DISKUSSION Art nur eine geringe Anzahl aktiver Brutpaare gibt. Der Autor wünscht sich für die Kennzeichnung von gezüchteten Papageien Ringe mit Züchter-Nummer Welchen Vorteil haben Ringe mit Züchternummer? Rudolf K. Wagner, Dietzenbach Ich habe mir schon wiederholt die Frage gestellt, welchen Sinn meine von mir passiv gestaltete Mitgliedschaft in einem Vogelverein eigentlich macht, die mich jährlich einen Mitgliedsbeitrag kostet, der sich eigentlich auch einsparen ließe? Der Mitgliederzeitschrift, die monatlich im Briefkasten liegt, widme ich auch keine große Aufmerksamkeit mehr, weil sehr selten Themen angesprochen werden, die mich speziell interessieren. Weshalb also weiterhin zahlendes Mitglied bleiben? Ich kenne einige erfolgreiche Papageien-Züchter, die in keinem entsprechenden Vogelverein organisiert sind. Sie kennzeichnen ihren Papageien-Nachwuchs mit Ringen der Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe (WZF) in Langen. Die WZF liefert gemäß der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchVO) geschlossene Ringe aus Hartaluminium mit Jahreszahl oder offene Ringe aus Aluminium mit Jahreszahl. Bei der WZF lässt sich jederzeit anhand der Nummer erfragen, an wen dieser Ring einmal ausgeliefert wurde. Wer macht das aber, wenn er vielleicht an einem Wochenende nach einer längeren Fahrt einen Vogel übernehmen möchte beziehungsweise übernommen hat, der ohne Züchter-Nummer ist? Und ist der Ring-Nummer-Bezieher auch in jedem Fall der Züchter des Vogels, wie es eigentlich sein sollte? Sie fragen mich nun, warum ich immer noch in einem Verein mit einer eigenen Züchter-Nummer organisiert bin? Ganz einfach: Ich möchte meinerseits alles dazu beitragen, dass es nicht zu Geschwisterverpaarungen kommt, was letztlich die genetische Vielfalt des Volierenbestandes einer Art mindert. Und die genetische Vielfalt ist Basis einer sinnvollen Zucht mit dem Ziel, eine überlebensfähige Population zu erhalten. Wenn also ein Papageienzüchter sich aus zweiter oder dritter Hand Vögel zur Zucht besorgt, auf deren Ringen keine Züchter-Nummer eingetragen ist, könnte es passieren, dass er verwandte Tiere miteinander verpaart. Das ist besonders dann leicht der Fall, wenn es von einer PAPAGEIEN 5/2007 162 Da die TKS beziehungsweise der BNA keine eigenen Züchter-Nummern vergibt und sich bei der Produktion der Ringe an den Angaben der Mitgliedervereine orientiert, möchte ich mit diesem Beitrag die Notwendigkeit betonen, dass jeder Züchter in einem Verein organisiert ist und eine Mitglieds-Nummer erhält, so dass man die Verwandtschaftsverhältnisse der Vögel leicht in Erfahrung bringen kann und Verpaarungen von verwandten Tieren weitgehend ausgeschlossen bleiben. Die könnten aber eintreten, wenn mit WZF-Ringen gekennzeichnete Vögel erst nach Jahren verpaart werden und wenn die Vergangenheit und Herkunft dieser Vögel unklar bleibt beziehungsweise schwierig zu erfahren ist. Vom WZF erhielt ich (für mich zunächst als Anschauungsmaterial) zur Beringung eines Mohrenkopfpapageis einen Ring mit der Nummer: ZG 7,5 07 0086, vom BNA hingegen einen mit der Nummer: BNA AZ 20762 G07 011 7,5 D. Zweifelsfrei ist die Zuordnung zu mir als Züchter bei letzterem Ring möglich, und selbst wenn bei der Übernahme von Vögeln der Züchter nicht gleich genannt werden kann, so zeigen differierende Züchter-Nummern doch, dass die Vögel von unterschiedlicher Herkunft sind. Allerdings weist dieselbe Züchter-Nummer auf den Ringen nicht zwangsläufig darauf hin, dass die Tiere verwandt sind, da viele Halter mehr als ein Brutpaar einer Spezies pflegen. Ich kenne die kritische Einstellung zu den Vogelvereinen und die Tendenz, die eigene Mitgliedschaft zu überdenken, um Kosten einzusparen. Aber für mich ist die eindeutige Kennzeichnung meiner Nachwuchspapageien wegen der benannten Inzuchtproblematik so wichtig, dass mich der noch immer sehr günstige Mitgliederbeitrag nicht weiter stört. Und ich denke und hoffe, dass mir die überwiegende Anzahl von Krummschnabel-Züchtern dabei zustimmt. Anschrift des Autors: Rudolf K. Wagner Dreieichstraße 69 63128 Dietzenbach Foto: Th. Arndt
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