prisma DAS KUNDENMAGAZIN DER KREISSPARKASSE GÖPPINGEN Damit alle gewinnen sgabe Sonderau n chaftliche s ll e s e g r zu rtung Verantwo S Seite 3 Kreissparkasse Göppingen einer der ersten Unterzeichner der WIN-Charta Auch Naschen kann das Klima retten Seite 5 Umweltschutz mit Messer und Gabel Seite 7 Diplomatie für die Natur: Bäume pflanzen und Schokolade verkaufen Im Betriebsrestaurant wird Nachhaltigkeit schmackhaft gemacht Sonderausgabe zur gesellschaftlichen Verantwortung Oktober 2015 Dr. Hariolf Teufel, Joachim Müller und Klaus Meissner, die Vorstände der Kreissparkasse Göppingen, sind sich einig: Vom Erfolg des Unternehmens sollen möglichst viele profitieren. Liebe Leserinnen und Leser, in der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) engagieren sich Unterneh- nämlich unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und letztendlich alle Bürge- men aus Baden-Württemberg, die gesellschaftliche Verantwortung ernst rinnen und Bürger des Landkreises Göppingen. nehmen und sich öffentlich dazu bekennen, ihr Handeln am Gedanken der Nachhaltigkeit auszurichten. Für uns, die Vorstände der Kreissparkasse Ein Finanzinstitut zu führen ist zunächst eine unternehmerische Heraus Göppingen, war es selbstverständlich, dass wir uns an dieser Initiative be- forderung. Wir stellen uns aber auch der gesellschaftlichen Verantwor- teiligen. Nicht weil das Thema Nachhaltigkeit gerade im Zeitgeist liegt oder tung. Als Grundlage für unsere Arbeit brauchen wir ein funktionierendes vorteilhafte Publicity verspricht. Sondern weil die Kreissparkasse seit jeher Gemeinwesen. Und dieser Gemeinschaft wollen wir etwas zurückgeben. nichts anderes macht. Durch Rücksichtnahme, Fairness und die Bereitschaft, möglichst immer etwas mehr zu tun, als eigentlich notwendig wäre. Mit dieser Sonderausgabe Gegründet wurde unser Institut 1846 mit dem Ziel, die sogenannten klei- von prisma wollen wir Ihnen einen Überblick über unsere Anstrengungen nen Leute im näheren Umkreis mit Bargeld zu versorgen. Natürlich hat sich geben. Viel Spaß beim Lesen. unser Leistungsspektrum seither deutlich erweitert. Und selbstverständlich müssen wir wie jedes Unternehmen Gewinne erwirtschaften, wenn wir unseren Fortbestand sicherstellen wollen. Allerdings ist es unsere Überzeu- Ihre Kreissparkasse Göppingen gung, dass sich der Erfolg eines Unternehmens nicht ausschließlich an Bilanzkennzahlen messen lässt. Wir sind nur dann erfolgreich, wenn wir mit unseren Lebensgrundlagen sorgsam umgehen, Ressourcen schonen und wenn am Ende möglichst viele Menschen von unserem Wirken profitieren: 2 Dr. Hariolf Teufel Joachim Müller Klaus Meissner Ehrenamt spielt eine große Rolle GeWINner Die wollen nicht nur spielen, die tun wirklich was. 17 Mitarbeiterinnen Vor dem Gewinnen steht das Begin- und Mitarbeiter der Kreissparkasse Göppingen haben sich – stellvertre- nen. Deshalb zeigen wir auf den fol- tend für viele weitere Kollegen – auf dem Spielplatz von Schloss Filseck genden Seiten sechs Beispiele von versammelt. Menschen, die angefangen haben, So unterschiedlich ihre Attribute sind, eines haben sie alle gemeinsam: etwas zu tun. Die sich engagieren, Sie engagieren sich ehrenamtlich, sei es für die Feuerwehr, in der Narren Erfahrungen teilen, die sich von zunft, im Musikverein oder als DLRG-Rettungsschwimmer. Die Kreisspar- alten Gewohnheiten verabschiedet kasse versucht dieses Engagement nach Kräften zu unterstützen, etwa oder Neues angepackt haben. Im mit einem internen Preis und einer Art Börse für die Vermittlung von Großen oder im Kleinen, beruflich ehrenamtlichen Tätigkeiten. Als weiteres Projekt für die WIN-Initiative oder in der Freizeit. Aber nie, um stellt die Kreissparkasse im nächsten Jahr ein Kontingent an (bezahlter) selbst als Sieger dazustehen, son- Arbeitszeit für gemeinnützige Aktivitäten zur Verfügung. Mitarbeiter der dern damit andere, das Gemeinwe- Kreissparkasse, die sich für andere einsetzen wollen, sollten dabei mög- sen, die Umwelt profitieren können. lichst leichtes Spiel haben. Wahre GeWINner eben. Sonderausgabe zur gesellschaftlichen Verantwortung Oktober 2015 Damit alle gewinnen Kreissparkasse Göppingen einer der ersten Unterzeichner der WIN-Charta Die Kreisparkasse Göppingen ist in gang mit Menschen, der Natur und guter Gesellschaft: Rund 70 Unter- ihren Ressourcen sind gewisserma- nehmen aus ganz Baden-Württem- ßen in den Genen des Unternehmens berg haben bisher die WIN-Charta verankert. „Als öffentlich-rechtliche unterzeichnet und bekennen sich Anstalt sehen wir uns seit jeher in ei- damit zu einer Unternehmensfüh- ner Vorbildfunktion“, sagt Dr. Hariolf rung, die sich am Prinzip der Nach- Teufel, der Vorstandsvorsitzende der haltigkeit orientiert. Kreissparkasse Göppingen, „außerdem entsprechen die Leitsätze der Die Wirtschaftsinitiative Nachhal- WIN-Charta tigkeit (WIN) wurde 2010 ins Leben selbst formulierten Kernaussagen zur gerufen, um Firmen, die sich für gesellschaftlichen Verantwortung.“ gesellschaftliche weitgehend unseren Verantwortung und Nachhaltigkeit engagieren, ein Deshalb gehörte die Kreissparkasse Forum zum Erfahrungs- und Ideen Göppingen im Mai 2014 auch zu austausch zu bieten. Die WIN-Charta den ersten Unterzeichnern der WIN- als öffentlichkeitswirksame freiwil- Umweltminister Franz Untersteller, Sascha Lukic und Dr. Hariolf Teufel bei der Unterzeichnung der WIN-Charta (von links). lige Selbstverpflichtung kam später hinzu. „Die WIN-Charta ist eine gute Möglichkeit, um nachhaltiges Wirt- Charta. Mittlerweile haben rund 70 Unternehmen unterschrieben – von Weltkonzernen wie Daimler oder Bosch bis hin zu Handwerks- und schaften dauerhaft als Leitbild und möglichst andere Firmen dazu be- Aufgaben gehört es, ein Nachhaltig- in den unternehmerischen Prozes- wegen, diesem Beispiel zu folgen. keitsprojekt in der Region zu unter- sen zu verankern“, sagt der baden- Gastronomiebetrieben. stützen und in regelmäßigen Abstän- Der erste ausführliche WIN- den einen Bericht vorzulegen. Charta-Nachhaltigkeitsbericht Umweltminister Jeder Unterzeichner der WIN-Charta Franz Untersteller, dessen Ministeri- verpflichtet sich dazu, sein unterneh- um das Projekt federführend betreut. merisches Handeln an zwölf Leitsät- Bei der Kreissparkasse Göppingen Göppingen kann Ein wichtiges Ziel der Charta ist es, zen auszurichten, die inhaltlich die waren keine großen Umstellungen im Internet abge- Vorbildunternehmen zu gewinnen, drei Kernaspekte der Nachhaltigkeit, nötig, um sich der WIN-Initiative an- rufen werden: die sich demonstrativ zu ihrem En- nämlich Ökonomie, Ökologie und So- zuschließen. Gesellschaftliche Ver www.kskgp.de. gagement bekennen und dadurch ziales, abdecken. Zu den konkreten antwortung und der pflegliche Um- württembergische Im Verkehrs-Strom der Kreissparkasse GeWIN ner Wenn Gerhard Maier, stellvertretender Regionaldirektor für das Firmenkundengeschäft im Mittleren Filstal, ins Auto steigt, um einen Kunden zu besuchen, hört man meistens – gar nichts. „Dass ein Elektroauto beim Starten keinerlei Geräusche macht, ist schon eine Umstellung“, sagt Maier. Zweite Besonderheit: Bei der Rückkehr nach Süßen nicht nur abschließen, sondern auch den Ladestecker anschließen. Wann immer möglich, greift Maier bei seinen Dienstfahrten auf einen der vier Elektro-Smarts zurück, die seit diesem Jahr zum Fuhrpark der Kreissparkasse Göppingen gehören: „Für unsere Zwecke ist das Auto perfekt geeignet.“ Zumal auch die Kunden sehr positiv und mit Neugier reagieren. Schließlich signalisiert das Auto: Hier kommt ein Berater, der wirklich unter Strom steht. 3 Sonderausgabe zur gesellschaftlichen Verantwortung Oktober 2015 Energetisch eng verfilst Flusswasser temperiert den Neubau der Kreissparkasse in Süßen Zwei Männer im Strom: Benjamin Krockenberger (links) und Markus Lohs von der Gebäude technik der Kreissparkasse testen die Temperatur ihres Energieträgers in Süßen. Öl, Gas, Holzpellets, Erdwärme oder Sonnenenergie? Jeder Bauherr steht vor der Frage, womit er sein Gebäude heizen soll? Beim Neubau des Kundenzentrums der Kreissparkasse Göppingen in Süßen fiel die Wahl auf einen ganz nahe liegenden Energieträger: Flusswasser. Auf ihrem Weg in Richtung Neckar temperiert die Fils sozusagen im Vor- tender Kälte, wenn die Temperatur der Fils auf unter 4 Grad Celsius sinkt, muss eine kleine Gastherme als Zusatzheizung einspringen. Einen Teil des Stroms, der für die Pumpen benötigt wird, erzeugt eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Für die Fils hat die Wasserentnahme keine nachteiligen Auswirkungen – was selbstverständlich bereits im beifließen das im März dieses Jahres Vorfeld durch entsprechende Un- eröffnete Bankgebäude an der Ecke tersuchungen abgeklärt und von Heidenheimer Straße/Filsstraße. den zuständigen Behörden geneh- Über drei Ansaugtrichter werden pro migt wurde. Zwar verändert sich Sekunde gut fünf Liter Flusswasser die Temperatur des abgezweigten entnommen – im Winter zum Hei- Wassers beim Durchlauf durch das zen, im Sommer zum Kühlen. Unter Gebäude geringfügig um ein bis den Decken des Gebäudes zirkuliert Die vorab liche Ausstattung mit Gas-Brenn- maximal zwei Grad. Allerdings ist Wasser in einem Rohr system und mehrere Heizung wertkessel und Kältemaschine ver- die entnommene Menge so gering, wird durch das Filswasser über einen und Klimatisierung des Neubaus feuert hätte. „Hinzu kommt, dass die dass sich keine Auswirkung auf die Wärmetauscher auf die gewünschte in Süßenuntersuchen lassen. „Als Technik ganz simpel und robust ist“, Flusstemperatur messen lässt. Ei- Temperatur gebracht. Ihren ersten wirtschaftlichste Lösung stellte sich ergänzt Markus Lohs. Ansaugtrich- nen minimalen Zinsgewinn kann Härtetest hat die Technik in diesem dabei die Temperierung mit Fluss- ter, Kunststoffrohre, eine Pumpe, die Fils von ihrem Ausflug ins Bank- Sommer mit Bravour bestanden. wasser heraus“, sagt Markus Lohs, ein automatischer Rückspül filter, wesen immerhin verbuchen: Da das Selbst an Tagen mit mehr als 35 Grad der Teamleiter Gebäudetechnik bei Wärmetauscher und im Winter zum Wasser oberirdisch als Wasserfall Celsius Außentemperatur blieb das der Kreissparkasse Göppingen. Der Heizen eine Wärmepumpe: damit zurückfließt, kehrt es mit Sauerstoff Klima im Gebäude stets angenehm Jahresenergieverbrauch der gesam- lässt sich das Kreissparkassen-Ge- angereichert ins Flussbett zurück. – ohne zusätzliche Klimatisierung, ten Anlage liegt mit etwa 34.500 bäude in Süßen im Normalfall stets allein durch die natürliche Kühle des Kilowattstunden nur bei etwa einem auf angenehmer Betriebstempera- Flusswassers. Drittel dessen, was eine herkömm- tur halten. Lediglich bei lang anhal- ner N I W Ge 4 Kreissparkasse Varianten hatte für Von Landessiegern lernen Information Die Kreissparkasse Göppingen hat beschlossen, bei wesentlichen Baumaßnahmen künf- So sehen Gewinner aus: Lächelnd und entspannt vor dem ei- tig die strengen Standards der genen Heim sitzend, in der sicheren Gewissheit, dass nach Deutschen den heißen Sommer tagen eine Pelletheizung für wohlige Nachhaltiges Wärme sorgen wird. Karen Faller und Heiko Bachleitner aus anzuwenden. Die Kriterien der Ebersbach haben das Elternhaus von Karen Faller, einen DGNB umfassen neben ökolo- denkmalgeschützten Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert, auf gischen und ökonomischen Kri- den aktuellen technischen Stand gebracht. Auf Anraten ihres terien den Nutzerkomfort, etwa Beraters von der Kreissparkasse Göppingen nahmen sie am im Hinblick auf Barrierefreiheit. Wettbewerb „Energiesparer des Jahres“ teil und wurden 2010 Eine weitere Grundsatzentschei- Landessieger. Wie es sich für echte Gewinner gehört, sorgen dung betrifft die Auftrags ver Karen Faller und Heiko Bachleitner dafür, dass auch andere gabe von Bauleistungen. Wann von ihren Erfahrungen profitieren, und haben ihr Modernisie- immer möglich, sollen Firmen rungsprojekt bereits beim Bauherrenseminar, das die Kreis- und Handwerksbetriebe aus der sparkasse seit mehr als 30 Jahren veranstaltet, vorgestellt. Region zum Zuge kommen. Gesellschaft Bauen für (DGNB) Sonderausgabe zur gesellschaftlichen Verantwortung Oktober 2015 Auch Naschen kann das Klima retten Diplomatie für die Natur: Bäume pflanzen und Schokolade verkaufen Im Kampf gegen die Klima erwärmung helfen Samthandschuhe nicht weiter: Lennart aus Göppingen pflanzt Bäume im Adelberger Wald. Selbst ist der junge Mann: Weil zu viel CO2 dem Klima schadet, beschloss der zwölf Jahre alte Lennart aus Göppingen, für mehr Sauerstoff als Gegengewicht zu sorgen und Botschafter zu werden. Genauer g esagt: Botschafter für Klima gerechtigkeit für die Organisation Plant-for-the-Planet. lehmigen Erde ganz schön anstrengend“, erinnert sich der Gymnasiast vom Mörike-Gymnasium in Göppingen. Spaß gemacht hat die Aktion natürlich dennoch, „außerdem ist es wichtig, dass man etwas für das Klima tut“, findet Lennart. Deshalb engagiert sich Lennart weiterhin für Plant-for-the-Planet. Dank Die Bewegung geht auf eine Idee von seiner Akademie-Teilnahme ist er Felix Finkbeiner aus Bayern zurück, argumentativ bestens gestählt, um der 2007 an seiner Schule ein Klas- andere Menschen von der Notwen- senreferat zum Thema Klimakrise digkeit des Klimaschutzes zu über- halten sollte. Dem damals Neunjäh- zeugen. Außerdem verkauft er bei rigen wurde klar, dass reden allein Schulfesten oder anderen Veranstal- nicht genügt, um die Welt zu retten. tungen fair gehandelte Schokolade, Unter dem Motto „Stop talking. Start Gut 600 Hainbuchen und Eichen geredet. Mit Vorträgen und rheto- die Plant-for-the-Planet zum Selbst- planting“ – was sich schwäbisch als kamen im April dieses Jahres im rischen Schulungen sollen die künf- kostenpreis von einem Schweizer „Graba, net schwätza“ übersetzen lie- Adelberger Wald hinzu. Lennart tigen Botschafter für Klimagerech- Hersteller bezieht. Mit dem Erlös ße – gründete er Plant-for-the-Planet war einer von rund 40 Schülerinnen tigkeit für ihre Aufgabe fit gemacht von fünf Tafeln lässt sich eine neue und begann Bäume zu pflanzen; den und Schülern, die bei der ersten werden. Baumpflanzung finanzieren. Auch ersten im März 2007 an seiner Schu- Plant-for-the-Planet-Akademie le. Aus diesem einen Setzling hat sich Landkreis mitmachten. Die Land- Die praktische Arbeit folgte an- schutz sein. Ein weiterer Vorteil im eine mittlerweile weltweit verzweigte kreisverwaltung, die Energieagentur schließend im Gewann Ziegelhau diplomatischen Dienst ist es, die Organisation entwickelt, die bisher des Landkreises, die Kaufmännische im Adelberger Wald. Dabei stell- Früchte rund um den Erdball mehr als 14 Mil- Schule Göppingen und die Kreis- te nicht nur Lennart fest, dass der der eigenen Arbeit sehen zu kön- liarden Bäume gepflanzt hat. sparkasse hatten die Veranstaltung Kampf gegen die Erderwärmung nen. Schon mehrfach hat Lennart in der Schurwaldschule in Rech- schweißtreibend sein kann. Zwar mit der Familie einen Fahrradaus- berghausen ermöglicht. Entgegen hatten der Revierförster und seine flug nach Adelberg gemacht, um dem Wahlspruch der Organisation Azubis schon vorgearbeitet, „den- nachzuschauen, wie „sein“ Wald wird bei diesen Akademien auch noch war das Graben in der harten, wächst und gedeiht. Information im Naschen kann also aktiver Klima- Auf 1,7 Millionen Euro hat sich das Spendenaufkommen der Kreissparkasse Göppingen für In Aktion getreten gemeinnützige Organisationen und Vereine im Landkreis im Sich am Arbeitsplatz abstrampeln, das kennen viele. Eine ganze Jahr 2014 summiert. Darüber Reihe von Mitarbeitern der Kreissparkasse Göppingen tritt jedoch hinaus werden gesellschaftliche schon auf dem Weg ins Büro nachhaltig für den Klimaschutz Anliegen durch vier Stiftungen ein. So wie Jutta Liebisch, Produktmanagerin für Versicherungen unterstützt, die 2014 neben ih- im Vertriebsmanagement, die – wann immer es die Wetterver- rer Arbeit mehr als 50.000 Euro hältnisse zulassen – die zwölf Kilometer von zu Hause bis zum an Spendengeldern verteilt Schreibtisch mit dem Fahrrad zurücklegt. Um den Fahrradpendlern haben. Außerdem fördert die entgegenzukommen, wurden in allen Standorten Abstellmöglich- Kreissparkasse zwei Stiftungs- keiten fürs Velo eingerichtet. In der Zentrale in Göppingen gibt es professuren an der Hochschule sogar einen Umkleideraum mit Dusche. Und wer mit elektrischen für Wirtschaft und Umwelt in Energiereserven anrollt, kann sein E-Bike in Göppingen und Süßen Nürtingen-Geislingen und an während der Arbeitszeit mit Solarstrom aufladen. Endlich mal ein der Hochschule Esslingen. Arbeitgeber, der seine Belegschaft zu elektrisieren weiß. beziehungsweise Blätter GeWIN ner 5 Sonderausgabe zur gesellschaftlichen Verantwortung Oktober 2015 Starthilfe ins Berufsleben Praktika zeigen: Vor Bankern muss niemand Angst haben Meltem Türkyilmaz (vorne) hatte bei ihrem Praktikum gut lachen: Im Hintergrund gab es stets Unterstützung durch Kolleginnen wie Aylin Ruhland (links) oder Sandra Dannenmann. Die Mitschüler hatten sie gewarnt: Eine Praktikumsbewerbung bei einer Bank sei aussichtslos. Denn Meltem Türkyilmaz leidet an Tetra spastik, krampfartigen Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen, ist auf Gehwagen oder Rollstuhl angewiesen. Trotz Angst vor den Bankern versuchte es Meltem Türkyilmaz bei der Kreissparkasse Göppingen und machte die Erfahrung: „Alle haben mir geholfen. Es war ein tolles Praktikum.“ gen eine Ausbildung zur Fachpraktikerin für Bürokommunikation macht. Meist ist es das erste Mal, dass sich Menschen mit Behinderung außerhalb ihres vertrauten und behüteten Umfelds bewegen. Sich unter diesen Umständen zu behaupten und neue Aufgaben zu meistern, stärkt das Selbstvertrauen ungemein und vermittelt außerdem eine realistische Einschätzung für die Möglichkeiten bei der Berufswahl. „Wenn ein Praktikum gut läuft, hängt das immer auch mit dem Einsatz und Einfühlungs- Menschen mit Behinderungen vermögen der Kollegen im Unter- tun sich schwer, in der modernen, nehmen zusammen“, sagt Gabriele durchorganisierten, Ackermann, die für Benjamin Schmidt auf Effizienz getrimmten Arbeitswelt einen Platz zuständige Sozialpädagogin im Bil- zu finden. Das gilt keineswegs nur welchen Engagement die einzelnen zu sein: „Hier werde ich von allen ak- dungszentrum für das Finanzwesen. „Unsere Mög- Abteilungen versuchen, Hürden aus zeptiert, wie ich bin – das ist etwas Lebenshilfe Göppingen. Dabei profi- lichkeiten, dem Weg zu räumen und Praktika Besonderes.“ Er absolviert dieses tieren üblicherweise beide Seiten – möglich zu machen.“ Praktikum im Rahmen des Berufsbil- allein schon dadurch, dass Kollegen dungsbereiches, deshalb wird er an wie Benjamin Schmidt und Meltem nalreferentin bei der Kreissparkas- Nicht immer klappt das im ersten den anderen vier Tagen im Bildungs- Türkyilmaz mit ihrer Freundlichkeit se Göppingen, „dennoch sind wir Anlauf. Benjamin Schmidt, der auf- zentrum Jebenhausen der Lebens- und ihrem Enthusiasmus geradezu an- bei Bewerbungen von Menschen grund einer Spastik auf den Rollstuhl hilfe Göppingen qualifiziert. steckend wirken. Gabriele Ackermann mit Behinderungen stets gewillt, angewiesen ist, brauchte seine Zeit, alle Optionen zu prüfen.“ Ein An- um eine adäquate Aufgabe zu fin- Praktika im ganz normalen Berufs gegen Menschen mit Behinderung sporn dafür ist die positive Reso- den. Mittlerweile fährt er seit mehr alltag Bedeu nach dem ersten Praktikum meist nanz aus dem Haus bei derartigen als einem Jahr jeden Donnerstag tung für Menschen wie Meltem vergessen sind: „Wer einmal so ei- Anfragen. „Wir sind immer wieder die Hauspost in Göppingen aus und Türkyilmaz, die bei der Beruflichen nen Praktikanten aufnimmt, macht beeindruckt“, so Tina Häberle, „mit freut sich, ein Teil der Kreissparkasse Bildung der Stiftung KBF in Reutlin- es immer wieder.“ geeignete Tätigkeiten bereitzustellen, sind einfach begrenzt“, sagt Tina Häberle, Perso- ner N I W e G Jebenhausen der weiß aus Erfahrung, dass Vorbehalte haben besondere Gleiche Aufstiegschancen Die Kreissparkasse Göppingen tut viel, um Kunden und Mitarbeitern mit Behinderungen das Leben zu erleichtern. 2013 wurde mit 14 Behindertenverbänden und dem Landesseniorenrat auch eine Zielvereinbarung zum Thema Barrierefreiheit unterzeichnet. Viele Maßnahmen sind seither umgesetzt worden, wie etwa Leselupen oder Verstärkersysteme für hörgeschädigte Kunden, Audio zugänge und Braille-Informationen an den Geldautomaten, Beschriftungen in Blindenschrift in Aufzügen oder an den Handläufen in Treppenhäusern. Ein besonderes „Statement“, so Alexandra Mehler, Vertreterin der Schwerbehinderten bei der Kreissparkasse, ist der Hebelift, der Rollstuhlfahrern am Hauptsitz in Göppingen den Zugang zum Forum ermöglicht. „Dieser Lift hat auch etwas mit Würde zu tun“, sagt Alexandra Mehler, „denn hier wird jedem Behinderten signalisiert: Du musst nicht irgendwohin ausweichen, sondern kannst denselben Eingang benutzen wie alle anderen auch.“ 6 Sonderausgabe zur gesellschaftlichen Verantwortung Oktober 2015 Umweltschutz mit Messer und Gabel Im Betriebsrestaurant wird Nachhaltigkeit schmackhaft gemacht Man kann sich Nachhaltigkeit auch auf der Zunge zergehen lassen: etwa in Form von Tafelspitzsülze, die Martina Herb frisch aus regio nalen Zutaten bereitet. Essen macht nicht nur Eindruck auf die Hüfte, sondern kann auch einen mehr oder minder großen CO2-Fußabdruck hinterlassen. Deshalb hat sich die Kreissparkasse Göppingen bei der Bewirtschaftung ihres Mitarbeiterrestaurants am Stammsitz in Göppingen ganz bewusst für einen Partner entschieden, der seine Bereits zum vierten Mal hat Aramark in diesem Jahr in rund 500 Betriebsrestaurants eine „Earth Week“ mit besonders klimafreundlichen Gerichten veranstaltet. In Göppingen bedeutete dies eine komplett fleischlose Menü linie ohne Flug waren. Anfängliche Skepsis legt sich schnell, wie MartinaHerb beobach- Arbeit ebenfalls an den Prinzipien tet hat, „wenn die Leute merken, der Nachhaltigkeit ausrichtet. dass es schmeckt“. Zwar behaupten sich auch bei der Kreissparkas- Etwa 30 Prozent der weltweiten se – wie in vielen schwäbischen Treibhausgas-Emissionen entste- Kantinen – die Klassiker Linsen mit hen im Zusammenhang mit der Er- Spätzle und Maultaschen als Ren- zeugung, Verarbeitung, Verpackung, ner auf dem Speiseplan. Doch dass mit dem Transport und der Zube- auch viele Mitarbeiterinnen und reitung von Nahrungsmitteln. Wo- mittel“, verdeutlicht Küchenleiterin turen stammt. Generell hat Aramark Mitarbeiter gern zu ausgefalleneren bei ein Steak, das von einem Rind Martina Herb, die mit ihrem insge- den Einkauf dezentral organisiert, Gerichten greifen, liegt vor allem stammt, das am anderen Ende der samt elf Köpfe zählenden Team gut sodass die lokalen Küchenchefs daran, „dass wir noch wirklich ko- Welt aufwuchs, naturgemäß eine 200 Essen pro Tag auftischt. individuelle Einkaufszettel schrei- chen dürfen“, wie die ausgebildete ben können. Für Martina Herb be- Küchen meisterin lachend erklärt. völlig andere Ökobilanz aufweist, als ein Apfel frisch von der hei- Mit mehr als 7500 Mitarbeitern ge- deutet dies, dass sie Fruchtsäfte Das heißt in der Praxis, dass etwa mischen Streuobstwiese. Deshalb hört Aramark zu den großen Anbie- aus dem Landkreis, Alblinsen oder Fonds oder Brühen nicht als indus- beginnt bei Aramark, dem Betreiber tern von Gemeinschaftsverpflegung Fleisch und Maultaschen von der triell erzeugte Fertigprodukte aus des Mitarbeiterrestaurants und der und Catering in Deutschland und Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft dem großen Eimer kommen, son- öffentlich zugänglichen M2 Cafébar setzt dabei auf hohe Standards. Bei Schwäbisch Hall ordern kann. In dern handwerklich frisch aus Kno- beim Kundenzentrum des Hoch- Fisch beispielsweise wird nahezu der Summe entfällt dadurch fast ein chen und Gemüse zubereitet wer- hauses, Klimaschutz beim Einkauf. ausschließlich Ware eingekauft, die Drittel des Einkaufsvolumens des den. Und so zeigen Martina Herb „Möglichst keine weit gereisten Pro- entweder vom Marine Stewardship Mitarbeiter restaurants auf Speisen und ihr Team tagtäglich, dass gutes dukte, sondern, wo immer es geht, Council (MSC) zertifiziert ist oder aus und Getränke aus Baden-Württem- Essen nicht nur dem Betriebs-Klima regionale und saisonale Lebens- nachhaltig betriebenen Aquakul- berg. nützen kann. Hand in Hand GeWIN ner Der Bedarf an Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz steigt. Die gemeinsamen Erlebnisse stärken und mobilisieren die Betroffenen, die Angehörigen werden entlastet. Es liegt auf der Hand, dass diese Angebote Geld kosten: für Spiel- und Therapiegeräte, Bastelmaterialien, Ausflüge sowie Schulungen und Fortbildungen für die vielen ehrenamtlichen Helfer. „Schließlich wollen wir eine qualitativ hochwertige Betreuung bieten“, sagt Astrid Kuhn, die Leiterin des Angebots bei der Diakoniestation Göppingen. Dass Astrid Kuhn ihren Schützlingen nicht mit leeren Händen entgegentreten muss, liegt auch am „PS-Sparen und Gewinnen“ der Kreissparkasse Göppingen. Mit einer 10.000-Euro-Spende aus dem Erlös dieses Sparspiels konnte in diesem Frühjahr eine zweite Betreuungsgruppe eingerichtet und für drei Jahre finanziert werden. So treffen sich nun montags und mittwochs Menschen mit Demenz, um Hand in Hand den Kampf gegen das Vergessen aufzunehmen. 7 Sonderausgabe zur gesellschaftlichen Verantwortung Oktober 2015 Gutes tun leichter gemacht Stiftergemeinschaft beflügelt Stiftungswesen im Landkreis Stiften gehen leicht gemacht: Mit der Jahre durch viele Aktionen und einer Stiftergemeinschaft bietet die die 20.000-Euro-Spende eines orts- Kreissparkasse Göppingen Privat- ansässigen Unternehmens weiter leuten, Kommunen und Vereinen wuchsen. Im September schließ- eine vergleichsweise einfache Mög- lich stimmte der Gemeinderat ein- lichkeit, das Gemeinwohl durch stimmig dafür, dass die Gemeinde eine sogenannte Treuhandstiftung 25.000 Euro einbringt. So kann die zu fördern. Jüngstes Mitglied in der Bürgerstiftung mit mehr als 60.000 Stiftergemeinschaft ist die Bürger- Euro Kapital starten. Weitere knapp stiftung der Gemeinde Schlierbach. 8000 Euro steuert die Kreissparkasse bei, die jeder Kommune aus Viele Jahre wurde in der knapp 4000 dem Landkreis, die eine Bürgerstif- Einwohner Gemeinde tung unter dem Dach ihrer Stifter diskutiert, geworben und mit vie- gemeinschaft errichtet, zwei Euro len Aktionen Geld für den Kapital- pro Einwohner als „Anstiftung“ be- stock gesammelt. Hauptanliegen zahlt. Bürgermeister Paul Schmid von Bürgermeister Paul Schmid ist und sein Stellvertreter Kurt Moll hof- es, dass „sich die Menschen am fen durch die Gründung der Stiftung zählenden Ort wohlfühlen“. Mit einer Stiftung natürlich auf weitere Unterstützer. Stiften Freude in Schlierbach: Filialleiterin Beate Spatschek, Kurt Moll, Bürgermeister Paul Schmid, Vorstand Joachim Müller, Stiftungsmanager Gero Wittlinger (von links). „Was liegt näher, als für eine Orga- lich starken Gemeinde wie der uns- bunden. Insofern kam das Angebot hoffen wir natürlich darauf, dass Gutes tut“, meint Kurt Moll. rigen“, so Schmid, „gibt es heute der Kreissparkasse zur rechten Zeit, die Kreissparkasse möglichst viel Menschen, die Unterstützung brau- denn eine Treuhandstiftung unter aus unserem Geld macht“, sagt der Mit dem Angebot einer Stifter chen.“ So könnten sich beispiels- dem Dach einer Stiftergemeinschaft erste stellvertretende Bürgermeister gemeinschaft hat die Kreissparkasse weise nicht mehr alle Jugendlichen lässt Schlierbachs. Göppingen Bildungs-, Sport- oder Ausflugs gründen und mit geringem Auf- angebote leisten. wand führen. Außerdem gewähr- Als Moll, der im Gemeinderat wie im hatten bereits der Kreisverband des leistet die Kreissparkasse die pro- Kreistag sitzt, vor fünf Jahren seinen Deutschen Roten Kreuzes und die Allerdings ist eine selbstständige, fessionelle Verwaltung des Kapitals. 60. Geburtstag feierte, wünschte Gemeinde sogenannte rechtsfähige Stiftung Darauf setzt auch Kurt Moll, einer er sich statt Geschenken Spenden stiftungen eingebracht. Weitere In- auch mit erheblichem Aufwand für der engagiertesten Verfechter der für die künftige Stiftung. 5000 Euro teressenten haben sich schon ge- Einrichtung und Verwaltung ver- Schlierbacher Bürgerstiftung. „Jetzt kamen so zusammen, die im Lauf meldet. könne man Bereiche abdecken, die im kommunalen Haushalt zu kurz kommen. „Auch in einer wirtschaft- ner N I W e G sich relativ unkompliziert nisation zu spenden, von der man weiß, dass sie am eigenen Wohnort offensichtlich ins Schwarze getroffen. Vor Schlierbach Deggingen Treuhand Ein Herz für die Malteser Anderen Menschen zu helfen, das hat für Joachim Krauß etwas Automatisches. Einerseits als Mitarbeiter im ServiceCenter der Kreissparkasse Göppingen, andererseits als Mitglied der Malteser. Auch nach mehr als 30 Jahren im Rettungsdienst und als Ausbilder macht ihm diese Arbeit Spaß: „Außerdem sehe ich einen großen Sinn in diesen ganzen Aktivitäten.“ 2014 war Joachim Krauß einer von zehn Mitarbeitern, die von der Kreissparkasse mit einem Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurden. „Ich finde es sehr positiv, wenn ein Arbeitgeber ehrenamtliches Engagement anerkennt“, sagt Krauß. Die Prämie vom Ehrenamtspreis hat er übrigens in einen Defibrillator für die Hilfsorganisation investiert – die Malteser sind ihm halt ans Herz gewachsen. 8
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