Sprachrohr Eine Zeitung für uns Ältere in Haltern Ausgabe Nr. 98 4/2015 PDF-Version Hinweis: Die Seitenzahl dieser Version stimmt nicht mit der unserer Papier form überein! 1 „Fehlerteufel!“ Liebe Leserinnen und Leser, liebe Sprachrohr-Gemeinde, wer von Ihnen hat das noch nicht erlebt? Man möchte schnell etwas Gutes zu Ende bringen, und ‚Peng‘ haben sich mal wieder Fehler eingeschlichen. Manchmal sind es die leidlichen Schreib- oder Tippfehler („Ich wusste doch, wie es geschrieben wird, aber …“), dann sind es fehlende Satzzeichen oder andere Missgeschicke. Das ist mir leider auch in der letzten Sprachrohr-Ausgabe passiert. Dieses Mal waren es Schreibfehler, dafür war die Ausgaben-Nummer falsch; es durfte nicht heißen: ‚Ausgabe 96 2/2015‘, sondern ‚Ausgabe 97 3/2015‘. Es tut mir leid, dass ich die Webseite von Klaus Büttner auf Seite 2 versehentlich verdreht habe. Es muss natürlich heißen: www.senioren-haltern.de. Herr Büttner mag mir verzeihen! Aber auch heute darf ich wiederholen: Schauen Sie – sofern es Ihnen technisch möglich ist - auf seine Seite. Viele interessante und wissenswerte Informationen sind dort aufgearbeitet! Vielleicht haben Sie auch noch den einen oder anderen Fehler oder Verdreher gefunden? Lassen wir dazu den österreichischen Schriftsteller Karl Kraus (1874 bis 1936) zu Wort kommen: „Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten und stolz darauf sein, ihn gefunden zu haben!“ Spaß beiseite. In der aktuellen Ausgabe haben wir kleinere Änderungen vorgenommen. So werden Sie auf Seite 3 ein Inhaltsverzeichnis und grundsätzlich im Heft eine besondere Sortierung finden. Wir starten ab sofort mit den „Informationen zum Älterwerden“, es folgen die vielen Geschichten und Gedichte unserer Autorinnen und Autoren und im Anschluss daran die Rubriken „Schmunzel-Ecke“, „Portrait“ und „Zu guter Letzt“. Wir glauben, dass unsere Zeitung so übersichtlicher wird. Weiter sind wir auch an Ihrer Meinung interessiert. Sagen oder schreiben Sie, was Ihnen gefällt und was nicht. Im Redaktions- und Autorenteam werden alle Hinweise geprüft und möglichst berücksichtigt. Viel Freude also beim Lesen dieser Ausgabe Ihrer Seniorenzeitung Sprachrohr/ Ihr Jürgen Chmielek Redaktionsleiter 2 Die neuen Flyer sind da! Interessierte Seniorinnen und Senioren können diesen Flyer sowohl im Rathaus als auch bei den Mitgliedern des Seniorenbeirats Haltern am See erhalten! 3 Inhaltsangabe Informationen rund ums Älterwerden 1. 2. 3. 4. 5. 6. Seniorenbeirat: Seniorenbeirat: Petra Völker: St. Sixtus: Wissenswertes 60+: Herbert Schmitt, Caritas Mobil bleiben – Rollator-TÜV Jahreszeiten-Café ATV-Tanz-Café Zertifizierung ‚Medizin im Alter‘ Dr. Ott: Sport im Alter Zuhause: Treppen sicher bewältigen 5 6 7 9 10 13 Geschichten und Gedichte unserer Autoren/innen 1. Rudolf Lützenkirchen 2. Gertrud Zihla: 3. Ursula Braun: 4. Edith Groth: 5. Heinz Kallhoff: 6. Rudolf Lützenkirchen: 7. Sigrid Geipel: 8. Rosemarie Brathe: 9. Edith Groth: 10. Mechtild Werner: 11. Rudolf Lützenkirchen: 12. Hugo Dahlmann: 13. Hugo Dahlmann: 14. Mechtild Werner: Losgehen und Anfangen Der Hoffnungsschein Das muss doch einmal gesagt werden Das andere Glück Wer war der Heilige Nikolaus? Daheim in meiner Welt Toby zieht ein Der verlorene Sohn Novemberstimmung Der kritische Nikolaus Früher war voller Lametta Knecht Ruprecht St. Niklas + Winter Kurmaßnahme Schmunzel-Ecke Das Portrait: Zu guter Letzt 16 18 20 21 23 26 28 30 33 34 36 38 40 41 42 Elisabeth Schrief über Friedrich Halfmann, Asylkreis Haltern 43 Redaktionsleitung 46 4 Mobil bleiben – Abschluss der Rollator-TÜV-Aktion 2015 Nach insgesamt sieben Aktionsterminen seit Mitte September wurde der vom Seniorenbeirat organisierte Rollator-TÜV 2015 erfolgreich beendet. Zum Abschluss bot sich im Alten Rathaus noch einmal die Gelegenheit, den Rollator (oder Rollstuhl) fachmännisch begutachten zu lassen; kleinere Mängel wurden durch die Fa. Rohde sofort behoben. Insgesamt wurden mehr als 250 Mobilitätshilfen überprüft. Örtlichkeiten waren das Gemeinzentrum in Sythen sowie die Altenwohnhäuser/Seniorenheime der Stadt. Abgerundet wurde die Aktion des ATV, der Sportverein lud zum Rollator-Training in der Jahnhalle ein. Einmal mehr bestätigte sich, wie wichtig eine regelmäßige Kontrolle des Rollators ist, um damit den Alltag mobil und sicher zu bewältigen. Die meisten technischen Problem lagen in den Bremsen, die nicht verlässlich funktionierten, es folgten gelockerte Schraubverbindungen und defekte Räder. In vielen Fällen waren die Handgriffe nicht auf die Größe des Benutzers eingestellt und mussten angepasst werden. Für die Sicherheit wichtig ist aber nicht nur ein technisch einwandfreier Rollator, sondern eben auch ein gezieltes Training zur richtigen Benutzung. Marie-Luise Wiethoff vom ATV gab hilfreiche Tipps. Sie wies auf ihren Kurs (Rollator-Walking) hin, in den Interessierte sofort noch einsteigen können. Der Seniorenbeirat bedankt sich nochmals bei allen, die zum Gelingen der Aktion beigetragen haben, vor allem jedoch bei den Mitarbeitern der Firma Rohde. Für 2016 ist auf jeden Fall eine Neuauflage des Rollator-TÜV vorgesehen. Siegried Lindemann 5 Neues Jahreszeiten-Café am 12.01.2016 DER Senioren-Treffpunkt in Haltern am See Auch das letzte Jahreszeiten-Café am 06.Oktober 2015 kam bei den Besuchern sehr gut an. Diesmal ging es um die Sicherheit für ältere Mitbürger. Kriminalhauptkommissar Diether Michalak gab den Anwesenden verhaltens-orientierte Tipps, mit Umsicht und gesundem Misstrauen das Risiko zu minimieren, Opfer einer Straftat zu werden (Information entnommen der Halterner Zeitung). Da die Räumlichkeiten im Alten Rathaus für das nächste JahreszeitenCafé an dem gewohnten Dienstag leider nicht zur Verfügung stehen, wird der Termin auf den 12. Januar 2016 verschoben; Raum und Zeit (Altes Rathaus ab 15.00 Uhr) bleiben aber gleich. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Jahreszeiten-Café am 12.01.2016 Das Thema wird noch rechtzeitig bekannt gegeben! 6 ATV-Tanz-Café Am Sonntag, 6.12.2015, veranstaltet der ATV Haltern in Kooperation mit der Caritas Haltern zum sechsten Mal das Tanzcafé für Seniorinnen und Senioren. „Tanzen ist, wenn die Füße glauben, sie sind das Gehirn“…unter diesem Motto findet die gemeinsame Veranstaltung wieder im Pfarrheim von St. Laurentius von 15 bis 17.30 Uhr statt. Der Eintritt, inklusive Kaffee und Kuchen, beträgt 6 Euro €. Das Tanzcafé steht u.a. für einen Nachmitttag Musik hören, Leute treffen, plauschen und natürlich tanzen, ganz viel Spaß haben, einfach den Tag genießen und Abwechslung in den Alltag bringen. Neben professioneller Musikbegleitung durch einen DJ, gibt es ein kleines Showprogramm. Organisiert wird das Tanzcafé von Jeanette Norden (Caritas Haltern) und Petra Völker (ATV Haltern). Unterstützt wird das Kuchencatering von Hof Hagedorn, Haltern-Lavesum. Entstanden ist die Idee des Tanzcafés im Rahmen des Projektes „Bewegt ÄLTER werden in NRW“, bei dem eine karitative Einrichtung mit einem Sportverein kooperieren sollte. Gemeinsam sollten Ideen entwickelt werden, um ältere Menschen wieder in Bewegung zu bringen und ihnen den Zugang zum Sport zu ermöglichen. 7 In Haltern am See ist die Zusammenarbeit gelungen, das Tanzcafé wird gut besucht und ist eine beliebte Abwechslung am Sonntagnachmittag. Damit das Tanzen und der Kontakt zu anderen (nicht nur älteren Menschen) weiter gefördert werden, bietet der ATV Haltern viele Angebote für Ältere an, damit sie weiter in Bewegung bleiben. Neben verschiedenen Bewegungs-, Spiel- und Gymnastikkursen gibt es auch zwei Seniorentanzangebote. Das Besondere ist dabei, dass beim ATV, das Seniorentanzen im Rahmen von Reha-Sport genutzt werden kann. Alle Angebote werden auf der Homepage vorgestellt, in Kürze gibt es einen speziellen Seniorenflyer, der auch zugeschickt werden kann. Anmeldungen zum Tanzcafé nehmen entgegen: Jeanette Norden, Caritas Haltern, Tel.: 02364-109065, oder Petra Völker, ATV Haltern, Tel.: 02364-949290, E-Mail: [email protected]. 8 St. Sixtus-Hospital – Medizin im Alter Seit Februar 2014 gibt es im St. Sixtus-Hospital den Fachbereich „Medizin im Alter“. Hier werden betagte Patienten behandelt, die nicht nur an internistischen Erkrankungen leiden, sondern auch altersspezifische Beeinträchtigungen haben (Beispiel: Demenz). 15 Betten stehen für die Therapie geriatrischer Patienten zur Verfügung. Bettlägerigkeit vermeiden, Mobilität zurückgewinnen und Pflegebedarf verringern: So lauten die Ziele des Fachbereichs „Medizin im Alter“. Ein wesentlicher Garant für einen nachhaltigen Behandlungserfolg ist der reibungslose Übergang vom Krankenhaus nach Hause. Dafür beschäftigt das Krankenhaus mit Astrid Heich eine eigene Case-Managerin. Sie bereitet bereits bei der Aufnahme der Patienten ihre Entlassung vor, indem sie etwa notwendige Hilfsmittel oder Pflegestufen beantragt, Patienten und deren Angehörige berät sowie mit weiterversorgenden Einrichtungen und Diensten zusammenarbeitet. Das Krankenhaus bietet pflegenden Angehörigen außerdem praktische Unterstützung in Form von speziellen Pflegekursen und -trainings direkt am Krankenbett an. Zertifizierung bestätigt: Behandlung erfolgt nach anerkannten Leitlinien 9 Wissenswertes ab 60+ Sport im Alter Länger und vor allem gesünder leben Von Dr. med. Karl Ott, Geriater am Sixtus-Krankenhaus in Haltern am See „Whisky, Zigarren und ,no sports’!“ soll Winston Churchill gesagt haben, als man ihn fragte, wie er so alt geworden sei. Unabhängig davon, dass gesund alt werden auch etwas mit Genen, also mit den eigenen Erbanlagen zu tun hat, ist unumstritten, dass gesundes Leben hilft, im Alter fit zu bleiben: möglichst wenig Übergewicht, aber auch kein Untergewicht durch richtige Ernährung und Bewegung. Denn Bewegung ist wichtig! Um Muskeln zu erhalten, körperliche Leistungsfähigkeit zu sichern, aber auch um geistig fit zu bleiben, hilft Sport. Warum ist das so? Wenn wir uns wenig bewegen, passen sich Muskeln, Bänder und Knochen an, sie nehmen an Umfang und Leistungskraft ab. Und dann fällt es uns noch schwerer, in Bewegung zu bleiben, wir werden auch unsicherer in unseren Gleichgewichtsreaktionen, stürzen leichter und vermeiden Bewegung noch mehr. Und die Muskeln nehmen noch mehr ab. Über acht Jahre hinweg beobachteten englische Forscher 3454 Senioren und kamen zu dem Schluss: Wer regelmäßig maßvoll oder kräftig Sport trieb, auch schon in jungen Jahren, dessen Aussichten auf ein gesundes Altern erhöhten sich um das Siebenfache. Aber: Für Sport ist es nie zu spät: Auch wer erst im höheren Alter anfängt, regelmäßig Sport zu treiben, kann dadurch seine Aussichten auf einen gesunden Lebensabend verdreifachen. Das fanden britische Wissenschaftler bei der Untersuchung von Menschen im Alter von durchschnittlich 64 Jahren heraus. Veröffentlicht wird die Studie in der Fachzeitschrift "British Journal of Sports Medicine" (1). Noch um das Dreifache erhöhte sich dieser Wert für die zehn Prozent der 10 Studienteilnehmer, die früher keinen Sport getrieben hatten und damit erst in späten Jahren anfingen. Als Altern bei guter Gesundheit definierten die Wissenschaftler ein Leben ohne chronische Krankheit, ohne größere physische Einschränkungen sowie mit einer guten mentalen Gesundheit und mit Fähigkeit zu sozialen Kontakten. Rund ein Fünftel der Gruppe fiel am Ende der Untersuchung in diese Kategorie. Die Wissenschaftler berücksichtigten auch andere Faktoren wie Alkoholkonsum, Rauchen oder den finanziellen Status. Interessant sind neuere Studien zu geistiger Gesundheit: Wer regelmäßig Gymnastik, besonders Gleichgewichts- und Koordinationstraining treibt, ist auch geistig leistungsfähiger als ohne Sport. Das liegt daran, dass durch diese Art körperlichen Trainings Hirnzellen, die als Reserve sonst schlummern, aktiviert werden und also vergleichsweise mehr Hirnzellen zum aktiven Einsatz zur Verfügung stehen. Dies gilt sogar für Menschen mit beginnenden Hirnleistungsstörungen. Studien zeigen, dass regelmäßige sportliche Bewegung selbst Demenzerkrankungen vorbeugen kann. Auch bereits Erkrankten tut die Bewegung gut (Deutscher Sportbund). Denn Bewegung schult das Gehirn, aktiviert Gehirnzellen bzw. Zellverbünde, bahnt die Plastizität des Gehirns und vermindert Durchblutungsstörungen. Und wie soll das gehen? Für Menschen, die immer Sport getrieben haben, ist das einfach: Sie können alles machen, was sie sich zutrauen. Meist sind es Leichtathletik und Ausdauer-Sportarten, in denen auch ältere Menschen noch Hochleistungen vollbringen. Und wer etwas tut, vor allem körperlich tut, wer also sein Leben in die Hand nimmt, ist glücklicher. Die Wissenschaftler Karl Mayr und Werner Benzer sagen, was wir alle wissen: „Regelmäßige sportliche Betätigung reduziert die Inzidenz bzw. verzögert den Verlauf in erster Linie von Herzkreislauf-Erkrankungen.“ Es muss ja nicht gleich ein Ultramarathon sein, aber jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten den Körper in Wallungen bringen. Ob Crossfit, Spaziergang oder Treppensteigen sei jedem selbst überlassen. Getreu dem Motto: "Bewegt Euch!" Generell kommt es bei Sport im Alter nicht auf den Kraftaufwand an, sondern auf die Regelmäßigkeit. Nehmen Sie nicht den Lift, sondern öfter mal die Treppe, legen Sie den Weg zum Bäcker zu Fuß zurück. Eine halbe Stunde Bewegung reicht aus, um in Form zu bleiben und das Altern zu verlangsamen. 11 Also wandern, stramm spazieren gehen, schwimmen, Gymnastik, Gleichgewichtstraining, alles ist geeignet. Und besser wird es noch, wenn man das gemeinsam mit anderen tut. Denn alleine ist es schwierig, den „inneren Schweinehund“ zu besiegen, zu mehreren geht das leichter und macht auch mehr Spaß. Man muss nicht Leistungssportler werden, um gesund zu bleiben. Nicht Siegen ist das Ziel, sondern dabei sein und Spaß haben Die Halterner Sportvereine und -Gruppen sind hier gut aufgestellt. Sie bieten ein breites Spektrum unter kompetenter Anleitung für „Sportler“ im Seniorenalter. Nehmen Sie es wahr, tun Sie etwas für geistige und körperliche Fitness. Quellen: 1: Br J Sports Med doi:10.1136/bjsports-2013-092993 Taking up physical activity in later life and healthy ageing: the English longitudinal study of ageing 12 Zuhause: Treppen sicher bewältigen Herr Martin (alle Namen geändert) wohnte mit seiner Frau in einem zweistöckigen Haus. Nach dem Auszug der Kinder war genug Platz, und die alleinlebende Mutter seiner Ehefrau, Frau Schulte, zog mit 85 Jahren zu ihnen in ein geräumiges Zimmer im 1. Stock. Das Zusammenleben gestaltete sich sehr harmonisch, und so war es für Herrn und Frau Martin auch selbstverständlich, der Mutter zu helfen, wo immer es nötig war, etwa beim Waschen, Ankleiden, der Pflege des Zimmers usw. Die Drei aßen zusammen, und die Mutter wurde auch so oft es ging mitgenommen zu Ausflügen und Besuchen. Die Treppe nach unten, wo sich Esszimmer, Küche und Wohnzimmer befinden, bewältigte Frau Schulte lange Zeit alleine und recht sicher, wenn sie auch einige Zeit dafür benötigte. Aber zunehmend fühlte sich Frau Schulte unsicher auf der Treppe – und Herr oder Frau Martin halfen ihr, indem sie stets zwei Stufen unter ihr gingen und sie auch ein wenig stützten. Bis es dann passierte: Frau Schulte trat falsch auf, verlor den Halt und fiel herunter – gegen Frau Martin, die zum Glück Halt an einer Wand fand, weil die Treppe dort gerade eine Biegung hatte. Frau Schulte kam mit dem Schrecken davon, Frau Martin zog sich eine Rippenprellung zu und verrenkte sich den Rücken. Jetzt übernahm nur noch Herr Martin den „Treppen-Sicherungsdienst“. War er nicht da, kam Frau Schulte nicht hinauf oder herunter – und wirklich wohl fühlte sich Herr Martin auch nicht. Eine vernünftige Lösung musste her: Das Bett im Erdgeschoss, etwa im Wohnzimmer, aufzustellen, kam nicht in Frage. Die Wohn- und Lebensqualität aller wäre zu stark eingeschränkt worden. Ein Treppensteiger benötigt immer eine zweite Person zur Bedienung. Die Selbständigkeit und Unabhängigkeit von Frau Schulte wäre weiterhin eingeschränkt. Frau Martin hätte auch Angst gehabt, das Gerät zu bedienen. 13 So entschieden sich die Drei für einen Treppenlift, hatten aber Bedenken, ob so ein Lift überhaupt einzubauen war: Die Treppe war nicht sonderlich breit, und es ging zweimal um die Ecke. Auf eine unverbindliche Anfrage kam innerhalb von zwei Wochen ein Techniker ins Haus. Der begutachtete die Treppe und machte einen Vorschlag: Der Treppenlift würde auf der Innenseite der Treppe montiert, damit er möglichst wenig Patz wegnähme. Er nahm Maß – und konnte gleich die Kosten benennen. Die lägen im konkreten Fall bei knapp 13.000 Euro. Da Frau Schulte eine Pflegestufe hätte, bekäme sie von der Pflegekasse einen Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro. Einen weiteren Zuschuss in Höhe von 8 % der förderfähigen Kosten würde die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gewähren. Dieser Zuschuss müsse nicht zurückgezahlt werden. Herr und Frau Martin zeigten sich an dieser Lösung sehr interessiert, zumal sie selbst ja auch von dem Treppenlift profitieren könnten - später, oder wenn mal jemand von ihnen krank wäre. Aber Frau Schulte hatte wollte noch wissen, ob sie überhaupt mit „so einem Ding“ klar käme?... Damit sie da ganz sicher sein konnte, wurde Frau Schulte zu einer „Probefahrt“ eingeladen. Sie nahm auf dem Liftstuhl Platz, klappte die Armlehnen herunter, schob den Steuerhebel in die Richtung, in die sie fahren wollte, und fast geräuschlos, langsam und ruckfrei setzte sich der Lift in Bewegung. Es wäre egal, ob der Schienenverlauf flach oder steil wäre, der Stuhl würde immer gerade ausgerichtet. Nach Benutzung fahre der Stuhl automatisch zu einer Stelle, wo er nicht störe und „parke“ dort. Frau Schulte war überzeugt. Die Montage am festgelegten Termin erfolgte in einem Tag. Frau Schulte und die Eheleute Martin erhielten noch eine ausführliche Einführung, dann verließen die Monteure die Baustelle sauber und aufgeräumt. Frau Schulte kann jetzt die Treppe ohne Hilfestellung benutzen, wann sie möchte. Herr und Frau Martin haben keine Angst, dass etwas passieren könnte – und manchmal nutzen auch sie den Lift, wenn mal etwas Schwereres nach oben muss. Hinweis: Es gibt verschiedene Anbieter von Treppenliften! Wichtig: Unbedingt Zuschüsse vor Auftragsvergabe beantragen! 14 Information und Beratung: Beratungsstelle für ältere Menschen und pflegende Angehörige Caritasverband Haltern am See e.V. Sixtusstr. 39 Herbert Schmitt, Tel. 10 90 23 www.caritas-haltern.de ‚Eine Millionen Sterne` Aktion des Caritasverbandes am 08. November 2015 Foto: Stefan Maas, Caritasverband Haltern am See 15 Losgehen und Anfangen „Die Verheißung des Morgens atmen, in die Stille des Unberührten aufbrechen. Schlafende Häuser hinter sich lassen, Wind im Gesicht spüren. Dem Neuen entgegenlaufen, mit eigenen Schritten hinein wandern...“ (Inken Christiansen) Heute verspricht der Wettergott einen hellen Wintertag. Raureif liegt auf den Dächern, und die wenigen verbliebenen Blumen ziert ein feiner silberner Streif. Draußen ist es eisig kalt, aber wunderschön. Die Sonne hat schon den Nebel verdrängt. Da zieht es mich hinaus in die Natur. Obwohl ich den Weg schon hundert Mal gegangen bin, ist heute alles irgendwie anders. Weit geht der Blick in die Ferne, dem Band der A 43 entgegen, die kurz vor dem Sundern meinen Weg kreuzt. Auf den Feldern liegt eine dünne Schneedecke, und es ist, als betrete man Neuland. Ich fühle mich frei und auf merkwürdige Weise beschenkt. Ein paar Vögel verschwinden aufgeschreckt im Dickicht. Es ist, als laufe ich Weihnachten und dem neuen Jahr entgegen. Und mir ist seltsam frisch zu Mute. Irgendwie befreit suche ich mir meinen Weg. Als Kind haben wir dem Heiligen Abend entgegen gefiebert. Was mag das Christkind mir wohl bringen? Und obwohl die Erwartungen nicht groß waren, erfüllte uns eine innige Freude. Auch heute noch ist Weihnachten etwas Besonderes. Aber die kindlichen Wünsche haben heute dem Wunsch nach Stille und Besinnung Platz gemacht. Wenn das Licht der Kerzen den Raum wärmt und die Dunkelheit erhellt, kommen wir zur Ruhe, die Mütter unter uns, vielleicht zum ersten Mal seit vielen Tagen. Termine, Pflichten, Ängste, die uns schwer auf den Schultern liegen, spielen auf einmal nur noch eine untergeordnete Rolle. Es ist mir, als öffne das Licht der Weihnachtskerzen auch meine Augen, als spüre ich es im Herzen. Weihnachten hat etwas Feierliches und macht Mut. Und mich erfasst eine Aufbruchstimmung. Die Eintönigkeit des täglichen Lebens macht einem Neubeginn Platz. Für einen Moment scheint der Lehm des Alltags, der mich umschließt und träge gemacht hat, aufzuplatzen. Und ich bin bereit für neue Taten, Begegnungen, Unternehmungen, die mich schon lange beschäftigen, aber immer wieder im Alltagstrott hängen geblieben sind. Wenn meine Enkelkinder bei mir sind, dann ärgere ich mich oft, dass sie nur noch mit ihrem Handy oder Tablet beschäftigt sind. Man nimmt sie gar 16 nicht mehr wahr. Aber an manchen Tagen erwachen sie. Dann wird es laut im Zimmer, dann wird getanzt und gesprungen, dass es mir auch schon wieder zu viel wird. Leona steigt zwischen den Seiten der Tür in die Höhe und übt sich im „Kaminklettern“. Angst kennt sie nicht, es macht ihr einfach Spaß. Und Annika und Meike singen um die Wette. Etwas von dieser Begeisterung möchte ich auch für mich in die kommenden Tage retten. Es ist nicht alles trostlos. Das Glück liegt auf dem Weg. Ich muss es nur mit den Augen erfassen und an mich heranlassen. „Alle sagen, das geht nicht!“ habe ich letzte Woche auf einem Schild gelesen. „Und dann kam einer, der wusste das nicht und hat`s einfach gemacht.“ Wir können alle mehr, als wir uns zutrauen, wir müssen nur damit beginnen. Wer keine neuen Wege geht, kann auch keine Spuren hinterlassen. Und so nehme ich mir vor, morgen mal endlich Tante Rita zu besuchen, was ich bisher immer verschoben habe, denn sie ist etwas schwierig. Ich nehme mir vor, morgen mit einem Lächeln durch die Stadt zu gehen und möglichst vielen Menschen den Tag zu verschönern. Frohe Weihnachten und alles Gute zum Neuanfang. Rudolf Lützenkirchen 17 Der Hoffnungsstein Vor vielen Millionen Jahren brach ein riesiges Felsstück aus einem Berg heraus und stürzte mit lautem Getöse ins Tal. Unten angekommen zerplatzte er in viele tausend große und kleine Stücke. Die kleineren Stücke rollten weiter, bis sie schließlich in einem wild schäumenden Bach liegen blieben. Nun rauschte das eisige Gletscherwasser über die vielen kleinen Gesteinsbrocken, und diese rieben sich im strömenden Wasser aneinander. Ihre spitzen Ecken und Kanten verschwanden im Laufe der Zeit, und irgendwann waren aus den kantigen spröden Felsstückchen wunderschöne runde Steine entstanden. Bald war das gesamte Bachbett bedeckt mit runden Steinen. Jeder hatte eine andere Form und eine andere Farbe, doch alle zusammen bildeten ein farbenprächtiges Bild, besonders dann, wenn die Sonne sich im Wasser spiegelte. Manchmal leuchteten sie sogar wie bunte Edelsteine. Einer der Steine war besonders schön, in seiner Form und in seiner Farbe. Er war grün gesprenkelt, und wenn die Sonne darauf schien, dann glitzerte und funkelte er wie ein Diamant. In der Nähe des Baches gab es ein kleines Dorf, und in diesem Dorf wurde eines Tages, etwas außerhalb zwischen den Wiesen, eine kleine Kapelle gebaut. Als sie fertig war, überlegten die Dorfbewohner, wie man diese Kapelle auch von außen verschönern könnte. Die Kinder des Dorfes hatte eine Idee. Sie sammelten die schönsten Steine aus dem nahen Bach und bildeten daraus einen breiten Gürtel rund um die Kapelle. Auch der grüne Stein war dabei. Er lag nun nicht mehr in dem kalten und nassen Bachbett. Im Sommer wärmte ihn die Sonne, kleine bunte Wiesenblumen wuchsen um ihn herum, Käfer und Mücken umschwirrten ihn, Eidechsen sonnten sich auf ihm, und Schmetterlinge breiteten auf ihm ihre bunten Flügel aus. Im Winter war er von einer dicken Schneeschicht eingehüllt, dann machte er seinen Winterschlaf und träumte vom nächsten Sommer. Als wieder einmal der Schnee geschmolzen war und die ersten Frühlingsblumen bereits blühten, kam eines Tages eine Frau an dieser Kapelle vorbei, setzte sich auf die Bank neben der Kapelle und dachte an ihren Geliebten, der nicht bei ihr sein konnte. Sie war traurig und 18 überlegte, womit sie ihm eine Freude machen könnte, wenn sie ihn wiedersehen würde. Da fiel ihr Blick auf den grünen Stein. Sie nahm ihn auf, legte ihn in beide Hände und fand ihn wunderschön. Sie trug ihn den ganzen Tag mit sich herum, und am Abend nahm sie ihn mit ins Bett, legte ihn sich auf den Bauch und wärmte ihn mit ihrem Körper. Der Stein nahm ihre Körperwärme auf und war schließlich sogar wärmer als sie selbst. Nun wärmte der Stein sie und gab ihr das zurück, was sie ihm gegeben hatte. Er wärmte nicht nur ihre Hände und ihrem Körper, sondern auch ihre Seele. Einige Tage später nahm die Frau Abschied von dem kleinen Dorf und machte sich auf den Weg zu ihrem Geliebten. Sie hoffte, dass der grüne Stein auch sein Herz erwärmen würde, denn auch er lebte schon lange Zeit allein, fühlte sich oft einsam und verlassen, aber hatte es bisher nicht geschafft, sich für ein gemeinsames Leben zu entscheiden. Als sie ihm nun den Stein überreichte, war er an seinem Ziel angekommen. Er hat viele Millionen Jahre gebraucht, bis er so schön wurde wie heute, und jetzt war er dazu bestimmt, die Liebe und Wärme seiner Finderin für immer in das Herz ihres Geliebten zu tragen und eine Brücke zu bauen zwischen ihnen beiden, damit sie zusammenfinden und zusammenbleiben. So waren sein Wunsch und seine Hoffnung in Erfüllung gegangen, der nassen Kälte zu entkommen, um Wärme zu geben und um Wärme zu empfangen. Gertrud Zihla 19 Das muss doch einmal gesagt werden Wenn man älter ist an Jahren hat man im Leben viel erfahren, viel gelernt und viel gesehen. Doch es kann durchaus geschehen, dass man als alt von jedermann einfach wird so abgetan. Zu alt, um irgendwas was zu tun. Ein alter Mensch hat auszuruhn‘ und bei Kaffee und fetter Torte still zu sein und ohne Worte nur zuzuhören, was man sagt. Er wird auch niemals mehr gefragt, ob er vielleicht was andres will. Er soll ganz einfach bleiben still. Man tut ja extra für die Alten so einen Nachmittag gestalten. Für die Senilen und die Schwachen, die sollen auch mal richtig lachen. Man ist erstaunt, wenn jemand spricht: „So alt sind wir nun wirklich nicht. So ein Programm wird stets gelingen. Man kann getrost das gleiche bringen, weil man ja der Meinung ist, dass ein Senior ganz schnell vergisst und es ihn auch nicht interessiert, was Neues auf der Welt passiert. Dabei möchten die Alten die Zukunft auch noch mitgestalten, Neues von den Jungen lernen, sie für das Alte auch erwärmen, gemeinsam neue Wege gehen. Ich glaub', man würde sich verstehen. Ursula Braun 20 Das andere Glück Elke sitzt auf ihrem neuen Sofa, Rattan im Kolonialstil. „Na prima“, denkt sie, „es war eine Erfahrung wert, aber Rattan macht auch nicht glücklicher.“ Genauso empfand sie beim Kauf ihres Schreibtisches im Landhausstil. Leider war nur die Vorfreude die größte. Auch die neuen Lampen - antik gebeizt, brachten nur vorübergehend Helligkeit. Dunkel ist es in ihrer Seele. Jetzt ist erst einmal wieder Ebbe in ihrer Kasse, und das erhebende Gefühl in ihrem Herzen ist verschwunden. Ohne Moos nix los, aber mit Geld können Glück und Zufriedenheit auch nicht gekauft werden. Ich habe Freude zu verschenken, jede Stunde, jeden Tag! Diese Anzeige sucht sie leider vergebens in der Zeitung. Oder - ich habe Liebe zu verschenken, jede Stunde, jeden Tag - geht auch nicht durch die Werbung. Eine Ahnung, dass es diese Dinge sind, die ihr fehlen, hat sie ja. Aber nur nicht zugeben, wie einsam sie ist. Wie Kälte sie wie ein nicht wärmender Mantel umhüllt, ein eisiger Wind des Alleinseins sie anbläst. „Verflixt, altes, Mädchen“, denkt sie, „tu endlich was anderes, als dir leid zu tun. Vergiss den Kaufrausch, berausch dich billiger.“ Elke rafft sich auf, schlüpft in ihre kuscheligen Stiefelchen, wirft den Kaschmirschal mit Schwung um den Hals und macht sich auf die Suche nach dem anderen Glück, mit weit offenen Augen. Vor der Haustür empfängt sie eisige Kälte. Es kostet schon Überwindung, hinauszutreten. Aber dann stampft sie durch den watteweichen Schnee, der leise vom Himmel fällt und den Dächern eine Mütze aufgesetzt hat. Die alten Eichenbäume am Straßenrand tragen das passende Kleid. Eine Schneemannparade am Weg zwinkert ihr mit roter Nase zu, Schaufelgeräusche erklingen zur Serenade. „Märchenhaft, so ein Wintertag", denkt sie. Ihre Augen blitzen, die Wangen glühen. Sie könnte stundenlang so weiter marschieren. Elke lächelt die ihr entgegenkommenden Menschen an. Zum ersten Mal nach langer Zeit fühlt sie sich rundherum wohl, auch ohne Geldausgabe. „Ist das Glück, dieses warme Gefühl im Herzen, auch wenn die Ohren und Hände eisig kalt sind?" Ein Plakat an der kleinen Kirche um die Ecke weckt ihre Aufmerksamkeit. Weihnachtskonzert mit den Philharmonikern. „Wie lange war sie schon 21 nicht mehr in der Kirche?", denkt Elke. „Soll sie wieder erst bis zum Heiligen Abend warten?“ Elke betritt entschlossen den Gottesraum und findet gerade noch ein Plätzchen in der voll besetzten Kirche. Und bald vergisst sie Zeit und Raum und lauscht ergriffen dem Halleluja aus Händels Messias. Sie hat fast vergessen, was Musik bedeuten kann. Dies ist so ein Moment, wo bloßes Existieren aufhört und Leben beginnt. Als Elke an diesem Tag nach Haus kommt, weiß sie, dass sie es gefunden hat, das andere Glück. Dieser Ausflug war kostenlos, aber nicht umsonst. Sie hat begriffen, dass es die kleinen Dinge im Leben sind, die zufrieden machen. Edith Groth (Foto: Stadtagentur Haltern am See, Leoni Buscher-Ciupke) 22 Wer war der heilige Nikolaus? Sehr viele Kinder werden auch diesem Jahr wieder am Morgen des 6. Dezember erwartungsfroh die Zimmertür öffnen und nachschauen, ob der Nikolaus in der Nacht in ihren geputzten Stiefeln oder auf den bunten Tellern Gaben hinterlassen hat. In manchen Familien erscheint am Vorabend des Nikolaustages sogar ein Double des „heiligen“ Mannes höchstpersönlich, meist zusammen mit einem treuen Begleiter, dem Knecht Ruprecht. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem jahrhundertealten, liebenswerten und noch immer in manchen Familien gepflegten Brauchtum? Wenn es bei uns mitunter auch in Mummenschanz mit roten Zipfelmützen ausartet und dabei langsam aber stetig ausstirbt oder kommerziell verwässert wird. Dabei geht der Brauch ursprünglich auf die Legenden zweier Heiliger mit dem Namen Nikolaus zurück, deren vermeintliche Wundertaten im Laufe der Jahrhunderte miteinander verwoben wurden: Die des Bischofs von Myra in Kleinasien, der um 350 n. Chr. an einem 6. Dezember gestorben sein soll, und die eines gleichnamigen Abtes von Sion, dessen Todestag auf den 10. Dezember 564 datiert wird. Dieser Nikolaus war später Bischof von Pinara in Lykien, ebenfalls in der heutigen Türkei gelegen. Die Verehrung der Gestalt des heiligen Nikolaus breitete sich ab dem 7. Jahrhundert von Ost nach West über den gesamten Mittelmeerraum aus. Von einer Romreise brachte der Bischof Liudger, hierzulande volkstümlich oft Ludgerus genannt, die Nikolauslegende mit in sein westfälisches Bistum Münster. Dort gründete er um 800 in Billerbeck die erste Nikolaikirche nördlich der Alpen. Der heilige Nikolaus ist auf älteren Abbildungen fast immer mit den Pontifikalien eines Bischofs – Krummstab, Mitra, Ring und Brustkreuz – dargestellt. Seltener trägt er als Attribute dazu noch drei goldene Kugeln. Die Kugeln verweisen auf eine Legende, wonach Nikolaus drei Jungfrauen vor der Prostitution bewahrt haben soll, deren verarmter Vater keinen Ausweg für sie sah, weil er ihre geforderte Mitgift nicht aufbringen konnte. Als Nikolaus davon erfuhr, soll er drei Nächte nacheinander Gold durch das Fenster ihres Schlafzimmers geworfen und die Mädchen so vor einem schweren Schicksal gerettet haben. Nikolaus gilt daher als Schutzheiliger der Jungfrauen. 23 Er ist außerdem Patron der Pilger, Gefangenen und Bäcker – um nur einige zu nennen. Als Schutzherr der Seefahrer gilt er, weil er einst auf einer Seereise durch die Kraft seines Gebets einen schweren Sturm abgemildert und Schiffbrüchige gerettet haben soll. Auf sein Patrozinium über die Seefahrer ist es auch zurückzuführen, dass bis heute in vielen Hafen- und Handelsstädten St. Nikolaus- oder Nikolai-Kirchen zu finden sind, besonders häufig in den alten Hansestädten des Nord- und Ostseeraumes. Auf der Legende von den drei Jungfrauen basiert auch der Brauch, dass Sankt Nikolaus am Vorabend seines angenommenen Todestages Gaben bringt. Bis zur Reformation, mit der in den Jahren in vielen Regionen die Abschaffung jeglicher Heiligenverehrung einherging, erhielten die Kinder und Dienstboten am Nikolaustag Geschenke. Dem Reformator Martin Luther, später selbst Familienvater, tat es leid, dass die Kinder leer ausgingen. Er verlegte darum die Bescherung auf Weihnachten, das Hochfest von Christi Geburt, und erfand dazu die Figur des „Heiligen Christ“, der nachts heimlich die Gaben brachte. Im Laufe der Zeit wurde daraus dann die Figur des „Christkindes“. Übrigens hält man in unserem protestantischen Nachbarland Niederlande bis heute am Nikolausfest als Tag der Geschenke fest. In den heutigen Medien und in der Werbung kommt der heilige Nikolaus in seiner eigentlichen Gestalt als Bischof kaum noch vor. Viel öfter jedoch begegnen wir ihm auch hierzulande völlig verfremdet als amerikanischem „Weihnachtsmann“, dargestellt als älteren Mann mit wallendem weißen Bart und rotem Mantel. Dieser „Weihnachtsmann“ geht übrigens auf eine Werbestrategie des amerikanischen Brausekonzerns Coca-Cola zurück. Der ließ diese Kunstfigur ab 1931 für eine Werbekampagne zeichnen, natürlich in den Firmenfarben rot und weiß. Wohl selten hatte eine Werbefigur nicht nur in den USA, sondern weltweit eine solchen durchschlagenden Erfolg. In den Jahrhunderten zuvor hatten niederländische Einwanderer die Bräuche um ihren „Sinterklaas“ (Sankt Klaus) nach Amerika mitgebracht. Dort verschmolz der holländische Nikolaus mit dem englischen „Father Christmas“ und dem irisch-katholischen St. Niklas. Daraus wurde im Laufe der Zeit amerikanisch kurz „Santa Claus“, im Slang noch kürzer „Santa“ genannt. Dieser bringt amerikanischen Kindern, angetan mit roter Winterkleidung, auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten aus arktischen Regionen kommend, die Geschenke durch den Kamin, und zwar in der Nacht zum 25. Dezember. Von der frühchristlichen Bischofsfigur des heiligen Nikolaus sind also jenseits des Atlantiks 24 allenfalls Anklänge im Namen und die Sitte des Schenkens übrig geblieben. Eindeutig heidnischer Herkunft ist dagegen das Brauchtum um den Begleiter des Nikolaus, den bei Kindern oftmals Furcht erregenden Knecht Ruprecht. Er wird in den Niederlanden „Swaarte Piet“ – Schwarzer Peter - genannt, im Alpenraum auch „Krampus“, in der Pfalz „Belzenickel“ und hatte ursprünglich mit der Nikolauslegende nichts zu tun. Das nächtliche Treiben wilder, schwarz vermummter Gesellen dürfte vielmehr von dem Brauchtum herrühren, das sich um die Wintersonnenwende am 21./22. Dezember rankt. Übrigens hat der Hl. Nikolaus von Myra auch nach seinem Tod keine Ruhe gefunden. Zunächst wurden seine Gebeine in seiner westtürkischen Heimatstadt beigesetzt. Jahrhunderte später plünderten christliche Kreuzritter 1087 das Grab. Sie brachten die Nikolaus-Gebeine nach Bari in Süditalien. Dort wird noch heute in der mächtigen Kathedrale San Nicola das Grab des Hl. Nikolaus verehrt. Zahlreiche Pilger aus der katholischen und auch orthodoxen Christenheit reisen in die Hauptstadt Apuliens, um auf diese Weise einen der populärsten christlichen Heiligen zu ehren. Neuerdings erhebt der türkische Staat Anspruch auf die Gebeine, die ja 1087 geraubt wurden und sich nach türkischer Lesart widerrechtlich in Bari befinden. Das Ende dieses Streites um die Gebeine ist offen. Heinz Kallhoff Nikolaus von Myra (russische Ikone von Aleksa Petrov, 1294; entnommen aus Wikipedia) 25 Daheim in meiner Welt! „Es gibt nur zwei Arten, sein Leben zu leben: Entweder so, als gäbe es keine Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.“ (Albert Einstein) Ja, es läuft nicht immer alles glatt im Leben, zumal wenn man älter wird. Auf Regen folgt Sonnenschein, auf Lachen oft Weinen, und jeder Tag hat seine kleinen Glücksmomente, aber auch seine Schattenseiten. Da ist es wichtig, wenn man auch die kleinen unangenehmen Dinge, die Enttäuschungen, die Schläge richtig einzuordnen weiß. Heute haben wir mal wieder eine kleine Radtour gemacht. Früh um acht ging es schon los. Auf den Pflanzen standen noch die Wassertropfen, und zwischen den Ästen und Grashalmen konnte man noch die kunstvollen Netze der Spinnen bewundern. Nebelschleier trübten die Sicht im Wald, nein, sie gaben allem einen märchenhaften Glanz. Wie herrlich ist die Natur, wenn man ihr mit offenen Augen gegenüber tritt. Und ähnlich ist es mit den vielen großen und kleinen Sorgen, die uns täglich treffen oder begegnen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie einfach das Leben für die kleine Leona, unser Enkelkind, ist. Offen und direkt spricht sie mit mir über ihre Gefühle, und da kommt auch mal Kritik über die unsensiblen Erwachsenen: Mama hat ihr verboten, Chips zu essen. Opa hat wieder mal keine Zeit, die Nacktschnecke im Gras zu fotografieren, und Oma will partout die (Kinder) Post im Wohnzimmer nicht aufbauen, obwohl sich die Pakete und Briefe bereits stapeln. Keiner hat Zeit für sie, und sie bekommt sowieso nie etwas geschenkt. Aber dann ändert sich die Stimmung, denn es gibt noch so vieles zu erzählen, was sie unbedingt loswerden muss. Eben noch mit Tränen in den Augen, erzählt sie mir wenig später mit einem Lächeln von der Eisprinzessin, Olaf dem Schneemann und ihren Kaulquappen daheim, vom Kindergarten, ihrem neuen Schulranzen und dem Ausflug in den Zoo. Wichtig ist oft die Einstellung, die man zu den Dingen hat. Als mir jüngst in ihrem Beisein schlecht wurde, gab sie einmal mehr einen ihrer weisen Sprüche von sich. „Opa, jeder Mensch hat schon einmal gek...! Also tu Du es auch, dann kannst Du wieder alles essen und trinken!“ Beim Blättern in einem Fotoalbum kommt es immer mal wieder vor, dass man ihr sagen muss, dieser Mann, diese Frau ist schon gestorben; alle Menschen sterben irgendwann. Beim letzten Mal wurde ihr Blick traurig, und sie fing 26 an zu weinen. „Opa, was mach‘ ich denn dann? Wenn alle Menschen sterben, dann bin ich ja ganz alleine!“ Da ist man zunächst perplex, vor allem, was antwortet man der Kleinen? Meist sprechen wir dann über ihre Gefühle, über die schönen Erinnerungen, die uns mit dem Verstorbenen verbinden, und die vielen fröhlichen Stunden, die wir zusammen verbracht haben. Und dass ja die meisten ihrer Bezugspersonen, vor allem Mama und Papa noch jung sind und das ganze Leben vor sich haben. Das reicht schon, um wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. Das Thema ist für den Moment abgehakt, und stolz erzählt sie mir, dass sie mit Dennis kleine Frösche (Kaulquappen) gefangen habe, die aber inzwischen ausgezogen seien, weil ihnen das Glas zu eng geworden ist. „Und Opa, Fische mag ich nicht essen, wohl Fischstäbchen.“ Punkt! Soviel für die Speisekarte. Und am nächsten Wochenende wolle sie mit mir auf den Bauernmarkt. „Opa da waren wir schon mal, als Oma noch ein Auto hatte. Opa ist das dicke Schwein auch wieder da?“ Ich verspreche ihr, dass das Schwein sicher schon auf sie warte. Die Welt ist für heute wieder im Lot. Leona freut sich auf das nächste Wochenende, denn wenn es auf den Bauernmarkt geht, muss sie natürlich auch bei Oma und Opa schlafen. Dann haben alle viel Zeit für sie, und der Tag ist gerettet. Rudolf Lützenkirchen 27 Nur für Katzenfreunde? Tobby zieht ein! Essen? – Mein Leibgericht! Um es gleich vorweg zu sagen, mein Tobby ist verfressen! Nichts ist vor seiner Neugierde auf Essbares sicher! Er macht nicht einmal vor Krautsalat oder Senf halt! Als ich meinen Teller mit zwei Würstchen und Senf an ihm vorbei trage, langt er mit einer ganz langen Pfote in den Senf. Ganz schnell gelingt es mir, mit einer Serviette das Gröbste abzuwischen, ehe er meine Möbel mit einen Pfötchen-Design verziert. Den Rest hat er dann genüsslich abgeschleckt. Eine Blaubeere lässt sich herrlich durch die Gegend rollen, als sie Matsch ist, nicht mehr! Nur Kaffee ist igitt und Bananenschalen sind igitt! Dagegen Pellkartoffelschalen kann man durchaus genießen. Ganz zu schweigen von dicken blau-grünen Fliegen! Eine große Spinne rennt um ihr Leben – vergebens! Nun, die Geschmäcker sind halt verschieden. Ob seine Katzenmama ihm wohl beigebracht hat, dass die Zweibeiner viel Gutes futtern? Es ist ja schließlich nicht so, dass mein armes Vierbeinerchen Hunger leiden muss! Schon bevor er in mein Haus einzog, deckte ich mich mit allen Leckerbissen für ein Katzenbaby ein, Nass- und Trockenfutter standen ihm zur Verfügung. In null-komma-nix ist alles verputzt! Auch die Mengenangabe habe ich ein wenig nach oben korrigiert, weil er ja sehr lebhaft ist und viele Kalorien verbraucht. Wöchentlich einmal steige ich mit und ohne Tobby auf die Waage. Die Waage steht vor einem großen Spiegel, findet er ganz interessant, die Katze da auf meinem Arm zu sehen. Und die wird auch gestreichelt! Seinen Durst stillt er am Liebsten am Kran. Wenn er dabei eine nasse Nase bekommt, so macht das gar nichts. 28 Ich finde es schon wichtig, ihn katzengerecht zu ernähren und ihn von schädlichen Nahrungsmitteln und Gewürzen fern zu halten! Schließlich soll mein Kleiner ja ein gesunder großer Kater werden! So muss ich leider meine Vorstellung, in seiner Gesellschaft meine Mahlzeiten einzunehmen, noch etwas hinten anstellen! Der bereits erwähnte „Trick 17“ muss angewandt werden. Aber wir arbeiten daran! Sigrid Geipel 29 Der verlorene Sohn Jugenderinnerungen von Rosemarie Brathe Wir lebten in einer der Neubauwohnungen in Flaesheim. Es war die dritte Wohnung in meinem Leben. Meine Mutter hatte schon mehrere hinter sich. Wir vier Kinder sind alle an einem anderen Ort geboren. Hier fühlte sie sich wohl. Sie war endlich mit uns alleine. Es war ja auch ein enormer Fortschritt, nachdem wir jahrelang so primitiv gewohnt hatten. Allein das Bad und das gemütliche kleine, mit Polstermöbeln ausgestattete Wohnzimmer waren für uns die tollste Errungenschaft. Es gab nur ein Schlafzimmer, und oben unter dem Dach hatte jede Familie ein kleines Mansardenzimmer, das dann bald für meine ältere Schwester frei wurde, als mein Bruder in die Ferne zog und zu einer neuen Arbeitsstelle in Tauberbischofsheim ging. Er gründete später eine Familie und ist bis heute dort geblieben. Meine jüngere Schwester machte später auch einen Platz frei. Sie ging ins Ursulinenkloster nach Dorsten, um dort eine Hauswirtschaftslehre zu machen. Nur ab und zu kam sie am Wochenende, wenn sie frei hatte, nach Hause. Von dem Leben in so einer Wohnung und dem dazugehörigen Ort bleiben ja auch viele Erinnerungen zurück. Immerhin waren es für mich acht Jahre, die ich dort verbracht habe, meine Jungmädchenzeit. Eine Freundin fand ich schnell dadurch, dass mich ein Mädel einlud, mit ihr ins Kino zu gehen. Das Angebot nahm ich freudig an. Sie war ein Einzelkind und lebte mit ihrer Mutter in einer kleinen DachgeschossWohnung. Ihr Vater war im Krieg vermisst. Rosi, sie hieß genau wie ich, ging dann nach Dülmen und machte dort eine Friseurlehre. So sahen wir uns nur am Wochenende. Später heiratete sie und wohnt bis heute in Dülmen. Ich lernte aber auch noch andere Mädchen kennen, durch die Berufsschule und den Jungfrauenverein. Jedes Jahr im Sommer war Jugendbekenntnissonntag. Dann gingen wir stolz mit unserer Fahne zum großen Treffen aller jungen Vereine in die Sixtus-Kirche. Auch die Umgebung in Flaesheim gefiel uns. Man konnte im Sommer, wenn es heiß war, im Kanal schwimmen gehen. Ich traute mich aber nur mit einer Schwimmweste, die ich geschenkt bekam, ins Wasser. Ich 30 bewunderte den Mut der Jungen, die von der Brücke in den Kanal sprangen. Auch der Wald war nicht weit, wo man schöne und lange Sparziergänge machen konnte. Meine Mutter freundete sich mit einem netten Ehepaar an. Sie luden uns zu schönen Sendungen im Fernsehen ein. Auch hatten sie schon ein Auto, und wir durften mitfahren nach Holland zum Einkaufen, was damals gerne gemacht wurde. Meine Mutter machte leckeren Kuchen und lud sie zum Kaffee ein, und ich nähte für sie, so konnte man sich revanchieren. Mit den Mitbewohnern im Haus hatten wir ein gutes Verhältnis. Wir feierten kleine Feste zusammen, wie Silvester oder Karneval. Besonders freute ich mich, wenn ein Cousin von uns kam. Er machte Musik, spielte Akkordeon, Gitarre und Zither. Wir sangen dazu, und es gab immer tolle Stimmung. Ich hätte auch gerne das Spielen auf einem Instrument gelernt, aber dazu hatten wir kein Geld. Manchmal kamen auch Onkel und Tante, die Eltern des Cousins, und seine Schwester mit, und wir machten einen schönen Maigang in die Haard mit Akkordeonbegleitung. Ja, mein Cousin war oft bei uns, er vergaß auch nie den Geburtstag meiner Mutter. Dann ging er aus beruflichen Gründen zunächst nach Süd- und später nach Norddeutschland. So verlor man sich aus den Augen und hörte nichts mehr voneinander. Seine Eltern und meine Mutter waren verstorben, und mit der Schwester, die ihre eigene Familie hatte, hatte ich auch keinen Kontakt mehr. Vor etwa zweieinhalb Jahren klingelte es an meiner Tür. Als ich öffnete, stand ein grauhaariger Mann mit Bart vor mir, den ich nicht kannte. Ich fragte ihn, was er möchte. Er schaute mich herausfordernd an und sagte. „Rosemarie, kennst Du mich nicht mehr?“ Als ich die Stimme hörte, wusste ich, wer es war, nämlich Friedhelm, mein verlorener Cousin. Nach fast 20 Jahren war er ein alter Mann geworden. Ich war auch nicht jung geblieben, aber er erkannte mich doch noch. Wir freuten uns und hatten viel zu erzählen. Er wohnte jetzt in Datteln, nahe genug, um mich wieder öfter zu besuchen. Anfang Juni überraschte er mich an meinem Geburtstag. Er schenkte mir eine seiner Gitarren mit den Worten: „Das bringe ich Dir noch bei, Du lernst das noch!“ Dann spielte er mir ein Ständchen auf der Zither, die er auch dabei hatte. Zwei Freundinnen von mir, die auch zum Gratulieren gekommen waren, hatten auch Spaß daran, und wir sangen mit ihm zu seiner musikalischen 31 Begleitung schöne alte Lieder. Als er sich später verabschiedete, sagte er, dass er zur Behandlung ins Krankenhaus müsste, er bekam eine Chemotherapie. Er wollte keinen Besuch, er würde sich melden. Es vergingen Wochen, er meldete sich nicht. Ich erreichte ihn auch nicht auf seinem Handy. Ich rief seine Schwester an, die mir mitteilte, dass er gestorben war. Sie hatte eine falsche Nummer und mich daher nicht erreicht. Ich war geschockt. Schade, dass er schon gehen musste. Den Geburtstag werde ich nicht vergessen. Gerade hatte man sich wiedergefunden, und dann war es auch schon zu Ende. Er wird immer zu den schönen Erinnerungen an die Zeit in Flaesheim gehören. Rosemarie Brathe (rechts mit Akkordeon) im Kreise ihrer Familie bei einer Maiwanderung am 01.05.1960 32 Novemberstimmung Trauer im Herz, leise brennender Schmerz. Abschied fällt schwer von Sommersonne am Meer. Leichtfüßig ging ich durch Wasser, durch Sand, einen lauen Wind an der Hand. Vorbei für eine Zeit, Zukunft scheint weit. Novemberstürme toben, Blätter fallen aufs Erdenreich, Regen formt Waldwege weich. Nebel steigt auf aus dunklen Gassen, Stimmungen fallen in Massen. Gräber ziehen uns an wie stumme Gedanken, Gleichgewichte schwanken. Gegenwart zu nah, der Lebensmut ist in Gefahr. Rauschendes Ahnen versteckt sich noch im Blättermeer, das Herz bleibt nicht immer so schwer. Melancholie ist bald Vergangenheit, neues Leben bringt die nahe Zeit. Edith Groth 33 Der kritische Nikolaus Sankt Nikolaus kannte sich nicht mehr aus, ging früher er von Haus zu Haus und war stets ein willkommener Gast; nun wurde sein Besuch für ihn zur Last. Der große Rucksack nur noch drückt, symbolisch für den Staat bestückt. Auf hohem Ross sie saßen alle und lockten ihn in eine Steuerfalle. Weil schwankend so ein Schaukelpferd, sind oft Entscheidungen nichts wert. Trotz Geschaukel wir ja wissen, wird keiner aus dem Sitz geschmissen. Ein Schiff, dem Sturme preisgegeben, kämpft immerzu ums Überleben. Die Bälle, die man wirft sich zu, zeigen nur gespielte Ruh. Wenn am Jahresende die Moneten man zählt und merkt, dass manches im neuen Jahre fehlt, weil das Preiskarussell schwindelerregend sich drehte schnell. Glücklich schätzt sich, der nicht ward verführt mit Aktien und daher an Wert nichts verliert. Man hatte so sehr seinen Banken vertraut, geträumt, einst das Ersparte zu mehren, umso in der Krisenzeit nichts zu entbehren. „Ich rate Euch“, meint der Nikolaus, „packt meine Päckchen nicht alle aus. Was schön verpackt, soll imponieren, doch könnte beim Öffnen explodieren.“. Über Reformen, halbherzig durchgedacht, man schon lange nicht mehr lacht. „Eine Gesundheitsreform wird Euch geboren. Sie wird zum prächtigen Sparschwein erkoren. In einem Stall zur Welt gebracht, sie Euch zu gesunden Menschen macht! Ihr müsst vor dem Ende der Quartale erkennen, in dieser Zeit nicht mehr zum Doktor zu rennen, 34 weil sein Budget bereits überzogen und er von den Kassen fühlt sich betrogen. Die Mittel der Ärzte, sie reichen nicht aus. Ab der achten Woche heilt selbst Euch zu Haus mittels bewährter Gesundheitsdevise: Mit Tees und Säften und frischem Gemüse. Die Ärzte geloben, sie würden sich freuen, am Quartalsanfang wieder Euch gut zu betreuen!“ Der Staat ist stolz auf Demokratie, doch macht sie die Bürger so gläsern wie nie. Mit Wahlversprechen man uns verführt – wen wundert’s, dass mancher mit Tricks reagiert. Mechtild Werner 35 „Früher war mehr Lametta!“ (Loriot) Es gibt so ein paar Fernsehsendungen, die wir uns jedes Jahr um die Weihnachtszeit wieder anschauen. Dazu gehört die Familie Heinz Becker mit ihrem unvergesslichen Hl. Abend und natürlich „Weihnachten bei Hoppenstedts“ von Vicco von Bülow, Künstlername Loriot. Da muss man schon mit den Tränen kämpfen, wenn man sieht, welcher Berg von Geschenken zwischen den Familienmitgliedern ausgetauscht wird. Es ist, als erfüllten alle ihre Pflicht und das war`s. Und dazwischen der ewig nörgelnde Großvater mit seinem Hinweis „Früher war mehr Lametta!“ Von Stille und Besinnlichkeit kann da keine Rede sein. Die Hektik des Abends lässt keine Ruhe zu. Der wahre Sinn der Weihnacht geht schon im Ansatz unter. Früher war überhaupt alles besser, könnte man meinen, wenn man sich so im Kreis der Bekannten und Verwandten umhört. Viele schwärmen förmlich von der stillen Weihnacht im Kreis der Familie, als man noch zusammen musizierte, als noch echte Kerzen den Baum schmückten und mangels Fernsehen Geschichten erzählt wurden. Ich kann mich erinnern, dass in der guten Stube meiner Oma zu Weihnachten sicher 15 Personen saßen. Man aß und trank zusammen. Man tauschte sich aus, und es war richtig gemütlich, auch wenn man vor lauter (Zigaretten-) Qualm kaum noch etwas sehen konnte. Eigentlich verwunderlich, wenn man berücksichtigt, wie sich unser Alltag in den letzten Jahren, Jahrzehnten, fortentwickelt hat. Die Technik hat überall Einzug gehalten. Sie erleichtert uns das tägliche Leben, führt aber leider auch dazu, dass sich die Menschen, selbst wenn sie unter einem Dach leben, immer weiter voneinander entfernen. Ich selbst tu mich heute schon schwer, einen handgeschriebenen Brief zu verfassen. Wenn eben möglich, erledige ich so etwas mit dem PC. Und wenn der mal kaputt oder „abgestürzt“ ist, kommt das einer mittleren Katastrophe gleich. Bei aller Technik, bei allem Fortschritt scheinen wir doch einiges zu vermissen. Das neueste Handy, der neueste Wagen, der beste Fernseher kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass all dies zu Lasten der Wärme und Menschlichkeit in den Wohnstuben geht. Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass sich die Menschen nach Weihnachten sehnen, denn viele tragen eine Sehnsucht nach Frieden, nach Harmonie und Geborgenheit mit sich herum. Bei vielen gewinnt auch die Einsicht an Boden, dass noch so viel Geld mir keine absolute Sicherheit garantiert. Die Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe und die Frage nach dem 36 Sinn unseres Daseins kommen immer wieder hoch und beunruhigen uns. Und viele fühlen sich einsam, sie leben alleine und vermissen das Gespräch mit einem lieben Menschen. Weihnachten rücken alle, oftmals notgedrungen, wieder näher zusammen. Man begegnet sich, wie sonst kaum jemals im Jahr, und alles Trennende, aber auch das Verbindende wird für kurze Zeit sichtbar. Von daher ist Weihnachten auch eine Chance. Vielleicht lassen sich zwischen allem Trennenden wieder Brücken schlagen. Es wäre schön, wenn Raum wäre für ein klärendes Gespräch, wenn das Licht und die Wärme der Kerzen die Herzen erreichen und öffnen würde, wenn wir uns als Menschen begegnen, sie aufeinander angewiesen sind. Denn die wirklichen Sehnsüchte und Probleme können wir nicht alleine, sondern nur gemeinsam lösen. Rudolf Lützenkirchen 37 Knecht Ruprecht Von einer Weihnachtsgeschichte erwartet man gemeinhin, dass sie von glänzenden Kinderaugen berichtet, die flackernde Lichter und bunte Geschenke bewundern. Der Tannenbaum leuchtet, ein tiefer Friede kehrt in die Stuben ein, und Harmonie legt sich über das Land. Diese Erzählung macht das nicht, sondern zeigt ein Kind, das durch einen alten Brauch in Bedrängnis gerät. Der umfassende Krieg hatte das Ruhrgebiet zerschlagen und setzte wie ein Wildtier zum Sprung an, um auch die Reste des Lebens in seinen Krallen zu zerfetzen. Die Menschen flohen dorthin, wo die physische Existenz noch ziemlich sicher war, das Heil der Welt ist wie das Elend ungleichmäßig verteilt. So wurde der fünfjährige Alfred nach einer erneuten Bombennacht ins Bauernland zu seiner Tante Maria gebracht, einer lieben, schon älteren Frau, einer Halbschwester seiner Mutter. Tagsüber war Alfred glücklich mit den Hühnern und den Kühen und der Fürsorge, die ihn umgab, aber nachts jammerte er manchmal nach der Mutter, wenn er erst durch den Flur, dann durch die Küche, weiter durch den langen Kuhstall bis zum Häuschen tappte, um ein Bächlein zu machen. Dann war es kalt, und die Schatten waren lang im Stall und formten gespenstische Gestalten an den Wänden. Als der Winter um das Haus schlich, wurde gearbeitet, gespielt und gelesen, und die Tante erzählte von Wildschweinen in den Wäldern, von Hexen und Feen und in der Weihnachtszeit berichtete sie vom Christkind, das nach der Geburt in eine Krippe gelegt wurde, und vom Nikolaus, der den Kindern etwas schenkt, wenn sie brav waren, und seinem Knecht, dem Ruprecht. Alfred hörte diese Geschichten mit Begeisterung, wie alle Kinder, doch wenn es zu gruselig wurde, drückte er sich an die Tante und hielt ihr den Mund zu. Einmal kam ein großes Paket, und jemand sagte, es sei bestimmt vom Christkind, aber nach einer Woche, als es geöffnet wurde, waren nur die Sämereien für die nächste Gartenaussaat darin. Anfang Dezember wurde es schon richtig kalt, sodass sich am Ofen der gemütlichste Platz befand. Die Tante hatte noch in der Küche zu tun, und in der Stube waren nur der rauchende Onkel und eine ältere Verwandte, die die Wäsche richtete, während Alfred mit seinem Holzpferd spielte. Der Wind rüttelte an den Fensterläden, doch in dieses Geräusch mischte sich plötzlich ein anderes, als schlüge jemand gegen die Läden, als würde die Kastanie vor dem Haus mit ihren Zweigen am Fenster schaben. Alfred horchte auf, als ein Poltern im Flur zu hören war, stampfende Schritte, die sich näherten. Jetzt pochte etwas gegen die Zimmertür und scheuerte und kratzte, und langsam öffnete sie sich, und eine große, schwarze Hand schob sich herein mit einem Reisigbündel 38 darin, wie eine Rute, dann trat ein Wesen in den Raum, wie Alfred es noch nie gesehen hatte. Groß und massig wie ein Waldmensch, mit Tüchern und Säcken bekleidet, das Gesicht bedrohlich verhangen, um die Hüfte eine Kuhkette gebunden, bewegte es sich plump und eckig durch den Raum, schmiss seinen Getreidesack auf die Dielen und blieb vor dem Jungen stehen. Dann knurrte das Monstrum, ruckte die Arme nach vorn und zurück, wiegte den Kopf, trat mit dem Fuß heftig auf den Boden und murmelte undeutlich: „Bist du Alfred?“ Als die Tür sich geöffnet hatte, die Gestalt den Raum ausfüllte, war Alfred erstarrt. Er fühlte böses Erstaunen, und als sich das Biest noch an ihn wandte, die andern im Raum schien es gar nicht zu bemerken, da stieg sie wieder auf, die Angst, die Angst der Bombennächte. Die Erde dröhnte wieder, die Tür dehnte sich unter der Druckwelle, dass Alfred seinen Kopf bei der Mutter verstecken wollte, aber es war keine Mutter da; es fehlte auch die Tante Maria - da lief er in die Ofenecke, warf sich auf den Boden, krümmte sich zusammen und wimmerte. „Ich bin der Knecht Ruprecht“, sagte das Ungeheuer zögernd, aber niemand hörte so richtig zu, der Bub nicht und die andern nicht; die Erwachsenen wunderten sich über den Kleinen und wollten lachen, doch das Kind war in Panik, das schöne Nikolausereignis war zum Horror geworden. Kein Christkind schaute lächelnd vom Himmel, als unter den Säcken die liebe Tante Maria hervorkam und den Bub streichelte. Der Onkel trug Alfred in sein Bett, weil er sich nicht beruhigen konnte. Man brachte warme Milch, doch er wollte sie nicht trinken, so summte Maria ein Wiegenlied und strich ihm über den Kopf, bis Alfred endlich einschlief und im Schlaf zuckte und stöhnte. Am nächsten Morgen schien die Wintersonne auf den ersten Schnee, dass es glitzerte und funkelte, die Bäume hatten ihre Zweige weiß umhüllt, die Dächer leuchteten hell, die Hühner kamen nicht aus ihrem Stall, weil sie der Situation misstrauten, die Kühe fraßen ihr Rübenstücke und zogen an den Ketten, hinter dem Haus saßen die Krähen in den Bäumen, riefen nicht ihr gewohntes Krah und verhielten sich still, als wären sie über ihre geänderte Welt verwundert, und an der Hand von Tante Maria wagte sich der verwundete Knabe erneut in das Abenteuer Leben. Er spielte vorsichtig mit dem Schnee, fühlte, dass der kalt war und wandte sich schnell wieder zur Tante. Der Hofhund näherte sich, mit dem Schwanz wedelnd den Menschen, leckte mit der langen Zunge den Kleinen und hüllte ihn in seine Liebe ein. Hugo Dahlmann 39 St. Niklas St. Niklas ist ein alter Mann, trägt einen weißen Bart, er hat den roten Mantel an, er lenkt das flinke Renngespann auf seiner weiten Fahrt. Und wenn er dann nach Haltern kommt, packt er die Säcke aus, am Brunnen warten, wie‘s sich frommt, die Kinder schwarz und rot und blond, aufs reinste Warenhaus. Die Peitsche knallt, St. Sixtus winkt, ab geht die wilde Jagd, vom Turm der dicke Peter klingt, der Schlitten fast im Schnee versinkt, kein Kind hat sich beklagt. Winter Winter packt uns eisig ein, lässt die Wasser jäh erstarren, macht die Bäume müde knarren, in den Fenstern Lampenschein. Warten auf die heiligen Tage, auf das fromme Kindelein, Lieder voller Seligsein, endlich Schluss mit dem Gejage. Hase hoppelt übers Feld, Füchslein schläft in seinen Röhren, nur den Raben kann man hören, Friede auf der ganzen Welt. Hugo Dahlmann 40 Kurmaßnahme In einer Kur man immer denkt, uns die Gesundheit wird geschenkt. Dafür genommen jeder Frust Und aufgetischt die Lebenslust. Die Therapie macht uns Vergnügen, weil man uns lässig können fügen dem Therapeuten, der sich bemüht, zu lindern, wo es zwackt und zieht. Stets im ‚Hoch‘ steh’n unsere Sinne; Wir sehen darin Kur-Gewinne, die wir im Inneren uns bewahren, wenn wir dann nach Hause fahren. Mechtild Werner 41 Die Schmunzel-Ecke Eingebracht von Mechtild Werner: Ein Mann, der trank gern abendlang und fand nach Mitternacht erst Ruh‘; die Dame, leicht benebelt, sang: „Der schönste Cocktail, der bist Du“! 42 Deutsch-Unterricht mit Friedrich Halfmann „Die Arbeit tut mir auch gut“ In Haltern arbeiten Helfer an zwei Schwerpunkten: Die einen kümmern sich um die Flüchtlinge, die in der Landesnotunterkunft (Erstaufnahmelager) in Sythen vorübergehend eine Bleibe finden, die anderen um die Asylbewerber, die in den städtischen Unterkünften leben. In Sythen ist Platz für 200 Menschen, in den städtischen Unterkünften wohnen (Stand Mitte November) 485 Familien und Einzelpersonen unterschiedlichster Nationen. Die Quote ändert sich stetig. E hrenamtliche aller Altersgruppen engagieren sich, um den Flüchtlingen zu zeigen, dass sie willkommen sind - und um ihnen ein wenig Heimatgefühl in der Fremde zu geben. Zu ihnen gehört Friedrich Halfmann (78). Er erteilt seit Februar dienstags und donnerstags Deutschunterricht. Grundlage ist das Thannhauser Modell: Die Asylbewerber eignen sich mit Hilfe einfache deutsche Sprachkenntnisse an, um sich mündlich im Alltag verständigen zu können. „Wo ist das Rathaus, ich heiße…, ich wohne…, ich komme aus…“ – das sind einfache Sätze, die die Besucher des Unterrichts üben, damit sie Standardsituationen beherrschen können. „Es gibt auch Analphabeten, die erst das ABC lernen müssen. Manche haben weder Zugang zur englischen noch zur deutschen Sprache, andere können Englisch, aber kein Deutsch, manche haben bereits gute Grundlagen in der deutschen Sprache“, verdeutlicht Friedrich Halfmann das große Spektrum. Ihnen allen gerecht zu werden, das ist eine besondere Herausforderung. Mit Friedrich Halfmann arbeiten unterstützend weitere Ehrenamtliche, so dass man sich mal den Schwächeren, mal den Stärkeren zuwenden kann. Die Verständigung in der Gruppe funktioniert gut: Über Sprache, Mimik, Theaterspiel oder durch das Dolmetschen untereinander. „Das ist nie trockener Unterricht“, freut sich der Halterner. Er war Lehrer für Politik, Sozialwissenschaften, Psychologie und katholischer Religion am MarieCurie-Gymnasium Recklinghausen. Pädagogik ist also ohnehin sein Metier. 43 15 bis 17 Asylbewerber besuchen in der Regel in den Unterricht. Dieser findet jetzt nach dem Auszug aus dem alten Gesundheitsamt (Schmeddingstraße) in der Erich-Kästner-Schule an der Drususstraße statt. Manchmal kommen die Menschen einfach, um die deutsche Sprache zu hören und sich ihrer vertraut zu werden. W arum er sich in seinem Alter noch engagiert, statt den Ruhestand für sich zu genießen? „Das ist einfach etwas Schönes, anderen Menschen Fähigkeiten zu vermitteln, die sie im Augenblick gebrauchen.“ Und es gehe um das alte Thema: Was ist eigentlich der Andere, der Fremde? „Ich bin nicht davor gefeit, ganz alte Mechanismen funktionieren zu lassen, in denen ich groß geworden bin. Es geht darum, Andere neu zu erleben, auch gefühlsmäßig in sich aufzunehmen und zu respektieren. Das ist ein Lebensvorgang, der gepflegt und kultiviert werden muss.“ Friedrich Halfmann fühlt sich nicht als der Überlegene. Auch er habe gelegentlich Angst vor manchen Fremden, die kommen. Aber es sei auch wichtig, mit solchen Gefühlen umgehen zu können. Der 78-Jährige ist skeptisch, ob Deutschland letztlich die Integration der Flüchtlinge gelingt. „Ich fürchte, dass wir es am Ende nicht schaffen werden, weil die große Politik sich entweder nicht traut oder Angst hat, diese Herausforderung wirklich anzunehmen und anzugehen. Dass Widerstände auftauchen, empfindet Friedrich Halfmann als ganz normal. Aber wenn die politische Ebene diesen Tenor übernehme oder gar verstärke, dann geschehe nichts mehr. „Ich bin überzeugt, die Integration dürfte objektiv kein Problem sein.“ Aber Deutschland habe den sozialen Wohnungsbau vernachlässigt und kranke an einer ungerechten Reichtumsverteilung. F riedrich Halfmann will weitermachen und mit seinen menschlichen Ressourcen gegensteuern. „Ich habe Zeit, genügend Energie, der Sprachunterricht macht Spaß, obschon er anstrengend ist. Die Zeit miteinander tut mir und tut meinen Schülern gut.“ Elisabeth Schrief Kontakt zum Asylkreis: Annabergstraße 166, E-Mail: [email protected] Internet: www.asylkreis-haltern.de 44 45 Zu guter Letzt Nachdem alle ‚Unklarheiten‘ (in Sachen Fehler) bereinigt sind, konnten Sie sicher diese Ausgabe genießen. Auch die nächste Sprachrohr-Ausgabe wird hoffentlich Ihren Wünschen und Vorstellungen gerecht werden. Geben Sie uns Hinweise und Tipps zur Gestaltung Ihrer Senioren-Zeitung. Wie bereits gesagt, „Wir nehmen Anregungen gerne auf!“ Ich erlaube mit diesmal – ausnahmsweise - auf das Gemeinschaftsbuch des Caritasverbandes, der Halterner Zeitung und mir hinzuweisen (siehe das Plakat dazu); der Gesamterlös ist für die Flüchtlingshilfe in Haltern am See vorgesehen. Wäre toll, wenn Sie uns durch den Kauf dieses schönen Weihnachtsbuches unterstützen würden! Auf die geplante Sonderausgabe oder Beilage zum Thema ‚Bewegt GESUND ÄLTER werden‘ haben wir bewusst verzichtet. Der Stadtsportverband und der Seniorenbeirat sind sich einig darüber, dass das Thema so komplex ist, dass erst noch einige Abstimmungsprozesse erfolgen. Wir halten Sie aber auch hierüber in der nächsten Auflage auf dem Laufenden! Diese ist für März 2016 geplant. Bis dahin wünschen wir Ihnen aber erst einmal alles Liebe und Gute, eine frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr! Bleiben oder werden Sie gesund! Ihr Jürgen Chmielek und die Redakteure und Autoren dieser Ausgabe (in Reihenfolge des Alphabets): Rosemarie Brathe, Ursula Braun, Rosemarie Büscher, Hugo Dahlmann, Sigrid Geipel, Edith Groth, Heinz Kallhoff, Rolf Möhlmeier, Elli Krämer, Marlies Schaefer, Herbert Schmitt, Elisabeth Schrief, Petra Völker (Stadtsportverband), Mechtild Werner, Gertrud Zihla Hinweis: Die Fotos in dieser Ausgabe wurden privat zur Verfügung gestellt oder wurden als ‚frei verfügbare Fotos‘ aus dem Internet herunter geladen oder von der Stadtagentur zur Verfügung gestellt. Danken möchte ich auch Elke Rüdiger für das Korrekturlesen Großteile des Manuskriptes! 46 ______ Herausgeber: Stadt Haltern am See Redaktion/Kontaktadresse: Jürgen Chmielek Arenbergstraße 20 45721 Haltern am See (Flaesheim) Tel.: 02364/5049288 Mail: [email protected] (Gerne übersende ich Ihnen auch eine PDF-Version zu) 47
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