BRASILIANISCHE LITERATURWOCHE 2015 16., 17. Dezember 2015 25., 27., 28. Januar 2016 Zweisprachige Veranstaltungen – Portugiesisch / Deutsch Im Mittelpunkt dieser Veranstaltungsreihe steht die brasilianische Literatur sowie ihre interkulturellen und –textuellen Verflechtungen mit der deutschsprachigen Literatur. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Brasiliens zeitgenössischer Literatur und der Umgang mit »kleinen« Formen wie Kurzgeschichte, crônica und Gedicht. Zweisprachige Lesungen und anschließende Diskussionen mit Tércia Montenegro, Luiz Ruffato und seinem Übersetzer Michael Kegler, den in Wien lebenden brasilianischen AutorInnen Age de Carvalho, Marcelo Perocco und Lívia Mata sowie literaturwissenschaftliche Vorträge von Kathrin Rosenfield und Paulo A. Soethe geben Einblick in die literarische Produktion Brasiliens abseits exotisierender Klischees. Organisation: Kathrin Sartingen, Alice Leal & Melanie P. Strasser Institut für Romanistik & Zentrum für Translationswissenschaft, Universität Wien 16. Dezember 2015 18.30 Uhr – Interkulturelle Gespräche Österreich-Brasilien-Deutschland Kathrin Rosenfield: »Robert Musil und Clarice Lispector« Paulo A. Soethe: »Thomas Manns Brasilien« Moderation: Kathrin Sartingen Residenz der Botschaft von Brasilien Prinz-Eugen-Straße 26, 1040 Wien Kathrin Rosenfield, Professorin für Philosophie und Literaturwissenschaft an der Bundesuniversität Rio Grande do Sul, Übersetzerin u.a. von Robert Musil ins Portugiesische, und Gewinnerin des renommierten Prêmio Mario de Andrade für ihr Buch zu Guimarães Rosa Desenveredando Rosa. Ensaios sobre a obra de J. G. Rosa (2006). Paulo A. Soethe, Professor für Germanistik an der Bundesuniversität Paraná in Curitiba, Brasilien, erhält 2015 den renommierten Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preis des DAAD. Der Germanist erforscht vor allem die Beziehungen der Familie Thomas und Heinrich Mann zu Brasilien und untersucht den wechselseitigen Einfluss der lateinamerikanischen auf die deutschsprachige Literatur. Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich (bis 10.12.15): E-Mail: [email protected] oder Tel.: 01 512 0631-17. 17. Dezember 2015 15 Uhr – Tércia Montenegro »O conto nordestino contemporâneo« Lesung und Diskussion mit der Autorin Moderation: Kathrin Sartingen Institut für Romanistik, Saal ROM 6, Universitätscampus AAKH, Hof 8, Spitalgasse 2, 1090 Wien Tércia Montenegro, geboren in Fortaleza im Nordosten Brasiliens, Autorin sowie Dozentin für Linguistik an der Bundesuniversität Ceará, zählt zu den bedeutendsten brasilianischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie ist die Verfasserin einer Reihe von Kurzgeschichten, Erzählungen sowie von Kinderliteratur. Für ihren Erzählband Linha férrea (2001) erhielt sie den Prêmio Redescoberta da Literatura Brasileira, acht Kurzgeschichten dieses Bandes wurden für das Theater adaptiert. Für ihren ersten Roman, Turismo para cegos (2015), erhielt sie den Prêmio Biblioteca Nacional 2015 in der Kategorie Roman. 25. Januar 2016 19 Uhr – Brasilianische Literatur aus Wien I – Lyrik Lesung und Diskussion mit Age de Carvalho Moderation: Marina Corrêa Deutsche Lesung: Angelika Kropej Hauptbücherei Wien – Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien Age de Carvalho, gebürtig aus Belém im Norden Brasiliens und seit vielen Jahren in Wien ansässig, ist eine der wichtigsten poetischen Stimmen Brasiliens. Age de Carvalho ist der Verfasser zahlreicher Gedichtbände, 2006 erschien der zweisprachige Lyrikband Sangue-Gesang, der von Curt Meyer-Clason ins Deutsche übertragen wurde. An diesem Abend wird er aus diesem Buch und aus seinem neuesten Ainda: em viagem (dt.: Immernoch: auf Reisen) vortragen. 27. Januar 2016 18.30 Uhr – Brasilianische Literatur aus Wien II – Lyrik & crônicas Lesung und Diskussion mit Marcelo Perocco und Lívia Mata Moderation: Alice Leal & Melanie P. Strasser Botschaft von Brasilien, Pestalozzigasse 4 / 3. Stock, 1010 Wien Marcelo Perocco, geboren in Minas Gerais und seit 1992 in Wien lebend, ist Schriftsteller, Tänzer, Schauspieler und Fotograf. Marcelo Perocco wird eine Auswahl seiner Gedichte lesen, die 2014 in der portugiesischsprachigen Anthologie Porque hoje é segunda (dt.: Weil heute Montag ist) veröffentlicht und von Studierenden des Zentrums für Translationswissenschaft der Universität Wien ins Deutsche übersetzt wurden. Lívia Mata, gebürtige Brasilianerin, lebt seit mehr als zwanzig Jahren in Wien, ist Grafikdesignerin und Schriftstellerin. Sie schreibt sogennante crônicas über die kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und Brasilien, die unter http://strudeldebanana.com/ zu finden sind. Lívia Matas Texte erzählen, im Allgemeinen humorvoll, von den täglichen Abenteuern Lina Mares', einer in Wien lebenden Brasilianerin und ihrer Freunde. Die Texte wurden von Studierenden des Zentrums für Translationswissenschaft der Universität Wien ins Deutsche übersetzt. Außer diesen schreibt Lívia auch Reportagen über brasilienbezogene Themen, die in österreichischen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht sind. 28. Januar 2016 19 Uhr – Luiz Ruffato »Ich war in Lissabon und dachte an dich« Buchpräsentation, Lesung und Diskussion mit Luiz Ruffato und Michael Kegler Moderation: Michael Kegler (Übersetzer von Luiz Ruffato) Hauptbücherei Wien, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien Luiz Ruffato gilt als einer der renommiertesten zeitgenössischen brasilianischen Schriftsteller. Bei der Frankfurter Buchmesse 2013 war Luiz Ruffato literarischer Eröffnungsredner. Sein erster Roman Eles eram muitos cavalos (2001) (deutsche Ausgabe: Es waren viele Pferde, übersetzt von Michael Kegler, 2012), wurde mit dem renommierten Prêmio São Paulo der Associação Paulista de Críticos de Arte (APCA) sowie dem Prêmio Machado de Assis der Stiftung Brasilianische Nationalbibliothek ausgezeichnet. Ruffatos fünfbändiger Romanzyklus Inferno provisório (dt.: Vorläufige Hölle) erzählt die Geschichte der brasilianischen Arbeiterklasse, der Einwanderer und Binnenmigranten. In Wien wird er aus seinem Roman, Estive em Lisboa e lembrei de você (dt.: Ich war in Lissabon und dachte an dich) lesen, dessen Übersetzung ins Deutsche 2015 erschienen ist. Michael Kegler, deutscher Übersetzer und Literaturkritiker. Seit 1992 übersetzt er aus dem Portugiesischen. 2014 erhielt Kegler gemeinsam mit Marianne Gareis für seine Übersetzungen aus dem brasilianischen Portugiesisch den Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW.
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