Einsprachen blockieren 20 Millionen Franken

GZA/PP 8048 Zürich
81. Jahrgang
Donnerstag, 15. Oktober 2015
Nr. 42
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Einsprachen blockieren 20 Millionen Franken
Die Stadt Zürich will bis
2018 die eidgenössische
Lärmschutzverordnung
erfüllen. ACS, TCS und VCS
blockieren aber die Umsetzung von Massnahmen an
der Quelle, also Tempo 30.
Dies könnte die Stadt die
Bundessubventionen in der
Höhe von fast 20 Millionen
kosten. Der Bund bestätigt
dies.
An der Quelle
Pia Meier
In der Stadt Zürich leben mehr als
130 000 Menschen an Strassen mit
hoher Lärmbelastung, davon 11 000
über dem Alarmwert. Die eidgenössische Lärmschutzverordnung verlangt
von der Stadt Zürich, dass sie bis
März 2018 Massnahmen an der Quelle (Tempo 30) ergreift, um die Immissionsgrenzwerte zu erreichen.
In den vergangenen Jahren und
Monaten hat Umwelt und Gesundheit
Zürich zusammen mit dem Tiefbauamt, der Dienstabteilung Verkehr und
den Verkehrsbetrieben kreisweise
über Massnahmen informiert, die auf
einem öffentlich aufgelegten, sogenannt akustischen Projekt und auf intensiven Gesprächen der beteiligten
Stellen beruhen. «Wir werden, wenn
im November die Kreise 1, 4 und 5
kommuniziert werden, unsere Hausaufgaben gemacht und alle möglichen
Massnahmen ausgeschöpft haben»,
hält Bruno Hohl, Direktor Umweltund Gesundheitsschutz, fest.
Es herrsche weitgehend Konsens
in der Stadtverwaltung – dieser beruht auf Grundsatzentscheiden des
Stadtrats und der Bundesnorm –,
dass der Lärmschutz eine eminente
Bedeutung für die Gesundheit und
die damit verbundenen Folgekosten
Wegen Rekursen gegen Tempo 30 könnten der Stadt Zürich Finanzmittel vom Bund verloren gehen. Archivfoto: phs.
hat. Bis Frühling 2016 sollen alle
Massnahmen in einem ersten Durchlauf geklärt und beschlossen beziehungsweise verfügt sein.
Stadt will Bevölkerung schützen
«Allerdings sind die typisch urbanen
Massnahmen zur Reduktion der Geschwindigkeit durch Einsprachen der
Automobilverbände TCS und ACS,
aber auch VCS blockiert», erläutert
Hohl. «Das bindet unheimliche Ressourcen in den zahlreichen Rechtsmittelverfahren, die angesichts bereits
vorliegender Bundesgerichtsentscheide eigentlich nicht nötig wären.»
Was ihn besonders nervt, ist die
Tatsache, dass in der Agglomeration
immer mehr Geschwindigkeitsreduktionen in Wohngegenden erfolgen,
während offensichtlich das Recht der
Stadt beschnitten werden soll, ihre
eigene Wohnbevölkerung zu schützen. 2009 wurde an der Kalchbühlstrasse in Wollishofen ein Pilotversuch mit Tempo 30 durchgeführt.
Dies stiess bei der lokalen Bevölkerung auf grosse Akzeptanz.
Keine falschen Hoffnungen
Wenn die Stadt Zürich die Massnahmen bis März 2018 umsetzt, erhält sie
vom Bund bis 32 Prozent der Lärmschutzkosten vergütet. Das sind gemäss Schätzungen fast 20 Millionen
Franken. «Die Gerichtsverfahren werden wohl länger dauern als bis 2018»,
hält Hohl fest. Da die Verzögerungen
aber nicht an der Stadt Zürich liegen,
hofft er, dass man das Geld vom Bund
trotzdem erhalten werde. Auch beachtet werden muss, dass nach 2018 vom
Lärm Betroffene Schadenersatz fordern können. Das könnte in der Stadt
Zürich jährliche Zahlungen von Millionenbeträgen auslösen. Die Stadt habe
deshalb ein sehr grosses Interesse, die
Auflagen des Bundes im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu erfüllen, so Hohl.
Wie das Bundesamt für Umwelt
(Bafu) auf Anfrage mitteilt, müssen die
Kantone ihre geplanten Massnahmen
beim Bundesamt einreichen, um Subventionen zu erhalten. Die Sanierungsfrist von März 2018 sei rechtlich
geregelt und die damit verbundenen
Subventionen via Programmvereinbarungen auch. Wenn nötig, dürfe auch
die Bausaison 2018 für den Abschluss
der Strassensanierungsarbeiten noch
benutzt werden, so das Bafu. Anschliessend müssten jedoch eventuell
zu viel bezogene Gelder dem Bund zurückerstattet werden. Wenn die Frist
verpasst wird, müssten die Zürcher
die geforderten Massnahmen mit eigenem Steuergeld umsetzen.
Stadt sei selbst schuld
Der TCS gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab. Lorenz Knecht, Geschäftsführer ACS, schreibt: «Die
Lärmschutzmassnahmen sind unserer
Meinung nach in dieser Ausführung
nicht notwendig und zielführend. Der
ACS hat sie darum angefochten und
andere Massnahmen verlangt. Die
Stadt Zürich hat genügend Zeit, ande-
Die eidgenössische Lärmschutzverordnung verlangt von der
Stadt Zürich, wie von allen Strassenhalterinnen, dass sie bis Ende
März 2018 Massnahmen ergreift,
um die Immissionsgrenzwerte
einzuhalten. Das Lärmschutzrecht des Bundes fordert, dass
primär Massnahmen an der Quelle geprüft und umgesetzt werden.
Erst wenn sich dafür keine Möglichkeiten ergeben, sind Lärmschutzwände (Ausbreitungsweg)
und Lärmschutzfenster (= keine
Sanierung, nur Erleichterungen)
zulässig. An der Quelle wirken
Motoren und Pneus, was jedoch
nationales Recht betrifft. In der
kommunalen Zuständigkeit liegen
Beläge (hierzu gibt es Versuche,
die jedoch noch keine lärmreduzierende Wirkung auf Dauer belegen) und die Reduktion der Verkehrsgeschwindigkeit.
Die beiden Automobilverbände ACS und TCS verzögern durch
Rechtsmittel die Umsetzung des
Lärmschutzes an der Quelle
(durch Tempo 30), während der
VCS sich gegen einzelne Erleichterungen ausspricht, die seines
Erachtens nicht nötig wären,
wenn lärmreduzierende Massnahmen realisiert würden. (pm.)
re Massnahmen zu prüfen und durchzuführen.» Und: «Wenn die Stadt Zürich an den von uns angefochtenen
Massnahmen in den Rechtsmitteln
festhält, vergibt sie sich selbst den
Bundesbeitrag, und dafür kann nicht
die ACS-Sektion Zürich verantwortlich
gemacht werden.» Die Stadt muss
aber die eidgenössische Lärmschutzverordnung erfüllen.
Interview mit dem abtretenden
UGZ-Direktor Bruno Hohl auf Seite 6
Schaurig-schönes Theater
Multikulturelle Polizei
Zukunftsgerechte Bahn
Das Jugendtheater «NIC&Co» bringt zu seinem zehnjährigen
Bestehen die Produktion «Lichtscheu» auf die Bühne. Das
schaurig-schöne Stück (Regie: Nico Jacomet) feiert nächste
Woche in der Kulturschachtle Adliswil Premiere.
Seite 3
Damit sich die Vielfalt der Zürcher Bevölkerung auch besser
in der Polizei widerspiegelt, will die Stadtpolizei vermehrt
Personen mit Migrationshintergrund sowie Frauen als Polizistinnen und Polizisten gewinnen..
Seite 8
Die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn muss massive Investitionen
tätigen. Prioritär sind neue einstöckige Züge mit vielen Türen
und der 7,5-Minuten-Takt. Denn bis 2028 wird mit einer Fahrgastzunahme von bis zu 80 Prozent gerechnet.
Seite 9
2
Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
AKTUELL
Irische Musiklegenden im Volkshaus
Seit über 20 Jahren bringt
das Irish Folk Festival die
renommiertesten Künstlerinnen und Künstler der traditionellen keltischen Musik
in die Schweiz.
Theater ohne Sprach- und Kulturgrenzen: Mummenschanz.
Foto: zvg.
Maskentanz mit Mummenschanz
Nach fast vierjähriger Welttournee kehrt die beliebte
Theatertruppe Mummenschanz zurück nach Zürich.
Mummenschanz prägt die Theaterwelt seit über 40 Jahren mit der Magie seines ganz eigenen, fantastischen
Universums. Ohne Worte, ganz ohne
Musik und Bühnenbild, nur mit Masken und Körper vor schwarzem Hintergrund, treten die Künstler auf. Damit haben Mummenschanz eine sehr
unterhaltsame Bewegungssprache erfunden, die überall in der Welt verstanden wird. Neben den Klassikern
kommen in der Maag-Halle auch Sketches auf die Bühne, die bis anhin nur
in New York zu sehen waren.
Gegründet wurde die Theatertruppe 1972 von Bernie Schürch, Andres
Bossard und Floriana Frassetto. Im
Lauf der Jahre entwickelte sich Mum-
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5×2 Tickets für
Mummenschanz in der Maag-Halle, Datum nach Wahl. Wer dabei
sein will, schickt bis 19. Oktober,
eine E-Mail mit Betreffzeile
«Mummenschanz» und vollständigem Absender an:
[email protected]
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
menschanz zu einer der weltweit beliebtesten Theaterattraktionen. Die
Masken- sowie die Spieltechniken und
das Repertoire wurden auf über 100
Nummern erweitert. Das Überraschende, das Unerwartete, das Zauberhafte und das Neue sind die wichtigsten Zutaten an der intensiven Improvisationsarbeit. (pd./ mai.)
Dienstag/Mittwoch, 27./28. Oktober, 19.30
Uhr, Maag-Halle, Hardstr. 219, 8005 Zürich
ANZEIGEN
Wanderwege in der Stadt Zürich
Dass es im Zentrum der
Stadt Zürich auch Wanderwege gibt, mag erstaunen;
sie bilden aber Anfangsoder Endpunkte von überregionalen Wanderrouten.
Und auch auf einem solchen Wanderweg in der Stadt Zürich gibt es viel zu
entdecken: das Landesmuseum, die
idyllische Parkanlage am Platzspitz,
das Angebot im Jugendkulturhaus Dynamo, die Rotachhäuser von 1927/
1928 als frühestes Beispiel des Neuen
Bauens in der Schweiz, den einstigen
Bahnhof Letten von 1894, das Kraftwerk Letten von 1892, das Wipkinger
Viadukt und was vom «Konzept Westtangente» aus den 1950er-Jahren übrig geblieben ist, die Badeanstalten
und die Einkehrmöglichkeiten. Die
Fuss- und Wanderwege als Bundesaufgabe sind in Artikel 88 der Bundesverfassung festgehalten. Der Kanton
Zürich hat den seit 83 Jahren bestehenden Verein «Zürcher Wanderwege» (ZWW, 7000 Mitglieder) mit dem
Unterhalt beauftragt und trägt den
finanziellen Aufwand von jährlich
rund 400 000 Franken.
Wanderwege in der Schweiz sind
mit den bekannten gelben Wegweisern signalisiert. Die kennen zwar alle, aber wer sich darum kümmert,
das ist vielen Wandernden nicht klar.
220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
betreuen das 2745 Kilometer lange
Netz der Wanderwege in den 171
zürcherischen Gemeinden, sorgen für
die klare Signalisation und veranlassen nach Bedarf einen allfällig nötigen Wegunterhalt durch die Gemeinden.
Kurse für die Ortsmitarbeitenden
Neue Revierpfleger, sogenannte Ortsmitarbeiter, lernen ihre Aufgaben in
Mit dabei am dreistündigen Festival
vom 23. Oktober im Volkshaus sind
Grössen des Irish-Folk wie das Trio
um Máirtin O’Connor – der grosse
Meister des irischen «button-box»Akkordeons. Er spielte schon in den
70ern in wegweisenden Bands, war
Musikalischer Direktor von «Riverdance» und ist neben seinen vier Solo-CDs auch auf Werken von Mark
Knopfler, Rod Stewart, Tanita Tikaram sowie auf über 100 weiteren
Tonträgern zu hören. Begleitet wird
O’Connor von Seamie O’Dowd (Gitarre) und Cathal Hayden (Geige), einem
der besten Fiddler der Grünen Insel
und auch Gründungsmitglied von
«Four Men and a Dog».
Einen internationalen Namen haben sich auch bereits die jungen
«Friel Sisters» aus Glasgow erworben. Die talentierten Schwestern Anna, Sheila und Clare Friel spielen
Geige, Flöte und Uilleann Pipes und
singen traditionelle irische Volkslieder aus dem Repertoire ihrer Familie
und ihrer Heimatregion.
Liam O’Flynn ist einer der begabtesten Uilleann-Pipes-Spieler. Er hat
das traditionelle irische Instrument
seinem Publikum in der ganzen Welt
näher gebracht. Neben seiner Solokarriere und seiner Zusammenarbeit
mit der Band «Planxty» ist er auch
mit vielen internationalen Musikern
Der Kanton Zürich hat den seit 83
Jahren bestehenden Verein «Zürcher Wanderwege» mit dem Unterhalt beauftragt.
Foto: zvg.
den jährlich stattfindenden Ausbildungstagen kennen. In erster Linie
natürlich durch die praktische Arbeit,
aber auch im Theorieteil und danach
beim gemeinsamen Abschlussessen.
Zum ersten Mal hat ein solcher Kurs
im Zentrum der Stadt Zürich stattgefunden. Damit konnten der für dieses
Gebiet zuständige Kreisleiter Constantin Hürlimann und sein Ortsmitarbeiter Andy Krummenacher tatkräftig
unterstützt werden.
Der Weg von der Walchebrücke
bis zum ehemaligen Bahnhof Letten
als Teilstück des offiziellen Wanderwegs Zürich–Baden ist dabei «wanderwegmässig» saniert worden. (pd.)
Wer die Arbeit für die Zürcher Wanderwege sinnvoll findet und diese unterstützen
möchte, kann Mitglied (jährlich 30 Franken) werden oder vielleicht sogar als zukünftiger Mitarbeiter aktiv werden. Weitere Informationen gibt es unter folgendem
Link: www.zuercher-wanderwege.ch oder
bei der Geschäftsstelle ZWW, 8712 Stäfa.
«Irish Legends»: Akkordeonist Máirtin O’Connor mit dem Gitarristen Seamie O’ Dowd (r.) und dem Geiger Cathal Hayden (l.).
Foto: zvg.
wie etwa Kate Bush, Mark Knopfler,
The Everly Brothers, Emmylou Harris, Mike Oldfield, Enya und Sinéad
O’Connor aufgetreten.
Paddy Glackin ist ein bekannter
irischer Fiddler und Gründer der
Folkband «The Bothy Band». 1977
erschien sein erstes Soloalbum «Glackin», das mittlerweile ein Klassiker
des Genres geworden ist. Auf seinen
zahlreichen Platten sind zudem prominente Irish-Folk-Musiker wie Paddy Keenan, Dónal Lunny, Robbie
Hannon oder Mícheál Ó Domhnaill zu
hören. (pd./ mai.)
Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, Volkshaus,
Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3×2 Tickets für
das Irish Folk Festival am 23. Oktober. Wer dabei sein will, schickt
bis 19. Oktober ein E-Mail mit Betreffzeile «Irish» und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Irish»
Buckhauserstr. 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 42
15. Oktober 2015
3
AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Mehr Arbeitslose
Im September ist die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich leicht
von 3,4 auf 3,5 Prozent gestiegen.
Von der schon mehrere Monate
dauernden konjunkturbedingten
Zunahme sind sämtliche Branchen betroffen. Am stärksten
nahm die Arbeitslosigkeit in der
Industrie zu, da diese direkt von
der Frankenaufwertung betroffen
ist.
Elke Baumann
«Seite, Seite, Mitte, Breite – Seite,
Seite, Mitte, Raus!» Sagt Ihnen
diese Wortfolge etwas? Natürlich
– Gummitwist! Schön wars damals, als man sich mit Gummitwist, Hula Hopp, Stelzenlaufen,
Hüpfund
Ballspielen
das
«Draussen» vor der Tür eroberte.
Stöbern wir doch mal ein wenig
in der guten alten Zeit. Welche
Outdoor-Spiele von damals sind
heute noch bekannt? Welche sind
in Vergessenheit geraten?
Höhere Mietpreise
Im Kanton Zürich sind die Angebotsmieten im September leicht
gestiegen. Der monatlich erhobene Mietindex des Immobilienportals Homegate steht neu bei
116,3 Punkten, was einem Anstieg von 0,17 Prozent gegenüber
dem Vormonat entspricht. Auf die
gesamte Schweiz bezogen blieb
der Wert unverändert. Der Mietindex misst die qualitätsbereinigte Mietpreisveränderung für neue
und wieder zu vermietende Wohnungen anhand aktueller Marktangebote.
Draussen vor der Tür
Nachwuchs im Zoo
Der Zoo Zürich verkündet Nachwuchs. Am 3. Oktober erblickte
ein weibliches Haus-Yak das
Licht der Welt. Das Jungtier wog
bei seiner Geburt rund 20 Kilogramm und ist das sechste Mitglied der Zürcher Yak-Herde. Diese ist seit Mai zusammen mit Kamelen und Kaschmir-Ziegen in
der neu eröffneten mongolischen
Steppe untergebracht.
Bauprogramm
Der Regierungsrat hat das Bauprogramm für Staatsstrassen
2016 bis 2018 verabschiedet. Die
Schwerpunkte sind die siedlungsverträgliche Gestaltung der Kantonsstrassen in dicht besiedelten
Räumen sowie Verbesserungen
für den Fuss- und Veloverkehr.
Welternährungstag
Terre des hommes Zürich organisierte am Dienstag eine Aktion im
Rahmen des Welternährungstags.
Rund 50 Restaurants und Hotels
in Zürich beteiligten sich daran
und spendeten 200 Franken oder
10 Prozent der Tageseinnahmen
für Ernährungsprojekte. Die Terre-des-hommes-Kinderhilfe hat
zum Ziel, die Lebensbedingungen
von besonders benachteiligten
Kindern zu verbessern.
«Etwas ganz anderes bei Ni&Co»: Die jungen Schauspieler bei den Proben zum Stück «Lichtscheu».
Ein schaurig-schönes Bühnenstück
Das Jugendtheater Ni&Co
hat zu seinem 10-jährigen
Bestehen nicht nur einen
neuen Namen, sondern
stellt sich mit der Theaterproduktion «Lichtscheu»
auch einer grossen Herausforderung. Am 23. Oktober
ist Premiere in der Kulturschachtle Adliswil.
Carole Bolliger
Ein Professor und sein Assistent reisen nach Rumänien. Dort werden
sie bereits von einem Grafen und
seiner Sippschaft erwartet, die den
beiden an den Hals wollen. «Es wird
ein lustiger und schaurig-schöner
Abend», verspricht Nico Jacomet.
Mehr will der Regisseur noch nicht
verraten.
Das Theater Ni&Co spielt ab dem
23. Oktober das Stück «Lichtscheu».
Zum zehnjährigen Bestehen hat sich
die junge Theatertruppe einer be-
Kunstmesse
Die 17. Kunstmesse wird heute
Donnerstag im Kongresszentrum
Zürich eröffnet. Die Vernissage
findet von 18 bis 22 Uhr statt. Die
Messe ist anschliessend von Freitag bis Sonntag jeweils zwischen
11 und 20 Uhr geöffnet.
Wahlen im «Karl»
Das Restaurant Karl der Grosse
an der Kirchgasse lädt am Wahlsonntag, 18. Oktober, zum Public
Viewing. Ab 12 Uhr wird die Berichterstattung des Schweizer
Fernsehens im Restaurant live
auf Grossleinwand projiziert.
Fotos: zvg
sonderen Herausforderung gestellt.
«Es ist etwas ganz anderes, etwas
noch nie da gewesenes bei Ni&Co»,
sagt Jacomet.
13 Bühnenbilder
Die grösste Schwierigkeit und Herausforderung in dem Stück ist die
Bühnentechnik. Während des Stücks
gibt es 13 verschiedene Bühnenbilder, die zum Teil im Dreiminutentakt
wechseln. Zusätzlich herausfordernd
für die Schauspieler ist, dass sie die
Bühnenumbauten jeweils selber vornehmen. «Dabei den Überblick über
das ganze Stück zu behalten und in
der Rolle zu bleiben, ist bestimmt
nicht immer einfach», ist sich Nico
Jacomet bewusst.
Neuer Name zum Geburtstag
Die Musik des Stücks wurde von der
Hofkomponistin Manuela Dominguez
komponiert und passt laut Jacomet
bestens zu den opulenten Bildern.
Dominguez arbeitet unter anderem
am Opernhaus Zürich und hat ein
hervorragendes Gespür für passende
Stimmungen. Sie versteht ihr Hand-
werk. Regisseur und Theaterleiter Nico Jacomet zeigt sich zufrieden bis
jetzt. Sie seien dem Ziel schon ganz
nahe. «Ein solch tolles Team auf und
neben der Bühne zu haben, ist Gold
wert», schwärmt er. Diese spezielle
Stimmung innerhalb der Theatertruppe werde sicher auch für die Zuschauer sicht- und spürbar.
Da die Schauspielerinnen und
Schauspieler auch nicht mehr alle
Jugendliche sind, wurde das Theater
pünktlich zum 10. Geburtstag von
Jugendtheater Ni&Co in Theater
Ni&Co umbenannt. «Obwohl unsere
ältesten Spieler 26 Jahre alt sind,
nehmen wir natürlich trotzdem weiterhin gerne Jugendliche in unserer
Truppe auf», versichert Jacomet.
Ein weiterer Grund für die Namensänderung ist laut dem Theaterleiter,
dass der Theaterbetrieb zunehmend
professioneller werde.
Premiere: Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr,
Kulturschachtle Adliswil, Schulhausstrasse
5 (Areal Kronenwiese). Weitere Vorstellungen bis 7. November: jeweils Mi/Do/Fr/Sa
20 Uhr, So 17 Uhr. Sa 31. Oktober: Halloween Special. Infos und Tickets unter
www.theater-niundco.ch.
Da wäre das Murmelspiel. Bereits lange vor unserer Zeit «murmelten» die kleinen Römer auf
dem Lindenhof. Allerdings damals
mit Nüssen. Der Lindenhof war
der erlaubte Spielplatz der Zürcher Jugend. Besonders beliebt
war, neben Bogenschiessen und
Steinstossen, das «Niggelen», eine
Spielart von Hornussen. Als aber
bei der Obrigkeit laufend Klagen
über eingeschlagene Fensterscheiben eingingen, wurden Stoss- und
Schlagspiele kurzerhand vor die
Stadttore verwiesen.
Neben Sackhüpfen, Seilspringen, Stäckli-Steckis, Ball-an-dieWand und Himmel-Hölle-Hüpfen
war das Kirschsteinspucken sehr
beliebt. Wer spuckt den Kern in
hohem Bogen über den Bach?
Wer trifft ihn genau in den Eimer? Dann gab es noch den Peitschenkreisel, das Seilspringen,
das Böckligumpen und das Steckenpferd. Der flämische Maler
Pieter Breughel d. Ä. hat um 1570
in seinem Bild «Die Kinderspiele»
mehr als 80 Strassenspiele überliefert.
Wir sind im 21. Jh. angekommen. Unsere Recherchen haben
ergeben, dass trotz intensiver
Bautätigkeit, trotz Spielkonsolen,
Handy und iPad Girls von heute
nach wie vor nach Spielen von
gestern hüpfen, springen und
werfen.
Boys
bevorzugen
«Tschutten» oder kurven, mit
Helm und Knieschoner geschützt,
wie ein «Star Wars»-Krieger auf
Rollbrett und Velo umher! Draussen spielen ist einfach mega.
Quartiertreff war mit
von der Partie
«Enge macht Schule – in Kamerun»
ist ein Projekt des Quartiertreffs Enge
gemeinsam mit IPA, International
Project Aid. Für die falsche Angabe
im «Zürich 2» Nr. 40 bittet die Redaktion um Entschuldigung. (ls.)
KAMILS KOLUMNE
Ich wäre bereit
für die 007-Rolle
Kamil Krejci
Bei den Dreharbeiten zu «Quantum
of Solace» hat er meine Hand geschüttelt. Das hat mich gerührt. Anscheinend will er aber künftig weder
schütteln noch rühren. Daniel Craig
soll sich auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, in einem weiteren
007-Film den James zu geben, mit
den Worten geäussert haben: «Ich
würde eher ein Glas zerbrechen und
mir die Handgelenke aufschlitzen.»
Auch
Sean
Connery, der
Bondvater aller Spione, haderte mit seinem grausamen Schicksal
Martinis
zu
schlürfen,
Frauen zu hoKamil Krejci. zvg. rizontalisieren
und die Welt
retten zu müssen. Und das, obwohl
der mir gar nichts geschüttelt hatte!
Es ist für einen Schauspieler ja
auch äusserst lästig, berühmt zu werden und Unmengen an Geld horten
zu müssen. Diese immense Last zu
tragen, säbelt auch die Queen mit einem Ritterschlag nicht einfach so
weg. James Bond zu sein, muss
gleich verwerflich und suspekt sein,
wie einen Weltfussballverein führen
zu müssen. Auch da häuft man ja offenbar Ruhm und Reichtum an und
wird nicht gänzlich froh dabei, sondern suspendiert.
Nun, ich erkläre hiermit öffentlich: Ich würde die Bürde, rumbonden zu müssen, übernehmen. Ich
würde schütteln und rühren, flachlegen und retten. Ich übe bereits, mit
meiner Mütze den Kleiderständer zu
treffen. Leider wird wohl nichts aus
meiner Bewerbung. Meine Postur sei
nicht vollständig Bond-adäquat, hiess
es. Für den Chefposten beim Fussball
wäre meine Statur zwar tragbar, aber
da muss noch geschaut werden, was
dieses «suspendiert» genau heisst.
Eventuell ist mit einem Briefumschlag mit etwas Knete die Welt wieder fussballrund. Geld scheint ja sowieso ein Allheilmittel zu sein. Daniel
Craig soll nämlich auch gesagt haben: «Wenn ich noch einen BondFilm machen würde, dann nur des
Geldes wegen.»
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe
des «Zürich 2».
4
Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
AKTUELL
Solaranlage
auf Lärmschutzwand
Heute ist Tag
des weissen Stocks
Lärmschutzwände zusätzlich für Photovoltaikanlagen nutzen – bei sorgfältiger Planung eine Win-win-Situation.
Das Beispiel Leugrueb an der Forchautostrasse A52 zeigt, wie es geht.
Dies teilt der Regierungsrat mit.
Bei der Planung der Sanierung
der Lärmschutzwand entlang der
Forchautostrasse wurde geprüft, ob
es möglich wäre, Lärmschutz und
Photovoltaik zu kombinieren. Eine
erste Projektstudie hatte das Potenzial für eine Photovoltaikanlage auf einer Länge von rund 300 Metern in
Zumikon (Abschnitt Leugrueb) aufgezeigt. Eine mögliche Stromeinspeisung, Auswirkungen auf die Akustik,
eventuelle Blendungen durch die Anlage sowie die Wirtschaftlichkeit wurden abgeklärt. Die Montage der Photovoltaikanlage erfolgte in einem reservierten Zeitfenster von drei Wochen, integriert in die angepasste
Verkehrsführung auf der Forchautostrasse für den Bau der Lärmschutzanlage. Der erwartete elektrische
Jahresertrag der Anlage von 89,5
MWh entspricht etwa dem Jahresbedarf von 22 Haushalten.
Ein hoher Anteil an Glaselementen sollte in der Lärmschutzwand die
Aussicht der Anwohner gewährleisten, gleichzeitig jedoch vogelsicher
sein. In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach wurde ein früher
geprüftes Punkteraster entwickelt.
Dieses wurde so gewählt, dass die
Punkte ab einer gewissen Distanz zur
Lärmschutzwand, nicht mehr einzeln
wahrnehmbar sind. An einer Informationsveranstaltung wurde dieses
Glasmuster vorgestellt und stiess auf
grosse Akzeptanz. (pd./pm.)
Wenn Sehbehinderte und Blinde von
A nach B kommen wollen, sind eine
Reihe von Vorkehrungen und Rahmenbedingungen nötig, damit sich
diese unterwegs sicher bewegen können. Das Einsetzen des weissen Stockes zur Wahrnehmung ihrer Seheinschränkung ist dabei sehr wichtig.
Sehende sind immer wieder erstaunt, wie sich Sehbehinderte und
Blinde mit dem weissen Stock im öffentlichen Raum orientieren. Für die
richtige Handhabung absolvieren Betroffene eine Schulung in Orientierung
und Mobilität. Diese befähigt sehbehinderte, blinde sowie auch mehrfach
behinderte Personen, sich in der Umwelt sicher und selbstständig zu bewegen. Das Selbstbewusstsein und die
Lebensqualität können dadurch wesentlich gesteigert werden.
ANZEIGEN
Die Stadt muss die geforderten 23 Millionen nicht zahlen, der Letzigrund bleibt somit unter Budget.Archivfoto: ho.
Stadt muss nur 340 000 Franken bezahlen
Das Bezirksgericht Zürich hat im
Werklohnprozess zum Stadion Letzigrund sein Urteil gefällt: Von den von
der Implenia Schweiz AG geforderten
23 Millionen Franken hat die Stadt
Zürich lediglich 340 000 Franken zu
bezahlen. Ausserdem muss die Klägerin der Stadt eine Prozessentschädigung zahlen und die Gerichtskosten
übernehmen. Somit bleibt das Stadion-Projekt kostenmässig leicht unter
Budget, wie das Hochbaudepartement der Stadt Zürich mitteilt.
Im Zusammenhang mit dem Bau
des Stadions Letzigrund hatte die Implenia Schweiz AG im Jahr 2010 gegenüber der Stadt Zürich Klage über
einen Betrag von rund 23 Millionen
Franken erhoben. Sie begründete
dies mit einer Auslegung des Totalun-
ternehmervertrags, welche von derjenigen der Stadt Zürich in grundsätzlichen Fragen abwich. Zusätzlich
machte die Implenia 1392 Bestellungsänderungen der Stadt Zürich
geltend, welche sie zu Mehrvergütung berechtigen würde.
Das Bezirksgericht Zürich hat den
Standpunkt der Stadt Zürich bestätigt. Die Stadt hatte seinerzeit die
zwei letzten Akontozahlungn über
475 000 Franken zurückgehalten,
weil die Implenia die Regieleistungen
noch nicht abgerechnet hatte. Von
dieser Werklohnrestanz hat die Stadt
Zürich nun gemäss dem Urteil des
Bezirksgerichts Zürich noch 340 000
Franken nachzuzahlen. Die Implenia
muss der Stadt Zürich eine Prozessentschädigung von 370 000 Franken
entrichten und die Gerichtskosten
von 490 000 Franken anteilig zu 98,5
Prozent übernehmen. Sie wird somit
das Projekt Stadion Letzigrund leicht
unter dem budgetierten Totalpreis
von insgesamt rund 100 Millionen
Franken abschliessen können.
Implenia analysiert das Urteil und
prüft weitere Schritte, wie das Unternehmen mitteilt. Das Gericht sei nicht
auf die Argumente von Implenia eingegangen. Mit Erstaunen habe man
zudem zur Kenntnis genommen, dass
die Stadt Zürich eine zusätzliche Klage wegen eines behaupteten Wassereintritts im Stadiondach im Letzigrund eingereicht hat. Die Stadt verlangt die Nachbesserung oder eine
Entschädigung von 10 Millionen
Franken. (pd./pm.)
Selbsthilfeorganisation
Der Schweizerische Blindenbund ist
eine Selbsthilfeorganisation blinder
und sehbehinderter Menschen. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Blinde und Sehbehinderte
mit praktischen Massnahmen, die ihnen in sozialer, materieller, beruflicher sowie kultureller Hinsicht eine
weitgehende Selbstständigkeit ermöglichen. Menschen mit einer Sehbehinderung haben anspruchsvolle
Herausforderungen zu bewältigen.
Die über 40 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den acht Beratungsstellen und der Geschäftsstelle des
Schweizerischen Blindenbunds unterstützen und fördern die Ratsuchenden kostenlos im Sinne der Hilfe
zu Selbsthilfe. Gemeinsam nach vorne sehen. blind.ch. (pd./pm.)
Zürich 2
ESSEN UND TRINKEN
Nr. 42
15. Oktober 2015
5
Mit Kochlöffeln und gewetzten Messern ins Küchenduell
Am Kitchen Battle von Cuisine sans frontières stiegen
letzte Woche sechs Zürcher
Restaurants für einen guten
Zweck in den Ring.
Nadine Siegle
Die Kitchen-Battle-Tour von Cuisine
sans frontières ist eröffnet. Den Startschuss gab letzte Woche das siebte
Zürcher Kitchen Battle in der Roten
Fabrik. Von Mittwoch bis Samstag
Abend kochten sechs Teams unter
den strengen Augen des Publikums
und der prominenten Jurorinnen und
Juroren um die Wette. In der Jury
sassen Persönlichkeiten wie SRF-Direktor Ruedi Matter, Politiker Josef
Estermann, Journalist und Filmemacher Paul Riniker und viele mehr.
Hart umkämpftes Grande Finale
Das Team von Maison Manesse (l.) stellte die Gegner des Park Hyatt Restaurants parkhuus mit seinen Kreationen in den Schatten.
Im ersten Duell, dem Special Vegi
Battle, kämpften dieses Jahr zum
ersten Mal zwei reguläre Restaurants, also keine spezifisch vegetarischen Kochteams, um den Vegi-Sieg.
Die Markthalle traf auf den Nachtjäger. Das Resultat war knapp, doch
am Schluss hat das Team des Nachtjägers aus dem Kreis 4 mit seinen
Kochkünsten überzeugt.
Nach dem vegetarischen Duell
standen zwei Halbfinale auf dem Programm. Am Donnerstag trat die Titelverteidigerin, die Wirtschaft im
Franz, gegen die Blaue Ente an. Noch
nie hat es ein Kochteam geschafft,
den Titel zu verteidigen. Der Druck
war gross. Doch mit einer ausserordentlichen Leistung und einem entsprechend deutlichen Sieg gelang es
dem Wiediker Team von der Wirtschaft im Franz, sich nochmals für
das Grande Finale zu qualifizieren.
Um den zweiten Finalplatz kämpften
am Freitag das Maison Manesse und
das Park Hyatt Restaurant parkhuus.
Jury und Gäste schwärmten zwar
vom Ravioli im Hauptgang des parkhuus-Teams, in der Endwertung
reichte es aber doch nicht für den
Sieg. Das Maison Manesse beförderte
sich mit seinen Vorspeise- und Dessertkreationen in das Grande Finale.
In der alles entscheidenden Direktbegegnung zwischen der Vorjahressiegerin Wirtschaft im Franz und
der Mannschaft von Maison Manesse gelang es Letzterer nur 24 Stunden später nochmals, die Gäste und
die Jury zu überzeugen. Erneut ist
die Titelverteidigung gescheitert.
Der Pokal ging an den Australier Fabian Spiquel und sein Team von
Maison Manesse. Auf die Wirtschaft
im Franz wartet als Trostpreis eine
verantwortungsvolle Aufgabe. Das
Verliererteam ist traditionsgemäss
dafür zuständig, im kommenden
Jahr den «Warenkorb» für die Duelle vorzubereiten. Sie suchen die Lebensmittel aus, die sie den Teams
im Kitchen Battle 2016 für ihre Menüs zur Verfügung stellen werden.
Die teilnehmenden Kochmannschaften erfahren erst am Tag ihres Auftritts, woraus sie am Abend ihre
Kreationen zaubern dürfen.
Mit der «Beiz» Frieden fördern
Dieses Jahr feiert Cuisine sans frontières ihr zehnjähriges Bestehen. An
der Benefizveranstaltung gab der
Gründer David Höner einen Rückblick über die Tätigkeit des gemein-
EN PASSANT
Weitere Informationen: Cuisine sans frontières, Birmensdorferstrasse 109, 8003
Zürich, www.cuisinesansfrontieres.ch.
Verrückt nach Blutwurst,
Sauschnörrli, Hirschsteak & Co.
Jeannette Gerber
Erika Pucci
«Normaler» Wein enthält Gelatine oder tierisches Eiweiss – veganer Wein
wie an diesem Stand wird mit Kieselerde geklärt.
Foto: jg.
Dann die «Heylife»-Säfte aus frischem und rohem Gemüse und
Früchten, kalt gepresst. Die naturbelassenen Säfte kann man online bestellen, und auf Wunsch wird ein persönliches Juice-Programm für eine
Saftkur zusammengestellt. Schokolade aus Olivenöl und Kakaobohnen,
Pasta aus Soja- und anderen Bohnen
und vieles mehr; nicht zu vergessen
die natürliche Glace von «Dream of
Ice», die auch Weihnachtsgebäck im
Angebot haben. Ich muss aber gestehen: Nichtvegane Brunsli und Zimtsterne, solche mit Butter und Ei, sind
mir lieber. Doch jeder nach seinem
Gusto.
Nun machte ich mich aber doch
noch auf die Suche nach feinen,
«normalen» Delikatessen – um meinen Geschmack wieder in eine ebenfalls gesunde und nachhaltige, aber
in Ecuador baut Cuisine sans frontières im oberen Amazonasgebiet eine Flussküche und eine Gastronomieschule auf. Die Flussküche soll in
lokalen Konflikten vermittelnd zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen auftreten.
Das Kitchen Battle ist als Benefizveranstaltung die wichtigste Einkommensquelle von Cuisine sans
frontières. Rund 80 Prozent des Vereinsbudgets stammen aus dem Erlös
der Kitchen-Battle-Tour. In Zürich
kamen dieses Jahr rund 75 000
Franken zusammen. Diese Duellsaison führt Cuisine sans frontières
weiter nach Bern, Basel und Luzern.
ÜBER DIESES UND JENES
Gourmesse goes vegan
Die 21. Publikumsmesse Gourmesse
vom 9. bis 12. Oktober im Kongresshaus setzte auf den Trend zur veganen Ernährung: 13 von 170 Ausstellern präsentierten vegane Produkte.
Als Geniesserin und jährlich wiederkehrende Besucherin der Gourmesse wollte ich diesem Trend eine
Chance einräumen und ohne Vorurteil die angepriesenen Spezialitäten
probieren. Als Käseliebhaberin fühlte
ich mich zuerst zum Stand mit den
«Vromages» hingezogen. Die bei
«Gourvegi» angepriesenen Käsevarianten wie «Camenvert» und andere
sehen den Originalen verblüffend
ähnlich. Hergestellt sind sie aus Cashewkernen, Wasser, Steinsalz und
Fermentationskulturen. Doch muss
man die Erwartungshaltung nach
herzhaftem, nussigem Käse ablegen
und sich einfach auf das neue, ungewohnte Produkt einlassen. Dann
schmeckt der «Vromage» ganz interessant, einfach anders, doch naturgemäss auch nussig.
«Greek Fine Food GmbH» stellte
als Novum eine Feigensalami, mit geräuchertem Paprika und Pfeffer veredelt, vor. Sie sah ausgesprochen appetitlich aus und schmeckte auch ganz
köstlich, nur halt nicht nach Salami.
Wein – so denkt man – besteht
ausschliesslich aus Trauben, das
stimmt zwar, doch muss er im Prozess
geschönt (geklärt) werden, und das
geschieht anhand von Proteinen wie
Milcheiweiss, Gelatine oder Hausenblase (Fischblase). Dies übernimmt
beim veganen Wein die Kieselerde.
Der vegane Wein war gut, ich spürte
keinen Unterschied zum «normalen».
nützigen Vereins und präsentierte
das neuestes Projekt Rio Napo in
Ecuador. Höner gründete das Hilfswerk 2005 in Zürich mit der Idee,
«die Beiz dorthin zu bringen, wo es
keine gibt». Cuisine sans frontières
braucht das Restaurant als friedensund kommunikationsförderndes Element in Krisengebieten. Der Verein
setzt sich zudem dafür ein, jungen
Menschen in diesen Regionen eine
Grundausbildung in der Gastronomie
und damit bessere Chancen auf dem
Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Seine Projekte führten den Verein in den letzten zehn Jahren in die
verschiedensten Länder und Gegenden. Nach einem ersten Projekt in
Tschernobyl folgten unter anderem
Einsätze in Kolumbien, Ecuador und
Kenia. Im neuesten Projekt Rio Napo
Fotos: Nadine Siegle
weniger dogmatische Richtung zu
lenken. So stiess ich auf den neuen
Stand von Hermina Deiana, die ihre
«Salsa Paradiso» und ihr eben erschienenes Buch «Verrückt nach Tomatensauce» präsentierte. Nur einmal im Jahr, während einer Woche
im August, werden die Flaschentomaten in der Toskana speziell zur
Herstellung ihrer Salsa geerntet und
nach neapolitanischem Familienrezept gekocht. Es fiel überhaupt auf,
dass neben den seit Jahren regelmässig vertretenen viele neue Aussteller
ihre Ware feilboten.
In unserer kurzlebigen Zeit wird
auch der Trend Veganismus bestimmt wieder abgelöst durch neue
Tendenzen. Bereits im Gespräch
sind: «Paläo» (Essen wie die Steinzeitmenschen), oder «Nose to Tail»
(das ganze Tier verzehren).
Ich gehöre zu
denjenigen, die
es freut, wenn
wieder Metzgete
und Wild auf
dem Menuplan
stehen. Bei mir
in der Familie
teilt
niemand
diese kulinari- Erika Pucci. F.: zvg.
schen Herbstgenüsse, sie sind aber so kulant und
lassen mich trotzdem am gleichen
Tisch sitzen. Sie essen dann einfach
eine Schweinsbratwurst und sehen
galant über den Inhalt meines Tellers hinweg, wenn ich genüsslich
Häppchen für Häppchen Blut- oder
Leberwurst mit der Gabel aus der
Hülle drücke und mit einem Bissen
knuspriger, selbst gemachter Rösti
in den Mund schiebe. Dazu gibts
Sauerkraut und Apfelmus, einfach
herrlich. Nur schon beim Gedanken
daran läuft mir das Wasser im Mund
zusammen.
Auch bei Wild bin ich allein auf
weiter Flur. So ein Hirsch- oder Rehschnitzel mit Marroni, Blaukraut,
Spätzli und einer mit Preiselbeeren
gefüllten Äpfel- oder Birnenhälfte ist
doch eine wahre Gaumenfreude.
Meine Familie kann froh sein,
dass es bei dieser Barbarei bleibt.
Wenn ich da an meinen Götti denke,
der jeweils Sauschnörrli, -füsschen
und -schwänzchen an BurgunderSauce oder Kalbskopf und Kalbszunge an Vinaigrette kochte ... Oder ein
Onkel meines Mannes, der sozusagen
alles vom Schaf ass, inklusive Augen.
Oder als ich in China war und sah,
dass auf dem Markt nebst Schweinen, Hühnern und Enten auch
Schlangen, Hunde, Affen, Dachse und
Greifvögel zum Verzehr angeboten
wurden, war ich schon etwas erstaunt. Oder in Thailand, wo frittierte
Insekten gang und gäbe sind.
So bin ich doch mit meiner
herbstlichen Vorliebe für Blutwürste
im Vergleich eigentlich schon fast
normal.
Und am nächsten Tag bin ich
dann beruhigt, wenn ich in den
Spiegel schaue und sehe, dass mir
noch keine Sauborsten auf glatter
Haut gewachsen sind.
Erika Pucci schreibt regelmässig fürs «Zürich 2». Sie arbeitet in Wollishofen.
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6
Stadt Zürich
Nr. 42
AKTUELL
15. Oktober 2015
«Ich würde mich heute noch stärker einmischen»
Bruno Hohl, Direktor vom
Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ), verabschiedet sich morgen, 16.
Oktober, altershalber von
seinem Amt. Sein grösstes
Highlight war die Abstimmung im Jahr 2008 zugunsten der 2000-WattGesellschaft.
nehmen im Bereich der «green economy» tragen zu wichtigen Wirtschaftsentwicklungen bei. Viele Unternehmen sind sehr umweltfreundlich und tun einiges dafür. Allgemein
und langfristig betrachtet gilt: Was
gut fürs Portemonnaie ist, ist auch
gut für die Umwelt.
Pia Meier
Bruno Hohl, was machen Sie ab dem 17.
Oktober?
Ich habe keine grossen Pläne. Ich will
mir mehr Zeit für meine Familie und
für Menschen, die mir wichtig sind,
nehmen. Während meiner Amtszeit
war es manchmal hektisch. Mein
Hobby sind Menschen, ihr Leben,
Sein und Werden, ihre Herkunft und
die Zusammenhänge ihres Tuns. Ich
interessiere mich für die gesellschaftlichen Prozesse, Politik und historische, gesellschaftskritische Bücher.
Wie lange waren Sie bei der Stadtverwaltung?
Ich war 16 Jahre im Gesundheitsund Umweltdepartement und vorher
15 Jahre im Sozialdepartement. Also
insgesamt 31 Jahre bei der Stadt.
Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass
die Stadtzürcher 4200 Watt brauchen.
Ist die 2000-Watt-Gesellschaft überhaupt erreichbar?
Ja, auf alle Fälle. 2008 wurde mit der
Volksabstimmung und der 76-prozentigen Annahme, die 2000-WattGesellschaft mit einer Tonne CO2 bis
2050 zu erreichen, die Richtung bestimmt, und das ist entscheidend.
Wenn man in Betracht zieht, dass es
von 2008 bis 2050 insgesamt 42 Jahre dauert, sind noch viele wegweisende Entscheide, zum Beispiel im
Bereich der Planung, der Förderung
erneuerbarer Energien, des Baus und
Unterhalts von Gebäuden und des
Konsums, möglich. Ich bin überzeugt, dass wir insbesondere auch
durch begünstigende Faktoren in der
Stadt (zum Beispiel den öV, die Dichte und geringere Quadratmeter-Bedürfnisse) dieses Ziel erreichen werden, sofern Bund, Kanton, WirtANZEIGEN
Bruno Hohl, Direktor Umwelt- und Gesundheitsschutz, gibt morgen sein Amt an François Aellen ab.
schaft, Wissenschaft und die privaten
Haushalte uns darin unterstützen.
das Stadtgebiet beschränkt. Wir atmen
die Luft der Schweiz, Europas ...
Die Stadtzürcher brauchen schon jetzt
weniger Energie pro Jahr als der Durchschnittsschweizer. Was sind die Gründe
dafür?
Die Gründe sind kürzere Wege, eher
kleinere Wohnflächen und der EWZStrom aus erneuerbarer Energie. Zudem zeigen die Stadtzürcher allgemein Interesse an Ökologie- und Umweltfragen. Sie sind gut gebildet, erkennen, dass weniger auch mehr
sein kann, und sind in der Lage, bewusst auf etwas zu verzichten, was
mit grossem oder unsinnigem Ressourcenverbrauch verbunden ist. Das
zeigte zum Beispiel auch der Erlebnismonat «Zürich isst» im September. Zürich ist auch die einzige Stadt,
die den motorisierten Individualverkehr konstant halten kann, im Gegensatz zur Schweiz.
Was machen Sie persönlich für das Ziel
2000-Watt-Gesellschaft?
Ich bin täglich mit dem Velo unterwegs, halte seit 20 Jahren kein eigenes Auto und kaufe regionale Produkte ein. Zudem leiste ich mir ein
GA, denn der öV ist sehr gut in der
Schweiz. Seit 16 Jahren setze ich
mich mit voller Kraft für eine nachhaltige, im Blick auf den Klimawandel zukunftsfähige Stadt ein. Der UGZ
hat in dieser Zeit viel für die Umsetzung dieser Ziele getan.
Auch die Luftqualität ist in den letzten
20 Jahren besser geworden.
Das hängt zum Beispiel mit technischen Neuerungen wie dem Katalysator zusammen. Weiter fahren immer
mehr Menschen Velo oder Tram/Bus/
Zug. Die Luftthematik ist aber nicht auf
Wo im Alltag spürt man das?
Das UGZ ist eine Vollzugsinstanz, die
keine eigene Planungszuständigkeit
hat. Wir netzwerken deshalb innerhalb der Stadt sowie mit Stellen des
Kantons, des Bundes und privater
NGOs, mit dem Ziel, Zürich der
2000-Watt-Gesellschaft näherzubringen und Einfluss in allen Gremien auf
Entscheide für mehr Lebensqualität
zu nehmen. Informationen über Internet, Merkblätter und Prozessberatungen tragen zur Vorsorge bei, damit nicht später teure Reparaturen
erfolgen müssen. Wo immer wir kön-
Foto: pm.
nen und es Sinn macht, melden wir
uns zu Wort bei allen Kooperationspartnern.
Laut dem neuesten Umweltbericht besteht bei «Ressourcen und Rohstoffen»
einer der grössten Handlungsbedarfe.
Was kann jeder Einzelne dazu beitragen?
Es geht in erster Linie darum, unsere
Bedürfnisse und Konsumgewohnheiten zu hinterfragen. Brauche ich ein
paar neue Schuhe, oder soll ich die
alten reparieren lassen? Es kann
auch durchaus lustvoll sein, sich zum
Beispiel an Tauschbörsen zu beteiligen, sich in Secondhand-Möbelgeschäften umzusehen und Vintage-Unternehmen zu besuchen. Jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen.
Auch zum Beispiel, indem man Geräte reparieren lässt oder sie richtig rezykliert. Allgemein sind die Recyclingprozesse wichtig, wie die Papierabfuhr, die Grünabfuhr, die Glassammlung, da sie helfen Stoffkreisläufe zu schliessen. Wir müssen aber
einfach alle immer dranbleiben.
Hat Umweltschutz auch einen Zusammenhang mit der Wirtschaft?
Ja, eine gute Wirtschaftslage unterstützt den Umweltgedanken. Unter-
Welches waren Ihre grössten Erfolge?
Die bereits erwähnte Abstimmung im
2008. Diese Abstimmung führte in eine Phase des Aufbruchs zu einem
Konsens in der Stadtverwaltung, die
auch heute völlig anders unterwegs
ist als damals, aber auch international stiess sie auf grosses Interesse.
Umwelt- und Energiethemen sind
heute in der Stadtverwaltung präsent
und akzeptiert. Der UGZ arbeitet in
wichtigen Steuerungsgremien mit.
Das war vor 16 Jahren anders. Und,
was mir besonders wichtig ist und
mich sehr freut: Ich habe motivierte,
engagierte und kompetente Mitarbeiter auf allen Stufen, die loyal sind zu
ihrem Auftrag und zur Arbeitgeberin
Stadt Zürich.
Welches waren Ihre Niederlagen?
Ich bin beharrlich unterwegs, musste
allerdings da und dort Umwege machen, die richtige Zeit abwarten, Taktiken ändern. Ich habe aber alle wesentlichen Ziele erreicht. Enttäuschend für mich sind das gesellschaftspolitische Klima, das sich immer wieder am Neid orientiert, das
Spielen auf den Mann oder die Frau
statt das Streiten um die Sache, die
Infragestellung des Service public
und der Mangel an gegenseitigem
Vertrauen. Wir leisten uns Unmengen
von Franken für Kontrollen und
Überprüfungen.
Was würden Sie heute anders machen?
Ich würde in einzelnen Aktionsfeldern früher Opinionleaders und Betroffene mit einbeziehen. Und mich
noch stärker einmischen.
Was geben Sie ihrem Nachfolger François
Aellen, der ja vom Tiefbauamt der Stadt
Zürich kam, mit?
Der UGZ bietet dem Direktor die
wohl vielseitigste, spannendste und
in vielen Facetten menschlichen Lebens beteiligte Aufgabe. Ich gebe ihm
mit, die sich damit bietenden strategischen Chancen zu nutzen.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 42
15. Oktober 2015
7
Der SVW-Kassier war der Beste
Eugen Gossauer, der Kassier
des Schiessvereins Wollishofen, war der erfolgreichste
Schütze am diesjährigen
Schwaderloh-Schiessen.
Doch auch die Jung- und
Pistolenschützen des SVW
sorgten für Aufsehen.
Als Einziger gleich mit zwei Kranzabzeichen dekoriert kehrte der Kassier
des Schiessvereins Wollishofen, Eugen Gossauer, vom diesjährigen
Schwaderloh-Schiessen nach Hause
zurück. Eines stammte vom Gewehrschiessen und eines erhielt er beim
Pistolenschiessen. Auf beiden Distanzen stand er an der Spitze der vereinsinternen Rangliste; kein anderer
tat es ihm gleich.
Besonderer Reiz
Zwei vollständige Achtermannschaften nahmen am Gewehrschiessen
teil. Dieses Dreistellungsschiessen hat
seinen besonderen Reiz darin, dass
insgesamt fünfzehn Schüsse innerhalb von je vier Sekunden auf eine
Figurenscheibe abzugeben sind: fünf
im Stehend-Anschlag, fünf kniend
und fünf liegend. Getroffen oder danebengeschossen ist das Kriterium.
Pistolenschiessen auf eine Fünferscheibe in 50 Meter Entfernung: In der
letzten Passe sind 5 Schüsse in 60 Sekunden abzugeben.
Fotos: zvg.
Die Scheibenbilder sind von Mal zu
Mal kleiner; die letzte Fünferpasse
schiesst man aus 120 Meter Entfernung auf eine Kopfscheibe. Probeschüsse gibt es keine. 24 Schützen
sind in einer Ablösung; die Schussgarben tönen eindrücklich!
Auch beim Pistolenschiessen auf
eine Fünferscheibe in 50 Meter Entfernung wird das Zeitfenster enger:
In der letzten Passe sind fünf Schüsse
in 60 Sekunden abzugeben. Auch
zwei Jungschützen und eine Jung-
schützin schossen in der SVW-Mannschaft: Zwei von ihnen, Matthias und
Melanie, erwarben sich mit 10 Treffern das Kranzabzeichen – keine
Selbstverständlichkeit, denn weder
der Stehend- noch der Kniend-Anschlag gehören zum regulären Ausbildungsprogramm mit dem Sturmgewehr 90.
Jubel und Applaus
Das gemütliche Mittagessen in der
grossen
Festhalle
neben
dem
Gemütliches Mittagessen in der grossen Festhalle neben dem Schiessplatz. Im Hintergrund die Fahne des Schiessvereins Wollishofen.
Schiessplatz gehört zur Tradition.
Hunderte von Schützen sind da jeweils versammelt. Ein Leckerbissen
für die Schützen ist jeweils um 14
Uhr der Ausstich unter denjenigen
Gewehrschützen, die mit ihren 15
Schüssen 15 Treffer erreicht haben.
Das Ausstichprogramm umfasst fünf
Schüsse aus dem Kniend-Anschlag
auf die 170 Meter entfernte Kopfscheibe. Zwar schaffte kein Finalist
fünf Treffer, zwei erreichten jedoch
vier Treffer. Also wurde ein zweiter
Ausstich nötig und – welche Überraschung! – dabei traf ein Finalist die
kleine Scheibe sogar fünfmal. Grosser
Jubel und Applaus hallte über den
Schiessplatz, über dem sich ein blauer Himmel wölbte. Mit lauter guten
Eindrücken fuhren die Wollishofer
Schützen nach Hause.
Walter Aeberli
Schiessverein Zürich-Wollishofen, 1850
gegründet. Zurzeit gibt es zwölf aktive Gewehr- und sechs aktive Pistolenschützen.
www.schiessverein-wollishofen.ch.
«Wie isch ächt das genau gsi?» – Feuerwehr sucht Zeitzeugen
Eine Gruppe von Neugierigen, ehemaligen Feuerwehrlern und einigen
Aktiven hat sich zum Ziel gesetzt, die
Geschichte der Feuerwehr Adliswil
aufzuarbeiten. Ziel ist es, wenn möglich ein Gründungsjahr der organisierten Feuer-Wehr in Adliswil herauszufinden. Die Gruppe möchte das
Ganze dokumentieren und in irgendeiner Form öffentlich zugänglich machen. Christian Sieber, Vizepräsident
und Fachlicher Leiter des Geschichtsvereins Adliswil, konnte für diese
Idee gewonnen werden. Er arbeitet
zudem im Staatsarchiv des Kantons
Zürich und kann die Initianten mit
seinen weitreichenden Kenntnissen
sicher unterstützen.
Zur Ergänzung suchen die «Feuerwehr-Historiker» jedoch noch viele
Informationen von früher, Fotos, Dokumente, Zeitungsausschnitte, Verfügungen der Behörden, Uniformen
oder Utensilien, die vielleicht auf Estrichen schlummern. Sie sammeln zu-
Gospelchor-Konzert
Das einzige Konzert des Gospelchors
«Join Together» im 2015 findet am
30. Oktober um 20 Uhr in der reformierten Kirche Adliswil statt. Abend
wird es wieder, Herbst wird es wieder – und die Tage werden wieder
kürzer. Es ist Zeit, zusammenzukommen und zu singen; Zeit, zusammen
mit «Join Together» zu singen. Der
Gospelchor der Reformierten Kirche
Adliswil gibt sein Jahreskonzert am
Freitag, 30. Oktober, um 20 Uhr. Der
Titel des Konzerts stammt von einer
alten indianischen Weise und lautet
«Evening Rise». Und immer wieder
wird das Publikum eingeladen, mitzusingen. Begleitet wird «Join Together» von Peter Werder, dem Leiter
von «Join Together» bis 2010, am
Klavier, Thomas Hauser am Bass, Michi Senn an den Drums und Kurt
Däpp an der Bluesharp. Geleitet wird
das Herbstkonzert von Thomas Bloch
Bonhoff. Singen Sie das Lied, das
dem Konzert den Titel gab – und andere – mit! Erleben Sie mit dem Chor
ein mitreissendes Gospelkonzert!
Und lassen Sie den Abend bei einem
Apéro gemeinsam ausklingen. (e.)
gestellte Dokumente und andere Dinge, archivieren sie und geben sie,
wenn gewünscht, ihren Besitzern zurück, wie Michael Martin, Kommandant Feuerwehr Adliswil, in einer
Mitteilung versichert.
Gefragt sind also Leute, die etwas
darüber wissen, was die Geschichte
der lokalen Feuerwehr mitgeprägt
hat oder wo Interessantes aus dieser
Geschichte aufgeschrieben wurde.
Vielleicht lohnt es sich, auch im Bekanntenkreis nach Erinnerungen,
Dokumenten, Fotos, Utensilien etc.
früherer Jahre herumzufragen.
Geplant ist ein Treffen im Feuerwehrdepot, wo man sich unterhalten
und Erlebnisse austauschen kann. Es
sind auch Hausbesuche möglich.
Möchte jemand Material, Berichte,
Fotos oder dergleichen schicken oder
bringen? Dann bitte melden bei Rolf
Caderas, Rütistrasse 70, 8134 Adliswil, Tel.: 079 617 22 09 oder E-Mail:
[email protected]. (eing.)
Jede Feuerwehr-Einheit hat viel zu erzählen – nun sucht die Feuerwehr Adliswil entsprechende Texte und Fotos. Die Feuerwehr arbeitet deswegen mit dem Geschichtsverein Adliswil zusammen.
Archivfoto: zvg.
VERSICHERUNGSTIPP
Publireportage
Steuern sparen durch Vorsorgen
Mit den richtigen Vorsorge-Produkten
spart man fürs Alter und zahlt erst
noch weniger Steuern – bei vollem
Versicherungsschutz.
Die Beiträge aus AHV und Pensionskasse reichen oft nicht aus, um
nach der Pensionierung den gewohnten Lebensstandard zu halten. Deshalb gewinnt die private Altersvorsorge stetig an Bedeutung. Mit den
Säule-3a-Produkten einer Lebensversicherung hat man gegenüber dem
normalen Banksparen einen wesentlichen Vorteil: Falls man durch einen
Unfall oder eine Krankheit erwerbsunfähig wird, zahlt Zurich die Prämien weiter – wenn nötig bis zum
Ablauf der Versicherung.
Die private Vorsorge im Rahmen
der Säule 3a bietet zudem attraktive
Steuervorteile: Die einbezahlten Prämien darf man vom Einkommen abziehen. So zahlt man weniger Steuern. Was, wenn sich das Sparziel im
Verlauf der Zeit ändert? Wenn man
zum Beispiel eine Babypause einlegt?
Oder wenn man
einen Sprachaufenthalt im Ausland absolviert?
Kein
Problem.
Zurich
unterstützt die Pläne
und lässt diese
Roger Kundert Menschen ihre
weiss Rat. zvg. Prämienzahlungen vorübergehend unterbrechen. Sie bleiben in
dieser Zeit trotzdem voll versichert.
Das Geld kann man sogar vorzeitig
beziehen. Etwa wenn man sich beruflich selbstständig macht. Oder
wenn jemand Wohneigentum erwirbt. Möglich ist all dies mit dem
Säule-3a-Produkt «CapitalFund eaZy» von Zurich.
Interessierte können unverbindlich mit
der ZURICH Generalagentur Roger Kundert in Kontakt treten. Adresse: Claridenstrasse 20, 8002 Zürich, Telefon 044 289
10 10, [email protected], www.
zurich.ch/kundert
AFS sucht dringend Gastfamilie
für Cheryl aus Hongkong
Cheryl aus Hongkong besucht momentan die Kantonschule Freudenberg. Für
sie wird dringend eine Gastfamilie Gesucht.
AFS ist die grösste und älteste NonProfit-Austauschorganisation in der
Schweiz. Jährlich verbringen über
200 Austauschschülerinnen und Austauschschüler ihren Austausch bei
uns in der Schweiz, und ebenso viele
Schweizer Schülerinnen und Schüler
verbringen ihr Austauschjahr in einem der über 60 Partnerländer weltweit. Cheryl ist eine 16-jährige Austauschschülerin aus Hongkong. Sie
ist Mitte August in die Schweiz gereist und besucht die Kantonsschule
Freudenberg. Cheryl wohnt zurzeit in
einer Willkommensfamilie und sucht
per sofort eine Gastfamilie im Raum
Zürich, die sie für das restliche
Schuljahr bei sich zu Hause auf-
nimmt und ihr ihre Türen und Herzen öffnet. Cheryl ist offen, ambitioniert und interessiert sich für andere
Kulturen. Und sie liest sehr gerne.
Interessiert an anderen Kulturen
Um Gastfamilie zu werden, braucht
es das Interesse und die Bereitschaft,
jemanden aus einer anderen Kultur
willkommen zu heissen und im Familienkreis aufzunehmen. Ein Gastkind
wird zu einem neuen Familienmitglied und die daraus entstandene
Freundschaft hält oft ein ganzes Leben lang. Gastfamilie kann jede/r
werden: ob Grossfamilie oder kinderlos, alleinerziehend, alleinstehend
oder Rentner. Die Gastfamilie übernimmt Kost und Logis, alle weiteren
Kosten wie Transport und Versicherungen tragen AFS oder die Teilnehmenden selbst. (eing.)
Möchten Sie sich als Gastfamilie engagieren? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: 044 218 19 19, [email protected],
https://afs.ch/gf
8
Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
AKTUELL
«Migrationshintergrund ist kein trennscharfer Begriff»
zeilichen Assistenzdienst werden auch
Ausländerinnen mit Niederlassungsbewilligung C zugelassen.
Für die Stadtpolizei sei wichtig,
dass Polizistinnen und Polizisten sich
mit den in der Schweiz geltenden
Werten identifizieren würden und integriert seien. «Der rote Pass ist ein
Indiz dafür», erklärt Michael Wirz,
Chef Kommunikation Stadtpolizei.
Deshalb würden sich Ausländer einbürgern lassen, die Polizisten werden
wollten.
Wer Stadtpolizist werden
will, muss den roten Pass
haben. Trotzdem sucht die
Polizei mehr Vielfalt und
multikulturelle Hintergründe. Mit einer Werbekampagne will sie Migranten für eine Karriere bei der Stadtpolizei begeistern.
Nadine Siegle
Keine messbaren Kriterien
Stadtrat Richard Wolff hatte eine klare Vorstellung von einer bürgernahen
und glaubwürdigen Polizei, als er vor
zwei Jahren Bilanz über seine ersten
100 Tage als Polizeivorsteher zog.
Dass dafür unter anderem vermehrt
Personen mit Migrationshintergrund
rekrutiert werden sollen, sorgte für
Aufregung. «Die Polizei soll ein Spiegelbild der Gesellschaft sein», erklärte Wolff danach im Interview mit der
«SonntagsZeitung».
Um Vielfalt werben
Sportliche Schweizer in der Polizeischule.
Im Strategischen Plan 2014–2018 des
Polizeidepartements ist deshalb das
Diversity Management einer der
Schwerpunkte im Bereich Mitarbeitende. Unter Diversity Management
versteht das Polizeidepartement den
«Umgang mit Vielfalt, Heterogenität,
Verschiedenartigkeit der Mitarbeitenden in Bezug auf Lebensstile, Arbeitsformen und unterschiedliche
Identitätsmerkmale». Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass Verschiedenartigkeit in der Herkunft der Mitarbeitenden eine Bereicherung bedeute. Deshalb wolle die Stadtpolizei bei
der Rekrutierung vermehrt Personen
mit Migrationshintergrund berücksichtigen, sieht die Strategie vor.
Die Stadtpolizei lancierte deshalb
Anfang 2014 eine Rekrutierungskampagne mit dem Ziel, mehr Stadtzürcher, Frauen sowie Personen mit Migrationshintergrund für den Beruf als
Stadtpolizistin und Stadtpolizist zu begeistern. Die multimediale Kampagne
ist auf mehrere Jahre angelegt und
kostet knapp 100 000 Franken. Darin
wird mit Slogans wie «Migrationshintergrund kein Hinderungsgrund» und
Foto: Aspirantenbroschüre Stadtpolizei
«Sich grenzenlos für die neue Heimat
einsetzen» um Personen mit ausländischer Herkunft geworben.
Pass als Indiz für Integration
Allerdings meint die Stadtpolizei damit nicht Ausländer. Wolff hatte schon
im Vorfeld gegenüber der «SonntagsZeitung» betont, dass es dabei um eingebürgerte Personen gehe, die Migrationshintergrund hätten. Der Schweizer Pass wird für die Anmeldung zur
Polizeiausbildung weiterhin vorausgesetzt. Nur zum Lehrgang für den Poli-
Die Plakate der Rekrutierungskampagne schmücken nun bereits seit eineinhalb Jahren die Zürcher Trams.
Zum Erfolg der Kampagne in Bezug
auf Polizisten mit Migrationshintergrund kann die Stadtpolizei jedoch
keine konkreten Ergebnisse präsentieren. Das Problem: «Den Migrationshintergrund kann man nicht messen», sagt Michael Wirz. «Migrationshintergrund ist kein trennscharfer
Begriff. Ein einzelnes Kriterium wie
beispielsweise den Nachnamen dafür
zu verwenden, wäre völlig unseriös.»
Obwohl zum Migrationshintergrund keine Zahlen vorliegen, stellt
die Stadtpolizei fest, dass sich auch
vermehrt Menschen mit multikultureller Herkunft, mit ausländischem
Namen und verschiedenen Religionen für die Polizeischule interessierten. Wirz ist überzeugt, dass die
Stadtpolizei damit auf dem richtigen
Weg sei.
Ob für die Polizeiausbildung die
Schweizer Staatsbürgerschaft verlangt wird oder nicht, kann jeder
Kanton selbst entscheiden. Wenige
Kantone, wie zum Beispiel Schwyz
und Basel-Stadt, lassen Ausländer
bereits seit Jahren zur Polizeischule
zu. In der Mehrheit der Kantone werden allerdings nur Schweizer Bürger
in das Polizeikorps aufgenommen.
Die Bevölkerung repräsentieren
In Basel-Stadt können Personen mit
einer Niederlassungsbewilligung C
seit fast 20 Jahren Polizist werden.
Derzeit haben rund 25 von insgesamt
700 Polizistinnen und Polizisten keinen Schweizer Pass. Die Zahl der
ausländischen Neueinsteiger bewege
sich seit Jahren im gleichen Rahmen,
bestätigt Andreas Knuchel, Mediensprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements des Kantons BaselStadt. Die Gesamtzahl der ausländischen Mitarbeiter schwanke aber immer ein wenig, da sich viele mit der
Zeit einbürgern liessen. «Besonders
von Vorteil sind die Sprachkenntnisse», erklärt Knuchel. Die Polizisten
stammen unter anderem aus Grossbritannien, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien, Serbien und
der Türkei.
Ob die Stadtpolizei Zürich auf ihrer Suche nach Diversität irgendwann auf den Schweizer Pass verzichten wird? Mathias Ninck, Mediensprecher des Polizeivorstehers, erklärt: «Die Frage ist brisant und wird
sicher diskutiert werden.» Rund 40
Prozent der Menschen in der Schweiz
seien zugewandert oder hätten einen
Elternteil, der zugewandert sei. «Das
Funktionieren des staatlichen Gewaltmonopols bedingt auch, dass die
Polizei nicht nur den Staat repräsentiert, sondern – zumindest annäherungsweise – ebenso die Bevölkerung.»
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KLEINANZEIGEN
IMMOBILIEN
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Ö F F E N T L I C H E R VE R KE H R
Zürich 2
Nr. 42
15. Oktober 2015
9
SZU muss massiv aufrüsten bis 2028
Gemäss einer Schwachstellenanalyse muss die
Sihltal-Zürich-UetlibergBahn massive Investitionen
tätigen. Dazu nötig sind
neue einstöckige Züge mit
vielen Türen und der 7,5Minuten-Takt. Denn die
Fahrgastzunahme bis 2028
beträgt bis zu 80 Prozent.
Lorenz Steinmann
Die Linien S4 Zürich HB – Sihlwald
und S10 Zürich HB – Uetliberg werden durch die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG (SZU) betrieben.
Die Strecken sind mehrheitlich eingleisig und weisen kurze Haltestellenabstände auf. In den Hauptverkehrszeiten (HVZ) wird heute zwischen Zürich HB und Langnau-Gattikon beziehungsweise Triemli ein
10-Minuten-Takt
angeboten.
Da
auch weiterhin mit einem starken
Anstieg der Fahrgastzahlen gerechnet wird, erwartet die SZU weitere
Kapazitätsengpässe und damit auch
eine weitere Verschärfung der Probleme bezüglich der Betriebsstabilität. Dies ist einem sehr detaillierten
Fachrrtikel in der neusten Ausgabe
der «Schweizer Eisenbahn-Revue»
zu entnehmen.
Die Doppelstockzüge verursachen Verspätungen, weil sie zu wenige Türen haben... und der Ein- und Ausstieg zu lange dauert.
Fotos: mai und SZU
Die Nachfrageanalyse
Derzeit werden an einem durchschnittlichen Werktag auf dem am
stärksten belasteten Abschnitt der
S4 rund 17 000 Personen befördert,
auf jenem der S10 rund 12 000 Personen. Im Einzugsgebiet der Bahnhöfe und Haltestellen der SZU sind
in den vergangenen Jahren sowohl
die Einwohnerzahlen als auch die
Beschäftigtenzahlen
angestiegen.
Dazu kommen Neubauquartiere wie
Greencity. Auf Anfrage sagt Marcel
Geser, einer der Studienverfasser
und Leiter Markt der SZU, dass die
Finanzierung der Bahninfrastruktur
neu direkt durch den Bund erfolgt.
«Die SZU hat ihre Ausbaupläne
rechtzeitig beim Bund angemeldet.
Wir sind zuversichtlich, dass die Finanzierung sichergestellt werden
kann». Grund sei die von der
Schweizer Stimmbevölkerung am 9.
Februar 2014 beschlossene Vorlage
zu Finanzierung und Ausbau der
Bahninfrastruktur «Fabi». Das neue
Finanzierungsmodell tritt per 1. Januar 2016 in Kraft. Nicht nur die Finanzierung ist herausfordernd, auch
ist grundsätzlich der Bau von zusätzlichen Doppelspurabschnitten in
dicht bebautem Siedlungsgebiet und
entlang der Sihl aufwändig.
Die Schwachstellenanalyse
Doch zurück zum Fahrgastaufkommen. Die Zahl der Fahrgäste hat allein in der Zeitperiode von 2000 bis
2010 auf der S4 um 45 Prozent, auf
der S10 um 57 Prozent zugenommen. Auch für die nächsten Jahre
wird mit einem Wachstum sowohl bei
der Bevölkerung als zudem bei den
Beschäftigten gerechnet. Bis 2030
werden entlang der S4 insgesamt
rund 9000 zusätzliche Arbeitsplätze
und 7500 zusätzliche Einwohner erwartet; entlang der S10 rechnet man
mit einem Drittel dieser Werte.
Mit einer Schwachstellenanalyse
wurden Verspätungsstatistiken ausgewertet und die Schwachstellen kategorisiert.
Die
bedeutendsten
Schwachstellen lauten:
• Das auf der S4 eingesetzte Rollmaterial ist schwerfällig; der Anteil der
angetriebenen Radsätze ist gering,
und diese sind schlecht verteilt.
• Die Summe der planmässigen Fahr-
Nicht überall ist die Strecke doppelspurig. Auch dies führt zu Kapazitätsengpässen, welche
die SZU in den nächsten Jahren optimieren müssen.
und Haltezeiten zwischen Zürich
HB und Langnau-Gattikon ist seit
25 Jahren unverändert. Wegen der
Fahrgastzunahme haben sich die
tatsächlichen Haltezeiten verlängert. Dies geht auf Kosten der Fahrzeitreserven, weshalb in den
Hauptverkehrszeiten
regelmässig
Verspätungen auftreten.
• Zwischen Adliswil und LangnauGattikon sowie auf der gesamten
S10 gibt es keine beziehungsweise
nur geringe Fahrzeitreserven.
• Die Perrons sind nur wenig länger
als die Züge, die Abstände zwischen den Perronenden und Ausfahrsignalen gering. Das führt zu
eher «konservativen» Bremsmanövern, die einen Zeitverlust zur Folge haben.
• Viele Perronkanten liegen in Aussenbögen, womit die Lokomotivführer
den
Fahrgastwechsel
schlecht beobachten können.
• Die Längen der Ausweichstellen
sind knapp bemessen.
• In der Station Zürich Binz blockieren Fahrgäste, die erst nach dem
Öffnen der Barriere heraneilen,
die Türen und verlängern so die
Haltezeiten.
• Fahr- und Haltezeitenverlängerungen führen zu vermehrten Verspätungsübertragungen.
• Wegen der ungenügenden betrieblichen Flexibilität ist eine ausreichende Beförderungskapazität in
den Spitzenzeiten mittel- bis langfristig nicht mehr sichergestellt.
Kurz- und mittelfristige Lösungen
Aus dieser Schwachstellenanalyse
wurden verschiedene Lösungsansätze abgeleitet:
• Videoüberwachung/Türraumüberwachung zur Reduktion der Haltezeiten;
• Entfernen des Kioskgebäudes in
Zürich HB zur Entschärfung der
Engpässe und Verbesserung der
Personenströme auf dem Perron;
• Anhebung der Streckengeschwindigkeiten auf einzelnen Abschnitten zur Reduktion der Fahrzeiten;
• Anpassung der Einstiegbereiche
bestehender Fahrzeuge mit mehr
Stehplatzzonen;
• Verlegung der Haltstellen Friesenberg in den zweigleisigen Bereich
der Doppelspur Borrweg.
Ein langfristiges Konzept
Eine Analyse der vorhandenen Infrastruktur hat gezeigt, dass eine generelle Verlängerung der Perronkanten von 100 auf 125 Meter mit laut
der SZU vertretbarem Aufwand
möglich ist.
• Variante 1: Angebotskonzept wie
heute, jedoch mit 125 Meter langen Doppelstockzügen auf der S4.
• Variante 2: Einsatz von einstöckigen 125m langen Zügen auf der
S4. Die S4 verkehrt im 7.5-Minuten-Takt, die S10 im 10-Minuten
Takt.
• Variante 3: Identische Zugstypen
wie bei Variante 2, jedoch auf beiden Linien 7.5’-Takt (S4 bis Adliswil, S10 bis Binz).
Die SZU hat für die Varianten 1,
2 und 3 Simulationen für den Normalbetrieb, aber auch für drei Verspätungsszenarien durchführen lassen. Fazit: Die Varianten 1 und 3
funktionieren
aus
betrieblicher
Sicht. Die Variante 2 mit einer unterschiedlicher Vertaktung der beiden Linien und knappen Zugfolgezeiten hat sich hingegen als problematisch erwiesen.
Die Machbarkeit der Variante 2
konnte nicht nachgewiesen werden;
sie wurde daher verworfen. Die Ka-
Idealvorstellung: Die SZU möchte neues Rollmaterial
bestellen, ähnlich der S-Bahn in München.
Foto: zvg.
pazitätsberechnungen zeigen, dass
die Doppelstockzüge der Variante 1
bereits ab 2030 überbelegt sind und
keine Reserven mehr bestehen. Eine
Abwägung der Vor- und Nachteile
der beiden Varianten hat gezeigt,
dass die Vorteile der Variante 3 –
trotz zusätzlicher erforderlicher Infrastrukturinvestitionen – deutlich
überwiegen.
Angemessener Stehplatzanteil
Ein Betrieb mit 7,5-Minuten-Takt
und einstöckigen Zügen weist eine
um rund 500 Personen pro Stunde
und Richtung grössere Kapazität auf
als ein Betrieb mit 10-Minuten-Takt
und doppelstöckigen Zügen. Dazu
kommt, dass die Haltestellenabstände der S4 gering sind; ein Grossteil
der Fahrgäste nutzt die Züge auf
kurzen Abschnitten mit weniger als
zehn Minuten Fahrzeit. Für eine solche Liniencharakteristik eignen sich
einstöckige Fahrzeuge, die einen raschen Fahrgastwechsel erlauben
und einen angemessenen Stehplatzanteil aufweisen, besonders gut. Etwas, das die SBB ebenfalls als wichtig erachten und für künftige Rollmaterialbestellungen in der Agglomeration Zürich in Betracht ziehen.
So entspricht ein Fahrplan, der
auf einstöckigen Fahrzeugen und
Taktverdichtungen im Kernbereich
der Agglomeration basiert, dem vom
Zürcher Verkehrsverbund und von
den SBB vorgesehenen Konzept
«S-Bahn 2G» (innere S-Bahn). Dieses erlaubt eine bessere Integration
in die ZVV-Taktfamilie und ermöglicht Verbesserungen bei den Busanschlüssen.
Sehr gute Erfahrungen machen –
als eines von vielen Beispielen – die
Betreiber der S-Bahn in München
(siehe Foto). Die Strecke zwischen
Zürich HB und Sihlwald weist zudem sehr enge Bögen auf. Auch im
Hinblick auf eine Reduktion von Verschleiss
und
Unterhaltskosten
drängt sich deshalb der Einsatz von
leichterem Rollmaterial auf.
Fünf Jahre bis zur Auslieferung
Falls die Nachfrage wirklich so zunimmt wie prognostiziert, und davon ist laut Fachleuten zu fast 100
Prozent auszugehen, ist die Kapazität des heutigen Rollmaterials schon
in acht Jahren nicht mehr ausreichend. Auf Anfrage schätzt Marcel
Geser die Zeit von der Fahrzeugbestellung bis zur Auslieferung auf
fünf Jahre. Viel Zeit bleibt also nicht.
Spätestens im Jahr 2028 muss
das Angebot auf der S4 während der
Hauptverkehrszeiten vom 10- zum
7,5-Minuten-Takt verdichtet werden,
was verschiedene Infrastrukturausbauten erfordert. Im Jahr 2023, dem
spätestmöglichen
Ersatzzeitpunkt
für das Rollmaterial auf der S4, wird
die Nachfragezunahme in der
gegenüber
Abendspitzenstunde
2011 rund 70% betragen. Laut der
SZU sollte die Kapazitätssteigerung
der Perronanlagen in Zürich HB aufgrund der zu erwartenden Fahrgastzunahme bis spätestens 2023 realisiert werden. «Es handelt sich somit
um eine angemessene, verantwortungsvolle Planung, die sich auf das
Notwendige beschränkt und auf utopische Forderungen verzichtet»,
schliesst der Artikel in der «Schweizer Eisenbahn-Revue».
Quelle: Die langfristige Strategie der Sihltal
– Zürich – Uetliberg-Bahn; Autoren Matthias Hofer (Ernst Basler + Partner AG),
Marcel Geser (SZU AG), Christian Vogt
(ZVV). Der Artikel ist in der Schweizer Eisenbahnrevue 10/2015 erschienen.
IMMOBILIEN
Manfred Peter
eidg. dipl. Gärtnermeister
8041 Zürich-Leimbach
Der Winter steht vor der Tür
Aktuell:
Winterdienst, Schneeräumungen
079 701 43 03 / www.geronimogartenbau.ch
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Zürich 2
AKTUELL
Nr. 42
15. Oktober 2015
11
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Vor dem Winter die Varroamilben bekämpfen
Die Honigernte ist vorbei,
und es gilt, die Völker auf
den Winter vorzubereiten.
Dank Auffütterung und
Varroabehandlung können
die Völker kraftvoll in den
Frühling starten.
Jürg Studer
Der Honig ist geschleudert, in Gläser
abgefüllt und etikettiert. Erste Gläser
des süssen Brotaufstrichs sind im
Verwandten- und Bekanntenkreis
verschenkt oder an Liebhaberinnen
und Liebhaber des echten Albisrieder
Honigs verkauft. Der Verkaufserlös
ist der Lohn der Imker für ihre Arbeit
und deckt etwa die Ausgaben. Noch
kann man bei den beiden Albisrieder
Imkern Christoph Bugs und Jürg Studer Honig ihrer diesjährigen Ernte
kaufen: [email protected], Tel.
079 484 06 05.
Das Einwintern beginnt
Die arbeitsintensive Zeit bei den Bienen ist mit dem Honigschleudern abgeschlossen. Es folgen für das Einwintern allerdings noch ein paar
wichtige Tätigkeiten. Der weggenommene Honig ist mit speziellem, für
Bienen angepassten Zuckersirup zu
ersetzen. Dazu stellen wir mehrere
Liter Zuckerwasser in einem grossen
Topf zum Bienenstand, der dann in
den nächsten Tagen eingetragen
wird. Der Sirup ergänzt in den Brutwaben den von den Bienen eingetragenen Honig und mit Pollen gefüllten
Waben. Vor allem aber gilt es, die
Varroamilben zu bekämpfen. Alle Imker der Region sollten diese Schutzbehandlung mit der Ameisensäure in
der gleichen Zeitperiode vornehmen.
So tragen verfliegende Bienen die
Milbe nicht von einem Bienenstand
zum andern. Der Imker kontrolliert
mit einem unter die Waben geschobenen Blatt, wie viele Varroamilben
aufgrund der eingeträufelten oder in
einem Schwammtuch über den Waben eingebrachten Säure herunterfallen. So sieht der Imker den Erfolg beziehungsweise Befall mit Milben.
Die letzte Brut wird gepflegt beziehungsweise der letzte Nektar eingebracht.
selbst bereiten sich nicht nur mit
dem Eintragen der letzten Tracht
(Nektar) auf die strenge Winterperiode vor, sondern es kommen jetzt
deutlich länger lebende Winterbienen
auf die Welt.
Die Drohnen, also die männlichen
Bienen, werden aus dem Stock gedrängt, da sie nach der Begattung
der Königin ja keine Funktion mehr
haben.
Das grosse Sommervolk mit den
etwa 40 000 Bienen schrumpft auf
rund einen Viertel. Sie brauchen
deutlich weniger Platz und formieren
sich in wenigen Waben zu einer riesigen Traube. So spart das Volk Heizenergie. Wird es ganz kalt, wechseln
die Bienen immer ihren Platz – die
aussen an der Traube sitzenden Bienen wandern nach innen und wärmen sich wieder auf.
Fotos: Jürg Studer
Sechsteilige Serie
In einer Serie berichten die zwei
Albisrieder Jungimker Christoph
Bugs und Jürg Studer aus ihrem
Bienenhaus am Üetliberg über ihr
erstes Bienenjahr.
Ihre vier bisherigen Beiträge
erschienen am 28. Mai («Es ist
Frühling – die Bienenvölker wachsen»), am 11. Juni («Wie Imker einen Bienenschwarm einfangen»),
am 9. Juli («Täglich bestäubt eine
Biene 2500 Blüten») und am
6. August («Wenn der goldene Honig aus der Schleuder fliesst»).
Drohnen werden aus Nest geworfen
Absolute Hygiene im Stand und beim
Arbeiten sind die Voraussetzungen
für die Gesundheit der Bienen und
maximale Honigqualität. Die Völker
Bienenforschung
Die Bienenforschung hat in letzter
Zeit zu den typischen Bienenkrankheiten Faul- und Sauberbrut
sowie der Varroamilbe Fortschritte gemacht. Man versteht heute
auch besser, wie Pflanzenschutzmittel auf Bienen einwirken. Damit können die Wildtiere artgerecht gehalten werden und qualitativ besten Honig produzieren.
Bienenstände sind im Internet unter http://maps.zh.ch sichtbar, wenn man links unter Filter «Bienenstände» eingibt. Dann öffnet sich eine Karte
aller Bienenstände im Kanton. Foto rechts: Der weggenommene Honig wird nun durch mehrere Liter Zuckerwasser ersetzt.
H I N TE R G R U N D
Zürich 2
Nr. 42
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Juwo – oft letzte Hoffnung für Studierende
Für Erwachsene ist es
schwer, eine Wohnung in
der Stadt Zürich zu finden,
für junge Erwachsene fast
unmöglich. Ein Problem,
das Juwo zu lösen versucht.
Nathalie Klingler
Das Jugendwohnnetz, kurz Juwo, ist
ein Verein, der mittlerweile seit über
30 Jahren günstigen Wohnraum an
junge Menschen mit bescheidenen
Mitteln vermittelt. Damit Jugendliche
und junge Erwachsene vom Juwo
profitieren können, müssen sie mindestens 15 und höchstens 25 Jahre
alt sein, dürfen ein Einkommen von
maximal 30 000 Franken im Jahr haben und müssen sich in einer Ausbildung oder in einer Orientierungsphase befinden.
Heute vermietet der Verein Jugendwohnnetz über 800 Wohnungen
an rund 2000 junge Menschen. Beim
vermittelten Wohnraum handelt es
sich sowohl um unmöblierte Wohnungen und Einzimmerstudios als
auch um ganze Häuser mit oder ohne
Garten in der Stadt Zürich. Zusätzlich
werden beim Juwo auch günstige
Einzugsmöglichkeiten in bereits bestehende Wohngemeinschaften angeboten. Der Mietzins beträgt zurzeit
im Durchschnitt 379 Franken pro
Person und Monat, bei Einzimmerwohnungen etwas mehr.
Wohnprobleme lösen
Das Ziel des Jugendwohnnetzes ist Endlich in Zürich eine Bleibe gefunden: Zusammen mit netten Leuten essen und diskutieren in einer Juwo-Wohnung.
Foto: Christian Altorfer
eindeutig: Wohnprobleme junger Erwachsener pragmatisch, unbürokra- beiden Gremien Fachleute, welche ter des Vereins. Dadurch entstehen heitshalber aus, die Geschäftsführerin Neubauten, Container- oder Brachtisch und ohne ideologische Scheu- die Geschäftsstelle in verschiedenen für Eigentümer oder Verwaltungen und das Juwo gingen getrennte Wege. land-Nutzung, Zwischennutzung und
klappen zu lösen. Das Juwo will jun- Bereichen, wie beispielsweise Finan- folgende Vorteile: Sie erhalten eine Im Jahresbericht 2014 hält Jean-Marc Kauf sowie um die Anpassung von
Immobilien.
Im
zen,
Networking, garantierte Mietzinszahlung und ha- Hensch, Präsident
gen Menschen helzweiten Strategiesoziale Arbeit, aktiv ben somit keinen Inkassoaufwand. Juwo, jedoch fest:
fen,
selbstständig
«Ich komme aus Bern.
unterstützen
und Es fällt für sie zudem kein Adminis- «Heute kann ich gu- «Lange habe ich nach einer Block «Wohnen in
zu werden, Fuss im
Als
ich
hier
angefangen
Wohnung in der Stadt
der Agglomeration
beraten. Allgemein trationsaufwand durch einen Mieter- ten Gewissens saLeben zu fassen.
Somit überrascht es
habe zu studieren, hatte arbeitet das Ju- wechsel an, da dieser vom Juwo erle- gen, dass das Ju- Zürich gesucht. Die Suche fördern» steht Mitentwicklung kostengendwohnnetz eng digt wird. Zudem ist die Garantie ge- gendwohnnetz genicht, dass etwa
ich keine Wohnung und
schien aussichtslos:
günstiger Neubaumit
Institutionen geben, dass die Mieterinnen und Mie- stärkt aus dieser
fünf bis zehn Prokannte niemanden. Dank aus Politik, Wirt- ter bei zeitlich begrenzten Mietver- Prüfung hervorgeEntweder war keine
ten
im
Vorderzent der MieterinJuwo habe ich relativ
Wohnung frei oder sonst grund.
Daneben
schaft und dem So- trägen zum vereinbarten Termin wie- gangen ist. Wir hanen und Mieter,
welche die Dienst- schnell ein Zimmer in einer zialbereich zusam- der ausziehen. Ein weiterer Vorteil, ben nicht nur bei
viel zu teuer. Dank Juwo geht es um Markeder
Vermietung
der
sich
durch
solch
ein
Mietverhältmen.
Der
Verein
ist
leistungen der JuWG zu einem fairen Preis
habe ich seit Kurzem eine ting, um Kommunikation sowie um
politisch, konfessio- nis ergibt, ist, dass es professionelle neue Rekordwerte
wo-Wohnberatung
bekommen.»
Wohnung. Ich bin wirklich Preisgestaltung. Der
sondern
nell und gesell- Ansprechpartner auf der Geschäfts- erreicht,
in Anspruch nehfroh, dass es so eine
Strategie
dritte Block «Partschaftlich breit ab- stelle gibt, die ohne schwerfällige unsere
men, von SozialämMartin, 24, Philosophiestudent
nerschaften aussergestützt. So zählen Bürokratie und auf Vertrauensbasis auch so festgelegt,
tern
zugewiesen
Organisation gibt.»
dass
weiteres
halb Zürichs» beimmerhin fast alle agieren.
werden. Beim Juwo
Wachstum möglich
inhaltet die beiden
erhofft man sich, diese jungen Men- politischen Parteien, Jugendparteien
Pascal, 26, Wirtschaftsstudent
ist, ohne übermässistrategischen Punkschen zum selbstständigen Wohnen und verschiedene kirchliche Institu- Das herausfordernde Jahr 2014
qualifizieren zu können. In der ange- tionen zu den Vereinsmitgliedern.
Die Zahl der Mieterinnen und Mieter, ge Risiken einzugehen.» So wurden te Offenheit für Kooperation bei Anspannten Wohnungssituation in der
die eine Wohnung über das Jugend- beispielsweise die Führungsstruktu- fragen anderer Städte sowie ProjektStadt Zürich leiste man damit – zu- Auch Vermieter profitieren
wohnnetz finden, hat sich in den letz- ren in der Geschäftsstelle spürbar ver- entwicklung, wenn das Potenzial bei
sammen mit privaten und öffent- Vom Jugendwohnnetz profitieren je- ten zehn Jahren verdoppelt: Waren stärkt und die Weichen gestellt, damit mehr als 100 Wohnplätzen liegt.
Trotz dem turbulenten Jahr 2014
lichen Vermietungspartnern – «einen doch nicht nur junge Erwachsene, es 2003 noch 971 Mieter, zählte man die Organe der Trägerschaft in den
wichtigen Beitrag zur sozialen Durch- sondern auch Vermieter. So haben letztes Jahr bereits 1936. Im gleichen Jahren 2015 und 2016 weiterent- ist es den Verantwortlichen des Jugendwohnnetzes gelungen, eine erste
mischung der Stadt», heisst es dazu Hauseigentümer oder Verwaltungen Zeitraum, so freut man sich beim wickelt werden können.
Initiative der «Strategie 2017» umzuin einer Medienmitteilung des Ver- die Möglichkeit, Wohnungen tempo- Juwo, konnten die Mietkosten stetig
setzen. So wurde beispielsweise ein
eins.
rär oder auf Dauer an Juwo zu ver- gesenkt werden. So kostete Jugend- Die «Strategie 2017»
mieten. Dies auch dann, wenn Objek- wohnraum im Jahr 2003 durch- Mit seiner «Strategie 2017» zeigt das Markttest für eine Zwischennutzung
Der Verein und die Stiftung
te in absehbarer Zeit renoviert oder schnittlich noch 472 Franken im Mo- Juwo die Stossrichtung für die nächs- in Baden durchgeführt oder die EntFür die Beratungsdienstleistungen abgebrochen werden müssen, also nat, heute ist ein Appartement be- ten Jahre auf. So definiert das strate- wicklung von Wohngemeinschaften
gische Konzept einerseits konkrete für einen Neubau im Limmatfeld in
der von Sozialämtern zugewiesenen nur befristet vermietbar sind. Ein reits ab 397 Franken erhältlich.
Ermöglicht wurde die Mietkosten- Entwicklungsschritte, lässt dabei Dietikon unterstützt.
jungen Erwachsenen hat der Verein grosser Vorteil, da solche Wohnungen
Solche Innovationen entwickelt
einen Leistungsauftrag der Stadt Zü- in der Regel als kaum oder nur senkung durch eine gute Zusammen- aber immer noch genügend Spielarbeit mit den Vermietungspartnern raum für Anpassungen an neu auf- das Jugendwohnnetz nach dem sogerich. Ansonsten finanziert sich das schwer vermietbar gelten.
Allgemein mietet das Juwo güns- des Jugendwohnnetzes sowie dank kommende Chancen und Risiken. nannten Ansatz der 3P: Partner, ProJugendwohnnetz ohne Mittel der öfWohnraum
einer ständigen Op- Eine der Herausforderungen ist es jekt und Plan. Als Erstes erfordert
fentlichen Hand. Zum Jugendwohn- tigen
timierung und Effi- zum Beispiel, dass der Wohnungs- dieser Ansatz einen ansprechenden,
netz zählt auch die Stiftung für Ju- von der öffentlichen
gendwohnhilfe. Diese erwirbt Wohn- Hand, professionel- «Als ich angefangen habe zienzsteigerung im markt – vor allem im Juwo-Kern- vertrauenswürdigen Partner. Zweizu studieren, wollte ich operativen Geschäft. gebiet, den zentralen Stadtquartieren tens muss ein konkretes Projekt des
häuser entweder käuflich oder im len ImmobilienverBaurecht. Wenn es nötig ist, wird waltungen, Genosunbedingt ausziehen und Die Verbesserungen – immer härter und teurer wird, die Partners vorliegen. Und drittens wird
oder
sanft und kostengünstig renoviert. senschaften
selbstständig werden. Dank des Angebots ver- Nachfrage nach Jugendwohnraum je- dann ein Plan entwickelt, wie eine
blüffen vor allem doch gleich hoch bleibt. Um sich an bestimmte Region oder Ortschaft vom
Vermietet werden diese Wohnungen privaten Hausbesitoder Wohnhäuser ausschliesslich zern an. Der Verein Juwo wurde dies möglich.» darum, wenn man diese Entwicklung anzupassen, setzt Juwo bearbeitet werden kann. Das
bedenkt, was für ein man beim Juwo auf vermehrte Inves- heisst, die gemeinnützige OrganisaJugendwohnnetz
durch den Verein Jugendwohnnetz.
Nadine, 22, Rechtsstudentin
herausforderndes
titionen in innovative Formen der tion verfolgt einen «Bottom-up-AnWeil keine öffentlichen Gelder in tritt dabei gegensatz», der die Risiken auf allen EbeJahr 2014 für das Zusammenarbeit.
Anspruch genommen werden, arbei- über den ImmobiliDie «Strategie 2017» setzt sich nen minimieren soll.
ten der Vorstand des Vereins Jugend- enbesitzern immer als Mieter auf, Jugendwohnnetz war. Denn Anfang
wohnnetz und der Stiftungsrat der was für die Vermieter eine gewisse 2014 geriet die Organisation in arge aus drei Hauptblöcken zusammen:
Stiftung für Jugendwohnhilfe auf frei- Sicherheit darstellt. Die jungen Woh- Turbulenzen: Die Stiftungspräsidentin Beim ersten Block «Innovative Ideen Jugendwohnnetz, Gartenhofstrasse 15,
8004 Zürich, Tel. 044 298 20 49, E-Mail
williger Basis und unentgeltlich (Auf- nungsmieterinnen und -mieter sind musste aus beruflichen Gründen zu- Zürich» geht es hauptsächlich um [email protected]. Weitere Informationen unwandspauschale). Dennoch sitzen in im rechtlichen Sinn jeweils Untermie- rücktreten, der Präsident fiel krank- neue Branchen, Mitentwicklung an ter www.juwo.ch.
14
Zürich 2
Nr. 42
15. Oktober 2015
Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
Auch Spitzensportler sind von Aqua-Sport begeistert
Das ist doch motivierend für
alle: Aqua-Sport und im besonderen Aqua-Jogging betreiben
nicht «nur» Bewegungsmuffel,
sondern auch Spitzensportler.
Nützlich und gesund ist diese
Art von Sport also für alle.
Wie ein
1000-Meter-Lauf
Lorenz Steinmann
Aqua-Fitness ist ein ganzheitliches und gelenkschonendes Körpertraining im Wasser.
Die Bewegungen im Wasser sind effizient
und erhöhen die Leistungsfähigkeit und das
Wohlbefinden. Durch ein abwechslungsreiches Angebot werden Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit gefördert, und
es ist somit für alle Altersgruppen und Fitnessniveaus geeignet. In und um Zürich bietet z.B. Sportaktiv eine Vielzahl von Kursen,
die für unterschiedliche Niveaus und Alter
geeignet sind. Spannend ist, dass nicht nur
plaudernde Sportmuffel dieser Bewegungsart frönen, sondern auch Spitzensportler.
Markus Ryffel, Silbermedaillen-Gewinner
der Olympiade in Los Angeles, erklärte
kürzlich dem «Spiegel», warum Aqua-Sport
so gesund und effizient ist: «Mithilfe von
Vorbei die Zeit, als man die Nase über Aqua-Sport und Aqua-Jogging rümpfte. Auch
für Spitzensportler ist das ein sinnvolles Trainingsmodell.
Foto: zvg.
Auftriebswesten trainieren Spitzensportler
die Laufbewegung im Wasser und können
somit eine Trainingseinheit mehr absolvieren, ohne Gefahr zu laufen, sich durch
Überbelastungen zu verletzen.» Ryffel nennt
das Deep Water Running. Damit lässt sich
nicht nur die Regeneration verbessern, sondern auch die Lauftechnik. Ryffel erzählt, er
habe sich so eine optimierte Zugphase an-
geeignet und an Land seine Endschnelligkeit verbessert. Vorbei also die Zeit, als man
die Nase über Aqua-Sport und Aqua-Jogging rümpfte.
Beispiele von Kursanbietern: sportaktiv.ch, Nussgasse 4, 8008 Zürich, Telefon 044 388 99 99/
Rheumaliga Zürich, Badenerstrasse 585, 8048
Zürich. Kursleiterin Wasser: Monika Pfister: Telefon 044 405 45 50. www.rheumaliga.ch/zh
Aquajogging ist, ganz einfach gesagt,
Laufen im Wasser. Aber gesünder! Denn
das Körpergewicht spielt bei dieser Bewegungsform eine untergeordnete Rolle.
Vor allem werden Hüft- und Kniegelenke
extrem geschont. Man läuft im Wasser,
wobei der Auftrieb durch einen Gürtel
so gross ist, dass die Füsse keinen Boden berühren sollen, die Schultern werden vom Wasser umspült. Mit den Händen kann man die Laufbewegung unterstützen. Besonders geeignet ist diese Bewegungsart bei Übergewicht und Gelenkproblemen und generell für ältere
Senioren. Aquagymnastik steht in der
Regel im gleichen Angebot und umfasst
Gymnastikübungen im Wasser. Einmal
pro Woche, etwa 45 Minuten, reicht aus,
um eine gesunde Fitness zu stabilisieren. Wussten Sie, dass 5 Minuten intensives Joggen im Wasser etwa einem
1000-m-Lauf an Land entspricht! So
wird trotz geringerer Belastung der Gelenke ein hoher Kalorienverbrauch erreicht! (pd.)
Publireportage
Im Chor des Aventin singen – Lebensfreude pur
Am 1. Oktober hat der Chor des
Aventin das Aventin-Lied im
«AVENTIN – Leben im Alter»
uraufgeführt.
Man kann es kaum glauben, dass es nun
bereits ein Jahr her ist, seit das ehemalige
Alters- und Pflegewohnheim Neumünster in
«Aventin – Leben im Alter» umbenannt
wurde.
Im Hinblick auf diese Geburtstagsfeier
ergriff Chorleiter Benjamin Blatter die Initiative und komponierte ein schwungvolles
Lied zu Ehren der Jubilarin. Die Musik und
der Refrain, der auch aus der Feder des
Chorleiters stammt, gefiel den Sängerinnen
und Sängern und allen, die sie hörten. Das
Lied hatte nur noch einen kleinen Mangel:
Es hatte noch keinen Text für die Strophen!
Wie das im Aventin üblich ist, involvierte die Geschäftsführung die Bewohnerinnen
und Bewohner im Rahmen einer Umfrage.
Viele von ihnen ergriffen die Gelegenheit
festzuhalten, was sie mit dem Leben im
Der Chor des Aventin singt drei- bis viermal jährlich an Veranstaltungen.
Aventin verbindet: Sie freuen sich daran,
selbstbestimmt wohnen zu können und genussvoll zu schmausen. Sie schätzen die
Gemeinsamkeit bei Sport und Spiel und na-
Foto: zvg.
türlich an den schon legendären, regelmässig stattfindenden Abendveranstaltungen.
Sie geniessen den wundervollen Garten und
die Hilfsbereitschaft der Mitarbeitenden.
Aus solchem Stoff entstand das wunderbare
Aventin-Lied, eine einmalige Sache, auf die
alle Bewohnerinnen und Bewohner des
Aventin stolz sind. Der Chor studierte für
die Geburtstagsfeier vom 1. Oktober nicht
nur dieses Highlight ein, sondern ebenfalls
die Ode «Freude schöner Götterfunken»
von Ludwig van Beethoven.
Auch die Leserinnen und Leser können
die Freude am Singen und an der Gemeinsamkeit mit dem Aventin teilen, indem sie
im Chor mitmachen. Der Chor des Aventin
singt drei- bis viermal jährlich an öffentlichen Veranstaltungen des Hauses. Geprobt
wird an jedem ersten und dritten Freitag
im Monat von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr im
Vortragssaal des Aventin an der Minervastrasse 144. Im Anschluss an die Chorprobe offeriert das Haus den begeisterten Sängerinnen und Sängern Kaffee und Kuchen
in gemütlicher Runde. (pd./pm.)
Einen ersten Eindruck vom «Aventin»-Lied und
unserem Chor erhalten Interessierte auf der
Homepage unter www.aventin.ch.
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H I N TE R G R U N D
FCW: Unerwarteter, aber verdienter Punktgewinn
Noch rangiert der FC Wollishofen im Abstiegsbereich.
Zeichnet sich nun mit dem
1:1 vom letzten Sonntag
in Einsiedeln ein Aufwärtstrend ab?
Bruno Lendenmann
Das durch zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle von Stammspielern
dezimierte Wollishofer Team begann
gegen die favorisierten Einsiedler
mit einem Gegentor schon in der 4.
Minute. Petkovic drückte ein flaches
Zuspiel quer durch den «Fünfer»
zum 1:0 über die Linie; wurde ein
mögliches Offside übersehen?
Wer nun dachte, es folge ein
Schützenfest der Gastgeber, irrte.
Die FCW-Spieler besannen sich auf
ihre kämpferischen Qualitäten; es
folgten sehenswerte Angriffe auf das
gegnerische Tor. In der 21. Minute
gelang Simao auf einen Steilpass der
Ausgleichstreffer zum 1:1. Der
Druck der Wollishofer hielt an, und
nach einer tollen Parade des Einsiedler Goalies verpasste Reiniger
im Nachschuss den Führungstreffer
knapp.
Schwalbe und Ellbogenschlag
Die Gastgeber hielten dagegen und
wurden wieder gefährlich. In der
38. Minute konnte der Einsiedler
Captain Schönbächler alleine auf
Torhüter Huber zulaufen. Den zu
weit vorgelegten Ball vermochte der
FCW-Goalie zu blockieren. Im etwas
zu theatralischen Sturz des Einsiedlers sah der souverän agierende
Schiedsrichter eine Schwalbe, die er
mit Gelb bestrafte. Der FCE machte
weiter Druck. Nach einer Freistosshereingabe foulte Schönbächler einen Wollishofer Verteidiger mit einem Ellenbogenschlag, was dem
Einsiedler Captain fünf Minuten vor
der Pause die zweite gelbe Karte
und damit unweigerlich den Ausschluss vom Spiel eintrug.
Der dezimierte FC Einsiedeln
(auch dem Gastgeber fehlten offenbar sechs Stammspieler) stellte sein
Spiel mit seinen schnellen Stürmern
auf Konterfussball um, was für Wollishofen mehr Spielanteile ergab.
Einem satten Weitschuss von Micha Iseli folgte ein Pfostenschuss von
Reiniger, und auch der wirblige Simao beschäftigte die FCE-Abwehr
intensiv. Es gelang jedoch nicht, den
solid spielenden gegnerischen Torhüter ein zweites Mal zu überwinden. Die Konter der Gastgeber blieben gefährlich. Dennoch wäre ein
knapper Sieg der Zürcher nicht unverdient gewesen; ein Tor in der 90.
Minute wurde wegen Abseits nicht
anerkannt.
Punktgewinn als Erfolg
Aufgrund der Tabellenlage der beiden Kontrahenten dürfen die Zürcher den Punktgewinn als Erfolg
werten. Im Vergleich seit 2000/01
zwischen den beiden Clubs steht es
auch unentschieden.
Den sich abzeichnenden Aufwärtstrend müssen die Sonnau-Boys
nun am kommenden Sonntag (10.15
Uhr) gegen den gastierenden FC
Schlieren bestätigen. Noch rangiert
man im Abstiegsbereich.
Stadion Rappenmöösli, 250 Zuschauer.
FCW: Huber, Wermelinger, Nolfi, Hess,
Loosli (15. Lampl), Butler (60. Wingeier),
M. Ibrahimi, Grimaldi, M. Iseli, Simao,
Reiniger (80. J. Ibrahimi).
Foto: Lorenz Steinmann
Goldener Herbst
Zurzeit zeigen sich die Bäume auch im
Sihltal (Foto) in den schönsten Farben.
Man könnte diesen Herbst in unserer
Region «Indian Summer» nennen, sofern sich die nächsten Wochen – wie
in Nordamerika – trocken und warm
entwickeln. Zum Indian Summer gehören ein blauer Himmel und eine besonders intensive Blattverfärbung in
den Laub- und Mischwäldern. Freuen
wir uns auf diese Herbststimmung –
ob im Sihltal oder anderswo! (zh2.)
Stadt Zürich
Nr. 42
15. Oktober 2015
17
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Ein Prosit auf die Gemütlichkeit von Chefin Stephanie Portmann, Geschäftsführerin der Fred Tschanz Management AG.
Bereits zum 20. Mal stach ein Prominenter das Fass an. Der Aargauer Komiker Peach Weber sorgt für die Bierfontäne 2015.
Extravagant: «Le
Meta Hiltebrand.
Chef»-Wirtin
«O’zapft is» mit VIPs
auf dem Bauschänzli
München in Zürich mit echt bayrischer Bedienung und Blasmusikkapelle. Peach Weber wurde eigens
aus dem Aargau «importiert», um
mit zwei imposanten Schlägen das
Fass anzustechen. Dabei ging ein
Masskrug kaputt und Festzeltchef
Ralph Bolli wurde geduscht. Mit Fässern kenne er sich aus, meinte
Blödelbarde Weber und deutete auf
seinen Bauch.
Bereits zum 20. Mal findet das
Oktoberfest statt (bis 11. November).
Gegründet wurde es vom legendären
Gastronom Fred Tschanz. Heute
führt es Enkelin Stephanie Portmann weiter. Sie ist seit dem Tod
ihres Grossvaters Chefin der Tschanz
Management AG. Nur gerade zweimal ist das diesjährige Oktoberfest
für einen Privatanlass reserviert. Am
15. Oktober lädt It-Boy Reto Hanselmann (bekannt von seinen Halloween-Partys)
zu
«Hanselmann’s
Wies’n». Am 26. Oktober wird der
«Pink Monday» von Männerpaaren
gefeiert. Am Fassanstich sah man
auch einen gut gelaunten Stadtrat
Raphael Golta mit Gattin. In die
Krachledernen wagte er sich aber
nicht. Ganz anders Gemeinderat
Mauro Tuena, der stilecht daherkam
und seine Begleitung fragte, ob sie
denn eine Weisswurst richtig verzehren könne? Wie Stephanie Portmann
nämlich sagte, werden die Weisswürste nicht geschnitten, sondern
«gezuzelt» (ausgesaugt). Wirtin Meta
Hiltebrand («Le Chef») kam in Leder-Hotpants und zeigte ihre makellosen Endlosbeine. Dazu trug sie
Fuchspelzstiefel, angefertigt von ihrer
Mutter. In Dirndl und langen Lederhosen kamen auch Schausteller-Pfarrerin Katharina Hoby-Peter und
Andrea Marco Bianca, Pfarrer in
Küsnacht, die ihre Herbstferien in
Österreich verbracht hatten.
Immer gern dabei: Gastroberater Otto Gisiger.
In stilechten Klamotten: SVP-Gemeinderat Mauro Tuena mit Begleiterin Nicole Rüttimann.
Festhallenchef Bolli
hat alles im Griff.
Stadtrat Raphael Golta und seine
Frau, Catherine Heuberger Golta.
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Neueröffnung
Conceptstore
Seefeldstrasse 12
8008 Zürich
043 268 52 00
www.friolet.ch
Benneton-Model
Melanie
Alexander, Reto Hanselmann.
Pfarrerpaar mit Mass: Katharina
Hoby und Andrea Marco Bianca.
18
Zürich 2
Nr. 42
15. Oktober 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Amüsante
Schweiz
Susann Sitzler
und die Buchgestalterinnen
von
«no.parking» stellen in
amüsanten
Schaubildern
und
Grafiken
mit viel Humor
all das dar, was die Schweiz ausmacht: Von Schweizer Käse und
Schokolade, Birchermüesli und
Ricola über Alphörner, Bernhardiner und Einbürgerungen geht
die Reise durch die Eidgenossenschaft mit Heidi, Emil, Tell und
Generalabonnement bis aufs Rütli, zu den Landsgemeinden und
ins Cern. Susann Sitzler schaut in
alle Ecken der Kantone, wagt den
Blick über den Röstigraben und
beleuchtet sogar Privatbunker
und Bankgeheimnisse. Grüezi
wohl!
Susann Sitzler, 1970 in Basel
geboren und dort aufgewachsen,
lebt als Journalistin und Autorin
in Berlin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zu gesellschaftlichen Themen. Über die Schweiz
u. a. «Grüezi und Willkommen:
Die Schweiz, ein Länderporträt»
(6. Auflage, 2012).
«no.parking» ist eine Agentur
für Kommunikation und Gestaltung in Vicenza: Vier Frauen begreifen Design als etwas, was unser Leben schöner macht, nützlich ist und allen zugänglich sein
sollte.
Susann Sitzler: Total alles über die Schweiz
– The Complete Switzerland. Infografiken
von «no.parking». Folio, 2015.
Unterhaltsam und
bedenkenswert
Der neue Band
von
Gerhard
Binggeli
versammelt seine
Mundart-Kolumnen, die jede Woche im
«Bund»
erscheinen.
Es
sind Trouvaillen der Erinnerung,
Anekdoten aus seinem Leben. Mit
wachem, heiterem Blick macht
der Autor auf unscheinbare Details aufmerksam, weckt Fernweh
und Neugierde. Dank seinem Erzähltalent sind die Texte leicht
und flüssig zu lesen. Sie regen
zum Schmunzeln an, stimmen
nachdenklich, sind folglich immer
unterhaltsam und bedenkenswert. Ein Büchlein, das nicht ausgelesen ist, das man immer wieder hervornehmen kann, um darin zu schmökern. Ihm ist eine CD
beigelegt, auf der zwanzig ausgewählte Kolumnen, vom Autor gelesen, zu hören sind.
«I bsinne mi – Gschichte vo
hie u dert», heisst der erste Band
von Gerhard Binggeli, der 2014
erschienen ist. Darin unterhält er
ebenfalls mit klugen und feinen
Schreibkunststücken.
Binggeli Gerhard: O das no. I bsinne mi –
Band 2. Inkl. CD mit 20 Geschichten aus «I
bsinne mi» und «O das no», gelesen vom
Autor, und Zwischenmusik von Mathias Jakob. Zytglogge Verlag, 2015.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag
16.15-17.15 Fit-Gymnastik 50+ vis-à-vis TC Kilchberg: Wir trainieren einfach und mit viel Spass
Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination.
Info/Anmeldung: Daniela Lüthi, dipl. Bewegungspädagogin BGB, Tel. 079 336 98 28/091 606 56
23. Hornhaldenstr. 49, Kilchberg.
Jeden Mittwoch und Samstag
Mittwoch 14.00, Samstag 9.00 Karatetraining für Eltern und Kinder in Adliswil: Shukokai Karate International, Webereistr. 55, Adliswil. Auskunft:
Telefon 044 709 09 02.
Jeden Donnerstag
13.00-20.00 Veloflicken: Rote Fabrik, Wollishofen.
Öffentliches Veloflicken. Ohne Anmeldung. Kosten: Fr. 10/Stunde.
20.00 Uhr Probe der Harmonie Wollishofen: Kilchbergstr. 23. Wollishofen. Auskunft: Thomas Heusser, Telefon 044 942 15 65.
Donnerstag, 15. Oktober
19.00–20.30 Vortrag: Zwei Drittel verletztes Gehirn
– verletzte Arbeitswelt. Zurück in den beruflichen
Alltag mit einer Hirnverletzung. Ein Arbeitgeber
und ein Versicherungsfachmann sprechen über
ihre Erfahrungen mit Hirnverletzungen im Alltag.
Gemeinschaftszentrum Riesbach, Seefeldstr. 93.
Freitag, 16. Oktober
14.30 Wunschkonzert: Mit Musikmamsell Verena
Speck. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradies-
strasse 45.
19.00 Lesung: Wolfgang Wettstein liest aus seinem
Kriminalroman «Mörderzeichen». Sphères bar
buch & bühne, Hardturmstrasse 66.
17.30-18.30 Führung: Fokusausstellung «Alles
Kaktus?». Kurator und Botaniker Urs Eggli bringt
Licht ins Dunkel der vertrackten Verwandtschaften und irreführenden Ähnlichkeiten bei den Sukkulenten. Sukkulentensammlung, Mythenquai 88.
Samstag, 17. Oktober
14.00–17.00 Moscht-Fäscht: Obstsaft aus Äpfeln
und Birnen der Region. Gemeinsam pressen und
geniessen. «Würstli im Teig» im Holzofen. Spiele
und Action. Gratis. Altes Gemeinschaftszentrum,
(GZ), Rebenweg 6. Leimbach.
16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Nun
muss ich Sie doch ansprechen». Ein Frauenstadtrundgang mit Monika Stocker. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Kreuzgang Fraumünster
(Eingang Limmatseite), Kämbelgasse 2.
Sonntag, 18. Oktober
19.00 Finissage: Ausstellung Peter Pfister//o.T. Kiosk Tabak, Mutschellenstrasse 2.
Freitag, 23. Oktober
14.30 Ein sagenhafter Nachmittag: Sagen und Geschichten von Ausflugszielen. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
19.00–21.00 Vortrag und Podium: «Nur etwas vergesslich – oder schon dement?». Ref. Kirchgemeindehaus Adliswil, Kirchstrasse 2.
19.00–20.00 Lesung: Kaspar Schnetzler liest aus
seinem neuesten Roman «das modell». Restaurant Café Boy, Kochstrasse 2.
22.00 Lesung mit Said: Türöffnung 21.30 Uhr. Anlass im Rahmen von «Zürich liest ’15». Grossmünster (Krypta), Zwingliplatz.
Samstag, 24. Oktober
Dienstag, 20. Oktober
9.30–11.30 Blueme- und Pflanze-Märt: Verkauf von
Pflanzen und Schnittblumen. Pflegezentrum Entlisberg (Wintergarten), Paradiesstrasse 45.
Donnerstag, 22. Oktober
14.30 Vortrag: «Gelingendes Alter». Vortrag von
Sr. Liliane Juchli. Ref. Kirchgemeindehaus Wollishofen, Kilchbergstrasse 21.
17.00–20.00 Vernissage: Ausstellung Elisabetha
Bleisch, bis 14. November. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 13.30 bis 18 Uhr, Samstag 11
bis 16 Uhr. Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3.
15.00–16.30 Lesung: Lukas Hartmann liest aus
dem Kinderbuch «Mein Dschinn». Bibliothek Pro
Senectute Schweiz, Bederstrasse 33.
19.00 Jahreskonzert Gospelchor: Einlass: 18.15 Uhr.
Ref. Kirche Kilchberg, Dorfstrasse 117.
20.00 Lesung «Der Lauf der Dinge»: Peter Stamm
liest aus seinen gesammelten Erzählungen.
Schulhaus Kronenwiese (Singsaal), Adliswil.
Sonntag, 25. Oktober
17.00 Gospelkonzert: Gospel Singers Wollishofen
und Pechrima. Vorverkauf Drogerie Jud am Morgental. Alte Kirche Wollishofen, Kilchbergsteig 21.
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Sonntag, 18. Oktober
10.00 Gottesdienst mit Pfarrer
Hans Peter Rühli, Offene Sonntagskantorei, Kollekte: SBS Schweiz.
Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte, Alte Kirche
Anschliessend Chilekafi
Montag, 19. Oktober
14.30 Probe Wollichörli, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Dienstag, 20. Oktober
20.00 Probe Gospel-Singers, Kirch-
gemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 21. Oktober
19.15 Ökumenisches Nachtgebet
Alte Kirche
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Sonntag, 18. Oktober
10.30 Musikgottesdienst in der
Kirche Enge, Pfarrer Roland
Brendle, Männerchor Leimbach
Leitung und Violine: Christian
Enzler, Kollekte: Domicil
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 17. Oktober
ab 17.15 Beichtgelegenheit
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 18. Oktober
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa in lingua
italiana
Dienstag, 20. Oktober
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse)
im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse)
im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge
Mehr Informationen:
www.kirche-enge.ch/kinderchor
www.kirche-enge.ch/jugendchor
Kontakt: Barbara und Ulrich
Meldau: 044 781 25 25
Donnerstag, 22. Oktober
Ökum. Themennachmittag
Treffpunkt: 13.45 Bahnhof Enge,
jeder löst sein Billett selber.
«Luege» – Besichtigung der
Laurentius-Werkstatt in ZürichSeebach.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel,
Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.),
Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Quartiervereine Leimbach, Wiedikon, Albisrieden, Altstetten laden zum Konzert des Rekrutenspiels 16-2.
F.: zvg.
Rekrutenspiel will begeistern und überraschen
75 junge und talentierte Musiker bilden das Rekrutenspiel 16-2. Die Musikerinnen und Musiker, die seit diesem
Juni in Aarau ihre Rekrutenschule absolvieren, wollen nun im Kongresszentrum Spirgarten in Altstetten das
Publikum begeistern. Die Quartiervereine Wiedikon, Leimbach, Albisrieden
und Altstetten laden die Bevölkerung
zu diesem Konzert ein.
Unter der musikalischen Leitung
von Oberleutnant Roger Hasler studieren das abverdienende Kader und die
Rekruten ein abwechslungsreiches
Konzertprogramm ein. Neben traditioneller Militärmusikliteratur wird
auch das Jahr der Klarinette zelebriert. Als Hauptwerk begleitet die
Symphonie No. 1 «Herr der Ringe»
von Johan de Meij die Rekruten auf
ihrer Konzerttournee quer durch die
Schweiz. Das Publikum darf sich zudem auf verschiedene Solisten oder
die rassigen Trommelmärsche und
überraschenden Kompositionen der
Tambouren freuen.
Nach der siebenwöchigen allgemeinen Grundausbildung leistet das
Rekrutenspiel eine Vielzahl von Einsätzen in der ganzen Schweiz. Dabei
handelt es sich vor allem um
militärische Anlässe, aber auch um
repräsentative Auftritte für Bund und
Kantone. Als Highlight steht für die
Tambouren das Galakonzert am Zentralschweizer Jungtambourenfest auf
dem Programm, und für die gesamte
Band war die Teilnahme am internationalen Festival «Avenches Tattoo»
ein grosser Erfolg. (pd./ mai.)
Donnerstag, 22. Oktober, 20 Uhr., Kongresszentrum Spirgarten am Lindenplatz,
Erpel Georg hat ein Problemchen
Der Erpel Georg versteckt ein Geheimnis unter seinem Entenfrack.
Nach einem Unfall kann er seinen
rechten Flügel nicht mehr bewegen.
Wie gut, dass er von Ezzas Änderungszauberei gehört hat. Dort kann
man sich alles Mögliche «umzaubern» lassen. Das Ensemble Materi-
altheater (D), «Georg in der Garage»,
kommt ins Theater Stadelhofen, Stadelhoferstr. 12, Tel. 044 261 02 07.
Mehr Infos unter www.theater-stadelhofen.ch. Aufführungen: Mittwoch,
21. Oktober, 14.30 Uhr und Samstag,
24. Oktober, 14.30 Uhr. Ab 5 Jahren;
Hochdeutsch. (zh2)
Geheimnisvoller Enterich.
F.: zvg.
GEMEINSCHAFTSZENTREN/QUARTIERVEREINE
GZ Wollishofen
Kinderhaus Entlisberg
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr.
ELDIS: Eltern lernen Deutsch in der
Schule. Anmeldung: P. Alonso, Tel.
079 300 68 93. Jeweils Mo und Mi
8.25 bis 10 Uhr (mit Kinderbetreuung!). Start: 19. Oktober.
Themenabend: Entwicklungsförderndes Spielmaterial. Do, 5. Nov., 19.30
bis 21 Uhr, für Eltern mit Kindern
zwischen 9 Monaten und 2 Jahren.
Winter- und Sportartikelbörse: Fr, 23.
Okt. Annahme 14.30 bis 20 Uhr; Sa,
24. Okt. Verkauf 11 bis 16 Uhr; Rücknahme 17 bis 18 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Spiel- und Suppen-Znacht: Mi, 21. Okt.,
ab 18 Uhr.
Mädchenabend: Fr, 23. Okt., 18 bis 21
Uhr.
Anmeldung Sekretariat Entlisberg.
Tanzgruppe für Kinder: Jeden Do 16.15
bis 17.15 Uhr, Bewegungsraum Neubau. Anmeldung: Tel. 078 769 11 05.
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Ferienöffnungszeiten Sekretariat: Mi/Fr
14 bis 18 Uhr.
Ferienatelier: Fr, 16. Okt., 14–17.30
Uhr für Kinder ab Schulalter, ohne
Anmeldung.
Bistro/Spielraum: Di bis Do 14–18 Uhr,
Fr 14 bis 20 Uhr, Sa 10–17 Uhr für
Kleinkinder.
Mütter-/Väterberatung: Do 14 – 16 Uhr.
ANZEIGEN
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Quartiertreff: In der Herbstferien ist
das Treffcafé geöffnet; das Büro ist zu
unregelmässigen Zeiten besetzt.
Werken: Mi, 21. Okt., 14.30 Uhr für
Kinder ab 5 Jahren. Anmeldung über
[email protected].
Offenes Singen: Mi, 21. Okt., 17 Uhr.
Offenes Singen: Do, 22. Okt., 16 Uhr.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
QV Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Während der
Schulferien und an Feiertagen geschlossen.
Nr. 42
15. Oktober 2015
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20
Zürich 2
Nr. 42
H I N TE R G R U N D / M A R K T P L AT Z
15. Oktober 2015
Sechs Monate in Singapur leben und arbeiten
Auf der Suche nach der
Herausforderung landete
der Bülacher Loris Fischer
in einem Flieger. Sein Zürcher Arbeitgeber hatte ihn
erhört. Und nach Singapur
geschickt.
Loris Fischer
International tätig zu sein und wenn
möglich einen Stage im Ausland absolvieren zu können, ist für viele Absolventen zu einem wichtigen Kriterium bei der Jobauswahl geworden. So
war es auch für mich, wollte ich doch
mein Erlerntes aus dem Studium in
einem internationalen Umfeld anwenden können. Bereits während
meiner knapp einjährigen Weltreise
vor dem Studium, aber auch während meines Auslandjahrs in Mexiko
habe ich unglaublich viel gelernt, sowohl sprachlich als auch kulturell,
was mir im Arbeitsalltag immer wieder zugutekam. Seither hat mich dieses Verlangen, Neues kennenzulernen, nicht mehr losgelassen. Auch
Alles so schön bunt hier: Blick
über die hell erleuchtete Skyline
des Stadtstaats Singapur. Foto: ajm.
deshalb sollte es diesmal für meinen
Stage das für mich etwas unbekanntere Asien werden.
Das leichte Leben ist vorbei
Konnte ich bei meinen bisherigen
Auslandaufenthalten jeweils ohne
grössere Vorbereitungen in die Welt
hinausziehen, war es diesmal etwas
komplizierter. Mit nun eigener Wohnung, Auto und sonstigen Verpflich-
tungen wurde mir bewusst, wieso
meine Familie mir bis anhin immer
das leichte Leben nachsagte. Da ich
mir vorgenommen hatte, nach meinem Stage während sechs Wochen
die Region zu bereisen, wollte ich
mich von möglichst vielen Verpflichtungen des täglichen Lebens loseisen.
So trennte ich mich kurzerhand von
meinem erst vor einem Jahr erworbenen Fahrzeug, kündigte die Wohnung und stellte sämtliche Abonnemente ab. Es war schon interessant
zu beobachten, wie mich mit jeder
abgegebenen Verpflichtung ein Gefühl von Leichtigkeit umgab. Mein
Leben habe ich wieder aufs Essenziellste reduziert, und es fühlte sich gut
an. Ich war bereit für eine neue Lebenserfahrung.
Keine Zeit für Gedanken
Bis zu dem Zeitpunkt, als ich spätabends den Flieger betrat, war mir
nicht wirklich klar, dass ich gerade
meiner Heimat für knapp ein halbes
Jahr den Rücken zukehrte. Die Tatsache, dass ich bis zum letzten Tag gearbeitet habe und mich die nicht enden wollenden Vorbereitungen bis
kurz vor Abreise beschäftigten, unterdrückte eine tiefgründige Auseinandersetzung mit meinem Aufenthaltsort. Vielleicht war es aber auch
das innere Vertrauen, dass ich bisher
von Kulturschocks verschont blieb
und mich immer relativ einfach anzupassen wusste. Wird es diesmal
wieder so sein?
Mein neues Zuhause, der Inselstaat Singapur, ist nicht einmal halb
so gross wie der Kanton Zürich, zählt
aber rund 5,5 Millionen Einwohner.
Dass der Flug, die Unterkunft sowie
meine Tätigkeit vor Ort bereits früh
vor meiner Abreise organisiert wurden, erleichterte mir den Start ungemein. Doch was geschieht in einem
selber? Wie verändert mich der angehenden Kulturwechsel mit der
Zeit? Beginne ich Dinge oder auch
die Schweiz anders zu sehen? Alle
diese interessanten Fragen werden
sich wohl erst rückblickend beantworten lassen. An diesem spannenden Prozess lasse ich die Leserschaft
gerne teilhaben. Ich freue mich bereits jetzt, von meinen ersten Erfahrungen in Singapur berichten zu können. Bis dahin: «Have a good time!»
Unser Mann
in Singapur
Loris Fischer (28) aus Bülach studierte International Management
an der ZHAW in Winterthur. Als
Regional Manager für Südostasien bei einer Zürcher Bank angestellt, verbringt er derzeit einen
mehrmonatigen Stage in Singapur. Aus der asiatischen Metropole berichtet er in dieser Zeit regelmässig in unserer Zeitung.