die Herausgeber
Alexander Gall ist wissen­
schaftlicher Mitarbeiter
am Forschungsinstitut des
Deutschen Museums.
Veröffentlichungen u. a.:
Konstruieren, Kommunizieren,
Präsentieren. Bilder von Wissenschaft und Technik (2007).
Helmuth Trischler leitet den
Bereich Forschung des Deutschen Museums. Er ist Professor für Neuere Geschichte und
Technikgeschichte an der LMU
München und Direktor des
Rachel Carson Center for
En­vironment and Society.
Veröffentlichungen u. a.:
Building Europe on Expertise:
Innovators, Organizers, Net­
workers (zus. mit Martin
Kohlrausch, 2014)
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
66
Kulturwissenschaften
Jahrbuch Sexualitäten 2016
Ein interdisziplinäres
Publi­kationsprojekt für
die queeren Szenen und
weit über diese hinaus.
Jahrbuch Sexualitäten 2016
Herausgegeben im Auftrag
der Initiative Queer Nations
von Maria Borowski,
Jan Feddersen, Benno Gammerl,
Rainer Nicolaysen und
Christian Schmelzer
ca. 208 S., ca. 10 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1818-2
auch als E-Book
Juni WG 1710
Die Herausgeber
Maria Borowski, geb. 1980,
Studienrätin für Geschichte
und Deutsch und externe Doktorandin am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin.
Jan Feddersen, geb. 1957,
Publizist und Redakteur der
Tageszeitung taz in Berlin.
Benno Gammerl, geb. 1976,
wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Max-Planck-Institut für
Bildungsforschung in Berlin.
Rainer Nicolaysen, geb. 1961,
Historiker, Leiter der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte
und Professor für Neuere Ge­schichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg.
Christian Schmelzer, geb. 1987,
Studium der Evangelischen
Theologie, promoviert an der
HU Berlin.
Das Jahrbuch Sexualitäten ist ein jährlich erscheinendes Periodikum der Ini­
tiative Queer Nations. Im Zentrum stehen Fragen des Sexuellen – unter an­
derem in den Bereichen des Gesellschaftlichen, Politischen, Kulturellen,
Historischen und Juristischen, in der Medizin und den Naturwissenschaften,
in Religion, Pädagogik und Psychologie.
Den Kern des Jahrbuchs bilden mehrere Aufsätze, die auf Queer Lectures
auf Einladung der Initiative Queer Nations basieren. Daneben enthält es die
Rubriken Essay, Gespräch, Miniaturen und Rezensionen. Sie nehmen auf ak­
tuelle Debatten Bezug oder regen solche an.
Aus dem Inhalt:
Konstanze Plett: Die rechtliche Lage von Inter
Michael Schwartz: Homosexualität, Strafrechtsreform und westdeutsche
Medien 1969 –1980
Hans Hütt: Zur Kritik des homosexuellen Blicks
Ulrike Heider: Foucault gegen den Strich gelesen
Birgit Bosold und Jan Feddersen: Homosexualität_en – Blick zurück auf eine
Ausstellung
Sabine Balke: Zum Stand des lesbischen Archivwesens
Andreas Kraß: Die Archive der Humboldt-Universität – eine Bestandsaufnahme
Jan Feddersen: Homophobie und Fußball
Elisabeth Tietmeyer: Conchita Wurst auf der Mondsichel
Kulturwissenschaften
67
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Elisabeth Tuider / Martin Dannecker
Das Recht auf Vielfalt
Aufgaben und Herausforderungen sexueller Bildung
Wie wird geschlechtliche und
sexuelle Vielfalt im Rahmen der
(schulischen) Sexualerziehung
thematisiert?
Elisabeth Tuider /
Martin Dannecker
Das Recht auf Vielfalt
Aufgaben und Herausforderungen sexueller
Bildung
Hirschfeld-Lectures, Bd. 9.
Herausgegeben von der
Bundesstiftung Magnus
Hirschfeld
ca. 48 S., Klappenbroschur
ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1836-6
auch als E-Book
Januar WG 1710
Die Autorin
Wie kann Sexualerziehung an Schulen die existierende Vielfalt der Geschlechter,
Sexualitäten und Lebensformen aufgreifen und damit allen Schüler_innen
gerecht werden? Welchen Herausforderungen sieht sich Sexualerziehung
inner- wie außerhalb von Schulen in Anbetracht von geschlechtlicher und
sexueller Diversität gegenüber? Und was können die Aufgaben von Sexual­
pädagogik in Hinblick auf lesbische, schwule, trans- und intergeschlechtliche
Lebensweisen sein?
Diese Fragen greifen Elisabeth Tuider und Martin Dannecker auf. Tuider
analysiert die neue Salonfähigkeit von Homophobie und Antifeminismus am
Beispiel der medialen und öffentlichen Debatten über die Sexualpädagogik der
Vielfalt unter dem Stichwort »#HateSpeech«. Martin Dannecker erörtert die
Frage, was theoretisch mit dem Begriff Sexualisierung gemeint ist und welche
Aufgaben für die Sexualpädagogik durch die Sexualisierung unserer Kultur
entstehen.
Elisabeth Tuider, geb. 1973,
lehrt als Professorin an der
Universität Kassel und leitet
das Fachgebiet »Soziologie der
Diversität unter besonderer
Berücksichtigung der Dimen­
sion Gender«.
Veröffentlichungen u. a.:
Sexualpädagogik der Vielfalt.
Praxismethoden zu Identitäten,
Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit (Mithg., 2008); QuerVerbindungen. Interdisziplinäre
Annäherungen an Geschlecht,
Sexualität, Ethnizität (2008).
Der Autor
Martin Dannecker, geb. 1942,
lehrte als außerordentlicher
Professor am Institut für Sexualwissenschaft des Klinikums der
Universität Frankfurt / Main.
Veröffentlichungen u. a.:
100 Jahre Freuds »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« (Mitverf., 2005); Homosexuelle
Männer und AIDS. Eine sexualwissenschaftliche Studie zu
Sexualverhalten und Lebensstil
(1990/2005).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
68
Kulturwissenschaften
Ludolf Kuchenbuch
Versilberte Verhältnisse
Der Denar in seiner ersten Epoche (700 – 1000)
Ludolf Kuchenbuch erforscht
multiperspektivisch Kompo­
nenten und Wirkungen des
›Münzlebens‹.
Ludolf Kuchenbuch
Versilberte Verhältnisse
Der Denar in seiner ersten
Epoche (700 – 1000)
Unter Mitarbeit von
Nicolas Perreaux
Figura. Ästhetik, Geschichte,
Literatur, Bd. 4.
Herausgegeben von
Bernhard Jussen,
Christian Kiening und
Klaus Krüger
ca. 248 S., ca. 10 Abb.,
Klappenbroschur
ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1787-1
auch als E-Book
April WG 1554
Der Autor
Ludolf Kuchenbuch, geb. 1939,
emeritierter Professor für
»Ältere Geschichte« an der Universität Hagen und Jazzmusiker.
Forschungsschwerpunkte sind
die Geschichte des bäuerlichen
Wirtschaftens im Mittelalter, die
Geschichte der Arbeit und die
Geschichte der Schriftlichkeit
sowie die Abfall- und Geldgeschichte.
Die Geldhistorie des früheren Mittelalters ist traditionell in die Wirtschafts­
historie, Münzkunde und Archäologie aufgeteilt, was auf die Zersplitterung
und Desintegration des enormen verfügbaren Wissens hinausläuft. Multidiszi­
plinäre Forschungen über materielle Hinterlassenschaften (Münzschätze und
Bodenfunde) bleiben meist für sich. Aber auch ein marktorientiertes, ökono­
misches Interesse, das auf die Funktion der Münzen als neutrales Tauschmit­
tel beschränkt bleibt, isoliert sich. Zweierlei Aspekte fehlen für eine integrie­
rende Sichtweise: zum einen die Geldbezüge beim denkenden und wertenden
Umgang mit Dingen und im sozialen Getriebe, zum anderen die ungleichen
Effekte für die am Geldgebrauch beteiligten sozialen Gruppen. In einer Serie
von Fallinterpretationen exemplarischer Einzelzeugnisse und durch EDV-ge­
stützte Untersuchungen an einschlägigen lateinischen Geldwörtern zeigt und
erörtert Ludolf Kuchenbuch den Gebrauch der Münzen als Gedanke, Ding
und Tat; beide Wege machen eine Totale möglich, ein Panorama und Porträt
des Silber-Denars als soziales Wesen in seiner ersten – expansiven und zentra­
lisierten – Epoche, die den Zeitraum von 700 bis 1000 n. Chr. umspannt.
Kulturwissenschaften
69
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Klaus Krüger
Grazia
Religiöse Erfahrung und ästhetische Evidenz
Klaus Krüger
Grazia
Religiöse Erfahrung und
ästhetische Evidenz
Kunst wird seit der Renaissance
zum Modell einer elementaren,
quasireligiösen Paradoxie, nämlich der ästhetischen Evidenz
des Unbegreiflichen.
Figura. Ästhetik, Geschichte,
Literatur, Bd. 5.
Herausgegeben von
Bernhard Jussen,
Christian Kiening und
Klaus Krüger
ca. 248 S., ca. 80, z. T. farbige
Abb., Klappenbroschur
ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1788-8
auch als E-Book
April WG 1582
Seit der Renaissance wird grazia (Anmut, Schönheit, Grazie) im kunsttheore­
tischen Diskurs zu einem zentralen ästhetischen Wertbegriff, nicht jedoch zu
einer analytischen, konkreten Beschreibungskategorie. Grazia verweist viel­
mehr auf das, was sich aufgrund seiner künstlerischen Absolutheit jeder be­
grifflichen Definition entzieht, jedoch als ästhetische Dimension präsent, er­
kennbar und in seiner Fülle erfahrbar ist. Sie bezeichnet damit eine paradoxe
Figur: eine deutliche Undeutlichkeit, eine Prägnanz der Verheißung, eine
ästhetische Evidenz, die die Unfasslichkeit dessen, was in der Kunst offen­
sichtlich ist, immer schon in sich birgt. Sie begegnet uns bei Fra Angelico,
Raffael und Tizian, bei Guido Reni, Bernini und vielen anderen Künstlern der
frühen Neuzeit. Immer neu tritt dabei der Zusammenhang zutage, der
zwischen der ästhetischen Erfahrung irdischer Schönheit im Erlebnis der
Kunst (grazia) und einem anderen, hierzu vorgängigen Modell besteht, dem
der religiösen Verheißung himmlischer Gnade und Glückserfüllung (gratia).
Nicht zuletzt ist dies eine Konstellation, die eine unabsehbare Geltung bis in
die ästhetischen Theoriebildungen der Moderne und Gegenwart hinein besitzt.
Der Autor
Klaus Krüger, geb. 1957, ist
Professor für Kunstgeschichte
an der FU Berlin.
Veröffentlichungen u. a.:
Politik der Evidenz. Öffentliche
Bilder als Bilder der Öffentlichkeit im Trecento (2015); Curiositas. Welterfahrung und ästhetische Neugierde in Mittelalter
und früher Neuzeit (2002); Das
Bild als Schleier des Unsicht­
baren. Ästhetische Illusion in
der Kunst der frühen Neuzeit
in Italien (2001).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
70
Kulturwissenschaften
Andreas Gelz
Der Glanz des Helden
Über das Heroische in der französischen Literatur
des 17. bis 19. Jahrhunderts
Die Untersuchung fragt nach
der Wirkmächtigkeit der auratischen Figur des Helden in
der französischen Literatur
des 17. bis 19. Jahrhunderts.
Andreas Gelz
Der Glanz des Helden
Über das Heroische in der
französischen Literatur des
17. bis 19. Jahrhunderts
Figurationen des Heroischen,
Bd. 2.
Herausgegeben von
Ralf von den Hoff
ca. 96 S., 1 Abb.,
Klappenbroschur
ca. € 12,90 (D); € 13,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1859-5
auch als E-Book
Februar WG 1566
Der Autor
Andreas Gelz, geb. 1964, ist
Professor für französische und
spanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Freiburg und Herausgeber
der Zeitschrift »lendemains.
Études comparées sur la
France«.
Veröffentlichungen u. a.:
Return Migration in Romance
Cultures (Mithg., 2015); Skandale zwischen Moderne und Postmoderne. Interdisziplinäre Perspektiven auf Formen gesellschaftlicher Transgression
(Mithg., 2014).
Die Vorstellung vom Glanz des Helden, einer heldenhaften Lichtgestalt oder
eines strahlenden Helden hat sich tief in unser kollektives Bewusstsein ein­
gegraben und bestimmt unsere Wahrnehmung des Helden bis heute.
Der Vorgeschichte dieses Bildes ist die vorliegende Studie gewidmet, in
deren Zentrum französische Texte aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stehen.
L’éclat du héros, die visuelle Figur der glanz- und machtvollen Ausstrahlung
des Helden, ist wesentlich für das Verständnis des Heroischen selbst, des Hel­
den und seiner Aura, der Heldentat sowie ihrer Wirkung auf das Publikum.
Der Glanz des Helden wird zum Medium der Darstellung heroischer Größe
wie auch des Eklat, des Skandals, den der Held repräsentiert, dessen Taten
gesellschaftliche Normen missachten. Den Auftritt des Helden, vom mili­
tärischen Helden des 17. Jahrhundert bis zum Dandy des 19. Jahrhundert als
»der letzte Abglanz des Heroischen in Zeiten der Dekadenz« (Baudelaire),
fokussiert diese Studie ebenso wie die Kunst, die den Begriff des éclat zu
einem Instrument der Reflexion heldenhaften Verhaltens gemacht hat.
Kulturwissenschaften
71
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Michael Butter
Der »Washington-Code«
Zur Heroisierung amerikanischer Präsidenten,
1775–1865
Die Heroisierung amerikanischer Präsidenten von George
Washington bis Abraham Lincoln in Gedichten und Liedern.
Michael Butter
Der »Washington-Code«
Zur Heroisierung ameri­
kanischer Präsidenten,
1775–1865
Figurationen des Heroischen,
Bd. 3.
Herausgegeben von
Ralf von den Hoff
ca. 96 S., Klappenbroschur
ca. € 12,90 (D); € 13,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1839-7
auch als E-Book
Februar WG 1559
Mit der Heroisierung des ersten Präsidenten der USA, George Washington,
entstand ein neues Modell von republikanischem Heldentum, das auf die
spezifischen Bedürfnisse des gerade unabhängig gewordenen Landes zuge­
schnitten war. Dieses wurde in einer bestimmten »Sprache« des Heroischen,
dem »Washington-Code«, artikuliert. Alle Präsidenten und Präsidentschafts­
kandidaten bis zur Zeit des Bürgerkriegs wurden mehr oder weniger erfolg­
reich nach diesem Modell heroisiert und mitunter sogar explizit zu »neuen«
oder »zweiten« Washingtons erklärt. Mit Washington assoziierte Werte und
Eigenschaften wurden dabei seinen Nachfolgern zugeschrieben und, da
Fremd- und Selbstheroisierung Hand in Hand gingen, von diesen für sich
reklamiert. Erst die Verehrung Abraham Lincolns bediente sich anderer For­
men. Anhand eines Korpus von knapp 2000 Liedern und Gedichten, die zum
großen Teil noch nie untersucht worden sind, zeichnet Michael Butter diesen
Prozess nach.
Der Autor
Michael Butter, geb. 1977, seit
2014 Inhaber des Lehrstuhls
für amerikanische Literaturund Kulturgeschichte an der
Universität Tübingen.
Veröffentlichungen u. a.:
Plots, Designs, and Schemes:
American Conspiracy Theories
from the Puritans to Postmodernism (2014).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
72
Kulturwissenschaften
Die Ohnmacht der Macht.
Die Macht der Ohnmacht.
Wer übt in der globalisierten
Welt tatsächlich Macht aus?
Die Ohnmacht der Macht.
Die Macht der Ohnmacht.
Herausgegeben von
Corinne Michaela Flick
Mit einem Vorwort von
Corinne Michaela Flick
Convoco! Edition.
Herausgegeben von
Corinne Michaela Flick
ca. 240 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1828-1
auch als E-Book
März WG 1739
Die Stiftung Convoco
Eine Maxime von Convoco ist,
heute Verantwortung für morgen zu übernehmen. Convoco
will ein Bewusstsein schaffen
für die sich ständig verändernde, moderne Welt und die Herausforderungen, die sich
dadurch für die Gesellschaft
ergeben. Convoco bietet Plattformen, auf denen Fragen des
künftigen Miteinanders in einer
immer stärker vernetzten Welt
diskutiert werden.
Die Herausgeberin
Corinne Michaela Flick, Doppelstudium der Rechtswissenschaft und der Literaturwissenschaft mit Nebenfach Amerikanistik. Promotion zum Dr. phil.
Rechtsanwältin. Gesellschafterin der Vivil GmbH und Co. KG,
Offenburg. Gründerin und Vorstand der gemeinnützigen Convoco Stiftung.
Die Beiträge der Convoco Edition diskutieren das Zusammenspiel von Macht und
Ohnmacht aus verschiedenen Perspektiven und fragen: Wie stehen wissen­
schaftliche Beratung und Politik zueinander? Wer hat Macht über den Euro?
Wie mächtig ist die EZB? Wie gehen wir mit geopolitischem Machtzerfall um?
Was bedeuten die neuen Player wie Google und Facebook für unsere existie­
renden Machtstrukturen? Wie muss sich unser Machtverständnis wandeln,
damit es zeitgemäß und nicht ohnmächtig wird?
Mit Beiträgen u. a. von Clemens Fuest, Thomas Hoeren, Wolfgang Ischinger,
Kai Konrad, Stefan Korioth, Christoph Paulus, Albrecht Ritschl, Jörg Rocholl,
Roger Scruton und Brendan Simms.
Über Literatur
73
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Jeremy Adler
Das bittere Brot
H. G. Adler, Elias Canetti und Franz Baermann Steiner
im Londoner Exil
Drei Dichter im Londoner
Exil zwischen Kreativität
und Zer­störung.
Jeremy Adler
Das bittere Brot
H. G. Adler, Elias Canetti und
Franz Baermann Steiner
im Londoner Exil
120 S., 4 Abb., Klappenbroschur
€ 14,90 (D); € 15,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1753-6
auch als E-Book
Sofort lieferbar WG 1560
Das Dreigestirn H. G. Adler, Elias Canetti und Franz Baermann Steiner gehört
zu den interessantesten Exilgruppen der deutschen Nachkriegszeit. Sie schufen
eine neue Form engagierter Dichtung, die zwischen Literatur und Politik
agierte. Ihre prekäre Lage als Autoren bildete die Basis des Selbstverständ­
nisses dieser drei, die es verstanden, trotz Verfolgung und Entrechtung die
Gefahren der modernen Welt zu bannen. Sie durchschauten das Grauen der
Zeit. Sie wehrten sich gegen die Attacken, welche das Jahrhundert mit sich
brachte. Sie waren ausgeliefert, sie litten. Sie verloren Identität und Heimat –
und doch bedienten sie sich der Sprache, um Grenzen auszuloten, Schrecken
entgegenzuwirken und die Welt in neuer Form wiederherzustellen.
Der Autor
Jeremy Adler, geb. 1947, ist der
Sohn des Schriftstellers H. G.
Adler (1910 – 1988) und Professor
emer. für Germanistik am King’s
College London.
Veröffentlichungen u. a.:
Franz Baermann Steiner: Zivilisation und Gefahr: Wissenschaftliche Schriften (Mithg., 2008); H. G.
Adler, Theresienstadt 1941 – 1945.
Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft (Hg., 2005); Elias Canetti,
Party im Blitz (Mithg., 2003);
Franz Baermann Steiner: Am
stürzenden Pfad: Gesammelte
Gedichte (Hg., 2000); H. G. Adler:
Eine Reise. Roman (Hg., 1999).
Sein erster Roman »The Magus of
Portobello Road« erschien 2015.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
74
Über Literatur
Jürgen Brokoff
Literatur und öffentliche Meinung
Botho Strauß – Peter Handke – Martin Walser
Der Einfluss von »Skandal­
autoren« auf die öffentliche
Meinung seit 1989.
Jürgen Brokoff
Literatur und öffentliche
Meinung
Botho Strauß – Peter Handke –
Martin Walser
Kleine Schriften zur literarischen
Ästhetik und Hermeneutik, Bd. 7.
Herausgegeben von
Wolfgang Braungart
und Joachim Jacob
ca. 112 S., brosch.
ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1712-3
auch als E-Book
Mai WG 1563
Der Autor
Jürgen Brokoff, geb. 1968,
ist Professor für Deutsche
Philologie an der FU Berlin.
Veröffentlichungen u. a.:
Norbert von Hellingrath und
die Ästhetik der europäischen
Moderne (Mithg., 2014);
Geschichte der reinen Poesie
(2010).
Drei Autoren stehen im Zentrum der neuen Studie von Jürgen Brokoff: Botho
Strauß, Peter Handke und Martin Walser. Handkes Jugoslawientexte, Strauß’
Spiegel-Essays (»Anschwellender Bocksgesang«, »Der Plurimi-Faktor« und
jüngst im Oktober 2015 »Der letzte Deutsche«) sowie Walsers Friedenspreis­
rede mit der provozierenden Äußerung der »Moralkeule« erzeugten jeweils
ein heftiges Rauschen im Blätterwald.
Die Debatten und vor allem die Texte, die diese Debatten ausgelöst haben,
hängen auf der Ebene der ästhetischen Konzepte und der literarischen Autor­
schaftsmodelle sehr viel enger miteinander zusammen, als dies eine auf Anato­
mie und Funktionsweise des Literatur- und Kulturbetriebs beschränkte Analy­
se herauszuarbeiten vermag. Die literarischen Verfahren der drei Autoren erfor­
dern eine Berücksichtigung der jeweiligen werkbiographischen Kontexte.
Die Texte von Strauß, Handke und Walser zeigen, wie Literatur zum Kataly­
sator der öffentlichen Meinung werden kann.
Über Literatur
75
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Albrecht Schöne
Keine Gesänge aus dem Elfenbeinturm
Sechs Kleinigkeiten, eine Reverenz
und das Schriftenverzeichnis
Sechs ›Kleinigkeiten‹, die das
breite Spektrum eines langen
Forscherlebens zusammenfassen.
Albrecht Schöne
Keine Gesänge aus dem
Elfenbeinturm
Sechs Kleinigkeiten,
eine Reverenz und das
Schriftenverzeichnis
Herausgegeben von
Ulrich Joost und
Thedel v. Wallmoden
87 S., Klappenbroschur
€ 9,90 (D); € 10,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1806-9
auch als E-Book
Sofort lieferbar WG 1562
Albrecht Schöne
Von einem Buch als »Faustschlag«, das dem 19-Jährigen die Augen für das
Hitler-Regime öffnete, über die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der
Jerusalemer Universität bis hin zur Analyse eines tabuverletzenden Gedichts
von Günter Grass: Ob an der Schnittstelle zwischen Philologie und Theologie
oder bei der Vorstellung eines 200 Jahre alten Votums, Albrecht Schönes wis­
senschaftliche Arbeiten sind immer sprachlich präzis und von einem Blick für
die ethische Reichweite seiner Forschung geprägt.
Eine Hommage an Albrecht Schönes philologische Methode von Harald
Weinrich und Albrecht Schönes Schriftenverzeichnis komplettieren den Band.
Inhalt:
Ein Faustschlag (2007)
»Ein kleines Göttinger Wäldchen wächst in Israel« (2005)
»unter aller Würde der Societät« (2009)
›et verborum ordo mysterium est‹: Zum Johannesevangelium 13,33 – 14,7 (2005)
Auf dass wir klug werden (2015)
Schwestern, zur Sonne, zur Freiheit (2015)
Harald Weinrich: Eine Reformation der Literaturwissenschaft. Zu einigen
Schriften von Albrecht Schöne (1983)
Ulrich Joost: Verzeichnis der Schriften von Albrecht Schöne
geb. 1925, ist mit seinen Forschungen zu den Dichtungen
deutscher Pfarrerssöhne
(»Säkularisation als sprachbildende Kraft«), seinen Arbeiten
zur Barockliteratur, zu Lichtenbergs Konjunktiven, zu Goethes
»Walpurgisnacht«, zu Goethes
Briefen, der Farbenlehre und
besonders zum »Faust« einem
größeren Publikum bekannt.
Seine Aus­gabe des »Faust«
setzte neue Standards der
Kommentierung.
Die Herausgeber
Ulrich Joost, geb. 1951, ist Germanist und Lichtenberg-Forscher. Seit 2003 ist er apl. Professor für Neuere Deutsche
Literatur­geschichte und allgemeine Literaturwissenschaft an
der Tech­nischen Universität
Darmstadt.
Thedel v. Wallmoden, geb. 1958,
Verleger.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
76
Über Literatur
Grenzverkehr
Beiträge zum Werk Kurt Martis
Die Autoren dieses Bandes
nähern sich Kurt Martis vielfältigem Werk und zeigen ihn als
einen »poeta et pastor doctus«.
Grenzverkehr
Beiträge zum Werk Kurt Martis
Herausgegeben von
Pierre Bühler und
Andreas Mauz
Kurt Marti
(geb. 1921) ist ein Schweizer
Pfarrer, Theologe, Lyriker sowie auch Sprachkritiker und
-sammler. Sein literarisches
Werk umfasst neben Gedichten
auch Erzählungen und Essays.
Er ist Ehrendoktor der theologischen Fakultät Bern. Darüberhinaus erhielt er unter anderem
den Großen Literaturpreis der
Stadt Bern und den TucholskyPreis für sein Gesamtwerk.
Die Herausgeber
Pierre Bühler, geb. 1950 war bis
2015 Ordinarius für Systematische Theologie, insbesondere
Hermeneutik und Fundamentaltheologie, an der Theologischen
Fakultät Zürich. Zu seinen
Arbeitsgebieten gehören u. a.
das Gespräch der Theologie mit
der Philosophie und den Naturwissenschaften, das Verhältnis
von Text und Bild und die Beziehungen von Theologie und Literatur.
Andreas Mauz, geb. 1973, Literaturwissenschaftler und Theologe, ist Oberassistent am Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie der Theologischen Fakultät Zürich und CoLeiter der Sommerakademie
des Schweizerischen Literaturarchivs, Bern. Zu seinen Arbeitsgebieten gehört schwerpunktmäßig das Verhältnis von Theologie und Literaturwissenschaft.
ca. 304 S., ca. 10 Abb.,
Klappenbroschur
ca. € 22,90 (D); € 23,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1822-9
auch als E-Book
Mai WG 1563
Kurt Marti: ein Name, der für ein Werk ganz eigener Signatur steht, für ein
Leben und Schreiben, das kaum auf eine Kurzformel zu bringen ist. Als evan­
gelischer Pfarrer hat Marti bibelexegetische Arbeiten und Predigten vorgelegt;
zugleich ist er eine zentrale Figur der neuen Schweizer Mundartdichtung. Als
an der konkreten Poesie geschulter Lyriker wird er zum Erneuerer der geist­
lichen Dichtung. Interessiert an der Valenz des Einzelworts betätigt sich Marti
gleichermaßen als Sprachkritiker, -spieler und -sammler. Sei es in seiner Lyrik,
seiner Prosa, im Tagebuch oder im Essay, immer erweist er sich als politisch
und poetologisch reflektierender und Position beziehender Zeitgenosse. Der
vorliegende Band exploriert Martis »Multiversum« (Elsbeth Pulver). Er situiert
seine Schriften in ihren jeweiligen Kontexten und fragt danach, wie sie in die
Gegenwart sprechen.
Über Literatur
77
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Sprechen am Rande des Schweigens
Annäherungen an das Werk Peter Stamms
Sprechen am Rande
des Schweigens
Annäherungen an das Werk
Peter Stamms
Erstmals eine umfassende
Betrachtung des mehrfach
preisgekrönten Schweizer
Autors.
Herausgegeben von
Andrea Bartl und
Kathrin Wimmer unter
Mitarbeit von Lisa Krämer
und Lucia Stanzel
Mit zwei Poetikvorlesungen
von Peter Stamm
Poiesis, Bd. 13.
Herausgegeben von
Friedhelm Marx
ca. 352 S., ca. 6 Abb., brosch.
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1829-8
auch als E-Book
Januar WG 1563
Die Herausgeberinnen
Renommierte Literaturwissenschaftler/innen beschäftigen sich mit Peter
Stamms Romanen (»Agnes«, »Ungefähre Landschaft«, »An einem Tag wie
diesem«, »Nacht ist der Tag«), zudem mit seinen kürzeren Erzählungen, Hör­
spielen sowie den Kinderbüchern. Peter Stamm eröffnet den Band mit zwei
seiner Bamberger Poetikvorlesungen. In reizvollen Facetten wird so ein Gesamt­
bild sichtbar; es skizziert das bisherige Gesamtwerk Peter Stamms und zu­
gleich repräsentative Züge der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
Mit Beiträgen u. a. von Peter Stamm, Ulf Abraham, Andrea Bartl, Claudia
Gremler, Christof Hamann, Gudrun Heidemann, Isabel Hernández, Alexander
Honold, Ján Jambor, Susanne Kaul, Friedhelm Marx, Hartmut Vollmer und
Kathrin Wimmer.
Andrea Bartl, Professorin für
Neuere deutsche Literatur­
wissenschaft an der Universität
Bamberg, Vorstandsmitglied
der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und der Heinrich MannGesellschaft, Mitherausgeberin
des Heinrich Mann-Jahrbuchs.
Veröffentlichungen u. a.:
Zwischen Alptraum und Glück:
Thomas Glavinics Vermessungen der Gegenwart (Mithg.,
2014); Skandalautoren. Zu
repräsentativen Mustern lite­
rarischer Provokation und Aufsehen erregender Autorinszenierungen (Mithg., 2014); Neu­
edition von Heinrich von Kleists
sämtlichen Erzählungen (2012).
Kathrin Wimmer, Studium der
Germanistik, Geschichte und
Katholischen Theologie an der
Universität Bamberg und an
der Universität Basel, Mit­
organisatorin der Bamberger
Poetikprofessur von Peter
Stamm, Dissertations­projekt
zu Peter Stamms Prosa, Publikationen zu Schweizer Gegenwartsautoren (Peter Stamm,
Michael Stauffer, Peter Weber)
und zu Raum- bzw. Erinnerungsdiskursen.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
78
Über Literatur
»Wunderliche Theologie«
Konstellationen von Literatur und Religion
im 20. Jahrhundert
Religiöses findet in moderner
literarischer Sprache eigenständige und eigenwillige Ausdrucksformen, die über das
hinausgehen, was diskursive
Rede begreifbar machen kann.
»Wunderliche Theologie«
Konstellationen von Literatur
und Religion im 20. Jahrhundert
Herausgegeben von Andreas
Mauz und Ulrich Weber
Sommerakademie Centre
Dürrenmatt Neuchâtel, Bd. 5.
Herausgegeben vom
Schweizerischen Literaturarchiv
296 S., 8, z. T. farbige Abb.,
Klappenbroschur
€ 18,90 (D); € 19,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1830-4
auch als E-Book
Januar WG 1562
Vertrieb in der Schweiz über
den Chronos Verlag
Die Herausgeber
Andreas Mauz, geb. 1973, Germanist und ev. Theologe, seit
2011 Oberassistent an der Theologischen Fakultät Zürich, CoOrganisator der Sommerakademie Schweizer Literatur im
Centre Dürrenmatt, Neuenburg.
Ulrich Weber, geb. 1961, seit
1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern, Co-Organisator der Sommerakademie
Schweizer Literatur im Centre
Dürrenmatt, Neuenburg. Lehrbeauftragter am Institut für allgemeine und vergleichende
Literaturwissenschaft der Universität Fribourg.
Die Thematik des Bandes schließt an an einen aktuellen Diskurs, der sich in
den letzten Jahren in der Wissenschaft wie auch in den literarischen (Neu-)
Erscheinungen um das Schlagwort des Postsäkularen formiert hat. Die Beiträ­
ger fragen zugleich danach, welche spezifischen Redeformen Religiöses in li­
terarischen Texten zwischen buddhistischer Transgression des Ichs und dada­
istischem Gottesgestotter findet. Im Fokus der Beiträge stehen sowohl publi­
zierte Texte, als auch unveröffentlichte Bestände aus den Archiven. Die Ansät­
ze und Perspektiven sind dabei vielfältig. Verbindendes Element sind die mehr
oder minder »wunderlichen« literarischen Theologien, die in den Texten
deutschsprachiger Autoren des Zwanzigsten Jahrhunderts, vornehmlich mit
Bezug zur Schweiz, auszumachen sind.
Mit Beiträgen von Bernd Auerochs, Christa Baumberger, Pierre Bühler, Heinrich Detering, Christoph Gellner, Thomas Hürlimann, Marcel Lepper, Sibylle
Lewitscharoff, Andreas Mauz, Rudolf Probst, Peter Rusterholz, Philipp Theisohn, Magnus Wieland und Irmgard Wirtz.
Über Literatur
79
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Mirjam Bitter
Gedächtnis und Geschlecht
Darstellungen in der neueren jüdischen Literatur
in Deutschland, Österreich und Italien
Wie sich Geschlechternormen
auf die Erinnerung und ihre
Darstellung in zeitgenössischen
Erzähltexten jüdischer Autorinnen und Autoren auswirken.
Mirjam Bitter
Gedächtnis und Geschlecht
Darstellungen in der neueren
jüdischen Literatur in Deutsch­land, Österreich und Italien
ca. 592 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1837-3
auch als E-Book
Januar WG 1562
Die Zusammenhänge zwischen Gedächtnisdarstellungen und Geschlechter­
normen und -bildern in der neueren jüdischen Literatur sind vielfältig: Pro­
zesse des Erinnerns und Vergessens werden als geschlechtertypisch insze­
niert; die Funktionsweisen des menschlichen Gedächtnisses werden in den
Kontext von Geschlechterperformanzen gestellt; Gedächtnismetaphern sowie
Sexualisierungen als Tabubruchstrategie produzieren Geschlechtercodie­
rungen der so dargestellten Gedächtnisse; geschlechtertypische Erfahrungen
führen zu unterschiedlichen Auswirkungen der erinnernten Vergangenheit
auf die Gegenwart der Figuren.
Anhand eines transnationalen Textkorpus aus Romanen und Erzähltexten,
die zwischen 1980 und 2014 erschienen sind und deren Autorinnen und Au­
toren nach 1945 geboren wurden, arbeitet Mirjam Bitter erstmals systema­
tisch Wechselwirkungen zwischen Gedächtnis und Geschlecht an einem
konkreten Gegenstand heraus. Dabei zeigt sie durch textnahe Analysen auch
mögliche Auswirkungen auf die Deutung von Vergangenheit sowie unter­
schiedliche Facetten der literarischen Arbeit an einem jüdischen Gedächtnis
im Besonderen.
Die Autorin
Mirjam Bitter, geb. 1978, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Jüdischen Museum Berlin und
Literaturübersetzerin aus dem
Italienischen (Nachwuchspreis
zum Deutsch-Italienischen
Übersetzerpreis 2013).
Veröffentlichungen u. a.:
sprache macht geschlecht.
Zu Lyrik und Essayistik von
Barbara Köhler (2007).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
80
Über Literatur
Dichterdarsteller
Fallstudien zur biographischen Legende des Autors
im 20. und 21. Jahrhundert
Grundlegendes zur Frage,
inwieweit Schriftsteller eine
Autorenperson inszenieren
und wie das bei der Analyse der
Werke zu berücksichtigen ist.
Dichterdarsteller
Fallstudien zur biographischen
Legende des Autors im 20. und
21. Jahrhundert
Herausgegeben von
Robert Leucht und
Magnus Wieland
ca. 224 S., ca. 10 Abb., brosch.
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1821-2
auch als E-Book
Mai WG 1560
Die Herausgeber
Robert Leucht, geb. 1975, ist
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Deutschen Seminar der
Universität Zürich.
Magnus Wieland, geb. 1978, ist
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Schweizerischen Literaturarchiv, Bern.
Die Frage, welche Rolle der Autor bei der Analyse literarischer Texte zu spielen
hat, zählt in den Literaturwissenschaften zu den umstrittensten. Ist er als
empirischer Autor in Rechnung zu stellen, oder reduziert sich sein Name auf
eine bloße Autorfunktion? Im Spannungsfeld dieser wiederkehrenden Frage
wird in diesem Buch ein differenziertes Verständnis vom öffentlichen Erschei­
nungsbild des Autors entfaltet. Methodisch orientiert sich die Disposition des
Bandes an Boris Tomaševskijs Konzept der »biographischen Legende«; verstan­
den als eine diskursiv geschaffene Autorpersona, die zwischen medialer
Öffentlichkeit und Werk vermittelt. Ein solcher Zugang erlaubt, die bio­
grafische Legendenbildung als eine auf das literarische Werk abgestimmte
Praxis zu untersuchen, und liefert somit Ansätze, um das von der Literatur­
wissenschaft oftmals tabuisierte Verhältnis von Autorbiographie und Werk
neu zu bewerten. Eine Einleitung der Herausgeber sowie ein Resumé etablie­
ren das Konzept der Autorlegende und ordnen die Einsichten der vorwiegend
zum 20. Jahrhundert verfassten Einzelanalysen in die zuletzt wieder erwachte
Autorschaftsdebatte ein.
Mit Beiträgen zu Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Peter Handke, Hugo
von Hofmannsthal, Franz Kafka, Thomas Mann und B. Traven.
Über Literatur
81
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Tanja van Hoorn
Naturgeschichte in der
ästhetischen Moderne
Max Ernst, Ernst Jünger, Ror Wolf, W. G. Sebald
Tanja van Hoorn zeigt, wie die
traditionelle Naturgeschichte in
avantgardistischen und provokanten Werken der ästhetischen
Moderne inhaltlich zitiert und
formal fruchtbar gemacht wird.
Tanja van Hoorn
Naturgeschichte in der
ästhetischen Moderne
Max Ernst, Ernst Jünger,
Ror Wolf, W. G. Sebald
ca. 465 S., ca. 34 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1801-4
auch als E-Book
Februar WG 1562
Mit ihrer Studie begibt sich Tanja van Hoorn in den Interaktionsraum von
naturkundlichem Wissen und literarisch-ästhetischen Werken.
Als Kontrapunkt zu einer wissenschaftlichen Marginalisierung naturge­
schichtlicher Praktiken durch die Experimental- und Biowissenschaften – von
Wolf Lepenies in den 1970er Jahren prominent auf das Schlagwort vom Ende
der Naturgeschichte gebracht – erfährt die historia naturalis in der ästhe­
tischen Moderne eine Aufwertung.
Dies wird exemplarisch anhand von vier Werkanalysen gezeigt: Unter­
schieden wird die surrealistische Naturgeschichte Max Ernsts (Histoire Naturelle, 1926) von der magischen Naturgeschichte Ernst Jüngers (Auf den Marmorklippen, 1939 und Subtile Jagden, 1967), der experimentellen Natur­
geschichte Ror Wolfs (Fortsetzung des Berichts, 1964) und der fragmentierten
Naturgeschichte W. G. Sebalds (Die Ringe des Saturn, 1995).
Die vier Zugriffe stimmen darin überein, dass sie die künstlerisch zu
bearbeitenden Dinge mit dem ästhetisch gewendeten Verfahren der Natur­
geschichte aus den üblichen Zusammenhängen nehmen und still stellen.
Durch diesen Bezug hat in der ästhetischen Moderne die Naturgeschichte
damit den ›Kampf ums Dasein‹ keineswegs verloren.
Die Autorin
Tanja van Hoorn, geb. 1969, ist
wissenschaftliche Mitarbeiterin
an der Universität Hannover.
Forschungsschwerpunkte:
Anthropologie der Aufklärung,
Naturkunde und Literatur, W. G.
Sebald, Gottfried Benn, Lexikon
und Literatur, Zeit im deutschsprachigen Gegenwartsroman.
Veröffentlichungen u. a.:
Zeit, Stillstellung und Geschichte im deutschsprachigen
Gegenwartsroman (Hg., im
Erscheinen); Naturkunde im
Wochentakt. Zeitschriftenwissen der Aufklärung (Hg. zus. mit
Alexander Košenina, 2014).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
82
Über Literatur
Christian Kiening
Literarische Schöpfung im Mittelalter
Ein faszinierender Blick auf
den literarischen Umgang mit
Schöpfungsfragen im Mittel­
alter.
Christian Kiening
Literarische Schöpfung
im Mittelalter
224 S., 7 Abb.,
geb., Schutzumschlag
€ 19,90 (D); € 20,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1786-4
auch als E-Book
Sofort lieferbar WG 1523
Der Autor
Christian Kiening, geb. 1962,
seit 2000 Ordinarius für Ältere
deutsche Literaturwissenschaft
in Zürich. Gastpro­fessuren in
Berkeley, São Paulo und Chicago. Direktor des Nationalen
Forschungsschwerpunkts Medienwandel – Medienwechsel –
Medien­wissen. Mitherausgeber
der Deutschen Vierteljahrs­
schrift für Literaturwissenschaft und Geistes­geschichte.
Veröffentlichungen u. a.:
Mystische Bücher (2011, 2015);
Das Mittelalter der Moderne
(2014); Urszenen des Medialen
(gem. mit Ulrich Johannes Beil,
2012); Unheilige Familien (2009);
Das wilde Subjekt (2006).
Stand die Idee menschlichen Schöpfertums im Mittelalter tatsächlich, wie
Hans Blumenberg meinte, unter dem Verdikt einer Theologie, die streng zwi­
schen göttlicher Schöpfermacht und menschlicher Nachahmungsfähigkeit
unterschied? Oder gab es Spielräume für kreationistische Eigendynamiken?
Christian Kiening geht diesen Fragen im Blick auf spezifisch prägnante Kon­
stellationen nach. Herausgegriffen werden Texte des 12. bis 15. Jahrhunderts,
die sich auf die Erschaffung der Welt beziehen und die Idee der creatio poie­
tisch oder aisthetisch umsetzen – zum Beispiel, indem das Verhältnis zwi­
schen dem Schöpfungsakt bzw. -bericht und dem Werk in den Fokus rückt.
An kosmologisch-theologischen Traktaten, historiographisch-chronikalischen
Werken und liedhaft-spekulativen Formexperimenten wird sichtbar, wie das
Schöpfungsthema zum Antriebsmoment poetisch-intellek­tuellen Tuns wird:
Sich abarbeitend an einem scheinbar übermächtigen Vorbild setzen sich die
Autoren mit der scheinbaren Ohnmacht des Menschen angesichts des Gött­
lichen auseinander und erzeugen daraus Gefüge eigener Mächtigkeit. Das
wirft ein Licht auch auf die vermeintliche Entdeckung autonomen litera­
rischen Schöpfertums in der frühen Neuzeit.
Über Literatur
83
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Geistesgegenwärtig
Johann-Heinrich-Merck-Preis und Sigmund-Freud-Preis
1964 – 2014: Szenen einer deutschen Kulturgeschichte
Geistesgegenwärtig
Johann-Heinrich-Merck-Preis
und Sigmund-Freud-Preis
1964 –2014: Szenen einer
deutschen Kulturgeschichte
Herausgegeben von der
Deutschen Akademie für
Sprache und Dichtung
Mit einem Essay von
Helmut Böttiger und
einer Photoserie von
Isolde Ohlbaum
176 S., 86 farbige Abb.,
Klappenbroschur, 17 × 24 cm
€ 19,– (D); € 19,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1775-8
Sofort lieferbar WG 1559
Seit 1964 vergibt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung jährlich
den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay und den
Sigmund Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. Zu den Ausgezeichneten
gehören Hannah Arendt und Hans Keilson ebenso wie Ivan Nagel und Hans
Blumenberg. Die bislang über hundert Preisträgerinnen und Preisträger mit
ihren unterschiedlichen Arbeiten, die Entscheidungsprozesse der Jury sowie
die öffentlichen Debatten über manche ihrer Entscheidungen – auch im Zu­
sammenspiel mit dem Georg-Büchner-Preis – : All das fügt sich zu Szenen
einer deutschen Kulturgeschichte der letzten fünf Jahrzehnte.
Ein Essay von Helmut Böttiger erzählt die Geschichte der beiden Preise
und zugleich eine Kulturgeschichte der Bundesrepublik, ihm zur Seite stehen
zahlreiche Dokumente und Bilder, eine Photoserie von Isolde Ohlbaum und
eine Übersicht zu allen Ausgezeichneten.
Die Geschichte zweier Literaturpreise als Spiegel des intellektuellen Lebens.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
84
Periodica
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung.
Preise 2015
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung.
Jahrbuch 2015
Laudationes und Dankreden
Herausgegeben von der Deutschen Akademie
für Sprache und Dichtung
Herausgegeben von der Deutschen Akademie
für Sprache und Dichtung
ca. 104 S., engl. brosch.
ca. € 9,– (D); € 9,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1724-6
April WG 1563
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt
jedes Jahr den Johann-Heinrich-Voß-Preis, den FriedrichGundolf-Preis, den Johann-Heinrich-Merck-Preis, den SigmundFreud-Preis und den Georg-Büchner-Preis. Dieser Band ver­
sammelt alle 2015 gehaltenen Preisreden: die Laudationes von
Felix Schneider, Klaus-Dieter Lehmann, Otto Köhler, Manfred
Bierwisch, Jürgen Kaube sowie die Dankreden der Preisträge­
rinnen und Preisträger Anne Birkenhauer, Neil MacGregor,
Gabriele Goettle, Peter Eisenberg und Rainald Goetz.
ca. 128 S., ca. 20 Abb., engl. brosch.
ca. € 15,– (D); € 15,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1831-1
ISSN 0070-3923
Mai WG 1560
Das Jahrbuch dokumentiert die Aktivitäten der Deutschen
Akademie für Sprache und Dichtung im Jahr 2015. Zudem
enthält es unter anderem das Mitgliederverzeichnis, Gedenk­
worte für die verstorbenen Mitglieder sowie Vorstellungs­
reden der neu zugewählten Mitglieder Lukas Bärfuss, Daniel
Birnbaum, Susanne Lange, Ulrich Peltzer und Monika Rinck.
Periodica
Das achtzehnte Jahrhundert
Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft
für die Erforschung des achtzehnten
Jahrhunderts, 40/1
Herausgegeben von Carsten Zelle
ca. 144 S., brosch.
ca. € 17,– (D); € 17,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1802-1
ISSN 0722-740-x
auch als E-Book
Juni WG 1563
»Das achtzehnte Jahrhundert« wurde
1977 als Mitteilungsblatt der »Deutschen
Gesellschaft für die Erforschung des acht­
zehnten Jahrhunderts« gegründet und seit
1987 zur wissenschaftlichen Zeitschrift
der deutschen Dixhuitièmisten ausgebaut.
Bayerische Akademie
der Schönen Künste
Jahrbuch 29/2015
Herausgegeben vom Präsidenten und vom
Direktorium der Bayerischen Akademie
der Schönen Künste in München
ca. 200 S., ca. 38 Abb., Klappenbroschur
ca. € 16,– (D); € 16,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1857-1
ISSN 0932-0229
Mai WG 1559
Mit Beiträgen u. a. von Maria Auböck,
Heinrich Detering, Hans-Martin Gauger,
Walter Grasskamp, Michael Hagner,
Walter Hettche, Heike Hoffmann, Edgar
Krapp, Peter Latz, Kevin Perryman, Rainer Peters, Holger Pils, Hendrik Rost,
Bernhard Sinkel, Karl-Heinz Stierle und
Martin Vialon.
85
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
Begegnung und Erinnerung
Wilhelm Lehmann und der Krieg
Herausgegeben von Wolfgang Menzel
Sichtbare Zeit. Journal der
Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft,
Bd. 6/2016.
Herausgegeben von der
Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft
ca. 148 S., engl. brosch.
ca. € 10,– (D); € 10,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1866-3
Mai WG 1563
Mit Beiträgen u. a. von Ann Cotten,
Helmut Donat, Karl-Heinz Groth, Ina
Hartwig, Günter Kunert, Wolfgang Menzel, Uwe Pörksen, Doris Runge, Jan
Wagner und Hanns Zischler.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2016
86
Periodica
Shmuel Refael
Conceptualizing the Unconceptualized
Preliminary Study on the Booklet La Vida de Adolf Hitler:
El Haman Moderno, Salonica, 1933: Text and Context
English Edition with an abstract in Hebrew
Search and Research. Lectures and Papers, Bd. 21.
Edited by Dan Michman
Yad Vashem Studies 43.1
Edited by David Silberklang
278 S., 8 Abb., brosch.
€ 15,– (D); € 15,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1861-8
ISSN 0084-3296
Sofort lieferbar WG 1556
132 S., 18 Abb., brosch.
€ 5,– (D); € 5,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1862-5
Sofort lieferbar WG 1556
In der Reihe »Search and Research« werden Vorträge, For­
schungsberichte und Symposien veröffentlicht, die im Rahmen
des »Yad Vashem International Institute for Holocaust Re­
search« entstanden sind. Darüber hinaus gibt die Reihe den im
Umfeld des Instituts agierenden Wissenschaftlern eine Platt­
form, innovative Forschungsansätze und erste Ergebnisse zu
veröffentlichen.
Eine der führenden Zeitschriften zur Holocaustforschung mit
hochkarätigen Beiträgern aus aller Welt. Alle Bände sind kom­
plett englischsprachig.
Seit 1957 widmet sich »Yad Vashem Studies« der Holo­
caustforschung und hat sich konstant dadurch ausgezeichnet,
die führenden Forscher und Denker aus aller Welt und aus
verschiedenen Disziplinen als Beiträger zu versammeln. Viele
Denkanstöße und wegweisende Thesen nahmen hier ihren
Anfang.
Bis 2007 erschien die Zeitschrift in Israel jährlich, seitdem
halbjährlich.
Literatur bei
Wallstein:
Kai Weyand
Applaus für Bronikowski
Roman
Lukas Bärfuss
Stil und Moral
Essays
188 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1604-1
4. Auflage
235 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1679-9
5. Auflage
Ralph Dutli
Die Liebenden von Mantua
Roman
Anna Baar
Die Farbe des Granatapfels
Roman
276 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1683-6
2. Auflage
320 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1765-9
3. Auflage
Wallstein Verlag GmbH
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Auslieferungen
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Fax: (07 11) 6 15 31 01
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Ihre Favoriten
2015
Lyrik von Jetzt 3
Babelsprech
Hg. von Max Czollek,
Michael Fehr und Robert Prosser
360 S., 13 Abb., Klappenbroschur
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1739-0
Bayern
Thomas Romberger
c /o Vertreterbüro Würzburg
Huebergasse 1
D-97070 Würzburg
Tel: (09 31) 1 74 05
Fax: (09 31) 1 74 10
romberger
@vertreterbuero-wuerzburg.de
Berlin,Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern
Peter Wolf Jastrow
c/o Verlagsvertretungen
Jastrow + Seifert + Reuter
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D-10407 Berlin
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Hamburg, Bremen,
Niedersachsen,
Schleswig-Holstein
Torsten Hornbostel
Michaela Wagner
Winsener Straße23
D-29614 Soltau
Tel: (05191) 606665
Fax: (05191) 606669
Hornbostel-Verlagsvertretungen
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Hessen, Rheinland-Pfalz,
Saarland, Luxemburg
Raphael Pfaff
An den Drei Hohen 51
D-60435 Frankfurt / M.
Tel: (0 69) 54 89 03 66
Fax: (0 69) 54 90 24
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Christine Lavant
Zu Lebzeiten
veröffentlichte Erzählungen
Hg. von Klaus Amann und Brigitte Strasser.
800 S., geb., Schutzumschlag
38,80 € (D); 39,90 € (A)
ISBN 978-3-8353-1392-7
Nordrhein-Westfalen
Karl Halfpap
Postfach 300513
D-50775 Köln
Tel: (02 21) 9 23 15 94
Fax: (02 21) 9 23 15 95
halfpap.verlagsvertretung
@t-online.de
Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Thüringen
Petra Gläß
Staupitzstraße12
D-04668 Grimma
Tel: (03 43 86) 4 19 21
Fax: (03 43 86) 4 19 21
[email protected]
Schweiz:
Graf Verlagsvertretungen GmbH
Sebastian Graf
Uetlibergstraße 84
CH-8045 Zürich
Tel: (0 44) 4 63 42 28
Fax: (0 44) 4 50 11 55
[email protected]
Österreich:
Helga Schuster
Verlagsvertretungen
Stutterheimstraße 16–18
Stiege 2 / OG 5
A-1150 Wien
Tel: (06 76) 5 29 16 39
Fax: (06 76) 5 29 16 39
[email protected]
Unsere Empfehlungen
Ein packender Streifzug
durch die Geschichte des Romans
von den Anfängen bis in die
Gegenwart.
»Nach der Lektüre der beiden
über 1000 Seiten umfassenden
Bände steht das Staunen.
Was für ein Mann! Was für ein
Leben! Spannend wie ein
Abenteuerroman!«
Rüdiger Heimlich, Kölner Stadt-Anzeiger
Hanjo Kesting
Große Romane der Weltliteratur
Erfahren, woher wir kommen
Carl Schurz
Lebenserinnerungen
Mit einem Essay von Uwe Timm
1308 S., geb., 3 Bde. im Schmuckschuber
39,90 € (D); 41,10 € (A)
ISBN 978-3-8353-1760-4
Hg. von Daniel Göske
Eine gemeinsame Veröffentlichung der
Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
und der Wüstenrot Stiftung
1276 S., Leinen, Lesebändchen,
2 Bde. in einer Schmuckhülse
39,– € (D); 40,10 € (A)
ISBN 978-3-8353-1582-2