Vorlage2 erst - Verein FORUM | Gemeinsam gegen das

Aufruf zur Demonstration am 23. April 16 in Gundremmingen
Tschernobyl – Fukushima – Gundremmingen
Abschalten vor dem GAU!
Wir, unsere Kinder und Enkel werden bedroht
Das AKW Gundremmingen wird 50 Jahre alt. Der Block A ging Ende 1966 in Betrieb und hatte
Anfang 1977 einen Unfall mit Totalschaden. Die Blöcke B und C wurden 1984 eingeschaltet
und waren nach 19 Jahren abgeschrieben. Ihr technisches Konzept stammt aus den 1960erund 1970er Jahren. Es sind die zwei letzten Siedewasserreaktoren (SWR) in Deutschland. Die
anderen acht sind schon stillgelegt.
SWR waren billiger zu bauen als die meistens errichteten Druckwasserreaktoren (DWR). Dafür
sind die SWR gefährlicher, da sie nur einen Hauptkreislauf haben und bei ihnen die für die Regelung und Notabschaltung wichtigen Steuerstäbe von unten in den Reaktor gepresst werden.
Auch liegen bei den SWR anders als bei den DWR die brisanten Abklingbecken mit dem ungeheuren Atommüll außerhalb des Sicherheitsbehälters. Der Atommüll wird dort erheblich weniger geschützt. Alle vor fünf Jahren in Fukushima havarierten Atommeiler waren ebenfalls SWR.
Die zwei Gundremminger Reaktoren erfüllen wegen mangelhafter Auslegung der Notkühlsysteme nicht einmal die Vorschriften des ursprünglichen Kerntechnischen Regelwerks. Ihr Weiterbetrieb wurde vor Jahren nur mittels Durchsetzung von Ausnahmebestimmungen durch die
Bayerische Staatsregierung möglich.
Das zwischen Augsburg und Ulm gelegene schwäbische Gundremmingen ist jetzt, wenn man
die Radioaktivität als Maßstab nimmt, Deutschlands Atommüll-Hauptstadt. Nirgendwo sonst in
unserem Land lagert so viel Atommüll. Er ist beängstigend unsicher eingeschlossen. Und niemand weiß, wo, wie und wann dieser Atommüll endgelagert werden soll. Jeden Betriebstag erzeugt jeder Reaktor rund 70 Kilogramm hochradioaktiven Atommüll. Darin etwa ein halbes Kilogramm Plutonium. Das wird unsere Kinder und Enkel und weitere 35.000 Generationen treffen.
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Bis heute haben RWE und EON als Betreiber auch nicht geklärt, was die Ursache der überdurchschnittlich vielen Krebserkrankungen von Kindern in der Umgebung der deutschen AKW
ist.
Unsere Chance
Sehr erfolgreich haben wir in den letzten zwei Jahrzehnten die Erneuerbaren Energien in unserem Land ausgebaut. So können wir trotz der ungenügenden Fortschritte beim Energiesparen
und der Energieeffizienz jetzt unsere Stromversorgung ohne Atomkraft bewerkstelligen. Der
Strom aus neuen Landwindkraftanlagen kostet 7 – 9 Cent je Kilowattstunde. Der aus neuen
PV-Anlagen 8 – 13 Cent. Dank technischer Fortschritte sinken diese Preise weiter. Das AKW
Gundremmingen kann mit geringen Anstrengungen sofort abgeschaltet werden, ohne dass unsere Versorgung gefährdet ist. Zur Erinnerung: Im Jahr 2010 wurde von den Atomkonzernen
behauptet, dass ohne eine Laufzeitverlängerung der AKW die Stromversorgung gefährdet sei.
Nach Beginn der Fukushimakatastrophe im Jahr 2011 wurden dann in Deutschland acht alte
AKW sofort abgeschaltet. Und dennoch hatten wir einen Stromexportüberschuss. Der von Jahr
zu Jahr neue Rekorde erzielt. Im Jahr 2015 war unser Stromexportüberschuss mehr als doppelt so groß wie die Gundremminger Jahresstromproduktion.
Eine Versorgung mit annähernd 100 Prozent Erneuerbare-Energie-Strom ist bis zum Jahr 2030
gut machbar. Auch die Behauptung, dass Atomstrom billig sei, ist durch die Offenlegung der
Folgekosten für nicht auszuschließende Atomunfälle wie auch die Kostenprognosen für die
Atommülllagerung widerlegt worden.
Wir fordern
1. Deutschlands gefährlichstes Kernkraftwerk, das AKW Gundremmingen, schnellstens abschalten! Spätestens im Jahr 2017 müssen beide Blöcke den Betrieb einstellen! Auch die
anderen sechs verbliebenen Alt-AKW müssen und können schnell abgeschaltet werden. Für
die restliche Laufzeit müssen die AKW-Betreiber eine risikogerechte Haftpflichtversicherung
vorweisen und weiter die Brennelementesteuer zahlen.
2. In Deutschland muss nach wissenschaftlichen Kriterien in einem transparenten Verfahren
ernsthaft der best geeignete Ort für ein unterirdisches Endlager gesucht und dort ein Endlager errichtet werden.
3. Für die erforderliche noch jahrzehntelange Zwischenlagerung müssen neue erheblich robustere Anlagen gebaut werden! Und das muss nicht an den AKW-Standorten sein.
4. Für den Gesundheits- und Klimaschutz mit dem schrittweisen Kohleausstieg beginnen.
5. Noch für einige Jahre schwungvoll die Photovoltaik und die Landwindkraft ausbauen. Die
niedrigen Ausbaudeckel und in Bayern die 10-H-Regelung wieder beseitigen.
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Ulm, Heidenheim, Dillingen, Günzburg, Augsburg
FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager
und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.
BUND Naturschutz
In Bayern e.V.
Mahnwache
Gundremmingen
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Bezirksverband Schwaben
Atomausstieg jetzt!
Aktionsbündnis Ulm/Neu-Ulm
ödp
Bezirksv. Schwaben
NaturFreunde
in Bayern e.V.
Kontakt: FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.
www.atommuell-lager.de
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