- Wienwert

ImmobilienStandard
I8
Sa./So., 5./6. Dezember 2015
WOHNRECHT REFORM DES WOHNUNGSGEMEINNÜTZIGKEITSGESETZES
Wenn in der
Wohnung kein Platz
für Kramuri ist
KURZ GEMELDET
Abbruch bei Niemetz:
Wohnen statt Gewerbe
Im Jänner soll „Airbnb
für Lagerflächen“ starten
Foto: iStockphoto/Sopotnicki
Angesichts steigender Immobilienpreise werden Wohnungen in
Ballungsräumen immer kleiner.
Viel Stauraum gibt es nicht mehr.
Findige Unternehmen haben das
erkannt: Das Wiener Start-up StoreMe zum Beispiel hat seit einigen
Tagen den „Lagerfranz“ im Angebot: Um 19,90 Euro kann ein
Quadratmeter Lagerfläche online
gemietet werden, ein Mitarbeiter
holt das in Kisten verpackte Hab
und Gut bei den in Platznot Geratenen ab und bringt es, wenn nötig, innerhalb von 36 Stunden
wieder zurück.
Die Idee, Privatpersonen Lagerflächen für ihren Kramuri anzubieten, hatten aber schon andere:
Die Immobilienrendite AG zum
Beispiel, die mittlerweile an drei
Wiener Standorten – fünften. siebten und achten Bezirk – in ungenutzten
Erdgeschoßbereichen
„Local Storages“ betreibt. Die
Lagerabteile können ab 30 Euro
angemietet werden.
Wer künftig seine Genossenschaftswohnung kaufen will, wird sie danach zehn Jahre lang
nicht mit Gewinn weiterverkaufen können. So manches Schlupfloch dürfte aber bleiben.
Spekulationsfrist ab Jänner
Wer als Mieter seiner geförderten Wohnung ab 2016
die Eigentumsoption in Anspruch nimmt, ist mit neuen
Rahmenbedingungen konfrontiert. Innerhalb von zehn
Jahren nach Ankauf gilt künftig eine Spekulationsfrist,
der Gewinn beim Weiterverkauf wird abgeschöpft.
Unternehmen als Kunden
Das Besondere am „Lagerfranz“
sei aber, dass auch Abholung und
Zustellung angeboten werden und
im Mietpreis inkludiert sind, sagt
Ferdinand Dietrich, einer der
drei Gründer des Start-ups. Damit
richte man sich im Gegensatz zur
Konkurrenz an jene, die über kein
Auto verfügen. In den ersten Tagen hätten sich bereits 24 Kunden
eingemietet – überraschenderweise auch größere Unternehmen, die
bis zu 50 Quadratmeter anmieten
wollen. Bei den Privatkunden sei
der „Klassiker“, dass man nach
einem Umzug Möbel einlagert, die
nicht mehr in die neue Wohnung
passen.
Die Lagerhalle, in der das Platz
finden soll, ist in Bruck an der Leitha, ein Zwischenlager gibt es im
23. Bezirk. Derzeit stehen laut
Dietrich 1000 m² zur Verfügung,
die Flächen seien aber erweiterbar. Im Jänner will das Unternehmen eine Plattform launchen, auf
der Privatpersonen ungenutzte
Keller und Dachböden anbieten
können. Gefragt seien qualitativ
hochwertige Lagerflächen, betont
Dietrich: „Wir versichern die
Ware, bieten den Transport an
und managen den gesamten
Bezahlprozess.“ Das Ganze solle
dann „ähnlich wie Airbnb für Lagerflächen“ funktionieren. (zof)
Martin Putschögl
Geförderte Wohnungen mit Eigentumsoption, die von ihren Mietern
gekauft werden, sollen künftig
zehn Jahre lang nicht mit Gewinn
weiterverkauft werden können.
Eine entsprechende Änderung
des
Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes (WGG) tritt am 1.
Jänner in Kraft. Ein Eigentümer
muss dann im Fall einer (Weiter-)
Übertragung der Wohnung binnen zehn Jahren die Differenz aus
dem Verkehrswert, zu dem er die
Wohnung von der Genossenschaft
erworben hat, und dem Preis, zu
dem er die Wohnung weiterveräußert, an die Bauvereinigung abtreten. Außerdem wird den Bauvereinigungen im Grundbuch ein
Vorkaufsrecht eingeräumt.
Grund für die Änderungen war,
dass so mancher Mieter die Eigentumsoption zog, die Wohnung
günstig erwarb – und sogleich auf
dem freien Markt mit hohem Aufschlag weiterveräußerte. Manchmal soll dabei auch auf die zwischenzeitliche Grundbucheintragung verzichtet worden sein.
Hintergrund ist aber auch, dass
manche Bundesländer es diesen
„Spekulanten“ zu leicht machten,
indem sie ihre Genossenschaften
regelrecht dazu zwangen, zum
quasi Selbstkostenpreis zu verkaufen – weil es das jeweilige
Landes-Wohnbaufördergesetz so
vorsieht. In Tirol beispielsweise,
wo die Mietkaufquote bei über 50
Prozent liegt (das heißt, wenn die
Genossenschaft den Eigentumserwerb verpflichtend anbieten
muss, wird er mehrheitlich in Anspruch genommen), achtet man
laut dem Landesobmann der gemeinnützigen Bauvereinigungen,
Klaus Lugger (Neue Heimat Tirol),
beim Land sehr darauf, dass diese
Wohnungen „leistbar“ bleiben.
„Wir beklagen uns nicht“
„Das ist uns auch durchaus
recht so, wir beklagen uns deshalb nicht“, versichert Lugger
dem Standard. Denn eigentlich
bestehe das Problem des Weiterverkaufs mit hohen Aufschlägen
„nur in hochpreisigen Lagen wie
Innsbruck oder Kitzbühel“. Dort
gebe das neue Gesetz den gemein-
nützigen Bauträgern nun ab Jänner die Möglichkeit, nachträglich
den Verkaufserlös beträchtlich
aufbessern zu können. „Denn es
ist wirklich nicht einzusehen,
dass wir dort günstig verkaufen
müssen, aber gleich danach ein
gewaltiger Mehrwert auf dem
freien Markt lukriert wird.“
Um die Eigentumsoption wurde
zwischen SPÖ und ÖVP heftig
gerungen. Die ÖVP, die die Schaffung von Eigentum als wohnpolitisches Kernanliegen versteht,
wollte sie ausbauen, die SPÖ hätte sie am liebsten gestrichen. Die
Spekulationsfrist ist ein Kompromiss, der im Grundsatz auch
von der gewerblichen Immobilienwirtschaft begrüßt wird. Der
Haus- und Grundbesitzerbund
hätte sie sich aber nur für fünf Jahre gewünscht, und dann auch nur
inklusive einer Inflationsabgeltung.
Auch der Mieterschutzverband
stellte sich die Frage, warum eine
Wertminderung der Wohnung
beim Weiterverkauf nicht berücksichtigt wurde – bzw. auch eine
Wertsteigerung, wenn der Käufer
in die Wohnung investiert hat und
dies beim Wiederverkauf auch
abgegolten haben möchte. Die befürchteten Umgehungsgeschäfte
wurden zuletzt noch eingedämmt,
aber die Vermietung von gekauften Genossenschaftswohnungen
bleibt frei vereinbar.
Die Niemetz-Fabrik im 3. Wiener
Bezirk wird derzeit abgetragen.
Wo bis vor kurzem noch Schwedenbomben vom Band gelaufen
sind, soll ab Anfang 2017 an 114
freifinanzierten Wohnungen gebaut werden. „Der Quadratmeterpreis wird bei rund zehn Euro
netto pro Quadratmeter liegen“,
sagte der Vorstand des neuen
Eigentümers Wienwert, Wolfgang
Sedelmayer. Niemetz übersiedelte mit der Produktion nach Wiener
Neudorf. (APA)
„Parkapartments“ als
Vorsorgewohnungen
Die Signa Holding errichtet
demnächst ihre von Renzo Piano
geplanten „Parkapartments am
Belvedere“, der Baustart sollte in
Kürze erfolgen. Von den rund 340
Wohnungen werden nun 29 von
der Wiener Privatbank als Vorsorgewohnungen vertrieben. Es handelt sich dabei um eine Kooperation mit der Signa Holding, heißt
es in einer Aussendung. Entwickler bleibt die Signa. (red)
UBM verkauft
Wohnprojekt in Berlin
Der österreichische Immobilienentwickler UBM Development AG
hat das Wohnquartier am Alexanderplatz in Berlin an den deutschen Spezialfonds InvestorenKVG Institutional Investment
Partners, der von Invesco Real Estate gemanagt wird, verkauft. Das
Closing der Transaktion erfolgte
laut Aussendung am Dienstag.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Objekt
verfügt über eine Bruttogeschoßfläche von 22.165 m². Im Erdgeschoß sind Gewerbe-, im ersten
Stock Büroflächen. In den Stockwerken darüber befinden sich 190
Wohnungen. Rund 80 Prozent der
Wohnfläche sind laut Aussendung bereits zu durchschnittlich
13,50 Euro pro m² vermietet. (red)
Mietrechtsverhandlungen
„ins Stocken geraten“
Die Regierungsvorlage zur Einrichtung einer Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) samt Änderungen im WGG (siehe Artikel links)
ging am Freitag durch den Bautenausschuss, mit dem Mietrechtsgesetz (MRG) sieht es nicht ganz so
rosig aus. Die Verhandlungen sind
zuletzt ins Stocken geraten, hieß
es aus informierten Kreisen zum
Standard. (mapu)
Standard EXKLUSIV
—
BB10
4
Eigentumswohnungen
ca.
60 m2 - 123 m2
BLUMENBINDERGASSE 10
1220 WIEN
—
—
Haring Group
Bauträger GmbH
+43 1 20 35 700
[email protected]
—
Weitere Informationen
finden Sie unter
www.haring-group.at
—
Herrliche Ruhelage.
Das Donauzentrum in
unmittelbarere Umgebung.
NUR 8 MIN ZUR
U1
visuals - bildraum.at