Informations-Veranstaltung zur Globalen Allianz für Handelserleichterungen 15. Oktober 2015, Haus der Deutschen Wirtschaft, Breite Straße 29, 10178 Berlin. Kurz-Information Bürokratisch aufwendige Zollverfahren sowie unnötig hohe Transportkosten schränken die unternehmerischen Tätigkeiten in der Welt ein. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern sieht sich auch die deutsche Wirtschaft häufig mit zeit- und kostenintensiven Im- und Export-Prozessen konfrontiert. In vielen Fällen sind es administrative Kosten, aufwendige Zollformalitäten und Qualitätsprüfungen die zusätzliche Aufwendungen verursachen. Schätzungen gehen davon aus, dass die durchschnittlichen Handelskosten weltweit um 15% reduziert werden können, wenn diese Hürden für den Handel abgebaut werden. Handelserleichterungen (Trade Facilitation) Das Trade Facilitation Agreement (TFA) der Welthandelsorganisation (WTO) bietet eine einzigartige Gelegenheit, den grenzüberschreitenden Handel einfacher, schneller, verlässlicher und kostengünstiger für Unternehmen in der ganzen Welt zu machen. Durch die Ratifizierung des Abkommens verpflichten sich die Staaten zu einer Reihe von Reformen. So wollen sie z.B. die Bürokratie reduzieren und die Zollabfertigung vereinfachen. Das Abkommen enthält auch Bestimmungen zur Unterstützung von Entwicklungsländern, die nachhaltige Strukturen und Kapazitäten zur Implementierung des Abkommens schaffen. Privatwirtschaft Es wird allgemein anerkannt, dass der Privatsektor eine strategisch wichtige Rolle bei der Umsetzung von Reformen im Bereich der Handelserleichterungen spielt. Dabei sollen Reformen angestrebt werden, die einen unmittelbaren Nutzen für Unternehmen, Regierungen, Konsumentinnen und Konsumenten liefern. Das Abkommen befürwortet explizit die Einbeziehung des Privatsektors bei der Umsetzung der handelserleichternden Maßnahmen. Allerdings waren die weltweiten Bemühungen, die Wirtschaft zu mobilisieren, bisher oft fragmentiert und das Bewusstsein über handelserleichternde Maßnahmen schwach ausgeprägt. Um das wirtschaftliche Potenzial des Trade Facilitation Agreements zu heben, ist es von zentraler Bedeutung, den Privatsektor aktiv in die Umsetzung des Abkommens einzubeziehen z.B. indem man das umfangreiche Know-how nutzt. Global Alliance for Trade Facilitation Die „Global Alliance for Trade Facilitation“ ist eine öffentlich-private Plattform, die diese Lücke bei der Einbeziehung des Privatsektors schließt. Ziel der Allianz ist es, die Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Umsetzung des Trade Facilitation Agreements zu unterstützen, und Unternehmen aus den Industrie- und Entwicklungsländern aktiv einzubinden. Aufbauend auf umfassenden Ressourcen, Fachwissen und einem globalen Netzwerk schafft die Allianz eine Basis für eine verstärkte zukünftige Zusammenarbeit. Mehrere Geberländer, einschließlich der Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Kanada und Deutschland, haben die Globale Allianz ins Leben gerufen und sich mit dem World Economic Forum (WEF), der Internationalen Handelskammer (ICC) und dem Center for International Private Enterprise (CIPE) zusammengeschlossen. Als Implementierungspartner steht die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) der Allianz zur Seite. Mit dem übergeordneten Ziel der Beschleunigung ehrgeiziger Reformen sind die Kernaktivitäten der Allianz: Schaffung eines Bewusstsein bezüglich der Vorteile des TFA, Etablierung eines nachhaltigen Multi-Stakeholder-Dialoges über Handelserleichterungen, Etablierung von öffentlich-privaten Partnerschaften, Einbindung lokaler Unternehmen und Verbände; Technische Hilfe zur Unterstützung des Aufbaus von Kapazitäten. Chancen für die deutsche Wirtschaft Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beauftragt, die Einbeziehung der deutschen Wirtschaft in die Globale Allianz zu fördern. Ziel ist es, auf deutscher Seite die Zusammenarbeit mit der Allianz voranzutreiben. Dabei bietet sich ein breites Spektrum unterschiedlicher Ansätze von Kooperations- und Fördermöglichkeiten, wie zum Beispiel vom Wissensaustausch, über die Bildung von Netzwerken bis zur Durchführung gemeinsamer Projekte in für die deutsche Wirtschaft relevanten Entwicklungs- und Schwellenländern an.
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