Tau Ceti

Jürgen Ströhmer
Tau Ceti
I Teil
Sehnsucht
Zärtlich hielt er Maya im Arm. Sie lachte ihn an und er beugte sich
vor, um sie zu küssen. Kurz bevor ihre Lippen sich berührten löste
sie sich auf. Ärgerlich zuckte er zurück. Das Zimmer war leer. Er begann sie zu suchen. Gerade als er seine Taschen inspiziert hatte
begann sein Kommunikationsring zu vibrieren. Er versuchte den Ring
zu öffnen um dort nach Maya zu fanden, aber das Vibrieren hörte
nicht auf.
Langsam wurde er wach. Es dauerte eine Weile bis Sven wusste wo
er war. Er befand sich noch in ihrem Haus auf der Hochebene. Wieder einmal hatte er von Maya geträumt. Er sehnte sich so sehr danach sie einmal in seinen Armen halten zu können.
Müde ging er zum Fenster und schaute hinaus. Es würde noch zwei
Stunden dauern bis die Sonne aufging, doch es war klar und zwei
der drei Monde waren sichtbar. In ihrem Licht war die nahe Hügelkette deutlich zu erkennen. Davor zeichneten sich die Gebäude des
Fahrstuhles ab. Das Fahrseil selber war nicht sichtbar, aber es war
von hier aus auch am Tage nicht zu erkennen.
Eigentlich sollte er sich jetzt fertig machen. In einer Stunde legte von
der oberen Plattform der Transporter zur Kolonie ab.
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Er hatte keine Lust zu dieser dämlichen Besprechung. Am liebsten
wäre er gleich wieder auf der Erde erschienen. Dort war Maya und
dort war er glücklich.
Aber die Kolonie befand sich zurzeit in einer Umlaufbahn um Zwei
und sein Vater hatte die Gelegenheit genutzt um sie nach der Wahlveranstaltung alle zusammen zu rufen. Außerdem stand ihm der
Avatar außerhalb seiner Dienststunden nur selten zur freien Verfügung.
Ärger mit den Kollegen
Heute würde es wieder Ärger geben, das wusste ich. Es gab immer
Ärger, wenn keiner der Kolonisten anwesend war.
Ich gehörte noch nicht lange zum Team. Genaugenommen gehörte
ich überhaupt nicht dazu, denn ich absolvierte hier in der Raumfahrtforschung nur das Praxissemester meines Ingenieurestudiums. Das
war eine Tatsache, an die mich unser Teamleiter bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erinnerte. Da half es auch nichts,
dass der junge Kolonist meinen Vorschlag zur Strahlungsabschirmung aufgegriffen hatte und jetzt von der ganzen Abteilung meine
Idee umgesetzt werden sollte. Im Gegenteil, nun waren die Herren
Ingenieure auch noch eifersüchtig auf mich.
Normalerweise ließ ich sie reden und konzentrierte mich auf die Arbeit. Oder ich diskutierte mit den Kolonisten. Der jüngere von ihnen
hieß Sven. Bei ihm brauchte ich nie viel zu erklären. Auch musste ich
bei seinen Ausführungen kaum nachfragen. Irgendwie wussten wir
immer wovon der andere sprach. Wenn wir gemeinsam an einem
Problem arbeiteten vergaß ich rundherum die ganze Welt. Es gab
nur noch uns beide und unsere Berechnungen.
Doch heute blieb mir dieses Vergnügen verwehrt. Schon beim Betreten des Büros empfing mich mein Chef mit dem Worten.
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