Datum: 31.08.2015 DAS DUALE SYSTEM DER FINANZMARKTAUFSICHT IN DER SCHWEIZ IST AUF EINEM GUTEN STAND Der Internationale Währungsfonds Erfolgreiche Umsetzung des neuen Prüfwesens. Der (IWF) hat in seinem Länderbericht vom Nutzen der Aufsichtsprüfung für die Finma sowie die VerMai festgehalten, dass die Schweiz waltungsräte und Prüfungsausschüsse der Finanzinstitute wesentliche Fortschritte in der Reform wurde in den letzten zwei Jahren bedeutend gesteigert: Die der Finanzmarktaufsicht erzielt hat. Basisprüfung wurde mit vorgegebenen Risikoanalysen und Der IWF empfiehlt jedoch, die Prüfge- Prüfstrategien gezielter und zukunftsorientierter. Prüftiefe sellschaften von beaufsichtigten Instituten aus einem von der Finanzmarktaufsicht (Finma) verwalteten, durch die Beaufsichtigten finanzierten Fonds zu honorieren, mehr Leitlinien zur Aufsichtsprüfung vorzugeben und die Vorortprüfungen zu intensivieren. Ausserdem soll ein periodischer Wechsel der Prüfgesellschaft vorgeschrieben werden. Sind diese Empfehlungen sinnvoll? Bewährtes Zusammenarbeitsmodell. Die Prüfgesellschaften prüfen nicht nur die Rechnungslegung. Als verlängerter Arm der Finma führen sie einen Grossteil der Aufsichtsprüfung durch. Dieser duale Ansatz wurde regelmässig hinterfragt. Die Finma solle die Aufsicht aus Unabhängigkeitsüberlegungen doch direkt vornehmen. Die Expertengremien und der IWF sprachen sich wegen der überwiegenden Vorteile immer wieder klar für die Beibehaltung des dualen Ansatzes aus. Bezüglich Interessenskonflikten gilt es zu bedenken, dass auch Mitarbeitende von Behörden solchen ausgesetzt sind. Mit der Schaffung der Finma durch die Zusammenlegung ihrer Vorgängerbehörden wurden im Finanzmarktaufsichtsgesetz die duale und die direkte Aufsicht als gleichwertige Systeme vorgesehen. Für Versicherer erfolgte bis dahin die Aufsicht durch das Bundesamt für Privatversicherungen weitgehend nach dem direkten Ansatz. Neu wurden auch im Versicherungssektor indirekte Prüfungen durch Prüfgesellschaften vorgesehen und schrittweise ausgebaut. Nach der Finanzmarktkrise reformierte die Finma im Auftrag des Bundesrats das Prüfwesen, das 2013 eingeführt wurde. Parallel wurden Direktprüfungen der Finma ausgebaut. Zur Vermeidung möglicher Gefährdungen der Unabhängigkeit wurde der Umfang der erlaubten Beratungstätigkeiten der Prüfgesellschaften massiv eingeschränkt. Aus und -häufigkeit richten sich nach dem Risiko; viele Prüffelder werden nicht mehr jedes Jahr geprüft. Die Finma erlässt zunehmend Mindestprüfvorgaben zu einzelnen Prüfgebieten. Die Prüfberichte zielen vermehrt auf den Handlungsbedarf. Über Mitarbeitende des Berufsstands führen die Aufsichtsprüfung nach den Vorgaben der Finma aus. Dank der internationalen Vernetzung bringen die externen Prüfer globale Perspektiven in die Prüfung und haben Zugriff auf das erforderliche Know-how und auf Spezialisten. Diese sind auch bei den Zusatzprüfungen und den Mandaten als Prüfbeauftragte für die Finma von besonderem Nut- zen. Der Bundesrat kam 2014 in seinem Bericht über die Finma zur Erkenntnis, dass kein Bedarf für eine institutionelle Reform besteht. Ständige Wertsteigerung. Die Prüfungsbranche erhöht laufend den Mehrwert der Aufsichtsprüfung für die Finma und die Finanzinstitute. Mittels Aus- und Weiterbildung wird eine kompetente Auftragsausführung gewährleistet. Die Prüfteams, die Prüfgesellschaften sowie die Fachkommissionen von Expertsuisse stehen mit der Finma in regem Kontakt. Zudem nimmt der Berufsstand in den Finma- Arbeitsgruppen sowie an den öffentlichen Anhörungen teil und erarbeitet nützliche Fachgrundlagen. Das hohe Niveau wird mit Qualitätsmanagement gesichert. Die Empfehlungen des IWF bringen keinen Mehrwert. Ein zwingender Wechsel der Prüfgesellschaft oder eine Honorierung durch einen zentralen Fonds ist nicht erforderlich. Beide Ideen erhöhen die Bürokratie ohne erkennbaren Zusatznutzen. Es gibt keinen Nachweis, dass damit die Qualität der Prüfung gestärkt würde. Vielmehr sollte der Fokus der Aufsichtsprüfung auf das frühzeitige Erkennen künftiger Herausforderungen des Finanzmarkts liegen. Unser heutiger Sicht kann festgehalten werden, dass die Schäden der Berufsstand setzt sich dafür täglich ein. Finanzmarktkrise in den Ländern mit direkter Bankenaufsicht höher waren als in den Ländern mit einem dualen An- Thomas Romer, dipl. Wirtschaftsprüfer, Partner, Präsident des satz. Unser langjähriges Modell hat sich bewährt - Ansätze F achbereichs Finanzmarkt von Expertsuisse, PwC, Zürich zur Weiterentwicklung wurden rechtzeitig erkannt. Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 11'073 Argus Ref.: 58950054
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