30 Kaufbeuren-Ostallgäu NUMMER 161 DONNERSTAG, 16. JULI 2015 Alpencross für guten Zweck Die Gemeinde mitgeprägt Kaufbeurer Duo startet am Freitag Franz Abfalter aus Irsee ist gestorben Kaufbeuren Der Startschuss für eine ganz besondere Radltour fällt am Freitag: Um 14.30 Uhr beginnen die beiden Sportler Petra Paule und Thomas Kling am Kaufbeurer Neptunbrunnen ihre Alpenüberquerung mit Mountainbikes. Der Erlös ist für das Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach bestimmt. Dafür hat sich das Duo hohe Ziele gesetzt. In etwa 24 Stunden möchten die beiden mit ihren Mountainbikes von Kaufbeuren nach Torbole an den Gardasee fahren. Die Strecke ist 435 Kilometer lang und umfasst 4900 Höhenmeter. Auf der Homepage www.h24-alpencross.de besteht die Möglichkeit, Abschnitte der Höhenmeter oder Kilometer zu kaufen oder freie Spenden in beliebiger Höhe einzuzahlen. Aktuell zeigt das Spendebarometer bereits 6200 Euro an. Das Wunschziel liegt bei 7500 Euro. Mehrere Sponsoren aus der Wirtschaft unterstützten das Vorhaben. Schirmherrin der Spendentour ist die Landtagsabgeordnete Angelika Schorer. Die Spenden der Tour gehen komplett und direkt an das Kinderhospiz, versprechen die Initiatoren. (az) Irsee Beim Sonnwendfeuer in Irsee saß Franz Abfalter noch inmitten der Bürger und unterhielt sie eloquent mit Anekdoten und Scherzen. Nun ist der Irseer tot: Er starb unerwartet am Montag. Geschichten erzählen und Leute unterhalten, das konnte Abfalter. Er hielt lebendige Diavorträge über die Historie von Kaufbeuren oder Irsee. „Und er konnte stundenlang Anekdoten und Witze erzählen“, berichtet Bürgermeister Andreas Lieb. Der 1941 im sudetendeutschen Chodau geborene Abfalter kam 1946 nach Irsee. Zunächst arbeitete er als Weber und Bauarbeiter, ehe er lange Zeit Krankenpfleger im Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren war. Nebenbei entdeckte er sein Interesse an Geschichte: Er sammelte Postkarten, Fleiß- und Sterbebilder und hatte zu vielen der mehrere Tausend zählenden Stücke etwas zu erzählen. „Einen großen Verdienst hat er mit seiner Postkartensamm- Franz Abfalter lung erworben, die inzwischen einen überregionalen Ruf hat“, sagt Lieb. Seit 2005 ist diese als Ausstellung dauerhaft im Irseer Brauereimuseum zu sehen. Obendrein konzipierte er mit Volker Koneberg das Buch „Alt-Irsee“, engagierte sich in der Geschichtswerkstatt und war auch ein Mann der Tat: „Er hat viel ehrenamtliche Arbeit geleistet und beim Bau kommunaler Einrichtungen wie dem Gerichtshaus oder von St. Stephan mitgeholfen“, berichtet der Bürgermeister. 2010 erhielt Abfalter für seine Verdienste die Bürgermedaille der Gemeinde. Nun starb der verheiratete dreifache Vater unerwartet in einer Augsburger Klinik im Alter von 73 Jahren. „Er hinterlässt eine große Lücke in der Gemeinde, denn er hat hier tiefe Spuren hinterlassen“, resümiert Lieb. (fro) I Ein Live-Tracker zur Spendenfahrt am Freitag findet sich unter www.h24-alpencross.de Petra Paule und Thomas Kling treten in die Pedale. Foto: Veranstalter Polizeireport Lange Zeit war die „Friedenslinde“ als Theateraufführungsort bekannt. Doch seit 2012 steht das Gasthaus in Eggenthal leer. Nun wurde es verkauft. Die neuen Besitzer wollen darin Asylbewerber unterbringen. Foto: Sina Schröder Ein „Meilenstein“ für Eggenthal Breitband Gemeinderat stimmt einem Angebot zur Komplettversorgung der Kommune zu VON MARKUS FROBENIUS Eggenthal Die Gemeinde Eggenthal liegt weit verstreut auf Höhenzügen und Tälern. Eine für die Kommune finanziell tragbare Erschließung mit Internet oder gar schneller Verbindung der über 20 Ortsteile schien utopisch. Dennoch hat die Gemeinde am Förderverfahren teilgenommen und nun ein Angebot erhalten. „Jetzt könnte ein Meilenstein für die Gemeinde folgen“, sagte Zweiter Bürgermeister Anton Sanktjohanser hoch erfreut. Die Gemeinde hatte dafür im Vorfeld mit einem Planungsbüro ihre Flur in sechs Lose aufgeteilt: Eggenthal, Bayersried, Schleifmühle, Holzstetten I, Holzstetten II sowie Schönlings und Reichardsried, erklärte Ingenieur Rudolf Zeiler. Lediglich Binkenhofen, Sonderhof und Haid blieben derzeit außen vor. Der Vorteil dieser Lösung: Die Lose können von Friesenried, Ronsberg und Oberegg erschlossen werden. Darauf ließ sich die Telekom ein und gab ein Angebot für rund 1,35 Millionen ab. Durch Nachverhandlungen sei der Kostenvoranschlag auf 1,27 Millionen Euro gesunken, berichtete Zeiler. Dadurch verbleibe der Kommune ein Eigenanteil von 296 000 Euro, denn der Löwenanteil werde durch staatliche Förderung abgedeckt. „Für die Grundstücksbesitzer fallen keine weiteren Kosten an“, sagte Zeiler. Lediglich die Verteilung der Anschlüsse im Haus sowie neue Verträge mit Internetanbietern seien zu berücksichtigen. Denn, die Eggenthaler sollen nicht nur Internet bekommen, sondern auch deutlich schnelleres: mindestens 30 MBit. Entweder durch Glasfaser, Verteiler und Kupferkabel das letzte Stück oder komplett über Glasfaser. Asyl in der „Friedenslinde“ Etwas Neues ganz anderer Art kommt auf die Gemeinde zu. Derzeit wird nämlich das ehemalige Gasthaus „Friedenslinde“ saniert. „Das Gebäude wurde verkauft. Die neuen Besitzer wollen darin Asylbewerber unterbringen“, erklärte Bürgermeister Harald Polzer. Nach Auskunft des Landratsamtes Ostallgäu könnten im Spätsommer 15 bis 20 Asylbewerber im Erdgeschoss einziehen, berichtete der Bürgermeister weiter. Weitere Details stünden noch nicht fest. „Aber die Aufnahme ist im Sinne der Menschlichkeit und eine Alternative gibt es nicht“, sagte Polzer. Zumindest mehr Grün können die Gäste in Zukunft erwarten. Denn nach den Ausweisungen von Baugebieten und dem Hochwasserschutz ist das Ökokonto der Gemeinde weitgehend leer geräumt. Deshalb müsse die Kommune neue Ausgleichsflächen ausweisen oder aufwerten, erklärte Toni Immler. Der Ingenieur hat schon beim Hochwasserschutz die Ausgleichsflächen als Bestandteil der geförderten Maßnahmen ausgewiesen. Derzeit habe die Gemeinde aber nur noch 4000 Quadratmeter Fläche auf ihrem Ökokonto. „Das reicht für ein Baugebiet“, sagte Immler. Er empfahl, zügig neue Flächen, etwa das Gebiet südlich des Röhrwanger Mühlbachs, auszuweisen oder an der Kläranlage aufzuwerten. Dort könne auch gleich der geplante Radweg gebaut werden, der dann ökologisch ausgeglichen sei. Lokales in Kürze » KAUFBEUREN UND UMGEBUNG Einbrecher im Vereinsheim Obergermaringen Ein gekipptes Fenster hebelte ein bisher unbekannter Täter in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf, um in das Vereinsheim in Obergermaringen zu gelangen. Er durchsuchte das Gebäude und entwendete im Bereich der Gaststube eine grüne Geldkassette mit einem geringen Bargeldbetrag. Der entstandene Sachschaden beträgt etwa 200 Euro. O Hinweise erbittet die Kripo Kaufbeuren, Telefon 08341/933-0. Rüttelplatte in Westendorf gestohlen In der Nacht vom Montag auf Dienstag entwendeten ein oder mehrere bislang unbekannte Täter von der Ladefläche eines Pritschenwagens eine gelb-schwarze Rüttelplatte. Der Transporter war auf einem Hof im Hart in Westendorf abgestellt. Totentafel Kaufbeuren: Josef Schnörch, 75 Jahre, Trauergottesdienst heute, Donnerstag, um 9.15 Uhr in der Friedhofskirche Kaufbeuren. Urnenbeisetzung anschließend um 10 Uhr auf dem Alten Friedhof Kaufbeuren. – Otto Brand 73 Jahre, Verabschiedung, heute, Donnerstag, um 11 Uhr auf dem Waldfriedhof in Kaufbeuren. Bad Wörishofen: Hermann Schnitzinger, 81 Jahre, Trauergottesdienst heute, Donnerstag, um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Justina in Bad Wörishofen, anschließend Beerdigung. KAUFBEUREN Fuchstaler Vorgehen „eine Sauerei“ Finanzamt am Donnerstag eingeschränkt erreichbar Aufgrund einer dienstlichen Veranstaltung am heutigen Donnerstag sind die Beschäftigten des Finanzamtes Kaufbeuren nur eingeschränkt telefonisch erreichbar. Das Servicezentrum ist an diesem Tag geschlossen. Die Außenstelle Füssen ist hiervon nicht betroffen. (az) Windkraft Kaltentaler Gemeinderat übt weiter heftige Kritik an Plänen der Nachbargemeinde VON TOBIAS KLÖCK Kaltental Heftige Kritik an der Nachbargemeinde Fuchstal und ihren geplanten Windkraftanlagen gab es auch bei der jüngsten Sitzung des Kaltentaler Gemeinderates. Außerdem ging es um den Ausbau des Breitband-Internetzugangs in der Kommune. Von einem „rücksichtslosen Vorgehen“ der Nachbargemeinde beim Bau von vier Windkraftanlagen auf ihrem Gebiet sprach Kaltentals Bürgermeister Manfred Hauser. „Anscheinend hat man eine Lücke im Gesetz gefunden, die 10-H-Regelung zu umgehen und den Bau der Anlagen durchzudrücken.“ Zudem gebe es widersprüchliche Aussagen in den Stellungnahmen des Landesamtes für Denkmalpflege und eines weiteren privaten Gutachters, ob der Römerturm bei Helmishofen als landschaftsprägendes Denkmal einzustufen ist. Deshalb wolle er den Genehmigungsbescheid nochmals sorgfältig von einem Anwalt prüfen lassen, kündigte Hauser an. „Wir sind nicht gegen die Windkraft an sich. Aber wie die Sache von der Gemeinde Fuchstal und dem Landkreis Landsberg am Lech angegangen wurde, ohne Rücksicht auf die Nachbarn und nur auf die eigenen Vorteile bedacht, ist eine Sauerei“, betonte der Bürgermeister. Die Gemeinde sei es den Kaltentaler Bürgern schuldig, alles zu versuchen, um das Projekt zu verhindern. Beim Ausbau des Zugangs zum Breitband-Internet sei die Kommune wieder einen Schritt vorangekommen, informierte der Bürgermeister. Die Lechwerke (LEW) hätten angeboten, im Zuge der Erstellung von Stromanschlüssen gleich Leerrohre zu verlegen, die später für Glasfaserkabel genutzt werden können. „Es wäre Unfug, wenn man das nicht gleich zusammen macht“, meinte Hauser. Allerdings müssten sich 90 Prozent der Betroffenen für einen unterirdischen Stromanschluss aussprechen. Eine erste Abfrage sei aber auf großes Interesse gestoßen. Die Ausschreibung für den Breitbandausbau werde nun auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht. Interessierte Firmen haben dann bis Mitte Oktober Zeit, ein Angebot abzugeben. Die Zustimmung des Rates fand eine von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer und dem Landrat des Landkreises Donau-Ries, Stefan Rößle, ausgearbeitete Musterresolution zur Asylproblematik im Freistaat. In dieser wird eine Beschleunigung der Bearbeitung von Asylverfahren, aber auch die finanzielle Beteiligung des Bundes gefordert. Momentan sei der Markt Kaltental von der Flüchtlingsproblematik noch nicht betroffen. „Ändert sich aber zum Beispiel etwas in der Infrastruktur, kann das Thema ganz schnell wieder aktuell werden“, meinte der Bürgermeister. Blickpunkt Kaufbeuren Kneippverein bestätigt Vorstand Bei der Jahreshauptversammlung im Heinzelmannstift wurde die bisherige Vorstandschaft des Kaufbeurer Kneippvereins fast komplett wieder gewählt. Lediglich die zweite Vorsitzende ist neu im Team. Auf dem Foto sind zu sehen (stehend von links): Anton Wittmer (Schatzmeister), Christine Wiedemann (Beisitzer), Roswitha Dau (Schriftführerin), Ursula Porsche und Ludwig Göttle (beide Beisitzer); sitzend von links: Vorsitzende Ingrid Dollinger und Annemarie Schmalholz (Zweite Vorsitzende). Foto: Anton Wittmer Bikertreffen auf der Haid Vom 24. bis 26. Juli beim MC Blöcktach Blöcktach Nach einem Jahr Pause ist es wieder soweit. Vom 24. bis 26. Juli findet das 28. Motorradtreffen des MC Blöcktach statt. Das Blöcktacher Bikertreffen gilt als eines der größten im Allgäu. Zahlreiche Besucher aus allen Richtungen werden erwartet. Die Biker reisen zum Teil mehrere Hundert Kilometer an, um in Blöcktach mit Gleichgesinnten zu feiern. Wie in den vergangenen Jahren hat sich der Veranstalter wieder einiges für seine Gäste einfallen lassen. Am Freitagabend spielt die im Allgäu bekannte Coverrockband „Sin Goblin“ aus Baisweil. Für den Samstag wurde mit der Rockband „F.U.C.K.“ eine namhafte Gruppe verpflichtet. Die Band ist durch einige Festivals bekannt und hat sich in der Bikerszene durch ihre Auftritte einen Namen gemacht. Bei schönem Wetter steht am Samstagnachmittag ein Leistungsprüfstand zur Verfügung. Wem im Zelt am Abend der Trubel zu groß ist, der kann am großen Lagerfeuer das Geschehen mit ein bisschen Abstand verfolgen. Und für alle, die am Sonntagmorgen noch oder wieder auf den Beinen sind, gibt es wie immer ein deftiges Weißwurstfrühstück. (az) Internet-Café und Computertreff für Senioren (50 plus) und Menschen mit Behinderung heute, Donnerstag, von 13 bis 16.30 Uhr (öffentliche Surfzeit), Espachstraße 16. Vormittags PC-Fortbildungskurs. Info unter Telefon 08341/9557485 nur während der Öffnungszeiten ab 13 Uhr. www.internetcafe-kaufbeuren.de Rheuma-Liga Jeden Donnerstag um 18.30 Uhr Entspannungstherapie für Fibromyalgie-Betroffene im Ulrichssaal. Info unter Telefon 08341/9663415 oder 13325. BSSV Kaufbeuren Gesundheits-/Reha-Gymnastik für orthopädische Erkrankungen heute, Donnerstag, von 18 bis 19.15 Uhr und von 19.15 bis 20 Uhr Bewegungsspiele für Behinderte, Senioren und Reha im Jakob-Brucker-Gymnasium (Altbau), Neugablonzer Straße, Sporthalle 1. Weitere Infos unter Telefon 08341/9934423. Buddhistische Meditation Vor allem für Neueinsteiger und Interessierte findet jeden Donnerstag im Buddhistischen Zentrum der Karma Kagyü Linie (Diamantwegslinie), Neuer Markt 11, in Neugablonz um 20 Uhr eine Buddhistische Meditation statt. Bei Bedarf erfolgt vorab eine kleine Einführung in den Tibetischen Buddhismus im Westen. Seniorenheim Heinzelmannstift Am Freitag, 17. Juli, ab 16 Uhr findet ein Diavortrag von Winfried Kröner mit dem Titel „Von der Ostsee ins Erzgebirge“ statt. I
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