GZA/PP 8048 Zürich 81. Jahrgang Donnerstag, 15. Oktober 2015 Nr. 42 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Einsprachen blockieren 20 Millionen Franken Die Stadt Zürich will bis 2018 die eidgenössische Lärmschutzverordnung erfüllen. ACS, TCS und VCS blockieren aber die Umsetzung von Massnahmen an der Quelle, also Tempo 30. Dies könnte die Stadt die Bundessubventionen in der Höhe von fast 20 Millionen kosten. Der Bund bestätigt dies. An der Quelle Pia Meier In der Stadt Zürich leben mehr als 130 000 Menschen an Strassen mit hoher Lärmbelastung, davon 11 000 über dem Alarmwert. Die eidgenössische Lärmschutzverordnung verlangt von der Stadt Zürich, dass sie bis März 2018 Massnahmen an der Quelle (Tempo 30) ergreift, um die Immissionsgrenzwerte zu erreichen. In den vergangenen Jahren und Monaten hat Umwelt und Gesundheit Zürich zusammen mit dem Tiefbauamt, der Dienstabteilung Verkehr und den Verkehrsbetrieben kreisweise über Massnahmen informiert, die auf einem öffentlich aufgelegten, sogenannt akustischen Projekt und auf intensiven Gesprächen der beteiligten Stellen beruhen. «Wir werden, wenn im November die Kreise 1, 4 und 5 kommuniziert werden, unsere Hausaufgaben gemacht und alle möglichen Massnahmen ausgeschöpft haben», hält Bruno Hohl, Direktor Umweltund Gesundheitsschutz, fest. Es herrsche weitgehend Konsens in der Stadtverwaltung – dieser beruht auf Grundsatzentscheiden des Stadtrats und der Bundesnorm –, dass der Lärmschutz eine eminente Bedeutung für die Gesundheit und die damit verbundenen Folgekosten Wegen Rekursen gegen Tempo 30 könnten der Stadt Zürich Finanzmittel vom Bund verloren gehen. Archivfoto: phs. hat. Bis Frühling 2016 sollen alle Massnahmen in einem ersten Durchlauf geklärt und beschlossen beziehungsweise verfügt sein. Stadt will Bevölkerung schützen «Allerdings sind die typisch urbanen Massnahmen zur Reduktion der Geschwindigkeit durch Einsprachen der Automobilverbände TCS und ACS, aber auch VCS blockiert», erläutert Hohl. «Das bindet unheimliche Ressourcen in den zahlreichen Rechtsmittelverfahren, die angesichts bereits vorliegender Bundesgerichtsentscheide eigentlich nicht nötig wären.» Was ihn besonders nervt, ist die Tatsache, dass in der Agglomeration immer mehr Geschwindigkeitsreduktionen in Wohngegenden erfolgen, während offensichtlich das Recht der Stadt beschnitten werden soll, ihre eigene Wohnbevölkerung zu schützen. 2009 wurde an der Kalchbühlstrasse in Wollishofen ein Pilotversuch mit Tempo 30 durchgeführt. Dies stiess bei der lokalen Bevölkerung auf grosse Akzeptanz. Keine falschen Hoffnungen Wenn die Stadt Zürich die Massnahmen bis März 2018 umsetzt, erhält sie vom Bund bis 32 Prozent der Lärmschutzkosten vergütet. Das sind gemäss Schätzungen fast 20 Millionen Franken. «Die Gerichtsverfahren werden wohl länger dauern als bis 2018», hält Hohl fest. Da die Verzögerungen aber nicht an der Stadt Zürich liegen, hofft er, dass man das Geld vom Bund trotzdem erhalten werde. Auch beachtet werden muss, dass nach 2018 vom Lärm Betroffene Schadenersatz fordern können. Das könnte in der Stadt Zürich jährliche Zahlungen von Millionenbeträgen auslösen. Die Stadt habe deshalb ein sehr grosses Interesse, die Auflagen des Bundes im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu erfüllen, so Hohl. Wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf Anfrage mitteilt, müssen die Kantone ihre geplanten Massnahmen beim Bundesamt einreichen, um Subventionen zu erhalten. Die Sanierungsfrist von März 2018 sei rechtlich geregelt und die damit verbundenen Subventionen via Programmvereinbarungen auch. Wenn nötig, dürfe auch die Bausaison 2018 für den Abschluss der Strassensanierungsarbeiten noch benutzt werden, so das Bafu. Anschliessend müssten jedoch eventuell zu viel bezogene Gelder dem Bund zurückerstattet werden. Wenn die Frist verpasst wird, müssten die Zürcher die geforderten Massnahmen mit eigenem Steuergeld umsetzen. Stadt sei selbst schuld Der TCS gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab. Lorenz Knecht, Geschäftsführer ACS, schreibt: «Die Lärmschutzmassnahmen sind unserer Meinung nach in dieser Ausführung nicht notwendig und zielführend. Der ACS hat sie darum angefochten und andere Massnahmen verlangt. Die Stadt Zürich hat genügend Zeit, ande- Die eidgenössische Lärmschutzverordnung verlangt von der Stadt Zürich, wie von allen Strassenhalterinnen, dass sie bis Ende März 2018 Massnahmen ergreift, um die Immissionsgrenzwerte einzuhalten. Das Lärmschutzrecht des Bundes fordert, dass primär Massnahmen an der Quelle geprüft und umgesetzt werden. Erst wenn sich dafür keine Möglichkeiten ergeben, sind Lärmschutzwände (Ausbreitungsweg) und Lärmschutzfenster (= keine Sanierung, nur Erleichterungen) zulässig. An der Quelle wirken Motoren und Pneus, was jedoch nationales Recht betrifft. In der kommunalen Zuständigkeit liegen Beläge (hierzu gibt es Versuche, die jedoch noch keine lärmreduzierende Wirkung auf Dauer belegen) und die Reduktion der Verkehrsgeschwindigkeit. Die beiden Automobilverbände ACS und TCS verzögern durch Rechtsmittel die Umsetzung des Lärmschutzes an der Quelle (durch Tempo 30), während der VCS sich gegen einzelne Erleichterungen ausspricht, die seines Erachtens nicht nötig wären, wenn lärmreduzierende Massnahmen realisiert würden. (pm.) re Massnahmen zu prüfen und durchzuführen.» Und: «Wenn die Stadt Zürich an den von uns angefochtenen Massnahmen in den Rechtsmitteln festhält, vergibt sie sich selbst den Bundesbeitrag, und dafür kann nicht die ACS-Sektion Zürich verantwortlich gemacht werden.» Die Stadt muss aber die eidgenössische Lärmschutzverordnung erfüllen. Interview mit dem abtretenden UGZ-Direktor Bruno Hohl auf Seite 6 Schaurig-schönes Theater Multikulturelle Polizei Zukunftsgerechte Bahn Das Jugendtheater «NIC&Co» bringt zu seinem zehnjährigen Bestehen die Produktion «Lichtscheu» auf die Bühne. Das schaurig-schöne Stück (Regie: Nico Jacomet) feiert nächste Woche in der Kulturschachtle Adliswil Premiere. Seite 3 Damit sich die Vielfalt der Zürcher Bevölkerung auch besser in der Polizei widerspiegelt, will die Stadtpolizei vermehrt Personen mit Migrationshintergrund sowie Frauen als Polizistinnen und Polizisten gewinnen.. Seite 8 Die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn muss massive Investitionen tätigen. Prioritär sind neue einstöckige Züge mit vielen Türen und der 7,5-Minuten-Takt. Denn bis 2028 wird mit einer Fahrgastzunahme von bis zu 80 Prozent gerechnet. Seite 9 2 Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 AKTUELL Irische Musiklegenden im Volkshaus Seit über 20 Jahren bringt das Irish Folk Festival die renommiertesten Künstlerinnen und Künstler der traditionellen keltischen Musik in die Schweiz. Theater ohne Sprach- und Kulturgrenzen: Mummenschanz. Foto: zvg. Maskentanz mit Mummenschanz Nach fast vierjähriger Welttournee kehrt die beliebte Theatertruppe Mummenschanz zurück nach Zürich. Mummenschanz prägt die Theaterwelt seit über 40 Jahren mit der Magie seines ganz eigenen, fantastischen Universums. Ohne Worte, ganz ohne Musik und Bühnenbild, nur mit Masken und Körper vor schwarzem Hintergrund, treten die Künstler auf. Damit haben Mummenschanz eine sehr unterhaltsame Bewegungssprache erfunden, die überall in der Welt verstanden wird. Neben den Klassikern kommen in der Maag-Halle auch Sketches auf die Bühne, die bis anhin nur in New York zu sehen waren. Gegründet wurde die Theatertruppe 1972 von Bernie Schürch, Andres Bossard und Floriana Frassetto. Im Lauf der Jahre entwickelte sich Mum- Wettbewerb Lokalinfo verlost 5×2 Tickets für Mummenschanz in der Maag-Halle, Datum nach Wahl. Wer dabei sein will, schickt bis 19. Oktober, eine E-Mail mit Betreffzeile «Mummenschanz» und vollständigem Absender an: [email protected] Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. menschanz zu einer der weltweit beliebtesten Theaterattraktionen. Die Masken- sowie die Spieltechniken und das Repertoire wurden auf über 100 Nummern erweitert. Das Überraschende, das Unerwartete, das Zauberhafte und das Neue sind die wichtigsten Zutaten an der intensiven Improvisationsarbeit. (pd./ mai.) Dienstag/Mittwoch, 27./28. Oktober, 19.30 Uhr, Maag-Halle, Hardstr. 219, 8005 Zürich ANZEIGEN Wanderwege in der Stadt Zürich Dass es im Zentrum der Stadt Zürich auch Wanderwege gibt, mag erstaunen; sie bilden aber Anfangsoder Endpunkte von überregionalen Wanderrouten. Und auch auf einem solchen Wanderweg in der Stadt Zürich gibt es viel zu entdecken: das Landesmuseum, die idyllische Parkanlage am Platzspitz, das Angebot im Jugendkulturhaus Dynamo, die Rotachhäuser von 1927/ 1928 als frühestes Beispiel des Neuen Bauens in der Schweiz, den einstigen Bahnhof Letten von 1894, das Kraftwerk Letten von 1892, das Wipkinger Viadukt und was vom «Konzept Westtangente» aus den 1950er-Jahren übrig geblieben ist, die Badeanstalten und die Einkehrmöglichkeiten. Die Fuss- und Wanderwege als Bundesaufgabe sind in Artikel 88 der Bundesverfassung festgehalten. Der Kanton Zürich hat den seit 83 Jahren bestehenden Verein «Zürcher Wanderwege» (ZWW, 7000 Mitglieder) mit dem Unterhalt beauftragt und trägt den finanziellen Aufwand von jährlich rund 400 000 Franken. Wanderwege in der Schweiz sind mit den bekannten gelben Wegweisern signalisiert. Die kennen zwar alle, aber wer sich darum kümmert, das ist vielen Wandernden nicht klar. 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen das 2745 Kilometer lange Netz der Wanderwege in den 171 zürcherischen Gemeinden, sorgen für die klare Signalisation und veranlassen nach Bedarf einen allfällig nötigen Wegunterhalt durch die Gemeinden. Kurse für die Ortsmitarbeitenden Neue Revierpfleger, sogenannte Ortsmitarbeiter, lernen ihre Aufgaben in Mit dabei am dreistündigen Festival vom 23. Oktober im Volkshaus sind Grössen des Irish-Folk wie das Trio um Máirtin O’Connor – der grosse Meister des irischen «button-box»Akkordeons. Er spielte schon in den 70ern in wegweisenden Bands, war Musikalischer Direktor von «Riverdance» und ist neben seinen vier Solo-CDs auch auf Werken von Mark Knopfler, Rod Stewart, Tanita Tikaram sowie auf über 100 weiteren Tonträgern zu hören. Begleitet wird O’Connor von Seamie O’Dowd (Gitarre) und Cathal Hayden (Geige), einem der besten Fiddler der Grünen Insel und auch Gründungsmitglied von «Four Men and a Dog». Einen internationalen Namen haben sich auch bereits die jungen «Friel Sisters» aus Glasgow erworben. Die talentierten Schwestern Anna, Sheila und Clare Friel spielen Geige, Flöte und Uilleann Pipes und singen traditionelle irische Volkslieder aus dem Repertoire ihrer Familie und ihrer Heimatregion. Liam O’Flynn ist einer der begabtesten Uilleann-Pipes-Spieler. Er hat das traditionelle irische Instrument seinem Publikum in der ganzen Welt näher gebracht. Neben seiner Solokarriere und seiner Zusammenarbeit mit der Band «Planxty» ist er auch mit vielen internationalen Musikern Der Kanton Zürich hat den seit 83 Jahren bestehenden Verein «Zürcher Wanderwege» mit dem Unterhalt beauftragt. Foto: zvg. den jährlich stattfindenden Ausbildungstagen kennen. In erster Linie natürlich durch die praktische Arbeit, aber auch im Theorieteil und danach beim gemeinsamen Abschlussessen. Zum ersten Mal hat ein solcher Kurs im Zentrum der Stadt Zürich stattgefunden. Damit konnten der für dieses Gebiet zuständige Kreisleiter Constantin Hürlimann und sein Ortsmitarbeiter Andy Krummenacher tatkräftig unterstützt werden. Der Weg von der Walchebrücke bis zum ehemaligen Bahnhof Letten als Teilstück des offiziellen Wanderwegs Zürich–Baden ist dabei «wanderwegmässig» saniert worden. (pd.) Wer die Arbeit für die Zürcher Wanderwege sinnvoll findet und diese unterstützen möchte, kann Mitglied (jährlich 30 Franken) werden oder vielleicht sogar als zukünftiger Mitarbeiter aktiv werden. Weitere Informationen gibt es unter folgendem Link: www.zuercher-wanderwege.ch oder bei der Geschäftsstelle ZWW, 8712 Stäfa. «Irish Legends»: Akkordeonist Máirtin O’Connor mit dem Gitarristen Seamie O’ Dowd (r.) und dem Geiger Cathal Hayden (l.). Foto: zvg. wie etwa Kate Bush, Mark Knopfler, The Everly Brothers, Emmylou Harris, Mike Oldfield, Enya und Sinéad O’Connor aufgetreten. Paddy Glackin ist ein bekannter irischer Fiddler und Gründer der Folkband «The Bothy Band». 1977 erschien sein erstes Soloalbum «Glackin», das mittlerweile ein Klassiker des Genres geworden ist. Auf seinen zahlreichen Platten sind zudem prominente Irish-Folk-Musiker wie Paddy Keenan, Dónal Lunny, Robbie Hannon oder Mícheál Ó Domhnaill zu hören. (pd./ mai.) Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3×2 Tickets für das Irish Folk Festival am 23. Oktober. Wer dabei sein will, schickt bis 19. Oktober ein E-Mail mit Betreffzeile «Irish» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Irish» Buckhauserstr. 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Zürich 2 AKTUELL Nr. 42 15. Oktober 2015 3 AUF EIN WORT IN KÜRZE Mehr Arbeitslose Im September ist die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich leicht von 3,4 auf 3,5 Prozent gestiegen. Von der schon mehrere Monate dauernden konjunkturbedingten Zunahme sind sämtliche Branchen betroffen. Am stärksten nahm die Arbeitslosigkeit in der Industrie zu, da diese direkt von der Frankenaufwertung betroffen ist. Elke Baumann «Seite, Seite, Mitte, Breite – Seite, Seite, Mitte, Raus!» Sagt Ihnen diese Wortfolge etwas? Natürlich – Gummitwist! Schön wars damals, als man sich mit Gummitwist, Hula Hopp, Stelzenlaufen, Hüpfund Ballspielen das «Draussen» vor der Tür eroberte. Stöbern wir doch mal ein wenig in der guten alten Zeit. Welche Outdoor-Spiele von damals sind heute noch bekannt? Welche sind in Vergessenheit geraten? Höhere Mietpreise Im Kanton Zürich sind die Angebotsmieten im September leicht gestiegen. Der monatlich erhobene Mietindex des Immobilienportals Homegate steht neu bei 116,3 Punkten, was einem Anstieg von 0,17 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht. Auf die gesamte Schweiz bezogen blieb der Wert unverändert. Der Mietindex misst die qualitätsbereinigte Mietpreisveränderung für neue und wieder zu vermietende Wohnungen anhand aktueller Marktangebote. Draussen vor der Tür Nachwuchs im Zoo Der Zoo Zürich verkündet Nachwuchs. Am 3. Oktober erblickte ein weibliches Haus-Yak das Licht der Welt. Das Jungtier wog bei seiner Geburt rund 20 Kilogramm und ist das sechste Mitglied der Zürcher Yak-Herde. Diese ist seit Mai zusammen mit Kamelen und Kaschmir-Ziegen in der neu eröffneten mongolischen Steppe untergebracht. Bauprogramm Der Regierungsrat hat das Bauprogramm für Staatsstrassen 2016 bis 2018 verabschiedet. Die Schwerpunkte sind die siedlungsverträgliche Gestaltung der Kantonsstrassen in dicht besiedelten Räumen sowie Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr. Welternährungstag Terre des hommes Zürich organisierte am Dienstag eine Aktion im Rahmen des Welternährungstags. Rund 50 Restaurants und Hotels in Zürich beteiligten sich daran und spendeten 200 Franken oder 10 Prozent der Tageseinnahmen für Ernährungsprojekte. Die Terre-des-hommes-Kinderhilfe hat zum Ziel, die Lebensbedingungen von besonders benachteiligten Kindern zu verbessern. «Etwas ganz anderes bei Ni&Co»: Die jungen Schauspieler bei den Proben zum Stück «Lichtscheu». Ein schaurig-schönes Bühnenstück Das Jugendtheater Ni&Co hat zu seinem 10-jährigen Bestehen nicht nur einen neuen Namen, sondern stellt sich mit der Theaterproduktion «Lichtscheu» auch einer grossen Herausforderung. Am 23. Oktober ist Premiere in der Kulturschachtle Adliswil. Carole Bolliger Ein Professor und sein Assistent reisen nach Rumänien. Dort werden sie bereits von einem Grafen und seiner Sippschaft erwartet, die den beiden an den Hals wollen. «Es wird ein lustiger und schaurig-schöner Abend», verspricht Nico Jacomet. Mehr will der Regisseur noch nicht verraten. Das Theater Ni&Co spielt ab dem 23. Oktober das Stück «Lichtscheu». Zum zehnjährigen Bestehen hat sich die junge Theatertruppe einer be- Kunstmesse Die 17. Kunstmesse wird heute Donnerstag im Kongresszentrum Zürich eröffnet. Die Vernissage findet von 18 bis 22 Uhr statt. Die Messe ist anschliessend von Freitag bis Sonntag jeweils zwischen 11 und 20 Uhr geöffnet. Wahlen im «Karl» Das Restaurant Karl der Grosse an der Kirchgasse lädt am Wahlsonntag, 18. Oktober, zum Public Viewing. Ab 12 Uhr wird die Berichterstattung des Schweizer Fernsehens im Restaurant live auf Grossleinwand projiziert. Fotos: zvg sonderen Herausforderung gestellt. «Es ist etwas ganz anderes, etwas noch nie da gewesenes bei Ni&Co», sagt Jacomet. 13 Bühnenbilder Die grösste Schwierigkeit und Herausforderung in dem Stück ist die Bühnentechnik. Während des Stücks gibt es 13 verschiedene Bühnenbilder, die zum Teil im Dreiminutentakt wechseln. Zusätzlich herausfordernd für die Schauspieler ist, dass sie die Bühnenumbauten jeweils selber vornehmen. «Dabei den Überblick über das ganze Stück zu behalten und in der Rolle zu bleiben, ist bestimmt nicht immer einfach», ist sich Nico Jacomet bewusst. Neuer Name zum Geburtstag Die Musik des Stücks wurde von der Hofkomponistin Manuela Dominguez komponiert und passt laut Jacomet bestens zu den opulenten Bildern. Dominguez arbeitet unter anderem am Opernhaus Zürich und hat ein hervorragendes Gespür für passende Stimmungen. Sie versteht ihr Hand- werk. Regisseur und Theaterleiter Nico Jacomet zeigt sich zufrieden bis jetzt. Sie seien dem Ziel schon ganz nahe. «Ein solch tolles Team auf und neben der Bühne zu haben, ist Gold wert», schwärmt er. Diese spezielle Stimmung innerhalb der Theatertruppe werde sicher auch für die Zuschauer sicht- und spürbar. Da die Schauspielerinnen und Schauspieler auch nicht mehr alle Jugendliche sind, wurde das Theater pünktlich zum 10. Geburtstag von Jugendtheater Ni&Co in Theater Ni&Co umbenannt. «Obwohl unsere ältesten Spieler 26 Jahre alt sind, nehmen wir natürlich trotzdem weiterhin gerne Jugendliche in unserer Truppe auf», versichert Jacomet. Ein weiterer Grund für die Namensänderung ist laut dem Theaterleiter, dass der Theaterbetrieb zunehmend professioneller werde. Premiere: Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, Kulturschachtle Adliswil, Schulhausstrasse 5 (Areal Kronenwiese). Weitere Vorstellungen bis 7. November: jeweils Mi/Do/Fr/Sa 20 Uhr, So 17 Uhr. Sa 31. Oktober: Halloween Special. Infos und Tickets unter www.theater-niundco.ch. Da wäre das Murmelspiel. Bereits lange vor unserer Zeit «murmelten» die kleinen Römer auf dem Lindenhof. Allerdings damals mit Nüssen. Der Lindenhof war der erlaubte Spielplatz der Zürcher Jugend. Besonders beliebt war, neben Bogenschiessen und Steinstossen, das «Niggelen», eine Spielart von Hornussen. Als aber bei der Obrigkeit laufend Klagen über eingeschlagene Fensterscheiben eingingen, wurden Stoss- und Schlagspiele kurzerhand vor die Stadttore verwiesen. Neben Sackhüpfen, Seilspringen, Stäckli-Steckis, Ball-an-dieWand und Himmel-Hölle-Hüpfen war das Kirschsteinspucken sehr beliebt. Wer spuckt den Kern in hohem Bogen über den Bach? Wer trifft ihn genau in den Eimer? Dann gab es noch den Peitschenkreisel, das Seilspringen, das Böckligumpen und das Steckenpferd. Der flämische Maler Pieter Breughel d. Ä. hat um 1570 in seinem Bild «Die Kinderspiele» mehr als 80 Strassenspiele überliefert. Wir sind im 21. Jh. angekommen. Unsere Recherchen haben ergeben, dass trotz intensiver Bautätigkeit, trotz Spielkonsolen, Handy und iPad Girls von heute nach wie vor nach Spielen von gestern hüpfen, springen und werfen. Boys bevorzugen «Tschutten» oder kurven, mit Helm und Knieschoner geschützt, wie ein «Star Wars»-Krieger auf Rollbrett und Velo umher! Draussen spielen ist einfach mega. Quartiertreff war mit von der Partie «Enge macht Schule – in Kamerun» ist ein Projekt des Quartiertreffs Enge gemeinsam mit IPA, International Project Aid. Für die falsche Angabe im «Zürich 2» Nr. 40 bittet die Redaktion um Entschuldigung. (ls.) KAMILS KOLUMNE Ich wäre bereit für die 007-Rolle Kamil Krejci Bei den Dreharbeiten zu «Quantum of Solace» hat er meine Hand geschüttelt. Das hat mich gerührt. Anscheinend will er aber künftig weder schütteln noch rühren. Daniel Craig soll sich auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, in einem weiteren 007-Film den James zu geben, mit den Worten geäussert haben: «Ich würde eher ein Glas zerbrechen und mir die Handgelenke aufschlitzen.» Auch Sean Connery, der Bondvater aller Spione, haderte mit seinem grausamen Schicksal Martinis zu schlürfen, Frauen zu hoKamil Krejci. zvg. rizontalisieren und die Welt retten zu müssen. Und das, obwohl der mir gar nichts geschüttelt hatte! Es ist für einen Schauspieler ja auch äusserst lästig, berühmt zu werden und Unmengen an Geld horten zu müssen. Diese immense Last zu tragen, säbelt auch die Queen mit einem Ritterschlag nicht einfach so weg. James Bond zu sein, muss gleich verwerflich und suspekt sein, wie einen Weltfussballverein führen zu müssen. Auch da häuft man ja offenbar Ruhm und Reichtum an und wird nicht gänzlich froh dabei, sondern suspendiert. Nun, ich erkläre hiermit öffentlich: Ich würde die Bürde, rumbonden zu müssen, übernehmen. Ich würde schütteln und rühren, flachlegen und retten. Ich übe bereits, mit meiner Mütze den Kleiderständer zu treffen. Leider wird wohl nichts aus meiner Bewerbung. Meine Postur sei nicht vollständig Bond-adäquat, hiess es. Für den Chefposten beim Fussball wäre meine Statur zwar tragbar, aber da muss noch geschaut werden, was dieses «suspendiert» genau heisst. Eventuell ist mit einem Briefumschlag mit etwas Knete die Welt wieder fussballrund. Geld scheint ja sowieso ein Allheilmittel zu sein. Daniel Craig soll nämlich auch gesagt haben: «Wenn ich noch einen BondFilm machen würde, dann nur des Geldes wegen.» Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe des «Zürich 2». 4 Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 AKTUELL Solaranlage auf Lärmschutzwand Heute ist Tag des weissen Stocks Lärmschutzwände zusätzlich für Photovoltaikanlagen nutzen – bei sorgfältiger Planung eine Win-win-Situation. Das Beispiel Leugrueb an der Forchautostrasse A52 zeigt, wie es geht. Dies teilt der Regierungsrat mit. Bei der Planung der Sanierung der Lärmschutzwand entlang der Forchautostrasse wurde geprüft, ob es möglich wäre, Lärmschutz und Photovoltaik zu kombinieren. Eine erste Projektstudie hatte das Potenzial für eine Photovoltaikanlage auf einer Länge von rund 300 Metern in Zumikon (Abschnitt Leugrueb) aufgezeigt. Eine mögliche Stromeinspeisung, Auswirkungen auf die Akustik, eventuelle Blendungen durch die Anlage sowie die Wirtschaftlichkeit wurden abgeklärt. Die Montage der Photovoltaikanlage erfolgte in einem reservierten Zeitfenster von drei Wochen, integriert in die angepasste Verkehrsführung auf der Forchautostrasse für den Bau der Lärmschutzanlage. Der erwartete elektrische Jahresertrag der Anlage von 89,5 MWh entspricht etwa dem Jahresbedarf von 22 Haushalten. Ein hoher Anteil an Glaselementen sollte in der Lärmschutzwand die Aussicht der Anwohner gewährleisten, gleichzeitig jedoch vogelsicher sein. In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach wurde ein früher geprüftes Punkteraster entwickelt. Dieses wurde so gewählt, dass die Punkte ab einer gewissen Distanz zur Lärmschutzwand, nicht mehr einzeln wahrnehmbar sind. An einer Informationsveranstaltung wurde dieses Glasmuster vorgestellt und stiess auf grosse Akzeptanz. (pd./pm.) Wenn Sehbehinderte und Blinde von A nach B kommen wollen, sind eine Reihe von Vorkehrungen und Rahmenbedingungen nötig, damit sich diese unterwegs sicher bewegen können. Das Einsetzen des weissen Stockes zur Wahrnehmung ihrer Seheinschränkung ist dabei sehr wichtig. Sehende sind immer wieder erstaunt, wie sich Sehbehinderte und Blinde mit dem weissen Stock im öffentlichen Raum orientieren. Für die richtige Handhabung absolvieren Betroffene eine Schulung in Orientierung und Mobilität. Diese befähigt sehbehinderte, blinde sowie auch mehrfach behinderte Personen, sich in der Umwelt sicher und selbstständig zu bewegen. Das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität können dadurch wesentlich gesteigert werden. ANZEIGEN Die Stadt muss die geforderten 23 Millionen nicht zahlen, der Letzigrund bleibt somit unter Budget.Archivfoto: ho. Stadt muss nur 340 000 Franken bezahlen Das Bezirksgericht Zürich hat im Werklohnprozess zum Stadion Letzigrund sein Urteil gefällt: Von den von der Implenia Schweiz AG geforderten 23 Millionen Franken hat die Stadt Zürich lediglich 340 000 Franken zu bezahlen. Ausserdem muss die Klägerin der Stadt eine Prozessentschädigung zahlen und die Gerichtskosten übernehmen. Somit bleibt das Stadion-Projekt kostenmässig leicht unter Budget, wie das Hochbaudepartement der Stadt Zürich mitteilt. Im Zusammenhang mit dem Bau des Stadions Letzigrund hatte die Implenia Schweiz AG im Jahr 2010 gegenüber der Stadt Zürich Klage über einen Betrag von rund 23 Millionen Franken erhoben. Sie begründete dies mit einer Auslegung des Totalun- ternehmervertrags, welche von derjenigen der Stadt Zürich in grundsätzlichen Fragen abwich. Zusätzlich machte die Implenia 1392 Bestellungsänderungen der Stadt Zürich geltend, welche sie zu Mehrvergütung berechtigen würde. Das Bezirksgericht Zürich hat den Standpunkt der Stadt Zürich bestätigt. Die Stadt hatte seinerzeit die zwei letzten Akontozahlungn über 475 000 Franken zurückgehalten, weil die Implenia die Regieleistungen noch nicht abgerechnet hatte. Von dieser Werklohnrestanz hat die Stadt Zürich nun gemäss dem Urteil des Bezirksgerichts Zürich noch 340 000 Franken nachzuzahlen. Die Implenia muss der Stadt Zürich eine Prozessentschädigung von 370 000 Franken entrichten und die Gerichtskosten von 490 000 Franken anteilig zu 98,5 Prozent übernehmen. Sie wird somit das Projekt Stadion Letzigrund leicht unter dem budgetierten Totalpreis von insgesamt rund 100 Millionen Franken abschliessen können. Implenia analysiert das Urteil und prüft weitere Schritte, wie das Unternehmen mitteilt. Das Gericht sei nicht auf die Argumente von Implenia eingegangen. Mit Erstaunen habe man zudem zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Zürich eine zusätzliche Klage wegen eines behaupteten Wassereintritts im Stadiondach im Letzigrund eingereicht hat. Die Stadt verlangt die Nachbesserung oder eine Entschädigung von 10 Millionen Franken. (pd./pm.) Selbsthilfeorganisation Der Schweizerische Blindenbund ist eine Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Blinde und Sehbehinderte mit praktischen Massnahmen, die ihnen in sozialer, materieller, beruflicher sowie kultureller Hinsicht eine weitgehende Selbstständigkeit ermöglichen. Menschen mit einer Sehbehinderung haben anspruchsvolle Herausforderungen zu bewältigen. Die über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den acht Beratungsstellen und der Geschäftsstelle des Schweizerischen Blindenbunds unterstützen und fördern die Ratsuchenden kostenlos im Sinne der Hilfe zu Selbsthilfe. Gemeinsam nach vorne sehen. blind.ch. (pd./pm.) Zürich 2 ESSEN UND TRINKEN Nr. 42 15. Oktober 2015 5 Mit Kochlöffeln und gewetzten Messern ins Küchenduell Am Kitchen Battle von Cuisine sans frontières stiegen letzte Woche sechs Zürcher Restaurants für einen guten Zweck in den Ring. Nadine Siegle Die Kitchen-Battle-Tour von Cuisine sans frontières ist eröffnet. Den Startschuss gab letzte Woche das siebte Zürcher Kitchen Battle in der Roten Fabrik. Von Mittwoch bis Samstag Abend kochten sechs Teams unter den strengen Augen des Publikums und der prominenten Jurorinnen und Juroren um die Wette. In der Jury sassen Persönlichkeiten wie SRF-Direktor Ruedi Matter, Politiker Josef Estermann, Journalist und Filmemacher Paul Riniker und viele mehr. Hart umkämpftes Grande Finale Das Team von Maison Manesse (l.) stellte die Gegner des Park Hyatt Restaurants parkhuus mit seinen Kreationen in den Schatten. Im ersten Duell, dem Special Vegi Battle, kämpften dieses Jahr zum ersten Mal zwei reguläre Restaurants, also keine spezifisch vegetarischen Kochteams, um den Vegi-Sieg. Die Markthalle traf auf den Nachtjäger. Das Resultat war knapp, doch am Schluss hat das Team des Nachtjägers aus dem Kreis 4 mit seinen Kochkünsten überzeugt. Nach dem vegetarischen Duell standen zwei Halbfinale auf dem Programm. Am Donnerstag trat die Titelverteidigerin, die Wirtschaft im Franz, gegen die Blaue Ente an. Noch nie hat es ein Kochteam geschafft, den Titel zu verteidigen. Der Druck war gross. Doch mit einer ausserordentlichen Leistung und einem entsprechend deutlichen Sieg gelang es dem Wiediker Team von der Wirtschaft im Franz, sich nochmals für das Grande Finale zu qualifizieren. Um den zweiten Finalplatz kämpften am Freitag das Maison Manesse und das Park Hyatt Restaurant parkhuus. Jury und Gäste schwärmten zwar vom Ravioli im Hauptgang des parkhuus-Teams, in der Endwertung reichte es aber doch nicht für den Sieg. Das Maison Manesse beförderte sich mit seinen Vorspeise- und Dessertkreationen in das Grande Finale. In der alles entscheidenden Direktbegegnung zwischen der Vorjahressiegerin Wirtschaft im Franz und der Mannschaft von Maison Manesse gelang es Letzterer nur 24 Stunden später nochmals, die Gäste und die Jury zu überzeugen. Erneut ist die Titelverteidigung gescheitert. Der Pokal ging an den Australier Fabian Spiquel und sein Team von Maison Manesse. Auf die Wirtschaft im Franz wartet als Trostpreis eine verantwortungsvolle Aufgabe. Das Verliererteam ist traditionsgemäss dafür zuständig, im kommenden Jahr den «Warenkorb» für die Duelle vorzubereiten. Sie suchen die Lebensmittel aus, die sie den Teams im Kitchen Battle 2016 für ihre Menüs zur Verfügung stellen werden. Die teilnehmenden Kochmannschaften erfahren erst am Tag ihres Auftritts, woraus sie am Abend ihre Kreationen zaubern dürfen. Mit der «Beiz» Frieden fördern Dieses Jahr feiert Cuisine sans frontières ihr zehnjähriges Bestehen. An der Benefizveranstaltung gab der Gründer David Höner einen Rückblick über die Tätigkeit des gemein- EN PASSANT Weitere Informationen: Cuisine sans frontières, Birmensdorferstrasse 109, 8003 Zürich, www.cuisinesansfrontieres.ch. Verrückt nach Blutwurst, Sauschnörrli, Hirschsteak & Co. Jeannette Gerber Erika Pucci «Normaler» Wein enthält Gelatine oder tierisches Eiweiss – veganer Wein wie an diesem Stand wird mit Kieselerde geklärt. Foto: jg. Dann die «Heylife»-Säfte aus frischem und rohem Gemüse und Früchten, kalt gepresst. Die naturbelassenen Säfte kann man online bestellen, und auf Wunsch wird ein persönliches Juice-Programm für eine Saftkur zusammengestellt. Schokolade aus Olivenöl und Kakaobohnen, Pasta aus Soja- und anderen Bohnen und vieles mehr; nicht zu vergessen die natürliche Glace von «Dream of Ice», die auch Weihnachtsgebäck im Angebot haben. Ich muss aber gestehen: Nichtvegane Brunsli und Zimtsterne, solche mit Butter und Ei, sind mir lieber. Doch jeder nach seinem Gusto. Nun machte ich mich aber doch noch auf die Suche nach feinen, «normalen» Delikatessen – um meinen Geschmack wieder in eine ebenfalls gesunde und nachhaltige, aber in Ecuador baut Cuisine sans frontières im oberen Amazonasgebiet eine Flussküche und eine Gastronomieschule auf. Die Flussküche soll in lokalen Konflikten vermittelnd zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen auftreten. Das Kitchen Battle ist als Benefizveranstaltung die wichtigste Einkommensquelle von Cuisine sans frontières. Rund 80 Prozent des Vereinsbudgets stammen aus dem Erlös der Kitchen-Battle-Tour. In Zürich kamen dieses Jahr rund 75 000 Franken zusammen. Diese Duellsaison führt Cuisine sans frontières weiter nach Bern, Basel und Luzern. ÜBER DIESES UND JENES Gourmesse goes vegan Die 21. Publikumsmesse Gourmesse vom 9. bis 12. Oktober im Kongresshaus setzte auf den Trend zur veganen Ernährung: 13 von 170 Ausstellern präsentierten vegane Produkte. Als Geniesserin und jährlich wiederkehrende Besucherin der Gourmesse wollte ich diesem Trend eine Chance einräumen und ohne Vorurteil die angepriesenen Spezialitäten probieren. Als Käseliebhaberin fühlte ich mich zuerst zum Stand mit den «Vromages» hingezogen. Die bei «Gourvegi» angepriesenen Käsevarianten wie «Camenvert» und andere sehen den Originalen verblüffend ähnlich. Hergestellt sind sie aus Cashewkernen, Wasser, Steinsalz und Fermentationskulturen. Doch muss man die Erwartungshaltung nach herzhaftem, nussigem Käse ablegen und sich einfach auf das neue, ungewohnte Produkt einlassen. Dann schmeckt der «Vromage» ganz interessant, einfach anders, doch naturgemäss auch nussig. «Greek Fine Food GmbH» stellte als Novum eine Feigensalami, mit geräuchertem Paprika und Pfeffer veredelt, vor. Sie sah ausgesprochen appetitlich aus und schmeckte auch ganz köstlich, nur halt nicht nach Salami. Wein – so denkt man – besteht ausschliesslich aus Trauben, das stimmt zwar, doch muss er im Prozess geschönt (geklärt) werden, und das geschieht anhand von Proteinen wie Milcheiweiss, Gelatine oder Hausenblase (Fischblase). Dies übernimmt beim veganen Wein die Kieselerde. Der vegane Wein war gut, ich spürte keinen Unterschied zum «normalen». nützigen Vereins und präsentierte das neuestes Projekt Rio Napo in Ecuador. Höner gründete das Hilfswerk 2005 in Zürich mit der Idee, «die Beiz dorthin zu bringen, wo es keine gibt». Cuisine sans frontières braucht das Restaurant als friedensund kommunikationsförderndes Element in Krisengebieten. Der Verein setzt sich zudem dafür ein, jungen Menschen in diesen Regionen eine Grundausbildung in der Gastronomie und damit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Seine Projekte führten den Verein in den letzten zehn Jahren in die verschiedensten Länder und Gegenden. Nach einem ersten Projekt in Tschernobyl folgten unter anderem Einsätze in Kolumbien, Ecuador und Kenia. Im neuesten Projekt Rio Napo Fotos: Nadine Siegle weniger dogmatische Richtung zu lenken. So stiess ich auf den neuen Stand von Hermina Deiana, die ihre «Salsa Paradiso» und ihr eben erschienenes Buch «Verrückt nach Tomatensauce» präsentierte. Nur einmal im Jahr, während einer Woche im August, werden die Flaschentomaten in der Toskana speziell zur Herstellung ihrer Salsa geerntet und nach neapolitanischem Familienrezept gekocht. Es fiel überhaupt auf, dass neben den seit Jahren regelmässig vertretenen viele neue Aussteller ihre Ware feilboten. In unserer kurzlebigen Zeit wird auch der Trend Veganismus bestimmt wieder abgelöst durch neue Tendenzen. Bereits im Gespräch sind: «Paläo» (Essen wie die Steinzeitmenschen), oder «Nose to Tail» (das ganze Tier verzehren). Ich gehöre zu denjenigen, die es freut, wenn wieder Metzgete und Wild auf dem Menuplan stehen. Bei mir in der Familie teilt niemand diese kulinari- Erika Pucci. F.: zvg. schen Herbstgenüsse, sie sind aber so kulant und lassen mich trotzdem am gleichen Tisch sitzen. Sie essen dann einfach eine Schweinsbratwurst und sehen galant über den Inhalt meines Tellers hinweg, wenn ich genüsslich Häppchen für Häppchen Blut- oder Leberwurst mit der Gabel aus der Hülle drücke und mit einem Bissen knuspriger, selbst gemachter Rösti in den Mund schiebe. Dazu gibts Sauerkraut und Apfelmus, einfach herrlich. Nur schon beim Gedanken daran läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Auch bei Wild bin ich allein auf weiter Flur. So ein Hirsch- oder Rehschnitzel mit Marroni, Blaukraut, Spätzli und einer mit Preiselbeeren gefüllten Äpfel- oder Birnenhälfte ist doch eine wahre Gaumenfreude. Meine Familie kann froh sein, dass es bei dieser Barbarei bleibt. Wenn ich da an meinen Götti denke, der jeweils Sauschnörrli, -füsschen und -schwänzchen an BurgunderSauce oder Kalbskopf und Kalbszunge an Vinaigrette kochte ... Oder ein Onkel meines Mannes, der sozusagen alles vom Schaf ass, inklusive Augen. Oder als ich in China war und sah, dass auf dem Markt nebst Schweinen, Hühnern und Enten auch Schlangen, Hunde, Affen, Dachse und Greifvögel zum Verzehr angeboten wurden, war ich schon etwas erstaunt. Oder in Thailand, wo frittierte Insekten gang und gäbe sind. So bin ich doch mit meiner herbstlichen Vorliebe für Blutwürste im Vergleich eigentlich schon fast normal. Und am nächsten Tag bin ich dann beruhigt, wenn ich in den Spiegel schaue und sehe, dass mir noch keine Sauborsten auf glatter Haut gewachsen sind. Erika Pucci schreibt regelmässig fürs «Zürich 2». Sie arbeitet in Wollishofen. ANZEIGEN 6 Stadt Zürich Nr. 42 AKTUELL 15. Oktober 2015 «Ich würde mich heute noch stärker einmischen» Bruno Hohl, Direktor vom Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ), verabschiedet sich morgen, 16. Oktober, altershalber von seinem Amt. Sein grösstes Highlight war die Abstimmung im Jahr 2008 zugunsten der 2000-WattGesellschaft. nehmen im Bereich der «green economy» tragen zu wichtigen Wirtschaftsentwicklungen bei. Viele Unternehmen sind sehr umweltfreundlich und tun einiges dafür. Allgemein und langfristig betrachtet gilt: Was gut fürs Portemonnaie ist, ist auch gut für die Umwelt. Pia Meier Bruno Hohl, was machen Sie ab dem 17. Oktober? Ich habe keine grossen Pläne. Ich will mir mehr Zeit für meine Familie und für Menschen, die mir wichtig sind, nehmen. Während meiner Amtszeit war es manchmal hektisch. Mein Hobby sind Menschen, ihr Leben, Sein und Werden, ihre Herkunft und die Zusammenhänge ihres Tuns. Ich interessiere mich für die gesellschaftlichen Prozesse, Politik und historische, gesellschaftskritische Bücher. Wie lange waren Sie bei der Stadtverwaltung? Ich war 16 Jahre im Gesundheitsund Umweltdepartement und vorher 15 Jahre im Sozialdepartement. Also insgesamt 31 Jahre bei der Stadt. Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass die Stadtzürcher 4200 Watt brauchen. Ist die 2000-Watt-Gesellschaft überhaupt erreichbar? Ja, auf alle Fälle. 2008 wurde mit der Volksabstimmung und der 76-prozentigen Annahme, die 2000-WattGesellschaft mit einer Tonne CO2 bis 2050 zu erreichen, die Richtung bestimmt, und das ist entscheidend. Wenn man in Betracht zieht, dass es von 2008 bis 2050 insgesamt 42 Jahre dauert, sind noch viele wegweisende Entscheide, zum Beispiel im Bereich der Planung, der Förderung erneuerbarer Energien, des Baus und Unterhalts von Gebäuden und des Konsums, möglich. Ich bin überzeugt, dass wir insbesondere auch durch begünstigende Faktoren in der Stadt (zum Beispiel den öV, die Dichte und geringere Quadratmeter-Bedürfnisse) dieses Ziel erreichen werden, sofern Bund, Kanton, WirtANZEIGEN Bruno Hohl, Direktor Umwelt- und Gesundheitsschutz, gibt morgen sein Amt an François Aellen ab. schaft, Wissenschaft und die privaten Haushalte uns darin unterstützen. das Stadtgebiet beschränkt. Wir atmen die Luft der Schweiz, Europas ... Die Stadtzürcher brauchen schon jetzt weniger Energie pro Jahr als der Durchschnittsschweizer. Was sind die Gründe dafür? Die Gründe sind kürzere Wege, eher kleinere Wohnflächen und der EWZStrom aus erneuerbarer Energie. Zudem zeigen die Stadtzürcher allgemein Interesse an Ökologie- und Umweltfragen. Sie sind gut gebildet, erkennen, dass weniger auch mehr sein kann, und sind in der Lage, bewusst auf etwas zu verzichten, was mit grossem oder unsinnigem Ressourcenverbrauch verbunden ist. Das zeigte zum Beispiel auch der Erlebnismonat «Zürich isst» im September. Zürich ist auch die einzige Stadt, die den motorisierten Individualverkehr konstant halten kann, im Gegensatz zur Schweiz. Was machen Sie persönlich für das Ziel 2000-Watt-Gesellschaft? Ich bin täglich mit dem Velo unterwegs, halte seit 20 Jahren kein eigenes Auto und kaufe regionale Produkte ein. Zudem leiste ich mir ein GA, denn der öV ist sehr gut in der Schweiz. Seit 16 Jahren setze ich mich mit voller Kraft für eine nachhaltige, im Blick auf den Klimawandel zukunftsfähige Stadt ein. Der UGZ hat in dieser Zeit viel für die Umsetzung dieser Ziele getan. Auch die Luftqualität ist in den letzten 20 Jahren besser geworden. Das hängt zum Beispiel mit technischen Neuerungen wie dem Katalysator zusammen. Weiter fahren immer mehr Menschen Velo oder Tram/Bus/ Zug. Die Luftthematik ist aber nicht auf Wo im Alltag spürt man das? Das UGZ ist eine Vollzugsinstanz, die keine eigene Planungszuständigkeit hat. Wir netzwerken deshalb innerhalb der Stadt sowie mit Stellen des Kantons, des Bundes und privater NGOs, mit dem Ziel, Zürich der 2000-Watt-Gesellschaft näherzubringen und Einfluss in allen Gremien auf Entscheide für mehr Lebensqualität zu nehmen. Informationen über Internet, Merkblätter und Prozessberatungen tragen zur Vorsorge bei, damit nicht später teure Reparaturen erfolgen müssen. Wo immer wir kön- Foto: pm. nen und es Sinn macht, melden wir uns zu Wort bei allen Kooperationspartnern. Laut dem neuesten Umweltbericht besteht bei «Ressourcen und Rohstoffen» einer der grössten Handlungsbedarfe. Was kann jeder Einzelne dazu beitragen? Es geht in erster Linie darum, unsere Bedürfnisse und Konsumgewohnheiten zu hinterfragen. Brauche ich ein paar neue Schuhe, oder soll ich die alten reparieren lassen? Es kann auch durchaus lustvoll sein, sich zum Beispiel an Tauschbörsen zu beteiligen, sich in Secondhand-Möbelgeschäften umzusehen und Vintage-Unternehmen zu besuchen. Jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen. Auch zum Beispiel, indem man Geräte reparieren lässt oder sie richtig rezykliert. Allgemein sind die Recyclingprozesse wichtig, wie die Papierabfuhr, die Grünabfuhr, die Glassammlung, da sie helfen Stoffkreisläufe zu schliessen. Wir müssen aber einfach alle immer dranbleiben. Hat Umweltschutz auch einen Zusammenhang mit der Wirtschaft? Ja, eine gute Wirtschaftslage unterstützt den Umweltgedanken. Unter- Welches waren Ihre grössten Erfolge? Die bereits erwähnte Abstimmung im 2008. Diese Abstimmung führte in eine Phase des Aufbruchs zu einem Konsens in der Stadtverwaltung, die auch heute völlig anders unterwegs ist als damals, aber auch international stiess sie auf grosses Interesse. Umwelt- und Energiethemen sind heute in der Stadtverwaltung präsent und akzeptiert. Der UGZ arbeitet in wichtigen Steuerungsgremien mit. Das war vor 16 Jahren anders. Und, was mir besonders wichtig ist und mich sehr freut: Ich habe motivierte, engagierte und kompetente Mitarbeiter auf allen Stufen, die loyal sind zu ihrem Auftrag und zur Arbeitgeberin Stadt Zürich. Welches waren Ihre Niederlagen? Ich bin beharrlich unterwegs, musste allerdings da und dort Umwege machen, die richtige Zeit abwarten, Taktiken ändern. Ich habe aber alle wesentlichen Ziele erreicht. Enttäuschend für mich sind das gesellschaftspolitische Klima, das sich immer wieder am Neid orientiert, das Spielen auf den Mann oder die Frau statt das Streiten um die Sache, die Infragestellung des Service public und der Mangel an gegenseitigem Vertrauen. Wir leisten uns Unmengen von Franken für Kontrollen und Überprüfungen. Was würden Sie heute anders machen? Ich würde in einzelnen Aktionsfeldern früher Opinionleaders und Betroffene mit einbeziehen. Und mich noch stärker einmischen. Was geben Sie ihrem Nachfolger François Aellen, der ja vom Tiefbauamt der Stadt Zürich kam, mit? Der UGZ bietet dem Direktor die wohl vielseitigste, spannendste und in vielen Facetten menschlichen Lebens beteiligte Aufgabe. Ich gebe ihm mit, die sich damit bietenden strategischen Chancen zu nutzen. Zürich 2 AKTUELL Nr. 42 15. Oktober 2015 7 Der SVW-Kassier war der Beste Eugen Gossauer, der Kassier des Schiessvereins Wollishofen, war der erfolgreichste Schütze am diesjährigen Schwaderloh-Schiessen. Doch auch die Jung- und Pistolenschützen des SVW sorgten für Aufsehen. Als Einziger gleich mit zwei Kranzabzeichen dekoriert kehrte der Kassier des Schiessvereins Wollishofen, Eugen Gossauer, vom diesjährigen Schwaderloh-Schiessen nach Hause zurück. Eines stammte vom Gewehrschiessen und eines erhielt er beim Pistolenschiessen. Auf beiden Distanzen stand er an der Spitze der vereinsinternen Rangliste; kein anderer tat es ihm gleich. Besonderer Reiz Zwei vollständige Achtermannschaften nahmen am Gewehrschiessen teil. Dieses Dreistellungsschiessen hat seinen besonderen Reiz darin, dass insgesamt fünfzehn Schüsse innerhalb von je vier Sekunden auf eine Figurenscheibe abzugeben sind: fünf im Stehend-Anschlag, fünf kniend und fünf liegend. Getroffen oder danebengeschossen ist das Kriterium. Pistolenschiessen auf eine Fünferscheibe in 50 Meter Entfernung: In der letzten Passe sind 5 Schüsse in 60 Sekunden abzugeben. Fotos: zvg. Die Scheibenbilder sind von Mal zu Mal kleiner; die letzte Fünferpasse schiesst man aus 120 Meter Entfernung auf eine Kopfscheibe. Probeschüsse gibt es keine. 24 Schützen sind in einer Ablösung; die Schussgarben tönen eindrücklich! Auch beim Pistolenschiessen auf eine Fünferscheibe in 50 Meter Entfernung wird das Zeitfenster enger: In der letzten Passe sind fünf Schüsse in 60 Sekunden abzugeben. Auch zwei Jungschützen und eine Jung- schützin schossen in der SVW-Mannschaft: Zwei von ihnen, Matthias und Melanie, erwarben sich mit 10 Treffern das Kranzabzeichen – keine Selbstverständlichkeit, denn weder der Stehend- noch der Kniend-Anschlag gehören zum regulären Ausbildungsprogramm mit dem Sturmgewehr 90. Jubel und Applaus Das gemütliche Mittagessen in der grossen Festhalle neben dem Gemütliches Mittagessen in der grossen Festhalle neben dem Schiessplatz. Im Hintergrund die Fahne des Schiessvereins Wollishofen. Schiessplatz gehört zur Tradition. Hunderte von Schützen sind da jeweils versammelt. Ein Leckerbissen für die Schützen ist jeweils um 14 Uhr der Ausstich unter denjenigen Gewehrschützen, die mit ihren 15 Schüssen 15 Treffer erreicht haben. Das Ausstichprogramm umfasst fünf Schüsse aus dem Kniend-Anschlag auf die 170 Meter entfernte Kopfscheibe. Zwar schaffte kein Finalist fünf Treffer, zwei erreichten jedoch vier Treffer. Also wurde ein zweiter Ausstich nötig und – welche Überraschung! – dabei traf ein Finalist die kleine Scheibe sogar fünfmal. Grosser Jubel und Applaus hallte über den Schiessplatz, über dem sich ein blauer Himmel wölbte. Mit lauter guten Eindrücken fuhren die Wollishofer Schützen nach Hause. Walter Aeberli Schiessverein Zürich-Wollishofen, 1850 gegründet. Zurzeit gibt es zwölf aktive Gewehr- und sechs aktive Pistolenschützen. www.schiessverein-wollishofen.ch. «Wie isch ächt das genau gsi?» – Feuerwehr sucht Zeitzeugen Eine Gruppe von Neugierigen, ehemaligen Feuerwehrlern und einigen Aktiven hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte der Feuerwehr Adliswil aufzuarbeiten. Ziel ist es, wenn möglich ein Gründungsjahr der organisierten Feuer-Wehr in Adliswil herauszufinden. Die Gruppe möchte das Ganze dokumentieren und in irgendeiner Form öffentlich zugänglich machen. Christian Sieber, Vizepräsident und Fachlicher Leiter des Geschichtsvereins Adliswil, konnte für diese Idee gewonnen werden. Er arbeitet zudem im Staatsarchiv des Kantons Zürich und kann die Initianten mit seinen weitreichenden Kenntnissen sicher unterstützen. Zur Ergänzung suchen die «Feuerwehr-Historiker» jedoch noch viele Informationen von früher, Fotos, Dokumente, Zeitungsausschnitte, Verfügungen der Behörden, Uniformen oder Utensilien, die vielleicht auf Estrichen schlummern. Sie sammeln zu- Gospelchor-Konzert Das einzige Konzert des Gospelchors «Join Together» im 2015 findet am 30. Oktober um 20 Uhr in der reformierten Kirche Adliswil statt. Abend wird es wieder, Herbst wird es wieder – und die Tage werden wieder kürzer. Es ist Zeit, zusammenzukommen und zu singen; Zeit, zusammen mit «Join Together» zu singen. Der Gospelchor der Reformierten Kirche Adliswil gibt sein Jahreskonzert am Freitag, 30. Oktober, um 20 Uhr. Der Titel des Konzerts stammt von einer alten indianischen Weise und lautet «Evening Rise». Und immer wieder wird das Publikum eingeladen, mitzusingen. Begleitet wird «Join Together» von Peter Werder, dem Leiter von «Join Together» bis 2010, am Klavier, Thomas Hauser am Bass, Michi Senn an den Drums und Kurt Däpp an der Bluesharp. Geleitet wird das Herbstkonzert von Thomas Bloch Bonhoff. Singen Sie das Lied, das dem Konzert den Titel gab – und andere – mit! Erleben Sie mit dem Chor ein mitreissendes Gospelkonzert! Und lassen Sie den Abend bei einem Apéro gemeinsam ausklingen. (e.) gestellte Dokumente und andere Dinge, archivieren sie und geben sie, wenn gewünscht, ihren Besitzern zurück, wie Michael Martin, Kommandant Feuerwehr Adliswil, in einer Mitteilung versichert. Gefragt sind also Leute, die etwas darüber wissen, was die Geschichte der lokalen Feuerwehr mitgeprägt hat oder wo Interessantes aus dieser Geschichte aufgeschrieben wurde. Vielleicht lohnt es sich, auch im Bekanntenkreis nach Erinnerungen, Dokumenten, Fotos, Utensilien etc. früherer Jahre herumzufragen. Geplant ist ein Treffen im Feuerwehrdepot, wo man sich unterhalten und Erlebnisse austauschen kann. Es sind auch Hausbesuche möglich. Möchte jemand Material, Berichte, Fotos oder dergleichen schicken oder bringen? Dann bitte melden bei Rolf Caderas, Rütistrasse 70, 8134 Adliswil, Tel.: 079 617 22 09 oder E-Mail: [email protected]. (eing.) Jede Feuerwehr-Einheit hat viel zu erzählen – nun sucht die Feuerwehr Adliswil entsprechende Texte und Fotos. Die Feuerwehr arbeitet deswegen mit dem Geschichtsverein Adliswil zusammen. Archivfoto: zvg. VERSICHERUNGSTIPP Publireportage Steuern sparen durch Vorsorgen Mit den richtigen Vorsorge-Produkten spart man fürs Alter und zahlt erst noch weniger Steuern – bei vollem Versicherungsschutz. Die Beiträge aus AHV und Pensionskasse reichen oft nicht aus, um nach der Pensionierung den gewohnten Lebensstandard zu halten. Deshalb gewinnt die private Altersvorsorge stetig an Bedeutung. Mit den Säule-3a-Produkten einer Lebensversicherung hat man gegenüber dem normalen Banksparen einen wesentlichen Vorteil: Falls man durch einen Unfall oder eine Krankheit erwerbsunfähig wird, zahlt Zurich die Prämien weiter – wenn nötig bis zum Ablauf der Versicherung. Die private Vorsorge im Rahmen der Säule 3a bietet zudem attraktive Steuervorteile: Die einbezahlten Prämien darf man vom Einkommen abziehen. So zahlt man weniger Steuern. Was, wenn sich das Sparziel im Verlauf der Zeit ändert? Wenn man zum Beispiel eine Babypause einlegt? Oder wenn man einen Sprachaufenthalt im Ausland absolviert? Kein Problem. Zurich unterstützt die Pläne und lässt diese Roger Kundert Menschen ihre weiss Rat. zvg. Prämienzahlungen vorübergehend unterbrechen. Sie bleiben in dieser Zeit trotzdem voll versichert. Das Geld kann man sogar vorzeitig beziehen. Etwa wenn man sich beruflich selbstständig macht. Oder wenn jemand Wohneigentum erwirbt. Möglich ist all dies mit dem Säule-3a-Produkt «CapitalFund eaZy» von Zurich. Interessierte können unverbindlich mit der ZURICH Generalagentur Roger Kundert in Kontakt treten. Adresse: Claridenstrasse 20, 8002 Zürich, Telefon 044 289 10 10, [email protected], www. zurich.ch/kundert AFS sucht dringend Gastfamilie für Cheryl aus Hongkong Cheryl aus Hongkong besucht momentan die Kantonschule Freudenberg. Für sie wird dringend eine Gastfamilie Gesucht. AFS ist die grösste und älteste NonProfit-Austauschorganisation in der Schweiz. Jährlich verbringen über 200 Austauschschülerinnen und Austauschschüler ihren Austausch bei uns in der Schweiz, und ebenso viele Schweizer Schülerinnen und Schüler verbringen ihr Austauschjahr in einem der über 60 Partnerländer weltweit. Cheryl ist eine 16-jährige Austauschschülerin aus Hongkong. Sie ist Mitte August in die Schweiz gereist und besucht die Kantonsschule Freudenberg. Cheryl wohnt zurzeit in einer Willkommensfamilie und sucht per sofort eine Gastfamilie im Raum Zürich, die sie für das restliche Schuljahr bei sich zu Hause auf- nimmt und ihr ihre Türen und Herzen öffnet. Cheryl ist offen, ambitioniert und interessiert sich für andere Kulturen. Und sie liest sehr gerne. Interessiert an anderen Kulturen Um Gastfamilie zu werden, braucht es das Interesse und die Bereitschaft, jemanden aus einer anderen Kultur willkommen zu heissen und im Familienkreis aufzunehmen. Ein Gastkind wird zu einem neuen Familienmitglied und die daraus entstandene Freundschaft hält oft ein ganzes Leben lang. Gastfamilie kann jede/r werden: ob Grossfamilie oder kinderlos, alleinerziehend, alleinstehend oder Rentner. Die Gastfamilie übernimmt Kost und Logis, alle weiteren Kosten wie Transport und Versicherungen tragen AFS oder die Teilnehmenden selbst. (eing.) Möchten Sie sich als Gastfamilie engagieren? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: 044 218 19 19, [email protected], https://afs.ch/gf 8 Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 AKTUELL «Migrationshintergrund ist kein trennscharfer Begriff» zeilichen Assistenzdienst werden auch Ausländerinnen mit Niederlassungsbewilligung C zugelassen. Für die Stadtpolizei sei wichtig, dass Polizistinnen und Polizisten sich mit den in der Schweiz geltenden Werten identifizieren würden und integriert seien. «Der rote Pass ist ein Indiz dafür», erklärt Michael Wirz, Chef Kommunikation Stadtpolizei. Deshalb würden sich Ausländer einbürgern lassen, die Polizisten werden wollten. Wer Stadtpolizist werden will, muss den roten Pass haben. Trotzdem sucht die Polizei mehr Vielfalt und multikulturelle Hintergründe. Mit einer Werbekampagne will sie Migranten für eine Karriere bei der Stadtpolizei begeistern. Nadine Siegle Keine messbaren Kriterien Stadtrat Richard Wolff hatte eine klare Vorstellung von einer bürgernahen und glaubwürdigen Polizei, als er vor zwei Jahren Bilanz über seine ersten 100 Tage als Polizeivorsteher zog. Dass dafür unter anderem vermehrt Personen mit Migrationshintergrund rekrutiert werden sollen, sorgte für Aufregung. «Die Polizei soll ein Spiegelbild der Gesellschaft sein», erklärte Wolff danach im Interview mit der «SonntagsZeitung». Um Vielfalt werben Sportliche Schweizer in der Polizeischule. Im Strategischen Plan 2014–2018 des Polizeidepartements ist deshalb das Diversity Management einer der Schwerpunkte im Bereich Mitarbeitende. Unter Diversity Management versteht das Polizeidepartement den «Umgang mit Vielfalt, Heterogenität, Verschiedenartigkeit der Mitarbeitenden in Bezug auf Lebensstile, Arbeitsformen und unterschiedliche Identitätsmerkmale». Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass Verschiedenartigkeit in der Herkunft der Mitarbeitenden eine Bereicherung bedeute. Deshalb wolle die Stadtpolizei bei der Rekrutierung vermehrt Personen mit Migrationshintergrund berücksichtigen, sieht die Strategie vor. Die Stadtpolizei lancierte deshalb Anfang 2014 eine Rekrutierungskampagne mit dem Ziel, mehr Stadtzürcher, Frauen sowie Personen mit Migrationshintergrund für den Beruf als Stadtpolizistin und Stadtpolizist zu begeistern. Die multimediale Kampagne ist auf mehrere Jahre angelegt und kostet knapp 100 000 Franken. Darin wird mit Slogans wie «Migrationshintergrund kein Hinderungsgrund» und Foto: Aspirantenbroschüre Stadtpolizei «Sich grenzenlos für die neue Heimat einsetzen» um Personen mit ausländischer Herkunft geworben. Pass als Indiz für Integration Allerdings meint die Stadtpolizei damit nicht Ausländer. Wolff hatte schon im Vorfeld gegenüber der «SonntagsZeitung» betont, dass es dabei um eingebürgerte Personen gehe, die Migrationshintergrund hätten. Der Schweizer Pass wird für die Anmeldung zur Polizeiausbildung weiterhin vorausgesetzt. Nur zum Lehrgang für den Poli- Die Plakate der Rekrutierungskampagne schmücken nun bereits seit eineinhalb Jahren die Zürcher Trams. Zum Erfolg der Kampagne in Bezug auf Polizisten mit Migrationshintergrund kann die Stadtpolizei jedoch keine konkreten Ergebnisse präsentieren. Das Problem: «Den Migrationshintergrund kann man nicht messen», sagt Michael Wirz. «Migrationshintergrund ist kein trennscharfer Begriff. Ein einzelnes Kriterium wie beispielsweise den Nachnamen dafür zu verwenden, wäre völlig unseriös.» Obwohl zum Migrationshintergrund keine Zahlen vorliegen, stellt die Stadtpolizei fest, dass sich auch vermehrt Menschen mit multikultureller Herkunft, mit ausländischem Namen und verschiedenen Religionen für die Polizeischule interessierten. Wirz ist überzeugt, dass die Stadtpolizei damit auf dem richtigen Weg sei. Ob für die Polizeiausbildung die Schweizer Staatsbürgerschaft verlangt wird oder nicht, kann jeder Kanton selbst entscheiden. Wenige Kantone, wie zum Beispiel Schwyz und Basel-Stadt, lassen Ausländer bereits seit Jahren zur Polizeischule zu. In der Mehrheit der Kantone werden allerdings nur Schweizer Bürger in das Polizeikorps aufgenommen. Die Bevölkerung repräsentieren In Basel-Stadt können Personen mit einer Niederlassungsbewilligung C seit fast 20 Jahren Polizist werden. Derzeit haben rund 25 von insgesamt 700 Polizistinnen und Polizisten keinen Schweizer Pass. Die Zahl der ausländischen Neueinsteiger bewege sich seit Jahren im gleichen Rahmen, bestätigt Andreas Knuchel, Mediensprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements des Kantons BaselStadt. Die Gesamtzahl der ausländischen Mitarbeiter schwanke aber immer ein wenig, da sich viele mit der Zeit einbürgern liessen. «Besonders von Vorteil sind die Sprachkenntnisse», erklärt Knuchel. Die Polizisten stammen unter anderem aus Grossbritannien, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien, Serbien und der Türkei. Ob die Stadtpolizei Zürich auf ihrer Suche nach Diversität irgendwann auf den Schweizer Pass verzichten wird? Mathias Ninck, Mediensprecher des Polizeivorstehers, erklärt: «Die Frage ist brisant und wird sicher diskutiert werden.» Rund 40 Prozent der Menschen in der Schweiz seien zugewandert oder hätten einen Elternteil, der zugewandert sei. «Das Funktionieren des staatlichen Gewaltmonopols bedingt auch, dass die Polizei nicht nur den Staat repräsentiert, sondern – zumindest annäherungsweise – ebenso die Bevölkerung.» ANZEIGEN KLEINANZEIGEN IMMOBILIEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Ö F F E N T L I C H E R VE R KE H R Zürich 2 Nr. 42 15. Oktober 2015 9 SZU muss massiv aufrüsten bis 2028 Gemäss einer Schwachstellenanalyse muss die Sihltal-Zürich-UetlibergBahn massive Investitionen tätigen. Dazu nötig sind neue einstöckige Züge mit vielen Türen und der 7,5Minuten-Takt. Denn die Fahrgastzunahme bis 2028 beträgt bis zu 80 Prozent. Lorenz Steinmann Die Linien S4 Zürich HB – Sihlwald und S10 Zürich HB – Uetliberg werden durch die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG (SZU) betrieben. Die Strecken sind mehrheitlich eingleisig und weisen kurze Haltestellenabstände auf. In den Hauptverkehrszeiten (HVZ) wird heute zwischen Zürich HB und Langnau-Gattikon beziehungsweise Triemli ein 10-Minuten-Takt angeboten. Da auch weiterhin mit einem starken Anstieg der Fahrgastzahlen gerechnet wird, erwartet die SZU weitere Kapazitätsengpässe und damit auch eine weitere Verschärfung der Probleme bezüglich der Betriebsstabilität. Dies ist einem sehr detaillierten Fachrrtikel in der neusten Ausgabe der «Schweizer Eisenbahn-Revue» zu entnehmen. Die Doppelstockzüge verursachen Verspätungen, weil sie zu wenige Türen haben... und der Ein- und Ausstieg zu lange dauert. Fotos: mai und SZU Die Nachfrageanalyse Derzeit werden an einem durchschnittlichen Werktag auf dem am stärksten belasteten Abschnitt der S4 rund 17 000 Personen befördert, auf jenem der S10 rund 12 000 Personen. Im Einzugsgebiet der Bahnhöfe und Haltestellen der SZU sind in den vergangenen Jahren sowohl die Einwohnerzahlen als auch die Beschäftigtenzahlen angestiegen. Dazu kommen Neubauquartiere wie Greencity. Auf Anfrage sagt Marcel Geser, einer der Studienverfasser und Leiter Markt der SZU, dass die Finanzierung der Bahninfrastruktur neu direkt durch den Bund erfolgt. «Die SZU hat ihre Ausbaupläne rechtzeitig beim Bund angemeldet. Wir sind zuversichtlich, dass die Finanzierung sichergestellt werden kann». Grund sei die von der Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Februar 2014 beschlossene Vorlage zu Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur «Fabi». Das neue Finanzierungsmodell tritt per 1. Januar 2016 in Kraft. Nicht nur die Finanzierung ist herausfordernd, auch ist grundsätzlich der Bau von zusätzlichen Doppelspurabschnitten in dicht bebautem Siedlungsgebiet und entlang der Sihl aufwändig. Die Schwachstellenanalyse Doch zurück zum Fahrgastaufkommen. Die Zahl der Fahrgäste hat allein in der Zeitperiode von 2000 bis 2010 auf der S4 um 45 Prozent, auf der S10 um 57 Prozent zugenommen. Auch für die nächsten Jahre wird mit einem Wachstum sowohl bei der Bevölkerung als zudem bei den Beschäftigten gerechnet. Bis 2030 werden entlang der S4 insgesamt rund 9000 zusätzliche Arbeitsplätze und 7500 zusätzliche Einwohner erwartet; entlang der S10 rechnet man mit einem Drittel dieser Werte. Mit einer Schwachstellenanalyse wurden Verspätungsstatistiken ausgewertet und die Schwachstellen kategorisiert. Die bedeutendsten Schwachstellen lauten: • Das auf der S4 eingesetzte Rollmaterial ist schwerfällig; der Anteil der angetriebenen Radsätze ist gering, und diese sind schlecht verteilt. • Die Summe der planmässigen Fahr- Nicht überall ist die Strecke doppelspurig. Auch dies führt zu Kapazitätsengpässen, welche die SZU in den nächsten Jahren optimieren müssen. und Haltezeiten zwischen Zürich HB und Langnau-Gattikon ist seit 25 Jahren unverändert. Wegen der Fahrgastzunahme haben sich die tatsächlichen Haltezeiten verlängert. Dies geht auf Kosten der Fahrzeitreserven, weshalb in den Hauptverkehrszeiten regelmässig Verspätungen auftreten. • Zwischen Adliswil und LangnauGattikon sowie auf der gesamten S10 gibt es keine beziehungsweise nur geringe Fahrzeitreserven. • Die Perrons sind nur wenig länger als die Züge, die Abstände zwischen den Perronenden und Ausfahrsignalen gering. Das führt zu eher «konservativen» Bremsmanövern, die einen Zeitverlust zur Folge haben. • Viele Perronkanten liegen in Aussenbögen, womit die Lokomotivführer den Fahrgastwechsel schlecht beobachten können. • Die Längen der Ausweichstellen sind knapp bemessen. • In der Station Zürich Binz blockieren Fahrgäste, die erst nach dem Öffnen der Barriere heraneilen, die Türen und verlängern so die Haltezeiten. • Fahr- und Haltezeitenverlängerungen führen zu vermehrten Verspätungsübertragungen. • Wegen der ungenügenden betrieblichen Flexibilität ist eine ausreichende Beförderungskapazität in den Spitzenzeiten mittel- bis langfristig nicht mehr sichergestellt. Kurz- und mittelfristige Lösungen Aus dieser Schwachstellenanalyse wurden verschiedene Lösungsansätze abgeleitet: • Videoüberwachung/Türraumüberwachung zur Reduktion der Haltezeiten; • Entfernen des Kioskgebäudes in Zürich HB zur Entschärfung der Engpässe und Verbesserung der Personenströme auf dem Perron; • Anhebung der Streckengeschwindigkeiten auf einzelnen Abschnitten zur Reduktion der Fahrzeiten; • Anpassung der Einstiegbereiche bestehender Fahrzeuge mit mehr Stehplatzzonen; • Verlegung der Haltstellen Friesenberg in den zweigleisigen Bereich der Doppelspur Borrweg. Ein langfristiges Konzept Eine Analyse der vorhandenen Infrastruktur hat gezeigt, dass eine generelle Verlängerung der Perronkanten von 100 auf 125 Meter mit laut der SZU vertretbarem Aufwand möglich ist. • Variante 1: Angebotskonzept wie heute, jedoch mit 125 Meter langen Doppelstockzügen auf der S4. • Variante 2: Einsatz von einstöckigen 125m langen Zügen auf der S4. Die S4 verkehrt im 7.5-Minuten-Takt, die S10 im 10-Minuten Takt. • Variante 3: Identische Zugstypen wie bei Variante 2, jedoch auf beiden Linien 7.5’-Takt (S4 bis Adliswil, S10 bis Binz). Die SZU hat für die Varianten 1, 2 und 3 Simulationen für den Normalbetrieb, aber auch für drei Verspätungsszenarien durchführen lassen. Fazit: Die Varianten 1 und 3 funktionieren aus betrieblicher Sicht. Die Variante 2 mit einer unterschiedlicher Vertaktung der beiden Linien und knappen Zugfolgezeiten hat sich hingegen als problematisch erwiesen. Die Machbarkeit der Variante 2 konnte nicht nachgewiesen werden; sie wurde daher verworfen. Die Ka- Idealvorstellung: Die SZU möchte neues Rollmaterial bestellen, ähnlich der S-Bahn in München. Foto: zvg. pazitätsberechnungen zeigen, dass die Doppelstockzüge der Variante 1 bereits ab 2030 überbelegt sind und keine Reserven mehr bestehen. Eine Abwägung der Vor- und Nachteile der beiden Varianten hat gezeigt, dass die Vorteile der Variante 3 – trotz zusätzlicher erforderlicher Infrastrukturinvestitionen – deutlich überwiegen. Angemessener Stehplatzanteil Ein Betrieb mit 7,5-Minuten-Takt und einstöckigen Zügen weist eine um rund 500 Personen pro Stunde und Richtung grössere Kapazität auf als ein Betrieb mit 10-Minuten-Takt und doppelstöckigen Zügen. Dazu kommt, dass die Haltestellenabstände der S4 gering sind; ein Grossteil der Fahrgäste nutzt die Züge auf kurzen Abschnitten mit weniger als zehn Minuten Fahrzeit. Für eine solche Liniencharakteristik eignen sich einstöckige Fahrzeuge, die einen raschen Fahrgastwechsel erlauben und einen angemessenen Stehplatzanteil aufweisen, besonders gut. Etwas, das die SBB ebenfalls als wichtig erachten und für künftige Rollmaterialbestellungen in der Agglomeration Zürich in Betracht ziehen. So entspricht ein Fahrplan, der auf einstöckigen Fahrzeugen und Taktverdichtungen im Kernbereich der Agglomeration basiert, dem vom Zürcher Verkehrsverbund und von den SBB vorgesehenen Konzept «S-Bahn 2G» (innere S-Bahn). Dieses erlaubt eine bessere Integration in die ZVV-Taktfamilie und ermöglicht Verbesserungen bei den Busanschlüssen. Sehr gute Erfahrungen machen – als eines von vielen Beispielen – die Betreiber der S-Bahn in München (siehe Foto). Die Strecke zwischen Zürich HB und Sihlwald weist zudem sehr enge Bögen auf. Auch im Hinblick auf eine Reduktion von Verschleiss und Unterhaltskosten drängt sich deshalb der Einsatz von leichterem Rollmaterial auf. Fünf Jahre bis zur Auslieferung Falls die Nachfrage wirklich so zunimmt wie prognostiziert, und davon ist laut Fachleuten zu fast 100 Prozent auszugehen, ist die Kapazität des heutigen Rollmaterials schon in acht Jahren nicht mehr ausreichend. Auf Anfrage schätzt Marcel Geser die Zeit von der Fahrzeugbestellung bis zur Auslieferung auf fünf Jahre. Viel Zeit bleibt also nicht. Spätestens im Jahr 2028 muss das Angebot auf der S4 während der Hauptverkehrszeiten vom 10- zum 7,5-Minuten-Takt verdichtet werden, was verschiedene Infrastrukturausbauten erfordert. Im Jahr 2023, dem spätestmöglichen Ersatzzeitpunkt für das Rollmaterial auf der S4, wird die Nachfragezunahme in der gegenüber Abendspitzenstunde 2011 rund 70% betragen. Laut der SZU sollte die Kapazitätssteigerung der Perronanlagen in Zürich HB aufgrund der zu erwartenden Fahrgastzunahme bis spätestens 2023 realisiert werden. «Es handelt sich somit um eine angemessene, verantwortungsvolle Planung, die sich auf das Notwendige beschränkt und auf utopische Forderungen verzichtet», schliesst der Artikel in der «Schweizer Eisenbahn-Revue». Quelle: Die langfristige Strategie der Sihltal – Zürich – Uetliberg-Bahn; Autoren Matthias Hofer (Ernst Basler + Partner AG), Marcel Geser (SZU AG), Christian Vogt (ZVV). Der Artikel ist in der Schweizer Eisenbahnrevue 10/2015 erschienen. IMMOBILIEN Manfred Peter eidg. dipl. Gärtnermeister 8041 Zürich-Leimbach Der Winter steht vor der Tür Aktuell: Winterdienst, Schneeräumungen 079 701 43 03 / www.geronimogartenbau.ch TELEFONNUMMERN Zürich 2 AKTUELL Nr. 42 15. Oktober 2015 11 ANZEIGEN Vor dem Winter die Varroamilben bekämpfen Die Honigernte ist vorbei, und es gilt, die Völker auf den Winter vorzubereiten. Dank Auffütterung und Varroabehandlung können die Völker kraftvoll in den Frühling starten. Jürg Studer Der Honig ist geschleudert, in Gläser abgefüllt und etikettiert. Erste Gläser des süssen Brotaufstrichs sind im Verwandten- und Bekanntenkreis verschenkt oder an Liebhaberinnen und Liebhaber des echten Albisrieder Honigs verkauft. Der Verkaufserlös ist der Lohn der Imker für ihre Arbeit und deckt etwa die Ausgaben. Noch kann man bei den beiden Albisrieder Imkern Christoph Bugs und Jürg Studer Honig ihrer diesjährigen Ernte kaufen: [email protected], Tel. 079 484 06 05. Das Einwintern beginnt Die arbeitsintensive Zeit bei den Bienen ist mit dem Honigschleudern abgeschlossen. Es folgen für das Einwintern allerdings noch ein paar wichtige Tätigkeiten. Der weggenommene Honig ist mit speziellem, für Bienen angepassten Zuckersirup zu ersetzen. Dazu stellen wir mehrere Liter Zuckerwasser in einem grossen Topf zum Bienenstand, der dann in den nächsten Tagen eingetragen wird. Der Sirup ergänzt in den Brutwaben den von den Bienen eingetragenen Honig und mit Pollen gefüllten Waben. Vor allem aber gilt es, die Varroamilben zu bekämpfen. Alle Imker der Region sollten diese Schutzbehandlung mit der Ameisensäure in der gleichen Zeitperiode vornehmen. So tragen verfliegende Bienen die Milbe nicht von einem Bienenstand zum andern. Der Imker kontrolliert mit einem unter die Waben geschobenen Blatt, wie viele Varroamilben aufgrund der eingeträufelten oder in einem Schwammtuch über den Waben eingebrachten Säure herunterfallen. So sieht der Imker den Erfolg beziehungsweise Befall mit Milben. Die letzte Brut wird gepflegt beziehungsweise der letzte Nektar eingebracht. selbst bereiten sich nicht nur mit dem Eintragen der letzten Tracht (Nektar) auf die strenge Winterperiode vor, sondern es kommen jetzt deutlich länger lebende Winterbienen auf die Welt. Die Drohnen, also die männlichen Bienen, werden aus dem Stock gedrängt, da sie nach der Begattung der Königin ja keine Funktion mehr haben. Das grosse Sommervolk mit den etwa 40 000 Bienen schrumpft auf rund einen Viertel. Sie brauchen deutlich weniger Platz und formieren sich in wenigen Waben zu einer riesigen Traube. So spart das Volk Heizenergie. Wird es ganz kalt, wechseln die Bienen immer ihren Platz – die aussen an der Traube sitzenden Bienen wandern nach innen und wärmen sich wieder auf. Fotos: Jürg Studer Sechsteilige Serie In einer Serie berichten die zwei Albisrieder Jungimker Christoph Bugs und Jürg Studer aus ihrem Bienenhaus am Üetliberg über ihr erstes Bienenjahr. Ihre vier bisherigen Beiträge erschienen am 28. Mai («Es ist Frühling – die Bienenvölker wachsen»), am 11. Juni («Wie Imker einen Bienenschwarm einfangen»), am 9. Juli («Täglich bestäubt eine Biene 2500 Blüten») und am 6. August («Wenn der goldene Honig aus der Schleuder fliesst»). Drohnen werden aus Nest geworfen Absolute Hygiene im Stand und beim Arbeiten sind die Voraussetzungen für die Gesundheit der Bienen und maximale Honigqualität. Die Völker Bienenforschung Die Bienenforschung hat in letzter Zeit zu den typischen Bienenkrankheiten Faul- und Sauberbrut sowie der Varroamilbe Fortschritte gemacht. Man versteht heute auch besser, wie Pflanzenschutzmittel auf Bienen einwirken. Damit können die Wildtiere artgerecht gehalten werden und qualitativ besten Honig produzieren. Bienenstände sind im Internet unter http://maps.zh.ch sichtbar, wenn man links unter Filter «Bienenstände» eingibt. Dann öffnet sich eine Karte aller Bienenstände im Kanton. Foto rechts: Der weggenommene Honig wird nun durch mehrere Liter Zuckerwasser ersetzt. H I N TE R G R U N D Zürich 2 Nr. 42 15. Oktober 2015 13 Juwo – oft letzte Hoffnung für Studierende Für Erwachsene ist es schwer, eine Wohnung in der Stadt Zürich zu finden, für junge Erwachsene fast unmöglich. Ein Problem, das Juwo zu lösen versucht. Nathalie Klingler Das Jugendwohnnetz, kurz Juwo, ist ein Verein, der mittlerweile seit über 30 Jahren günstigen Wohnraum an junge Menschen mit bescheidenen Mitteln vermittelt. Damit Jugendliche und junge Erwachsene vom Juwo profitieren können, müssen sie mindestens 15 und höchstens 25 Jahre alt sein, dürfen ein Einkommen von maximal 30 000 Franken im Jahr haben und müssen sich in einer Ausbildung oder in einer Orientierungsphase befinden. Heute vermietet der Verein Jugendwohnnetz über 800 Wohnungen an rund 2000 junge Menschen. Beim vermittelten Wohnraum handelt es sich sowohl um unmöblierte Wohnungen und Einzimmerstudios als auch um ganze Häuser mit oder ohne Garten in der Stadt Zürich. Zusätzlich werden beim Juwo auch günstige Einzugsmöglichkeiten in bereits bestehende Wohngemeinschaften angeboten. Der Mietzins beträgt zurzeit im Durchschnitt 379 Franken pro Person und Monat, bei Einzimmerwohnungen etwas mehr. Wohnprobleme lösen Das Ziel des Jugendwohnnetzes ist Endlich in Zürich eine Bleibe gefunden: Zusammen mit netten Leuten essen und diskutieren in einer Juwo-Wohnung. Foto: Christian Altorfer eindeutig: Wohnprobleme junger Erwachsener pragmatisch, unbürokra- beiden Gremien Fachleute, welche ter des Vereins. Dadurch entstehen heitshalber aus, die Geschäftsführerin Neubauten, Container- oder Brachtisch und ohne ideologische Scheu- die Geschäftsstelle in verschiedenen für Eigentümer oder Verwaltungen und das Juwo gingen getrennte Wege. land-Nutzung, Zwischennutzung und klappen zu lösen. Das Juwo will jun- Bereichen, wie beispielsweise Finan- folgende Vorteile: Sie erhalten eine Im Jahresbericht 2014 hält Jean-Marc Kauf sowie um die Anpassung von Immobilien. Im zen, Networking, garantierte Mietzinszahlung und ha- Hensch, Präsident gen Menschen helzweiten Strategiesoziale Arbeit, aktiv ben somit keinen Inkassoaufwand. Juwo, jedoch fest: fen, selbstständig «Ich komme aus Bern. unterstützen und Es fällt für sie zudem kein Adminis- «Heute kann ich gu- «Lange habe ich nach einer Block «Wohnen in zu werden, Fuss im Als ich hier angefangen Wohnung in der Stadt der Agglomeration beraten. Allgemein trationsaufwand durch einen Mieter- ten Gewissens saLeben zu fassen. Somit überrascht es habe zu studieren, hatte arbeitet das Ju- wechsel an, da dieser vom Juwo erle- gen, dass das Ju- Zürich gesucht. Die Suche fördern» steht Mitentwicklung kostengendwohnnetz eng digt wird. Zudem ist die Garantie ge- gendwohnnetz genicht, dass etwa ich keine Wohnung und schien aussichtslos: günstiger Neubaumit Institutionen geben, dass die Mieterinnen und Mie- stärkt aus dieser fünf bis zehn Prokannte niemanden. Dank aus Politik, Wirt- ter bei zeitlich begrenzten Mietver- Prüfung hervorgeEntweder war keine ten im Vorderzent der MieterinJuwo habe ich relativ Wohnung frei oder sonst grund. Daneben schaft und dem So- trägen zum vereinbarten Termin wie- gangen ist. Wir hanen und Mieter, welche die Dienst- schnell ein Zimmer in einer zialbereich zusam- der ausziehen. Ein weiterer Vorteil, ben nicht nur bei viel zu teuer. Dank Juwo geht es um Markeder Vermietung der sich durch solch ein Mietverhältmen. Der Verein ist leistungen der JuWG zu einem fairen Preis habe ich seit Kurzem eine ting, um Kommunikation sowie um politisch, konfessio- nis ergibt, ist, dass es professionelle neue Rekordwerte wo-Wohnberatung bekommen.» Wohnung. Ich bin wirklich Preisgestaltung. Der sondern nell und gesell- Ansprechpartner auf der Geschäfts- erreicht, in Anspruch nehfroh, dass es so eine Strategie dritte Block «Partschaftlich breit ab- stelle gibt, die ohne schwerfällige unsere men, von SozialämMartin, 24, Philosophiestudent nerschaften aussergestützt. So zählen Bürokratie und auf Vertrauensbasis auch so festgelegt, tern zugewiesen Organisation gibt.» dass weiteres halb Zürichs» beimmerhin fast alle agieren. werden. Beim Juwo Wachstum möglich inhaltet die beiden erhofft man sich, diese jungen Men- politischen Parteien, Jugendparteien Pascal, 26, Wirtschaftsstudent ist, ohne übermässistrategischen Punkschen zum selbstständigen Wohnen und verschiedene kirchliche Institu- Das herausfordernde Jahr 2014 qualifizieren zu können. In der ange- tionen zu den Vereinsmitgliedern. Die Zahl der Mieterinnen und Mieter, ge Risiken einzugehen.» So wurden te Offenheit für Kooperation bei Anspannten Wohnungssituation in der die eine Wohnung über das Jugend- beispielsweise die Führungsstruktu- fragen anderer Städte sowie ProjektStadt Zürich leiste man damit – zu- Auch Vermieter profitieren wohnnetz finden, hat sich in den letz- ren in der Geschäftsstelle spürbar ver- entwicklung, wenn das Potenzial bei sammen mit privaten und öffent- Vom Jugendwohnnetz profitieren je- ten zehn Jahren verdoppelt: Waren stärkt und die Weichen gestellt, damit mehr als 100 Wohnplätzen liegt. Trotz dem turbulenten Jahr 2014 lichen Vermietungspartnern – «einen doch nicht nur junge Erwachsene, es 2003 noch 971 Mieter, zählte man die Organe der Trägerschaft in den wichtigen Beitrag zur sozialen Durch- sondern auch Vermieter. So haben letztes Jahr bereits 1936. Im gleichen Jahren 2015 und 2016 weiterent- ist es den Verantwortlichen des Jugendwohnnetzes gelungen, eine erste mischung der Stadt», heisst es dazu Hauseigentümer oder Verwaltungen Zeitraum, so freut man sich beim wickelt werden können. Initiative der «Strategie 2017» umzuin einer Medienmitteilung des Ver- die Möglichkeit, Wohnungen tempo- Juwo, konnten die Mietkosten stetig setzen. So wurde beispielsweise ein eins. rär oder auf Dauer an Juwo zu ver- gesenkt werden. So kostete Jugend- Die «Strategie 2017» mieten. Dies auch dann, wenn Objek- wohnraum im Jahr 2003 durch- Mit seiner «Strategie 2017» zeigt das Markttest für eine Zwischennutzung Der Verein und die Stiftung te in absehbarer Zeit renoviert oder schnittlich noch 472 Franken im Mo- Juwo die Stossrichtung für die nächs- in Baden durchgeführt oder die EntFür die Beratungsdienstleistungen abgebrochen werden müssen, also nat, heute ist ein Appartement be- ten Jahre auf. So definiert das strate- wicklung von Wohngemeinschaften gische Konzept einerseits konkrete für einen Neubau im Limmatfeld in der von Sozialämtern zugewiesenen nur befristet vermietbar sind. Ein reits ab 397 Franken erhältlich. Ermöglicht wurde die Mietkosten- Entwicklungsschritte, lässt dabei Dietikon unterstützt. jungen Erwachsenen hat der Verein grosser Vorteil, da solche Wohnungen Solche Innovationen entwickelt einen Leistungsauftrag der Stadt Zü- in der Regel als kaum oder nur senkung durch eine gute Zusammen- aber immer noch genügend Spielarbeit mit den Vermietungspartnern raum für Anpassungen an neu auf- das Jugendwohnnetz nach dem sogerich. Ansonsten finanziert sich das schwer vermietbar gelten. Allgemein mietet das Juwo güns- des Jugendwohnnetzes sowie dank kommende Chancen und Risiken. nannten Ansatz der 3P: Partner, ProJugendwohnnetz ohne Mittel der öfWohnraum einer ständigen Op- Eine der Herausforderungen ist es jekt und Plan. Als Erstes erfordert fentlichen Hand. Zum Jugendwohn- tigen timierung und Effi- zum Beispiel, dass der Wohnungs- dieser Ansatz einen ansprechenden, netz zählt auch die Stiftung für Ju- von der öffentlichen gendwohnhilfe. Diese erwirbt Wohn- Hand, professionel- «Als ich angefangen habe zienzsteigerung im markt – vor allem im Juwo-Kern- vertrauenswürdigen Partner. Zweizu studieren, wollte ich operativen Geschäft. gebiet, den zentralen Stadtquartieren tens muss ein konkretes Projekt des häuser entweder käuflich oder im len ImmobilienverBaurecht. Wenn es nötig ist, wird waltungen, Genosunbedingt ausziehen und Die Verbesserungen – immer härter und teurer wird, die Partners vorliegen. Und drittens wird oder sanft und kostengünstig renoviert. senschaften selbstständig werden. Dank des Angebots ver- Nachfrage nach Jugendwohnraum je- dann ein Plan entwickelt, wie eine blüffen vor allem doch gleich hoch bleibt. Um sich an bestimmte Region oder Ortschaft vom Vermietet werden diese Wohnungen privaten Hausbesitoder Wohnhäuser ausschliesslich zern an. Der Verein Juwo wurde dies möglich.» darum, wenn man diese Entwicklung anzupassen, setzt Juwo bearbeitet werden kann. Das bedenkt, was für ein man beim Juwo auf vermehrte Inves- heisst, die gemeinnützige OrganisaJugendwohnnetz durch den Verein Jugendwohnnetz. Nadine, 22, Rechtsstudentin herausforderndes titionen in innovative Formen der tion verfolgt einen «Bottom-up-AnWeil keine öffentlichen Gelder in tritt dabei gegensatz», der die Risiken auf allen EbeJahr 2014 für das Zusammenarbeit. Anspruch genommen werden, arbei- über den ImmobiliDie «Strategie 2017» setzt sich nen minimieren soll. ten der Vorstand des Vereins Jugend- enbesitzern immer als Mieter auf, Jugendwohnnetz war. Denn Anfang wohnnetz und der Stiftungsrat der was für die Vermieter eine gewisse 2014 geriet die Organisation in arge aus drei Hauptblöcken zusammen: Stiftung für Jugendwohnhilfe auf frei- Sicherheit darstellt. Die jungen Woh- Turbulenzen: Die Stiftungspräsidentin Beim ersten Block «Innovative Ideen Jugendwohnnetz, Gartenhofstrasse 15, 8004 Zürich, Tel. 044 298 20 49, E-Mail williger Basis und unentgeltlich (Auf- nungsmieterinnen und -mieter sind musste aus beruflichen Gründen zu- Zürich» geht es hauptsächlich um [email protected]. Weitere Informationen unwandspauschale). Dennoch sitzen in im rechtlichen Sinn jeweils Untermie- rücktreten, der Präsident fiel krank- neue Branchen, Mitentwicklung an ter www.juwo.ch. 14 Zürich 2 Nr. 42 15. Oktober 2015 Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 Auch Spitzensportler sind von Aqua-Sport begeistert Das ist doch motivierend für alle: Aqua-Sport und im besonderen Aqua-Jogging betreiben nicht «nur» Bewegungsmuffel, sondern auch Spitzensportler. Nützlich und gesund ist diese Art von Sport also für alle. Wie ein 1000-Meter-Lauf Lorenz Steinmann Aqua-Fitness ist ein ganzheitliches und gelenkschonendes Körpertraining im Wasser. Die Bewegungen im Wasser sind effizient und erhöhen die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Durch ein abwechslungsreiches Angebot werden Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit gefördert, und es ist somit für alle Altersgruppen und Fitnessniveaus geeignet. In und um Zürich bietet z.B. Sportaktiv eine Vielzahl von Kursen, die für unterschiedliche Niveaus und Alter geeignet sind. Spannend ist, dass nicht nur plaudernde Sportmuffel dieser Bewegungsart frönen, sondern auch Spitzensportler. Markus Ryffel, Silbermedaillen-Gewinner der Olympiade in Los Angeles, erklärte kürzlich dem «Spiegel», warum Aqua-Sport so gesund und effizient ist: «Mithilfe von Vorbei die Zeit, als man die Nase über Aqua-Sport und Aqua-Jogging rümpfte. Auch für Spitzensportler ist das ein sinnvolles Trainingsmodell. Foto: zvg. Auftriebswesten trainieren Spitzensportler die Laufbewegung im Wasser und können somit eine Trainingseinheit mehr absolvieren, ohne Gefahr zu laufen, sich durch Überbelastungen zu verletzen.» Ryffel nennt das Deep Water Running. Damit lässt sich nicht nur die Regeneration verbessern, sondern auch die Lauftechnik. Ryffel erzählt, er habe sich so eine optimierte Zugphase an- geeignet und an Land seine Endschnelligkeit verbessert. Vorbei also die Zeit, als man die Nase über Aqua-Sport und Aqua-Jogging rümpfte. Beispiele von Kursanbietern: sportaktiv.ch, Nussgasse 4, 8008 Zürich, Telefon 044 388 99 99/ Rheumaliga Zürich, Badenerstrasse 585, 8048 Zürich. Kursleiterin Wasser: Monika Pfister: Telefon 044 405 45 50. www.rheumaliga.ch/zh Aquajogging ist, ganz einfach gesagt, Laufen im Wasser. Aber gesünder! Denn das Körpergewicht spielt bei dieser Bewegungsform eine untergeordnete Rolle. Vor allem werden Hüft- und Kniegelenke extrem geschont. Man läuft im Wasser, wobei der Auftrieb durch einen Gürtel so gross ist, dass die Füsse keinen Boden berühren sollen, die Schultern werden vom Wasser umspült. Mit den Händen kann man die Laufbewegung unterstützen. Besonders geeignet ist diese Bewegungsart bei Übergewicht und Gelenkproblemen und generell für ältere Senioren. Aquagymnastik steht in der Regel im gleichen Angebot und umfasst Gymnastikübungen im Wasser. Einmal pro Woche, etwa 45 Minuten, reicht aus, um eine gesunde Fitness zu stabilisieren. Wussten Sie, dass 5 Minuten intensives Joggen im Wasser etwa einem 1000-m-Lauf an Land entspricht! So wird trotz geringerer Belastung der Gelenke ein hoher Kalorienverbrauch erreicht! (pd.) Publireportage Im Chor des Aventin singen – Lebensfreude pur Am 1. Oktober hat der Chor des Aventin das Aventin-Lied im «AVENTIN – Leben im Alter» uraufgeführt. Man kann es kaum glauben, dass es nun bereits ein Jahr her ist, seit das ehemalige Alters- und Pflegewohnheim Neumünster in «Aventin – Leben im Alter» umbenannt wurde. Im Hinblick auf diese Geburtstagsfeier ergriff Chorleiter Benjamin Blatter die Initiative und komponierte ein schwungvolles Lied zu Ehren der Jubilarin. Die Musik und der Refrain, der auch aus der Feder des Chorleiters stammt, gefiel den Sängerinnen und Sängern und allen, die sie hörten. Das Lied hatte nur noch einen kleinen Mangel: Es hatte noch keinen Text für die Strophen! Wie das im Aventin üblich ist, involvierte die Geschäftsführung die Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen einer Umfrage. Viele von ihnen ergriffen die Gelegenheit festzuhalten, was sie mit dem Leben im Der Chor des Aventin singt drei- bis viermal jährlich an Veranstaltungen. Aventin verbindet: Sie freuen sich daran, selbstbestimmt wohnen zu können und genussvoll zu schmausen. Sie schätzen die Gemeinsamkeit bei Sport und Spiel und na- Foto: zvg. türlich an den schon legendären, regelmässig stattfindenden Abendveranstaltungen. Sie geniessen den wundervollen Garten und die Hilfsbereitschaft der Mitarbeitenden. Aus solchem Stoff entstand das wunderbare Aventin-Lied, eine einmalige Sache, auf die alle Bewohnerinnen und Bewohner des Aventin stolz sind. Der Chor studierte für die Geburtstagsfeier vom 1. Oktober nicht nur dieses Highlight ein, sondern ebenfalls die Ode «Freude schöner Götterfunken» von Ludwig van Beethoven. Auch die Leserinnen und Leser können die Freude am Singen und an der Gemeinsamkeit mit dem Aventin teilen, indem sie im Chor mitmachen. Der Chor des Aventin singt drei- bis viermal jährlich an öffentlichen Veranstaltungen des Hauses. Geprobt wird an jedem ersten und dritten Freitag im Monat von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr im Vortragssaal des Aventin an der Minervastrasse 144. Im Anschluss an die Chorprobe offeriert das Haus den begeisterten Sängerinnen und Sängern Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde. (pd./pm.) Einen ersten Eindruck vom «Aventin»-Lied und unserem Chor erhalten Interessierte auf der Homepage unter www.aventin.ch. 15 16 Zürich 2 Nr. 42 15. Oktober 2015 H I N TE R G R U N D FCW: Unerwarteter, aber verdienter Punktgewinn Noch rangiert der FC Wollishofen im Abstiegsbereich. Zeichnet sich nun mit dem 1:1 vom letzten Sonntag in Einsiedeln ein Aufwärtstrend ab? Bruno Lendenmann Das durch zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle von Stammspielern dezimierte Wollishofer Team begann gegen die favorisierten Einsiedler mit einem Gegentor schon in der 4. Minute. Petkovic drückte ein flaches Zuspiel quer durch den «Fünfer» zum 1:0 über die Linie; wurde ein mögliches Offside übersehen? Wer nun dachte, es folge ein Schützenfest der Gastgeber, irrte. Die FCW-Spieler besannen sich auf ihre kämpferischen Qualitäten; es folgten sehenswerte Angriffe auf das gegnerische Tor. In der 21. Minute gelang Simao auf einen Steilpass der Ausgleichstreffer zum 1:1. Der Druck der Wollishofer hielt an, und nach einer tollen Parade des Einsiedler Goalies verpasste Reiniger im Nachschuss den Führungstreffer knapp. Schwalbe und Ellbogenschlag Die Gastgeber hielten dagegen und wurden wieder gefährlich. In der 38. Minute konnte der Einsiedler Captain Schönbächler alleine auf Torhüter Huber zulaufen. Den zu weit vorgelegten Ball vermochte der FCW-Goalie zu blockieren. Im etwas zu theatralischen Sturz des Einsiedlers sah der souverän agierende Schiedsrichter eine Schwalbe, die er mit Gelb bestrafte. Der FCE machte weiter Druck. Nach einer Freistosshereingabe foulte Schönbächler einen Wollishofer Verteidiger mit einem Ellenbogenschlag, was dem Einsiedler Captain fünf Minuten vor der Pause die zweite gelbe Karte und damit unweigerlich den Ausschluss vom Spiel eintrug. Der dezimierte FC Einsiedeln (auch dem Gastgeber fehlten offenbar sechs Stammspieler) stellte sein Spiel mit seinen schnellen Stürmern auf Konterfussball um, was für Wollishofen mehr Spielanteile ergab. Einem satten Weitschuss von Micha Iseli folgte ein Pfostenschuss von Reiniger, und auch der wirblige Simao beschäftigte die FCE-Abwehr intensiv. Es gelang jedoch nicht, den solid spielenden gegnerischen Torhüter ein zweites Mal zu überwinden. Die Konter der Gastgeber blieben gefährlich. Dennoch wäre ein knapper Sieg der Zürcher nicht unverdient gewesen; ein Tor in der 90. Minute wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Punktgewinn als Erfolg Aufgrund der Tabellenlage der beiden Kontrahenten dürfen die Zürcher den Punktgewinn als Erfolg werten. Im Vergleich seit 2000/01 zwischen den beiden Clubs steht es auch unentschieden. Den sich abzeichnenden Aufwärtstrend müssen die Sonnau-Boys nun am kommenden Sonntag (10.15 Uhr) gegen den gastierenden FC Schlieren bestätigen. Noch rangiert man im Abstiegsbereich. Stadion Rappenmöösli, 250 Zuschauer. FCW: Huber, Wermelinger, Nolfi, Hess, Loosli (15. Lampl), Butler (60. Wingeier), M. Ibrahimi, Grimaldi, M. Iseli, Simao, Reiniger (80. J. Ibrahimi). Foto: Lorenz Steinmann Goldener Herbst Zurzeit zeigen sich die Bäume auch im Sihltal (Foto) in den schönsten Farben. Man könnte diesen Herbst in unserer Region «Indian Summer» nennen, sofern sich die nächsten Wochen – wie in Nordamerika – trocken und warm entwickeln. Zum Indian Summer gehören ein blauer Himmel und eine besonders intensive Blattverfärbung in den Laub- und Mischwäldern. Freuen wir uns auf diese Herbststimmung – ob im Sihltal oder anderswo! (zh2.) Stadt Zürich Nr. 42 15. Oktober 2015 17 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Ein Prosit auf die Gemütlichkeit von Chefin Stephanie Portmann, Geschäftsführerin der Fred Tschanz Management AG. Bereits zum 20. Mal stach ein Prominenter das Fass an. Der Aargauer Komiker Peach Weber sorgt für die Bierfontäne 2015. Extravagant: «Le Meta Hiltebrand. Chef»-Wirtin «O’zapft is» mit VIPs auf dem Bauschänzli München in Zürich mit echt bayrischer Bedienung und Blasmusikkapelle. Peach Weber wurde eigens aus dem Aargau «importiert», um mit zwei imposanten Schlägen das Fass anzustechen. Dabei ging ein Masskrug kaputt und Festzeltchef Ralph Bolli wurde geduscht. Mit Fässern kenne er sich aus, meinte Blödelbarde Weber und deutete auf seinen Bauch. Bereits zum 20. Mal findet das Oktoberfest statt (bis 11. November). Gegründet wurde es vom legendären Gastronom Fred Tschanz. Heute führt es Enkelin Stephanie Portmann weiter. Sie ist seit dem Tod ihres Grossvaters Chefin der Tschanz Management AG. Nur gerade zweimal ist das diesjährige Oktoberfest für einen Privatanlass reserviert. Am 15. Oktober lädt It-Boy Reto Hanselmann (bekannt von seinen Halloween-Partys) zu «Hanselmann’s Wies’n». Am 26. Oktober wird der «Pink Monday» von Männerpaaren gefeiert. Am Fassanstich sah man auch einen gut gelaunten Stadtrat Raphael Golta mit Gattin. In die Krachledernen wagte er sich aber nicht. Ganz anders Gemeinderat Mauro Tuena, der stilecht daherkam und seine Begleitung fragte, ob sie denn eine Weisswurst richtig verzehren könne? Wie Stephanie Portmann nämlich sagte, werden die Weisswürste nicht geschnitten, sondern «gezuzelt» (ausgesaugt). Wirtin Meta Hiltebrand («Le Chef») kam in Leder-Hotpants und zeigte ihre makellosen Endlosbeine. Dazu trug sie Fuchspelzstiefel, angefertigt von ihrer Mutter. In Dirndl und langen Lederhosen kamen auch Schausteller-Pfarrerin Katharina Hoby-Peter und Andrea Marco Bianca, Pfarrer in Küsnacht, die ihre Herbstferien in Österreich verbracht hatten. Immer gern dabei: Gastroberater Otto Gisiger. In stilechten Klamotten: SVP-Gemeinderat Mauro Tuena mit Begleiterin Nicole Rüttimann. Festhallenchef Bolli hat alles im Griff. Stadtrat Raphael Golta und seine Frau, Catherine Heuberger Golta. ANZEIGEN Neueröffnung Conceptstore Seefeldstrasse 12 8008 Zürich 043 268 52 00 www.friolet.ch Benneton-Model Melanie Alexander, Reto Hanselmann. Pfarrerpaar mit Mass: Katharina Hoby und Andrea Marco Bianca. 18 Zürich 2 Nr. 42 15. Oktober 2015 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Amüsante Schweiz Susann Sitzler und die Buchgestalterinnen von «no.parking» stellen in amüsanten Schaubildern und Grafiken mit viel Humor all das dar, was die Schweiz ausmacht: Von Schweizer Käse und Schokolade, Birchermüesli und Ricola über Alphörner, Bernhardiner und Einbürgerungen geht die Reise durch die Eidgenossenschaft mit Heidi, Emil, Tell und Generalabonnement bis aufs Rütli, zu den Landsgemeinden und ins Cern. Susann Sitzler schaut in alle Ecken der Kantone, wagt den Blick über den Röstigraben und beleuchtet sogar Privatbunker und Bankgeheimnisse. Grüezi wohl! Susann Sitzler, 1970 in Basel geboren und dort aufgewachsen, lebt als Journalistin und Autorin in Berlin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zu gesellschaftlichen Themen. Über die Schweiz u. a. «Grüezi und Willkommen: Die Schweiz, ein Länderporträt» (6. Auflage, 2012). «no.parking» ist eine Agentur für Kommunikation und Gestaltung in Vicenza: Vier Frauen begreifen Design als etwas, was unser Leben schöner macht, nützlich ist und allen zugänglich sein sollte. Susann Sitzler: Total alles über die Schweiz – The Complete Switzerland. Infografiken von «no.parking». Folio, 2015. Unterhaltsam und bedenkenswert Der neue Band von Gerhard Binggeli versammelt seine Mundart-Kolumnen, die jede Woche im «Bund» erscheinen. Es sind Trouvaillen der Erinnerung, Anekdoten aus seinem Leben. Mit wachem, heiterem Blick macht der Autor auf unscheinbare Details aufmerksam, weckt Fernweh und Neugierde. Dank seinem Erzähltalent sind die Texte leicht und flüssig zu lesen. Sie regen zum Schmunzeln an, stimmen nachdenklich, sind folglich immer unterhaltsam und bedenkenswert. Ein Büchlein, das nicht ausgelesen ist, das man immer wieder hervornehmen kann, um darin zu schmökern. Ihm ist eine CD beigelegt, auf der zwanzig ausgewählte Kolumnen, vom Autor gelesen, zu hören sind. «I bsinne mi – Gschichte vo hie u dert», heisst der erste Band von Gerhard Binggeli, der 2014 erschienen ist. Darin unterhält er ebenfalls mit klugen und feinen Schreibkunststücken. Binggeli Gerhard: O das no. I bsinne mi – Band 2. Inkl. CD mit 20 Geschichten aus «I bsinne mi» und «O das no», gelesen vom Autor, und Zwischenmusik von Mathias Jakob. Zytglogge Verlag, 2015. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Jeden Montag 16.15-17.15 Fit-Gymnastik 50+ vis-à-vis TC Kilchberg: Wir trainieren einfach und mit viel Spass Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Info/Anmeldung: Daniela Lüthi, dipl. Bewegungspädagogin BGB, Tel. 079 336 98 28/091 606 56 23. Hornhaldenstr. 49, Kilchberg. Jeden Mittwoch und Samstag Mittwoch 14.00, Samstag 9.00 Karatetraining für Eltern und Kinder in Adliswil: Shukokai Karate International, Webereistr. 55, Adliswil. Auskunft: Telefon 044 709 09 02. Jeden Donnerstag 13.00-20.00 Veloflicken: Rote Fabrik, Wollishofen. Öffentliches Veloflicken. Ohne Anmeldung. Kosten: Fr. 10/Stunde. 20.00 Uhr Probe der Harmonie Wollishofen: Kilchbergstr. 23. Wollishofen. Auskunft: Thomas Heusser, Telefon 044 942 15 65. Donnerstag, 15. Oktober 19.00–20.30 Vortrag: Zwei Drittel verletztes Gehirn – verletzte Arbeitswelt. Zurück in den beruflichen Alltag mit einer Hirnverletzung. Ein Arbeitgeber und ein Versicherungsfachmann sprechen über ihre Erfahrungen mit Hirnverletzungen im Alltag. Gemeinschaftszentrum Riesbach, Seefeldstr. 93. Freitag, 16. Oktober 14.30 Wunschkonzert: Mit Musikmamsell Verena Speck. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradies- strasse 45. 19.00 Lesung: Wolfgang Wettstein liest aus seinem Kriminalroman «Mörderzeichen». Sphères bar buch & bühne, Hardturmstrasse 66. 17.30-18.30 Führung: Fokusausstellung «Alles Kaktus?». Kurator und Botaniker Urs Eggli bringt Licht ins Dunkel der vertrackten Verwandtschaften und irreführenden Ähnlichkeiten bei den Sukkulenten. Sukkulentensammlung, Mythenquai 88. Samstag, 17. Oktober 14.00–17.00 Moscht-Fäscht: Obstsaft aus Äpfeln und Birnen der Region. Gemeinsam pressen und geniessen. «Würstli im Teig» im Holzofen. Spiele und Action. Gratis. Altes Gemeinschaftszentrum, (GZ), Rebenweg 6. Leimbach. 16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Nun muss ich Sie doch ansprechen». Ein Frauenstadtrundgang mit Monika Stocker. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Kreuzgang Fraumünster (Eingang Limmatseite), Kämbelgasse 2. Sonntag, 18. Oktober 19.00 Finissage: Ausstellung Peter Pfister//o.T. Kiosk Tabak, Mutschellenstrasse 2. Freitag, 23. Oktober 14.30 Ein sagenhafter Nachmittag: Sagen und Geschichten von Ausflugszielen. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45. 19.00–21.00 Vortrag und Podium: «Nur etwas vergesslich – oder schon dement?». Ref. Kirchgemeindehaus Adliswil, Kirchstrasse 2. 19.00–20.00 Lesung: Kaspar Schnetzler liest aus seinem neuesten Roman «das modell». Restaurant Café Boy, Kochstrasse 2. 22.00 Lesung mit Said: Türöffnung 21.30 Uhr. Anlass im Rahmen von «Zürich liest ’15». Grossmünster (Krypta), Zwingliplatz. Samstag, 24. Oktober Dienstag, 20. Oktober 9.30–11.30 Blueme- und Pflanze-Märt: Verkauf von Pflanzen und Schnittblumen. Pflegezentrum Entlisberg (Wintergarten), Paradiesstrasse 45. Donnerstag, 22. Oktober 14.30 Vortrag: «Gelingendes Alter». Vortrag von Sr. Liliane Juchli. Ref. Kirchgemeindehaus Wollishofen, Kilchbergstrasse 21. 17.00–20.00 Vernissage: Ausstellung Elisabetha Bleisch, bis 14. November. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 13.30 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr. Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3. 15.00–16.30 Lesung: Lukas Hartmann liest aus dem Kinderbuch «Mein Dschinn». Bibliothek Pro Senectute Schweiz, Bederstrasse 33. 19.00 Jahreskonzert Gospelchor: Einlass: 18.15 Uhr. Ref. Kirche Kilchberg, Dorfstrasse 117. 20.00 Lesung «Der Lauf der Dinge»: Peter Stamm liest aus seinen gesammelten Erzählungen. Schulhaus Kronenwiese (Singsaal), Adliswil. Sonntag, 25. Oktober 17.00 Gospelkonzert: Gospel Singers Wollishofen und Pechrima. Vorverkauf Drogerie Jud am Morgental. Alte Kirche Wollishofen, Kilchbergsteig 21. KIRCHEN Reformierte Kirchgemeinde Wollishofen www.kirchewollishofen.ch Sonntag, 18. Oktober 10.00 Gottesdienst mit Pfarrer Hans Peter Rühli, Offene Sonntagskantorei, Kollekte: SBS Schweiz. Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte, Alte Kirche Anschliessend Chilekafi Montag, 19. Oktober 14.30 Probe Wollichörli, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Dienstag, 20. Oktober 20.00 Probe Gospel-Singers, Kirch- gemeindehaus Kilchbergstrasse Mittwoch, 21. Oktober 19.15 Ökumenisches Nachtgebet Alte Kirche Kirche Enge www.kirche-enge.ch Sonntag, 18. Oktober 10.30 Musikgottesdienst in der Kirche Enge, Pfarrer Roland Brendle, Männerchor Leimbach Leitung und Violine: Christian Enzler, Kollekte: Domicil Pfarrei St. Franziskus www.st-franziskus.ch Samstag, 17. Oktober ab 17.15 Beichtgelegenheit 18.00 Eucharistiefeier Sonntag, 18. Oktober 9.30 Eucharistiefeier 11.15 Eucharistiefeier 17.30 Santa Messa in lingua italiana Dienstag, 20. Oktober 12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25 16.10 bis 16.55 Kinderchor (1. bis 3. Klasse) im Pfarreisaal Dreikönigen 17.45 bis 18.45 Jugendchor (4. und 6. Klasse) im Kirchgemeindehaus Enge 19.00 bis 20.00 Ängi Voices (Oberstufe) in der Kirche Enge Mehr Informationen: www.kirche-enge.ch/kinderchor www.kirche-enge.ch/jugendchor Kontakt: Barbara und Ulrich Meldau: 044 781 25 25 Donnerstag, 22. Oktober Ökum. Themennachmittag Treffpunkt: 13.45 Bahnhof Enge, jeder löst sein Billett selber. «Luege» – Besichtigung der Laurentius-Werkstatt in ZürichSeebach. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.), Tel. 079 660 28 59, E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel, Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.), Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41 [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich 2 Veranstaltungen & Freizeit Quartiervereine Leimbach, Wiedikon, Albisrieden, Altstetten laden zum Konzert des Rekrutenspiels 16-2. F.: zvg. Rekrutenspiel will begeistern und überraschen 75 junge und talentierte Musiker bilden das Rekrutenspiel 16-2. Die Musikerinnen und Musiker, die seit diesem Juni in Aarau ihre Rekrutenschule absolvieren, wollen nun im Kongresszentrum Spirgarten in Altstetten das Publikum begeistern. Die Quartiervereine Wiedikon, Leimbach, Albisrieden und Altstetten laden die Bevölkerung zu diesem Konzert ein. Unter der musikalischen Leitung von Oberleutnant Roger Hasler studieren das abverdienende Kader und die Rekruten ein abwechslungsreiches Konzertprogramm ein. Neben traditioneller Militärmusikliteratur wird auch das Jahr der Klarinette zelebriert. Als Hauptwerk begleitet die Symphonie No. 1 «Herr der Ringe» von Johan de Meij die Rekruten auf ihrer Konzerttournee quer durch die Schweiz. Das Publikum darf sich zudem auf verschiedene Solisten oder die rassigen Trommelmärsche und überraschenden Kompositionen der Tambouren freuen. Nach der siebenwöchigen allgemeinen Grundausbildung leistet das Rekrutenspiel eine Vielzahl von Einsätzen in der ganzen Schweiz. Dabei handelt es sich vor allem um militärische Anlässe, aber auch um repräsentative Auftritte für Bund und Kantone. Als Highlight steht für die Tambouren das Galakonzert am Zentralschweizer Jungtambourenfest auf dem Programm, und für die gesamte Band war die Teilnahme am internationalen Festival «Avenches Tattoo» ein grosser Erfolg. (pd./ mai.) Donnerstag, 22. Oktober, 20 Uhr., Kongresszentrum Spirgarten am Lindenplatz, Erpel Georg hat ein Problemchen Der Erpel Georg versteckt ein Geheimnis unter seinem Entenfrack. Nach einem Unfall kann er seinen rechten Flügel nicht mehr bewegen. Wie gut, dass er von Ezzas Änderungszauberei gehört hat. Dort kann man sich alles Mögliche «umzaubern» lassen. Das Ensemble Materi- altheater (D), «Georg in der Garage», kommt ins Theater Stadelhofen, Stadelhoferstr. 12, Tel. 044 261 02 07. Mehr Infos unter www.theater-stadelhofen.ch. Aufführungen: Mittwoch, 21. Oktober, 14.30 Uhr und Samstag, 24. Oktober, 14.30 Uhr. Ab 5 Jahren; Hochdeutsch. (zh2) Geheimnisvoller Enterich. F.: zvg. GEMEINSCHAFTSZENTREN/QUARTIERVEREINE GZ Wollishofen Kinderhaus Entlisberg GZ Neubühl GZ Wollishofen, am See, Bachstr 7 GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25 GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Telefon 043 243 11 37 www.gz-zh.ch, [email protected] GZ am See, Bachstrasse 7 Butzenstrasse 49, 8038 Zürich Telefon 044 412 89 89 E-Mail [email protected] www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. ELDIS: Eltern lernen Deutsch in der Schule. Anmeldung: P. Alonso, Tel. 079 300 68 93. Jeweils Mo und Mi 8.25 bis 10 Uhr (mit Kinderbetreuung!). Start: 19. Oktober. Themenabend: Entwicklungsförderndes Spielmaterial. Do, 5. Nov., 19.30 bis 21 Uhr, für Eltern mit Kindern zwischen 9 Monaten und 2 Jahren. Winter- und Sportartikelbörse: Fr, 23. Okt. Annahme 14.30 bis 20 Uhr; Sa, 24. Okt. Verkauf 11 bis 16 Uhr; Rücknahme 17 bis 18 Uhr. GZ Neubühl, Erligatterweg 33 Spiel- und Suppen-Znacht: Mi, 21. Okt., ab 18 Uhr. Mädchenabend: Fr, 23. Okt., 18 bis 21 Uhr. Anmeldung Sekretariat Entlisberg. Tanzgruppe für Kinder: Jeden Do 16.15 bis 17.15 Uhr, Bewegungsraum Neubau. Anmeldung: Tel. 078 769 11 05. GZ Leimbach Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich Telefon 044 482 57 09 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch Ferienöffnungszeiten Sekretariat: Mi/Fr 14 bis 18 Uhr. Ferienatelier: Fr, 16. Okt., 14–17.30 Uhr für Kinder ab Schulalter, ohne Anmeldung. Bistro/Spielraum: Di bis Do 14–18 Uhr, Fr 14 bis 20 Uhr, Sa 10–17 Uhr für Kleinkinder. Mütter-/Väterberatung: Do 14 – 16 Uhr. ANZEIGEN Quartiertreff Enge Gablerstrasse 20, 8002 Zürich Telefon 044 201 60 64 www.quartiertreff.ch Quartiertreff: In der Herbstferien ist das Treffcafé geöffnet; das Büro ist zu unregelmässigen Zeiten besetzt. Werken: Mi, 21. Okt., 14.30 Uhr für Kinder ab 5 Jahren. Anmeldung über [email protected]. Offenes Singen: Mi, 21. Okt., 17 Uhr. Offenes Singen: Do, 22. Okt., 16 Uhr. Quartierverein Enge www.enge.ch Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz: Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr. QV Wollishofen www.wollishofen-zh.ch Ortsmuseum Wollishofen Widmerstrasse 8, 8038 Zürich Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Während der Schulferien und an Feiertagen geschlossen. Nr. 42 15. Oktober 2015 19 20 Zürich 2 Nr. 42 H I N TE R G R U N D / M A R K T P L AT Z 15. Oktober 2015 Sechs Monate in Singapur leben und arbeiten Auf der Suche nach der Herausforderung landete der Bülacher Loris Fischer in einem Flieger. Sein Zürcher Arbeitgeber hatte ihn erhört. Und nach Singapur geschickt. Loris Fischer International tätig zu sein und wenn möglich einen Stage im Ausland absolvieren zu können, ist für viele Absolventen zu einem wichtigen Kriterium bei der Jobauswahl geworden. So war es auch für mich, wollte ich doch mein Erlerntes aus dem Studium in einem internationalen Umfeld anwenden können. Bereits während meiner knapp einjährigen Weltreise vor dem Studium, aber auch während meines Auslandjahrs in Mexiko habe ich unglaublich viel gelernt, sowohl sprachlich als auch kulturell, was mir im Arbeitsalltag immer wieder zugutekam. Seither hat mich dieses Verlangen, Neues kennenzulernen, nicht mehr losgelassen. Auch Alles so schön bunt hier: Blick über die hell erleuchtete Skyline des Stadtstaats Singapur. Foto: ajm. deshalb sollte es diesmal für meinen Stage das für mich etwas unbekanntere Asien werden. Das leichte Leben ist vorbei Konnte ich bei meinen bisherigen Auslandaufenthalten jeweils ohne grössere Vorbereitungen in die Welt hinausziehen, war es diesmal etwas komplizierter. Mit nun eigener Wohnung, Auto und sonstigen Verpflich- tungen wurde mir bewusst, wieso meine Familie mir bis anhin immer das leichte Leben nachsagte. Da ich mir vorgenommen hatte, nach meinem Stage während sechs Wochen die Region zu bereisen, wollte ich mich von möglichst vielen Verpflichtungen des täglichen Lebens loseisen. So trennte ich mich kurzerhand von meinem erst vor einem Jahr erworbenen Fahrzeug, kündigte die Wohnung und stellte sämtliche Abonnemente ab. Es war schon interessant zu beobachten, wie mich mit jeder abgegebenen Verpflichtung ein Gefühl von Leichtigkeit umgab. Mein Leben habe ich wieder aufs Essenziellste reduziert, und es fühlte sich gut an. Ich war bereit für eine neue Lebenserfahrung. Keine Zeit für Gedanken Bis zu dem Zeitpunkt, als ich spätabends den Flieger betrat, war mir nicht wirklich klar, dass ich gerade meiner Heimat für knapp ein halbes Jahr den Rücken zukehrte. Die Tatsache, dass ich bis zum letzten Tag gearbeitet habe und mich die nicht enden wollenden Vorbereitungen bis kurz vor Abreise beschäftigten, unterdrückte eine tiefgründige Auseinandersetzung mit meinem Aufenthaltsort. Vielleicht war es aber auch das innere Vertrauen, dass ich bisher von Kulturschocks verschont blieb und mich immer relativ einfach anzupassen wusste. Wird es diesmal wieder so sein? Mein neues Zuhause, der Inselstaat Singapur, ist nicht einmal halb so gross wie der Kanton Zürich, zählt aber rund 5,5 Millionen Einwohner. Dass der Flug, die Unterkunft sowie meine Tätigkeit vor Ort bereits früh vor meiner Abreise organisiert wurden, erleichterte mir den Start ungemein. Doch was geschieht in einem selber? Wie verändert mich der angehenden Kulturwechsel mit der Zeit? Beginne ich Dinge oder auch die Schweiz anders zu sehen? Alle diese interessanten Fragen werden sich wohl erst rückblickend beantworten lassen. An diesem spannenden Prozess lasse ich die Leserschaft gerne teilhaben. Ich freue mich bereits jetzt, von meinen ersten Erfahrungen in Singapur berichten zu können. Bis dahin: «Have a good time!» Unser Mann in Singapur Loris Fischer (28) aus Bülach studierte International Management an der ZHAW in Winterthur. Als Regional Manager für Südostasien bei einer Zürcher Bank angestellt, verbringt er derzeit einen mehrmonatigen Stage in Singapur. Aus der asiatischen Metropole berichtet er in dieser Zeit regelmässig in unserer Zeitung.
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